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Uli
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86637 Wertingen

Bewertungen

Insgesamt 385 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2024
Farus-Chroniken - Komplettausgabe
Moutier, Lucien

Farus-Chroniken - Komplettausgabe


ausgezeichnet

Da ich die beiden ersten Bände einzeln gelesen habe und diese bereits auch rezensiert habe, gilt meine jetzige Rezension dem letzten Teil der Trilogie. Relios wird ein Gefangener der Xerks und er erwartet seinen Tod. Aber der SicLocan behandelt ihn anders als die übrigen Menschen und auch Relios fühlt sich zu dem ScLocan irgendwie hingezogen. Aber das darf nicht sein, den der SicLocan ist sehr brutal. Relios hat Fluchtgedanken. Was iwrd aus den beiden. Wer hat hier den stärkeren Willen? Im südlichen Hügelland ist Candras nun langsam müde, immer wieder Krieg zu führen, denn er denkt immer noch an seinen Gefährten, der tot ist. Und plötzlich entdeckt er dessen Ebenbild und auch wenn es ein Mensch ist, er möchte sich durch einen Biß mit ihm verbinden. Es kommen immer mehr Probleme auf. Zwar habe die Xerks einen unbandigen Hass auf die Menschen. Aber doch gibt es dann immer wieder Menschen, denen sie zugetan sind. Das Buch ist nichts für zarte Gemüter, kommen dort auch ziemlich harte Sexszenen vor. In dieser Trilogie hat uns die Autorin in einer Fantasiewelt geführt, die von den Xerks, die sich schnell in Tier verwandeln können, beherrscht wird. Mit ihren Kriegen haben sie einen großen Teil der Menschheit ausgerottet. Werden nun diese beide Rassen künftig in Frieden leben können? Das Buch läßt sich sehr gut lesen, die Kapitel sind kurz und haben jeweils eine kurze Überschrift und man weiß sogleich, wo man sich nun befindet. Für alle diejenigen eine tolle Lektüre, die einmal in eine andere Welt abrauchen wollen.

Bewertung vom 15.09.2024
Als wir nach den Sternen griffen
Herold, Theresa

Als wir nach den Sternen griffen


ausgezeichnet

Ich kann mich noch gut an den Sommer/Herbst 1989 erinnern, als DDR-Bürger die deutsche Botschaft in Prag stürmten, um sich in den Westen abzusetzen. Auch die Ansprache Genschers auf dem Balkon des Palais Lobkowicz hatte ich im Fernsehen mit verfolgt. Hier hat die Autorin mehr als gekonnt große geschichtliche Ereignisse mit Fiktion vermischt. Der alleinerziehende Tobias, Vater einer dreijährigen Tochter, wird vom DDR Regime schikaniert. Seinen Job in einer Zeitung wurde ihm entzogen und nun arbeitet er in einer Fabrik. Immer wieder holen ihn Stasileute zum Verhör ab. Denn Tobias Frau Doreen, eine Leistungsschwimmerin, ist nach einem Wettkampf in Deutschland nicht mehr zurückgekommen. Als Tobias davon erfährt, dass seine Landsleute in die deutsche Botschaft nach Prag geflüchtet sind, entschließt er sich, dies mit seiner Tochter zu tun. Mit nichts, nur das, was sie auf dem Leib tragen, kommen sie in Prag an. Die deutsche Botschaftsangehörige Judith kümmert sich aufopferungsvoll um die Flüchtlinge, besonders die kleine Jasmin hat es ihr angetan. Doch immer mehr Menschen stürmen über den Zaun die Botschaft, es sind am Schluß bis zu 4000. Weder die Tschechen, noch die DDR lenken ein. Und schließlich verbringt Tobias drei Monate in der Botschaft. Judith und Tobias verstehen sich sehr gut und sie verlieben sich ineinander. Aber hat diese Liebe eine Zukunft? Und dann geschieht das Schlimmste überhaupt. Doreen, die sich zwei Jahre lang nicht mehr gemeldet hat, entführt ihre Tochter. Das Buch ging mir sehr nahe, hat man doch selbst damals die Situation in Prag mitverfolgt und die Freude war groß, als die Menschen dann in de Westen durften. Ein Stück Zeitgeschichte, das die Autorin wirklich genial herübergebracht hat. Die Liebesgeschichte ist keinesfalls schnulzig, sie zeigt uns, dass es solche Situationen durchaus geben kann. Das Buch ist jeweils kapitelweise aus der Sicht von Tobias und aus der Sicht von Judith geschrieben. Die Sprache ist leicht verständlich, man kommt mit dem Lesen gut voran, einsteils, weil es keine nachzuschlagenden Fremdwörter gibt, andernteils, weil die Geschichte hoch interessant ist. Das Cover zeigt das Botschaftsgebäude und eine Frau mit einem kleinen Kind. Auf der Vorderinnenseite ist ein Stadtplan von Prag angebracht, auf der letzten Seite eine Länderkarte,

Bewertung vom 12.09.2024
In den Wald
Vaglio Tanet, Maddalena

In den Wald


ausgezeichnet

Ein Buch, das uns in die 70iger Jahre nach Italien, Piemont führt. Die kleine Stadt, in der das Buch spielt, ist sehr ländlich strukturiert, hier haben noch die Männer das Sagen, die Frauen schweigen. Hier lebt auch die Lehrerin Silvia, die nur für ihren Beruf lebt. Sie ist unverheiratet, lebt bei Verwandten. Ihre Kinder sind die Schüler, die Schule ist ihr Leben. Sehr ans Herz gewachsen ist ihr Giovanna, die aus einer kinderreichen Familie stammt. Ihr Vater schlägt sie wegen jeder Kleinigkeit und sie spricht voll den piemontischen Dialekt. Da Giovanna sehr schlecht lernt, fördert sie Silvia immer wieder. Aber dann begehrt das Mädchen auf, schwänzt die Schule und Silvia kann ihr keine guten Noten mehr geben. Doch dann bringt sich die Schülerin um und Silvia meint, deren Tod verursacht zu haben. Sie flieht vor dem Leben, verkriecht sich in einer einsamen Waldhütte, wäscht sich nicht und ißt auch nichts mehr. Trotz intensiven Suchens kann sie nicht gefunden werden Im Dilirium sieht sie ihre Vergangenheit. Bis sie eines Tages von einem Jungen, der neu in der Schule ist, gefunden wird. Kann er die Lehrerin zur Rückkehr bewegen? Das Buch kann man auch als eine Charkterstudie sehen. Hier werden einige Personen sehr genau beschrieben, wie z.B. Anselmo, Lea, Gulia, Martino, Gemma, Agostino mit all ihren Eigenheiten. Die Natur und der Wald mit seinen Gerüchen und den Tieren ist derart wirklichkeitsnah, man meint, die Zweige knacken zu hören und den Wind in den Blättern. Ein Buch, das einem sehr zu Herzen geht, denkt man an die einsame Frau, die langsam zur alten Jungfer wird. Den Schreibstil möchte ich fast poetisch nennen, wie z.B. sie scheint mit der Natur zu verschmelzen, immer tiefer versinkt sie in einer Decke aus Moos und Erinnerungen. Was die ganze Geschichte faszinierender macht ist der Umstand, dass die Autorin in das Buch eine wahre Geschichte mit eingeflossen hat. Ganz besonderes Augenmerk verdient das Cover. Der Boden ist von gelben, herbstlichen Laub vollständig bedeckt, dunkle Baumstämme ragen in den Himmel.

Bewertung vom 11.09.2024
Abgrundtiefer Hass
Falk, Helene

Abgrundtiefer Hass


ausgezeichnet

Ein Buch, das einem Angst macht und fasziniert zugleich. Es zeigt uns, welche Abgründe die menschliche Seele nehmen kann, sei es aus Enttäuschung oder aus Hass. Bei Hass kennen manche Menschen keine Grenzen und vergessen sich total. Das Buch hat mich derart gefangen genommen, ich konnte mich davon kaum lösen und gedanklich schwirrt es noch immer in meinem Kopf herum. Der kleinen Yaris verschwindet plötzlich im Einkaufscenter. Seine Mutter hat ihn nur einen Augenblick aus den Augen gelassen. Als sie voller Panik durch das Einkaufszentrum irrt, kommt ihr Hauptkommissar Kohonen zur Hilfe, der hier privat seine Einkäufe erledigt. Aber zum Glück konnte das Kind bald in einem Brunnen gefunden werden, denn es hatte eine Uhr mit einem GPS Tracker um. Ihm scheint nichts geschehen zu sein, doch er spricht nicht mehr und zeichnet nur schwarze Vögel. Als man Yaris aus dem Brunnen befreit hat, findet man aber noch ein altes Kinderskelett. Es ist der vor 30 Jahren verschwundene Simo und auch dessen Tagebuch hat man Tage später entdeckt. Hier hat das Kind sein schreckliches Leiden aufgeschrieben. Stehen Yanis und Simo in irgendwelchem Zusammenhang? War es der gleiche Täter? Und dann will der geistig behinderte Keke, der in einer Einrichtung lebt, ein Kind vor dem Vogel retten. Auch Keke hat Angst, dass der Vogel ihn bestrafen will und holen kommt. Die Spannung steigert von Kapitel zu Kapitel. Die Autorin bietet uns viele Anhaltspunkte für einen Täter, Zeugen werden zu dem 30 Jahr zurückliegende Fall befragt. Uns so tragen die Ermittler Stück für Stück zusammen, ein Puzzle, bei dem aber viele Teile noch fehlen. Die Kapitel sind jeweils mit einem, Darum versehen. Dann dürfen wir wieder Rückblick in die Vergangenheit nehmen und mehr von Simo erfahren. Der Schluß des Thrillers war für mich ein Schlag ins Gesicht. Mit allem, nur mit dem hätte ich nicht gerechnet. Wer hochgradige Spannung mit viel Kälte und Brutalität haben will, der ist mit diesem Buch gut bedient. Eine Reise in einer Welt, bei dem das Böse regiert. Das Cover ist minimalistisch gehalten. Grau, mit einer einzelnen schwarzen Feder und blutroter Schrift.

Bewertung vom 08.09.2024
Und morgen wieder schön
Sand, Marie

Und morgen wieder schön


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich zutiefst beeindruckt und hat einen sehr bleibenden Nachhall in mir ausgelöst. Der erste Teil dominiert durch seine jugendliche Freiheit. Amanda ist 19 Jahre alt und möchte dem alten Mief des Friseursalons ihrer Mutter entfliehen. Bei Nacht und Nebel verläßt sie ihre Heimat und kommt in Paris an. Ihr Leben ist manchmal mehr als erbärmlich, aber in ihr brennt das Feuer, für Karl Lagerfeld die Frisuren der Models zu kreieren. Lagerfeld aber hat für sie keine Verwendung. Sie kommt bei einem Starfriseur in die Lehre, wo sie Stars und bekannte Persönlichkeiten zu neuen Frisuren verhilft. Sie findet in Ben und Catherine die besten Freunde. Doch dann geht sie zurück nach Berlin und eröffnet ihren eigenen Salon. Da beginnt dann der zweite Teil. Durch eine Kundin, die vom Krebs inzwischen geheilt ist, kommt sie auf die Idee, krebskranke Frauen "SCHÖN" zu machen, mit sehr guten Perücken ihnen wieder Lebensqualität zu geben. Und dann erkrankt auch ihre beste Freundin Catherin, inzwischen Model bei Lagerfeld, an Brustkrebs und fortan widmet sie diesem Klientel ihr Leben, bishin, dass sie sich selbst eine Glatze schneidet. Sie schaut bei ihrer Arbeit nicht auf Gewinn, sondern bei ihr zählt die soziale Komponente, Die Autorin hat mit diesem Buch eine wirklich großartige Lektüre verfaßt. Sie erzählt uns in gutem Stil und ausgewählter Wortwahl zuerst das freie Leben eines jungen Mädchens, das sich aber dann zur Wohltäterin für an Krebs erkrankte Frauen wandelt. Viele Situationen in diesem Buch lassen den Leser innehalten und wirklich nachdenken, denn da sehen wir wieder, das unser Leben endlich ist. Die Figuren sind derart realistisch ausgearbeitet, dass man meint, diese selbst zu kennen und manchmal möchte man sich von Amanda frisieren lassen. Wie man im Nachwort erfährt, hat die Autorin selbst so eine Frau gekannt und diese zum Vorbild für das Buch genommen. Das Cover selbst finde ich wunderschön. Ein wirklich bezaubernde Frau, deren Schönheit erst durch das elegante Tuch auf dem Kopf hervorgehoben wird.

Bewertung vom 07.09.2024
Und später für immer
Jarck, Volker

Und später für immer


ausgezeichnet

Die Zeit des zweiten Weltkrieges und auch danach interessiert mich sehr und ich möchte alles darüber lesen. Auch dieser Roman hat mich sehr berührt. Der junge Johann Meinert befindet sich schon fünf Jahre im Krieg. Er ist Funker und in Stade, nicht weit von seiner Heimat, stationiert. Er und auch seine Kollegen wissen schon lange, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen ist und sie nur noch als Kanonenfutter herhalten sollen. Dies wollen sie vermeiden und so fassen sie den Entschluß, bei Gelegenheit zu desertieren. Johann findet Unterschlupf bei seiner Tante, die ihn in einem Heustadel acht Wochen lang versteckt. Johann ist seit einem Jahr verheiratet, seine Frau Emmy erwartet ihr erstes Kind. Leider konnte er ihr nicht mehr schreiben und auch die letzten Briefe erreichten ihn nicht mehr. Und dann kommt das 16jährige Nachbarsmädchen plötzlich in die Scheune und beginnt mit ihm eine Freundschaft. Johann allerdings hat Angst, dass sie ihn verraten wird. Aber Frieda möchte mehr von dem jungen Mann, er liebt aber nur seine Frau. Wird sie dichthalten oder ihn aus lauter Enttäuschung ihren Vater benachrichtigen? Das Buch zeigt die seelischen Nöte des jungen Mannes, der den ganzen Tag aufs Nichtstun verurteilt ist. Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit. Das Leben im Krieg, immer mit der Angst, abgeschossen zu werden. Dann dürfen wir die Hochzeit mit Emmy miterleben, die wenigen Stunden, die ihnen als Paar vergönnt sind. Die Geschehnisse in diesem Buch sind nicht frei erfunden. Der Autor hat das Tagebuch seines Großvaters aus dieser Zeit gefunden und dies dann zum Anlaß genommen, ein Buch darüber zu schreiben. Die künstlerische Freiheit hat er dabei in Anspruch genommen. Das Cover selbst finde ich wunderschön. Es zeigt ein junges Paar vor einem reifen Weizenfeld.

Bewertung vom 05.09.2024
Elke - Schicksal oder Liebe?
Raguß, Gerd

Elke - Schicksal oder Liebe?


ausgezeichnet

Ein wunderbares Buch, das den Leser sehr beeindruckt. Wir gehen bis in die 60iger Jahre zurück, da war das Leben noch total anders als heute. Elke und Carl verbringen ihren Urlaub mit ihrer Familie in Baltrum. Dann verliebt sich der schüchterne Carl in die Pferdenärrin Elke. Die beiden wollen für immer zusammen bleiben. Aber leider unterschlägt Carls Mutter Elkes Briefe und die Liebe hat keine Zukunft. Jahre später, beide sind inzwischen Juristen, treffen sie sich in einer Anwaltskanzlei als Gegner, Carl erkennt Elke nicht mehr, nach einer sehr großen Enttäuschung hat sie ihren Typ zum Mauerblümchen verändert. Inzwischen sind viele Jahre vergangen, aber jeder hat noch das gemeinsame Bild aus Baltrum bei sich. Wird sich Elke zu erkennen geben? Wird es nach all den Jahre noch eine gemeinsame Zukunft geben? Ein wirklich sehr in die Tiefe gehendes Buch, das die Emotionen des Lesers hochschaukeln läßt. Und immer wieder läßt der Autor hier die mystische Norden zu Wort kommen, die sich in das Leben der Protagonisten einmischen. Sehr eindrucksvoll beschreibt der Autor die Tätigkeiten und das Leben eines Anwaltes. Ich konnte mich von dem Buch nicht mehr losreißen, beschreibt es doch genau die Gefühle von Teenagern, die ihre große Lieben meinen, verloren zu habe. Die Sprache ist klar und deutlich, keine unnötigen Floskeln oder Fremdwörter, die Kapitel sind alle mit einer Überschrift versehen und nicht all zu lang. Das Cover zeigt das junge Pärchen händehaltend im Abendlicht.

Bewertung vom 01.09.2024
Zeit der Winterrose
Jardin, Izabelle

Zeit der Winterrose


ausgezeichnet

Leider ist dies schon der dritte Teil über die Familie von Achenthal und somit der letzte Band. Wir befinden uns im Jahr 1847. In Schlesien herrscht die Hungersnot, die Weber haben nicht mehr genug Arbeit. Elise von Achenthal hat sich von ihrem Mann getrennt und ist mit der kleinen Leah zurück nach Schlesien. Doch bald darauf wird sie nach England zurückberufen, ihr Mann hatte einen sehr schweren Reitunfall, den er kaum überleben wird. Nachdem sie Witwe ist, kehrt sie auf das Gut zurück. Da sie nun etwas geerbt hat, kann sie sich nun für die Armen und Schwachen einsetzen und gründet eine Schule, damit die Kinder wenigstens eine Zukunft haben. Wir treffen auch hier wieder auf alte Bekannte. Gräfin Bresow, Theodor, Konrad, Johane und noch so einige mehr. Auch Humboldt tritt in diesem Buch in Erscheinung. Die Autorin versteht es gekonnt, geschichtliche Ereignisse in ihren Roman mit einzuarbeiten, so wie z.B: die Märzrevolution von 1848. Izabelle Jardins Ausruckweise ist sehr stilvoll. Mit ihren präganten Sätzen versteht sie es, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Sehr interessant sind die Familienverhältnisse der Bredows, die große Tierliebe, insbesondere zu den Pferden und den Hunden. Sehr eindrucksvoll wird das Gut beschrieben und die Landschaft mit den verschiedenen Jahreszeiten erweckt im Leser eine heimliche Sehnsucht. Ich persönlich habe mich als stiller Gast bei den Achenthals immer sehr wohl gefühlt. Mit Bedauern muß ich leider feststellen, dass es keine weitere Fortsetzung mehr gibt, obgleich noch sehr viel Potenzial da wäre. Wehmütig nehme ich Abschied. Auch das Cover ist wie bei den beiden anderen Bücher sehr stilvoll ausgewählt und der Titel Zeit der Winterrose hat so etwas Romantisches an sich.

Bewertung vom 31.08.2024
Wie eine Perle im Ozean
Rey, Christina

Wie eine Perle im Ozean


ausgezeichnet

Ich liebe die Bücher von Christina Rey, denn sie führt uns gekonnt in andere Welten und läßt uns träumen. Malediven im 16. Jahrhundert. Buraki und Shaina wachsen zusammen im Sultanspalast auf und sind sehr eng miteinander befreundet und unternehmen alles gemeinsam. Während Buraki die Tochter des Sultans ist und einst dessen Nachfolge antreten soll, ist Shaina die Tochter des königlichen Waffenmeisters. Beide Mädchen werden in der Schwertkampfkunst unterrichtet und sind sehr begnadete Kämpferinnen. In ihrer Freizeit schwimmen sie viel und mischen sich auch unters das Volk und helfen beim Mattenflechten. Mit Shainas Bruder Arif und dem junge Kalu messen sie sich um Schwertkampf. Doch dann tritt ein unheilvolles Ereignis ein und die beiden Mädchen entzweien sich. Sowohl Buraki wie auch Shaina haben nun einiges zu erdulden, das Schicksal nimmt leider einen schrecklichen Verlauf. Werden sich die Freundinnen am Ende wieder finden? Es ist ein derart interessantes Buch, dass die fast 500 Seiten sehr zügig gelesen werden können, denn die Protagonisten haben so einige Abenteuer zu erleben. Es gibt Piratenangriffe, Verdacht auf Hexerei, Enttäuschungen, Hass, Selbstbestimmung, Abhängigkeit aber auch die Liebe hat ihre Finger im Spiel. Es werden uns die Inseln mit ihren traumhaft schönen Riffen, das klare Wasser, die vielen Fische beschrieben. Der Sand, die Kokospalmen und auch das einfache Insellebe. Hier spielt die Religion und die Götter noch eine sehr große Rolle. Shaina und Buraki entwickeln sich aufgrund der besonderen Lebensumstände zu ganz unterschiedlichen Gestalten, Wir fiebern und trauern mit ihnen, wir hoffen und bangen, dass alles zu einem guten Ende kommt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut zu lesen, sie versteht es total, uns mit sanften Worte,n sich in dieser traumhaften Inselwelt zurechtzufinden. Ich war total in diese Geschichte versunken und das Cover tat noch so einiges hinzu. Inmitten des blauen Ozeans eine einsame Insel, die Perle im Ozean.

Bewertung vom 27.08.2024
Die Schwarze Gräfin. Geheimnisse an der Eisenstraße
Miglar, Astrid

Die Schwarze Gräfin. Geheimnisse an der Eisenstraße


ausgezeichnet

Ein Buch, das mich wirklich in Atem hält. Ich würde es als historischen Heimatthriller bezeichnen. In einem kleinen Dorf in Österreich in den 50iger Jahren. Die Hammerherren sind Arbeitgeber für viele der Dorfbewohner, das Eisenerzvorkommen läßt Sensen und andere Werkzeuge in Massen herstellen. Doch dann macht die Industrialisierung vor den Hammerherren nicht halt und einige Menschen verlieren so ihre Arbeit. Der Firmeninhaber Oscar Schneeberg führt in seiner Burg ein feudales Leben, seine Ehefrau ist leidend. Die junge Magdalena wird auf Wunsch der Eltern mit dem viel älteren Gustav verheiratet, er säuft und dann schlägt er seine Frau. Magdalena versinkt in Tagträumen. Doch dann liegt ihr Ehemann in einer kalten Winternacht tot vor der Tür. Magdalena findet Zuflucht als Pfarrhaushälterin bei dem jungen Pfarrer Matthias. Doch bald schon munkeln die Dorfbewohner. Magdalena hat höhere Ziele. Und nachdem die Frau von Oscar verstorben ist, macht sie sie auf den Weg zur Burg. Die Autorin versteht es vorzüglich, aus der Geschichte ein spannungsgeladenes Buch zu machen. So mancher biedere Dorfbewohner hat sein dunkles Geheimnis.. Magdalenes Bestreben ist es, ein gutes und sorgenfreies Leben zu haben. Und um dieses zu erreichen, schreckt sie vor nichts zurück. In das Buch werden liebevoll österreichische Ausdrücke eingeflochten, das ganze nimmt dadurch einen recht gemütlichen Eindruck an. Doch das so stille und einfältige Dorf hat sehr skurille Bewohner, die es mit dem Gesetz nicht immer so genau nehmen. Eine Lektüre ganz nach meinem Gusto, denn je weiter man liest, desto spannender und Interessanter wird es, man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich wünsche mir, noch mehr von dieser Autorin zu hören. Das Cover zeigt eine stolze Frau mit schwarzen Haaren und unterhalb liegt sin idyllisches Dorf umgeben mit Wiesen, Wäldern und Feldern.