Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Penelope
Wohnort: 
Koblenz
Über mich: 
Ich lese eigentlich alles, was Buchstaben hat und sofern der Covertext vielversprechend ist.

Bewertungen

Insgesamt 49 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2010
Deutschstunde
Lenz, Siegfried

Deutschstunde


ausgezeichnet

"Die Freuden der Pflicht", so lautet das Thema eines Aufsatzes, den Siggi Jepsen in der Besserungsanstalt für Jugendliche in Hamburg schreiben soll. Überfordert bzw. überwältigt von seinen Erinnerungen findet er keinen Anfang und gibt ein leeres Heft ab, was zu einer Strafarbeit führt. Alleine in seiner Zelle muss er den Aufsatz nachschreiben und darf erst wieder aktiv am Alltag teilhaben, wenn er seine fertige Arbeit abliefert. Doch die als Strafe gedachte Arbeit wird zur Aufgabe, zur "Freude der Pflicht" im wahrsten Sinne des Wortes, in der Siggi seine Vergangenheit aufarbeitet: sein pflichtbewusster Vater, der als Polizeiposten Rugbüll das von den Nationalsozialisten verhängte Malverbot an seinem Freund, dem Maler Nansen überwacht und die Ausübung seiner Pflicht über seine Freunde, ja sogar über seine eigene Familie stellt. Ohne Aufgabe fühlt sich sein Vater hilflos. Selbst sein Sohn Klaas wird "Opfer der Pflicht" und von seinem pflichtbewussten Polizei-Vater nach Husum ausgeliefert. Der Maler umgeht das Malverbot immer wieder - er kann nicht anders als seiner inneren Einstellung zu folgen - und Siggi, von dem sein Vater erwartet, dass er ihm bei der Überwachung des Malverbotes hilft, stellt sich heimlich auf die Seite seines erwachsenen Freundes, versteckt Gemälde vor dem sicheren Ruin. Selbst als der Krieg bereits zu Ende ist, kann Vater Jepsen nicht davon ablassen, seine vermeintliche Pflicht weiter auszuüben... Siggi sieht sich veranlasst, weiterhin bedrohte Gemälde zu verstecken, was ihm letztendlich eine Verfolgung seitens der Polizei und eine Haftstrafe in der Besserungsanstalt einbringt.
Hier nun erlebt Siggi nun die "Freuden der Pflicht" in Form seines Aufsatzes, sowie z.B. durch den sympathischen Wärter Joswig, der immer wieder Möglichkeiten sucht und findet, um seine Pflichten zu erfüllen, ohne jedoch "Opfer der Pflicht" zu schaffen. Als Siggi seine persönliche "Freude der Pflicht" erfüllt hat, kommt er zu der Erkenntnis, dass er anstelle seines Vaters in der Besserungsanstalt sitzt und zweifelt daran, ob er Rugbüll und dem Leben dort jemals entkommen kann...
Ein Roman der Nachkriegszeit von Siegfried Lenz, in dem es hauptsächlich um das Thema "Pflicht" geht und eindrucksvoll die negativen Gefahren und Einflüsse der Pflicht zeigen, die "Freuden der Pflicht", sowie auch die "Opfer der Pflicht" . Er soll den Leser dazu anregen, sich Gedanken über dieses Thema zu machen, wie weit Pflicht einen Freude sein kann, eine Last, wieweit darf die Ausübung der Pflicht gehen, wieweit ist sie sinnvoll, sinnlos... Wo ist die Grenze, wer bestimmt sie?
Nebenbei ist das Buch sehr unterhaltsam, spannend, man kann sich nicht lösen von den Geschehnissen am Deich, wie geht es weiter, wird er tatsächlich... ??
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist wirklich absolut lesens- und empfehlenswert, auch wenn einige Längen entstehen, durch die ausgiebige Beschreibung der Landschaften und einzelner Details.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2010
Dantons Tod
Büchner, Georg

Dantons Tod


sehr gut

Es lebe die Revolution ! Ein Drama von Georg Büchner, das noch zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde, wenn auch stark rezensiert. In der Spätphase der frz. Revolution, als die Monarchie bereits gestürzt und der König hingerichtet war, herrschten Unterdrückung und Armut in Frankreich. Doch dieses Mal unter dem Revolutionär Robespierre, der seine Macht ausnutzte. Sein ehemaliger Kampfgefährte Danton wird zum Feind, denn Danton hat inzwischen andere Vorstellungen und Hoffnungen für die zukünftige neue Republik. Robespierre nimmt Danton und seine Gefährten gefangen und lässt sie schließlich unter der Guillotine hinrichten.
Ein aufrührendes Drama, das die Verwirrungen der Revolution, seine Widersprüche, Hoffnungen und ZIele zeigt. Wer weiß, wie die Revolution ausgegangen wäre, hätte Danton bis zum Schluss an seinen Zielen festgehalten und sie durchzusetzen versucht, anstatt sich seinen Vergnügungen mit Frauen und dem Spiel hinzugeben. Doch er scheint aufgegeben zu haben, macht es sich bequem und genießt da Leben. Sein letzter Versuch, kur vor seiner Hinrichtung Robespierre vor dem Volk in Zweifel zu ziehen, kommt zu spät.
Ein historisches Drama, das die Problematik der frz. Revolution sehr gut aufgegriffen und umgesetzt hat!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.08.2009
Die Jagd am Nil
Adams, Will

Die Jagd am Nil


gut

Mir ging der Lesestoff im Urlaub aus und auf meiner Schmökertour im Buchladen stiess ich ich auf diesen ägyptischen Thriller, der Spannung in Ägypten versprach... Ein neuer Fall für den Ägyptologen Daniel Knox: Auf einem Basar glaubt er, eine wertvolle Keramikschale gefunden zu haben und versucht nun, herauszufinden, ob diese Schale echt ist und wenn ja, woher sie kommen könnte. Seine Suche führt ihn an den Rand der Sahara, wo er an einer Ausgrabungsstätte auf den religiösen Fanatiker Peterson trifft, der offensichtlich mehr über die Schale weiss, als er zugeben will. Als Knox schliesslich sogar verfolgt wird und sein Freund Omar beim Fluchtversuch stirbt, gerät Knox unter Mordverdacht und muss nun vor der Polizei fliehen. Er gerät in viele gefährliche Situationen, und will doch gleichzeitig herausfinden, was es mit der geheimnisvollen Ausgrabungstätte auf sich hat, die auf eine mögliche Verbindung zwischen altem und neuem Testament hinweist...
Das Buch entsprach nicht ganz meinen Erwartungen, mir war es teilweise geschichtlich sehr spezifisch und die Handlungen von Daniel Knox schienen mir angesichts seiner Verletzungen doch des öfteren unangemessen. Andererseits lud die Geschichte zum miträtseln und mitforschen ein. Wer sich für die Geschichte Ägyptens interessiert, kann hier einige Hintergründe rund um die Ägyptische Historie aufnehmen. Alles in allem ein guter und spannender Thriller auf ägyptischem Boden rund um historische Ausgrabungen und reichlich Hintergrundwissen!

11 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.07.2009
Ich folge Dir mit geschlossenen Augen
Frank, Rina

Ich folge Dir mit geschlossenen Augen


gut

Die 48-jährige Rina Frank zieht endlich in die lang ersehnte Wohnung mit Balkon. Als TV-Produzentin wartet sie seit zwei Jahren auf einen Auftrag, ihre Tochter leidet seit ihrer Geburt unter einer Blutkrankheit und sie vermisst ihre geliebte Schwester Seffie, die bei einem Autounfall ums Leben kam. Außerdem ist sie sich über ihre Gefühle zu ihrem langjährigen Freund Jacob nicht ganz im Klaren.
In der neuen Wohnung, so hofft sie, wird sich mit ihrer Anschrift auch ihr "Geschick" zum Positiven ändern und sie endlich den Sinn ihres Lebens finden. Gerade als sie endlich einen Auftrag erhält, erleidet sie eine Herzattacke und muss ins Krankenhaus. Dort erfährt sie, dass sie schwer krank ist und verzweifelt sucht sie nach einer geeigneten Behandlungsmethode. Auch ihre "Privathexe" fragt sie um Rat und ist froh, als sie schließlich in Dr. Erez Green einen qualifizierten Arzt findet, der offensichtlich sehr am Wohl seiner Patienten interessiert ist. So sehr, dass er sich nach der Operation am Herzen Rinas dazu bekennt, sich in sie verliebt zu haben und da auch Rina ihm ihr Herz im wahrsten Sinne des Wortes geöffnet hat, beginnt eine leidenschaftliche und intensive Beziehung. Rina glaubt, endlich die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben und kann es kaum abwarten, bis Erez sich endlich von seiner Frau trennt und sie gemeinsam ihre Zukunft aufbauen können. Einerseits ist Rina sehr eigenwillig, setzt ihre Wünsche durch, kämpft um die Aufnahme ihrer Tochter an der Universität, andererseits ist sie jedoch völlig willenlos, wenn Erez sie mit seinen Liebesschwüren umgarnt. Trotzdem erkennt auch sie, dass ihre Beziehung zu Erez viele Konflikte birgt und dass auch Erez nur ein Mensch mit Fehlern und Schwächen ist. Jacob, Rinas treuer Freund, der schon lange darauf hofft, sie zum Traualtar führen zu dürfen, steht ihr weiterhin zur Seite und wartet auf ihre Entscheidung...

Dieses Buch ist eine Liebesgeschichte um eine Frau, die sich in ihren verheirateten Arzt verliebt. Beide müssen sich entscheiden, ob diese Liebe ausreichend für den Rest ihres Lebens ist oder ob es vielleicht doch noch eine andere Liebe in ihrem Leben gibt...?

Ich finde die Geschichte des Buches recht gut, finde aber, dass die Gefühle unter dem nüchternen Schreibtstil leiden. Ich fühlte mich mehr als aussenstehender Zuschauer denn als Leser, der mitfühlt und mitfiebert. Ungewöhnlich ist auch, dass Autorin und Protagonistin den gleichen Namen haben, was natürlich die Frage aufwirft, ob es sich evtl. um eine Biographie oder Teilbiographie handeln könnte...

Bewertung vom 12.06.2009
Die Hütte
Young, William P.

Die Hütte


sehr gut

In diesem Hörbuch „Die Hütte“ wird die Geschichte eines Mannes erzählt, der ein Wochenende mit Gott verbringt, so seltsam es sich zunächst auch anhören mag. Geprägt von seiner Kindheit, in der sein gewalttätiger Vater ihn dazu veranlasst, von zu Hause wegzugehen und seine geliebte Mutter und Familie zurückzulassen, lebt Mackenzie mit seiner Frau und seinen fünf Kindern ein beschauliches Leben. Dieses wird jäh zerstört, als Mack mit seinen Töchtern und einem seiner Söhne einen Campingurlaub am See verbringt. Während er seinen Sohn vor dem Ertrinken rettet, wird seine kleine Tochter Missy entführt! Die lange und zunächst erfolglose Suche endet an einer Hütte im Wald, die Hinweise dazu liefert, dass Missy offensichtlich dem „kleinen Ladykiller“ zum Opfer gefallen ist. Die Hilflosigkeit und Ohnmächtigkeit ist übergross, fast zerbrechen Mack und seine Familie daran und sein Glaube an Gott ist so gut wie nicht mehr vorhanden.
Einige Jahre später erhält Mack einen unfrankierten Brief, die eine Einladung in eben diese Hütte enthält, als Absender ist „Papa“ angegeben... Papa, so nennt seine geliebte und gläubige Frau Gott, doch dass er nun einen Brief von Gott bekommt, kann wohl nicht sein, oder doch? Zweifelnd, aber dennoch neugierig, kann er sich dieser Einladung nicht entziehen und macht sich auf den Weg. Als er an der Hütte ankommt und tatsächlich auf „Papa“ trifft, und gleichzeitig sogar noch auf Jesus und den heiligen Geist, ist er sprachlos, ungläubig - zu fantastisch und irreal sind diese Personen, die sich ihm als „Gott“ vorstellen... Sein ganzes Bild und seine Vorstellungen, die er bisher von Gott und der Religion hatte, werden infrage gestellt. Genau dies ist beabsichtigt! Gott will Mack die Bedeutung des Glaubens zeigen, wer er ist und worum es ihm geht: nicht um Macht, „Befehlsketten“, Zwänge, sondern allein um die Liebe. Gott ist IMMER da. Aber Mack sucht zunächst eine Antwort auf seine grösste, seine wichtigste Frage: Warum hat Gott den Mord an Missy zugelassen??? Sie hatte es doch nicht verdient... Die „große Traurigkeit“, die Mack seit dem Tod Missy's befallen hat, lässt ihn nicht los, solange er keine befriedigende Lösung findet. In der Hütte, im Zusammenleben mit der Dreifaltigkeit, erfährt er in vielen philosophisch-religiösen Gesprächen und Erlebnissen mit Gott die Antwort. Zusammen „erarbeiten“ sie für Mack neue Erkenntnisse zu vielen Themen, die ihn bisher daran hinderten, Gott voll und ganz zu vertrauen.
„Papa“ macht ihm deutlich, wie man Liebe leben kann, nämlich nur durch Versöhnung, Vergebung. Ja, er verlangt von Mack sogar, dem Mörder seiner Tochter zu verzeihen, was Mack zunächst als unglaubliche Forderung ansieht...

So irreal die Situation ist, in der Mack sich befindet, lässt er sich von dem Zauber der Hütte gefangennehmen, lässt zu, dass eine eigenen, grundsätzlichen Werte und Einstellungen nach und nach hinterfragt werden. Seine gesamte Weltanschauung gerät ins Wanken und sein Leben erfährt eine grosse Wendung...

„Die Hütte“ wurde von Paul Young ursprünglich für seine Kinder geschrieben und hat inzwischen eine überaus grosse Beliebtheit in den USA erreicht. Das deutsche Hörbuch wird von Johannes Steck gesprochen, dem es meisterhaft gelingt, die Geschichte ausdrucksvoll und lebendig zu lesen, sodass man sich voll und ganz auf die Gespräche und das Geschehen einlassen kann.
Trotz aller Lebendigkeit und Ausdrucksstärke ist diese Geschichte wohl nur für die Menschen geeignet, die bereit sind, sich mit dem Thema Glaube auseinanderzusetzen. Doch wer sich darauf einlässt, für dne kann dieses Buch eine Bereicherung sein, indem es dazu anregt, viele „alte“ Fragen aus der Religion und aus dem Leben neu zu überdenken...

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.06.2009
Alles wegen Werner
Haskamp, Bettina

Alles wegen Werner


sehr gut

Clara und Werner leben in einer Villa an der portugiesischen Algarve und stehen kurz vor ihrem 30. Hochzeitstag. Doch anstelle eines angemessenen Geschenkes erhält Klara die Mitteilung, dass ihr Mann für vier Wochen in das Land ihrer Träume – Brasilien – reisen wird, und zwar OHNE sie, sondern mit einem Freund! Dies ist enttäuschend, jedoch nicht wirklich verwunderlich, nachdem sie ohnehin nur noch nebeneinander hergelebt haben und die Ehe eine Farce ist. Doch Clara, die in den vergangenen Jahren Trost im Alkohol und bei ihrem Hund Tom gesucht hat, bringt nicht die nötige Courage und Power auf, aus dieser Ehe auszubrechen und einen Neubeginn zu wagen. Als Werner aus dem Brasilien-Urlaub zurückehrt, stellt sie fest, dass er sich irgendwie verändert hat – eine neue Chance für ihre Ehe? Aber nein, die neue Aura heisst Laura und ist auch der Grund für Werners Enschluss,diese Ehe nun endgültig zu beenden. Er fordert die Scheidung. Clara ist entsetzt und fällt in tiefe Depressionen, bis sie endlich erkennt, dass die Trennung endügltig ist und sie sich nun ein neues Leben aufbauen MUSS. Die Wahl zwischen einem Leben in Deutschland oder Portugal fällt ihr nicht schwer. Sie kauft sich eine „Hütte“ mit Grundstück im einsamen und trockenen Alentejo, wohin sie sich zunächst mit Zigaretten, Alkohol und ihrem Hund zurückzieht und es scheint fraglich, ob sie jemals zu einem normalen Leben zurückfindet. Erschwerend kommt hinzu, dass sie, obwohl schon 15 Jahre in Portugal, diese Sprache nur mangelhaft beherrscht, da sie sich nie die Mühe gemacht hat, sie zu lernen. Obwohl die Menschen in Alentejo zurückgezogen und unter einfachsten Bedingungen leben, machen es sich ein alter Mann und seine Familie zur Aufgabe, ihr zu helfen, und tatsächlich: es wirkt! Sie wird wieder aktiv, findet zu sich selbst, sogar zu einer neuen Freundin, die Clara mit ihrer frischen Art aufmuntert und wachrüttelt. Als dann auch noch ein attraktiver Schweizer in ihr Leben tritt, schient ihr Leben wieder lebenswert und sie merkt, dass die Trennung von Werner das Beste war, was ihr passieren konnte !

Diese Geschichte wird von Clara im frischen und teilweise selbstironischen Stil erzählt. Die Landschaft und die Menschen werden ausführlich und gefühlvoll beschrieben, sodass man sich das Leben in Claras Häuschen in Alentejo gut vorstellen kann. Land und Leute werden sympathisch dargestellt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, eine lockere Erzählung über eine Frau, die gezwungen wird, mit 51 Jahren endlich auf eigenen Beinen zu stehen...

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.05.2009
Kaltduscher
Sachau, Matthias

Kaltduscher


ausgezeichnet

Oliver Krachowitzer, genannt "Krach" wohnt in einer Fünfer-Männer-WG in Berlin. Grösstes Problem: der Hauseigentümer Wohlgemuth versucht mit allen Mitteln, diese Bewohner aus der sanierungsbedürftigen Wohnung loszuwerden. Da fällt auch schon mal "aus Versehen" der Strom aus oder es läuft tagelang kein Wasser mehr. Doch selbst eine fehlende Zimmerwand bringt die WG-Bewohner nicht aus der Ruhe, sie halten zusammen und lassen sich nicht einschüchtern. Es ist immer etwas los: die neuesten Schäden an der Wohnung, das Vorsprechen für das neue Schauspiel-Engagement, Beziehungs-Stress - Eins ist sicher: es wird nie langweilig! Charmant, sympathisch und zum Teil heiter erfahren wir Einzelheiten über eine Männer-WG im Allgemeinen und das Seelenleben eines Mannes im Besonderen. Dieses Buch kann man nur empfehlen, und obwohl es eine Männer-WG ist, ist dieses Buch bestimmt nicht nur für Männer ...!!!

Bewertung vom 27.05.2009
Der Schuh auf dem Dach
Delecroix, Vincent

Der Schuh auf dem Dach


sehr gut

Der Titel des Buches verspricht einen Roman, in dem es um einen einzelnen, einsamen Schuh auf einem Pariser Dach geht. Wie kommt der besagte Schuh dorthin, von wem stammt er?

Doch beim Aufschlagen des Buches wird schnell klar, daß es sich hier nicht um einen Roman, sondern um 10 einzelne Kurzgeschichten handelt, die zwar letztendlich miteinander verflochten werden, aber doch jede für sich steht.
Ob es das rührende, kleine Mädchen ist, das glaubt, ein Engel habe seinen Schuh dort auf dem Dach verloren, oder der "Einbrecher", der sich in die Wohnung seiner Ex-Freundin schleicht und dort den Schuh seines Rivalen aufs Dach befördert, oder die alte Dame, die mit allen Mitteln versucht, die Feuerwehr dazu zu bewegen, besagten Schuh vom Dach zu entfernen und dadurch einen neuen Freund findet - sie alle haben ihre eigene Geschichte, Meinung und Perspektive im Hinblick auf einen Schuh.

Interessant zu erfahren, was so ein einfaches Fußbekleidungsstück alles bewirken und auslösen kann... Der Autor schreibt teilweise humoristisch, gefühlvoll, aber auch philosophisch und regt so zum Schmunzeln, Mitfühlen und Nachdenken an. Mir haben die 10 Kurzgeschichten sehr gut gefallen, auch wenn ich mir ursprünglich etwas ganz Anderes unter dem Titel vorgestellt hatte...

Empfehlenswert für alle, die keine langen Romane oder dicke Bücher lesen, sondern eher kurzweilige Erzählungen für den Leseabend vorziehen !!! Viel Spaß!