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Lunamonique
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Bremen

Bewertungen

Insgesamt 414 Bewertungen
Bewertung vom 02.06.2021
Mission Erde - Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen
Lehmann, Robert Marc

Mission Erde - Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen


ausgezeichnet

„Mission Erde – Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen“ von Autor, Meeresbiologe, Forschungstaucher, Fotograf, Kameramann und Filmemacher Robert Marc Lehmann gewährt Einblicke in seine Abenteuer und unbändige Leidenschaft für den Tier-, Natur-, und Umweltschutz.

„Jedes Tier, jeder Mensch hat seine Geschichte. Diese Geschichten haben sich auf sehr bestimmte und eindrucksvolle Art mit meinem Leben verknüpft, auf Dutzenden von Reisen, Touren, wissenschaftlichen Expeditionen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten – ein paar davon möchte ich in diesem Buch erzählen. Meine prägendsten vielleicht.“

Der Prolog katapultiert den Leser in ein Abenteuer des Operatives-Team. Die Rettungsaktion im philippinischen Urwald ist nur ein Vorgeschmack auf brenzlige und lebensgefährliche Expeditionen zur Rettung vom Aussterben bedrohter Arten. „Ich tue mir das an, weil ich immer noch Hoffnung habe. Hoffnung, dass wir unseren Planten, unsere Natur, unsere unfassbar reichhaltige, verschiedenartige und atemberaubende Welt über und unter Wasser immer noch retten können – weil wir es müssen. Deshalb zur Hölle tue ich mir das an.“ Der eindringliche, direkte Erzählstil mit persönlicher Ansprache zieht in die Geschichten. Begegnungen mit Tier und Mensch berühren. Der Kampf erscheint aussichtslos, und doch gibt es die Momente, die alles überstrahlen. Wenn es gelingt, wenigstens ein Tier zu retten. Eines, das für viele steht und Mut macht, den Weg weiter zu gehen. Menschen wie Robert Marc Lehmann und seinem heroischen Einsatz haben wir es zu verdanken, dass Missstände offengelegt werden und nicht mehr weggeschaut werden kann. Er dokumentiert, filmt und fotografiert, lässt uns teilhaben an dem, was tatsächlich in der Welt geschieht. Nicht nur in fernen Ländern sondern direkt vor unserer Haustür. Warum ist Shark-Finning in Europa immer noch erlaubt? Wie fühlen sich Orcas in Gefangenschaft? Wie alt wird ein Grönlandhai? Welches Lebensalter kann ein Mondfisch in Freiheit erreichen? Und welches in Gefangenschaft? Es sind die Recherchen, Forschungen und Erkenntnisse, die berühren, mitfiebern lassen, beeindrucken und Tränen in die Augen treiben. Wozu der Mensch im schlimmsten Sinne fähig ist, wird immer wieder deutlich. Spannend sind nicht nur die Expeditionen in Indien, Indonesien, Neuseeland und Co sondern auch der Werdegang des Meeresbiologen vom Kinderanimateur zum Umwelt- und Naturschützer. Jede Lebensstation ein Puzzlestück auf einem Weg zum preisgekrönten Fotografen und Filmemacher. Zahlreiche Farbfotos zeigen Robert Marc Lehmann und seine Freunde in Aktion, halten Gänsehautmomente wie Tierrettungen fest oder sind Mahnmale des Grauens wie die Fischmarktbilder. Zum Schluss gibt es „40 Tipps, um die Welt zu retten – Möglichkeiten sich (aktiv) einzubringen“.

Das Cover weckte die Neugierde mit einem aufrüttelnden Titel und beeindruckendem Kämpfer für die Mission Erde. Es spricht Menschen von jung bis alt an, sich für den Tier-, Natur- und Umweltschutz einzusetzen und Teil eines Teams zur Rettung der Erde zu werden. „Mission Erde – Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen“ übertrifft alle Erwartungen. Es ist spannend, lehrreich, sehr informativ und schürt die Hoffnung auf weitere Expeditions-Bücher des Umweltschützers. Sehr empfehlenswert! Mit dem Kauf des Buches wird ein Quadratmeter bestehender Urwald gerettet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2021
Wattenmeermord / Der Inselpolizist Bd.1
Lund, Katja;Stephan, Markus

Wattenmeermord / Der Inselpolizist Bd.1


gut

In „Wattenmeermord – Ein Pellworm-Krimi“ vom Autorenduo Katja Lund und Markus Stephan durchbricht ausgerechnet ein kniffeliger Mordfall die nordfriesische Inselidylle. Wer ist der Täter?

Seit knapp fünf Monaten ist Ex-Kriminalkommissar Jan Benden Inselpolizist auf Pellworm. Mit Mord und Totschlag wollten er und seine Frau Laura, eine Ex-Kriminalbeamtin, nichts mehr zu tun haben. Die Realität holt sie ein. Nicht nur der Tatort ist ungewöhnlich. Eigentlich sind die Flensburger Ermittler für den Fall zuständig, aber ein bisschen kriminalistische Unterstützung kann ja nicht schaden.

Der Einstieg mit „Zwei Wochen zuvor“ hat Humor. Nordfriese Tamme Hansen hat ein untrügliches kriminalistisches Gespür und wäre liebend gerne der persönliche Assistent vom Inselpolizisten Jan Benden. Wo es geht ist er hilfreich zur Stelle. Nicht immer geht sein Übereifer in die richtige Richtung. Unterhaltsam sind nicht nur seine kriminalistischen Anstrengungen und Eigenarten sondern auch sein Pellwormer Platt. Tammes größter Wunsch nach einem packenden Inselmordfall geht doch noch in Erfüllung. Auch Jan und Laura packt schnell der Ermittlungseifer. Die Flensburger Konkurrenz hat es nicht so mit nordfriesischen Insel-Urgesteinen. Eine besondere Mischung aus Feingefühl, Hartnäckigkeit und Inselkenntnissen ist gefragt. Das Autorenduo hat viel Sinn für Details. Geräusche und Düfte beleben die Szenerie. Der Erzählstil vermittelt viel Inselatmosphäre und Lokalkolorit. Jan und Laura überzeugen mit Harmonie und inniger Liebe. Kleine Geheimnisse dürfen sein. Tamme ist das Highlight des Krimis und erinnert an Pferdeversteher und Knochenbrecher Tamme Hanken. Falsche Fährten werden gut gelegt. Es fehlt jedoch an Tempo und Spannung. Im Fokus stehen mehr die Charaktere als der kniffelige Fall. Hilfssheriff Tamme steht Jan bei seinen Recherchen zur Seite und übernimmt den ein oder anderen wichtigen Job. Natürlich schießt er auch wieder übers Ziel hinaus. Als Dirty Harry ist er unschlagbar. Der Plot ist nicht so gut konstruiert. Eine entscheidende Spur wird nicht sofort verfolgt und eine Vernehmung zu offensichtlich nach hinten verschoben. Auch die spätere Auflösung mag nicht so recht überzeugen. Eine gute Idee mit einem treffend inszenierten Hinweis wird nicht ausgespielt. Originell sind die seltsamen Aufmachungen der wichtigsten Verdächtigen. Zum Ende sorgen Zeitfaktor und Gefahr für Spannung. Aber auch hier will nicht jedes Detail wie die Szene im Affekt überzeugen.

Das Cover hat Unterhaltungswert. Der Titel ist auffällig in Szene gesetzt. Die Neugierde auf den Krimi mit besonderem Handlungsort ist geweckt. „Wattenmeermord – Ein Pellworm-Krimi“ punktet mit sympathischen, urigen Charakteren und einem stimmungsvollen Erzählstil. Gerne darf es noch mehr Krimi mit kuriosen und spannenden Szenen sein. Ein Showdown zum Schluss reicht nicht aus. Trotzdem als Urlaubslektüre und unterhaltsame Leseauszeit empfehlenswert.

Bewertung vom 17.05.2021
Tote ohne Namen / Alice Vega Bd.1
Luna, Louisa

Tote ohne Namen / Alice Vega Bd.1


gut

In „Tote ohne Namen“ von Autorin Louisa Luna bekommen es Alice Vega und Max Caplan mit einem Fall zu tun, der nur die Spitze des Eisbergs ist. Wer sind die Hintermänner?

Zwei Mordopfer rufen das San Diego Police Department auf den Plan. Der Fall zieht weitere Kreise. Sie engagieren Privatdetektivin und Spezialistin im Auffinden verschwundener und entführter Personen Alice Vega, um die restlichen entführten Mädchen aufzuspüren. Eine von Alice Vegas Bedingungen, Ex-Polizist und Privatermittler Max Caplan begleitet sie auf der gefährlichen Mission.

Der erste Satz und Erzählstil des ersten Kapitels überzeugt nicht. Der Fokus auf die Namenlose ist gelungen. Um wen handelt es sich? Mit dem unkonventionellen Ermittlerduo Alice und Max und ihren Recherchen nimmt die Spannung zu. Sie sind ein eingespieltes Team und haben schon einmal zusammen einen brandgefährlichen Fall gelöst. Die Andeutungen wecken die Neugierde auf die damaligen Geschehnisse und Vergangenheit der Beiden. Alice Vega beeindruckt Max oft mit ihrer Kombinationsgabe, Cleverness, taffen und trickreichen Art. Beide sind schlagfertig und verstehen sich auch ohne Worte. Mit Hilfe von Bastard kommt Alice Vega selbst an knifflige Informationen. Bald ist noch ein vierter im Team, der Vega und Max perfekt ergänzt. Die beiden können alle Hilfe gebrauchen, denn der Fall ist komplexer als gedacht, und die Gegner sind in der Überzahl. Tempo und Spannung steigen mit jedem Puzzlestück. Mehr als einmal geraten Alice und Max in Lebensgefahr. Max' innige Verbindung zu seiner 17jährigen Tochter Nell und seine Sorge um sie macht ihn zusätzlich sympathisch. Alleingänge sorgen für brenzlige Szenen. Überraschend ist die zunehmende und eskalierende Gewalt. Kluge Schachzüge und Raffinesse passen besser zum Duo. Ab ca. der Hälfte des Thrillers nehmen die Ungereimtheiten zu. Nicht jede Handlung ist mehr nachvollziehbar. Die Gegner machen teils schlampige Fehler. Auch Alice und Max agieren seltsam unüberlegt. Unterhaltsam ist Rechtsmedizinerin Mia mit ihrer humorvoller, hilfsbereiten Art. Sie und Alice sind herrlich gegensätzlich, aber ähnlich klug und selbstbewusst. Nicht jede Wendung wird effektvoll ausgespielt. Zwar zeigt der Plot Schwächen, aber es sind auch ein paar filmreife Szenen dabei.

Das Cover setzt auf den ungewöhnlich einprägsamen Autorinnenname und auf den Titel. Die Szene passt gut zur Geschichte. „Tote ohne Namen“ hinterlässt einen durchwachsenen Eindruck. Das Ermittlerduo samt Bastard und Co weckt das Interesse an Nachfolgebänden. Gerne kann es noch überraschender und effektvoller zu gehen. Das Potential ist da.

Bewertung vom 16.05.2021
Der Wald ruft / Erdmännchen Ray & Rufus Bd.6 (1 MP3-CD)
Matthies, Moritz

Der Wald ruft / Erdmännchen Ray & Rufus Bd.6 (1 MP3-CD)


gut

„Der Wald ruft“ von Autor Moritz Matthies ist Band 6 der Erdmännchen-Reihe um Rufus und Ray. Ein Gerücht bringt den Erdmännchen-Clan in Unruhe. Ist etwas Wahres dran?

Zoochef Windhoeck hat die ehemalige Hauptattraktion des Berliner Zoos an ein Gartencenter in Oslo verkauft. Als Ray und Rufus das herausfinden, muss schnell ein Plan her. Clanchef Rocky stellt sich stur und meint, seine Umzugsverweigerungshaltung kann das Problem lösen. Die Zeit rennt.

Der Einstieg mit dem Erdmännchen-Alltag und Rays Zootierbeobachtungen ist unterhaltsam. Ob ein schwules Pinguin-Pärchen oder Berggorilla Kong, jeder Charakter hat seine Eigenheiten. Sprecher Christoph Maria Herbst beeindruckt mit seinen Stimmvariationen und verleiht jedem Akteur Persönlichkeit. Eine bessere Besetzung für die Erdmännchen-Reihe kann es nicht geben. Allein an den Stimmfacetten lässt sich erkennen, wer gerade zu Wort kommt, und das allein hat Unterhaltungswert. Ray und sein kleiner Bruder Rufus halten heimlich die Fäden in der Hand. Clanchef Rocky ist zwar ein ansehnliches Muskelpaket, ansonsten aber eher schlicht gestrickt. Auch in Notsituationen ist er leicht überfordert, und die kommt schneller als alle denken. Wie immer liegt die Verantwortung auf Intelligenzgenie Rufus, einen Plan aus dem Nichts zu zaubern. Brenzlige, actionreiche Szenen bringen nicht nur ihn an seine Grenzen. Details wie ein gefährlicher Lolly sorgen für lustige und turbulente Szenen. Mit einem neuen Handlungsort wird die Geschichte immer schräger. Die Seitenhiebe auf Flüchtlingspolitik und Rassismus nehmen mehr und mehr Raum ein. Keiler Hermann nervt mit Stimme und Ansichten und taucht immer häufiger auf. Ein Dauerbrenner ist Klugscheißer Rufus. Kennt der ebenfalls intelligente Archibald ein Geheimnis? Nicht alles an Band 6 mag überzeugen, aber Highlights gibt es immer wieder. Die Liebe verdreht so manchem Tier den Kopf und sorgt für Ausnahmesituationen. Christoph Maria Herbst imitiert nicht nur Stimmen sondern auch Geräusche und verbildlicht damit so manche Szene. Gibt es ein Happy End für den Erdmännchen-Clan? Die Feinde hecken einen perfiden Plan aus.

Cover und Titel stimmen auf ein ungewöhnliches Erdmännchen-Abenteuer ein. Welche Rolle spielen die Waldtiere? „Der Wald ruft“ nimmt sich aktueller Themen an und kann mit dieser Art von Ironie und Witz nicht überzeugen. Zu überdreht und zu nervig. Einige anderen Szenen erfüllen die Erwartungen und bringen zum Schmunzeln. Beim nächsten Mal lieber wieder der komplette Fokus auf Erdmännchen-Spaß und Abenteuer.

Bewertung vom 12.05.2021
Was, wenn wir einfach die Welt retten?
Schätzing, Frank

Was, wenn wir einfach die Welt retten?


ausgezeichnet

Mit „Was, wenn wir einfach die Welt retten? - Handeln in der Klimakrise“ trifft Autor Frank Schätzing den Nerv der Zeit, regt zum Umdenken und Engagieren an. Die Zeit läuft.

„Wir sind in einem Thriller. Sie und ich. Nicht als Leser und Autor. Als Akteure. Besagter Thriller schreibt sich seit Menschengedenken fort und wechselt dabei immer wieder den Titel. Aktuell heißt er Klimakrise. Pandemie. Digitalisierung. Terror.“

„Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.“ Arthur Schopenhauer. Vier eindringliche Zitate stehen am Anfang des Buches und stimmen auf „die wohl größte existenzielle Bedrohung unserer Geschichte, den Klimawandel“, Auswirkungen, Herausforderungen und Lösungen ein. Originell ist die Herangehensweise ans Thema. Der Leser wird zum Thriller-Akteur. „Darum habe ich dieses Buch geschrieben (das andere schreibe ich danach zu Ende, versprochen). Um der Klimakrise das Abstrakte, Glaubenskriegerische zu nehmen und auf nicht zu vielen Seiten (und ich sage Ihnen, das fällt mir schwer!) möglichst viel Wissen zusammenzutragen. Wissen ist magisch! Wissen versetzt uns in die Lage, zielgerichtet zu handeln. Wissen gibt uns Kontrolle und Souveränität. Wissen ist die Wunderpille gegen fragwürdige Ideologien. Wissen erzeugt Zuversicht!“ Das Buch ist in acht Teile gegliedert, „Von „Eigentlich“ bis „Science-Faction“ nimmt uns der Autor mit auf eine Reise durch unsere bedrohte Welt und in eine Zukunft, die nach einem Wandel und aufgrund neuer Technologien so möglich wäre. Themenvielfalt, Recherche und Wissensvermittlung beeindrucken. Das Sachbuch entwickelt sich schnell zum Pageturner. In „Klimapolitik – was bisher geschah“ geht Frank Schätzing auf die Weltumweltkonferenz 1972 bis zur UN-Klimakonferenz 2015 in Paris ein. Unter „Klimaschutz in der Welt“ zeigt er auf, was bisher in den einzelnen Ländern geschah und wie die Aussichten sind. Nicht Belohnungssysteme könnten das Zünglein an der Waage sein, sondern der gute Ruf. Wer will sich schon bei Systemwechsel, Zukunftstechnologien, Umweltschutz und Katastrophenvermeidung abhängen lassen? „Letztlich entscheidet die Menschheit, unsere Welt zu schützen oder zu zerstören, und diese Entscheidung ist die Summe aller Einzelentscheidungen.“ Unterhaltsam sind Dialoge, Perspektiven und Vergleiche. Ein Affe auf Borneo kommt genauso zu Wort wie die künstliche Intelligenz. Mit dem Thema „Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks“ geht Frank Schätzing nicht nur auf Unternehmen sondern auch auf jeden Einzelnen ein. Das letzte Buchdrittel hat jede Menge Tipps, Ratschläge und interessante Internetadressen, darunter viel Neues, parat. Ein nachhaltiges Lebensmodell hat viele Facetten. „Gibt es ein Best-Case-Szenario? Ich weiße es nicht. Lohnt es, dafür zu kämpfen? Unbedingt!“

Das Cover setzt auf eine bunte, vielfältige Welt und den prägnanten, provozierenden Titel. Die auffällig weiße Schrift springt ins Auge. „Was, wenn wir einfach die Welt retten? - Handeln in der Klimakrise“ ist ein lehrreiches, wichtiges Buch zum stets aktuellen Klimawandel. Es spricht Menschen fast jeden Alters an und zeigt Wege auf, wie wir das Ruder noch herumreißen können. Jeder Einzelne zählt. „Wenn wir Qualität über Quantität, Werterhalt über Entwertung, Förderung des Allgemeinguts über Egoismus stellen, können wir eine dynamische Welt schaffen, die faire Chancen für alle bietet, ohne in ideologischer Gleichmacherei zu verdummen.“

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2021
Lebe deine Intention
Ferreira, Susana Garcia

Lebe deine Intention


sehr gut

„Lebe deine Intention – Wie du mit der Kraft des Mondes deine Wünsche manifestierst“ von Autorin Susana Garcia Ferreira animiert dazu, neue Wege einzuschlagen und sich seinen Wünschen und Sehnsüchten zu stellen.

„Du tauchst mit mir in die Welt der Intentionen ein. Ich zeige dir auf, was Intentionen sind, und wie du mit deren Kraft dein Leben in die Hand nehmen kannst. Eine große Rolle spielt dabei deine Intuition, deine innerste Stärke. Sie zeigt dir den Weg, wenn du mal nicht weiterweißt.“

Das Vorwort weckte die Neugierde auf mutige, neue Wege und Erfahrungen mit der eigenen Intention. Das Buch ist in zwei Teile aufgebaut, vermittelt die Theorie und gibt praktische Tipps. Sehr hilfreich sind die Absätze „Ein Beispiel aus meinem Leben“, die Erklärungen mit den Erfahrungen der Autorin untermalen. Fotos bringen in die Stimmung zum Innenhalten und ermöglichen kleine Pausen vom Text. Farblich hervorgehobene Tipps und Zusammenfassungen helfen bei Verständnis und Orientierung und sind schnell wieder auffindbar. „Schließe deine Augen und hör auf dein Herz, wenn es um deinen Wunsch, deine Vision geht. Was wünscht du dir? Was ist es, dass dich nährt und wachsen lässt, dir Flügel verleiht? Wie soll dein Leben aussehen? Hör gut hin, hör deinem Herzen zu. Es spricht zu dir.“ Die persönliche Ansprache befeuert die eigene Motivation, sich mit seinen Herzenswünschen auseinander zu setzen. Stress und Hektik des Alltags verfliegen. Mit der Stille kehren verdrängte Emotionen zurück, und der Weg wird klarer. Sehr gelungen ist die Symbolik des Leuchtturms. Zufriedenheit und Glück bringt das eigene Ich zum Leuchten und strahlt auch auf das Umfeld ab. Mit den Themen „Kreisläufe der Natur“ und „Rhythmus der vier Jahreszeiten“ werden Möglichkeiten offenbart, wie sich diese in den Alltag integrieren lassen und welche Chancen sie beinhalten. Teilweise wirkt die Sprache etwas esoterisch. Die spannenden, vielseitigen Ansätze und Erklärungen machen diese Eindrücke wett. Der Ausklang „Darauf kommt es an“ und die Buchtipps bilden einen guten Abschluss. Trotzdem entsteht der Eindruck, dass dem Ratgeber ein paar Seiten mehr, z.B. mit persönlichen Erfahrungen und Anekdoten, gut getan hätten.

Das Cover ist sehr schlicht. Das Foto hätte ruhig ausdrucksvoller und farbenfroher sein können. Ansprechend ist der Titel. Insgesamt wirkt das Cover nicht sehr kreativ. Aus „Lebe deine Intention – Wie du mit der Kraft des Mondes deine Wünsche manifestierst“ lässt sich viel für das eigene Leben und eigene Wege herausziehen. Das Buch gibt Impulse, verströmt Aufbruchsstimmung und Energie. Mut, Willenskraft, Vertrauen und Geduld, und so mancher langgehegter Traum kann in Erfüllung in gehen.

Bewertung vom 04.05.2021
Wenn Haie leuchten
Schnetzer, Julia

Wenn Haie leuchten


sehr gut

„Wenn Haie leuchten – Eine Reise in die geheimnisvolle Welt der Meeresforschung“ von Autorin und Meeresbiologin Julia Schnetzer gewährt Einblicke in ungewöhnliche Ökosysteme und deren Tierwelten, gibt Antworten und stellte neue Forschungsfragen auf.

„Mittlerweile haben sich für mich zwar viele der Geheimnisse des Meeres gelüftet, aber da ist immer noch so viel, das ich oder auch wir alle nicht wissen. Ein paar dieser Geheimnisse möchte ich in diesem Buch gemeinsam mit euch auf den Grund gehen. Denn Liebe ist ja bekanntlich am schönsten, wenn man sie teilt.“

Im Vorwort verrät Julia Schnetzer wie sie ihren Traumjob gefunden hat. Ihre Leidenschaft für Forschung, Expeditionen und marine Ökosysteme schwappt auf den Leser über. Welche Geheimnisse verbergen sich in den Ozeanen? Einen lehrreichen Einblick gewährt dieses Buch. „Auch heute noch tummeln sich viele unbekannte Arten in den Tiefen des Ozeans. Schätzungen zufolge gibt es im Meer etwa eine Million verschiedene Tier- und Pflanzenarten und etwas zwei Drittel davon warten noch darauf, von uns entdeckt zu werden.“ Von der Vermessung des Meeresbodens über Phantominseln, fluoreszierende Fische zu uralten Geschöpfen, die Themen faszinieren und bringen oftmals zum Staunen. Wer hätte gedacht, dass sich nachts beim Fluotauchen den Wissenschaftlern eine völlig neue Welt offenbart. Es geht auch um die Bedrohungen der Ozeane, Meeresverschmutzung, Müllinseln in den Weltmeeren und Mikroplastik in der Umwelt und in Tieren. Im Nachwort werden auf die Ambitionen der UN und EU eingegangen. „Die UN legt ein besonderes Augenmerk auf die Meeresforschung und hat ihr eine ganze Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung (2021-2030) gewidmet. Die Gründung von Ocean Panel mit ihrer Ocean Action Agenda und die EU-Mission Starfish 2030 mit dem Ziel, unseren Ozean oder zumindest europäische Gewässer zu schützen machen Hoffnung. Denn es gibt in den Weltmeeren mehr zu entdecken, als wir uns vorstellen können. Der Lebensraum der Tiefseevulkane ist nur ein Beispiel von vielen. Haie mit ihren Eigenarten faszinieren genauso wie Meerwasser- und Riffläufer. Ein paar mehr Anekdoten und ungewöhnliche Begegnungen hätten die wissenschaftlichen Erklärungen auflockern können. Eine gute Ergänzung sind die Illustrationen. Sie beflügeln die Vorstellungskraft. Das Ende kommt ein bisschen zu abrupt. Das Nachwort „Was da draußen noch so schlummert“ bietet zusätzliche, wertvolle Informationen und einen guten Ausklang.

Titel und zwei ungewöhnliche Haie ziehen die Blicke aufs Buch. Die leuchtend grüne Schrift ist gut in Szene gesetzt. „Wenn Haie leuchten – Eine Reise in die geheimnisvolle Welt der Meeresforschung“ schürt das Interesse an ungewöhnlichen Ökosystemen und ihren Bewohnern. Das Buch hat einiges Neues parat und macht deutlich, wie wichtig es ist, dass wir uns für den Schutz der Natur und Weltmeere einsetzen.

Bewertung vom 29.04.2021
Nur Helga schwamm schneller
Wood, Dany R.

Nur Helga schwamm schneller


sehr gut

„Nur Helga schwamm schneller“ ist Band 4 der Dorfkrimireihe von Autor Dany R. Wood. Ein rätselhafter Mordfall bringt das Ermittlertrio Jupp, Käthe und Inge auf Hochtouren.

Über die Einladung ihrer Schwimmfreundin zum 80zigsten Geburtstag hat Käthe sich gefreut. Der Abend läuft anders als erwartet. Zwar fliegt ein peinliches Malheur nicht auf, aber es geht sehr hitzig zu. Bald darauf bekommt es Oberkommissar Jupp Backes mit einem Mord zu tun. Wer ist der Täter?

Der Einstiegssatz ist typisch Käthe und zieht in die humorvoll-schräge Geschichte hinein. Käthe ist auf Digital Detox und hat mit einer Verschönerungsaktion daneben gegriffen. Die Schadensbegrenzung nimmt ungeahnte Formen an und variiert. Das Zusammenspiel zwischen Jupp, Inge und Käthe, Seitenhiebe und Neckereien sind unterhaltsam. Jupp zeigt nicht nur in Ausnahmesituationen fehlendes Fingerspitzengefühl und tappt auch bei Ehefrau Inge immer wieder in Fettnäpfchen. Schwiegermutter Käthe hat alle Mühe, den Haussegen wieder gerade zu rücken. Dabei ist eigentlich sie diejenige mit ausgefallenen, Krisen fördernden Ideen. Es geht regelmäßig hoch her im Hause Backes. Käthe stößt auf eine Familie, bei der es noch streitbarer zugeht. Zeit, die Notbremse zu ziehen. Es geht um Freundschaft, Macht, Geldgier, Neid und Eifersucht. Das ein oder andere Klischee wird bedient. Originell sind die Details und so manche kuriose Szene. Der Erzählstil versprüht gute Laune und ganz viel Familie-Backes-Energie. Je verzwickter desto kniffeliger. Das Verwirrspiel ist gelungen. Andeutungen und Hinweise führen immer wieder in andere Richtungen. An Verdächtigen mangelt es nicht. Lügen und Geheimnisse wohin das Backes-Trio schaut. Käthe ist in ihrem Element, betört Männerherzen und setzt Kopfkino in Gang. Und auch Hasenkasten-Doris bekommt den ein oder anderen großen Auftritt. Lesespaß pur! Das Showdown-Szenario ist gelungen. Nur wird es leider zu kurz abgehandelt, und die Auflösung mag nicht so recht überzeugen. Eine letzte Wende mit Käthes Ermittertalent hätte dem ganzen Pepp gegeben. Ein Hauch von Enttäuschung macht sich breit. Zum Schluss zu viel Fokus auf Familie Backes als auf den Fall. Ein Ratschlag zum Ende und der Ausklang machen Lust auf den nächsten Dorfkrimi.

Der Titel passt perfekt zur Geschichte und hat viel Humor. Welche Rolle spielt der Schwan? Das Cover hat Seriencharakter und stimmt auf eine schräge Geschichte ein. „Nur Helga schwamm schneller“ macht Gaudi und animiert zum Mitraten. Das Potential der Ideen und Geheimnisse wurde nicht ganz ausgeschöpft. Für Fans und alle, die es werden wollen trotzdem ein Erlebnis.

Bewertung vom 19.04.2021
Hauskonzert
Levit, Igor;Zinnecker, Florian

Hauskonzert


gut

„Hauskonzert“ von Igor Levit und Journalist Florian Zinnecker gewährt Einblicke in das Leben des Pianisten und die Konzertsaison 2019/2020 und ist somit auch geprägt von Wandel und Veränderung.

„Das also ist die Geschichte, Igor Levit, 32, nicht ausgelastet damit, Jahrhundertpianist zu sein, und zugleich völlig erschöpft davon. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, und über Monate auch erst einmal auf der Suche nach der Frage selbst: Wer bin ich, und was soll ich tun.“

Für die Biografie „Hauskonzert“ begleitet Journalist Florian Zinnecker Igor Levit u.a. auf seinen Konzertreisen, ist nah am Geschehen und an den Emotionen. Er erzählt nicht nur von den einzelnen Lebensstationen des Künstlers, seinem Kampf um seine Klavierleidenschaft, eigenwilligen Interpretationen, Freiheit, Unabhängigkeit und Anerkennung, sondern gibt dem Pianisten und Menschen Igor Levit ausreichend Raum, selbst von seinem Werdegang, Stolpersteinen und Herausforderungen, zu berichten. „Ich trete einfach gerne auf. Ich hatte Spaß daran, mir Konzepte auszudenken und zu zeigen, was gerade da ist. Und ich habe mir immer besonders ausgefeilte Sachen ausgedacht.“ Es geht ums Scheitern und Aufstehen, um Ratgeber, Lehrer, Freunde, die Liebe zu Solo-Abenden und musikalische Idole wie Eminem, Ferruccio Busoni und Jazz-Pianist Thelonious Monk. „Ich war als Pianist extrem unfrei. Ich habe gedacht, ich könnte keine schnellen Stücke spielen, weil mir jemand gesagt hat, ich hätte nicht die Hände dafür. Und natürlich habe ich auch das geglaubt – und die Stücke, die ich trotzdem probiert habe, gingen schief, aus technischen Gründen und aus psychologischen.“ Selbstzweifel begleiten Igor Levit, und das trotz Erfolge und Auszeichnungen. Er ist ein facettenreicher, engagierter und politischer Mensch, der für die Demokratie einsteht und seine Stimme gegen Rassismus und Antisemitismus erhebt. Er durchläuft einen stetigen Lernprozess, findet seinen eigenen Weg mit besonderen Menschen an seiner Seite, die ihn unterstützen. Seine Hauskonzerte auf Twitter geben nicht nur ihm Halt sondern auch den Menschen, die ihm zu hören. Musik baut Brücken, auch in Krisenzeiten.

Das Cover zeigt den Menschen Igor Levit und stimmt auf eine ungewöhnliche Biografie ein. Dialoge, Gedanken und Einsichten zeigen Veränderungen auf. Mit seinen Erfahrungen und verschiedenen Wegbegleitern wächst das Selbstbewusstsein. „Hauskonzert“ weckt die Neugierde auf Igor Levits Musik und weitere Entwicklung als Pianist. Es schürt die Sehnsucht nach Kunst und Konzerten und kreativer Vielfalt. „Spätestens mit Corona scheint nichts mehr gesetzt zu sein. Jetzt besteht die große Chance, Dinge anders zu machen, vielleicht auch die Initiative zu ergreifen. Also: Schablonen abschaffen. Traditionen hinterfragen. Eigene Formate finden. Noch mehr Menschen erreichen. Wie bisher.“

Bewertung vom 14.04.2021
Zoff im Zoo / Carla Chamäleon Bd.2
Gehm, Franziska

Zoff im Zoo / Carla Chamäleon Bd.2


ausgezeichnet

Nach „Oh Schreck, ich bin weg!“ ist „Zoff im Zoo“ Band 2 der Carla-Chamäleon-Kinderbuchreihe von Autorin Franziska Gehm. Inzwischen ist Band 3 „Wer ist hier der Big Boss?“ erschienen.

Für den Geheimbund „Kavaliere“ soll Carla Chamäleon einen ersten Auftrag erledigen. Zusammen mit ihrem besten Freund Jole und dem sprechenden Pinguin Herr Ping nimmt sie einen unehrlichen Ladenbesitzer aufs Korn. Kann sie sich beweisen, und will sie überhaupt eine Geheimagentin sein?

Eine persönliche Ansprache und der Rückblick auf Band 1 überwinden jede Unwissenheitshürde und ziehen auch Noch-nicht-Fans in die Geschichte. Die Idee zu Carla Chamäleons und ihrer besonderen Gabe „Chamäliose“ ist sehr originell. Freund Jole hat das Talent, durch spontane Peinlichkeiten Carlas Chamäliose auszulösen und spielt einen wichtigen Part. Herr Ping mit seinen schlechten Reimen und Rapper-Ambitionen greift nicht nur im Notfall mit Schleuderzunge und frechen Kommentaren ein. Das ungewöhnliche Trio scheut keine Gefahr. Es fehlt nur noch ein bisschen Training mit Carlas Chamäliose. So richtig hat sie die nicht im Griff. Kurze Kapitel sorgen für einen guten Lesefluss. Die Illustrationen von Julia Christians setzen Ideen und humorvolles Abenteuer unterhaltsam in Szene. Carlas Scham-Attacken lassen sich gut nachempfinden. Sie bekommt die Möglichkeit, ihre Gabe für die gute Sache einzusetzen. Manchmal blitzt der unbändige Wunsch auf, ganz normal zu sein. Dann kommt die weggezogene, beste Freundin Herta und eine mysteriöse Tablette ins Spiel. Viele neue Ideen fließen in die Geschichte ein und machen sie einzigartig. Carlas Mutter ist Tierpflegerin im Zoo und bietet mit ihrem großen Herzen für hilfsbedürftige Zootiere großes Potential. Herr Pings Reime sind nichts für Poeten-Liebhaber. Zu dritt nehmen sie es auch mit völlig irren und größenwahnsinnigen Gegnern auf. Im letzten Buchdrittel geht es tierisch turbulent zu. Der Leser ist Carla und Co am Ende einen Schritt voraus. Die nächste Herausforderung lauert schon in den Startlöchern.

Das Cover stimmt auf eine ungewöhnliche, unterhaltsame Geschichte ein und hat Seriencharakter. Das Freundschafts-Trio und die Zootiere wecken die Neugierige. „Carla Chamäleon - Zoff im Zoo“ ist für Kinder ab 9 Jahren und die ganze Familie ein besonderes Leseabenteuer. Die Aufträge des Geheimbunds haben es in sich. Carlas Improvisationstalent ist gefragt.