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Jasika

Bewertungen

Insgesamt 569 Bewertungen
Bewertung vom 08.01.2024
Die Bücherjägerin
Beer, Elisabeth

Die Bücherjägerin


weniger gut

Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht und ich habe ich mich auf einen fesselnden Roadtrip einer Buchliebhaberin sowie auf eine schöne Liebesgeschichte gefreut und wurde umso mehr enttäuscht.

Sarah lebt allein und zurückgezogen in der Villa ihrer verstorbenen Tante Amalia, hat autistische Züge, sammelt Karten sammelt und restauriert alte Bücher. Das Haus wird wunderbar beschrieben und ich hatte die zahlreichen Bücherstapel und Karten regelrecht vor Augen.
Als der junge Bibliothekar Benjamin sie bittet, ihr bei der Suche einer alten römischen Straßenkarte zu helfen, willigt sie nach anfänglichem Zögern ein und begleitet ihn zusammen mit ihren beiden Schildkröten, erst nach Frankreich, dann nach London.

Der Roadtrip wird leider überhaupt nicht spannend erzählt, vielmehr kommt die Handlung durch Sarahs zahlreiche Kindheitserinnerungen und Beschreibungen nicht in Gang.
Es passiert einfach fast nichts und der Roman, der vorrangig aus den Gedanken und Erinnerungen der Sarah besteht, zieht sich zäh hin und hat mich leider gar nicht packen können.

Was den Lesefluss weiterhin benachrichtigt ist das zahlreiche Gendern in den unterschiedlichsten Stilen, mal mit *, mal ohne. Die Autorin erklärt dazu im Nachwort, dass sie es möglichst allen recht machen wollte, non-binäre, diversgeschlechtliche, inter und trans Personen sollen sich nicht ausgeschlossen fühlen. Für mich persönlich gehören Romane nicht gegendert, es beeinträchtigt den Lesefluss und zerstört die schöne Sprache - wollen wir nicht auch Gedichte, z. B. von Rainer Maria Rilke, zukünftig gendern?



Fazit:

Mich konnte der Roman leider überhaupt nicht berühren, aber das ist natürlich Geschmacksache - jeder soll sich bitte sein eigenes Bild machen.

Bewertung vom 08.01.2024
Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1
Lodge, Gytha

Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1


weniger gut

Die vierzehnjährige Aurora kehrt von einer sommerlichen Zeltnacht mit den Freunden ihrer großen Schwester nicht zurück. Erst 30 Jahre später wird ihre Leiche gefunden. Kann ihr Verschwinden nun endlich aufgeklärt werden und kommt der Täter aus dem eigenen Freundeskreis?

Detective Chief Inspector Jonah Sheens möchte den Cold Case lösen und ermittelt mit seinem Team.


Der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht und ich war neugierig auf den Auftakt einer neuen Krimreihe um Detective Chief Inspector Jonah Sheens.

Der Krimi ist leider sehr langatmig geschrieben, die Ermittlungen der Gegenwart wechseln sich mit der Schilderung der Vergangenheit aus der Sicht des vierzehnjährigen Mädchens ab. Dabei bleibt die Spannung komplett auf der Strecke. Die Ermittler verbringen sehr viel Zeit mit langen Befragungen, das Beweismaterial gerät in den Hintergrund.
Die Clique besteht aus einem Haufen pubertierenden Teenagern mit Hang zu Drogen.


Die Handlung wirkt leider zu konstruiert und oberflächlich, weiterhin war zu schnell klar, wer Täter ist und wie das Motiv gelagert ist, auch eine überraschende Wendung blieb aus, wodurch das Buch komplett die ohnehin schon flache Spannungskurve verliert.

Fazit:


Solider Krimi, der aber zu wenig fesselt und zu wenig Tempo hat. Ich werde die Krimireihe nicht weiterverfolgen.

Bewertung vom 08.01.2024
Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel
Allison, Zoe

Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel


gut

Maya Bashir hat ihren Job verloren und sich zudem von ihrem Freund getrennt.
Fürs erste möchte sie bei ihren Eltern im schottischen Dorf Glenavie unterkommen, bis weiß wie es beruflich für sie weitergehen soll. Ihren Beruf als Steuerberaterin liebt sie nicht und würde am liebsten etwa anderes machen, aber ihr Vater wünscht sich eine angemessene Karriere für seine Tochter. Maya steht auch im Schatten ihrer Schwester Hana, die erfolgreiche Anwältin ist.

Schon auf der ersten Zwischenstation bei einer Freundin begegnet ihr ihre einstige Jugendliebe Sam, der sich als Nacktkellner etwas dazu verdient. Leider ging die Beziehung unschön auseinander, Sam denkt, dass er nicht gut genug für Maya ist und sie daher als 18jährige die Beziehung beendet hat, für Maya war es die große Liebe und aus ihrer Sicht, hat er damals für eine andere, mit der er kurz darauf zusammen kam, Schluss gemacht hat.

Der Einstieg in den Roman ist zunächst hoffnungsvoll - locker, leicht und witzig, die winterlich-weihnachtliche Atmosphäre im Skigebiet wird gekonnt eingefangen!
Die beiden Protagonisten werden sympathisch und vielschichtig beschrieben, die verschneite Landschaft kommt ebenfalls gut zur Geltung. Abwechselnd wird aus der Sicht von Sam und Maya geschrieben, so dass man sich gut in bide hineinfühlen kann

Doch dann wiederholt sich die Autorin leider ständig und der Roman verliert sich in Nebensächlichkeiten. Sam findet Maya noch immer arrogant, Maya it genervt von Sam usw.

Das Buch liest sich dann leider wie ein Young Adult Roman, die Protagonisten sind eigentlich 26 Jahre alt, verhalten sich aber wie Teenager, á la er mag mich, er mag mich nicht...
Maya weiß nicht was sie beruflich machen möchte und lässt sich noch immer vom Vater "auf den rechten Weg" leiten, unabhängig von ihren eigenen Wünschen und Träumen.

Natürlich sind beide noch immer sehr verliebt ineinander, aber das damalige Missverständnis blockiert alles. Zudem ist Sam seit acht Jahren mit seiner Freundin Cat zusammen, aber glücklich ist er nicht, vielmehr wird er von Cat manipuliert und merkt es nicht.


Fazit:

Die Liebesgeschichte beginnt vielversprechend, aber dann wird es fade und, ja leider, langweilig. Bis sie endlich zusammenkommen, ist es einem als Leser fast egal, zu sehr hat das ewige Hin und Her bis dahin genervt (2,5 Sterne).

Bewertung vom 05.01.2024
Steinerne Schwingen / Dark Elements Bd.1
Armentrout, Jennifer L.

Steinerne Schwingen / Dark Elements Bd.1


gut

Layla wäre lieber ein normaler Teenager, aber sie gehört zu den Wächtern, die sich nachts in "Gargoyles" verwandeln und Jagd auf Dämonen machen. Doch in ihr fließt auch dämonisches Blut - und mit einem Kuss kann sie einem Menschen die Seele rauben. Sie hat die besondere Gabe Dämonen zu erkennen und zu markieren, was es für die Wächter einfacher macht, sie zu jagen.

Zayne, der Sohn ihrer Wächter-Ersatzfamilie, ist bisher wie ein älterer Bruder für Layla, welchem sie stets vertrauen kann. Doch plötzlich entwickelt sie Gefühle für Zayne, die sie noch nicht einzuordnen vermag. Als die plötzlich dem gut aussehenden Dämonen Roth begegnet, ist sie wie fasziniert von ihm. Er offenbart ihr das schockierende Geheimnis ihrer wahren Herkunft und behauptet, dass ihre Ersatzfamilie sie lediglich für ihre eigenen Zwecke ausnutzen würde. Wem kann Layla noch trauen?


Layla steht zwischen zwei Männern und ihr bisheriges Vertrauensverhältnis zu Zayne beginnt zu bröckeln. Für welche Seite wird sie sich entscheiden und kann sie die Welt, wie sie kennt, retten?


Dieses ist mein erstes Buch der Autorin und mich konnte die Handlung nicht packen.
Leider teile ich den Hype um die Autorin,
Jennifer L. Armentrout, nicht. Die Protagonistin ist zu einseitig gezeichnet, wirkt noch recht kindlich und naiv. Die Geschichte wirkt nicht wirklich rund, so dass mich der Auftakt nicht überzeugen konnte und ich kein Interesse meh habe diese Reihe weiterzuverfolgen. Mir fiel der Einstieg in die Geschichte eher schwer, was den vielen verschiedenen Charakteren und Besonderheiten zuzuschreiben ist, die aber auch zu oberflächlich bleiben. Kaum wird es mal spannend, folgen zähe Dialoge, die die Handlung nicht voranbringen.


Fazit:

Zu sehr nach Schema F gestrickt - naives Mädchen, was sich selber unscheinbar findet, aber von allen anderen sehr attraktiv betrachtet wird, findet besondere Stärke und kann sich zudem zwischen "Bad Boy" und "Good Boy" nicht entscheiden. Beide Herren sind natürlich extrem muskulös usw..... Das Buch enthält nichts überraschendes. Schade.

Bewertung vom 04.01.2024
Abenteuer rund um Dresden und das Elbsandsteingebirge
Jacobsen, Juliane

Abenteuer rund um Dresden und das Elbsandsteingebirge


ausgezeichnet

Für Lilly und Nikolas geht es in den Ferien nach Dresden und in die Sächsische Schweiz. Es gibt so vieles zu entdecken, sie erkunden z. B. die Altstadt Meißens und machen hoch oben auf dem Turm der prächtigen Frauenkirche eine ganz besondere Entdeckung, die natürlich etwas mit dem Meißener Porzellan zu tun hat.

Auf der Albrechtsburg in Meißen kann die Familie sogar an einer Taschenlampenführung teilnehmen. Das ist mal etwas anders und natürlich wollen meine Kinder nach der Lektüre des Buches ebenfalls durch die Albrechtsburg im Halbdunklen geistern.

Ein besonders Highlight ist neben der größten Garteneisenbahn der Welt in Rathen natürlich der Besuch des berühmten Schlosses Moritzburg, bei dem der Film "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" gedreht wurde. Dort dürfen sich die Kinder sogar, dank originalgetreuer Kostüme, selbst als Prinz und Prinzessin verkleiden. Sie erfahren bei einer sehr interessanten und lebendig gestalteten Führung sehr viel über die damaligen Bewohner und warum niemand auf den alten Bildern lächelte.

Wie schön, dass auch wir bald einen Teil der Ferien in dieser spannenden Region verbringen werden!

Das Buch ist kindgerecht und lebendig geschrieben, die zahlreichen farbigen Illustrationen veranschaulichen die Handlung.

Es ist eine perfekte Mischung aus spannendem Abenteuer und interessantem Reiseführer.

Zudem werden im Anhang die "Ausflugstipps für Familien" mit Adressen aufgelistet, so dass man sich schnell einen Überblick verschaffen kann. Sehr praktisch zur Vorbereitung der nächsten Urlaubsreise.



Fazit:

Tolle Geschichte mit vielen interessanten Ausflugstipps für den nächsten Urlaub in Dresden und der Sächsischen Schweiz!

Bewertung vom 04.01.2024
Die Uhrmacherin - Tage voller Geheimnisse / Die Uhrensaga Bd.3
Dahinden, Claudia

Die Uhrmacherin - Tage voller Geheimnisse / Die Uhrensaga Bd.3


sehr gut

Grenchen in der Schweiz, 1874.

Sarah Siegwart ist eine ehemalige Lehrerin, die vor kurzem ihre Leidenschaft für die Herstellung von Uhren erkannt und nun bei Ferdinand Flury eine Uhrmacherlehre absolviert.

Im ersten Teil dieser Trilogie hat sie ihren Verlobten verloren, einiges deutet auf Mord hin. Es ist jedoch unaufgeklärt, wer der Täter war, ebenso ist das Motiv völlig unklar. Auch zwei Jahre später belastet Sarah der ungesühnte Mord ihres Verlobten.

"Tage voller Geheimnisse" ist der dritte und damit finale Teil der Trilogie "Die Uhrmacherin". Es ist natürlich empfehlenswert erst mit den beiden ersten Teilen zu starten, doch Band 3 lässt sich auch komplett unabhängig lesen.

Der Titel und der Klappentext lassen eher eine klassische Saga aus dem Uhrmachergewerbe vermuten, doch die Ermittlungen zu der im Klappentext angedeuteten Mordserie, die auf ein religiöses Motiv hinzudeuten scheint, macht den Großteil des Buches aus. Der Kriminalfall ist spannend und einmal angefangen, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht der klugen, mutigen, ehrgeizigen und neugierigen Sarah Siegwart sowie dem ruhigen und tatkräftigen Landjäger Gideon Ringgenberg.

Mir hat die Trilogie sehr gut gefallen und ich könnte mir vorstellen, dass Sarah und Gideon auch weiterhin ein gutes Ermittlerteam abgeben würden. Schade, dass dieser Band der letzte war.



Fazit:

Ein spannender historischer Kriminalroman mit der atemberaubenden Kulisse der Schweizer Bergwelt!

Bewertung vom 04.01.2024
Herzfunkeln und Winterträume
Wieja, Corinna

Herzfunkeln und Winterträume


ausgezeichnet

Hanna liebt Weihnachten, trägt am liebsten weihnachtlich-kitschige Pullover und Mützen und träumt davon in London ein Praktikum in einer Werbeagentur zu absolvieren. Ihre Eltern sind wenig begeistert von ihren Plänen und wollen ihre Tochter lieber bei sich haben. Hanna fehlt noch das Geld für ihre Reise und so nimmt sie einen Job als Weihnachtselfe an.

Jared lebt eigentlich in London, studiert aber in Deutschland, Ihn könnte man auch als Grinch bezeichnen, zu Hannas Verwunderung kann er Weihnachten leider gar nichts abgewinnen. Als sein bester Freund krank wird und seiner Arbeit nicht nachgehen kann, springt Jared für ihn ein, ausgerechnet den Weihnachtsmann für Kinder soll er spielen....

So treffen Hanna und Jared aufeinander und schnell beginnt es gehörig zu knistern zwischen "Elfe" und "Santa".

Hannas Reise nach London läuft nach einer Panne anders als geplant. Sie muss es unbedingt pünktlich zu ihrem Vorstellungsgespräch nach London schaffen. Dabei trofft sie unerwartet auf Jared, der seine allein lebende Tante zu Weihnachten in London besuchen will.

Der Trip nach London und die Tage dort werden für beide turbulent ;-)

Corinna Wieja schreibt einfach wunderbar, flüssig, authentisch und natürlich romantisch. Können Grinch und Elfe zusammen ein schönes Weihnachtsfest verbringen oder passt sie nicht zusammen? Abwechselnd wird die Geschichte sowohl aus Hannas als auch aus Jareds Sicht wiedergegeben. Beide Protagonisten sind detailreich und liebevoll gezeichnet, beim Lesen hatte ich das Gefühl die beiden tatsächlich zu kennen.

Jared hat einen guten Grund, warum er Weihnachten nichts abgewinnen kann, die Hintergründe dazu werden gefühlvoll und mit der nötigen Tiefe angegangen.

Der Londoner Weihnachtszauber kommt wundervoll zur Geltung und es macht Spaß die beiden auf ihren Ausflügen z. B. zu "St. Dunstan in the East" oder ins legendäre "Winter Wonderland" zu begleiten.

Die einzelnen Kapitel tragen originelle Überschriften und sind zudem noch mit passendenden Weihnachtstiteln, z. B. "Under the Mistletoe", versehen, so dass beim Lesen direkt Weihnachtsstimmung aufkam.

Dazu passen natürlich am Ende die besonderen Anregungen der Autorin für die schönste Zeit des Jahres, wie Rezepte, Hannas Weihnachts-Playlist, Top-30-Weihnachts-Movies, London-Lieblingsplätze sowie persönliche Empfehlungen für Londoner Cafés und Buchläden.

Fazit:

Eine wunderbar romantische, aber auch unheimlich witzige Weihnachts-Liebesgeschichte, die die besondere Kulisse der traumhaft schönen Stadt London gekonnt einfängt.
Das Knistern zwischen Hanna und Jared ist beim Lesen spürbar und lässt das Leserherz förmlich funkeln. Ein überaus gelungener Young-Adult-Roman, natürlich auch für ältere Semester!

Bewertung vom 31.12.2023
Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1
Lane, Soraya

Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1


gut

Lily ist Winzerin und möchte auf einem bekannten Weingut am Comer See mehr über die dortige traditionelle Weinlese erfahren. Kurz vor der Abfahrt erhält sie ein Schreiben eines Anwaltsbüros bezüglich einer Erbsache ihrer Urgroßmutter. Mehrere junge Frauen erscheinen daraufhin in der Kanzlei, ihnen wird eröffnet, dass ihre Vorfahren einst im sog. "Hope's-House" entbunden hätten, einem Zufluchtsort für ledige schwangere Frauen. Lily erhält daraufhin eine Schachtel mit rätselhaften Inhalten, ein Auszug aus dem Ballettprogramm der Scala in Mailand und ein Rezept. War Lilys Urgroßmutter adoptiert, und was ist damals passiert? Wo besteht der Bezug zum berühmten Opernhaus?

Es handelt sich um den Auftakt einer achtteiligen Reihe. Im Mittelpunkt jedes Bandes steht jeweils eine junge Frau, die eine Schachtel mit Hinweisen auf das Erbe bzw. die Vergangenheit ihrer Vorfahrin erhält. Der achte Band wird die Geschichte der Hope beinhalten (s. "Im Gespräch mit der Autorin" am Ende des Buches).

Jeder Band ist dabei in sich abgeschlossen und jeweils in zwei Zeitabschnitte eingeteilt.

In der Gegenwart begibt sich die junge Winzerin Lily auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Urgroßmutter und folgt den Spuren, die für sie in der kleinen Schachtel lagen. Dabei lernt sie auch den charmanten Winzer Antonio kennen, der ihr bei der Suche hilft. Diese Perspektive fand ich wenig spannend. Dagegen hatte der Strang in der Vergangenheit im Jahr 1946, der am Comer See und in London spielt, wesentlich mehr Tiefe, aber auch hier fehlten mir Emotionen. Estée wird von ihrer Mutter zu einer harten Ballettausbildung angehalten, sie erhält wenig Essen, um zart zu bleiben. Sie lernt den Bäckerssohn Felix kennen und lieben, aber dessen Eltern sind gegen die Verbindung, da er bereits einer anderen versprochen wurde. Hier war mehr Potential vorhanden, das jedoch verschenkt wurde. So wurde z. B. das Schicksal ihrer besten Freundin nur angedeutet, obwohl diese für Estée lange Zeit die einzige Bezugsperson war.

Die beiden Protagonistinnen Lily und Estée blieben geradezu schablonenartig, mir fehlte eine detailreiche Ausgestaltung.

Der Roman ist angenehm zu lesen, die atemberaubende Landschaft am Comer See wurde sehr gut eingefangen und lädt beim Lesen zur Entspannung ein. Die Handlung an sich blieb mir jedoch zu oberflächlich und erinnerte mich zu stark an eine andere, sehr bekannte Reihe.

Fazit:

Angenehm zu lesender Roman, der sich aber für mich leider nicht ausreichend von anderen Romanen dieses Genres abhebt.

Bewertung vom 31.12.2023
Die Mutter der Berggorillas / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.19
Jakob, Elisa

Die Mutter der Berggorillas / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.19


sehr gut

Dieser Roman war nicht mein erstes Buch zur Forscherin Dian Fossey, welche mit ihrer Leidenschaft für die Berggorillas in Ruanda für den Schutz dieser vom Aussterben bedrohten Tiere einsetzte.

Die Handlung setzt direkt mit Dian Fosseys Gründung ihrer Forschungsstation im "Camp Karisoke"/ Ruanda ein. Ihr Werdegang von der schwierigen Kindheit, über eine Ausbildung bzw. Arbeit als Ergotherapeutin und ersten (gefährlichen) Einsatz im Kongo mitten im Bürgerkrieg des Jahres 1967, bei dem die Forscherin in Gefangenschaft gerät, umgeht die Autorin bedauerlicherweise fast vollständig. Der Fokus liegt auf ihren (letzten) Jahren in Ruanda.

Dian hat in dieser Zeit viel erlebt und dennoch nicht aufgegeben. Immer wieder kommt es zu Konflikten mit der einheimischen, in Hunger und Armut lebenden, Bevölkerung, deren Interessen auf Weideland etc. sie ignoriert und sich damit Feinde macht.
Zielstrebig, unerschrocken, unermüdlich und eben auch kompromisslos machte Dian Fossey mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit weiter. Kritikern ihrer Arbeit ging sie mit ihrer Nähe zu den Tieren zu weit, sie suchte direkten Kontakt und beließ es nicht bei Beobachtungen aus der Ferne. Dem Tierfotografen Bob Campell gelangen so spektakuläre Aufnahmen u. a. von ihr und Digit, ihrem Lieblingsgorilla, welche es in die "National Geographic" schafften und bis heute unvergessen sind.

Am 26. Dezember 1985 wurde Dian Fossey nachts in ihrer Hütte brutal ermordet. Die Tat bleibt bis heute ungesühnt, Feinde hatte sie mehr als genug.

Was bleibt ist eine Erinnerung an eine faszinierende und facettenreiche Persönlichkeit, die mit ihrer Arbeit den Bestand der Berggorillas sichern konnte und ihr Verhalten detailliert dokumentierte und mit Fotos festhielt.



Fazit:

Eine lesenswerte Roman-Biografie über die Gorilla-Forscherin Dian Fossey, die leider die Anfänge von deren Arbeit unbeachtet lässt und weitreichende Risiken nur wenig einbezieht.

Bewertung vom 20.12.2023
The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe
Breakey, Hugh

The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe


gut

"Das Vergessen mochte uns die Erinnerung rauben, aber unsere Entscheidungen, Pläne und Werke konnten trotzdem unser Leben bestimmen." (Zitat S. 19)

Robert Penfold ist 31 Jahre alt und wohnt in Brisbane, Australien. Aufgrund einer Krankheit verliert er immer nach 179 Tagen sein Gedächtnis und damit alle Erinnerungen an sein "alte Ich".
Sein "altes Ich" hat ihm zur Sicherheit einen Brief hinterlassen, denn auf die 179 Tage ist kein Verlass, seine Amnesie kann früher eintreten und dann muss er gewappnet sein, um nicht verwirrt und hilflos durch die Stadt zu irren und in einem Krankenhaus zu landen. Die Tage vertreibt er sich mit Sport und mit der Aufstellung von Dominosteinen, welche ihm sein "altes Ich" kartonweise überlassen hat.
Er lebt allein in seiner Wohnung und verlässt diese nur in Ausnahmefällen. Lebensmittel bekommt er wöchentlich geliefert und damit fängt die Geschichte an.
Eines Tages steht nicht der bisherige Lieferant vor seiner Tür, sondern die Aushilfe Julie. Als diese das falsche Brot liefert, muss sie wieder zu Robert und dieser fühlt sich seltsam hingezogen zu der jungen Frau. Als diese ihm überraschend anbietet, ihm bei der Aufstellung seiner Dominos zu helfen, weiß Robert nicht mehr, ob er Julie in seinen geschützten Raum eindringen lassen sollte, zu verletzlich fühlt er sich durch seinen drohenden Gedächtnisverlust in nunmehr wenigen Tagen.

Die Arbeit mit dem Dominos sind für ihn Tagesaufgaben Beschäftigung und er kann mit dem Abschluss des Domini-Parcours einen Erfolg an sein neues Ich weitergeben.

Hugh Breakeys Art zu Schreiben gefällt mir, doch die Zeichnung seiner Charaktere blieb für mich lückenhaft. Bei Robert war dieses noch nachvollziehbar, muss er sich doch nach einigen Monate stets neu finden und herauskristallisieren was ihn im Grunde ausmacht, welche besonderen Fähigkeiten und Hobbys er hat. Doch durch die ICH-Perspektive des Robert bleibt Julie mir zu blass und ich konnte mich nicht in sie hineinfühlen. An dieser Stelle hätte ich ich mir mehr Emotionen gewünscht, warum liebt Julie Robert, warum möchte sie mit ihm zusammen sein?

Der Klappentext verspricht eine großartige und außergewöhnliche Liebesgeschichte mit viel Gefühl, auf die ich mich sehr gefreut habe, doch meine Erwartungen wurden in dieser Hinsicht leider nicht erfüllt.

In weiten Teilen besteht der Roman aus der täglichen Beschreibung von Roberts Tagesablauf (Aufstehen, Frühstück, Sport, die genaue Positionierung der Dominos, Lunch usw.), wodurch sich der Verlauf der Handlung in die Länge zog und bei mir leider kein Lesesog entstehen konnte.


Fazit:

Ich habe mir deutlich mehr Emotionen und eine klare Ausarbeitung der beiden Protagonisten erhofft und blieb leider enttäuscht zurück.
Ein durchaus solider Roman, aus dem aber - gerade aufgrund der seltenen Erkrankung des Protagonisten und dem damit verbundenen Potential - mehr hätte herausgeholt werden müssen!