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Insgesamt 47 Bewertungen
Bewertung vom 02.04.2023
Ein Geist in der Kehle
Ní Ghríofa, Doireann

Ein Geist in der Kehle


ausgezeichnet

Der Klang irischer Lyrik

Das Buch „Ein Geist in der Kehle“ handelt vom Leben einer jungen Dame, wobei zunächst ihre Rolle als Mutter sowie alltägliche Sorgen und Probleme dargestellt werden. Sie beschließt sich für das Erforschen der Geschichte Irlands und geht hierfür auf Recherchearbeit. Da erinnert sie sich an ein irisches Gedicht aus dem 18. Jahrhundert, welches sie in ihrer persönlichen Entwicklung prägt und begeistert. Neben den Einblicken in die irische Lyrik und Geschichte werden Themen wie Selbstaufopferung, Mutterschaft und Selbstbestimmung aufgegriffen.

Besonders prägend ist der melodische und einzigartige Schreibstil, der das Lesen zu einem besonderen Ereignis macht. Mich haben insbesondere die Magie und Poesie in ihren Bann gezogen. Das ungewöhnliche Werk braucht Ruhe und Aufmerksamkeit, um den Inhalt und die Texte auf sich wirken zu lassen.

Bewertung vom 04.03.2023
In blaukalter Tiefe
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


ausgezeichnet

Begegnungen auf engstem Raum

Das Buch „In blaukalter Tiefe“ handelt von Caroline und Andreas, die mitten in einer Ehekrise stecken. So beschließt Andreas mit seiner Frau, dem Slipper Eric und seinem Geschäftspartner Daniel sowie dessen Freundin Tanja einen Segeltörn zu machen. Zu Beginn ist die Stimmung ausgelassen und alle genießen die Zeit an Bord. Doch nach und nach entstehen Spannungen und Konflikte, die verheerende Maße annehmen. Der enge Raum, in dem sich die Gruppe befindet, verstärkt die Situation und langsam fallen die Masken, sodass die wahren Gesichter zum Vorschein kommen.

Das Geschehen wird aus Sicht der vier Urlauber (Caroline, Andreas, Daniel und Tanja) geschildert. Hierbei wiederholen sich manche Szenen und ermöglichen somit einen differenzierten Blick auf die Ereignisse. Das Buch ist sehr spannend und mitreißend, somit eine absolute Leseempfehlung!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.03.2023
Siegfried
Baum, Antonia

Siegfried


ausgezeichnet

Unverarbeitete Lasten

Die Ich-Erzählerin beschreibt zu Beginn des Buches „Siegfried“ von Antonia Baum ihren Weg in die Psychiatrie, die sie zur Einweisung nach einem Streit mit ihrem Partner aufsucht. Während ihres Aufenthaltes im Warteraum gibt sie den Leser*innen einen Einblick in ihre Kindheit und den Einfluss von unterschiedlichen Familienmitgliedern. Hierbei schildert sie auch die fehlende Bindung zur Mutter sowie ihre Beziehung zu ihrem Mann. Die Szenen wechseln zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Die Erlebnisse der Kindheit in prekären Verhältnissen zwischen Gewalt und Vernachlässigung sind nicht angenehm zu lesen und schonungslos dargestellt. Beim Lesen kommt eine beklemmende und bedrückende Stimmung auf, da sich das Bild einer unsicheren Person abbildet, die versucht ihren Weg zu gehen und sich immer wieder mit den Schatten der Vergangenheit auseinandersetzen muss.

Der Roman ist tiefgründig und berührend, da es das Leiden von Kindern in schwierigen Lebenssituationen sehr eindrücklich darstellt.

Bewertung vom 27.02.2023
Jetzt ist Sense
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


ausgezeichnet

Hans Rath beschreibt in seinem Buch „Jetzt ist Sense“ das Leben von Olivia Bentele, die überraschend von dem sogenannten Sensenmann an ihrem 50. Geburtstag besucht wird. Dieser möchte aber nicht zu ihr, sondern sucht die Nachbarin auf. Kurze Zeit nach der ersten Begegnung trifft sie erneut auf ihn. Da teilt er mit, dass sein Name Thanatos und er der altgriechische Gott des Todes ist. Olivia ist im Kontext ihres Berufes der Auffassung einen neurotischen Mann vor sich zu haben, dem sie therapeutische Hilfe anbietet. So ergibt sich ein interessanter Austausch zwischen den Beiden.

Der Schreibstil des Autors ist humorvoll und locker, gleichzeitig wird das Thema Tod zum Nachdenken anregend behandelt. Die Kapitel sind eher kurzgehalten und das Lesen gestaltet sich somit angenehm.

Ich habe das Buch trotz des doch ernsten Themas sehr genossen und kann es nur wärmstens weiterempfehlen!

Bewertung vom 26.02.2023
Equilon
Raich, Sarah

Equilon


ausgezeichnet

Sarah Raich beschreibt in ihrem Buch „Equilon“ das Leben von Jenna und Dorian. Beide erzählen jeweils aus der Ich-Perspektive, sodass man gute Einblicke in die Welten der Beiden gewinnt. Jenna darf nach Erreichen des benötigten Scores ein privilegiertes Leben im New Valley erkunden, während Dorian hierfür mühselig kämpfen muss und zudem für das Mädchen Maggie Verantwortung übernimmt. Besonders eindrücklich war die Entwicklung von Jenna und Dorian hinsichtlich ihren Empfindungen.

Der Schreibstil gestaltet sich hin und wieder anstrengend, da doch ziemlich oft englische Begriffe benutzt werden und der Lesefluss somit ein wenig gestört wird. Der Roman ist nichtsdestotrotz lesenswert und insbesondere für Fans von Dystopien eine Leseempfehlung. Für mich war es das erste Buch in diesem Genre und mir haben die bildhaften Beschreibungen sehr gefallen!

Bewertung vom 26.02.2023
Macht
Furre, Heidi

Macht


ausgezeichnet

Das Buch „Macht“ von Heidi Furre ist vom Norwegischen in die deutsche Sprache übersetzt worden und behandelt das Leben der Pflegerin Liv mit Haus, Mann und zwei Kindern. Von außen betrachtet erscheint ihr Leben zunächst erfüllt und idylllisch. Das Innenleben von Liv sieht aber anders aus. Sie wurde in ihrer Studienzeit vergewaltigt. Dieses einschneidende Erlebnis und seine Nachwirkungen lassen sie nicht los. Sie scheint die Vergewaltigung vor ihrem Umfeld, aber auch vor sich selbst verstecken zu wollen.

Das Thema ist definitiv nicht einfach zu verdauen, was bereits aus den ersten Seiten ersichtlich wird. Der Aufbau des Buches erfolgt eher weniger in Kapiteln, sondern beschreibt Momente und Situationen aus dem Alltag. Es sind unverhofft aufkommende Gedanken oder Gefahren, die Liv immer wieder an das traumatische Geschehen zurückversetzen.

Heidi Furre hat sich einem sehr wichtigen und sensiblem Thema gewidmet und auf authentischer Art und Weise die Perspektive einer Betroffenen geschildert.

Bewertung vom 26.01.2023
Die Kinder von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.2
Maly, Beate

Die Kinder von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.2


ausgezeichnet

„Die Kinder aus Schönbrunn“ ist der zweite Band von Beate Malys Roman „Die Frauen von Schönbrunn“. Das Buch setzt zeitlich am Ende des Krieges an und nimmt insbesondere das Leben von Greta in den Fokus. Sie ist die Schwester von Emma, die im ersten Band im Mittelpunkt der Handlung stand.
Trotz der vergangenen Jahre nach dem Verlust ihres Ehemannes leidet Greta weiterhin unter ihrer Trauer. Sie hat sich der Fürsorge der gemeinsamen Tochter sowie den Verpflichtungen als Hausfrau hingegeben. Durch einen Zufall trifft sie bei ihrem Besuch des Schlossgartens auf eine junge Dame, die sie zur Anmeldung an einer Erzieherinnenschule bringt. Diese richtet sich nach sozialdemokratischen Werten und Greta findet sich in der Arbeit mit Waisenkindern wieder, die ihr Freude bereitet und sie tatsächlich erfüllt.
Ich habe bisher zwar keine anderen Werke von Beate Malys gelesen, bin aber von ihrem Schreibstil sehr angetan! Die Beschreibung von Greta als starke Frauenfigur hat mir sehr gefallen. Besonders gelungen fand ich die Bezüge zum ersten Band, die gut nachvollziehbar waren, obwohl ich diesen nicht gelesen habe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.