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Maza_e_Keqe

Bewertungen

Insgesamt 98 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2023
Vega 2 - Der Sturm in meinem Herzen
Perko, Marion

Vega 2 - Der Sturm in meinem Herzen


gut

Die Ruhe vor dem Sturm- und der Sturm!

Dieser Band 2 sollte nur mit Vorkenntnis des ersten Bandes gelesen werden.
Leo hat Vega verraten und so ihre Entführung ermöglicht. Die Wettermacherin befindet sich in der Gewalt von Nathalie Cyprian, der Chefin des Wetterkonzerns Bioverse. Diese will Vegas „Gabe“ erforschen und ausnutzen um weltweit das Wetter beherrschen und kontrollieren zu können. Doch Vega erfährt auch mehr über ihre einzigartigen Kräfte, mit denen sie den Wind rufen kann, und Unglaubliches über ihre Vergangenheit. Wird es ihr und ihren Freunden gelingen Nathalie aufzuhalten? Und welche Rolle spielt Leo in der Verschwörung- und in ihrem Herzen?

Ich habe vor kurzem erst Band 1 gelesen und trotzdem bei dieser Fortsetzung das Gefühl, viel zu viel schon wieder vergessen zu haben. Leider sind für mich nicht genug Hinweise eingestreut um mir alle Personennamen und Ereignisse wieder ins Gedächtnis zu rufen. Daher empfehle ich dringend, den ersten Teil nochmals wenigstens zu überfliegen oder beide Bücher direkt hintereinander zu lesen.

Bereits im ersten Buch hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem Stil der Ich-Erzählerin Vega, über deren Formulierungen ich an einigen Stellen immer wieder stolperte. Ich hatte sehr gehofft, dass sich der Erzählstil in der Fortsetzung verbessern würde. Leider war dem nicht so. Ich wurde mit der Protagonistin einfach nicht richtig „warm“ und sie ging mir zunehmend auf die Nerven. Insbesondere ihre Unentschlossenheit und die inneren Monologe störten meinen Lesefluss. Außerdem nahm ich an, dass Vega nach allem, was sie so erlebt und durchgemacht hat, in einer gewissen Art „vernünftiger“, besonnener geworden wäre. Doch sie kommt mir immer noch vor wie eine bockige 13-Jährige, die ab und zu erwachsene Gedanken hat.

Doch die Geschichte mit ihren Irrungen, Wirrungen und Wendungen bleibt sehr spannend. Wenn es auch für meinen persönlichen Geschmack ein paar Wirrungen weniger hätten sein dürfen.

Auf welche Weise Nathalie die Wetterkontrolle zu bewerkstelligen gedenkt, hat mich doch mehr überrascht, als ich zugeben würde. Wie sie tatsächlich funktioniert, habe ich dagegen überhaupt nicht verstanden. Vermutlich waren einige für mich unerwartete Entwicklungen für geneigte Lesende wahrscheinlich deutlich vorhersehbarer.

Mich stören außerdem einige Logikfehler, die größtenteils unvollständigen oder ungenauen Beschreibungen geschuldet sind (z.B. wie kann jemand schwimmen mit gefesselten Händen/Armen?).

Fazit: Ich hätte mir deutliche Verbesserungen im Vergleich zu Band 1 gewünscht, bin daher leider eher ziemlich enttäuscht.

Bewertung vom 06.09.2023
Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)
Farr, David

Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)


ausgezeichnet

Ein besonderes Buch und sein magisches Geheimnis

Das Land Krasnia wurde von dem bösen Tyrannen Charles Malstain eingenommen, der seitdem als Diktator herrscht: Ausgangssperren und Verbote machen den Einwohnern von Krasnia, insbesondere der Stadt Brava, das Leben schwer. Vor allem auf Kinder hat Charles Malstain es abgesehen. Da er sie hasst, dürfen sie das Haus nur noch für den Schulweg verlassen.
Allgemein ist das Leben in Brava seit 12 Jahren sehr trostlos und traurig geworden.
Felix Klein ist Bibliothekar, liebt Bücher und Gedichte und seine Familie: Ehefrau Judith, Sohn Robert (13) und Tochter Rachel (12). Als Felix erfährt, dass der Tyrann nach einem besonderen Buch sucht, stiehlt er es aus der Bibliothek und weist seine Kinder an es zu verstecken und nur einer bestimmten Person zu übergeben. Doch es kommt alles anders und Rachel und Robert geraten in ein gefährliches Abenteuer, in dem sie sorgfältig abwägen lernen, wem sie ihr Vertrauen schenken können…



Mich hat das Buch von der ersten Seite an mitgerissen. Der Autor spricht die Lesenden teils direkt an, was ein noch intensiveres Leseerlebnis für mich bedeutete: direkt einbezogen zu werden in Rachels und Roberts Abenteuer.
Irritiert, aber auch fasziniert hat mich bis zum Schluss die Parallelwelt, in der sich das Land Krasnia befindet. Es gibt elektrischen Strom, Kopierer, Straßenbahnen, Telefon, elektrische Zahnbürsten, Pferde ebenso wie Autos auf den Straßen. Gleichzeitig gibt es Schiffe und Luftschiffe, fährt die Eisenbahn (noch=) mit Dampf, Handys scheinen nicht erfunden zu sein, ebensowenig wie das Internet.


Stellenweise erinnert das Szenario in Brava bzw. Krasnia an das geteilte Deutschland des vergangenen Jahrhunderts: Grenzschließung, Überwachung, (unsinnige) Verbote...

Es wird eine Fortsetzung geben (Der blutrote Schlüssel), die Geschichte im Buch kann aber als in sich abgeschlossen angesehen und gelesen werden.



Fazit: ein fantastisches und wunderbares Abenteuer voller Freundschaft, Mut, Vertrauen und ein wenig Magie.

Bewertung vom 25.07.2023
Treacle Walker
Garner, Alan

Treacle Walker


schlecht

Verwirrender Quatsch

Joseph Coppock erwirbt bei einem kutschefahrenden Lumpensammler einen Scheuerstein und ein Töpfchen mit einer unbekannten Paste. Der Lumpensammler Treacle Walker ist schon speziell, aber es folgen noch einige sehr absurde Begegnungen.
Anfangs dachte ich, die Handlung würde in England im 19. oder zu Anfang des 20. Jahrhunderts spielen. Der Schauplatz ist ein altes Fachwerkhaus an einem Wäldchen und der Lumpensammler mit der Pferdekutsche unterwegs. Doch dann wird moderne Technik erwähnt, die mich stutzig gemacht hat.
Die Geschichte jedenfalls ist extrem verwirrend. Sogar Protagonist Joe findet Treacle Walker seltsam; weitere seltsame Begegnungen. Das bleibt mir am Schluss ein Trost: dass Joe bei dem ganzen Quatsch ebenfalls den Überblick verliert. Und das, obwohl er selbst nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein scheint.
Da der Autor von Philip Pullman („His Dark Materials“) als „der wichtigste britische Fantasyautor seit Tolkien“ gelobt wurde, hatte ich große Erwartungen. Diese wurden leider enttäuscht.
Obwohl das Buch sehr klein und dünn ist sowie einige Füllseiten zwischen den kurzen Kapiteln aufweist, war es für mich noch zu viel für den anstrengenden Versuch der Geschichte zu folgen und vielleicht doch noch einen Sinn darin zu erkennen. Nach der Hälfte hatte ich das Interesse verloren.
Für dieses Büchlein 20€ zu verlangen (Hardcover mit Schutzumschlag, 160 nur teilweise bedruckte Seiten), empfinde ich als Dreistigkeit.
Fazit: Ich habe keinen Sinn in der Geschichte erkannt, außer reichlich verwirrendem Geplänkel und absurden Ereignissen.

Bewertung vom 16.07.2023
Rattensommer
Pickel, Juliane

Rattensommer


sehr gut

Der Gestank eines Sommers

Sonny und Lou sind allerbeste Freundinnen, schon immer. Sonny weiß, dass Lou sich wie ein Ersatzkind für ihre zu früh gestorbene Schwester fühlt. Lou trauert und hasst mit Sonny, deren Mutter von einem Betrunkenen getötet wurde. Der Mann, der für ihren Tod verantwortlich ist, kehrt nach dem Gefängnisaufenthalt in den kleinen Ort zurück

Das Buch liest sich wie ein Drama oder eine Tragödie. Es beginnt mit einem undefinierten Gestank, den Lou beschreibt, und zieht sich wie ein Knoten im Magen durch die Seiten: dieses bedrückende, schwere Gefühl, wie die unheimliche Ruhe vor einem schweren Sturm. Es fühlt sich an, als könnte/müsste/würde jeden Moment etwas Schreckliches passieren. Nach und nach fällt beim Lesen die toxische Beziehung auf, die Lou und Sonny führen und auch das schwelt immer weiter.

„Rattensommer“ ist die Geschichte einer in mehrerlei Hinsicht viel zu engen (einengenden) Freundschaft.

Die fühlbare Schwere, die mich während des Lesens begleitet hat, spricht für das Können der Autorin; ihre Fähigkeit Stimmungen rüberzubringen und Gefühle erlebbar zu machen. Genau darum überzeugt mich das Ende des Buches leider nicht vollständig. Zum Schluss wird leider zu wenig erklärt, werden kaum lose Fadenenden zusammengeführt und bleiben bei mir reichlich offene Fragen.

Trotzdem ein schönes Buch, sicher ideal für eine Leserschaft im Alter der Protagonistinnen (15/16 Jahre), in deren Kopf (und Herz) die Pubertät für Chaos sorgt.

Bewertung vom 16.07.2023
Luftmaschentage
Becker, Anne

Luftmaschentage


sehr gut

Guerilla-Knitting im Kirchgarten

Matea ist schüchtern, die neue Klassenkameradin Riccarda draufgängerisch; Matea schweigt, Riccarda spricht laut und oftmals ohne vorher nachzudenken. Matea kann häkeln und stricken, Riccarda kann zeichnen. Matea lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder gemeinsam in ihrem Haus. Riccarda…?

Von der ersten Seite an ist klar, worauf die Geschichte hinausläuft. Die Freundschaft zwischen Mats und Ricci ist zum Scheitern verurteilt. Oder nicht? Kann ein gemeinsames Häkelprojekt die sehr verschiedenen Mädchen miteinander verbinden?

Mir hat sehr gefallen, wie zaghaft und sensibel die Geschichte erzählt wird. Obwohl Ich-Erzählerin Matea ja direkt betroffen ist, gelingt es auch die anderen handelnden Personen und deren Charaktere deutlich zu zeigen.

Das Ende war ab einem gewissen Punkt recht vorhersehbar, trotzdem schön, kam nur für mich etwas sehr schnell. Ich hätte auch gern noch mehr über Riccis Familie/Vergangenheit/Geschichte erfahren. Für die meisten jungen Lesenden dürfte dies wohl kaum einen Unterschied machen.

Was mich deutlich mehr stört, ist, dass ich nicht erfahre, wie alt die Protagonistinnen im Buch sind. Vom Englischunterricht her zu schließen, tippe ich auf 12-13/6. Klasse, aber es wird an keiner Stelle erwähnt.

Fazit: Schöne Geschichte zweier ungleicher Mädchen und deren Freundschaft.

Bewertung vom 28.06.2023
Von Handlettering, Upcycling und neuen Freundschaften / Ist doch Isy! Bd.1
Neubauer, Annette

Von Handlettering, Upcycling und neuen Freundschaften / Ist doch Isy! Bd.1


sehr gut

Kurzweilig, unterhaltsam und weckt den Kreativling!

Isy ist ein ganz normales Mädchen, 12 Jahre alt, hat eine liebevolle Familie, eine beste Freundin und jede Menge do-it-yourself-Ideen, die sie mit anderen oder allein umsetzt (und in diesem Buch mit den Lesenden teilt). Doch plötzlich muss sie innerhalb weniger Wochen umziehen: neues Zimmer, neue Schule, aber keine Freunde. Die Ideen gehen ihr glücklicherweise nicht aus. Und mit denen gewinnt sie auch die Freundschaft ihrer Tischnachbarin und des Klassen-Schönlings.

Isy erzählt ihre Geschichte sehr entspannt und ich konnte beim Lesen direkt mitfühlen, wie sie empfindet: das Gefühl des Verlassenseins, die räumliche Entfernung und der spärliche Kontakt zur (ehemals) besten Freundin, gleichzeitig der Zusammenhalt mit ihren Geschwistern und immer wieder ihre Kreativität. Einige der Kreativarbeiten sind recht schlicht, ideal zum Nachmachen für kleine Bastelhände. Geschicktere Finger können alles natürlich auch etwas aufwändiger gestalten. Die Ideen im Buch regen auch die eigene Kreativität an, finde ich, und ich hatte direkt Lust ebenfalls aktiv zu werden.

Besonders gut gefielen mir auch die Rezepte und vor allem die Abwechslung zwischen den verschiedenen Bereichen, aus denen die DIYs stammen.

Der Schreib/Erzählstil ist schlicht gehalten und gut verständlich für das Alter der Zielgruppe, sogar den Übersetzungen aus dem Englischen, gleichzeitig wenig anspruchsvoll.

Fazit: kurzweilig, unterhaltsam und weckt den Kreativling!

Bewertung vom 31.05.2023
Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
Yagisawa, Satoshi

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki


gut

Hohe Erwartungen nicht erfüllt

Takako verliert auf einen Schlag ihren Freund und ihren Job. Als ihr Onkel ihr einen Job in seinem Antiquariat mit kleiner Wohnung anbietet, nimmt sie es spontan an. Der kleine Laden in Tokios berühmtem Buchhandlungs-Stadtteil Jimbōchō ist alles andere als ein Kundenmagnet. Doch Takako schließt ihren etwas schrulligen Onkel und dessen Stammkunden schnell ins Herz. Sie findet neue Freunde und ein neues Hobby: Lesen!

Da ich eher an westliche Literatur gewöhnt bin, fehlte mir in diesem Buch ein deutlicher Spannungsbogen. Obwohl es einige Höhepunkte und Wendungen im Verlauf der Geschichte gibt, plätschert sie größtenteils eher vor sich hin. Personen kommen und gehen und kommen zurück. Dabei fällt auch auf, dass die „Tage in der Buchhandlung Morisaki“ nur eine Hälfte des Buches füllen und viel zu schnell vorüber gehen.

Die Ich-Erzählerin Takako hat eine angenehm unaufgeregte Sprechweise, die anfangs etwas gewöhnungsbedürftig sein kann. Auch die Mentalität der Japaner sollte beim Lesen bekannt sein. Ich fand es auch schade die erwähnten Bücher nicht zu kennen. Ein Literaturverzeichnis wäre da im Anhang schön gewesen.

Allgemein liest sich die Geschichte flüssig. All zu viel Tiefgang sollte jedoch nicht erwartet werden. Der Sinn der Geschichte liegt möglicherwiese zwischen den Zeilen und war für mich nicht ersichtlich. So wurde meine große Vorfreude auf das Buch und dessen Inhalt leider enttäuscht.

Bewertung vom 24.05.2023
Stella und das Geheimnis
Bernadotte, Madeleine;Gustafson-Teixeira, Karini;Oskarsson, Marie

Stella und das Geheimnis


sehr gut

Sensible Geschichte über gute und schlechte Geheimnisse

Stellas 9. Geburtstag beschert ihr reichlich unerwartete Überraschungen. Sie ist mit ihrem Vater, dessen Freundin und deren Kindern ganz neu von New York nach Schweden umgezogen. Ihre Mutter blieb in den USA. Nun muss Stella sich nicht nur an die neue Familienkonstellation gewöhnen, sondern direkt an ein ganz neues Land. Glücklicherweise findet sie recht schnell neue Freunde. Von Elena erhält sie ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk und bald darauf verbindet sie eine enge Freundschaft.

Der Buchtitel trifft den Inhalt der Geschichte nicht vollständig, denn das Geheimnis ist nur ein Teil der Sorgen, mit denen Stella auf wirklich großartige Art und Weise umzugehen lernt. Die Erzählung ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass Kinder (und jeder Mensch) ein Recht auf seine Gefühle hat und diese formulieren darf. Den Kern trifft eine Aussage von Stellas Vater: „Du musst immer zeigen und sagen, was du willst und was du fühlst, sonst können die anderen das nicht wissen".

Mir hat das Buch richtig gut gefallen, gerade weil mehrere Themen angesprochen werden. Wie Stella (und Elena) mit dem titelgebenden Geheimnis umgehen, empfand ich als eine gute Lösung. Das Ende für erfolgt meinen Geschmack etwas abrupt und lässt ein paar Fragen offen.

Die Geschichte sollte von Kindern mit einer erwachsenen Person gemeinsam aufgearbeitet werden. Im Anhang des Buches finden sich noch einige hilfreiche Informationen zum Thema.

Die liebevollen farbigen Illustrationen unterstützen eine schöne Erzählung mit sensiblen Inhalten.

Bewertung vom 24.05.2023
SOL. Das Spiel der Zehn
Thomas, Aiden

SOL. Das Spiel der Zehn


sehr gut

Die Grundidee des Buches ist alles andere als neu: In Reino del Sol leben Götter, Halbgötter und Menschen friedlich zusammen. Jede Stadt hat dabei eine Schutzgottheit. Doch diese sind unterteilt in „Golds“ und „Jades“. Alle zehn Jahre findet eine Zeremonie statt, in der der Segen, der das Land vor den „Obsidians“ beschützt, erneuert werden muss. Dafür werden zehn Gotteskinder ausgewählt, die in fünf Prüfungen gegeneinander antreten müssen. Die siegreiche Person muss die Zeremonie ausführen, in der die letztplatzierte Person geopfert wird.
Der „historische“ Hintergrund dieser Geschichte wird schon im Prolog beschrieben: Sol opferte sich zuerst um die Obsidians zu verbannen und spendet daher den schützenden Segen.

Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich eine Art mexikanisch/lateinamerikanisch überspültes „Tribute von Panem“-Szenario erwartet. Einiges erinnerte auch stark daran: der Konkurrenzkampf und die Sorge ums Überleben.

Dabei war es für mich anfangs schwierig mir die vielen Namen, Bezeichnungen und Personen sowie deren Verhältnisse untereinander zu merken und mich zu orientieren. Ein Glossar, ein Stammbaum und/oder eine Karte wären dabei sehr hilfreich gewesen. Dadurch fand ich anfangs eher schleppend in die Geschichte hinein, denn auch inhaltlich zieht sich die Handlung eher, bevor sie mit Beginn der Prüfungen endlich Fahrt aufnimmt. Es wird sogar richtig spannend und die Wendung gegen Ende hätte wohl kaum jemand vorherahnen können. Der Cliffhanger am Schluss macht neugierig auf die Fortsetzung.

Begeistern konnte mich die Welt, in der es Götter und Gottheiten sowie Sterbliche gibt, zugleich moderne Technologie neben wichtigen Traditionen. Trans-Personen oder genderneutrale Personen sind keine Ausnahme und werden authentisch und natürlich im Buch dargestellt, ohne das Thema künstlich aufzublasen. Die Pronomen sien/sier/sieser können beim Lesen anfangs ungewohnt wirken, doch ich habe sehr schnell hineingefunden.

So bekommen die wichtigen Themen Freundschaft, Erwachsenwerden, Diversität und Selbstfindung einen Platz innerhalb einer fantastischen Rahmenhandlung.

Ärgerlich fand ich immer wieder auftretende Schreib- und Inhaltsfehler sowie die unscharf wirkende Darstellung der „Siegerehrung“ in Form von Illustrationen der Symbole (Glyphen).

Wenn auch der Anfang eher schleppend war, konnte mich das Buch mit seinen Protagonisten doch überzeugen und begeistern: Eine schöne und spannende Fantasy-Lektüre mit LGBTQ+

Bewertung vom 08.05.2023
Jetzt ist Sense
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


gut

Kurzweilige, nicht allzu anspruchsvolle Lektüre

Wie reagierst du, wenn dir der leibhaftige Gott des Todes begegnet? Der Psychologin Dr. Olivia Bentele geschieht genau das und wirbelt ihren ohnehin nicht eintönigen Alltag gehörig durcheinander. Obwohl sie ihn anfangs für einen dringend therapiebedürftigen „Spinner“ hält, gelangt sie schließlich zu der Erkenntnis, dass tatsächlich der berühmte Thanatos vor ihr steht. Und das keineswegs zufällig.

Das Buch lässt sich sehr schnell und flüssig lesen. Die Rahmen- und auch Nebenhandlungen sind einigermaßen unterhaltsam und abwechslungsreich, wenn auch nicht all zu tiefgründig. Trotzdem wirken die Figuren authentisch und auch das eine oder andere Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen.

Trotz reichlich philosophisch angehauchter Gespräche über den Tod und das Leben bleibt die Geschichte eher seicht.

Es gibt reichlich Informationen und Hinweise auf die griechische Mythologie und die Götter der griechischen Antike. Eine Übersicht wäre hilfreich gewesen. Aber ist nicht zwingend notwendig fürs Verständnis.

Für mich war das Buch ein kurzweiliges Lesevergnügen für einen Tag, ideal zum Abschalten von anspruchsvoller(er) Lektüre.