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kirsche98

Bewertungen

Insgesamt 55 Bewertungen
Bewertung vom 18.05.2023
Tochter einer leuchtenden Stadt
Suman, Defne

Tochter einer leuchtenden Stadt


gut

Mich hat das Buch zuerst sehr angesprochen. Sowohl der Titel, als auch der Klappentext klingen für mich nach einer leuchtenden Geschichte, Heimatliebe und romantisierte Historie.
All das habe ich in diesem Buch auch wiedergefunden. Allerdings hat mir die Handlung gefehlt. Es wird eine Geschichte erzählt, die Geschichte der "Tochter einer Leuchtenden Stadt". Allerdings hatte ich als Leser das Gefühl, von dieser Geschichte selber nicht sehr viel mitzubekommen. Das hat teilweise daran gelegen, dass die Zeitsprünge nicht auf Anhieb verständlich waren, das sprachliche Ausschweifen abgelenkt hat und auch die vielen Personen dazu beigetragen haben, dass ich nicht richtig folgen konnte.
Dennoch hat Defne Suman das Geschehen in der Stadt vor und während des Krieges schön beschrieben, die politischen Konflikte und Geschehnisse sind sehr präsent und geben guten Einblick in die damalige Leben der Menschen. Durch den romantischen und poetisch angehauchten Schreibstil kam mir der Krieg und seine Folgen nicht so erdrückend vor, was ich in diesem Roman sehr schön fand.
Ein schönes Buch, für das man aber definitiv Zeit und Geduld aufbringen sollte.

Bewertung vom 12.05.2023
Komplizin
Li, Winnie M

Komplizin


gut

Winnie M Li erzählt eine Geschichte, die sich mit Sicherheit in den meisten Branchen bereits unzählige Male abgespielt hat. Die Protagonistin Sarah erzählt im Zuge eines Interviews ihre damaligen Erlebnisse in der Filmbranche. Der Klappentext in Kombination gibt die ganze Handlung eigentlich schon vorweg, was der Geschichte an sich meiner Meinung nach allerdings nicht geschadet hat. Es geht um Machtspielchen, sexuelle Gewalt aber auch um psychische Manipulation. So spielt Sarah, auch noch 10 Jahre später, mit der Frage ob sie eine Art Komplizin war, indem sie geschwiegen und weggesehen hat. Die Problematik dahinter wird dem Leser klar gemacht.
Die Protagonisten sind authentisch beschrieben, allerdings war mir Sarah keine sympathische Person. Dieser Faktor hat die Geschichte für mich ein wenig in die Länge gezogen, die Spannung hat mir gefehlt.
Dennoch ein lesenswerte Buch, nicht zuletzt um sich mit der Thematik sexueller und emotionaler Gewalt auseinanderzusetzen.

Bewertung vom 09.05.2023
Solange wir leben
Safier, David

Solange wir leben


ausgezeichnet

Persönlich und wahnsinnig stark geschrieben.

David Safier arbeitet die Geschichte seiner Familie auf, insbesondere die seiner Eltern. Der Autor erzählt zwei Perspektiven, was mir als Leser sehr gut gefallen hat, da es eine bestimmte Nähe zu den Protagonisten bringt. Diese sind sehr authentisch beschrieben, man kann sich gut in ihre Gefühle hineinversetzen und so viele Gedankengänge nachvollziehen. Die Geschichte an sich ist keine neue, trotzdem hatte sie auf mich eine besondere Wirkung.
Der Satz 'Leben ist Leiden' ist sehr präsent, und trotzdem scheint es so, als könnten die kleinen Dinge im Leben das einen kurz vergessen lassen. Joschi und Waltraud haben beide schlimme Dinge erlebt und gesehen, haben vielen verloren und konnten trotzdem die Liebe füreinander aufbringen. Doch auch im gemeinsamen Leben gab es schwere Schicksalsschläge, die mich sehr nachdenklich gemacht haben.
Safier ist es gelungen dem Leser eine interessante und auch neue Perspektive auf Leid und Liebe zu geben, wobei er die Geschichte seiner Eltern wieder aufleben lässt. Ein besonderes Buch, bestimmt nicht für jeden etwas, aber definitiv empfehlenswert!

Bewertung vom 26.03.2023
22 Bahnen
Wahl, Caroline

22 Bahnen


ausgezeichnet

22 Bahnen, eine Routine die Tilda scheinbar am leben hält. Sie scheint ein normales Leben in der Kleinstadt zu leben, doch es steckt so viel mehr dahinter. Sie hat es nicht leicht, hat Ängste und irgendwo Verantwortung für ihre jüngere Schwester. Es tut weh von diesem Leben zu lesen. Und trotzdem war die Geschichte wahnsinnig schön. Freundschaft, jugendliche Fehler, das Leben, und auch ein bisschen Liebe. Was müssen wir tun um Freiheit zu spüren?
Caroline Wahl erzählt wahnsinnig viel in nur recht wenig Worten. Der Schreibstil ist außergewöhnlich und recht nüchtern, aber er ist genau das, was diese Geschichte gebraucht hat. Eine gewisse Leichtigkeit für ein sehr schweres Thema. Besonders gut gefallen hat mir der authentischen Zusammenhalt der Geschwister, was bei einem so großen Altersunterschied nicht immer selbstverständlich scheint.
Ich werde diesen Roman definitiv empfehlen!

Bewertung vom 19.03.2023
Keine gute Geschichte
Roy, Lisa

Keine gute Geschichte


ausgezeichnet

Lisa Roy's Debüt hat nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil, es war eine absolut tolle Leseerfahrung.
Ein wahnsinniger Erzählstil, die Charaktere fühlten sich echt und nahbar an. Arielle kehrt in ihre Heimat zurück, zurück in die "Gosse". Geprägt von schwierigen familiären Verhältnissen, einer harten Jugend und Depressionen, hat Arielle es geschafft sich ein gutes Leben aufzubauen. Doch ihre Vergangenheit holt sie ein.
Diese brutale Ehrlichkeit hat mich teilweise erschüttert, echt mitgenommen. Teilweise haben mich die ganzen Ereignisse allerdings etwas überfordert, es passierte fast etwas zu viel auf einmal, was der ganzen Geschichte eine immense Wucht gegeben hat.
Zwischen den Erzählungen der Suche nach zwei verschwundenen Kindern, Arielle's verschwundenen Mutter und weiteren verschiedenen traumatischen Ereignissen gab es auch humorvolle Momente, die das ganze wieder aufgelockert haben. Alles in allem ganz sicher doch eine gute Geschichte!

Bewertung vom 16.03.2023
Es war einmal in Brooklyn
Atlas, Syd

Es war einmal in Brooklyn


sehr gut

Die Geschichte von Juliette und David ist eine besondere. Es handelt von Freundschaft, Liebe, Krankheit und traumatischen Erlebnissen. Alles Faktoren, die mich das Buch nicht aus der Hand legen lassen haben. Die Charaktere sind authentisch geschrieben, man fühlt sich sehr gut in ihre jugendliche Unsicherheit und Ängste reinversetzt. Der Leser kriegt ein gutes Verständnis der Freundschaft der Charaktere und wie sie sich immer mehr voneinander entfernen. Hier spielt auch die jugendliche Eifersucht eine Rolle.
Der Klappentext hat auf den Blackout hingewiesen, einen Wendepunkt versprochen. Diesen hätte ich mir allerdings ausschlaggebender gewünscht. In der Geschichte spielt er nicht die Rolle, die er hätte spielen können.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, locker und leicht, mit Abwechslung zwischen den verschiedenen Lebensphasen der Protagonisten.
Insgesamt ein gelungenes Buch (mit dem Zusatz, dass es meiner Meinung nach eher für die jüngere Generation geeignet ist).

Bewertung vom 14.03.2023
Straßenmusik
Behr, Markus

Straßenmusik


sehr gut

Angezogen hat mich das Cover des Buches, für mich hat es das träumerische Leben in Amsterdam, aber auch das eines Musikers verkörpert. Und genau dort ist der Leser eingetaucht. Diese Geschichte handelt von Träumen, Ängsten, die Achterbahn der Gefühle bei der Selbstfindung aber auch (einer sehr platonischen) Freundschaft.
Der Schreibstil aus verschiedenen Perspektiven war erfrischend, die Geschichte ist fließend geschrieben und ich hatte manchmal das Gefühl selber auf dem Dam Gitarre zu spielen.
Einen Stern Abzug gibt es aber dennoch - beide Hauptprotagonisten habe ich stellenweise als nicht sehr authentisch empfunden, vielleicht sogar als nervig. Auch fehlte mir die Zwischenmenschlichkeit, der Klappentext hat da ein wenig mehr versprochen.
Insgesamt ein schönes Buch, was schnell gelesen ist und definitiv Lust auf Musik macht.

Bewertung vom 19.02.2023
Wovon wir leben
Birnbacher, Birgit

Wovon wir leben


sehr gut

Ein Neuanfang im alten Leben

Julia's Leben nimmt eine Wendung an, sie kehrt zurück in ihr altes Leben. Doch es ist nichts mehr so, wie es einmal war.
Birgit Birnbacher schreibt emotional und hat auf knappen 190 Seiten eine wahnsinnig detaillierte Geschichte erschaffen. Es braucht für den Leser nicht viel Erklärung, man ist direkt im Geschehen drinnen und kann die Gefühle der Hauptperson sehr gut nachvollziehen.
Mir hat sehr gut gefallen, dass nicht nur eine Beziehung im Vordergrund stand und somit auch verschiedene Themen und Emotionen überbracht wurden. Die schwierige Beziehung zwischen Julia und dem Vater, die Annäherung zu Oskar, Julia's Fremdsein zu dem Dorf und dessen Bewohnern, aber auch die Entfernung zu ihrer Mutter machen die Geschichte rund. In all diesen Beziehungen muss Julia Entscheidungen treffen, die nicht leicht sind. Für Julia hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht, trotzdem ist es sehr gelungen und rundet die Frage 'Wovon leben wir?' noch einmal richtig ab.

Bewertung vom 17.02.2023
Roxy
Bülow, Johann von

Roxy


sehr gut

Die Geschichte handelt hauptsächlich von Erinnerungen der Freundschaft zwischen Marc und Roy. Marc ist auf dem Weg von Berlin nach München, zu Roy's Beerdigung. Von Bülow gibt dem Leser Gefühl zusammen mit Marc durch die Zeit zu rauschen.
Mir haben die verschiedenen Abschnitte in die Vergangenheit sehr gefallen. Es entstand ein klares Bild der Charaktere und auch die Problematik der Freundschaft ist schnell klar geworden.
An einigen Stellen hat mir allerdings eine gewisse Tiefe und die Emotionen gefehlt. Der nüchterne Erzählstil gibt der Geschichte eine gewisse Leichtigkeit, aber nimmt meiner Meinung nach der Geschichte auch einiges. Gerade im Bezug auf Carolin habe ich mir ein bisschen mehr erhofft. Es fühlte sich an, als sei dem Leser ein wichtiger Teil der Geschichte vorenthalten worden.

Trotzdem kann ich das Buch nur weiterempfehlen. Auch das Cover hat mir sehr gut gefallen, es veranschaulicht den Rausch. Den Rausch der Zeit und der Freundschaft.

Bewertung vom 04.02.2023
Malvenflug
Wiegele, Ursula

Malvenflug


gut

Interessante Geschichte, leider nicht ausgeschöpft

Mich hat der Titel 'Malvenflug' aufmerksam gemacht, ich konnte mir nichts unter diesem Begriff vorstellen. Im Nachhinein würde ich sagen, der Titel passt auch nicht wirklich zu der erzählten Geschichte. Denn für mich klang Malvenflug poetisch, emotional und irgendwie verträumt.

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt, wobei es primär zuerst um die Geschichte der Mutter, später dann um die der Tochter handelt. Der erste Teil erzählt immer sehr kurze Geschichten aus der Vergangenheit verschiedener Familienmitglieder. Ich habe diese Erzählungen allerdings als sehr trocken und stumpf wahrgenommen. Auch der Schreibstil ist recht stockend, kurze Sätze und überhaupt keine Emotionen. Den zweiten Teil fand ich etwas schöner zu lesen. Helga's Leben hat eine Wendung genommen. Allerdings fehlten auch hier mir die Emotionen, die Tiefe und der Bezug zum Leser.

Der Klappentext klang vielversprechend, die Umsetzung hat mir selber leider nicht so gut gefallen.