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Benutzername: 
Jessi
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Lesereatte mit Blog: www.booksaweek.blogspot.com

Bewertungen

Insgesamt 133 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2012
Tödliche Schatten / Ashes Bd.2
Bick, Ilsa J.

Tödliche Schatten / Ashes Bd.2


ausgezeichnet

Dieses Buch rauscht an einem vorbei wie ein sehr guter Actionfilm. Nachdem mich Ashes Band 1 sehr beeindruckt hatte musste ich natürlich weiterlesen, und nicht nur wegen dem sehr fiesen Cliffhanger den dieser Band zu bieten hatte. Anfangs hat mich der zweite Band einfach nur weggefegt. Ich habe gelesen wie im Fieberwahn und musste einfach wissen wie es weitergeht. Doch dann wurde die Geschichte zur Mitte hin etwas zäh. Woran dies lag kann ich euch genau sagen, denn die extrem vielen Perspektivwechseln die dieses Buch ab der Mitte zu bieten hat behindern den Lesefluss leider und das schmälert dann auch den Lesespaß. Aber das war dann auch mein einziger Kritikpunkt und so mache ich dann jetzt mit den vielen positiven Dingen weiter.
Fangen wir doch mal mit der aus dem ersten Band bekannten blutdrünstigkeit des Buches an. Hier wird noch einmal eine Schippe drauf gelegt und rumgeballert, Kehlen zerfetzt und abgehackt was das Zeug hält. Es spritzt das Blut, es fliegen die Innereien … hach was liebe ich das. „Ja ein bisschen krank ist das schon, aber ab und zu brauche ich das auch mal ;)“ Am besten haben mir wieder einmal die Veränderten gefallen. Ja ich weiß sie sind die Bösen und sie sind schon ziemlich ekelig, aber in diesem Band bekommen wir einen größeren Einblick in ihr Leben und in ihre Gefühlswelten. Denn ich glaube dass diese „Menschen“ wirklich noch Gefühle besitzen auch wenn diese sich anders äußern als unsere.
Als Alex von ihnen gefangen genommen wird beginnt ein Spiel auf Leben und Tod. Sie erfährt viel über die Veränderten, lernt ihre Lebensweise kennen und entdeckt ein Geheimnis das es wirklich in sich hat und das gute Licht von Rule stark ins Wanken bringen könnte. Alex ist nicht allein bei diesen Veränderten und lernt andere Menschen kennen die ihr Schicksal teilen, ein Fleischvorrat sein zu müssen. Alex ist auch in diesem Band wieder wie ein zu zäh gebratenes Stück Fleisch. Sie lässt sich nichts sagen, versucht Fluchtmöglichkeiten zu finden und Gerechtigkeit aufrecht zu halten. Sie ist eine kleine Überlebenskünstlerin und das gefällt mir so an ihr. Jedes Mal wenn man denkt, dass sie aufgeben will und nichts mehr hin bekommt, rappelt sie sich auf und wird zur wilden Kämpferin. Ihre Kapitel haben mir persönlich am besten gefallen und waren in meinen Augen auch die ausdrucksstärksten und vor allem aussagekräftigsten ;)
Dann gibt es wie oben erwähnt noch sehr viele andere Perspektiven aus denen die Geschichte des Buches erzählt wird. Viele sind uns bekannt, andere müssen wir noch erforschen und wieder andere sind eine wahre Überraschung als sie wieder auftauchen. Aber wie man schon sagt: „Zu viele Köche verderben den Brei.“ War es auch hier keine gute Entscheidung zu viele Charaktere auftauchen zu lassen. Wenn schon so viele mitspielen sollen, so muss ich aber nicht allen eine eigene Stimme oder ganze Kapitel zuweisen. Sie können stumm mitlaufen und trotzdem zum Fluss der Geschichte beitragen, denn das wäre einfach besser gewesen.
Der Schreibstil von Ilsa J.Bick ist etwas Besonderes. Sie schert sich nicht darum gewalttätige Szenen zu umschreiben oder sie aus zu lassen, sie erzählt die Geschichte wie sie sich vor ihrem inneren Auge abspielt und das merkt man auch wenn man dieses Buch liest. Ihr Schreibstil und das Gewalttätige des Buches passen unglaublich gut zur Geschichte. Die Geschichte ist brutal aber das Leben das Alex jetzt führt ist auch brutal, es ist hart und unglaublich streng. Die Menschen müssen um ihr Überleben kämpfen und das mit allen Mitteln. Es wird geraubt, getötet und belogen. Es zeigt einfach wie es auch in der Realität wäre. Denn würde dies wirklich passieren, würden wir alle auch nur noch schauen das WIR durchkommen, dass wir überleben und andere würden uns auch nicht mehr interessieren.
Mehr hier: http://booksaweek.blogspot.de/2012/08/r-ashes-todliche-schatten-ilsa-jbick.html

Bewertung vom 12.08.2012
In deinen Augen / Mercy Falls Bd.3
Stiefvater, Maggie

In deinen Augen / Mercy Falls Bd.3


sehr gut

„In deinen Augen“ ist der dritte Teil der Mercy Falls Reihe und beendet somit die Trilogie um Sam und Grace. Einen solchen dritten Teil zu rezensieren ohne irgendwo zu Spoilern ist fast unmöglich obwohl ich natürlich hoffe das ich dies vermeiden kann. Wer jedoch jetzt nicht mehr weiterlesen möchte dem ist verziehen.
Ich glaube ich lege mich diesmal mehr auf das fest was mich wieder einmal sehr gefesselt und berührt hat und das ist wie bei Teil eins und zwei, der Schreibstil und die Melancholie des Buches die nie zu erdrückend, aber spürbar ist. Neben einer wirklich sehr interessanten und vor allem anziehenden Atmosphäre habe ich wieder eine kleine Leichtigkeit spüren können. Hat mich Teil eins noch teilweise fröhlich in die Zukunft blicken lassen so herrschte bei Teil zwei für mich ständig trübes Wetter und in diesem Buch habe ich einen Misch Masch vorgefunden der mich glücklich gemacht hat. Doch Glück ist bekanntlich meist nur von kurzer Dauer und das musste ich diesmal auch erfahren, denn so schön das Buch begann, so frustriert lies es mich ab der Mitte drein blicken. Ragt Maggie Stiefvater mit ihren wirklich tollen Gefühlsbeschreibungen und ihren tollen Atmosphären ihrer Bücher aus dem Einheitsbrei der Jugendbücher heraus, hat sie es diesmal nicht geschafft eine wirklich tolle Liebesgeschichte zwischen Sam und Grace zu erzeugen. Haben die Beiden mich anfangs noch sehr begeistert, wirken sie in diesem Band zu unnahbar und zu abgeklärt. Was ziemlich schade ist.
Die Charaktere sind mir wieder einmal sehr sympathisch obwohl ich in diesem Buch mehr und mehr Sympathien für Cole entwickelt habe. Ich weiß nicht genau wieso gerade er für mich der herausstecheste Charakter war. Aber er hat sich still und heimlich in meinen Fokus geschlichen und ist dort auch „hartnäckig wie er ist“ nicht mehr abgerückt. Ich habe ihn noch ein bisschen besser kennen lernen dürfen, habe mehr Informationen bekommen und mir so ein genaueres Bild gemacht. Dieses Bild hat auch dazu beigetragen mehr von der Geschichte zu erfahren und so einen noch genaueren Überblick zu erhalten. Aber nicht nur Cole wird im letzten Teil noch etwas hervorgehoben. Auch Isabel kommt noch groß raus und zusammen mit Cole ergibt das ein Gespann welches sich sehr gut in diesem Buch macht und Grace und Sam wirklich die Show stiehlt. Aber es ist gibt noch weitere Charaktere die wir noch einmal zu Gesicht bekommen und wieder haben alle einen Part zugedacht bekommen der auch innerhalb der Geschichte etwas bewirkt. Es gibt niemanden der ohne Grund da ist und nur den Platzhalter spielen muss – das finde ich gut.
Das große Finale, hat mich zwar überzeugen können und ich habe es auch sehr gerne gelesen und bin froh darüber dass es das auch gibt, jedoch lässt es mich mit einem bitteren Nachgeschmack zurück. Irgendwie bin ich nicht wirklich zufrieden und hatte das Gefühl als wolle man dem Buch einfach nur schnell ein Ende bereiten. Wurden wieder einmal Hürden und Schwierigkeiten aufgebaut die scheinbar unlösbar daherkommen gibt es natürlich doch wieder Lösungen, aber diese scheinen zu einfach und zu gewollt und das fand ich schade, denn dadurch wurde mir leider auch etwas die Spannung weggenommen.
Ja Spannung, ich würde eher sagen Drama, denn dieses Buch lebt von dramatischen Gefühlen, seinen Charakteren und sehr viel Zwischenmenschlichem. Es gibt keine große Aktion und rasante Szenen in denen der Punk abgeht. Es bleibt eher ruhig und gediegen und das kennen wir ja auch schon von Maggie Stiefvater. Sie ist für mich eine der Autorinnen die es am besten schaffen Emotionen und Gefühle sehr detailliert zu überbringen und diese so feinfühlig zu schildern, dass man sie fast am eigenen Leib spürt aber sie ist keine große Künstlerin der spannungsgeladenen Stories.
weiter hier:http://booksaweek.blogspot.de/2012/08/in-deinen-augen-von-maggie-stiefvater.html

Bewertung vom 12.08.2012
Am wilden Fluss
Howard, Linda

Am wilden Fluss


sehr gut

Linda Howard – schon mit „Eiskaltes Feuer“ konnte sie mich begeistern und hatte sich für lange Zeit in mein Leserherz eingebrannt. Als ich erfuhr das jetzt „Am wilden Fluss“ erscheint musste ich es einfach lesen und war wieder sehr angetan von ihrer Story um eine starke Frau, einen attraktiven Farmer und wirklich sehr sympathischen Nebencharakteren.
Schon in „Eiskaltes Feuer“ schreckte Linda Howard nicht davor zurück ihrem Buch eine starke und unabhängige Heldin zu verpassen. War es dort eine junge Ärztin im wilden Westen. Ist es hier eine Farmerin am Angel Creek in Nevada und wieder im wilden Westen. Dee bewirtschaftet eine Farm mit einem kleinen Garten und macht das auch mit sehr viel Ehrgeiz und Disziplin. Und so kann sich auch glücklich schätzen das der Fluss genau durch ihr Land fließt. Dadurch hat sie alles wundervoll grün und kann alles bewirtschaften während ihre Nachbarn nur so nach Wasser lechzen und auf dem trockenen sitzen. Dies zieht natürlich Neider und habgierige Männer geradezu magisch an und Dee muss sich gegen allerhand Männer und Intrigen wehren.
Dee denkt nicht daran zu heiraten. Sie ist eine unabhängige Frau die keinen Mann braucht und sich sehr gut selbst versorgen kann. Sie kommt unglaublich taff und anfangs sehr streng daher. Dabei ist sie eine sehr sensible und romantische Frau die im tiefsten Herzen doch von einer Liebe träumt und das macht sie wiederum sehr menschlich und greifbar. Mir hat Dee anfangs erst nicht so sehr gefallen aber je mehr ich von ihr und ihrer Vergangenheit und ihrem Leben auf der Farm erfahren habe, wurde sie mir sympathischer. Und ab und zu konnte ich sie sogar ganz gut verstehen wieso sie so ist wie sie eben ist. Deshalb ist es auch ziemlich witzig das Dee eine Freundin hat die ganz anders ist wie sie. Ihre Freundin Olivia möchte so gerne heiraten und ist dem Farmer Lucas versprochen. Doch Olivia hat sich eigentlich in einen anderen Mann verguckt und so kommt es zu allerhand Durcheinander.
Lucas Cochran ist ein sehr rauer und willensstarker Mann, so wie alle Männer die Linda Howard beschreibt. Liest man die ersten Zeilen über diesen Mann fliest ein eiskalter Schauer über den Rücken und man kann förmlich seine tiefe Stimme in der eigenen Brust spüren. Er ist ungezähmt und will sich nichts sagen lassen. Schon gar nicht wen er heiraten soll und wenn er eigentlich heiraten will. Denn nachdem er Dee nach einem Unfall geholfen hat nach Hause zu kommen geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf und er setzt alles daran diese störrische Frau für sich zu gewinnen. Aber auch er hat nicht nur gute Absichten und so hatte ich einen kleinen Moment in dem er mich zutiefst enttäuscht hat.
Neben allerhand wirklich liebenswürdigen Charakteren gibt es natürlich auch die die einfach nur fies und rachedurstig sind. Sie spinnen Intrigen, Betrügen und lassen den Leser das ein oder andere Mall ganz fies drein schauen weil man ihnen am Liebsten selbst eins mit der Flinte überziehen würde. Aber auch diese erfüllen einen Zweck, denn sie machen die Geschichte erst richtig spannend. Brauchte die Geschichte am Anfang noch etwas Anlaufzeit damit sie richtig in Fahrt kam, war ab dem letzten Drittel kein Halten mehr in Sicht. Ich habe mich köstlich amüsiert und war wirklich froh das ich dieses Buch gelesen habe. An Humor und Spannung kommt „Am wilden Fluss“ leider nicht an „Eiskaltes Feuer“ heran, welches für mich einfach unschlagbar bleibt. Aber es war auch gut und konnte unterhalten sowie mich zum mitfiebern bewegen.
Fazit: „Am wilden Fluss“ ist ein Zwischendurchbuch, etwas das ich mir mittags schnappe und abends durch habe wenn es draußen regnet oder schneit. Es bringt ein bisschen Wärme ins Herz und lässt mit erotischen und vor allem starken Männern Herzen höher schlagen. Romantisch wird es in lauen Sommernächten und Abkühlung verschafft es uns mit spannenden und leicht aktionreichen Szenen in denen auch die Flinten gezückt werden und es gewaltig knallt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.08.2012
Ein ungezähmtes Mädchen
Ahrnstedt, Simona

Ein ungezähmtes Mädchen


sehr gut

Ich sage nur „SCHWEDEN“! Dieses Buch spielt in Schweden und ich liebe Schweden. Ein Land das ich schon so viele Male bereist habe und immer wieder entdecke ich eine neue Facette. Natürlich musste ich dieses Buch haben und lesen und ich erhoffe mir Dinge zu erfahren die ich noch nicht über Schweden kannte/kenne. Was natürlich noch besser passte ist, dass dieses Buch von einer Schwedin geschrieben wurde und dass es ein historischer Roman ist. Diese lese ich leider viel zu wenig und meist sind es ja auch ganz schöne Wälzer die mit extrem viel Hintergrundwissen aufwarten. Das trägt natürlich nicht gerade dazu bei das ich sie unbedingt lesen muss, obwohl ich sie liebe. Natürlich war ich begeistert als ich merkte das dieses Buch mit nicht zuuuu viel Fachwissen zu buche schlägt und sich das Ganze noch in einem annehmbaren Rahmen hält.
Doch machen wir mal mit dem Inhalt weiter. Hier musste ich feststellen, dass man mir keine neue Geschichte sondern eine altbekannte Story präsentieren möchte. Ein unerfahrenes Mädchen trifft den tollen und weltgewandten Mann und verliebt sich sofort in diesen. Nichts neues aber dennoch immer wieder schön zu lesen und trifft auch immer wieder meinen Geschmack. Meine Aufmerksamkeit hatten die Charaktere gewonnen und so ging es mit vielen Hindernissen und einem Hin und Her weiter. Dies ist auch nichts Neues konnte mich aber fesseln und das ist ja auch wichtig. So lange der Leser dran bleibt hat der Autor gewonnen. Und nach diesem Prinzip ist das Buch auch gestrickt. Nichts Unübliches und auch ganz normal. Und seien wir mal ganz ehrlich – was anderes wollen wir doch auch gar nicht oder? Viele dieser Bücher reihen sich in dieses „Schema F“ ein und trotzdem lesen wir sie immer und immer wieder, weil sie ganz einfach, unser Herz berühren.
Neben wundervollen Charakteren und tollen Szenenbeschreibungen die die Autorin wirklich sehr schön gezeichnet hat, muss ich doch sagen dass ich mir hier und da etwas mehr gewünscht hätte. Durch meine Reisen konnte ich mir zwar einiges sehr bildlich vorstellen und muss auch sagen das ich von vielen Gebäuden usw. ganz genaue Bilder hatte, doch manchmal fehlte mir etwas klitzekleines, ein bisschen mehr Leben. Das kann ich nicht genau beschreiben, man muss es selbst lesen und erfahren. Genauso wundervoll ist aber auch der Sprachstil. Ich mag Sprachstile die nicht ganz einfach sind, in denen entweder sehr viel Metaphern verwendet werden oder bei denen sich Sichtweisen und Perspektiven wechseln und verschwimmen und das ist hier der Fall. Die Perspektiven wechseln sich ab und so kam ich in den Genuss von vielen verschiedenen Personen durch dieses Buch geführt zu werden. So wird die Geschichte greifbarer und realer und eine kleine Kopfzeitreise ist möglich. Ein kleines Detail das bei mir einschlug wie eine Bombe.
Wenn ich jetzt noch über die Charaktere sprechen würde, würde ich mich glaube ich hoffnungslos verplappern und euch alles wegnehmen was dieses Buch zu einem kleinen Schätzchen macht. Ich mochte die Charaktere sehr, auch wenn sie nicht hundert prozentig perfekt ausgestattet wurden, hatten alle ihren ganz eigenen und sehr sympathischen Reiz. Selbst die die eigentlich nicht sympathisch wirken sollten. Für mich lebt ein Buch durch die Charaktere und dieses Buch wird sehr lebendig durch die, die es hat.
Fazit: Drama Baby, Drama… dieses Buch lebt durch viel Drama. Gibt es eine Situation die nicht ganz aus den Püschen kommt baut die Autorin DRAMA ein. Was ja auch kein Fehler ist, wäre es nicht ihre Allzweckwaffe für jedes Problem. Mir persönlich hat das Buch gut gefallen. Klar gibt es die ein oder andere Stolperfalle aber über die konnte ich sehr gut hinwegsehen und viele viele Leser werden ihren Spaß an diesem Buch haben, so wie ich. Mag jemand jedoch keine historischen Romane und auch kein Liebesdrama sollte man sich etwas anderes aussuchen, denn Aktion wird man hier nicht finden. Die Geschichte plätschert, ich wurde unterhalten, ich bin glücklich ;)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.08.2012
Düsteres Verlangen
Oppel, Kenneth

Düsteres Verlangen


sehr gut

In diesem Buch spielen sehr viele Facetten eine große Rolle. Es gibt einerseits die Liebe zwischen zwei Brüdern und den Drang alles füreinander zu tun und alles zu opfern, nur damit man den wohl wichtigsten Teil seines Lebens nicht verliert. Aber es gibt auch die Liebe zu einem Mädchen und den widersprüchlichen Gefühlen füreinander. Und dann zuletzt die große Freundschaft die alles aber auch alles zusammenhält und nicht zerbricht – oder vielleicht doch?
Wir erarbeiten uns die Geschichte aus der Perspektive von Victor erzählt den wir alle als Mosterschaffenden Professor kennen und an diese Geschichte des Victor Frankenstein lehnt sich diese Vorgeschichte auch an. Wir erleben durch diese Perspektive eine sehr rasante und aktionreiche Geschichte die mich auch durch ihre wirklich sehr kurzen Kapitel fesseln konnte. So flogen die Seiten nur an mir vorbei und ehe ich mich versah war ich auch schon am Ende des Buches angekommen. Für mich sind vor allem die Kapitel ein wahrer Segen gewesen, bin ich doch ein Freund kurzer Kapitel. Diese lassen das Buch weniger dick erscheinen und mir kommt es so vor als käme ich schneller voran. Aber hier wollte ich nicht schneller vorankommen weil es langweilig war, sondern weil ich einfach wissen musste wie es ausgeht, wie die Geschichte ihr Ende findet und was unseren Helden noch alles bevorsteht.
Die Charaktere sind einfach wundervoll gezeichnet und ich merkte auf jeder Seite wie viel Mühe dies den Autor gekostet hat. Eine so detailversessene Beschreibung ist wundervoll und ermöglicht den Lesern noch genauere Einblicke in die Gefühlswelt der Charakter. Die Brüder Victor und Konrad sind wie Feuer und Eis. Konrad scheint perfekt und der Liebling aller zu sein. Er ist der perfekte Mensch – so scheint es zumindest Victor und er beneidet seinen Bruder darum. Victor ist das genaue Gegenteil. Er muss sich alles hart erarbeiten und er fliegt öfter mal über das Ziel hinaus und handelt sich somit gerne auch mal Ärger ein und gewinnt nicht nur Freunde. Aber er hat auch seine positiven Seiten die sein Bruder an ihm sieht und so gehen die beiden Brüder zusammen durchs Feuer. Sie lieben einander und können nicht ohne einander sein. Doch als die Liebe zu einer Frau dazwischen kommt wird diese wunderbare Verbundenheit auf eine harte Probe gestellt und es sieht nicht mehr alles rosarot aus.
Victor wird von Elisabeth zurückgestoßen und sie verliebt sich in Konrad. Das erlaubt Victor seinen dunklen Gedanken nach zu hängen und wir erkennen immer mehr und mehr den Victor Frankenstein zu dem er einmal werden wird. Wir erkennen die dunkle und egoistische Seite an Victor und ich muss sagen dass diese mir gar nicht mal so unsympathisch war. Ich wollte mehr über ihn erfahren und muss gestehen, dass mich gerade diese dunkle und unberechenbare Seite sehr angezogen hat. Auch die damaligen Umgangsformen mit der Medizin und Alchemie sind nicht zu verachten und es ist schön ein wenig darüber zu erfahren, aber dazu möchte ich nicht so viel sagen.
Für mich am Wichtigsten an diesem Buch ist der Kampf von Victor, sein innerer Kampf. Er kämpft gegen sehr viele Gefühle und Emotionen und das macht den Reiz dieses Buches aus. Es ist ein Buch über Bruderliebe und Bruderhass. Über die Liebe und den Hass zu sich selbst und der Liebe zu einer Frau die entweder alles zerstören oder alles retten kann. Dieses Buch hat wie oben erwähnt viele Facetten und jede einzelne ist wichtig für das gesamte Paket dass uns hier präsentiert wird. Würde eins davon fehlen würde alles zusammen fallen. Für mich ist dieses Buch ein reiner Charakterroman der für mich allein nur durch seine Charaktere besticht und alles andere für mich nur zur Nebensache werden lässt.

Bewertung vom 14.07.2012
Dunkle Flammen / Unearthly Bd.1
Hand, Cynthia

Dunkle Flammen / Unearthly Bd.1


ausgezeichnet

Unearthly war wirklich eine starke Überraschung. Das was ich gedacht hatte was mich erwarten wird traf nicht ein. Denn statt eines seichten Jugendbuches mit vielen Klischees wurde mir eine wirklich tolle Geschichte präsentiert die für mich einen sehr besonderen Touch mitbrachte und sich wirklich abheben kann von den üblichen Engel und Jugendbüchern.


Zusammen mit Clara erleben wir es wie es ist nicht als normaler Mensch aufzuwachsen sondern Engelsblut in den Adern zu haben. Sie ist schneller, hört besser und sieht anders aus als alle anderen und das macht sie zu etwas sehr Besonderen. Als sie ersten Visionen bekommt steht schnell fest fast Claras Aufgabe als Engel ist. Sie soll ein Schutzengel werden und einen ganz bestimmten Jungen beschützen. Also muss sie alles aufgeben was sie kennt und mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in eine neue Stadt ziehen. Das damit alles erst richtig anfängt ist ja wohl selbstverständlich und so kommen wir Claras Aufgabe, dem geheimnisvollen Jungen und vielen anderen Gefahren und Intrigen mehr und mehr auf die Spur.


Clara ist ein wundervoller Charakter. Sie ging mir nicht auf die Nerven war witzig und einfallsreich. Hatte ihren eigenen Humor und schreckt auch nicht davor zurück genau das durch zu setzen was sie will. Sie kommt nicht als kleines Püppchen daher, das gerettet werden muss, sondern versucht sich lieber selbst zu retten. Sie ist wirklich sehr charmant und hatte mich schon nach wenigen Minuten und Seiten völlig verzaubert. Was die Liebesgeschichte und die damit verbundenen Männer angeht ist dieses schon etwas vorhersehbar. Es gibt den bösen und den guten Jungen, es gibt eine leichte Dreiecksgeschichte und es gibt Momente in denen ich mir sagte "Wusste ich es doch" aber das ist gar nicht so schlimm, denn die Personen machen das Ganze wieder wett und werten alles wieder so auf, das man es ertragen kann. So konnte ich zu Beginn, Tucker nicht leiden und am Ende war er derjenige der mein Herz gestohlen hat. Diese Wendungen machen das Buch besonders und geben ihm den einzigartigen Kick um sich von der Masse ab zu heben.


Zudem möchte ich mich nochmal über den Sprachstil auslassen. Denn nach wenigen Seiten war klar das ich hier zwar ein Jugendbuch in Händen hielt, dass aber ganz und gar nicht jugendlich klang. Vieles war sehr nachdenklich, es gab wenige Dialogphasen und man musste sich mehr mit Beschreibungen und Emotionen auseinandersetzen, was mir zu Abwechslung auch mal ganz gut gefallen hat. Alles in allem jedoch verliert das Buch nicht seinen jugendlichen Charme den es auch haben darf. Hier und da finden sich sehr jugendliche und einfache Passagen, die dann auch den Lesefluss wieder stark voran treiben und eine wirklich tolle Lesenacht möglich machen.


Im Grunde ist dieses Buch für mich ein Highlight auf dessen zweiten Teil ich mich schon sehr freue. Vergleichen kann man es mit einem bunten Blumenstrauß in dem alle Blumen zwar unterschiedlich sind, jede jedoch zu einem großen Ganzen beiträgt und mit kleinen aber feinen Details ein wundervolles Bild geschaffen wird. Dieses Buch ist für mich so ein Blumenbild. Bunt, poetisch und wirklich immer wieder einzigartig in seiner großen Artenvielfalt.
Ich sage nur LESEN, LESEN, LESEN

Bewertung vom 17.05.2012
Nachricht von dir
Musso, Guillaume

Nachricht von dir


sehr gut

Zu Beginn möchte ich sagen, dass ich dieses Cover einfach wundervoll finde. Durch dieses bin ich auch erst auf das Buch aufmerksam geworden. Ich liebe den Eifelturm und da sind Bücher mit einem Eifelturm auf dem Cover natürlich ein Muss. Das dann noch eine wirklich tolle Inhaltsangabe den Rücken zierte, machte das Buch noch interessanter.
Ich weiß nicht was ich über dieses Buch sagen soll. Ich bin so hin und her gerissen zwischen positiven und negativen Gefühlen, dass ich im Moment nicht weiß welche die Oberhand haben. Doch wenn ich an das Buch zurück denke und noch mal auf die Geschichte eingehe, bleiben mir sehr viele positive Erinnerungen im Gedächtnis.
Vor diesem Buch hatte ich noch nichts von Musso gelesen. Aber ich kenne viele die seine Bücher lieben und vorallem seiner Art zu Schreiben verfallen sind. Auch mir ist dieser Schreibstil aufgefallen und ich fand es wundervoll wie sich spannende und gefühlvolle Momente abwechseln - dies habe ich wirklich nicht erwartet und war dementsprechend auch sehr überrascht. Ich kam dadurch auch sehr schnell vorran, konnte mich sehr gut fallen lassen und habe die Geschichte genießen können. Für mich ist es wichtig, dass sich Dialoge und reine Erzählpassagen abwechseln und gut miteinander harmonieren. Für mich darf keine der beiden Seiten dominieren und ich finde, dass gerade dies Musso sehr gut hinbekommen hat.

Dann schafft er es gekonnt in den Perspektiven zu wechseln. Wir lernen die Geschichte aus der Sicht der Hauptprotagonisten kennen, aus der Sicht einer dritten Person und aus einer anderen unbekannten Sicht und all dies zusammen schafft es, dem Buch mehr und mehr Spannung zu verleihen, die schnell darauf schließen lässt, dass es hier nicht um eine normale Lovestory geht. Wir bekommen einen Roman vorgelegt in dem es um Liebe, Intrigen, Schicksalsschläge und vielen Irrungen und Wirrungen geht, die alle ineinander laufen und ein großes Ganzes ergeben, dass uns am Ende (vorallem mich) etwas sprachlos zurück lässt. Das was ich mir am Anfang des Buches zusammen gereimt habe, bestätigte sich am Ende nicht, ich wurde überrascht und das hat mir sehr gut gefallen.

Genauso auch die Idee mit den Handys - viele meinen diese sei etwas zu langweilig und vorhersehbar - aber meine Güte, irgendwie muss die Geschichte ja ins Rollen kommen und da finde ich die Handys wirklich klasse und zeitgemäß. Mir könnte das bestimmt auch passieren, so durcheinander ich manchmal bin und vertauscht habe ich mein Handy wirklich schon mal fast.
Was mich aber etwas missmutig gestimmt hat waren die Protagonisten. Irgendwie bin ich mit Madeline und Jonathan nicht wirklich warm geworden. Für mich waren sie zu weit weg, sie blieben Figuren auf einem Spielfeld und wurden nur in die passenden Positionen gerückt. Ich habe sie nicht greifen können auch wenn ihre Schicksale sehr bewegend waren.
Doch denke ich an die eigentliche Geschichte und wie diese mir gefallen hat, kann ich über die etwas flachen Charaktere hinweg sehen.

Noch ein kleines Highlight waren die Zitate zu Beginn eines Kapitels. Diese haben wirklich gut passt und waren immer wieder ein kleines Schmankerl. Auch haben sie wirklich gut zur Geschichte gepasst und haben die richtige Stimmung aufgebaut und festgehalten.

Fazit: Ich sage nur - LEST ES SELBST !!!!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2012
Göttlich verloren / Göttlich Trilogie Bd.2
Angelini, Josephine

Göttlich verloren / Göttlich Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Göttlich verdammt hat mir damals wirklich sehr gut gefallen. Ich habe das Buch innerhalb einer Nacht durch gelesen und war noch tagelang total fasziniert. Natürlich habe ich mich auch genauso sehr auf Göttlich verloren gefreut und wollte einfach nur schnell lesen und alles in mich aufsaugen. Aber das mit dem schnell Lesen wurde dann irgendwie doch nichts. Dieses Buch habe ich nicht in einer Nacht geschafft und auch nicht in zwei. Ich habe fünf Nächte gebraucht und das war auch gut so.

Ich finde das dieser zweite Teil um einiges komplexer ist und daher auch mehr Zeit zum Lesen benötigt, damit man alles wichtige in sich aufsaugen und verarbeiten kann. Es gibt unheimlich viel Neues, viele Fragen und Antworten und irgendwie wird alles runder. Wurden wir in Teil eins eingeführt und haben ein tolles Setting präsentiert bekommen, bekommen wir jetzt einfach alles vor den Latz geknallt und müssen uns auf den teils sehr steinigen und beschwerlichen Weg des Buches machen. Es ist nicht alles superschön, es ist nicht alles rosarot und vieles hat mich sehr wütend gemacht aber es gab auch diese besonderen Momente, Momente voller Glück und Zufriedenheit und das macht sehr viel positives an diesem Buch aus.

Der Einstieg in das Buch hat mich erst mal schlucken lassen. Ich hatte Angst das es schnell in Langatmigkeit ausartet denn der Anfang kommt etwas ruhiger daher und hat sich in meinen Augen etwas gezogen. Die kleinen und sehr wichtigen Flashbacks helfen den ersten Teil noch mal in Erinnerung zu führen und so besser einsteigen zu können. Aber Quereinsteigern empfehle ich den ersten Teil zu lesen - das ist wirklich wichtig. Ja am Anfang ist alles etwas krampfing. Helen ist fertig, sie muss in ihren Träumen ständig in Unterwelt, dort ist es für sie sehr kräftezehrend und das merken ihr auch alle an. Sie ist physisch wie psychisch sehr angeschlagen und das sie nicht so mit Lucas umgehen kann wie sie es gerne würde, macht die Situation auch nicht besser.
Wir erleben diese "Abstiege" in die Unterwelt immer mit. Sie sind kursiv geschrieben und somit wissen wir auch direkt wo wir uns gerade befinden. Mir haben diese Abstecher meist noch besser gefallen als die eigentlich Geschichte, weil sie mitleiden und mitfiebern lassen. Ich finde gerade in diesen Sequenzen hat die Autorin gut Arbeit geleistet.

Schauen wir uns die Beziehung von Lucas und Helen an ist diese nur noch das pure Chaos. Er muss Helen verletzen um sie fern zu halten. Dies geschieht auf unglaublich fiese Art und Weise und danach war Lucas erst mal bei mir unten durch. Ich mag diese "Junge verletzt Mädchen, um sie auf Abstand zu halten" Szenen nicht und werde sie auch nie mögen. Zudem hatte ich mich in Band eins einfach darauf versteift, dass irgedendwie alles gut werden wird und die beiden noch zusammenkommen. Doch am Ende von Band eins sah es ja schon so aus das es nicht wirklich einfach werden wird aber muss man es den beiden soooo schwer machen "wieder einmal"? Danach habe ich Lucas und die Liebesgeschichte erst mal abgehakt und habe mich auf Helen versteift.
Und das war auch gar nicht mal so schlecht, denn dadurch ist mir die Charakterentwicklung der einzelnen Protas besser aufgefallen. Anfangs fand ich sie alle etwas unnahbar, nicht greifbar doch nach und nach habe ich festgestellt, das alle stärker und reifer geworden sind. Vorallem Helen hat in meinen Augen einen großen Sprung gemacht und das hat mir sehr gefallen.

Rest siehe hier: http://booksaweek.blogspot.de/2012/05/r-gottlich-verloren-josephine-angelini.html

8 von 17 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.