Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
melange
Wohnort: 
Bonn
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 840 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2024
Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1
Helford, Anna

Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1


weniger gut

Eine Enttäuschung

Zum Inhalt:
Spring muss als Bewährungsauflage einer älteren Dame helfen. Diese stellt sich als ehemalige Bewohnerin eines Herrenhauses in Springs Heimat heraus. Um sich den jeweiligen Vergangenheiten zu stellen, fahren die ungleichen Frauen in die Provinz.

Mein Eindruck:
Das erste der vier Bücher, die sich jeweils mit einer der Töchter einer Hippie-Familie befassen, wartet mit in vielerlei Hinsicht tragischen Familiengeschichten auf. Diese sind allesamt unglaubwürdig, die Charaktere holzschnittartig und eindimensional und die Geschichte der titelgebenden Schwestern tritt fast völlig in den Hintergrund. Ein um das andere Mal fragt man sich, ob Menschen sich wirklich von anderen dermaßen herumkommandieren lassen und zum Teil jahrzehntelang stillhalten, ohne auch nur den Versuch eines Wehrens zu unternehmen. Der Schreibstil der Autorin ist jedoch gefällig und das Cover gut gestaltet. Für einen weiteren Versuch im Sommer reicht das jedoch bei Weitem nicht aus.

Mein Fazit:
Sommer, Herbst und Winter fallen flach

Bewertung vom 24.03.2024
Eine gefährliche Lektion / Bunburry Bd.17 (eBook, ePUB)
Marchmont, Helena

Eine gefährliche Lektion / Bunburry Bd.17 (eBook, ePUB)


gut

Privat top, Ermittlung flop

Zum Inhalt:
Alfie schwebt im siebten Himmel, nachdem Emma bei ihm übernachtet hat, als ihn der Direktor von Noahs Schule kontaktiert: Eine Lehrerin hatte einen Unfall in der Schule und - im Gegensatz zur Polizei - tippt der Direktor auf eine Straftat. Widerwillig beginnt Alfie zu ermitteln, denn eigentlich möchte er seine Liebste bekochen....

Mein Eindruck:
Normalerweise beinhaltet die Serie einen zumeist nicht zu blutigen Fall mit einer netten Rahmenhandlung. Dieses Mal nimmt die Rahmenhandlung jedoch so viel Platz ein, dass der Fall ins absolute Hintertreffen gerät. Mag es dem Umstand geschuldet sein, dass die Autorin zu viele liebgewonnene Nebencharaktere durch das Bild huschen lassen möchte oder gehen ihr langsam die Ideen aus? So schön es auch ist, dass sich Alfie und Emma endlich in den Armen halten, so schmerzlich gern hätte ich im nächsten Krimi wieder eine Ermittlung mit gut gezeichneten Charakteren und der Möglichkeit, ein bisschen mitzuraten.

Mein Fazit:
Zu viel Liebe, zu wenig Gefahr

Bewertung vom 24.03.2024
Der heimliche Beobachter
Unger, Lisa

Der heimliche Beobachter


gut

Vorne hui, hinten ganz okay

Zum Inhalt:
Auf Einladung von Mako, eines erfolgreichen IT-Chefs, verbringen er, seine Frau, seine Schwester Heather mit Mann und eine Jugendfreundin mit Lebensgefährten ein Wochenende in einer abgelegenen Hütte. Trotz des Komforts und der grandiosen Bewirtung fühlt sich insbesondere Heather bald unwohl. Liegt es am aufkommenden Unwetter? Spätestens mit dem Verschwinden eines Mitglieds der Gesellschaft stellt sich heraus, dass der Sturm nicht das einzige Ungemach ist, was in der wilden Natur auf sie wartet.

Mein Eindruck:
Aus verschiedenen Sichten erhalten wir Einblicke in das Gefühlsleben einiger Personen, bei denen sich der Zusammenhang untereinander erst Stück für Stück und zum Teil sehr spät erschließt. Dass die Autorin Lisa Unger einige mysteriöse Andeutungen und Vorkommnisse aus der Vergangenheit einstreut, sorgt für zusätzliche Spannung. Man rätselt mit - über die Verhältnisse der Personen zueinander, ihre Wünsche und die Geheimnisse, die sie voreinander haben. Dieser Anfang ist wirklich fast perfekt. Leider gelingt Unger dafür der Action-Part nicht ganz so gut. Viele Personen handeln gelinde gesagt unorthodox, einige gekonnt zusammengesponnene Fäden finden überhaupt keine Auflösung. Dass die Charaktere eher eindimensional gestrickt sind, ist ebenfalls nicht unbedingt ein Zeichen von literarischer Stärke. So überzeugt auch das Ende nur in Ansätzen.

Mein Fazit:
Toller Beginn, der sich in blutiger Langeweile auflöst

Bewertung vom 20.03.2024
Drei Magier und eine Margarita (eBook, ePUB)
Marie, Annette

Drei Magier und eine Margarita (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Magische Drinks

Zum Inhalt:
Tori hat nicht nur rote Haare, sondern auch das dazu passende Temperament. Leider ist vor allen Dingen Letzteres bei ihren Arbeitgebern nicht besonders gefragt, weil es dazu führt, Kunden zu verprellen. Doch dann sieht sich Tori bei der nächsten verzweifelten Suche nach einem Arbeitsplatz plötzlich hinter einer Bar mit seltsamer Kundschaft gegenüber. Magier, Hexen und weitere Personen mit ungewöhnlichen Fähigkeiten, wie sie kurze Zeit später erfährt und dass genau ihre Durchsetzungsfähigkeit gefragt ist. Spätestens dann, als einer ihrer neuen Freunde in große Schwierigkeiten gerät, aus dem ihn nur die geballte Macht der Gilde inklusive eines Menschen helfen kann.

Mein Eindruck:
Ein Wohlfühlbuch mit magischem Touch. In diese Wundertüte hat Annette Marie wirklich alles gepackt, was eine fluffig-leichte Unterhaltung ausmacht: Schöne Menschen, interessante Umgebung, Witz, Spannung und Flirts. Dabei ist die Wundertüte nicht nur perfekt ausbalanciert, sondern hat auch von keiner Zutat ein unbekömmliches Übermaß - alles bleibt entspannt und man macht sich während der Lektüre keine Sorgen. Weder um Herz, noch um Glieder, denn wirkliche Gefahr fühlt man nicht (trotz aller Spannung und Tändelei).
Dieses Buch ist der Anfang einer Reihe und durch einige Andeutungen ist genügend Konfliktpotenzial für die folgenden Bände gegeben. Es gelingt der Autorin, einen würdigen Abschluss abzuliefern; dass man sich auf den Nachfolger trotzdem schon freut, ist ein gutes Zeichen.

Mein Fazit:
Bitte nicht so bald ein Aufruf zur letzten Runde im Pub

Bewertung vom 20.03.2024
Tagebuch einer Wasserleiche aus dem Canale Grande (eBook, ePUB)
Kruse, Tatjana

Tagebuch einer Wasserleiche aus dem Canale Grande (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ultimative Trennung

Zum Inhalt:
Die Buchhalterin Astrid überrascht ihren Freund und Geschäftspartner in flagranti und fährt Hals über Kopf nach Venedig. Eine Unterkunft findet sie bei einem freundlichen älteren Herrn und seiner Familie. Kurz darauf passieren seltsame Dinge: Wildfremde Menschen verfolgen Astrid und ihr Gastgeber Cesare scheint einige Kleinigkeiten vor ihr zu verbergen. Glücklicherweise wächst der Mensch an seinen Anforderungen, aus der biederen Astrid wird die beherzte Asti und nicht nur Gondoliere müssen sich gut festhalten.

Mein Eindruck:
Zum wiederholten Male erschafft die Königin der Krimödie Tatjana Kruse eine Frauenfigur, die herrlich selbstironisch agiert, aus ihren Fehlern lernt und ihre Umwelt das Fürchten lehrt. Oder zumindest Respekt abverlangt. Die Geschichte in Venedig anzusiedeln, bietet dabei gleich mehrere Vorteile für die Leser: Eine traumhafte Umgebung durch eine schöne Stadt und die kriminelle Verbindung zur allgegenwärtigen Mafia. Hier in allen Schattierungen von abgrundtief böse bis herzallerliebst und sympathisch. Zu dieser göttlichen Mixtur aus süßem Limoncello und bitterem Amaro gibt Kruse noch einen Schuss weibliche List und männlichen Charme und komponiert wieder einmal einen göttlichen Drink zur Anregung der Lachmuskeln mit perfektem Ende in jeder Beziehung.

Mein Fazit:
Unbedingt zu empfehlen. Gerne auch als Urlaubslektüre.

Bewertung vom 16.03.2024
Tödliche Oase
Haughton, Emma

Tödliche Oase


sehr gut

Luxus-Retreat mit kleinen Fehlern

Zum Inhalt:
Nach einer durchzechten Nacht wacht Zoey mit einem Filmriss auf. Nicht - wie erwartet - in New York, sondern in einem Luxus-Retreat in der Wüste. Ein unbekannter Gönner zahlt für den Aufenthalt, der ihr zu einem besseren Leben ohne Alkohol und Drogen verhelfen soll. Doch dann fallen ihr Unstimmigkeiten auf: Zu wenig Personal, eine seltsame Mail auf dem Account des Leiters. Als jemand stirbt, stellt sich heraus, dass es auch in der Wüste Untiefen geben kann, die gefährlich sind. Für alle Beteiligten.

Mein Eindruck:
Emma Haughton ist ein spannendes Buch gelungen, für das die Sprecherin Katja Sesterhenn Bilder im Kopf der Hörer erzeugt. Zwar ist der Beginn ein bisschen langatmig, doch dann wird es schnell unangenehm. Da Zoey nicht verschwinden kann, ohne sich wirtschaftlich zu ruinieren, muss sie sich auf die Therapie einlassen, - psychedelischer Trip inbegriffen. Man bleibt bei ihrer Figur und gewinnt sie trotz ihrer Eigenheiten lieb, - möglicherweise dem Fakt geschuldet, dass das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist. Und so wird einem immer mulmiger bei dem Gefühl, dass man gefangen ist, man nicht weiß, wem man trauen darf und kann und ob man je wieder nach Hause kommt.
Das Ende ist ein bisschen übertrieben, aber hey - that's America!

Mein Fazit:
Spannende Selbstfindung

Bewertung vom 16.03.2024
Achtsam morden durch bewusste Ernährung / Achtsam morden Bd.5
Dusse, Karsten

Achtsam morden durch bewusste Ernährung / Achtsam morden Bd.5


sehr gut

Immer noch sehr gut, aber...

Zum Inhalt:
Björn stellt bei einer Verfolgungsjagd fest, dass er sich nicht mehr wohl mit seinem wohlstandsverwahrlosten Bäuchlein fühlt. Natürlich weiß sein Therapeut Joschka Breitner auch für dieses Problem einen achtsamen Weg zur Lösung.

Mein Eindruck:
Leider der schwächste Band der Reihe um den auf Achtsamkeit bedachten Anwalt Björn Diemel. Zwar beginnt das Buch rasant im wahrsten Sinne des Wortes, wird aber stellenweise zu sehr zum Ernährungsratgeber. Bei der genutzten Hörbuchfassung (wirklich sehr gut vom Autor selbst gelesen) kann man noch nicht einmal weiterblättern oder querlesen, wenn Joschka die Welt der Nahrungsbausteine erklärt. Sehr, sehr, sehr ausführlich. Glücklicherweise spinnt der Autor seine Geschichte mit dem schon bekannten Personal aus Familie und organisiertem Verbrechen weiter. Das tut er mit sehr geübten Seitenhieben auf die vorherrschende Lage und da bekommt - gemäß dem Heilfastmotto - jeder sein Fett weg: Gendern, Klimawandel, veganes Essen, Nachhaltigkeit... dem Bullshitbingo werden keinerlei politisch korrekte Grenzen gesetzt.
Und das ist eine Wohltat im sonstigen Betroffenheitseinerlei!

Mein Fazit:
Björn darf gerne schlank bleiben, sollte aber für ein nächstes Buch zu seinen Grundkompetenzen zurückfinden

Bewertung vom 15.03.2024
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


sehr gut

Unerwartet

Zum Inhalt:
Richards Freund Tom verschwindet spurlos und die örtliche Polizei glaubt nicht die Horrorgeschichte, die Richard erzählt. Als auch der nächste Junge nach einem Besuch nach Richard nicht mehr aufzufinden ist, gerät er vollends in Erklärungsnot. Doch vielleicht findet sich Aufklärung im Spiegelwald, denn dort steht eine einsame Villa. Mit einem sehr seltsamen Bewohner.

Mein Eindruck:
David Nathans Stimme ist perfekt für diese Art von Geschichte, die ein Genremix aus Horror und Coming of Age ist und damit ein bisschen Stephen King nacheifert. Das sollte man wissen, bevor man sich als unbedarfter Fan der "normalen" Thriller des Autors an dieses Buch wagt. Es besteht aus drei Teilen, bei denen insbesondere der dritte Teil versucht, die anderen beiden zu erklären. Ein wirklich gelungener Aspekt dabei zeigt sich in der Art und Weise, wie die handelnden Personen in jedem Teil leicht anders gezeichnet werden, bevor die Leser im letzten Abschnitt eine Aufklärung erfahren dürfen. Leider sind einige "Stücke" (in jeder Bedeutung dieses Begriffs) so unappetitlich, dass man vor allen Dingen zu Beginn in Versuchung gerät, das Buch in die Ecke zu pfeffern; das Ende lässt dann vieles, aber nicht alles verzeihen.

Mein Fazit:
Nur die Harten kommen in den Garten

Bewertung vom 15.03.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


ausgezeichnet

Der schöne Schein

Zum Inhalt:
Der Besitzer eines Luxus-Retreats in den Bergen lädt eine Top-Influencerin und deren Entourage ein, um hochkarätige Werbung für sein Ressort zu machen. Als die Gruppe auftaucht, wird schnell klar, dass der glänzende Lack nur eine dünne Tünche ist. Und der Lack ist bald ab.

Mein Eindruck:
Emily Rudolf bewegt sich auf zwei Zeitebenen und experimentiert mit unterschiedlichen Sichten und Textarten. Dadurch kommt zusätzliche Spannung in eine Geschichte, die unaufhaltsam auf den Höhepunkt eines Mordes zurollt. Wer das Opfer ist, bleibt eine Weile unklar und auch das führt zu dem Zwang, immer weiter zu lesen, bis wenigstens hier Aufklärung erlangt wird.
Rudolf legt einige falsche Spuren und schafft ein gutes Fundament für ihre Figuren, so dass einige Charaktere ein glaubhaftes Motiv für die Taten haben.
Der Showdown ist wirklich gelungen und der Epilog rundet prima ab.

Mein Fazit:
Ein dickes Like!

Bewertung vom 10.03.2024
Wer zuerst lügt
Elston, Ashley

Wer zuerst lügt


ausgezeichnet

Hinterlistig

Zum Inhalt:
Evie Porter lebt eine Lüge, da sie für "Mr. Smith" dubiose Fälle übernimmt; direkter und indirekte Auftraggeber bleiben ihr unbekannt. Sie wechselt ihre Identitäten - immer durch Mr. Smith und seine Agentur bestens erdacht - bis ihr plötzlich eine Frau gegenübersteht, die Evies echte Identität als falsche benutzt. Evies Überlebensinstinkt führt dazu, diese Frau zu durchleuchten... und gegen Mr. Smith Allmacht zu kämpfen.

Mein Eindruck:
Nicht nur ist die Kaltschnäuzigkeit Evies bewundernswert. Auch die Kunst Elstons, ihre Geschichte zu konstruieren und die der Sprecherin Michaela Gaertner, dieser Leben einzuhauchen, nötigen Respekt ab.. Stück für Stück erfährt man die Gründe für Evies Lebenswandel und hangelt sich durch dir unterschiedlichen Fälle, die jeweils mit dramatischen Elementen ausgestattet sind. Da sich Evie positive Charaktereigenschaften bewahrt hat und die Story aus ihrer Sicht geschildert wird, fällt es trotz aller kriminellen Handlungen leicht, sich auf diese Figur einzulassen. Wie sich Evie durch ein eigenes kleines Netzwerk schützt und trotzdem immer wieder von einer Unwägbarkeit in das nächste Gefühlschaos fällt, macht Spaß und die leichten Anflüge von schwarzem Humor tun ihr Übriges für eine perfekte Unterhaltung.

Mein Fazit:
Macht Spaß und bleibt bis zum Ende spannend