Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Maza_e_Keqe

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 18.04.2023
Der Wunschling - Wünsche schmecken nach Brausepulver
Brahms, Annette

Der Wunschling - Wünsche schmecken nach Brausepulver


ausgezeichnet

Vom Wünschen und Wünscheerfüllen, vom Neuanfangen und Freundschaftschließen

Theo ist aufgeregt vor dem ersten Tag in der neuen Schule und kann nicht einschlafen. Als plötzlich ein kleines pelziges Wesen mit Strubbelhaaren, Maulwurfsnase und Fledermausohren vor ihm sitzt, siegt die Neugier. Das Tierchen ist ein sogenannter Wunschling: er erschnüffelt die Wünsche von Kindern und erfüllt sie. Dabei hat jeder Wunsch einen eigenen Geschmack und die ganz besonderen, die nach Brausepulver schmecken, mag Theos Wunschling besonders gern. Doch die Umsetzung sorgt für einiges Durcheinander…

Die kleine, feine Geschichte ist vollständig in Farbe mit niedlichen Illustrationen bebildert. Die einfachen Sätze in großer Druckschrift eignen sich für Leseanfänger besonders gut. Ein kleines Leserätsel am Schluss ist ein schöner Bonus und sorgt dafür, dass die Erzählung noch etwas länger im Kopf bleibt.

Inhaltlich richtet sich das Buch an Kinder ab ungefähr 6-7 Jahren, Mädchen wie Jungen gleichermaßen, wenn auch „typische Jungsthemen“ überwiegen. Es geht ums Wünschen und wie sich das Erfüllen der Wünsche auswirken kann. Aber auch um den Neuanfang nach einem Schulwechsel und/oder Umzug und ganz besonders um das Thema Freundschaft, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Eine Fortsetzung ist schon angekündigt, in der wir hoffentlich die Protagonisten noch besser kennen lernen werden.

Bewertung vom 01.04.2023
Equilon
Raich, Sarah

Equilon


weniger gut

Tolle Grundidee, erschreckend glaubhaftes Szenario; schwach umgesetzt, fehlerhaft und unglaubwürdige Protagonisten.


Die Idee dieser Dystopie gefällt mir richtig gut: die Erde ist ausgebeutet, es gibt kaum noch Hoffnung für 7 Milliarden Menschen in herunter gekommenen Gegenden und Städten, die wenig zu essen haben. Diese sogenannten „Grenzländer“ sammeln Punkte in einem Score, der ihnen die Chance bieten soll aus dem Elend herauszukommen. Das Programm „Equilon“ zählt und wertet aus, welche Menschen in die wohlhabenden Gegenden „aufsteigen“ dürfen um am Fortschritt mitzuarbeiten. Doch dahinter steckt mehr…
Die Geschichte wird erzählt aus den Perspektiven der Grenzländerin Jenna, die es gerade geschafft hat nach New Valley eingeladen zu werden und Dorian, der nie eine Chance haben wird den Score zu knacken.
Jenna ist 19 und bildet sich ein intelligent zu sein, ist aber mit dem neuen luxuriösen Leben schnell überfordert. In manchen Szenen kann ich ihr Denken und Handeln nachempfinden, dann wieder verhält sie sich so dumm und naiv wie eine 12-jährige.
Dorians Alter wird nicht genannt. Er könnte 12 oder 30 Jahre alt sein oder irgendetwas dazwischen. Er ist sensibel, nachdenklich und hilfsbereit. Wenn er mir auch anfangs sofort sympathisch war, trifft er einige für mich nicht nachvollziehbare Entscheidungen und entwickelt sich leider ähnlich unglaubwürdig wie Jenna.
Gut gefallen hat mir, dass immer wieder Musik eine wichtige Rolle spielt; seltsamerweise eher ältere Songs. Hat die „Zukunft“ keine guten/passenden/neuen Stücke hervorgebracht? (Stichwort: unglaubwürdig) Am Ende des Buches findet sich eine Playlist.
Die Sprache der „neuen Welt“ ist Englisch und dessen Kenntnis wird vorausgesetzt oder man braucht eine Übersetzungsmöglichkeit während des Lesens. Die Szenen, in denen die New Valley-Figuren kommunizieren wirken wunderbar realistisch: Businesssprache und Phrasen bis zum Erbrechen.
Das Buchcover möchte ich auch besonders hervorheben, weil es die Gegensätze so gut darstellt: freundlich, leuchtend, prunkvoll und düster, karg, trostlos. Sogar der Buchtitel ist fühlbar getrennt und fühlt sich glatt bzw rau an, was einen ziemlich beeindruckenden Effekt darstellt.
Leider überwiegen meine persönlichen Kritikpunkte:
Es wird nicht genannt, in welchem Jahr die Handlung spielt, nur ab und zu gibt es Andeutungen und ich vermute ca. 2040-2050.
Es finden sich unzählige Fehler im Buch: Schreibfehler (Eigennamen werden plötzlich anders geschrieben oder wurden nachträglich geändert), Kommafehler, Logikfehler (Haarfarben und Kleidung ändern sich innerhalb weniger Absätze) und für mich nicht nachvollziehbares Handeln (Warum sollte man einer quasi wildfremden Person geheime Rebellionspläne offenbaren? Warum sorgen unerwartete Hintergrundinformationen niemanden außer mich beim Lesen?). Auch die Ausdrucksweise und Sprache wirkt insbesondere bei Jenna plump (Wortwiederholungen in einem einzigen Satz). Bei einem Buch eines großen Verlages (hier:dtv) erwarte ich gründliche Arbeit des Lektorats und Korrektorats, die hier leider sehr schlampig gearbeitet haben und das ärgert mich sehr, insbesondere für den Preis von 16€!
Ab dem ersten Drittel des Buches habe ich mich nur noch auf die Kapitel von Dorian gefreut und durch Jennas hindurch gequält, weil die mir zunehmend auf die Nerven ging.
Es findet sich eine ausdrückliche Triggerwarnung für Themen wie Suizid(versuche), Geschlechteridentifizierung, Behinderungen, Gewalt gegen Tiere und Menschen. Ich finde es grundsätzlich wichtig solche Inhalte auch in einer Dystopie anzubringen und finde es gut von der Autorin. Trotzdem geht es in der schwach umgesetzten Geschichte leider unter.
Keine Leseempfehlung für Freunde gut recherchierter und geschriebener Dystopien mit authentischen Figuren.

Bewertung vom 25.03.2023
That Night - Schuldig für immer
Stevens, Chevy

That Night - Schuldig für immer


sehr gut

Sehr spannend von der ersten bis zur letzten Seite

Toni Murphy ist 18 Jahre alt in ihrem Highschool-Abschlussjahr. Sie liebt ihren Freund Ryan Walker, liegt in ständigem Streit mit ihrer Mutter Pam und arbeitet nebenbei um Geld für die Zukunft zu sparen, die sie sich erträumt. Doch eines nachts bei einem Strandausflug mit ihrer Schwester Nicole wird die 16-jährige grausam getötet und Toni und Ryan sind die einzigen Verdächtigen.

Ich-Erzählerin Toni erzählt ihre Geschichte auf zwei, manchmal drei Zeitebenen: 1996, das Jahr, in dem ihre Schwester Nicole ermordet wurde; 2013, nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis; 1998-2013 während ihrer Haft. Trotz dieser häufigen Zeitsprünge ist der Handlungsverlauf verständlich und logisch und lässt sich gut verfolgen.

Während des gesamten Romanverlaufs schwindet die Hoffnung darauf, dass der Fall geklärt wird, immer weiter. Wie für einen guten Krimi üblich folgt eine unerwartete Wendung auf die nächste. Der Erzählstil ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Figuren sehr lebendig und authentisch dargestellt, so dass ich beim Lesen deutliche Sym- und Antipathien entwickeln konnte, während ich mit Toni mit fieberte.

An einigen Stellen hätte ich mir die Perspektive ihres Freundes und mutmaßlichen Komplizen Ryan zu lesen gewünscht.

Besonders angenehm finde ich, dass die Geschichte relativ unblutig verläuft, aber trotzdem Nervenkitzel und gespanntes Dranbleiben und Seitenverschlingen verursachte.

Bewertung vom 25.03.2023
Die letzte Erzählerin
Barba Higuera, Donna

Die letzte Erzählerin


gut

Katastrophenszenario mit viel zu junger Protagonistin

Das Buch beginnt mit einer bevor stehenden Katastrophe: 28. Juli 2061die Erde droht durch einen Kometeneinschlag zerstört zu werden und nur wenige Auserwählte Menschen erhalten die Chance mit Passagierraumschiffen rechtzeitig zu einem anderen (hoffentlich bewohnbaren) Planeten zu reisen: dem Sagan. Während des 380 Jahre dauernden Fluges werden die Körper konserviert und die Gehirne mit Informationen zu wichtigen Themengebieten versorgt, die für den Wiederaufbau der Zivilisation wichtig erscheinen. Die Eltern der 12-jährigen Petra Peña sind Wissenschaftler und so wird sie auf den Gebieten der Botanik und Geologie „ausgebildet“. Doch eigentlich möchte das Mädchen lieber eine Erzählerin sein und andere mit ihren Geschichten erfreuen. Die Gelegenheiten dazu erhält sie nach dem „Wecken“, wenn auch ganz anders als erwartet.

Das weitere Geschehen möchte ich nicht spoilern, daher beschränke ich mich darauf zu erwähnen, dass Petra für ein 12- bzw. 13 Jahre altes Mädchen ziemlich viel Grausamkeit erleben muss. Ihr Geist ist durchaus gereift, was sich in ihren Erklärungen und Beschreibungen zeigt, die ich teils selbst erst nachschlagen musste.

Mir haben die „cuentos“, die Märchen und Geschichten sehr gut gefallen, insbesondere auch, weil sie passend zu den jeweiligen Situationen ausgewählt wurden. Diese „Geschichten in der Geschichte“ sind ein kleines Highlight. Besonders gern weise ich dabei auf das ab Seite 315 befindliche Glossar hin, das die spanischen Sätze und Ausdrücke übersetzt und erklärt.

Petra Peña hat einen „genetischen Defekt“: Retinopathia pigmentosa verengt das Sichtfeld der Augen. Bei Tageslicht ist die Sicht noch okay, aber sobald es dämmert, muss sich das Mädchen vorsichtig voran tasten. Ich fand es gut, richtig und wichtig, dass diese Erkrankung im Buch thematisiert und damit (Achtung, dummes Wortspiel) „sichtbar“ gemacht wird.

Leider konnte mich das Buch dennoch nicht vollständig „abholen“ und „mitnehmen“. Ich geriet immer wieder aus dem Lesefluss. Obwohl Petra durchaus nicht unsympathisch ist, wirkt sie zu „alt“. Durch ihr Denken und Handeln, ihre geistige Reife und auch die entsetzlichen Dinge, die ihr wiederfahren, fühle ich mich eher wie in einem Jugendroman als einem Kinderbuch. So muss Petra Abschied von ihrer geliebten Großmutter nehmen, der der Zugang zu dem Evakuierungs-Raumschiff verwehrt wird. Verlust, Trauer und Angst begleiten das Mädchen somit vom ersten Kapitel an.

Trotz der Jugend der Protagonistin würde ich das Buch frühestens ab einem Alter von 14 Jahren empfehlen. Die Inhalte können belastend sein, Sprache und Fachbegriffe sowie deren Verständnis braucht möglicherweise Unterstützung durch erwachsene Personen. Gleichzeitig dürfte es dadurch auch eine ältere Leserschaft durchaus ansprechen, insbesondere mit Interessen in Richtung Science-Fiction.

Ich vergebe insgesamt 3,5/5 Sternen, empfehle das Buch aber gern an alle, die sich für die Thematik interessieren.

Bewertung vom 24.03.2023
Spielmannsbraut
Danck, Anne

Spielmannsbraut


ausgezeichnet

Mirelle ist eine Prinzessin, die hinter ihren drei älteren Brüdern anstehen muss und von ihrem Vater bestenfalls bevormundet, schlimmstenfalls verachtet wird. Ihr Mittel der Wahl, um ihre Seele zu retten, ist die Rebellion: sich heimlich aus dem Schloss schleichen, lesen und schwimmen lernen. Zur Strafe veranlasst der König seine ungehorsame Tochter zu verheiraten. Doch Mirelle verhöhnt und verspottet die Freier, die um ihre Hand anhalten wollen. In seiner Wut beschließt der König sie einem gewöhnlichen Bettler zur Frau zu geben und wider allen Erwartungen macht er seine Drohung wahr…

Habt ihr das Märchen erkannt? Anne Danck hat es auf ihre eigene Art interpretiert und mit ein wenig moderneren Elementen ausgeschmückt. Spannung, Humor, Drama und Verwirrspiele kommen natürlich auch nicht zu kurz. Wie es sich für eine Märchenadaption gehört, gibt es einen gewissen Wiedererkennungswert zum Original. Trotzdem entwickelt sich eine ganz eigene Geschichte, die auch versierte Kenner noch überraschen kann. Ich empfehle ganz bestimmte Passagen nach dem aufschlussreichen Ende nochmals zu lesen und so einen anderen Blick auf Sätze und Gedanken zu erhalten.

Die wunderschöne Druckausgabe des Drachenmond Verlages besticht durch ein märchenhaftes Cover und herrlichem Blumenschmuck auf den Seiten.

Bewertung vom 24.03.2023
Gone Girl - Das perfekte Opfer
Flynn, Gillian

Gone Girl - Das perfekte Opfer


gut

Ein perfides Verwirrspiel, in der jeder seine eigene Wahrheit verfolgt.
Nick Dunne hat seinen Job verloren und ist mit seiner Frau Amy in ein Kaff am Mississippi gezogen, um sich um seine kranken Eltern zu kümmern. Amy ist nicht glücklich darüber. Dann verschwindet sie. Es sieht nach Entführung aus, dann nach Mord…

Den Pressestimmen zufolge „genial gemachter Thriller mit vielen unvorhergesehenen Wendungen“ kann ich zustimmen. Anfangs wirkt die Geschichte sehr langatmig und -weilig, doch nach und nach erweckt sie beim Lesen den Eindruck, dass jede erwähnte kleine Nebensächlichkeit wichtig sein könnte. Wäre mir das Buch nicht wärmstens empfohlen worden (auch mit Hinweis auf die Verfilmung), hätte ich es nach dem ersten Kapitel abgebrochen. Nick als Ich-Erzähler ist mir so unsympathisch und seine Sprache träge und eintönig. Trotzdem habe ich mich durch 400 Seiten gequält, bevor endlich eine gewisse Spannung aufkam. Und zwar wurde es wirklich spannend und ich konnte mir nicht vorstellen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln könnte. Es lohnt sich also dranzubleiben, wenn ausreichend Geduld vorhanden ist.

Mich persönlich hat das Ende nicht befriedigt. Es passt, keine Frage, aber der Knoten im Bauch bleibt bestehen.

Ich mag Nick zu keinem Zeitpunkt des Buches, was für eine hervorragende Charakterisierung der Person spricht. Einige Nebenfiguren erscheinen mir lebendiger, authentischer und dadurch sympathischer als die Protagonisten. Mich stört außerdem, dass eine 38-jährige Frau als „Girl“ bzw. „Mädchen“ bezeichnet wird. Der Sinn dahinter erschließt sich mir nicht.

Bewertung vom 24.03.2023
Losing Voice
Leukhardt, Mara

Losing Voice


weniger gut

keine Leseempfehlung, aber ein hübsches Schmuckstück im Regal
Inhalt: Laura möchte ihrem besten Freund Jack helfen, der wegen seiner hohen Stimme von Mitschülern gemobbt wird. Dafür sendet sie einen Wunsch an die Götter. Doch die Erfüllung eines großen Wunsches verlangt auch einen hohen Preis. Und so verliert Laura ihre Stimme. Die griechischen Gottheiten beobachten die Menschen und so fällt ihnen das Mädchen und deren selbstlose Aktion auf. Vielleicht ist sie der Schlüssel zur Lösung eines seit vielen Jahrzehnten bestehenden Problems? So begeben sich die Götter auf die Erde.

Einschätzung: Positiv hervorheben möchte ich die optische Aufmachung des Buches: herrliche Farben, geprägte Elemente auf dem Hardcover und kleine, auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Illustrationen auf den Buchseiten, die den Fortgang der Handlung darstellen wie ein Miniatur-Daumenkino. Die Illustratorin hat tatsächlich eine wundervolle Arbeit geleistet.

Umso mehr ärgern mich die nicht wenigen Patzer und Fehler, die dem Lektorat/Korrektorat entgangen sind: Schreib-, Inhalts- und Logikfehler. Ein Beispiel: warum heilt ein Gott einen winzigen Kratzer an der Heldin, aber nicht die zahlreichen Verletzungen eines Gefährten und Beschützers?

Obwohl die Protagonisten ca 17-19 Jahre alt sein dürften (das Alter wird nie benannt), benehmen sie sich wie 12-13jährige, selbst die unsterblichen Götter! Sie gehen mir allesamt ziemlich auf die Nerven, weil sie einerseits nicht miteinander über die wichtigen Fragen reden, andererseits sich in sinnlosem Geplänkel verlieren. Ihr Denken und Handeln ist für mich größtenteils nicht nachvollziehbar. Die eigentliche Handlung kommt kaum voran. Die Personen verlieren sich seitenweise in langweiligen Diskussionen, selbst während eines Kampfes! Seltsame Szenen voller Slapstick-Humor sollen wohl das Drama auflockern, wirken aber einfach nur gezwungen. Ich kam aus dem Augenverdrehen kaum heraus. Laura ist natürlich die typische Mary-Sue, die Heldin, die die Welt retten muss. Menschen und Götter sind ihr dabei nur zu Diensten.

Der Schreibstil ist relativ einfach und sehr kindgerecht gehalten, so dass Lesende ab ca. 9 Jahren die Geschichte problemlos verfolgen können. Häufige Wortwiederholungen und wenig kreativer Satzbau erinnern ebenfalls stark an ein Kinderbuch.

Nach dem Lesen erfuhr ich, dass die Autorin selbst erst 17 Jahre alt ist. Leider habe ich es der Lektüre angemerkt und könnte es als Entschuldigung werten. Als Leserin bin ich trotzdem einfach nur enttäuscht. Die ganze Geschichte ist in höchstem Maße unrealistisch und das nicht nur, weil Götter, Fabelwesen und Magie darin vorkommen. Langweilig und langatmig erzählt von einer unsympathischen und unglaubwürdigen Protagonistin. Ich wünschte, die erfahrene Lektorin hätte sorgfältiger gearbeitet.

Die eingeflochtenen Informationen über die Götter und Göttinnen des Olymps haben mir gut gefallen, davon hätte ich gern mehr gehabt. Auch die Gefährten/Beschützer kamen meiner Meinung in ihrer ach-so-wichtigen Rolle zu kurz.

Fazit: keine Leseempfehlung, aber ein hübsches Schmuckstück im Regal.

Bewertung vom 24.03.2023
Der Zauber erwacht / Magic Elements Bd.1
Schröder, Patricia

Der Zauber erwacht / Magic Elements Bd.1


ausgezeichnet

Vier Freundinnen, die kaum unterschiedlicher sein könnten und trotzdem fest zusammenhalten und sich in allen Lebenslagen gegenseitig unterstützen. Eines Tages entdeckt die zehnjährige Emma ihre magische Fähigkeit, mit der sie eine Treppe bewegen kann. Es folgen geheimnisvolle Nachrichten und plötzlich finden sich die Mädchen in einem Abenteuer wieder.

Schon das Buchcover ist ein echtes Schmuckstück: der feste Einband mit den schimmernden geprägten Elementsymbolen zeigt die sympathischen Heldinnen. Im Buch finden sich weitere wunderbare Illustrationen von Nadine Jessler. Viele schöne Details und authentische Mimik der Zeichnungen lassen die Geschichte noch lebendiger wirken.

Der Schreibstil der Autorin Patricia Schröder ist gewohnt flüssig und sehr nah an der Realität. Beim Lesen kam es mir häufig vor, als würde ich den Protagonisten direkt zuschauen, mit ihnen das spannende Abenteuer bestehen, zittern, lachen oder mich ärgern.

Besonders gut hat mir gefallen, dass wie nebenbei auch ernste Themen wie Familienkonflikte in die Handlung einfließen. Außerdem scheinen die Mädchen und ihre Eltern nur auf den ersten Blick ein Klischee zu bedienen. Es werden Rollenbilder aufgebrochen und einige Einzelheiten entsprechen ganz und gar nicht denen, die ich aus anderen Kinder- und Jugendbüchern kenne, was mir besonders positiv aufgefallen ist.

Fürs Eintauchen in diese aufregende und vielseitige Geschichte empfehle ich das Buch Lesenden ab 9 Jahren. Auch zum Vorlesen eignen sich die relativ kurzen Kapitel hervorragend.

Bewertung vom 24.03.2023
Das Geheimnis von Scary Castle / Magic Elements Bd.2
Schröder, Patricia

Das Geheimnis von Scary Castle / Magic Elements Bd.2


ausgezeichnet

Kim, Leonie, Emma und Alina haben ihre magischen Talente entdeckt und finden nach und nach heraus, wie sie sie nützlich einsetzen können. Dabei erhalten sie anfangs leider deutlich weniger Unterstützung als erhofft. Doch dann soll eine Reise nach Schottland sie mit anderen magiebegabten Kindern zusammenbringen. Dass dieses Abenteuer nicht nur magisch, sondern auch äußerst spannend zu werden verspricht, lässt sich vorausahnen.

Es handelt sich um Band 2 der Trilogie um die „Magic Elements“. Neugierige Lesende sollten sich keinesfalls davon abhalten lassen in das Abenteuer einzutauchen. Die Beschreibungen der Mädchen und ihrer Talente führen auch Neulinge schrittweise auf die Spuren der Menschen, die eine magische Begabung in sich tragen. Dabei entsteht vermutlich der Wunsch Band 1 lesen zu wollen und ich empfehle es ausdrücklich um die Heldinnen noch besser kennen zu lernen und mit ihnen auf Entdeckung zu gehen.

Mir persönlich hat diese Fortsetzung ganz wunderbar gefallen. Ich habe vorsorglich Band 1 nochmals gelesen und direkt Band 2 hinterher, als die Erinnerungen noch frisch waren. Dadurch konnte ich noch besser in die Geschichte eintauchen und mit den magischen Mädchen ihr Abenteuer erleben.

Manch Lesende möchten eine „Friede-Freude-Eierkuchen“-Geschichte vermuten. Doch im Verlauf der Geschehnisse wird schnell klar, dass die „Magic Elements“ jede für sich noch eigene Sorgen haben und auch untereinander nicht immer einer Meinung sind. Für mich persönlich hat das die Erzählung besonders authentisch gemacht: in Diskussion bleiben, Überzeugungsarbeit leisten und letztlich ein gemeinsames Ziel mit Einsatz von individuellen Kräften und Fähigkeiten erreichen. Das ist doch der Kern und Sinn einer jeden guten Freundschaft.

Der Schluss lässt noch reichlich offene Fragen und mir ein bisschen Bauchkneifen. Es ist zwar kein klassischer „Cliffhanger“, aber macht so sehr neugierig auf den folgenden Band, dass ich dessen Erscheinen kaum erwarten kann.

Fazit: ein magisches Abenteuer, das auch die Themen Schule, Freundschaft und Familie integriert. Für zauberhafte (Vor-)Lesestunden ab 8 Jahren.

Bewertung vom 24.03.2023
Im Bann des dunklen Kristalls / Magic Elements Bd.3
Schröder, Patricia

Im Bann des dunklen Kristalls / Magic Elements Bd.3


ausgezeichnet

Band 3

Zu Beginn des neuen Schuljahres erwarten die vier magischen Mädchen einige Veränderungen und Überraschungen. Die „Magic Elements“ Emma, Leonie, Alina und Kim müssen sich den „Dark Elements“ entgegenstellen und begeben sich dafür in Gefahr, setzen sogar ihre magischen Element-Kräfte aufs Spiel. Und zu allem Übel scheint sogar noch ein fieser Zwist die Mädchengruppe zu spalten, die doch bisher so gut zusammenhielt.

Wer die ersten beiden Bücher kennt, wird das spannende und magische Finale kaum abwarten können. Für Neueinsteiger bietet sich eine kleine Übersicht der Figuren und bisherigen Geschehnisse. Trotzdem empfehle ich gern die Reihe von Anfang an zu lesen.

Über ein Wiedersehen mit Personen aus den anderen Büchern habe ich mich sehr gefreut.

Wieder lockern kleine und ganzseitige schwarz-weiße Illustrationen die Handlung mit ihren liebevollen Darstellungen der Personen auf.

Nachdem ich die Trilogie komplett gelesen habe, gefällt mir besonders gut, wie lebensnah die vier Protagonistinnen dargestellt werden. Die Mädchen sind sehr verschieden, doch jede auf ihre Art mit ihren ganz besonderen Eigenheiten liebenswert. Das ist es auch, was die Reihe für mich so lesenswert macht: Menschen, die mir auf der Straße oder im Supermarkt begegnen könnten und die ich gern kennen lernen möchte.

Mit den „Magic Elements“ habe ich mich im Handlungsverlauf von drei Büchern angefreundet. Sie nun verabschieden zu müssen, fällt mir ein wenig schwer. Um so mehr freue ich mich darauf mich jederzeit wieder mit ihnen ins Abenteuer stürzen zu können.