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Dunja Droske

Bewertungen

Insgesamt 198 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2023
Die Formel der Hoffnung (eBook, ePUB)
Cullen, Lynn

Die Formel der Hoffnung (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Vanderbilt-Hospital Nashville 1940 - Dr. Horstmann fällt unter den Ärzten auf, nicht nur wegen ihrer Größe, sondern auch weil sie eine Frau mit eigenem Denken ist. Ungewöhnlich zu dieser Zeit, als Ärztin zu sein noch immer mit Schwierigkeiten belegt ist. Noch dazu ist sie in einfachen Verhältnissen aufgewachsen und musste sich ihren Weg erkämpfen. Dorothy Horstmann verschreibt sich der Suche nach einem Impfstoff gegen Polio. Sehr eindringlich werden die Umstände, der immer wiederkehrenden Polio-Epidemien und der Lebensumstände der betroffenen Familien beschrieben. Detailreich sind die Beschreibungen der verschiedenen Forschungsansätze zu der Krankheit und der beiden verschiedenen Impfstoffvarianten. Ich fand den ganzen beschriebenen Prozess sehr spannend und mitreißend. Natürlich kommt es in dieser Zeit auch immer wieder zu Spannungen, da die Männer in der Forschung, die Frauen nicht ernst nehmen und sich dann doch mit den Ergebnissen der Frauen schmücken. Integriert ist eine kleine Liebesgeschichte, die es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte, da das Buch als solches schon außergewöhnlich ist. Am Ende gibt es eine ausführliches historisches Personenverzeichnis mit vielen Fakten über die Personen. Das war genauso interessant, wie die eigentliche Geschichte. Ein absolutes Lesehighlight und sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 12.09.2023
Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2
Storm, Andreas

Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2


sehr gut

In Lennard Lombergs zweitem Fall verbindet der Autor wieder gekonnt Geschichte mit Kunstgeschichte und einem sehr spannendem Kriminalfall. Schön gemacht ist auch wieder das Cover, ebenso gibt es im Inneren wieder Karten und ein sehr ausführliches Dramatis Personae mit der Unterteilung in fiktive und historische Persönlichkeiten. Das hat mir gut gefallen. Der 'Fall' um ein aufgetauchtes und gleich wieder geraubtes Gemälde führt den Leser nach Spanien und Deutschland und in verschiedene Zeitebenen. Zum einen ins Jahr 1943, dann in die Zeit der Ära Franco und in die Jetztzeit. Toll geschrieben und gut die historischen Fakten recherchiert, so dass es ein echtes Lesevergnügen ist. Dieses Mal bekommt auch Lennard Lombergs Tochter Julie einen recht großen Part in der Geschichte, indem sie für ihren Vater eigene Recherchen betreibt. Auch wieder mit dabei, die Kriminalrätin Sina Böhm, die hier jetzt mehr Konturen gewinnt.

Bewertung vom 12.09.2023
Sommersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.1
Engman, Pascal;Selåker, Johannes

Sommersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.1


gut

Sommer in Schweden im Jahr 1994 - alle sind im Fussballfieber, doch dann treibt ein Serienfrauenmörder sein Unwesen. Das 'Ermittlerduo' - Vera Berg (Journalistin) und Tomas Wolf (Kriminalkommissar) - war nicht so mein Fall. Ich lese zwar gerne über Protagonisten, die auch ihre eigenen Probleme haben, doch hier war es mir zu viel des Guten und zu wirr. Der Kriminalfall als solcher ist ganz spannend aufgebaut und auch der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Das Cover passt meiner Meinung nach, gut zu der Geschichte. Am Ende der Geschichte blieben mir denn auch zu viele Fragen unbeantwortet, so dass ich annehme, es wird auf eine Fortsetzung hinauslaufen. Für Fans schwedischer Kriminalromane ist das Buch durchaus zu empfehlen, doch ich werde einen zweiten Teil nicht mehr lesen, denn mit den Protagonisten konnte ich nicht warm werden.

Bewertung vom 25.08.2023
In eisigen Nächten / Felix Bruch Bd.2 (eBook, ePUB)
Goldammer, Frank

In eisigen Nächten / Felix Bruch Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nachdem ich von dem ersten Teil so begeistert war, wollte ich natürlich wissen, wie es weiter geht. Gleich der Prolog beginnt mit einem Paukenschlag - dem Mord an Simon, dem Vorgesetzten von Bruch und Schauer direkt in Simons Büro.
Doch das ist eigentlich schon alles, was hier wirklich Krimi ist und es wird nicht aufgeklärt - soviel dazu. Die Geschichte entwickelt sich zu einer Innenschau der Befindlichkeiten von Bruch und zum Schluß auch ein wenig von Schauer. Ja doch, es wird ein alter Mordfall, an dem Bruch mit seinem damaligen Partner ermittelt hatte, im Laufe des Buches aufgeklärt. Je weiter man allerdings liest, desto mehr fragt man sich, wie kann jemand wie Bruch bei der Polizei arbeiten. Seine psychischen Probleme und Ausfälle sind dermaßen gut beschrieben - Respekt. Allerdings ist es ganz und gar unwahrscheinlich, dass so jemand bei der Polizei einfach so 'herumermitteln' könnte. Da hätte ich mir mehr Realität gewünscht. Ebenso am Ende Schauers - ich mache da mal einfach mit. Hm - es ist eher das Psychogramm eines 'kaputten' Bruch und kein Krimi.

Bewertung vom 25.08.2023
Die Affäre Alaska Sanders
Dicker, Joël

Die Affäre Alaska Sanders


weniger gut

Dies war mein erstes Buch des Autors und am Anfang hat mich das Cover und der Klappentext gelockt. Ein Krimi, der auf verschiedenen Zeitebenen spielt finde ich eigentlich immer sehr interessant, da man Sachen als Leser schon weiß, die die Protagonisten noch nicht wissen können. Doch hier - ich hatte das Hörbuch - war es sehr anstrengend der Geschichte zu folgen. Wäre es besser gewesen, das Buch zu lesen? Das wage ich zu bezweifeln, denn auch hier wäre es mit wohl an die 600 Seiten für einen Krimi zu opulent gewesen. Den Kriminalfall um die Tote Alaska Sanders hätte man auf weniger Seiten straffen können und dadurch die Spannung explizit erhöhen können. Was mir auch nervig aufgestoßen ist, ist das ständige Beziehen des Autors, bzw. seines Alter Egos - des Schriftstellers Goldmann, auf die vorher gegangenen Bücher. Das war schon echt viel Werbung in eigener Sache, die weder zum Krimi noch zur Lesbarkeit beitrugen, sondern einfach irgendwann nur noch störten. Die Figuren sind recht einfach gestrickt, weshalb ich mit ihnen nicht warm geworden bin. Der Fall um Alaska kam mir verwirrend und sehr konstruiert vor, auch wenn sich am Ende alles auflöst. Hier habe ich mich wirklich am Riemen reißen müssen, bis zum Ende durchzuhalten. Daher ist das Buch wohl nur echten Fans des Autors zu empfehlen.

Bewertung vom 25.08.2023
Perlenbach
Caspari, Anna-Maria

Perlenbach


gut

Wollseifen und Monschau Ende des 19. Jahrhunderts. Dieser Band liegt zeitlich gesehen vor den Ereignissen in 'Ginsterhöhe', weshalb ich ihn mir auch davor gewünscht hätte. Wenn man 'Ginsterhöhe' schon gelesen hat, ist es für das Verständnis nicht einfach, alles Bekannte auszublenden. Das ist vom Verlag oder der Autorin unglücklich gelöst worden. Nichts desto trotz ist der Schreibstil so flüssig wie bei dem anderen Band, doch bleiben die Charaktere leider wieder ein wenig eindimensional. Die Entwicklung der Region zur 'Tuchmacherregion', die Hindernisse, die Frauen wie Luise bei der Umsetzung ihrer Berufswünsche - sie möchte Ärztin werden - damals hatten, sind dagegen gut beschrieben und historisch korrekt eingeordnet. Nicht ganz so gut für die Lesbarkeit der Geschichte empfand ich das Erzählen mittels Tagebucheinträgen der Gouvernante von Luise. Insgesamt aber ein nettes Buch über eine interessante Region, doch wie beim Vorgängerband leider wieder nur ***Sterne.

Bewertung vom 10.08.2023
Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2
Aicher, Petra

Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2


ausgezeichnet

München 1914 - die Welt scheint aus den Fugen oder schlicht verrückt geworden zu sein. Der gerade begonnene Erste Weltkrieg hat auch Auswirkungen auf die Münchner Gerichtsmedizin in der Anna Zech arbeitet, ebenso auf die Familie des Reporters und guten Freundes von Anna - Friedrich von Weynand alias Fritz Nachtway. Alles beginnt mit einem toten Säugling, der in einem Hinterhof gefunden wird - doch es bleibt nicht bei dem einen Toten. Dies ist der zweite Band mit den beiden sehr unterschiedlichen Protagonisten und wieder schafft es die Autorin, historische Ereignisse und den Kriminalfall spannend zu verbinden. Gleichzeitig beschreibt sie sehr lebendig, welchen Hindernissen und Schwierigkeiten sich Frauen zu dieser Zeit, sowohl gesellschaftlich, in der Familie und beruflich gegenüber sahen. Auch die Bekanntschaft/Freundschaft zwischen Anna und Fritz entwickelt sich - sie können immer besser zusammen recherchieren, trotz ihrer verschiedenen gesellschaftlichen Schichten, die das eigentlich verbieten. Aber in dieser unruhigen Zeit scheint alles anders als normal zu sein. Ich kann es gar nicht erwarten einen nächsten Band zu lesen, so es einen geben wird. Klasse!

Bewertung vom 08.08.2023
Prophet
Blaché, Sin;Macdonald, Helen

Prophet


gut

Ein ungewöhnliches Buch, von dem ich am Ende immer noch nicht weiß, was ich davon halten soll.
Mitten im ländlichen Nirgendwo in England taucht plötzlich ein hellerleuchtetes amerikanischen Diner auf, in dem allerdings niemand arbeitet, es gibt keine Anbindung an eine Straße oder einen Stromanschluß. Dann wird dort ein toter Militärangehöriger gefunden und ab sofort geben sich das Militär und der Geheimdienst hier die Klinke in die Hand. Das Ermittlerduo Sunil Rao und Alan Rubinstein ist genauso speziell, wie der ganze Fall. Der Plot um die psychogene Substanz Prophet war mir dann aber in weiten Teilen zu übertrieben und hatte eher etwas von Science Fiction als von Krimi. Die Geschichte war für mich anstrengend zu lesen, da die Zeitlinie springt und der Schreibstil nicht sehr flüssig ist. Das kommt dem Verständnis des Plots nicht sonderlich entgegen. Ich bin mit der Geschichte und den Protagonisten nicht recht warm geworden. Wer sehr ausgefallene, abstruse Geschichten mag, könnte allerdings Spaß an dem Buch haben. Daher von mir nur mit Mühe 3 Sterne.

Bewertung vom 06.08.2023
Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2
Martin, Amelia

Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2


sehr gut

Auch wenn es der zweite Teil der Halloren-Saga um Deutschlands älteste Schokoladenfabrik ist, handelt es doch zeitlich gesehen vor Teil eins, nämlich in den Jahren von 1905 bis kurz nach dem Ersten Weltkrieg und man kann es auch gut lesen, ohne Teil eins zu kennen. Am Anfang des Buches gibt es ein Personenverzeichnis, das die fiktiven und historischen Personen auflistet, welches ich auch sehr nützlich fand, da man sonst zu Anfang leicht durcheinander kommen kann. Sehr lebendig werden die verschiedenen Gesellschaftsschichten zu Beginn des 20. Jahrhunderts dargestellt, die 'Fabrikbesitzer' versus die Arbeiterschaft. Was geschieht, wenn sich Menschen nicht innerhalb ihres Standes/ Klasse verlieben? Kann das eine Zukunft haben? Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus und alle Pläne sind Makulatur. Die Autorin schreibt flüssig, hat die historischen Fakten gut recherchiert und in eine spannende Geschichte mit plastischen Charakteren verknüpft. Mir hat es gut gefallen und ich hatte beim Lesen immer wieder viel Lust auf Schokolade …

Bewertung vom 02.08.2023
Wir träumten vom Sommer (eBook, ePUB)
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer (eBook, ePUB)


gut

Eine ganz interessante Zeitreise in die Jahre 1968 und 1972 in München, die uns die Autorin da bietet - dachte ich. Der historische Hintergrund ist gut recherchiert und der Schreibstil ist flüssig, auch das Cover gefällt mir passend zum Buch. Erzählt wird das Ganze als Geschichte um Amrei, die einen Job als Hostess bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München bekommt und zum Anderen ihre Zeit während der Studentenproteste 1968. Was eigentlich zwei interessante Themen sind, bleiben hier in der Geschichte Längen und mir zu blasse Charaktere. Dadurch liest sich das Buch leider nicht so spannend, wie es sein könnte. Vielleicht wäre auch mehr Spannung in die Geschichte gekommen, wenn man die ellenlangen studentischen Diskussionen in den 68 er Jahren gekürzt hätte. Das war mir gelinde gesagt zu ausführlich. Das Attentat bei den Olympischen Spielen dagegen wurde relativ kurz abgehandelt. Da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Deshalb empfehle ich es mit Einschränkungen weiter.