Knives Out - Mord ist Familiensache

gut

Ein Krimisetting wie in einem Agatha Christie Roman: Der Hausherr - ein erfolgreicher Schriftsteller - wird in seinem Haus erdolcht aufgefunden - einer der Verwandten oder Hausangestellten muss es sein. Neben der Polizei ermittelt auch ein etwas seltsamer Detektiv - es dauert viele Irrungen und Wirrungen, bis der Mörder gefunden.
Der Film steht in der Tradition von Krimikomödien a´la "Eine Leiche zum Dessert", aber ganz so lustig ist er leider nicht.
Der Film versammelt einen Haufen bekannte Schauspieler/innen, wie z.B. Jamie Lee Curtis, die dann aber kaum mal einen ganzen Satz sagen dürfen. Breiten Raum nimmt die Rolle ein, die Daniel Craig als Detektiv spielt. Er legt sie als Persiflage auf den immer-souveränen und etwas steifen James Bond an. Allerdings wird das nach einiger Zeit ein wenig ermüdend und es beschleicht einen der Verdacht, dass D.C. vielleicht einfach kein besonders guter Schauspieler ist ...
Insgesamt: ganz lustig, aber mit Längen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Reiseberichte

gut

Eine kleine Auswahl der Reiseberichte, die Siegfried Unseldt seit 1959 über seine Reisen zu Autoren, Rechteinhabern und literarischen Agenten geschrieben hat. z.T. witzig, aber auch erschütternd, wenn hier Großschriftsteller sich teilweise als kleingeistige Feilscher entpuppen (in extenso gibt es sowas im Briefwechsel Unseldts mit Thomas Bernhard, der vor ein paar Jahren erschienen ist).

Leider ist so manches für Leser, die kein intimes Wissen über Autoren, Werke und Skandale der 60er Jahre ff. besitzen, schlicht unverständlich. Der Verlag speist einen mit einem knapp dreiseitigen allgemeinen Nachwort ab - Erklärungen zu den einzelnen Reiseberichten: Fehlanzeige.

Fazit: wieder einmal zeigt sich Siegfried Unseldt in nachgelassenen Notizen als humorvoller Schreiber und als "Stimme der Vernunft" bei Verhandlungen mit "seinen" Autoren. Dass sich der Verlag eine auch noch so geringe erklärende Aufarbeitung gespart hat, ist sehr bedauerlich.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Venedig

sehr gut

Biografie einer Stadt - was soll das sein?

Nicht nur Stadtgeschichte (harte Daten der Ereignisgeschichte gibt es sogar weniger) sondern die Entwicklung der unterschiedlichsten Bereiche, von der Architektur über Heiligenverehrung bis zu Kunst und Musik beschreibt der Autor in seinem essayistischen Werk.

Und er zeigt, dass Venedig quasi schon beinahe von Anfang an eine Stadt der Touristen gewesen ist, von den Pilgern, die ins heilige Land fahren wollten, über die Besucher der europaweit berühmten Casinos und Bordelle, den Victorianischen Engländern, die dem Lärm der industriellen Revolution entkommen wollten bis zu den heutigen Kreuzfahrt-Besuchern.

Eine gelungene Beschreibung, nur vielleicht manchmal ein bisschen zu länglich.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Am Tatort bleibt man ungern liegen / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.12 (2 Audio-CDs, MP3 Format)

weniger gut

Vorausgeschickt: ich habe bislang fast alle Komissar-Jennerwein-Krimis, von Jörg Maurer höchstselbst großartig eingelesen, als CD gehört. Bislang fand ich alle ziemlich großartig (gut, ein paar mehr, ein paar ein bisschen weniger), aber mit dieser Nummer 12 kann ich mich nicht wirklich anfreunden: Ein ziemliches Durcheinander und es fehlt größtenteils der feine Humor, der die gewiss auch in früheren Titeln vorhandenen Unwahrscheinlichkeiten der Handlung quasi "ausstopft". Hoffentlich bald wieder etwas bodenständiger ...

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Stella

schlecht

Eine komplizierte Liebesgeschichte mit ein bisschen Nazi- und Holocaust-Grusel, das hat ja schon bei Schlinks "Vorleser" super funktioniert - mag sich der Autor gedacht haben.

Aber die Zutaten sind hier noch ein bisschen gemeiner: Der Autor nimmt als eine der Hauptfiguren einen Menschen, der tatsächlich gelebt hat ("Stella"), wohl aus keinem anderen Grund, als seiner abstrusen Story ein bisschen Authentizität zu verleihen - denn er beschreibt keineswegs die Lebensgeschichte von Stella - soweit sie bekannt ist - sondern dichtet ihr eine Liebesgeschichte an - das Thema des Romans. Die bedrückende Geschichte der Jüdin, die im Auftrag der Gestapo - die ihre Eltern inhaftiert haben - , andere Juden verrät - interessiert den Autor nur ganz am Rande.

Die andere Hauptfigur ist eine Hans-Castorp-artige Figur, ein junger Schweizer mit einem in Istanbul lebenden Vater und einer Nazi-Mutter, der zum Kunstunterricht ins Berlin des 2. Weltkriegs zieht ... soviel zur abstrusen Story.

Fazit: die Lebensgeschichte von "Stella" ist sicherlich eine Biografie oder meinetwegen auch einen Roman wert. Aber was Takis Würger daraus gemacht hat, ist doch sehr enttäuschend.

8 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Das Kind in mir will achtsam morden / Achtsam morden Bd.2

ausgezeichnet

Wieder sehr lustig und lesbar, eine Persiflage auf Thriller und Persönlichkeitsratgeber gleichermaßen. Der 2. Teil ist ein bisschen Action-ärmer als der erste und für meinen Geschmack hackt der Autor ein bisschen zu viel auf in seinen Augen wohl allesamt scheinheiligen umweltbewegten Gutmenschen herum. Aber insgesamt sehr amüsant und großer Lesespaß.

10 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Allmen und die verschwundene Maria / Johann Friedrich Allmen Bd.4, Audio-CD

gut

Vorausgeschickt: ich finde die Bücher von Martin Suter sehr lesenswert. Interessante Geschichte - süffige Darreichungsform. Schon den ersten der "Allmen-Krimis" fand ich im Gegensatz zu allen anderen Suter-Büchern, die ich bislang gelesen hatte, ein bisschen "schnarchzapfig", so mit einer gewissen Bräsigkeit erzählt, die wohl dem dandy-haften Ermittler Allmen entsprechen soll.

Diesen Roman hatte ich als CD erworben, um ihn im Auto hören zu können. Nach einer 1/4 Stunde musste ich leider abschalten, da die einschläfernde Wirkung sonst zur Verkehrsgefährdung beigetragen hätte ...

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

The Good Liar - Das alte Böse

gut

Helen Mirren und Ian McKellen spielen wie immer großartig, so dass man den Film trotz maximal unwahrscheinlicher und an den Haaren herbeigezogener Handlung ganz gut finden kann.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.