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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Deidree C.
Wohnort: 
Oberösterreich
Über mich: 
Lesesüchtig ;-)

Bewertungen

Insgesamt 125 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2024
Die im Dunkeln sieht man doch
Vine, Barbara

Die im Dunkeln sieht man doch


gut

Von Mord und Täter rückwärts zum Opfer, zu unaufgeregt

Soviel ich über Barbara Vine, beziehungsweise Ruth Rendell, weiß hat sie für ihre Werke einige Preise erhalten. Vielleicht habe ich mit „Die im Dunkeln sieht man doch“ ein falsches Buch für das Kennenlernen dieser Autorin gewählt.
Faith, die Nichte von Vera, erzählt aus ihrer Sicht und rollt den Mord von hinten her auf, wie es zum Mord kommen konnte. Wer eigentlich das Opfer ist, erfährt der Leser ziemlich am Ende des Buches. Dieser Aufbau ist etwas anders, aber interessant.
Die Darstellung der Familiengeschichte und ihrer Geheimnisse gelingt der Autorin ebenfalls. Für mich erzählte Faith, für einen Krimi aber etwas zu ruhig, unaufgeregt, fast wie ein Bericht.
Zu Beginn kämpfte ich mit den Personen, wer mit wem wie verwandt ist, doch das bekommt man mit den Seiten hin. Danach wird es aber irgendwie lang, vielleicht weil mir die Spannung fehlte, obwohl schon ein paar Wendungen unvorhergesehen waren. Das offene Endelässt Spielraum für eigene Überlegungen, ist jedoch nicht meines.
Ich habe das Buch gelesen, aber damit ist es für mich auch schon getan.

Bewertung vom 13.08.2024
Die Löwin von Jerusalem
Laurin, Ruben

Die Löwin von Jerusalem


sehr gut

Eine Anlehnung an biblischer Erzählung

Der Autor Ruben Laurin ist mir kein Unbekannter. Ich mag seine Bücher normalerweise sehr gerne. Bei „Bathseba Die Löwin von Jerusalem“ muss ich aber leider ein paar Abstriche machen.
David und Goliath, die Geschichte aus der Bibel, ist sicherlich vielen Menschen ein Begriff. Und ja, wir folgen eben diesem David, späteren König David, und seiner Geliebten Bathseba, späteren Kindesmutter von König Salomo, auf ihrem Weg vom Jugend- bis zum Greisenalter.
Das Los der Frauen war damals ein sehr hartes. Die Handlungen von Bathseba sind vor diesem Hintergrund durchaus nachvollziehbar, nicht allerdings, dass manches ‚nein‘ von Kriegern und auch dem König selbst stillschweigend hingenommen wird. Sie bleibt mir irgendwie fremd.
David wird hier nicht nur als der harte Mann beschrieben, der seinen Wunsch, sein Ziel über das Schicksal seiner geliebten Bathseba stellt, sondern der Leser bekommt auch die weiche Seite zu sehen. Das gefällt mir ganz gut. Man kann sich zumindest vorstellen, dass es so gewesen sein könnte.
Schwer fand ich die spontanen Zeitenwechsel, oft innerhalb einer Seite, ohne Kennzeichnung. Aus dem Kontext erklärt sich, dass hier Wesen oder Engel zum Leser sprechen und die Vergangenheit der Gegenwart gegenüberstellen. Doch ich musste immer wieder ein paar Zeilen mehrmals lesen um zu verstehen, dass gerade die Engel erzählen.
Sehr gut gefällt mir, dass es als Zusatzmaterial eine Karte, Glossar, Zeittafel und Personenverzeichnis gibt. So fällt eine Orientierung zu jeder Zeit leicht.
Ich sehe die Geschichte als netten Roman, der sich an biblischer Erzählung anlehnt.

Bewertung vom 10.08.2024
Yoko / Die Rache Bd.1
Aichner, Bernhard

Yoko / Die Rache Bd.1


ausgezeichnet

Erbarmungslose Vergeltung, Emotionen brillant sichtbar gemacht

Faszinierend, wie schnell ein Mensch zum Mörder werden kann. Das Erschreckende, es klingt vollkommen logisch. Rache, Vergeltung, Wut, Ohnmacht, Trauer und der Wunsch zu vergessen lösen in Yoko den Entschluss aus, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Nicht nach dem Gesetz, das scheint ihr zu unfähig, zu harmlos.
Mit „Yoko“ folgen wir einer ganz eigenen Persönlichkeit. Der Leser wird von Bernhard Aichner tief in ihre Gefühle geführt. Die Leere und Verzweiflung ist beinahe greifbar. Bis zu dem Moment in dem sie aktiv wird und immer weiter in den schwarzen Sog gezogen wird. Ein Mord bedingt den nächsten. Die erschreckende Leichtigkeit mit der sie Leben nimmt, streitet mit der moralischen Seite im Leser. Zumindest bei mir. Yoko nimmt sich zu Beginn die Entschuldigung, dass die Täter es nicht anders verdient hätten. Dies wechselt hin zum Selbstschutz.
Durch den ganzen Thriller zieht sich eine gewisse Kaltschnäuzigkeit, die aber nur vordergründig so erscheint. Eigentlich ist Yoko tief verzweifelt und findet, dass sie nichts mehr zu verlieren hat. Buchstäblich niemand steht an ihrer Seite.
Ob sie je wieder aus diesem Abwärtsflug aussteigen kann?
Für mich ist dieses Buch definitiv ein Highlight des Jahres. Ich habe es in einem Schwung gelesen und war von den ersten bis zu den letzten Seiten gefangen. Somit gibt es eine volle Leseempfehlung, wenngleich der Leser nicht empfindlich sein darf.

Bewertung vom 03.08.2024
Seinetwegen
Del Buono, Zora

Seinetwegen


gut

Sehr viele ablenkende, wenn auch manch interessante, Einschübe

Die Kurzbeschreibung hat mich sehr angesprochen. Eine Frau, die sich auf die Suche nach dem Verursacher des Unfalls macht, der ihrem Vater vor 60 Jahren das Leben gekostet hat. Damals war sie gerade einmal acht Monate alt. Die Fragen, was ist aus diesem Mann geworden, wie hat er mit der Schuld gelebt, aber auch die Fragen Zora betreffend, wie wird sie mit diesem neuen Wissen umgehen, was ändert sich für sie, kann sie endlich den Verlust des Vaters (den sie laut ihren Aussagen nie so empfunden hat) aufarbeiten?
Die Umsetzung hat mich dann allerdings etwas erstaunt und verwirrt. Der Aufbau ist in sprunghaften Sequenzen gestaltet. Einmal wird vom Vater erzählt und schon gibt es einen Einschub, der im ersten Moment so gar nicht dazupasst. Dann findet der Leser sogar Statistiken, die ihr bei der Suche offenbar ebenfalls in die Hände gefallen waren. Bis der Leser definitiv zur eigentlichen Suche kommt, darf er einen Gutteil des Buches lesen.
Ich bin mit dieser Art des sprunghaften Schreibens nicht richtig warm geworden, auch konnte mir die Person Zora nichts geben. Sie war mir zu unnahbar.
Positiv und sehr aufwertend finde ich die Bilder aus der Vergangenheit. Sie machen das Erzählte lebhafter. Auch mit Blick auf das Ganze kann ich sagen, dass eine spürbare Entwicklung, ein Umdenken, ein erstes Loslassen stattgefunden hat.
Trotz dieser positiven Teile konnte mich persönlich das Buch nicht wirklich überzeugen. Es war mir einfach zuviel Ablenkendes rund um die Ausgangsfragen eingeschoben.

Bewertung vom 30.07.2024
Sündentempel der Lust   Erotischer Roman
Ward, Julia

Sündentempel der Lust Erotischer Roman


ausgezeichnet

In einem Rutsch gelesen, romantisch, heiß, ein Schuss Extravaganz

Wie gut, dass Clarissa eine so gute Freundin wie Sofia hat. Diese nimmt sie in diesen exklusiven Club mit von dem Clarissa noch nie gehört hat, obwohl er in ihrer Stadt ist. Das Badehaus, dem Namen und den Andeutungen von Sofia ist es ein „Sündentempel der Lust“.
Sehr gut beschreibt Julia Ward die anfänglichen Bedenken von Clarissa. Auch ihre Scham, die aber bald von Lust und Leidenschaft abgelöst wird. Die erotischen Szenen werden bildlich und farbenfroh erzählt. Die Geschichte berichtet Clarissa aus ihrer Perspektive und immer wieder spricht sie den Leser direkt an. Das zieht einem zusätzlich in die Geschichte hinein.
Der Liebesroman rund um die heißen Ereignisse ist gut aufgebaut. Es hat den Anschein, dass dies wirklich irgendwo passieren könnte. Nichts fühlt sich konstruiert oder gezwungen an.
Ich wollte das Buch übers Wochenende lesen, doch es war in einem Rutsch ausgelesen. Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung für Liebhaber der heißen, romantischen Gefühle mit einem Schuss Extravaganz.

Bewertung vom 23.07.2024
Die Unteilbarkeit der Liebe (MP3-Download)
Fields, Jennie

Die Unteilbarkeit der Liebe (MP3-Download)


gut

Liebe oder Krimi oder beides oder nichts davon

Eine brillante Wissenschaftlerin vom Weltgeschehen und der Liebe aus der Bahn geworfen. Sich mühsam wieder zusammengesetzt, um ab dem Zeitpunkt ein Durchschnittsleben zu führen. Bis die alte Liebe wieder in ihr Leben tritt.
Der Leser erfährt in „Die Unteilbarkeit der Liebe“ viel über das Leben von Rosalind. Sie ist eine mutige Frau. Sie will sich nicht aufgeben, will das Richtige tun. Ihr Part bei dem sogenannten Manhattan-Projekt dagegen bleibt mehr oder weniger im Dunkeln.
Es kommt zur Vermischung von Liebesgeschichte und Agentenkrimi, wobei ich nicht sagen kann, was überwiegt. Möglich, dass Jennie Fields sich gar nicht festlegen wollte. Es geht ja zum Teil um ihre Familie. Aber was wollte sie aufzeigen? Dass Rosalind vom Leben enttäuscht, aber nicht geschlagen wurde? Dass sie für die Liebe einsteht? Dass sie ihrem Land hilft? Worauf sollte sich der Leser konzentrieren?
Für mich war der Krimianteil nicht spannend genug und die Liebesgeschichte zu wenig emotional. Irgendwie fand ich mich nirgendwo zuhause.
Der Schreibstil ist allerdings einfach zu lesen. Und das Cover fand ich auch schön, wenngleich ich nur vom Bild nicht sagen könnte worum es in dem Buch gehen wird.
Die Grundidee hat mir gefallen, die Ausführung war dann leider nicht so meines.

Bewertung vom 20.07.2024
Gefährliches Komplott
Baldacci, David

Gefährliches Komplott


sehr gut

Viele Namen, Pseudonyme, Wendungen, spannender Aufbau

Bis ich „Gefährliches Komplott“ in Händen hielt, war mir David Baldacci völlig unbekannt. Mit seinem fesselnd aufgebauten und voller Wendungen bestückten Thriller hat er mich allerdings fast von sich überzeugen können.
Gut dreiviertel des Buches sind spannend und immer wieder überraschend. Anfangs dachte ich, es sei ein wenig viel Privatleben von Mickey Gibson, doch es klärt sich, dass diese Hintergrundinformationen für den Leser nicht unwichtig sind.
Es ist allerdings kein Krimi, den man so schnell nebenbei lesen kann. In dem Fall hätte ich den Durchblick über die Figuren, ihre Namen oder Pseudonyme verloren. Nicht, dass ich schon früh wusste, wer wer ist, aber das Raten und doch Falschliegen, hat mir Spaß gemacht.
Zwischendurch und am Ende kam kurz das Gefühl auf, dass sich Mickey nicht ihrem Charakter entsprechend verhält, beim Schlussakt konnte ich der Schatzsuche nicht ganz klar folgen, was wohl an meinem fehlenden Wissen auf dem Gebiet der Kryptowährungen liegen mag, aber die großen und wichtigen Fragen wurden für mich geklärt.
Der Thriller bewegt sich vom Thema her auf einem sehr schweren Boden. Zwar schafft der Autor die Stimmung nicht permanent drückend darzustellen, aber der Leser bekommt die eine und andere Portion an menschlicher Niedertracht zu lesen. Für mich war es zwar kein perfekter, aber doch ein guter Start mit dem Autor. Ich werde sicher wieder ein Buch von ihm zur Hand nehmen.

Bewertung vom 13.07.2024
Wollüstige Cuckold - Storys   10 geile erotische Geschichten
Degen, Miu

Wollüstige Cuckold - Storys 10 geile erotische Geschichten


sehr gut

Heiße Erstkontakte in verschiedenen Konstellationen

Die Geschichtensammlung von Miu Degen dreht sich, wie der Titel schon verrät, einzig um das Thema Cuckold. Alle Geschichten haben auch gemeinsam, dass für mindestens eine der Figuren diese Neigung völlig neu ist. Die Konstellationen sind unterschiedlich, mal ist der Ehemann der Cuckold, mal ein völlig Fremder, der zum Spiel eingeladen wird, mal treffen sich zwei Paare und dann darf auch ein Butler die hohe Herrschaft beglücken.
Der Schreibstil ist gleichbleibend flüssig zu lesen, die Wortwahl wird den Geschichten angepasst, so finden wir zum Beispiel bei der Adelsgeschichte eine völlig andere Ausdrucksweise. Ich habe das als angenehm und authentisch empfunden.
Die „Wollüstige Cuckold-Storys“ haben allesamt eine gewisse fesselnde Eigenschaft. Man möchte wissen, wie die unerfahrene Figur reagieren wird, ob sie sich der heißen, erotischen Situation entzieht oder sich doch in den Genuss fallen lassen kann. Nimmt sie die Erklärung an oder wehrt sie sich gegen die Neigung, bei sich selbst oder dem Partner, je nachdem.
Ein Detail ist mir nicht so positiv aufgefallen. Und zwar: in nur einer einzigen der Geschichten verläuft die Handlung ohne verbale Demütigung des Cuckolds. Alle anderen müssen teilweise heftige Worte über sich ergehen lassen. Auch wenn das in den Geschichten die Figur erregt, finde ich das Verhältnis nicht wirklich ausgewogen und glaube auch nicht, dass jeder Cuckold zusätzlich mit Worten gedemütigt werden will.
Aber grundsätzlich ist dieses Buch für alle Leser, die dem Thema interessiert gegenüberstehen, wärmstens zu empfehlen.

Bewertung vom 05.07.2024
Böhmische Hoffnung
Lindberg, Karin

Böhmische Hoffnung


gut

Auftakt der Reihe, mit Längen, kein einziges Thema abgeschlossen

In der damaligen Zeit war es sicherlich für selbständig denkende Frauen nicht einfach. Auch hier wird so eine Geschichte angekündigt. Alba mag so eine junge Frau sein, doch für mich war sie zu sehr passiv, wartet zu sehr ab. Vielleicht ändert sich das im nächsten Band ja noch.
Die „Böhmische Hoffnung“ ist der erste Band der Lemberg-Sage. Insoferne ja nicht verwunderlich, wenn einige Themen für den nächsten Band offengehalten werden. Doch hier wird nicht ein einziges Problem erledigt. Nur offene Andeutungen, Wünsche, Hoffnungen.
Den Aufbau hat Karin Lindberg so gewählt, dass aus der Sicht von sehr vielen verschiedenen Personen erzählt wird. Einerseits interessant, da man Einblicke in die Köpfe der wichtigsten Protagonisten bekommt, andererseits hatte ich das Gefühl, mich auf keinen von ihnen konzentrieren zu können.
Mir war die Geschichte leider zu flach. Ich persönlich hätte mir gewunschen, dass wenigstens irgendetwas nicht nur angesprochen, sondern auch geklärt, gelöst worden wäre. Gefühlt hat jedes Familienmitglied, aber auch die Personen rundum, ihre Geheimnisse, die unter keinen Umständen ans Licht kommen dürfen. Könnte ja spannend sein, nur sie werden eben nur angedeutet und sollen wohl auf den nächsten Band neugierig machen. An und für sich ein nett zu lesender Roman, aber nicht mehr. Leider konnte er mich nicht überzeugen.

Bewertung vom 29.06.2024
Wolke Sieben ganz nah
Greenwood, Kirsty

Wolke Sieben ganz nah


ausgezeichnet

Liebe, Humor, Spannung, Ernsthaftigkeit, Übernatürliches perfekt gemixt

Ein Liebesroman bei dem man gar nicht anders kann, als mitfiebern. Als Leser musste ich ständig überlegen, wie es den Protagonisten weiter ergehen könnte. Wer gehört jetzt eigentlich wirklich zu Delphi? Finden sie einen Weg zueinander, oder gibt es gar kein Happy End? Wenn doch, wie sieht es aus?
Kristy Greenwood schafft eine Atmosphäre, die man getrost spannend nennen darf. Ja, auch spannend und fesselnd sind Wörter, die zu einem Liebesroman passen. Das Übernatürliche gibt der Geschichte den Reiz. Die richtigen Worte, der flüssige Schreibstil und die humorvolle Erzählung der Autorin lassen ganz selbstverständlich „Wolke Sieben ganz nah“ erscheinen. Ich habe mit Delphi mitgelitten und mich mit ihr gefreut.
Die Figuren haben allesamt ihre Macken, Ecken und Kanten. Das macht sie wahrscheinlich so menschlich. Auch wenn, gerade die männlichen Hauptprotagonisten, als sehr attraktiv dargestellt werden, so gibt es auch die Durchschnittspersonen. Diese Mischung finde ich genauso gelungen wie die abwechslungsreichen Handlungen. Delphi entwickelt sich im Laufe des Buches rasant zu einer selbstbewussten Frau.
Mein Fazit ist, dass ich hier definitiv einen Sommerhin in Händen halte. Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung für alle, die eine humorvoll skurrile Liebesgeschichte mit einem himmlischen Schuss Spannung lesen wollen.