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Benutzername: 
vonnikind
Wohnort: 
J.

Bewertungen

Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 30.07.2018
Das Erbe von Juniper House
Herzinger, Sophia

Das Erbe von Juniper House


ausgezeichnet

Sara steht an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie nicht sicher ist, ob sie so weiterleben will, wie bisher. Um Klarheit zu erlangen, besucht sie ihre 100jährige Oma Emma, zu der sie bisher keine sehr innige Beziehung hatte. Doch durch viele Gespräche lernt sie die alte Dame besser kennen und erfährt schließlich ein Geheimnis, das keiner geahnt hätte. Gemeinsam mit ihrer Großmutter geht Sara auf eine Reise in die Vergangenheit und erfährt, was damals alles passiert und bis heute ungeklärt ist...

Der Roman ist sehr fesselnd geschrieben. Man wird von der ersten Seite an in den Bann der Handlung gezogen. Es wird abwechselnd aus der Gegenwart und der Vergangenheit berichtet und so bekommt der Leser einen guten Einblick in die Dinge die Sara in der Gegenwart bewegen und vor allem auch in das Leben der 100jährigen. Man er fährt viel über das schwere Leben in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts und beginnt so, auch das eigene Leben zu hinterfragen.
Alles in allem ist der Roman sehr gelungen. Einmal angefangen kann man ihn nur schwer wieder aus der Hand legen.

Bewertung vom 28.05.2018
Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1
Bomann, Corina

Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1


ausgezeichnet

Agneta ist auf einem Gut in Schweden aufgewachsen, dem Löwenhof. Doch die Konventionen, die ihr durch ihr Elternhaus auferlegt wurden, weckten in ihr den Wunsch, auszubrechen. Deshalb ging sie nach Stockholm, um als eine von wenigen Frauen Kunst zu studieren. Als jedoch ein Telegramm eintrifft und ihre sofortige Rückkehr nach Hause fordert, gerät ihr Traum vom Leben als Künstlerin ins Wanken. Sie kehrt zurück und ist gezwungen, Verantwortung zu übernehmen.

Der neue Roman von Corina Bomann hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Ich habe das doch recht umfangreiche Buch in kürzester Zeit durchgelesen. Es war faszinierend, zu erleben, wie aus der Rebellin Agneta eine verantwortungsvolle junge Frau wird, die sich von den schwersten Schicksalsschlägen nicht unterkriegen lässt. Man erfährt einiges über das Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts und den Zwängen, denen sich vor allem Frauen in dieser Zeit unterwerfen mussten. Doch dem Leser wird auch deutlich, dass man sich selbst auch dann treu bleiben kann, wenn man tut, was von einem erwartet wird. Man muss nur seinen eigenen Weg finden, die Dinge in die Hand zu nehmen.
Ich kann es kaum erwarten, die anderen Bände der Löwenhof-Reihe zu lesen, denn es ist sicher faszinierend zu erfahren, wie es mit dem Löwenhof und den Frauen, die dort leben weitergeht.

Bewertung vom 10.12.2017
Oma, die Nachtcreme ist für 30-Jährige!
Fritzsche , Anja Flieda

Oma, die Nachtcreme ist für 30-Jährige!


ausgezeichnet

Anja Fritzsche hat das Glück, zwei Omas in einem hohen Alter zu haben. Maria ist 107 und auch Mia hat ihren 100. Geburtstag schon erlebt. Was sie mit ihren beiden Omas alles erlebt, hat Anja in einem Buch festgehalten. Der Leser erfährt viel über den Alltag mit so hochbetagten Damen, über die Schwierigkeiten, aber auch die Freuden, die es mit sich bringt.
Es ist erstaunlich zu erfahren, was gerade Oma Maria in ihrem Alter noch alles mitmacht, seien es Reisen nach Mallorca und Südtirol oder ein Fußballspiel des FC Bayern.
Das Buch ist sehr gelungen und vermittelt auf humorvolle Weise die Lebensweisheiten der alten Damen und man lernt nicht zuletzt, worauf es in einem erfüllten Leben ankommt. Gerade die Sprüche von Oma Maria sind oft sehr witzig und entlocken dem Leser das ein oder andere Lächeln.

Bewertung vom 26.03.2011
Elli gibt den Löffel ab
Hennig, Tessa

Elli gibt den Löffel ab


ausgezeichnet

Elli ist 60 und steht vor dem Abgrund. Ihre einzige noch lebende Freundin zieht weg, ihr Videothek steht vor dem Aus und zu ihrer Schwester hat sie keinen Kontakt. Überraschend erfährt sie von einem möglichen Erbe in Italien und macht sich auf den Weg dorthin. Unterwegs geht so ziemlich alles schief, was schiefgehen kann. Auch als sie endlich auf Capri ankommt, geht alles drunter und drüber. Obwohl Elli nach dem Tod ihres Mannes kein Interesse mehr an Männern hatte, kann sie sich nun kaum zwischen Heinz und Roberto entscheiden. Irrungen und Wirrungen am laufenden Band. Ob da noch ein Happy End möglich ist?

Tessa Henning schreibt lebhaft und anschaulich. Der Leser findet sofort einen guten Einstieg ins Buch. Die italienische Insel Capri wird in leuchtenden Farben beschrieben. Man spürt förmlich die wärmende Sonne und Lebenslust der Mittelmeerregion. Durch die wechselnde Erzählperspektive wird die Geschichte nie eintönig. Die unterschiedlichen Charaktere vermitteln sehr anschaulich die Hintergründe der Geschichte. Man fiebert mit, leidet und liebt mit den einzelnen handelnden Personen. Ein Roman, den man nicht so leicht aus der Hand legen kann.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.01.2011
Die Tortenbäckerin
Janson, Brigitte

Die Tortenbäckerin


sehr gut

Greta hat es nicht leicht. Ihre Mutter ist krank und sie muss den Lebensunterhalt als Hilfsköchin bei der Bankiersfamilie Hansen verdienen. Als sie dort ihre Stellung verliert, scheint alles hoffnungslos zu sein. Doch sie gibt nicht auf und findet Freunde wie den Fuhrunternehmer Siggo und dessen Eltern oder Oliver, einen Jungen, der zunächst etwas zu verbergen scheint. Schließlich hat sie eine Idee, die ihr gesammtes Leben verändern kann. Doch da ist auch dieses Geheimnis, von dem keiner weiß, außer Christoph Hansen....

Der Roman ist sehr lebendig und gefühlvoll geschrieben und greift viele Aspekte des Lebens im 19. Jahrhundert auf. Man erfährt von den Nöten der armen Leute und den schweren Arbeitsbedingungen der damaligen Zeit. Es wird deutlich, wie gravierend die Standesunterschiede waren und welchen Einfluss sie auf das Leben der Menschen hatten. Besonders eindrucksvoll ist die Sichtweise der kleinen Leni, die alles ganz anders wahrnimmt und auch den Blick des Lesers auf Dinge lenkt,die man im alltäglichen Leben gar nicht mehr wahrnimmt.

Der Titel des Buches allerdings weckt falsche Erwartungen, den die Tortenbäckkerei spielt neben die Freundschaft der handelnden Personen nur eine untergeordnete Rolle. Trotzdem ist dieLektüre von der ersten Seite an fesselnd und es fällt schwer,das Buch aus der Hand zu legen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2009
Die Lebküchnerin
Schrödter, Sybille

Die Lebküchnerin


ausgezeichnet

Es gelingt Sybille Schrödter, den Leser von der ersten Seite ihres Romanes an in ihren Bann zu ziehen. Sie erzählt die Geschichte der jungen Benedicta, die nach dem Tod ihres Vater gegen ihren Willen von ihrer Stiefmutter ins Kloster gebracht wird. Von Anfang an bereitet es ihr Probleme, sich an das Klosterleben anzupassen und sich den strengen Regeln der Schwesternschaft zu unterwerfen. Mehr als einmal beschäftigt sie der Gedanke an Flucht.

Schließlich ist sie durch Intrigen und Verrat tatsächlich gezwungen zu fliehen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Agnes, die im Kloster als Köchin tätig war, und dem Fechtmeister Julian, der verspricht sie zu heiraten, macht sie sich auf den Weg. Julian wird jedoch schwer verwundet und die Frauen sind gezwungen, sich allein nach Nürnberg durchzuschlagen, wo der Verlobte von Agnes als Bäcker arbeitet. Bei ihm finden die beiden ein Dach über dem Kopf und Benedicta arbeitet zukünftig in der Backstube, wo sie ihre leckeren Lebkuchen bäckt, die sie schon im Kloster erfolgreich hergestellt hatte.

Doch die Kirche und Benedictas Stiefmutter geben nicht auf und kommen ihr schließlich auf die Spur.
Trotz dieser scheinbar ausweglosen Situation, die Benedictas Untergang zu sein könnte, geht am Ende alles gut aus und Benedicta und Konstantin werden glücklich miteinander vereint.



Die Ereignisse im Buch scheinen sich an mehr als einer Stelle zu überschlagen. Benedicta ist vielen Gefahren und Problemen ausgesetzt, die sie alle erfolgreich meistert. Ihr Einfallsreichtum versetzt den Leser mehr als einmal in Erstaunen und es ist beeindruckend, wie wenig die Umstellung vom klösterlichen Leben zum bürgerlichen Alltag Benedicta zuzusetzen scheint. An dieser Stelle wirkt der Roman doch ein wenig unrealistisch und vielleicht etwas weit hergeholt. Auf wirkliche historische Fakten wird größtenteils verzichtet, was in gewisser Weise sehr schade ist. Dennoch ist der Roman eine empfehlenswerte leichte Lektüre für verregnete Herbsttage und macht auf jeden Fall Lust auf Lebkuchen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.