Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lisa

Bewertungen

Insgesamt 710 Bewertungen
Bewertung vom 11.09.2024
Die Abschaffung des Todes
Eschbach, Andreas

Die Abschaffung des Todes


gut

Am Thema vorbei

Mit seinem neusten Werk "Die Abschaffung des Todes" schreibt Andreas Eschbach meiner Meinung nach gleich in zweifacher Hinsicht am Thema vorbei. Zunächst einmal ist das Buch als Thriller gekennzeichnet, was es in meinen Augen auf keinen Fall ist. Dafür fehlt einfach eine grundlegende Spannung und auch wenn der Autor am Ende noch versucht diese mit actionhaften Verfolgungsszenen zu erzeugen kam bei mir kein Nervenkitzel auf. Und auch die Abschaffung des Todes wird meiner Meinung nach nicht wirklich thematisiert. Eigentlich bin ich, wie vom Autor gewohnt, von einer innovativen neuen Idee ausgegangen. Leider dreht sich das Buch aber lediglich um eine bekannte und ehrlich gesagt auch ziemlich abgedroschene Idee aus der Science Fiction. Schlüssig soll uns diese dann gemeinsam mit ellenlangen neurobiologischen Abhandlungen verkauft werden. Ohne solide naturwissenschaftliche Grundlagen steigt man hier übrigens schnell aus, aber auch wenn man das Meiste versteht, ergeben sich deutliche Längen. Mal abgesehen davon hatte das Buch in meinen Augen aber auch tolle Momente. Und zwar immer dann wenn es um die besondere Zeitung von Protagonist James Windover ging. Hier werden spannende Fragen rund um die Motive von (Print-)Medien, sowie der Möglichkeit von objektiven Journalismus aufgeworfen. Gerne hätte sich der gesamte Roman mit einer solchen Medienkritik beschäftigen dürfen, für mich wäre dies thematisch zudem innovativer geraten. Abgesehen davon gibt es sonst aber leider nicht viel Positives zu sagen. Ein weiteres Problem neben der inhaltlichen Ausrichtung war für mich zudem die große Vorhersehbarkeit. So ziemlich alle "überraschenden" Wendungen habe ich im Voraus erraten. Auch deshalb kann ich insgesamt nicht mehr als 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 09.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


sehr gut

Strange, aber doch faszinierende Story

Wer wie ich andere Bücher von Matt Haig kennt, wird auch bei seinem neusten Werk "Die Unmöglichkeit des Lebens" wieder von seinem doch besonderen Stil begrüßt werden. Diesmal erschien mir die Handlung sogar noch einen Ticken abgedrehter, wobei sich der Schreibstil gewohnt flüssig liest. Inhaltlich weiß ich, auch jetzt nach Abschluss der Lektüre, nicht so recht was ich davon halten soll. Auf jeden Fall ist die Geschichte überraschend und herrlich unkonventionell. An keiner Stelle ahnte ich, wo alles hinführen soll. Und auch die mal mehr oder weniger versteckten Lebensweisheiten gefielen mir gut. Grace ist schon eine eigentümliche, aber doch auch sympathische Protagonistin und Ibiza als Handlungsort passt einfach perfekt. Wer sich auf verrückte Geschichte, mit überirdischer Note, einlassen kann, wird hier Spaß haben. Insgesamt vergebe ich für diesen Roman gute 4 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.09.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


gut

Liebesroman mit einigen Längen und einer detaillierten Figurenzeichnung

„Man sieht sich“von Julia Karnick konnte mich ehrlich gesagt nicht sonderlich begeistern. Während ich ihr vorhergehendes Buch aufgrund seiner Leichtigkeit und Humors mochte, erschien mir die Lektüre hier nun fast schon zäh. Denn nach fast 500 Seiten bin ich froh die Geschichte nun hinter mir lassen zu können. Dabei ist der Autorin eine durchaus realistische, lebensnahe „Liebes“- oder wohl eher Lebensgeschichte gelungen. Beide Hauptfiguren haben Ecken und Kanten, sind aber so detailreich und authentisch, dass ich mich gut in beide hineinversetzen konnte. Immer wieder verpassen sich die Beiden und es gibt mal gute, mal weniger gute Gründe für ein „Man sieht sich“ in der Zukunft. Der Titel ist hier also wirklich Programm. Am Anfang und in der Mitte des Romans ergaben sich für mich aber deutliche Längen, erst zum Ende hin konnte mich die Story dann wieder mehr gefangen nehmen. Insgesamt machte mir aber auch die Stimmung zu schaffen, durchgehend empfand ich die Geschehnisse als deprimierend und so zog mich das Buch stellenweise richtig runter. Klar darf es bei einer lebensnahen Liebesgeschichte auch Tiefen geben, hier überwogen sie aber einfach zu stark. Der Schreibstil ist darüber hinaus unaufgeregt und spricht in meinen Augen weder für, noch gegen das Buch. Wer aber auf lebensnahe Geschichten mit viel Herzschmerz steht, könnte sich hier wohlfühlen. Ich persönlich kann allerdings nur 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 06.09.2024
Der kleine Affe Rocko
Fritz, Micha;Drust, Rike;Studio Topie

Der kleine Affe Rocko


sehr gut

Um Hilfe bitten ist nicht schwer

„Der kleine Affe Rocko Kriegst du die auf?“von Micha Fritz und Rike Drust ist ein farbenfrohes Pappbilderbuch, für alle Kinder ab 3 Jahren. Besonders toll sind dabei das große Format, sowie das wertige Material welches gut was aushält. So finden auf einer Seite zudem mehr Details Platz und es kommt stellenweise Wimmelbild-Feeling auf. Die Zeichnungen sind wie schon gesagt ziemlich bunt, detailreich, aber nur wenig naturgetreu. Vorteil von dieser Darstellung ist allerdings, dass auch etwas gruseligere Tiere, total freundlich wirken. Die Botschaft der Geschichte gefällt uns darüber hinaus richtig gut. Rocko vermittelt nämlich ganz spielerisch das es okay ist um Hilfe zu bitten und auch seine Angewohnheit Finden (statt suchen) zu gehen ist allerliebst. Einzig sprachlich finden wir die Geschichte für das empfohlene Alter zu anspruchsvoll. Nicht inhaltlich, aber was den Schreibstil betrifft. Zum einen werden immer wieder komplizierte Begriffe verwendet und auch der eingebaute Wortwitz ist eher für Ältere, wenn nicht gar nur für Erwachsene, verständlich. Aufgrund dessen ziehen wir auch einen Stern ab, abgesehen davon handelt es sich aber um ein lustiges und lehrreiches Kinderbuch!

Bewertung vom 04.09.2024
Agency for Scandal
Wood, Laura

Agency for Scandal


ausgezeichnet

Unglaublich gut - Hier stimmt einfach alles!

Mit ihrem Roman „Agency for Scandal“ konnte mich Autorin Laura Wood sogar noch mehr begeistern, als ich ursprünglich dachte. Die Geschichte ist nämlich unfassbar fesselnd, amüsant und noch dazu ziemlich einzigartig und damit nicht nur für Jugendliche ein Genuss. Zunächst mochte ich die Idee einer geheimen Agentur von Frauen für Frauen total gerne, das Ganze auch noch in der Regency-Zeit angesiedelt ist einfach unschlagbar. Spannung wechselt sich hier mit nuancierter Gesellschaftskritik, stets mit einem feministischen Fokus, ab. Ein wenig Romantik gibt es auch, für mich war diese zum Glück aber sehr stimmig und keinesfalls kitschig. Der Schreibstil liest sich darüber hinaus durchgehend flüssig und machte einfach nur Spaß. Besonders gerne mochte ich Protagonisten Izzy, aber auch die übrigen Figuren wirkten überaus lebensecht und authentisch. Auf ein Wiedersehen im nächsten Band freue ich mich auch deshalb jetzt schon! „Agency for Scandal“ gehört für mich auf jeden Fall zu meinen Jahreshighlights und darum vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.09.2024
Und morgen wieder schön
Sand, Marie

Und morgen wieder schön


sehr gut

Geteilter Eindruck

Der Roman „Und morgen wieder schön“ von Marie Sand besteht aus zwei Teilen, wobei diese mich sehr unterschiedlich überzeugen konnten. Zunächst begleiten wir die 19-jährige Amanda nach Paris, wo diese als Haarkünstlerin bei Karl Lagerfeld lernen und groß rauskommen möchten. Was mir dabei unglaublich auf die Nerven ging war die unfassbare Naivität von Amanda, welche auch nach etlichen Fehlschlägen immer noch dachte ihr würde alles in den Schoß fallen und alle hätten nur auf sie gewartet. Auch die oberflächliche Modewelt, konnte mich nur wenig faszinieren. Toll war hingegen der stets spürbare Zeitgeist und das einzigartige Flair von Paris und auch die entstehenden Freundschaften waren authentisch und stimmig. Im zweiten Teil in welchen es die nicht mehr ganz so junge Amanda dann nach Berlin verschlägt, wandelte sich mein Empfinden total. Plötzlich wurde die Handlung unglaublich gehaltvoll, ernsthaft und alle Figuren gewannen deutlich an Tiefe. Überaus emotional fesselte mich die Handlung auf einmal vollkommen. Auch der Schreibstil lag mir auf einmal mehr und ich konnte vollkommen im Buch versinken. Gerne hätte es für meinen Geschmack noch einige Seiten mehr geben dürfen. Nach dem holprigen Beginn, konnte mich die Geschichte also doch noch für sich gewinnen, so dass ich letztlich gute 3 1/2 Sterne vergeben kann, welche ich auf 4 aufrunde.

Bewertung vom 01.09.2024
Aufbruch nach Artimé / Wächter der Magie Bd.1
McMann, Lisa

Aufbruch nach Artimé / Wächter der Magie Bd.1


sehr gut

Magisch, kreativ, mitreißend - Ein fantastisches Abenteuer für Jung und Alt

Eigentlich mag ich solch werbewirksame Vergleiche nicht, in diesem Fall treffen sie aber erstaunlich gut zu. „Wächter der Magie 1 Aufbruch nach Artimé“ von Lisa McMann ist wirklich eine Mischung aus Harry Potter und Panem. Allerdings zum Glück nur bezogen aufs grundsätzliche Setting, denn die Autorin hat doch eine ganz eigene Welt erschaffen. Darin stehen sich Quill, ein lehrbuchmässiger totalitärer Staat und das magische Artimé gegenüber. Gerade die anfänglichen Kapitel verdeutlichen gut wie mit Hilfe von Angst, Kontrolle und Macht ausgeübt wird. Erfrischend anderes ist hingegen der magische Anteil, hier werden Zauber mithilfe von Kunst und Kreativität zum Leben erweckt. In ihrer Botschaft bestärkt die Geschichte Diversität, Mitgefühl und Toleranz, was mir sehr gut gefiel. Was die Altersempfehlung angeht bin ich etwas zwiegespalten. Manche Szenen sind schon sehr bedrückend und können durchaus Angst machen. Auch die Kampfszenen empfand ich bei manchen Details als nicht kindgerecht. Andererseits passt die Erzählung durch ihre schlichte Logik durchaus zur jüngeren Zielgruppe. Deshalb bietet sich für Leser:innen ab 10 Jahren, meiner Meinung nach eine gemeinsame Lektüre an. An sich würde ich das Buch eher ab 12 Jahren einordnen. Auch wenn „Aufbruch nach Artimé“ als Reihenauftakt geschrieben wurde, ist die Geschichte doch im Großen und Ganzen in sich abgeschlossen und kann auch als Einzelband gelesen werden. Dennoch bin ich neugierig welches Abenteuer Alex und seine Freund:innen im nächsten Band erwartet.

Bewertung vom 30.08.2024
Das Pferd der Winde
Kinkel, Tanja

Das Pferd der Winde


ausgezeichnet

Bezauberndes Kinderbuch, über eine wahren Begebenheit

„Das Pferd der Winde“ von Tanja Kinkel ist nicht nur für Pferdemenschen eine bewegende Lektüre. Auch wenn mir eine genaue Altersempfehlung schwer fällt, kann ich auf jeden Fall sagen, dass der Roman auch Erwachsene problemlos fesselt. Inhaltlich ist die Geschichte oft dramatisch, wobei auch gefährliche Situationen kindgerecht erzählt werden. Trotzdem durchquert Pferd Mori mehrere Kriegsgebiete, weswegen das Thema einfach sehr präsent ist. Es handelt sich also auf keinen Fall um eins der üblichen Heile-Welt-Pferdebücher. Die Geschichte ist definitiv tiefgründig und auch durch ihre Erzählweise etwas ganz besonderes. Die beschwerliche Reise zurück in die mongolische Steppe, wird nämlich aus Sicht von Hengst Mori berichtet. Auch wenn noch andere Tiere zu Wort kommen ist er ganz klar der Held der Geschichte! Großartig fand ich auch welche Werte vermittelt werden. Hilfsbereitschaft, Offenheit, Freundschaft und Mut sind nur 4 davon. Und trotz Kriegsgeschehen und Angriffen ergibt sich letztendlich ein vielschichtiges und doch positives Bild auf das Wesen von Mensch und Tier. Allgemein verbirgt sich in diesem Buch soviel, womit ich gar nicht gerechnet habe. Gekrönt wird das Werk dann noch von zauberhaften Illustrationen, welche die Geschichte bildhaft begleiten und noch lebendiger werden lassen. Da ich von Aufmachung und Umsetzung einfach nur begeistert, vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.08.2024
Das Wesen des Lebens
Turpeinen, Iida

Das Wesen des Lebens


weniger gut

Enttäuschend langatmig

Selten war ich so froh ein Buch endlich beendet zu haben. Mehrmals war ich kurz davor „Das Wesen des Lebens“ von Iida Turpeinen abzubrechen. Da mich das Werk inhaltlich aber durchaus interessierte hielt ich letztendlich doch bis zum Schluss durch. Was also gibt es über den Roman zu sagen, außer das ich froh bin die Lektüre geschafft zu haben? Zunächst einmal erstreckt sich Handlung über einen unglaublich langen Zeitraum. Dabei wechseln die erzählenden Protagonisten immer wieder, was einerseits irritierte, anderseits aber auch gut war, denn Manche der (männlichen) Erzähler hätte ich definitv kein ganzes Buch lang ertragen. Als positiv empfand ich hingegen die wenigen weiblichen Stimmen, welche zum Glück auch eine Rolle in der Geschichte der Seekuh spielten. Trotzdem blieb die Stimmung durchgehend gedrückt, teils war ich fassungslos ob der menschlichen Grausamkeiten den faszinierenden Tieren gegenüber, teils von häufig langatmigen Passagen einfach nur gelangweilt. Ausgestorbene Tierarten und ihre Geschichte verdienen auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit, auch durch die heutige Aktualität des Themas. Die Beschäftigung damit lohnt allemal, nur kann ich „Das Wesen des Lebens“ dafür leider nicht empfehlen. Anstatt zu fesseln ließ die Lektüre mich deprimiert zurück. Natürlich ist meine Bewertung höchst subjektiv, ich persönlich kann aber nicht mehr als 2 Sterne vergeben.

Bewertung vom 30.08.2024
Das größte Rätsel aller Zeiten (eBook, ePUB)
Burr, Samuel

Das größte Rätsel aller Zeiten (eBook, ePUB)


sehr gut

Unterhaltsame Geschichte voller Rätsel

„Das größte Rätsel aller Zeiten“ ist es wohl vor allem für Protagonist Clayton, welcher im Buch das Geheimnis seiner Herkunft lösen muss. Regelmäßige Krimileser:innen, können aber schon früh erkennen worauf Autor Samuel Burr hinaus will. Und so waren einige Twists auch für mich nur wenig überraschend. Dennoch ist der Roman durchaus unterhaltsam und läd durch unterschiedliche Aufgaben, wie etwa dem eingebauten Kreuzworträtsel, zum aktiven Mitmachen ein. Die zahlreichen sympathischen, wie auch authentischen Figuren, sorgen darüber hinaus für eine tolle Atmosphäre. Auch deshalb versank ich gerne in der Geschichte und ließ mich in die Gemeinschaft der Rätselmachenden entführen. Der Schreibstil ist passend unaufgeregt und doch auch bildhaft, was zu einem angenehmen Lesefluss führte. Erzählt wird aus zwei Perspektiven und Zeitebenen, wobei am Ende ein runder Bogen entsteht. Alles in allem gefiel mir der Roman richtig gut, so dass ich ihn gerne weiterempfehlen kann.