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A. Jürgens

Bewertungen

Insgesamt 91 Bewertungen
Bewertung vom 25.02.2013
Die widerspenstige Braut / Regency Bd.2
Hunter, Madeline

Die widerspenstige Braut / Regency Bd.2


sehr gut

Die Geschichten der The-rarest-blooms-Reihe sind in sich geschlossen, man trifft aber die Figuren in den anderen Bänden wieder, da die männlichen ebenso wie die weiblichen Hauptcharaktere freundschaftlich verbunden sind. Letztere haben sich bei Daphne kennengelernt. Deren Devise, Obdach zu bieten ohne bohrende Fragen zu stellen, kommt allen entgegen. Jede hütet ein Geheimnis.

Der Autorin gelingt es, eine stimmige Hintergrundatmosphäre zu schaffen, die es leicht macht, in das Geschehen einzutauchen. Der Schreibstil lässt sich gut lesen, die Sprache ist an die damalige Zeit angepasst. Wie in vielen LYX-Romanen finden sich näher beschriebene erotische Szenen. Die stören nicht wirklich, doch passen m. E. Andeutungen in Regency-Geschichten besser.

Obwohl der Adel gern auf reiche Bürger herabsah, nahm er deren Geld dankend an. Das Bürgertum wiederum erhoffte sich Verbesserungen, indem es sich durch Heirat in die Gesellschaft einkaufte. Hunters weibliche Protagonistin lebt 2 Jahre lang bei Daphne, bevor ihre Vergangenheit sie einholt. In der willigte sie in eine arrangierte Ehe ein, um jemanden zu schützen. Als sie erfuhr, dass ihr Opfer vergebens war, entschloss sie sich noch an ihrem Hochzeitstag zur Flucht, in deren Verlauf sie ihren eigenen Tod vortäuschte. Während Verity sich all die Monate in sicherer Obhut für die Eventualität einer Entdeckung rüsten konnte, geriet der Earl of Hawkeswell gleich 2fach in Bredouille. Zum einen kam er nicht an das durch die Eheschließung erhoffte Geld, was seine finanzielle Lage desaströs verschlechterte. Zum anderen sah und sieht er sich mit unangenehmen Mutmaßungen hinsichtlich Veritys vermeintlichem Tod konfrontiert.

Als er sie unverhofft wiedersieht, schöpft er neue Hoffnung. Doch Verity bittet um die Annullierung der Ehe. Von Rechts wegen könnte Grayson seine Frau zwingen, mit ihm zu kommen, und auf seine ehelichen Rechte pochen. Stattdessen bittet er um eine Bedenkzeit. Bald schon ist klar, dass er seine Frau nicht gehen lassen möchte. Er beginnt sie dazu zu verführen, ihren Annullierungswunsch zu vergessen.

Das ist jedoch gar nicht so leicht. Verity hält Adlige für Schmarotzer, die nur das eigene Vergnügen suchen. Zu unvereinbar erscheinen ihr die Unterschiede zwischen ihrer und Graysons Welt. Der wiederum vermutet, dass ein anderer Mann hinter der Flucht und dem Annullierungswunsch stecken könnte. Und ganz unrecht hat er damit nicht.
Nebenbei erfährt man von den industriellen wie gesellschaftlichen Umbrüchen jener Zeit ebenso wie von Veritys unberechenbarem, manipulativen Cousin.

Die Herkunft der Hauptfiguren macht schnell klar, dass Liebe keine Rolle bei den Hochzeitsplanungen spielte. Beidseitige Vorurteile wiederum sorgen dafür, dass nach der Wiederbegegnung Vertrauen ebenfalls nicht dazugehört. Das klingt unromantisch. Doch der Umstand, dass Grayson nicht stur auf Veritys Pflichten pocht, lässt den Charakteren Zeit, Gefühle füreinander zu entwickeln. Keine verträumten und oberflächlichen jungmädchenhaften Schwärmereien, sondern eine harmonische, durchaus glaubwürdige Gesamtentwicklung einer Beziehung. Und obwohl Verity und Grayson anfangs distanziert wirken, Verity abweisend und Grayson teils unbeherrscht und berechnend, gibt es auch eine romantische Entwicklung, die zu dem führt, was LeserInnen beim Aufschlagen des Buches erhoffen: dem Happy End.

Was mir gut gefällt ist der Umstand, dass die Frauen trotz der gesellschaftlichen Beschränkungen mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen stehen. Ebenso, dass die Charaktere nicht einfach glatt geschliffen charmant sind, dass die Zeit nicht vollkommen verklärt dargestellt wird. Das Ganze ist nicht allzu ernsthaft, aber auch nicht zu oberflächlich beschrieben.

Fazit:
Eine Geschichte, die sich zurückhaltend-unaufdringlich und schnörkellos-dezent aber nachvollziehbar entwickelt und entspannenden Lesespaß bietet. Ich freue mich schon auf den 3. Band der The-rarest-blooms-Reihe.

2013 Antje Jürgens (AJ)

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.02.2013
Liebe auf den zweiten Blick
Sands, Lynsay

Liebe auf den zweiten Blick


schlecht

Adrian ist durch eine Narbe entstellt, was ihm Komplexe beschert, die ihn trotz selbstbewusster Anwandlungen unsicher sein lassen. Clarissas Sehschwäche wiederum bietet Platz für weibliche Hilflosigkeit und darüber hinaus für romantische Aktionen seitens Adrian (Picknick, Vorlesen, etc.). Nicht zu vergessen natürlich amüsante Szenen. Da wären zum Beispiel die Vergleiche, die die Stiefmutter bemüht, während sie Clarissa über die anstehende Hochzeitsnacht aufklärt. In historischen Liebesromanen erwartet man zudem unkonventionelles Denken und Handeln, sorgt es doch für leichte und entspannende Unterhaltung.

Doch: Unterhaltung und Amüsement halten sich in Grenzen und das Umblättern fällt schwer.
Es gibt unsägliche Wiederholungen. Spätestens nach dem dritten Mal kapiert man, warum Clarissa so schlecht sieht. Sands legte aber noch etliche Male nach. Und leider drehen sich die Wiederholungen nicht nur um Clarissas Sehschwäche. Genauso häufig bediente sie sich diverser Klischees. Vermutlich witzig angedachte Redewendungen und Übertreibungen, kamen mir dabei eher albern oder deplatziert vor. Die Mithilfe bzw. Nachsichtigkeit von Adrians Mutter oder Clarissas Vater wirkt zu überzogen wohlwollend.

Hinzu kommt eine Sprache sowie flapsige Verhaltensweisen, die nicht in die damalige Zeit bzw. das Genre passen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Redewendungen wie schiefes Brett oder feige Socke verwendete oder sich nicht die Bohne kümmerte. Worte wie Nasenfahrrad wirken zu modern. Die Vielfalt an Bezeichnungen des männlichen Geschlechtsorgans war teils nervtötend.

Unabhängig davon: In historischen Liebesromanen erwarte ich statt Sex- eher Liebesszenen und Andeutungen. Letztere wirken oft erotischer als die teils platten, teils hölzern wirkenden Beschreibungen, die man im Buch findet. Egal ob es sich um Schilderungen von Oralverkehr handelt oder Begriffe wie Freudenspender die in heiße Grotten geschoben werden.

Mit 24 wird Clarissa permanent als Mädchen bezeichnet. Dazumal lief man eher Gefahr, als alte Jungfer tituliert zu werden. Besagtes Mädchen ist zwar anscheinend fast blind, doch ihre gravierende Sehschwäche mutiert munter von der Nah- zur Weitsichtigkeit, je nachdem wie es der Autorin gerade in den Kram passt. Mal lächelt sie in die vermutete Richtung eines Gesprächspartners, hat aber keine Mühe, dessen Gesichtsausdruck zu deuten. Sie stellt heißen Tee auf einem Oberschenkel ab, weil sie einen Tisch hinter dem Umriss vermutet, doch macht der Blick auf den exemplarisch ausgestatteten Adrian keine allzugroßen Probleme. Außerdem stelle ich es mir schwierig vor, eine ansprechende Frisur für einen Ball zu kreieren, nachdem die Person zuvor bewusstlos in einem Brunnen lag und besagter Ball längst begonnen hat. Mit Umziehen alleine dürfte es wohl nicht gelungen sein, sowohl die dabei entstandene Verletzung als auch die nassen Haare zu vertuschen. Ebenso wenig glaube ich, dass es zu dieser Zeit so einfach war, an eine Brille zu kommen, wie die Autorin es beschreibt.

Wäre die Geschichte auf 50 Seiten komprimiert, käme vermutlich eine lustig-unterhaltsame Erzählung heraus. So jedoch zieht sich eine künstlich aufgeplusterte Story unsäglich zu einem rosarot angehauchten Ende. Das passt zwar durchaus im Bezug auf Adrian und Clarissa. Hinsichtlich des eingeflochtenen Handlungsstrangs, der Clarissas Tollpatschigkeit in Anschläge auf sie umwandelt, wirkt es jedoch langatmig. Was von der Autorin als Verwirrspiel auf der Suche nach einem bösen Widersacher angelegt wurde, entwickelt sich vorhersehbar konstruiert, bevor es weich gespült endet. Adrians ach so scharfer Verstand übersieht hanebüchen offensichtliche Dinge oder vergisst sie schlicht und ergreifend, während Clarissa das naive Dummchen mimt.

Fazit:

Eine komplette Enttäuschung. Klischees und falsche Sprache rauben das letzte bisschen Lesefreude, das angesichts der guten, aber schlecht umgesetzten Grundidee aufkommen mag.

2013 Antje Jürgens (AJ)

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2013
777 Dekoideen
Wagener, Klaus; Mansfeld, Susanne

777 Dekoideen


sehr gut

Dekoideen gibt es glücklicherweise zuhauf. Ich finde sie beim Stöbern in Baumärkten, Bastelgeschäften, im Internet oder auch in 777 Dekoideen von Klaus Wagener und Susanne Mansfeld. Da drehen sie sich um Blumen und Pflanzen und umfassen neben den Jahreszeiten auch Feste wie Weihnachten und Ostern, aber auch Thementage wie Valentinstag, Hochzeiten, Fasching und Halloween. Dabei beginnen die Autoren im Frühling und enden im Winter.

Egal ob es sich um Tischdekorationen handelt oder Mitbringsel, um etwas zum Anstecken, Aufhängen oder Hinstellen, eher schlichte oder aufwendige, größere oder kleinere, luftig-leichte oder wuchtigere Arrangements oder um Dekorationen handelt, die länger halten oder eher für kurzzeitige Präsentationen gedacht sind: Für fast jeden Anlass und jedes Fest dürfte hier etwas dabei sein. Auch die eine oder andere Anregung für Tischkärtchen oder gefaltete Servietten findet sich, doch liegt der Fokus nicht darauf, wie man bereits dem Untertitel Mit Blumen und Pflanzen entnehmen kann.

Alle Anregungen sind für größere und für kleinere Geldbeutel geeignet, denn neben Materialien, die man kaufen muss, sind auch unzählige dabei, die sich im Haushalt und/oder der Natur finden. Grundsätzlich neu sind die Anregungen nicht alle, doch handelt es sich insgesamt um eine sehr gelungene Zusammenstellung.

Farbenfrohe, harmonische Fotos, denen man die Liebe zum Detail ansehen kann, dominieren das Buch mit dem einen oder anderen Rezept und der einen oder anderen kleineren Anleitung. Das bedeutet: Der Titel des Buches ist Programm. Wer also ein Buch mit konkreten Anleitungen sucht, dem offenbart sich mit 777 Dekoideen zwar ein optisches Schmankerl. Falsch bedient ist er jedoch trotzdem, denn neben den fehlenden Anleitungen sind auch Materialangaben im Buch spärlich gesät bzw. nicht vorhanden. Und so ansprechend die Fotos auch sind, gehen sie doch nicht so ins Detail, dass sich die praktische Umsetzung sofort klar für alle aus ihnen ergibt. Wer jedoch tatsächlich eher Inspirationen für (ein) anstehende(s) Fest(e) sucht, die er Floristen oder sonstigen Fachleuten unterbreiten bzw. vorlegen kann, ist damit gut bedient.

Da kleine Texte praktische Hinweise enthalten, werden sich diejenigen mit gutem Vorstellungs- und Umsetzungsvermögen dennoch für das Buch begeistert können. Mir persönlich geht es jedenfalls so. Mit meiner Nachahmung des auf Seite 14 dargestellten Alpenveilchen-Straußes konnte ich bereits eine Freude bereiten, während ein von der Abbildung auf Seite 31 inspirierter Blütencocktail mein Wohnzimmer ziert bzw. meine Mutter auf die Traubenhyazinthen, denen eine Wäscheleine sicheren Stand in einer Glasvase (ähnlich der Abbildung auf Seite 34) gewährleistet, begeistert reagiert hat. Auf je einer Doppelseite widmen sich die Autoren einem Thema oder Anlass mit verschiedenen Vorschlägen, die dafür sorgen, dass es mir in den Fingern juckt. Etwa, weil mich das gefüllte Straußenei anspricht oder überhaupt die ausgeblasenen zur Blumenvase umfunktionierten Eier, und, und, und. Sogar Inspirationen für das Wohnen mit Pflanzen bleiben nicht außen vor, allerdings erst ab Seite 344 und damit nur auf wenigen Seiten.

Fazit:

777 Dekoideen enthält nachahmenswerte Anregungen, die Farbe ins Leben bringen. Schon das bloße Durchblättern des liebevoll aufgemachten Buches bereitet Freude. Persönlich werde ich es sicherlich regelmäßig zur Hand nehmen, um mich davon inspirieren zu lassen. Dass ich nur vier von fünf Punkten dafür vergebe, liegt darin begründet, dass mir persönlich Materialbedarfslisten fehlen, die eine möglichst exakte Nacharbeitung der Abbildungen erleichtern. Hinzu kommt, dass ich zwar bereits im Vorfeld (bei 777 Ideen auf 368 Seiten) nicht mit wirklich ausführlichen Anleitungen gerechnet habe. Die eine oder andere mehr wäre aber sicherlich praktisch gewesen. Das ist aber tatsächlich das einzig nennenswerte Manko und schmälert meine Freude über das Buch nicht sonderlich.

2013 Antje Jürgens (AJ)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.02.2013
Die Insel der Orchideen
White, Tessa

Die Insel der Orchideen


gut

Mit Die Insel der Orchideen schickt die Autorin ihre LeserInnen in eine exotische Welt Ende des 19. Jahrhunderts. Das tut sie atmosphärisch dicht und sprachlich an diese Zeit angepasst. Es geht um die 16jährige Leah und ihre ältere Schwester Johanna. Sie begleiten ihre Eltern, da ihr Vater als Missionar in Hongkong tätig werden soll. Schnell wird klar, dass Leah und Johanna sehr unterschiedlich sind. Johanna als die große Schwester, von der viel erwartet wird, zeigt sich verantwortungsbewusst und besonnen. Das macht sie in den Augen ihrer abenteuerlustigen und wenig auf Konventionen bedachten Schwester langweilig, sagt aber wenig über ihre Hoffnungen und Wünsche aus. Und die hat sie.

Die aus verschiedenen Perspektiven erzählte Geschichte dehnt sich über einen Zeitraum von etwa 30 Jahren und handelt nicht nur vom Schicksal der Mädchen, die ihrer Zeit voraus wirken. Neben ihnen gibt es einige andere Charaktere. Keiner ist wirklich blass gezeichnet oder unwichtig. Nicht alle sind sympathisch, nicht all ihre Aktionen kann man gutheißen. Doch obwohl das eine oder andere Klischee nicht ausbleibt, wirkt niemand absolut trivial. Es gibt starke und schwache Persönlichkeiten, keine ist perfekt.

Gut gefallen haben mir die Handlungsorte. Während ich etliche Auswanderergeschichten in die Neue Welt, nach Australien oder Afrika gelesen habe, spielten nur wenige in Asien. Die beschriebene Exotik in Die Insel der Orchideen ist wunderbar greifbar.

Das pastellfarben gestaltete Cover führte mich völlig in die Irre. Nachdem ich ein unterhaltsam-leichtes Buch erwartete, lief ich schnell Gefahr, es abzubrechen. Obwohl man als LeserIn quasi in das Geschehen gestoßen wird, konnte ich nicht so recht darin eintauchen.

In hohem Erzähltempo verknüpft die Autorin mehrere Erzählstränge miteinander, die samt und sonders mit dramatischen Ereignissen gespickt sind. So viele Jahre auf 592 Seiten abzuhandeln geht nicht ohne Zeitsprünge. Davon gibt es auch prompt einige im Buch, was für mich den Lesefluss immer mal wieder ins Stocken gebracht hat.

Sehr zartfühlend geht die Autorin mit ihren Figuren nicht um. Von glücklichen Momenten, bekommt man als LeserIn eigentlich nichts mit. Da der Fokus auf eine Familie gerichtet ist, fragt man sich unwillkürlich, wie groß der Magnet sein muss, der all das Unglück anzieht, das dieser widerfährt. Nach einem guten Start in ein neues Leben, läuft bald schief, was nur schief laufen kann. Krankheit und Tod stehen erster Liebe, Liebschaften, Intrigen, Eifersucht, Streit und einer Ehe gegenüber, die nicht zu den besten zählt. Abenteuer aber auch Gewaltverbrechen in Form von Entführung, Vergewaltigung und Mord kommen vor. Geldprobleme erschweren das Leben darüber hinaus. Mit unberechenbarer Natur kombiniert, sorgt das bei den Figuren für eine gefühlsmäßige vermutete Achterbahnfahrt, die in einem brisanten Finale gipfelt. Vermutet deshalb, weil man die Gefühle zwar permanent latent spüren, jedoch nicht so recht nachlesen kann. Durch die Zeitsprünge bedingt erschien mir vieles zu geballt-oberflächlich, ohne mich sonderlich tief zu berühren. Leider gelang es mir die meiste Zeit nicht, die Distanz zu den Romanfiguren zu überbrücken.

Das klingt aber schlimmer als es ist. Tatsächlich hielt mich neben meiner pathologischen Leselust nicht nur der atmosphärisch dichte, bildhaft gelungene Hintergrund inklusive kultureller Besonderheiten bei der Stange. Ganz unspektakulär fand ich mich irgendwann in der Geschichte wieder und war enttäuscht, dass ich auf der letzten Seite angekommen war.

Fazit:

Das hohe Erzähltempo lässt keine wirkliche Langeweile aufkommen, mindert jedoch den Lesegenuss, da vieles zu oberflächlich abgehandelt wird. Etwas weniger Drama und/oder deutlich mehr Seiten hätten Whites Roman gut getan. Obwohl mich die Geschichte nicht konsequent gefesselt hat, habe ich mich letztlich doch überraschend gut unterhalten gefühlt und möchte drei von fünf Punkten vergeben.

2013 Antje Jürgens (AJ)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.02.2013
Tödliche Wahrheit / Die Bestimmung Trilogie Bd.2
Roth, Veronica

Tödliche Wahrheit / Die Bestimmung Trilogie Bd.2


weniger gut

Der zweite Band schließt unmittelbar an den ersten an, der mit einem Angriff und dem Tod von Tris‘ Eltern endete, weshalb sie sich nicht wirklich darüber freuen kann, dass sie es gemeinsam mit Bruder, Freund und weiteren Überlebenden zu den Amite geschafft hat. Die Erleichterung wird auch getrübt, weil sie während des Angriffs einen Freund erschießen musste und zudem nicht lange bei den Amite bleiben kann. Zu dicht sind ihnen die Verfolger auf den Fersen. Zwischen den Fraktionen herrscht Krieg.

Die Bände sind nicht in sich abgeschlossen, weshalb beim Lesen die Reihenfolge eingehalten werden sollte.

Wer schnelle Entwicklungen der Handlung mag, sollte die Hände davon lassen. Eine dichte Atmosphäre geht oft zulasten des Tempos, eine solche ist der Autorin ohne wortmalerische Detailverliebtheit gelungen. Positiv zu erwähnen ist, dass verschiedene Figuren in beiden Bänden aufgetaucht sind. Über ihre Sympathie lässt sich streiten. Doch muss man Romanfiguren nicht mögen, um sie interessant zu finden. Roths Figuren haben Fehler und Macken. Keiner ist perfekt, mancher suspekt und egoistisch. Man kann sich über sie und mit ihnen ärgern, zeitweise mitfiebern, -hoffen oder -leiden.
Schuldgefühle, Rachegedanken, Zorn und Zukunftsängste beherrschen Tris Denken. Sicherheit scheint es nicht zu geben. Gut und Böse offenbaren sich als willkürliche Definition. Misstrauen macht sich breit. Gleichzeitig möchte Tris eine Schuld begleichen, indem sie die Unbestimmten rettet. Ist bereit, sich zu opfern und sich von Tobias zu trennen, dem sie gerade ihre Liebe gestanden hat. Sie ist willens, sich zum Schein mit dem Feind zu verbünden.

Nicht immer wirken ihre teils übereilten Aktionen nachvollziehbar. Obwohl sie die Gefahr fürchtet, sucht sie sie voller Todessehnsucht. Tobias spürt, dass ihm Tris entgleitet. Die beiden streiten sich ständig oder verschweigen sich etwas. Beide wirken kaltblütig-kalkulierend, dann wieder voll blindem Aktionismus. Die ausführliche Beschreibung der inneren Zerrissenheit sorgt neben Tris‘s polarisierenden Verhalten für Längen, obwohl sie grundsätzlich gut in die Geschichte passt. Darüber tröstet der flüssig-lockere Schreibstil nur bedingt hinweg.

Ein wirklich dickes Minus gibt es dafür, dass zu häufig um sich geschlagen und/oder geschossen wird. Gewalt gab es schon im ersten Band. Doch fiel sie mir im Zweiten vermehrt auf, weil die Figuren darin emotional distanziert dargestellt werden. Ihr gefühllos-kaltblütiges Verhalten wirkt abgestumpft. Das ist zwar durchaus nachvollziehbar. Doch abgesehen davon, dass die Abstumpfung überzogen wirkenden Ausbrüchen gegenübersteht, übertrug sie sich auch auf mich als Leserin.

Kampfszenen gibt es einige. Allerdings wirken sie genau wie das Hin und Her zwischen Tris und Tobias eher negativ auf die Spannung. Roths Geschichte ist nicht wirklich langweilig, doch fehlt etwas. Die Geschichte entwickelt sich im zweite Band nicht recht weiter. Erst gegen Ende tut sich etwas.

Fazit:

Wie schon im ersten Band werden Geheimnisse und Rätsel gelüftet, doch bleiben Fragen offen, bieten Platz für Spekulationen, verwirren teilweise. Bleibt zu hoffen, dass Roth mit dem dritten Band wieder an den gelungeneren ersten Band heranreicht. Band zwei bekommt nur 2 von 5 Punkten.

Obwohl ich den Grundgedanken inhaltlich durchaus spannend finde, kann ich diesen für mich nicht fesselnd mit den jugendlichen Figuren in Einklang bringen. Grundsätzlich halte ich die Altersfreigabe für verfehlt. Dystopien sind nicht für eine fröhliche Grundidee bekannt, doch muss Krieg, Brutalität und Tod in diesem Ausmaß bei der anvisierten Zielgruppe wirklich sein? Nach den ersten zwei Bänden und einem Blick auf die positiven Reaktionen frage ich mich, ob wir schon so verroht sind, dass wir es normal empfinden, wenn ein solches Geschehen derartig in Jugendbüchern verarbeitet wird.

2013 Antje Jürgens (AJ)

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2013
Ein Biss mit Folgen / Vegas Vampires Bd.3
McCarthy, Erin

Ein Biss mit Folgen / Vegas Vampires Bd.3


sehr gut

Gestern fiel mir beim Abstauben ein Buch auf den Boden. Das pinkfarbene Cover im Comic-Stil mit seinen Fledermäusen erinnerte mich daran, dass ich schon längere Zeit keinen Vampir-Roman mehr gelesen habe. Prompt war der Staubwedel vergessen.
Nach kurzem Überlegen fiel mir wieder ein, dass es in der Vegas-Vampires-Reihe um eine Vampirkomödie geht. Grundsätzlich werden von der Autorin natürlich diverse Pärchen zusammengebracht. Nebenher geht es um Macht und (Vampir-) Bösewicht Donatelli versucht den guten Vampiren Carrick und Co., das Leben zu erschweren. In jedem der vier Bände, die ich habe, kommt ein anderes Pärchen dran, wobei diverse Neben- und die Hauptfiguren auch durch alle anderen Bände huschen. Das finde ich grundsätzlich gut, denn allzu oft musste ich mich bereits von Seriencharakteren verabschieden, die nicht mal mehr namentlich in Folgebänden genannt werden.

Das Ganze ist nicht allzu ernsthaft gestaltet und hat neben gemütlichen Lesestunden auch für diverse Lacher gesorgt. Die einzelnen Bände sind (auf die Paare bezogen) so in sich abgeschlossen, dass man sie nicht zwingend alle oder in Reihe lesen muss. Allerdings gibt es doch immer einzelne Handlungsfäden (auf die Vampirgemeinde bezogen), die sich über alle Bände hinwegziehen und erst sukzessive zu Ende gebracht werden.

In Ein Biss mit Folgen geht es um die Zahnärztin Brittany, die gewissermaßen nach einem One-Night-Stand von dem Vampir Corbin schwanger ist. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Brittany selbst ist kein richtiger Vampir, allerdings ist ihr Schwager einer, weshalb sie Corbin überhaupt erst kennengelernt hat. Als sie Corbin die Nachricht übermitteln will, muss sie ihn erst einmal suchen, denn allzu beliebt ist er in der Vampirgesellschaft nicht. Von der wiederum wittert ein Teil die Chance auf eine Instrumentalisierung des ungewöhnlichen Mischlings-Babys im Kampf um die Macht. Das alleine wäre ja schon nervenaufreibend genug, doch die Launen einer Schwangeren sind für einen 200 Jahre alten Vampir auch nicht gerade beruhigend. Fatalerweise ist Corbin quasi vorbestraft und alles andere als der Traumschwager von Brittanys Schwester.
Die Nacht der Zeugung liegt schon etwas zurück und fand, wenn ich mich richtig erinnere, bereits im ersten Band Beim nächsten Biss wird alles anders statt. In Ein Biss mit Folgen lernen Brittany und Corbin sich eigentlich erst so richtig kennen.

Auf den ersten Blick passen die künftigen Eltern eigentlich gar nicht zusammen. Ihre Vorstellungen, wie das Ganze weitergehen soll, sind nicht ganz einheitlich. Corbin stolpert bei seinem Versuch, Brittany von seiner Eignung als Vater zu überzeugen, von einem Fettnäpfchen ins andere, was die Autorin genauso luftig-leicht wie humorig beschreibt. Spätestens beim Kurs für werdende Väter musste ich lachen. Brittany wiederum sieht sich mit der Tatsache konfrontiert, dass ihr Kind schon vor der Geburt Aufsehen bei der Vampirgemeinde erregt, was ihre Beschützerinstinkte wachruft und sie kämpferisch werden lässt. Beide wirken sympathisch und insgesamt hat sich im Bezug auf die anstehende Elternschaft ein ganz leichter Hauch Ernsthaftigkeit eingeschlichen. Bedauerlicherweise bleiben die beiden trotzdem im Gegensatz zu der Beschreibung der Hauptfiguren in den Vorgängerbüchern etwas blass.

Dennoch, der Schreibstil der Autorin ist erfrischend-amüsant, die Dialoge ihrer Figuren sind schlagfertig und sorgen für vergnüglich-entspannende Lesestunden. Die Atmosphäre wirkt trotz des fantastischen Hintergrunds durch die Vampirgemeinschaft lebendig-echt, wenn auch das Geschehen zeitweise lustig-überzogen dargestellt erscheint. Der dritte Band der Reihe ist nicht ganz so temporeich wie seine Vorgänger, fängt McCarthys LeserInnen dennoch auf seine ganz eigene Art ein.

Fazit
Lesequickie für zwischendurch, der mich auch beim zweiten Lesen entspannt und amüsiert hat. Ich glaube, ich nehme mir die anderen Bände auch noch mal vor …
Copyright ©, 2013 Antje Jürgens (AJ)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.02.2013
Medical Yoga
Larsen, Christian; Wolff, Christiane; Hager-Forstenlechner, Eva

Medical Yoga


sehr gut

Verfasst wurde das Buch von drei Autoren, die sich seit Jahren bzw. Jahrzehnten beruflich mit der Thematik beschäftigen. Dabei verbinden sie ihr praktiziertes Wissen eines westlich-modernen Bewegungs-Konzepts mit überlieferten fernöstlichen Yoga-Kenntnissen.
Die Autoren beschränken sich auf Hatha-Yoga, das sich besonders für Neulinge eignet, die Yoga von Grund auf richtig lernen wollen. Sie kombinieren es mit Spiraldynamik®. Heraus kommt Medical Yoga, also keine vollkommen neue Yoga-Variante. Man merkt schnell, dass die Autoren wissen, wovon sie sprechen.

Doch an der Umsetzung hapert es etwas. Das Buch variiert zwischen sehr guten Beschreibungen und einigen oberflächlichen Passagen. Unabhängig davon bietet das Buch aber Yoga-Fans eine informative Vertiefung eigener Kenntnisse und Kurse, allein schon durch die gelungene Illustration. Wie viel Neues dann tatsächlich dabei ist, hängt natürlich davon ab, wie intensiv man sich vorab mit dem Thema beschäftigt hat. Für absolute Neulinge ist Medical Yoga im Vorfeld, während oder nach eines Yoga-Kurses eine empfehlenswerte Informationsquelle bezüglich der Ausführung diverser Übungen und deren Wirkweise, die noch Ausbaupotenzial birgt.

Eingangs gehen die Autoren allgemein auf die Thematik ein. Das Hauptaugenmerk ziehen jedoch die auf 114 Seiten präsentierten 20 wichtigsten der eben erwähnten Ansanas und ihre 80 Übungsvariationen auf sich. Die Variationen dienen nicht nur der Abwechslung, sondern auch der Modifikation. Yoga kann grundsätzlich von jungen und alten Menschen, Gesunden oder Kranken praktiziert werden. Doch nicht jeder kann und sollte alle Übungen machen.

Die beiden Autorinnen fungieren im Buch auch als Modelle. Während Fotos im einleitenden Buchteil der optischen Auflockerung dienen, unterstreichen sie danach die an sich bereits gut nachvollziehbaren Übungsanleitungen. Dabei beschränken sich die Autoren nicht auf Außenaufnahmen des Körpers, sondern stellen diesen zusätzlich grafisch von innen dar. Hierzu gab es negative Stimmen, die anmerkten, dass zu wenig auf die Körperbau-Lehre eingegangen wird. Wer einen detaillierten Anatomiekurs erwartet, sollte also die Finger vom Buch lassen. Oder sich vor Augen führen, dass dies den Rahmen der 164 Seiten einfach sprengen würde. Ich persönlich finde die Darstellung genauso ansprechend wie verständlich-interessant gelungen.

Die Einzelübungen sind in Funktionskapitel eingeteilt. Hinzu kommen, ebenfalls funktional unterteilt, noch Übungsabfolgen für Becken, Hüften, Rücken, Brustkorb, Knie, Schultern und zur Entspannung. Diese Sequenzen beinhalten zwischen fünf und sechs der Einzelübungen.
Wie gesagt können nicht alle Übungen von allen problemlos gemacht werden. Welche Übung zumindest grundsätzlich für bzw. gegen ein bestimmtes Beschwerdebild gemacht werden kann, ergibt sich aus einer dreiseitigen Tabelle ab Seite 156. Sie nennt Ansanas und geht auf Indikationen aber auch Kontraindikationen ein. Gleich im Anschluss findet sich eine weitere Tabelle, die das ganze umdreht und verkürzt Beschwerden und passende Ansanas anführt.

Fazit:
Ein Mischung aus Fachbuch und Praxisbuch für interessierte Laien. Trotz interessant gestalteter, guter Aufmachung ist Medical Yoga nicht zu 100 Prozent gelungen. Profis dürfte es nicht genug in die Tiefe gehen, für Laien jedoch gewisse Stolpersteine beinhalten. Ob man grundsätzlich, wie der Untertitel verspricht, damit anatomisch richtig üben kann, mag dahin gestellt sein. Das hängt mit Sicherheit neben einer gesunden Selbsteinschätzung auch von körperlichen Einschränkungen und dem persönlichen Übungsstand ab. Doch der Weg zum anatomisch richtigen Üben wird mit diesem Buch sicherlich nicht nur absoluten Neulingen etwas geebnet. Insgesamt lassen sich die Ansanas samt Variationen gut nachvollziehen, sodass ich (als interessierter Laie) das Buch als Bereicherung für mich empfinde und ihm vier von fünf Punkten geben möchte.

2013 Antje Jürgens (AJ)

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2013
Weil du mich liebst
Graham, Eliza

Weil du mich liebst


sehr gut

Aus verschiedenen Erzählperspektiven und Zeitebenen offenbart sich peu au peu eine Geschichte, die man nicht einfach nebenbei lesen sollte. Dabei geht es nicht vorwiegend um Minna, die nach einem tragischen Schicksalsschlag allen Lebensmut verloren hat, nicht mehr essen kann und kurz vor dem Aus ihrer Ehe steht. Den viel größeren Teil des Romans nimmt die Handlung um Felix ein, die etliche Jahrzehnte älter als Minna ist.

Die beiden Frauen begegnen sich 2006, nachdem Minna und ihr Mann ein Skelett am Strand gefunden und diesen Fund gemeldet haben. Schnell ist klar, dass es sich um die Überreste eines Soldaten der amerikanischen Streitkräfte handelt, der im Zuge des Zweiten Weltkrieges nach England gelangt und vor langer Zeit umgekommen ist. Felix erfährt durch einen Zeitungsartikel davon und macht sich auf eine Reise in ihre Vergangenheit, da sie den Soldaten und die Umstände seines Todes kannte.

Wie bereits erwähnt, spielt sich das Romangeschehen auf verschiedenen Zeitebenen ab. Mal sind Grahams LeserInnen in der Gegenwart bei Minna, mal bei Felix, mal bei beiden, dann geht es mit Felix in die 1940er-Jahre zurück. Minnas Geschichte wird von ihr selbst größtenteils in der Gegenwartsform erzählt. Die Handlungsfäden um Felix wiederum größtenteils in der Vergangenheitsform in dritter Person. Ihre Geschichte erstreckt sich über viele Jahrzehnte, während man Minna nur kurze Zeit begleiten kann.

Wer sich auf einen Handlungsfaden oder eine Zeitebene konzentrieren möchte, sollte ebenso die Finger von Weil du mich liebst lassen wie diejenigen, die Wert auf eine rasche Handlungsentwicklung legen. Detaillierte Beschreibungen sind zwar die Grundlage für die wunderbar dichte und authentisch wirkende Atmosphäre, sorgen jedoch gleichzeitig dafür, dass die Geschichte insgesamt in keinem allzu hohen Tempo erzählt wird. Längen bleiben im Gegensatz zu diversen Vorhersehbarkeiten außen vor. Letztere fallen insgesamt betrachtet allerdings kaum ins Gewicht. Was jedoch etwas aus dem Rahmen fällt, ist Minnas Entwicklung am Ende des Buches. Sie wirkt zwar nicht pauschal unlogisch oder unglaubwürdig, allerdings etwas zu übereilt erzählt.

Durch den einfachen Schreibstil kann man leicht ins Geschehen eintauchen. Jeweils anfangs der Kapitel wird durch Nennung der Namen klargestellt, um wen es darin geht. Bei den Kapiteln über Felix helfen die Jahresangaben zusätzlich beim Zurechtfinden. Das tragische Geschehen dreht sich um Schuld und Selbstvorwürfe, um Schmerz und Trauer, Tod und Verlust, Angst und Schatten, über die es zu springen galt und gilt. Beide Frauen haben genug erlebt, um in die Knie zu gehen. Beide haben sich innerlich abgekapselt. Und dennoch, als die beiden Frauen sich ihre Erlebnisse von der Seele reden, erfahren beide - durch eine Willkür des Schicksals zusammengewürfelt - nicht nur, wie stark sie sind. Sie erkennen auch, dass es immer Hoffnung gibt. Sie wissen, wie schlimm es ist, am Boden zu sein, aber auch, dass genau dieser Boden einem die Kraft geben kann, wieder aufzustehen. Und dass sich dieses Aufstehen lohnt.

Das Geheimnis um den Tod des Soldaten entzweite einst Felix und ihre große Liebe. Der Fund seines Skeletts bringt dann letztlich nicht nur Minna ihrem Ehemann Tom wieder näher. Er sorgt auch dafür, dass Felix aufarbeiten kann, was sie jahrzehntelang beschäftigt und ihr Leben beeinflusst hat. Und er bringt jemanden Frieden, den der tote Soldat nicht mehr kennenlernen durfte.

Fazit:

Glück und Unglück liegen in diesem Buch nah beieinander. Eine ganze Bandbreite an Gefühlen erwarten LeserInnen, die sich darauf einlassen. Das dramatische Geschehen wird auf unaufgeregte, emphatische Weise ohne falsche Melodramatik erzählt. Kein Buch für nebenbei. Doch wer sich darauf einlässt, bekommt eine berührende Geschichte über zwei starke Frauen, über die Kraft der Liebe und der Hoffnung, der ich vier von fünf Punkten geben möchte.

2013 Antje Jürgens (AJ)