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Benutzername: 
Kyra112
Wohnort: 
Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 266 Bewertungen
Bewertung vom 23.07.2024
Die Frühstücksfrauen - Ein Geheimnis in Pommern
Seifert, Eva

Die Frühstücksfrauen - Ein Geheimnis in Pommern


ausgezeichnet

„Mach dies nicht. - Mach das!- Kümmere dich um das Wohl deines Mannes! - Kindererziehung ist Frauensache! - Beklage dich nicht, du hast es doch gut!“ - Solche oder ähnliche Sprüche und die Tatsache, nie gut genug zu sein, muss Marlene ihr Leben von ihrer Mutter über sich ergehen lassen. Als ihre Mutter schließlich immer mehr mit ihrer Demenz zu kämpfen hat, verfällt diese in Kindheitserinnerungen. In einem klaren Moment schickt sie ihre Tochter auf die Reise in ihre Heimat nach Pommern. Mental unterstützt wird sie dabei von ihren Freundinnen aus der Frühstücksfrauenrunde.

Eine Gruppe von Frauen, verbunden durch ihre Kinder, trifft sich einmal im Monat samstags zum Frühstück zum gegenseitigen Austausch. Diese Frauen könnten alle nicht verschiedener sein, dennoch ergänzen sie sich und stehen füreinander ein. Dies beweisen sie eindeutig in „Die Frühstücksfrauen - Ein Geheimnis in Pommern“ von Eva Seifert.
Meine Erwartungen gingen dahin, dass dieser Kreis um die Frühstücksfrauen der rote Faden des Buches ist und diese Frauen die Geschichte prägen, doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Somit werden Titel und Cover der Geschichte nicht ganz gerecht.
Dennoch: Ausgangspunkt dieser Geschichte ist Marlene, frisch getrennt und mit eingeschränktem Selbstbewusstsein. Sie begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit ihrer Mutter, wie sie vermutlich in den vergangenen Jahren bei vielen Familien vorgekommen ist. Ist Marlene am Anfang noch geprägt von Unsicherheit, wächst sie während der Geschichte immer weiter über sich hinaus und der Leser hat Freude, diese Frau auf ihrem Weg zu begleiten. Andererseits gelingt es der Autorin mit ihrer Geschichte eine berührende Story zu erschaffen. 
Die Geschichte enthält Fragestellungen zu Gefühlen, Emotionen, Schuld und Sühne, den Fragestellungen, „Was ist Familie? - Was kann eine Familie? Wie viel Leid kann ein Mensch ertragen? Oder Was sind wir unseren Nachfolgegenerationen schuldig?“ Diese Tatsachen regen zum Nachdenken an. Gleichzeitig schafft es Eva Seifert aber auch, dass man als Leser versucht, über seine eigene Vergangenheit nachzudenken. Was haben Eltern und Großeltern über diese Zeit berichtet? Kenne ich meine Eltern und Großeltern überhaupt oder habe ich nur mein ganz eigenes Bild? 
Auch, wenn in diesem Roman an manchen Stellen die Geschichte dann doch etwas zu glatt läuft, tut das der Geschichte keinen Abbruch. Als Leser musste ich mich zwingen, das Buch hin und wieder zur Seite zu legen, weil es einfach sehr packend geschrieben ist. Allein die Aufteilung des Schreibstils in Marlenes Erlebnisse und die Ich-Perspektive Edithas und später auch noch Szymons prägen den Schreibstil der Autorin.

Fazit: Ein absolut empfehlenswertes Buch für all jene, die sich mit Historie, der deutschen Historie, Ahnenforschung und Vertreibung beschäftigen oder die diese Thematik interessiert!

Bewertung vom 16.07.2024
Zu neuen Ufern / Das Erbe der Greiffenbergs Bd.2
Schönhoff, Isabell

Zu neuen Ufern / Das Erbe der Greiffenbergs Bd.2


sehr gut

Während Pauline nun mit ihrem Leopold ihr Glück gefunden hat, ist ihr Bruder Ferdinand weiterhin rastlos unterwegs. Als Nina ihm zu nahekommt, serviert er sie kurzfristig ab. Doch Ferdinands Leben ändert sich schlagartig als er einem Gefallen Mikes nachkommt. Als er in Folge dessen die lebenslustige Christina kennenlernt, die auch mit einem Schicksalsschlag hadert, ändert sich Ferdis Einstellung.
Durch Ferdis Unfall und nach dem Aussortieren von Ludwigs Kleidung kommen Elsa und Therese einem Geheimnis auf die Spur. Die beiden tun alles, um Licht ins Dunkel zu bringen.

„Das Erbe der Greiffenbergs - Zu neuen Ufern“ ist Band 2 der „Chiemsee-Saga“ um die fiktive Feinkost -Dynastie Greiffenberg von Isabell Schönhoff.
Aufgebaut ist dieser Band wieder wie der Vorgängerband. Die Kapitel sind kurz und übersichtlich und verfügen über eine jeweils charakteristische Überschrift.
Im Vordergrund dieses Bandes steht der Familienrebell Ferdinand.Zeigt dieser sich am Anfang des Buches noch als der Lebemann, den man aus Band 1 kennt, ändert sich das schlagartig mit seinem Aufenthalt in der Rehaklinik. Ab da macht er eine Veränderung durch, die ich ihm so nicht zugetraut hätte. Er übernimmt dabei nicht immer die Verantwortung wie man es sich von einem erwachsenen Menschen wünschen würde, aber er entwickelt sich.
Allgemein muss ich sagen, mir hat dieser Band wieder sehr gut gefallen, dennoch hat er etwas von einer Seifenoper. Es kommen doch sehr viele Zufälle zusammen, bei denen man an der Authentizität der Geschichte leicht zweifeln mag. So beginnt es mit dem Bild, welches Ferdi entdeckt oder auch mit der Entdeckung Elsas, dem Unfall von Christina und nicht zuletzt die Geschehnisse um Ludwig. Gerade der letzte Fakt hat enorme Einflüsse auf die Geschichte und wird zum Ende des Bandes doch recht schnell abgearbeitet und auch sehr emotionsfrei. Ich hoffe, der Cliffhanger, den die Autorin eingearbeitet hat, macht das im nächsten Band wieder wett.

Alles in allem eine tolle Fortsetzung, die mich neugierig auf den dritten Band macht, den ich nun mit Spannung erwarte. Kleines Manko sieht die ganzen Zufälle, die ein bisschen zu viel des Guten sind. Dennoch eine Leseempfehlung für all jene, die Gegenwartsromane lieben!

Bewertung vom 13.07.2024
Gegen den Wind / Das Erbe der Greiffenbergs Bd.1 (eBook, ePUB)
Schönhoff, Isabell

Gegen den Wind / Das Erbe der Greiffenbergs Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Greiffenbergs sind eine Dynastie von Feinkosthändlern aus Prien am Chiemsee. Familienoberhaupt ist die 80-jährige Elsa und geführt wird das Unternehmen von ihrem Sohn Ludwig. Als dieser nach einem Bootsausflug spurlos verschwindet, gilt es, das Familienunternehmen nach seinem Wunsch weiterzuführen. Tochter Pauline stellt sich als Geschäftsführerin zur Verfügung und versucht mit den Gesellschaftern, ihrem Onkel Wolfgang und ihrem Bruder Ferdinand, das Unternehmen zu retten.

„Das Erbe der Greiffenbergs - Gegen den Wind“ ist Band 1 der Trilogie der „Chiemsee-Saga“ rund um die Familie von Greiffenberg von Isabell Schönhoff.
Das Buch startet mit einer Einführung in die Geschichte des Unternehmens aus dem Jahr 1922. Aufgrund dieses Prologs dachte ich, dass eventuell öfter Rückblicke in die Geschichte des Unternehmens auftreten werden, wie es in den meisten Romanen heutzutage üblich ist, aber glücklicherweise ist dies hier nicht der Fall.
Die Kapitel sind kurz und überschaubar und was mir besonders gefallen hat, jedes Kapitel hat eine charakteristische Überschrift, die prägend für das jeweilige Kapitel ist.
Die verschiedenen Greiffenberg-Charaktere spiegeln für mich nicht die typische High Society-Familie wider sondern Menschen, die auch Probleme haben und trotz ihres Wohlstandes bodenständig sind, mit Ausnahme Ferdinands. Aber auch dieser scheint noch seine Rolle im Leben zu suchen.
Im Mittelpunkt dieses Bandes steht Pauline, die sich gegen ihren provozierenden Ehemann Sebastian durchsetzen muss und auch gegen die Ansichten ihres Onkels kämpfen muss.
Elsa ist dabei ihre größte Stütze.
Auch Antonia, die jüngste Greiffenberg-Tochter, die unnahbar und ablehnend wirkt, taut im Laufe der Geschichte immer mehr auf, wird zwar nicht offener, aber der Leser entwickelt Verständnis für sie.
Ich finde die Geschichte sehr authentisch, weil sie zeigt, was bis heute noch ein großes Problem ist - Frauen, noch dazu junge Frauen, die sich in Führungspositionen mehr beweisen müssen als Männer ihres Alters und zum Teil noch dazu vor der eigenen Familie! Genau dieses Thema sollte heute als selbstverständlich angesehen werden und nicht immer noch zum Machtkampf ausgebaut werden, wie es hier scheint.

Für mich ein toller Einstieg in die Geschichte einer spannenden Familie, die aktuelle Themen behandelt und den Kampf um das Familienerbe darstellt. Ein wunderbarer Gegenwartsroman und damit eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.07.2024
Worte der Wahrheit / Die Repoterin Bd.2
Simon, Teresa

Worte der Wahrheit / Die Repoterin Bd.2


ausgezeichnet

Beruflich könnte es für Malou nicht besser aussehen, doch als sie schwanger wird, steht sie vor einer einschneidenden Entscheidung. 
Hinzukommt, dass das wohlgehütete Familiengeheimnis ihrer Eltern nach wie vor über ihr schwebt wie ein Damoklesschwert. Es gilt den Konflikt für alle Beteiligten so gut es geht zu lösen und auch eine Lösung für Malous Zukunft zu finden. Als diese sich auftut, kommt es zu einem folgenschweren Schicksalsschlag.

„Die Reporterin - Worte der Wahrheit“ ist der zweite Band der Dilogie um die junge Journalistin Marie-Louise Graf, geschrieben von Teresa Simon alias Brigitte Riebe.
Der zweite Band schließt sich direkt an den ersten Band an, was mir wirklich gut gefallen hat.
Der zweite Band steht auch m.E. mehr im Fokus des familiären. Malou wirkt, wenn vielleicht auch durch das Schicksal gezwungen, geerdeter und bringt das auch oftmals ihren Interviewpartnern gegenüber rüber. Gleichzeitig wird sie aber auch als sehr modern dargestellt bzw. die Arbeit als Journalistin, da auch das heutige Homeoffice einen Schwerpunkt bildet. Überhaupt finde ich die Diskussion um die Berufstätigkeit der Mutter und die Betreuung des Kindes super interessant, realistisch und bis heute aktuell!!
Auch das Thema Freundschaften wird hier noch intensiver beleuchtet als im vorherigen Buch. So finde ich das Quartett um Malou, Adrienne, Ella und Samy einfach unschlagbar und es prägt den Verlauf des Buches.
Auch den Ausflug in die Welt der Buchautorin und damit verbunden das Übersiedeln in Richtung der Osterseen fand ich spannend zu verfolgen.
Was mir nach wie vor zu viele war, war die Häufung an Superstars und das Vorankommen von Malous Karriere. Bis auf einen vermeintlichen Rückschlag läuft es beruflich immer nur bergauf.
Auch das Einbringen der Figuren rund um die RAF war mir dann etwas zu viel. Weniger ist hier manchmal mehr.

Alles im allem eine super Fortsetzung um eine junge, erfolgreiche und bescheidene Frau, die gezwungenermaßen geerdet wird, aber umgeben ist von einer tollen Familie und gewinnbringenden Freundschaften.

Bewertung vom 12.07.2024
Zwischen den Zeilen / Die Repoterin Bd.1
Simon, Teresa

Zwischen den Zeilen / Die Repoterin Bd.1


sehr gut

Menschen beobachten, Situationen ergründen und anderen Menschen schnell, kritisch und mitreißend davon berichten. Das ist der Traum, den Marie-Louise Graf verfolgt, nämlich das Berufsbild der Journalistin. Doch die Eltern Graf sind gar nicht davon begeistert und träumen von einer Pharmazeutikerin als Tochter. Doch Marie arbeitet hart und heimlich an ihrem Traum, ohne zu wissen, dass mit diesem auch ein Lebensgeheimnis ihrer Familie verbunden ist. Ein harter Kampf beginnt.

„Die Reporterin - Zwischen den Zeilen“ ist Band 1 der Dilogie um Malou Graf. Geschrieben wurden die Bücher von Teresa Simon (Pseudonym), die bereits mehrere historische Romane veröffentlicht hat und auch unter ihrem realen Namen, Brigitte Riebe, veröffentlicht.
Mich hat bereits das Cover an ein Zeitungsbild erinnert und vor allem die ungewohnte Thematik und auch die Zeit der 1960er Jahre überzeugten mich, diese Reihe zu lesen.
Marie-Louise Graf war mir von der ersten Seite an wirklich sympathisch. Sie ist eine bescheidene, junge Frau, die weiß, was sie will und dieses Ziel auch ehrgeizig verfolgt. Sie überschreitet dabei aber keine Grenzen oder verletzt Menschen. Im Gegenteil, sie fühlt sich zwischen Familie, Freunden und Bekannten am wohlsten, was man ihr auch anmerkt und auch den Menschen, mit denen sie sich umgibt.
Die Umsetzung ihres Ziels ist etwas mit Zufall verbunden, was ich noch authentisch finde. Jedoch verläuft mit der Rest ihrer Entwicklung doch ein bisschen zu reibungslos und so findet sie sich ziemlich schnell inmitten sämtlicher berühmter Namen dieser Zeit wieder. Für mich selber fand ich das interessant, weil ich dadurch auch wieder einiges über diese altbekannten Persönlichkeiten erfahren habe oder den Ein oder Anderen nochmal näher beleuchtet hab, aber für die Geschichte hätte ich mir doch ein bisschen mehr Spannung gewünscht.
Wiederum interessant fand ich die Geschichte zwischen Malou und Freddy. Diese ist mit einer erschreckenden Ehrlichkeit erzählt und ich kann mir vorstellen, dass es vielen Menschen zur damaligen Zeit leider noch so ging, dass sie ähnliche Schritte gehen mussten.
Was mir aber von Vornherein aufgefallen ist, war die Geschichte um die Familien Graf und Winkler. Ich konnte mir leider sehr früh denken, worauf die Geschichte hinauslaufen wird. Auch hier hätte ich mir ein bisschen weniger Berechenbarkeit und mehr Spannung bzw. Abwechslung gewünscht, denn der Cliffhanger ist m.E. leicht zu erklären, wenn man aufmerksam liest.

Fazit: Die Beleuchtung einer tollen Thematik in den Zeiten des Aufbruchs und der modernen 1960er Jahre, die aber dennoch auch die Staubschichten der Zeit aufzeigen. Sympathisch wird die Geschichte durch die Hauptperson und ihre beruflichen Begleiter. 
Eine Empfehlung für all jene, die Teresa Simons Romane mögen, aber vor allem für jene, die Romane mögen, die in den 1950er und 1960er Jahren spielen.

Bewertung vom 09.07.2024
Inselpink
Jensen, Stina

Inselpink


sehr gut

Job weg, vom Freund betrogen flüchtet Ida von Island nach Mallorca. Hier hat sie die Chance in der kleinen Pension von Lola mitzuarbeiten, während diese krankheitsbedingt pausieren muss.
Lolas einzige Bedingung, Ida darf sich Lolas Sohn Xavi nicht nähern und gerade das stellt sich als Herausforderung heraus.
Dann gibt es da noch Wiebke, eine Bekannte aus Idas Freundeskreis und ihren Mann Miguel. Letzterer macht Ida zur Unterstützerin seines Geheimnisses.
All das ist ganz schön viel Aufregung für die junge Isländerin und dann kommt auch noch was Unvorhergesehenes dazu.

„INSELpink“ ist Band 4 der „INSELfarben“-Reihe der bekannten Autorin Stina Jensen. Diese entführt ihre Leser mit diesem Buch auf die Lieblingsinsel der Deutschen - nach Mallorca.
Außerdem bindet sie wieder Charaktere aus vorherigen Romanen der Reihe ein, in diesem Fall Wiebke.
Ida ist eine Persönlichkeit, die auf mich sehr unsicher wirkt, kein Fettnäpfchen auslässt, aber eigentlich nur auf der Suche nach Ruhe und Ordnung ist. Sie liebt es, unter Menschen zu sein und Menschen glücklich zu machen, stolpert dabei jedoch manchmal über ihre eigene Ungeschicktheit. Weiterhin ist sie ein Familienmensch, weshalb sie ihrem Vater ein Versprechen gibt und auch mit ihm und ihrer Tante in stetem Kontakt steht.
Wie ein roter Faden zieht sich Lolas und Xavis Streit durch das Buch. Bis auf die beiden weiß keiner so genau, worum es dabei geht. Das hat für mich das Lesen manchmal wirklich etwas kompliziert gemacht, weil man nicht mal den Hauch einer Ahnung hatte. Auch Lolas herrschsüchtige Art machte es nicht besser.
Xavi wiederum wirkt offen und verletzlich und wirkt als Pendant zu seiner Mutter.
Auch die Freunde Wiebke und Miguel wirken sehr neutral und erden die einzelnen Charaktere.
Die Geschichte um Idas Vater ging mir dann doch etwas schnell und wirkte nicht so ganz authentisch, ebenso wie Idas eigene Entdeckung. Es wird zwar näher erklärt, wie es dazukommen konnte, aber es wirkte auf mich dennoch nicht realistisch.

Alles in allem eine tolle Fortsetzung, die mir aber doch ein bisschen zu holprig und zu unrealistisch war. Dennoch eine schöne Auflockerung und eine Empfehlung für alle GIPFEL- und INSELfans.

Bewertung vom 07.07.2024
Hinter den Dünen - Der Nordmann und die kleine Meerjungfrau
Jantzen, Nele

Hinter den Dünen - Der Nordmann und die kleine Meerjungfrau


ausgezeichnet

Zwischen Sophie und Daniele hat es nicht so funktioniert, wie es Sophie sich erhofft hatte. Doch schon steht der sportliche Thore vor ihr und dieser passt auch noch genau in ihr Beuteschema. Gesteuert durch ihre Schwester und deren Freund, dessen Geschäftspartner Thore ist, muss dieser einige Zeit auf dem Künstlerhof Sommer verbringen und beide kommen sich näher.
Doch als die bekannte Schauspielerin Isabell Sola verzweifelt auf dem Hof strandet, ziehen Wolken über dem Pärchenhimmel auf. Dabei bringt Isi aber nicht nur Thore und Sophie durcheinander.

„Der Nordmann und die kleine Meerjungfrau“ ist Band 3 der „Hinter der Dünen“-Reihe, der Reihe um den Künstlerhof Sommer auf dem wunderschönen Darß von Nele Jantzen.
Nele Jantzen entführt ihre Leser auch in diesem Roman wieder an die traumhafte deutsche Ostsee. Gefühlt stolpert man direkt aus dem zweiten Band in die Geschichte des dritten Bandes, was mir sehr gut gefallen hat, aber auch dazu führt, dass man sich zwischen beiden Bänden nicht zu viel Zeit lassen sollte.
Sophie wirkt in diesem Band jedoch reifer und etwas gebrandmarkt aus ihren Erfahrungen mit Daniele, was die Autorin sehr gut rüberbringt, indem sie der Geschichte um die beiden Zeit lässt. Sophie möchte nichts mehr überstürzen und Thore muss trotz Verliebtheit sein berufliches Leben im Blick behalten, was den Anfang der Romanze etwas holpern lässt.
Ebenso wird die Geschichte von vier Neuzugängen auf dem Künstlerhof Sommer aufgelockert, was den Leser so manches Mal zum Schmunzeln bringt und die Geschichte sehr auflockert.
Überhaupt wirken die Charaktere in diesem Band etwas gelöster als in den vorherigen und so muss ich zugeben, dass dieser Teil mir bisher der liebste war.
Dabei sind die Charaktere nicht alle als fröhlich-gelaunte Spaßmacher zu sehen. Ganz im Gegenteil während Lukas und sein Vater aus Südtirol anreisen, um die deutsche Schönheit zu genießen, möchte man Lukas im Verlaufe der Geschichte so manches Mal schütteln, um sein Schoßhündchen und Machogehabe auszuschalten. Hinzukommt die Introvertierte Geigerin Jasmin, die ihrer Karriere einen Schub verleihen will, indem sie sich ins Üben stürzt und dabei nicht nur für sich selber für schlaflose Nächte sorgt. Doch so richtig perfekt macht das Chaos die gute Isabell Sola, die sonst allen in ihrer vorabendlichen Daily Soap den Kopf verdreht. Sie verdreht in echt so manchem Bewohner des Hofes den Kopf.

Fazit: Ein gelungener dritter Band der Reihe, der wunderschöne Lesestunden verspricht, aber auch die Hoffnung auf einen tollen Nachfolgeband bestärkt. Eine Empfehlung für alle Nele- und Ostseefans!

Bewertung vom 01.07.2024
Die kleine Pension am Kalterer See
Pepe, Sara

Die kleine Pension am Kalterer See


gut

Rosina wächst in einer Großfamilie auf. Für die Eltern ist es schwer genug, alle Mäuler zu stopfen und so muss Rosina zu den Verwandten nach Kaltern ziehen, um dort zu arbeiten.
Schnell findet sie sich in der Familie zurecht und auch mit der schüchternen Maria findet sie schnell eine beste Freundin.
Vom ersten Moment an hat es ihr der freundliche Sepp angetan, doch er scheint Rosina nicht zu bemerken, bis sie sich eines Tages Tipps von Anna holt und einige Monate später die Verlobung und die Hochzeit folgen.
Als Sepp Rosina von seinem Traum einer eigenen Pension erzählt, beginnen die beiden hart daran zu arbeiten, diesen Traum umzusetzen.

„Die kleine Pension am Kalterer See“ von Sara Pepe ist ein Kurzroman, der im Italien der 1960er Jahre spielt.
Ich war sehr verwundert, wie rückschrittlich die Menschen in der Region zur damaligen Zeit waren. Es ist nicht zu vergleichen mit dem Deutschland dieser Zeit. Durch vorherige Bücher aus der Zeit und dieser Region ist mir einiges über die Menschen dort bekannt und ich finde es immer spannend zu lesen, wie unterschiedlich die italienischen Bevölkerung sich eigentlich zusammensetzt.
Die einzelnen Charaktere wie Rosina als Protagonistin und später Sepp, aber auch Anna, Maria, Franz etc. sind sehr sympathisch. Aber bis auf Rosina und in Teilen Maria sind sie alle auch etwas zu oberflächlich beschrieben. Ich hätte mir hier mehr Details über ihr bisheriges Leben und das tatsächliche gewünscht. Dies ging alles oftmals zu sehr unter.
Der Roman ist relativ kurz. Ich hätte mir also gerne noch ein paar tiefgreifendere Details gewünscht. Gerade die Aufteilung der Bevölkerung, was es mit den Ladiniern, den Süditalienern etc. auf sich hat, hätte sicher noch gut in die Geschichte gepasst und ein bisschen mehr Hintergrundwissen vermittelt. 
Auch gibt es zum Ende hin viele größere Zeitsprünge, die das Lesevergnügen etwas verderben.
Das steht ein bisschen im Widerspruch zur Geschichte am Anfang, die sich etwas zieht. Aber gerade der Bau des Hauses und auch das allgemeine Leben in der Pension wären etwas ausschweifender beschrieben, wünschenswert gewesen. Gerade in den letzten Kapiteln sprintet die Geschichte förmlich und quillt vor der Fülle der Ereignisse über. Da hätte es ein bisschen mehr Länge auch getan.
Ich glaube aber auch, dass hier noch genug Material vorhanden wäre, um einen Anschlussband über das Leben in der Pension zu schreiben.

Fazit: Ein Roman mit sehr viel Potential, der eine entspannte Atmosphäre vor dem Hintergrund des italienischen Urlaubsflairs vermittelt. 
Vor allem ist der Roman interessant für all jene, die Italien lieben und sich für die Historie des Landes interessieren.
Daher gibt es von mir 3,5 Sterne.

Bewertung vom 30.06.2024
Glück ist Familiensache / Das Haus am Walchensee Bd.2
Oliver, Sophie

Glück ist Familiensache / Das Haus am Walchensee Bd.2


sehr gut

Für Freya und Niklas läuft im Fischerfleck alles perfekt. Im Sommer ist er als Szenelokal mittlerweile mehr als ausgebucht und alle haben sich in ihre Rollen reingefunden. Auch die Liebe zwischen Tobias und Freya ist mit ihrem Hund nun perfekt. Niklas und Jessica harmonieren auch gut miteinander, aber für Niklas ist es nicht die große Liebe. Als seine Ex-Verlobte wieder vor ihm steht, wird Niklas’ Leben auf den Kopf gestellt. Doch Pia ist mit ihrem neuen Verlobten gekommen, um eine besondere Mission umzusetzen, die Einfluss auf ganz Walchensee hat.

Sophie Olivers zweiter von drei Bänden der „Walchensee-Reihe“ - „Das Haus am Walchensee - Glück ist Familiensache“ entführt den Leser zurück in eine wunderschöne Urlaubsatmosphäre am bayerischen Walchensee in der Nähe von Kochel.
Ich finde, schon das Cover lädt zum Abschalten ein und zeigt eindrucksvoll die wunderschöne Landschaft rund um den See.
Auch die Hauptfiguren Freya und Niklas sind zwei sehr unkomplizierte und sympathische Menschen, die bescheiden, aber auch strebsam sind. Gerade Freya zeichnet sich durch ihre immer wieder neuen Ideen für das Restaurant als tolle Konstante aus, die ihre beiden Männer gut im Griff hat. Gleiches gilt für ihre Cousine Lena.
Niklas hat da eher den introvertierteren und unsicheren Part der Beiden, wobei auch er ganz genau weiß, was er möchte, aber hauptsächlich ist das, nicht im Mittelpunkt zu stehen.
Was mir an dem Buch gefällt, selbst wenn man den ersten Band nicht kennt, kann man diesem ohne Probleme folgen. Der Streit zwischen den Sieberts und den Hirschbergs ist zwar weiterhin Thema, aber nimmt nicht mehr so viel Platz ein, wie im ersten.
Gefallen hat mir auch, dass es hauptsächlich um nachhaltigen Tourismus am Walchensee geht und weniger um das Geld verdienen, wobei es scheint, als würde sich das im dritten Band ein wenig ändern.
Es hat mir auch sehr gut gefallen, dass die junge Generation nicht die typischen Konflikte über längere Zeit durchläuft, sondern beginnt, Dinge zu hinterfragen und somit nicht die üblichen Klischees bedient wurden.

Mir hat dieser zweite Band auch wieder wunderbar gefallen und mich in eine wunderschöne Urlaubsatmosphäre versetzt, sodass ich dem dritten Band schon entgegenfiebere. 
Ich kann dieses Buch nur allen empfehlen, die Fans der Alpen und ihrer Seen sind und sich auch gerne mal in den Urlaub träumen!