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Manuela2205

Bewertungen

Insgesamt 171 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2011
Wer Wind sät / Oliver von Bodenstein Bd.5
Neuhaus, Nele

Wer Wind sät / Oliver von Bodenstein Bd.5


sehr gut

Auch in diesem Krimi von Nele Neuhaus geht es wieder um die Ermittler Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein. Rund um einen geplanten Windpark passieren Morde, gibt es Bestechung und Erpressung.

Nele Neuhaus versteht es, die handelnden Personen sehr menschlich und nachvollziehbar darzustellen. Sprachlich ist dieser Krimi locker-flockig geschrieben und lässt sich flüssig lesen, auch wenn mich ab und an verwendete umgangssprachliche Ausdrücke irritiert haben. Natürlich werden auch hier viele Fährten verfolgt, bei denen von vornherein klar ist, dass sie falsch sein müssen. Auf die endgültig richtige Spur kam ich relativ spät, konnte jedoch leider das Motiv des Mörders nicht richtig nachvollziehen, was ich schade fand und einen leicht schalen Eindruck hinterließ. Auch das Privatleben des Ermittlerteams kommt nicht zu kurz und ich kann mich des EIndrucks nicht erwehren, dass Pia und Oliver sich irgendwann in Folgebänden näher kommen könnten.

Alles in allem eine nette Krimireihe, wenn auch kein Meisterwerk.

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2011
Ark Malikum
Peters, Andrew

Ark Malikum


weniger gut

Das Thema könnte durchaus etwas hergeben - Menschen leben auf riesigen Bäumen, das Reich wird bedroht vom bösen Schlundreich voller Technik. Nur leider lässt die Umsetzung zu wünschen übrig. Der Autor lässt sich lang und breit über die Flucht von Ark, dem kindlichen Helden, vor den Wachen aus, bis es endlich mal irgendwann doch zur Sache geht. Sprachlich ist der Autor nicht zimperlich, ich glaube ich habe in noch keinem Buch so viele verschiedene Ausdrücke für Fäkalien gelesen. Auch bei Gewaltbeschreibungen hält er sich nicht zurück, was ein Grund ist, warum ich das Buch eher für Jugendliche einordnen möchte. Eigentlich. Denn die Handlung an sich hat derart viele Ungereimtheiten, die einem jugendlichen Leser sofort ins Auge fallen würden, dass es von der Handlung her für etwa 10-jährige einzuordnen ist. Hier hat Andrew Peters nicht genug überlegt, wen er denn eigentlich ansprechen will. Die Spannung ist nicht durchgehend hoch, ich war sogar froh, als das Buch zu Ende war. Eine Fortsetzung werde ich definitiv nicht lesen.

Bewertung vom 13.07.2011
Der Ruf des weißen Raben
Seven Deers, Sanna

Der Ruf des weißen Raben


gut

Zum Inhalt:

Die Lebenswege von Myra Morgenstern und dem Indianer Chad Blue Knife kreuzen sich auf seltsame Weise. Myra will ihr Leben neu ordnen und ist deshalb in das Dorf zurückgekehrt, in dem sie aufwuchs. Hier platzt sie zufällig in eine indianische Zeremonie, an der auch Chad beteiligt ist.
Die angerufenen Geistwesen scheinen Myra dazu ausersehen zu haben, die Mittlerin zwischen ihnen und dem Stamm zu sein und statten sie daher mit der Fähigkeit aus, zwischen den Zeiten in der Geisterwelt zu reisen, um einen magischen Talisman zu schützen.
Die besondere Verbindung zwischen Myra und Chad wird währenddessen immer stärker, Myras Aufgabe steht jedoch zwischen ihnen.

Meine Meinung:

In sehr klaren und geradlinigen Worten schildert die Autorin die Geschichte. Leider legt sie dabei mehr Wert auf die Beschreibung der Natur als auf die handelnden Personen. So bleiben Myra und Chad für mich eher flach und manches lässt sich nicht nachvollziehen. Beispielsweise warum sie ihre Beziehung nicht vertiefen dürfen, ehe Myras Aufgabe erledigt ist.
Die Abgrenzung zwischen Myras Geistreisen ist sehr klar, man weiß eigentlich immer fast sofort, ob sie sich in der Zukunft oder der Vergangenheit befindet. Auch wie diese zusammenhängen ist gut verständlich.
Jedoch muss man durchaus offen für esoterische Grundsätze sein. Die indianischen Mythen und Legenden, sowie die Abgrenzung zur konsumorientierten Gesellschaft ist der Autorin ein großes Anliegen und sie legt darauf gezielt Schwerpunkte. Für mich leidet darunter die Geschichte, da sich manches wiederholt, die Spannung eher flach bleibt und die Erzählung so streckenweise vor sich hin dümpelt. Von daher kann ich nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen – entweder sollte man sich für indianische Kultur oder Esoterik interessieren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2011
Zwischen Schatten und Licht / Sommerlicht Bd.4
Marr, Melissa

Zwischen Schatten und Licht / Sommerlicht Bd.4


sehr gut

Dass Ani, die halb Mensch und halb Elfe ist, noch lebt verdankt sie dem Zufall. Denn kurz nach ihrer Geburt hatte die Elfenkönigin Sorcha ihren Tod befohlen. In einer Vision hatte sie die Möglichkeit gesehen, dass Ani das Gleichgewicht der Mächte im Elfenreich verändern könnte. Doch Devlin, ihr Assassine, hat Ani auf Betreiben eines Geistwesens verschont.
Als sich die beiden wieder begegnen, wird klar, dass Ani eine Besonderheit aufweist, die sie interessant für viele wichtige Elfen macht. Und auch Devlin ist fasziniert von ihr.

Die Geschichte von Zwischen Schatten und Licht ist zwar in sich abgeschlossen, es ist jedoch sehr empfehlenswert, die Vorgängerbände zu kennen, da ansonsten viele Andeutungen auf die Vergangenheit nur wenig Sinn ergeben.
Die Charaktere haben interessante Züge, Ani zwar jung, aber wild und ungezügelt, Devlin zwar die blutige Hand der Königin, jedoch durchaus zu Gefühlen fähig.
Die Handlung an sich ist eher mager, was aber durch die Beziehung zwischen Devlin und Ani größtenteils wettgemacht wird. Bis ins letzte Detail lassen sich die Handlungen der Figuren nicht immer nachvollziehen und für mich persönlich hätte ich mir noch mehr erzählerische Tiefe gewünscht, für ein Jugendbuch ist es jedoch durchaus gelungen. So ist zwar eine Liebesgeschichte vorhanden, es hebt sich jedoch positiv dadurch ab, dass es nicht weichgespült wirkt und ohne große Romantik auskommt. Ein Highlight war für mich die Beschreibung der Wilden Meute, bei der die Hundselfen auf Wesen reiten, die sich gerne mal in diverse Fahrzeuge verwandeln. Ich würde das Buch bei Urban-Fantasy einordnen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.04.2011
Marina
Ruiz Zafón, Carlos

Marina


sehr gut

Marina ist ein Buch, das sich sehr schwer einordnen lässt. Die Hauptpersonen sind zwar Jugendliche, ein Jugendbuch ist es aber nicht wirklich. Eine zarte Liebesgeschichte ist zwar vorhanden, ein Liebesroman ist es jedoch nicht. Seltsame Horrorelemente sind enthalten, jedoch lässt es sich auch nicht ins Horrorgenre einordnen.
Am meisten fällt an diesem Buch die sehr poetische Sprache auf. Zafon jongliert fast mit den Wörtern und baut eine sehr eigene Atmosphäre auf. Ein sehr ruhiges Barcelona, Ende der siebziger Jahre, ist der Schauplatz. So wie es wohl nur Einheimische kennen, von Touristen ist nichts zu spüren. So entstehen warme Sommertage, regnerische Wochen und durchaus auch düstere Orte.
Oscar und Marina, beide um die 15 Jahre, sind sehr sympathische Hauptpersonen, die eine mal mehr, mal weniger unbeschwerte Zeit miteinander verleben. Dabei werden sie in eine geheimnisvolle Geschichte gezogen, die ihren Ursprung weiter zurück in der Vergangenheit hat. Dabei driftet das Ganze etwas ins Surreale ab, was ich so nicht erwartet hatte. Vielleicht hat mich das Buch deshalb nicht restlos begeistert, genau kann ich den Finger nicht darauf legen. Jedoch lässt sich Marina gut lesen und ich kann es allen ans Herz legen, die Bücher mögen, die durch ihre besondere Sprache glänzen und leicht melancholisch sind.

Bewertung vom 09.04.2011
Töchter des Schweigens
Barceló, Elia

Töchter des Schweigens


gut

Nach 30 Jahren treffen sich sieben spanische Freundinnen wieder. Auf unangenehme Weise werden sie an düsteres Geheimnis erinnert, das sie seit dem Sommer von 1974 zu verdrängen suchen und das nun in dem Selbstmord einer der Clique gipfelt, wobei die Polizei auch einen Mord nicht ausschließt.

In zwei Zeitsträngen wird man nun langsam in die Geheimnisse der Mädchen eingeführt. Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen 1974 und 2007 hin und her. Dabei legt Elia Barcelo sehr viel Wert auf die Charakterstudien der einzelnen Personen, auf jede wird gründlich eingegangen. Man erfährt viel aus dem Spanien von 1974, der Lebensart und den kleinen oder auch größeren Kümmernissen der Teenager.
Was das Geheimnis der Freundinnen ist, scheint schnell klar, lediglich die wirklich Schuldige bleibt lange im Unklaren. Die Geschichte ist zwar liebevoll ausgefeilt, ein richtiger Sog ist für mich aber nicht entstanden, ich hätte auch keine wirklichen Probleme damit gehabt, das Buch zur Seite zur legen und die endgültige Auflösung nicht mehr zu erfahren. Spannung ist nun mal anders. Allerdings lässt sich der Roman gut lesen, so dass es trotz allem keine Quälerei war und ich guten Gewissens 3 Sterne vergeben kann.

Bewertung vom 03.04.2011
The Wise Man's Fear
Rothfuss, Patrick

The Wise Man's Fear


ausgezeichnet

Der zweite Teil setzt nahtlos an den ersten an. Auch diesmal hat Kvothe an der Universität seine Probleme. Sei es das leidige Thema Geld, Ärger mit dem Lehrkörper oder auch die Fehde mit seinem Erzfeind Ambrose. Diese nimmt derartige Ausmaße an, dass ihm geraten wird, sich für ein Semester eine Auszeit zu nehmen. Diese will er eigentlich nutzen, um einen reichen Gönner und eventuell Details über die Mörder seiner Eltern zu finden, die tatsächlich zu bestehenden Abenteuer hat er nicht im Sinn.

Meine Meinung:
Patrick Rothfuss ist sich treu geblieben – nicht nur beginnt und endet auch dieser Band mit den drei Formen der Stille, die schon aus Der Name des Windes bekannt sind, sondern auch sein Schreibstil ist wie gewohnt detailverliebt. Seine Formulierungen sind ein wahrer Lesegenuss, es scheint, als hätte er hierauf noch mehr Zeit verwendet als schon in Band 1 (wobei ich mich auf die Übersetzung freue, die eine oder andere Feinheit ist mir sicher entgangen, da ich nicht bereit war meinem Wortschatz fehlende Vokabeln oder Redewendungen nachzuschlagen). Dadurch kann man problemlos über ein oder zwei Stellen hinwegsehen, in denen nicht wirklich viel passiert und man mehr oder weniger auf den nächsten Knall wartet.
Kvothe hat etliche Abenteuer und Aufgaben zu bestehen und reift sichtlich daran, wobei mir lediglich seine plötzliche Entwicklung vom errötenden Jüngling, der bei weiblichen Annäherungsversuchen an Flucht denkt, zum beinahe Don Juan etwas sauer aufstößt. Dennoch wächst einem Kvothe immer weiter ans Herz, wie auch die eine oder andere weitere Figur, die Patrick Rothfuss wahrlich meisterhaft zeichnet. Auch seine gesamte Welt, die darin lebenden Völker und Kulturen sind bis ins kleinste Detail durchdacht und absolut glaubwürdig. Mag er auch die eine oder andere Anlehnung – beispielsweise an den asiatischen Raum – gemacht haben, so sind doch genügend eigene Ideen eingeflossen, um kein billiger Abklatsch zu sein.
Ebenfalls erwähnenswert ist der feine Humor, der immer wieder zum Tragen kommt, ich musste des Öfteren Schmunzeln. Es gibt etliche Stellen, die geradezu nach einer Verfilmung schreien.
The Wise Man’s Fear ist beileibe kein Mittelteil, in dem nur ein wenig umhergeplänkelt wird, um den letzten Teil vorzubereiten. Ich sehe nur nicht, wie der Autor alle noch zu beantwortenden Fragen in lediglich einen letzten dritten Band packen will.
Die Königsmörder-Chroniken bleibt für mich ein herausragendes Werk im derzeitigen Fantasy-Einheitsbrei. Ich vergebe alle möglichen Punkte und nehme die schwere Bürde auf mich, wohl ein paar Jahre auf den nächsten Band warten zu müssen.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.