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Nilly

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Insgesamt 88 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2011
Der Ruf des weißen Raben
Seven Deers, Sanna

Der Ruf des weißen Raben


ausgezeichnet

Durch meine Reisen in die USA bin ich schon seit längerem von der Mystik der Indianer gefangen. Die Naturverbundenheit und die intensive Lebensweise mit spirituellen Riten sind für mich sehr beeindruckend.

Somit war ich auf das Buch „Der Ruf des weißen Raben“ von Savanna S. Deers sehr gespannt. Die Autorin kommt aus Hamburg und lebt seit langem mit ihrem indianischen Mann in der Wildnis Kanadas. Wenn nicht Savanna S. Deers, wer soll sonst einen authentischen Roman über das Leben und die Liebe eines besonderen Paars schreiben?

Die Protagonisten Myra treibt es in die Natur. Schon lange war sie nicht mehr an dem Ort ihrer Kindheit. Doch sie braucht jetzt endlich Ruhe - und die fand sie schon immer in den Wäldern Kanadas. Unbedarft platzt sie plötzlich in die Zeremonie eines Indianerstammes. Myra weiß noch nicht, dass damit ein ganz besonderes Leben für sie beginnt.
Der sympathische Indianer Chad nimmt Myra an die Hand und versucht, sie bei ihrer großen Aufgabe zu unterstützen. Myra wurde von den Geisterwesen auserkoren, die Welt zu retten. Es wird ihr ermöglicht, durch Pforten in unterschiedliche Zeiten einzutauchen. Diese Reisen sind wunderbar spannend geschrieben. Die Autorin lässt Myra von der Gegenwart in die Zukunft und wieder weit in die Vergangenheit hüpfen. Es kommt nie Verwirrung auf, sondern eine kribbelndes: Was passiert als nächstes? Welches Abendteuer lässt als nächstes auf sich warten?

Die Liebe zwischen Chad und Myra wird im Laufe der Zeit stärker und intensiver. Der Schreibstil rutscht hier nie ins kitschige ab oder wirkt abgedroschen. Die Charakter der Protagonisten haben Farbe und Tiefgang. Jedes mal wenn ich das Buch in die Hand nahm, tauchte ich in die Natur ein. Die beschreibenden Worte und die fantastische Geschichte haben mich regelrecht verzaubert und in den Bann gezogen. Ich kann dieses Buch also auf jeden Fall sehr empfehlen - nicht nur für Indianer- und Wildnisfans!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.07.2011
Aus dem Dunkel / Seal Team 12 Bd.1
Melton, Marliss

Aus dem Dunkel / Seal Team 12 Bd.1


gut

Helen ist eine allein erziehende, starke Frau. Ihr Mann Gabe ist ein Navy SEAL mit Herz und Seele. Die Ehe stand eigentlich nur noch auf dem Papier… Nach einem Einsatz in Nordkorea kommt Gabe nicht mehr zurück. Er wird nach einem Jahr für tot erklärt. Helen und ihre Tochter Mallory müssen jetzt mit der Gewissheit klar kommen, dass sie wirklich alleine sind. Helen gibt sich stark und nach einiger Zeit ist sie Stolz auf ihre Freiheit und Selbstständigkeit. Dann plötzlich der Anruf, der alles verändern soll: Gabe lebt! Er war in Gefangenschaft und wurde übel gefoltert. Aber er hat überlebt und konnte fliehen. Nur sein Gedächtnis wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Helen ist über die Nachricht regelrecht schockiert. Endlich hat sie es geschafft, sich eine Welt ohne Gabe aufzubauen. Soll jetzt wieder ihre erdrückende und egoistische Ehe beginnen? Nein, ihr Schutzschild ist über das Jahr gewachsen. Nach seiner Genesung soll Gabe wieder aus ihrem Leben verwinden.

Das Buch „Seal Team 12 – Aus dem Dunkel“ startet für mich völlig überraschend. Das Cover vermittelte eher den Eindruck, ein Action geladenes Navy-Buch in den Händen zu halten. Die Autorin Marliss Melton legt aber unglaubliche viele Gefühle in das Buch. Helen ist durch das Auftauchen von Gabe maßlos überfordert. Sie wird regelrecht überschwemmt von Liebe und Lust aber auch von Wut und Ohnmacht. Gabe hingegen hat sich nach der Gefangenschaft verändert. Er weiß jetzt, dass er ohne die Liebe seiner Familie die Qualen nicht überlebt hätte. Er will wieder ein Teil von Helens und Mallorys Leben sein. Diese intensiven Gefühle der beiden Protagonisten nehmen den größten Teil des Buches ein. Zum Schluss kommt doch noch Spannung und Geschwindigkeit in das Buch.

Der lockere und angenehme Schreibstil passt wunderbar zu diesem doch romantischen Buch. Die oft wiederholenden und detaillierten Gedanken fand ich teilweise etwas übertrieben. Ich finde auch die Betitelung „Thriller“ nicht richtig. Man stellt sich da einfach etwas anderes vor. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen. Die Protagonisten haben Tiefe und die Geschichte macht einfach Spaß.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2011
Tote gehen nicht den Eifelsteig
Clasen, Carola

Tote gehen nicht den Eifelsteig


gut

Dr. Edgar Schramm und Dr. Lutz Winkelmann sind Freunde, aber auch erbitterte Konkurrenten! Beide wollen unbedingt den Posten der ausgeschriebenen Oberarztstelle. Schnell ist eine aberwitzige Idee geboren: wer zuerst den 313 km langen Eifelsteig, ein Wanderweg durch die Eifel, erfolgreich hinter sich gebracht hat, darf die Stelle sein eigen nennen. Der durchtrainierte Edgar ist sich sicher, dass er diese Wette mit links schaffen und endlich seinen verdienten Karrieresprung machen wird. Was er allerdings nicht weiß, er wird auf Schritt und Tritt beobachtet. Edgars Exfreundin Rita lässt ihn keine Sekunde aus den Augen…

Nachdem Edgar die ersten anstrengenden, aber landschaftlich wunderschönen Etappen hinter sich lässt, passiert das Unglaubliche. Eine junge und attraktive Wanderin wollte sich ihm anschließen und ist am nächsten Morgen tot… Jetzt kommt die sympathische und „wander-faule“ Hauptkommissarin Sonja ins Spiel. Durch ihre menschlichen Schwächen und ihrem goldigen Haustier hatte ich schnell einen Draht zu ihr.

Rasant und spannend startet der Eifelkrimi „Tote gehen nicht den Eifelsteig“. Schnell war ich in dem Geschehen gefangen. Die Autorin Carola Clasen hat einen authentischen Schreibstil mit Charme und Pfiff. Besonders die gruseligen Stellen, als Rita mit ihren völlig kranken Gedanken ihr Leben um Edgar kreisen lässt und sich ein Scheinbild zusammen spinnt. Durch die abwechslungsreichen Ich-Erzählungen kommt richtig Schwung in den Krimi. Der Leser bekommt einen intensiven und interessanten Blick in die unterschiedlichen Gedanken der Protagonisten.

Zum Ende hin knickt die ansonsten durchgehende Feinheit leider etwas ab. Ja, ich finde der Lesefluss stockt. Leider kann somit die finale Lösung nicht so richtig mit Esprit und Paukenschlag gelöst werden. Generell gab es für mich keine Überraschungen mehr. Das Cover ist meiner Meinung nach nicht sehr attraktiv gestaltet. Trotz dieser Kritikpunkte hatte ich viel Spaß mit dem Eifelkrimi. Die Einblicke in die Natur und der locker, leichte Schreibstil machen das Buch zu einem lesenswerten Krimi.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.07.2011
Der Schimmer des Ledger Kale
Law, Ingrid

Der Schimmer des Ledger Kale


gut

Ledger ist 12 Jahre alt, geht wie alle Kinder in die Schule, hat Freunde und sein großes Hobby ist Laufen. Diese Leidenschaft verbindet ihn mit seinem Vater. Auf dem ersten Blick also alles ganz normal… denkste! Seine Familie umgibt ein Geheimnis: mit dem 13. Geburtstag erhält jedes Familienmitglied seinen persönlichen Schimmer. Da gibt es zum Beispiel Verwandte die Sachen schweben lassen, jemanden seinen Willen aufzwingen oder sogar ganze Landschaften verändern können. Völlig unterschiedlich und ohne Regel findet der jeweilige Schimmer seinen Menschen.

Dann ist es soweit. Ledger hat Geburtstag und wartet auf seinen Schimmer. Leider passiert nicht das, was er sich gewünscht hat. Ganz im Gegenteil! Plötzlich gehen alle metallischen Gegenstände in seiner Gegenwart kaputt. Damit er mit seinem Schimmer umzugehen lernt, darf (muss) er seine Ferien auf der Ranch der Familie verbringen. Und hier staunt der Leser nicht schlecht! Die unterschiedlichsten Schimmer sind zu bestaunen. Witzig, frisch und einfach unterhaltsam.

Ich habe den ersten Band nicht gelesen. Das störte aber absolut nicht. Mir haben die Missgeschicke des noch unerfahrenen Schimmer-Besitzers Ledger gut gefallen. Interessant finde ich dann auch seinen doch oft schwarzen Humor, wenn wieder alles auseinander fällt und Ledger seine Kräfte einfach nicht unter Kontrolle bekommt. Dennoch gibt es auch Kritikpunkte. Es treten ziemlich viel Personen in dem Buch auf, sodass ich etwas verwirrt war, welcher Schimmer jetzt zu wem gehört. Nach einer Weile ging es aber schon besser. Außerdem zieht sich der erste Teil extrem in die Länge. Erst später bekommt die Geschichte so richtig Schwung. Die Charakter der Protagonisten hingegen sind wunderbar herausgearbeitet, haben Tiefe und sind putzig. Eine Person fand ich allerdings anfangs überhaupt nicht sympathisch! Ich sage nur: SJ. Das Mädchen ist hinterhältig und gemein. Aber auch sie gewinnt zum Ende hin eine Menge Pluspunkte.

Ich denke, dieses fantasievolle Jugendbuch hat auch eine Botschaft. Jeder Mensch will etwas ganz besonderes können oder besitzen. Mit ein bisschen Übung und Selbstvertrauen kann jeder seinen individuellen Schimmer haben und einzigartig sein. Das Jugendbuch „Der Schimmer des Ledger Kale“ von Ingrid Law ist ein nettes Jugendbuch mit angenehmen Schreibstil und fantasievollen Ideen. Natürlich dürfen auch die erste Liebe und die dazugehörigen Schmetterlinge nicht fehlen!

Bewertung vom 22.06.2011
Für immer und eh nicht
Wanner, Heike

Für immer und eh nicht


ausgezeichnet

Die Liebe geht oft teuflische Wege!

Wer Lust hat, sich himmlisch zu amüsieren und sich teuflisch über den Witz und die Ironie des Lebens zu freuen, liegt mit dem Buch „Für immer und eh nicht“ genau richtig. Die Autorin Heike Wanner hat eine wunderbar lockere und frische Sommerlektüre geschaffen. Perfekt für entspannende Tage im Liegestuhl.

Schon der Einstieg ist absolut crazy: Jesus, Jungfrau Maria, Eva, Adam, Erzengel Gabriel und Petrus treffen sich im Himmel zu einem Meeting. Natürlich kommen die Kollegen von Jesus zu spät. Wie schon die letzten 2000 Jahre auch! Durch einen kleinen amüsanten Ehestreit zwischen Adam und Eva kommt die Idee auf, einen absoluten Traummann zu kreieren und diesen einem Single vor die Nase zu setzten. Gesagt, getan: das „Opfer“ heißt Theresa, ist 38 Jahre alt und gerade auf dem Weg in den Urlaub. Man darf auf den (Alb)Traummann gespannt sein!

Die Charaktere der Protagonisten sind wunderbar gefühlsvoll und haben Charisma. Durch die Ich-Erzählung hat der Leser einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt von Theresa. Trotz ihren fast 40 Lebensjahren stapft sie ein wenig naiv durch das Leben. Dennoch kann sie auf ihre eigene Apotheke stolz sein und das ist sie auch! Nur die große Liebe lässt auf sich warten. Das soll sich ja aber auch schon bald ändern, schließlich setzt die Projektgruppe alles daran die Erdenbürgerin Theresa glücklich zu machen.

Die Passagen der himmlischen Projektgruppe haben mir besonders gut gefallen. Diese kreative Idee der Autorin geben dem Buch einen besondern Reiz. Leider kommen diese originellen Einschübe viel zu selten! Ich hätte mir hier absolut mehr himmlischen Smalltalk gewünscht. Klasse finde ich hingegen die versteckten Hinweise, dass der Traummann doch ein Engel ist, wie z. B. die Kühlerfigur auf seinem Auto.

Mein Fazit ist somit: Daumen hoch und absolut lesenswert! Hoffentlich hat die Autorin noch viele solcher „himmlischen“ Einfälle und wir dürfen uns über weiter urkomische Bücher mit Pfiff freuen!

Bewertung vom 16.06.2011
Das Geheimnis der Totenmagd
Neeb, Ursula

Das Geheimnis der Totenmagd


sehr gut

Frankfurt, Anfang des 16. Jahrhundert: Katharina ist eine Totenmagd. Ihre Aufgabe ist es, die Verstorbenen zu waschen und zu herzurichten. Jeder Beruf, der in dieser Zeit mit dem Tod in Berührung kam, ist „unrein und unsittlich“. Somit wird sie verachtet und gemieden. Ihr Vater ist der Ortsansässige Totengräber. Als er eines Nachts ein dunkles Ritual beobachtet, nimmt das Unheil seinen Lauf.

Die junge und starke Katharina ist intelligent und passt sich dem damaligen Frauenbild nicht richtig an. Als sie jedoch einen geliebten Menschen verliert, fällt sie tief in ein dunkles, schwarzes Loch. Das verlockende Vergessen trägt sie immer tiefer in den Schlund des Bösen. Wird ihre eigene Kraft ausreichen, um endlich wieder Licht zu sehen?

Die Autorin Ursula Neeb entführt den Leser mit dem Buch „Das Geheimnis der Totenmagd“ in eine schwierige Zeit. Durch die Intensität ihrer Worte war ich schnell in den düsteren Gassen Frankfurts unterwegs. Besonders die Angst der Bürger vor der Pest ist regelrecht spürbar und grauenhaft. Dreck, Schmutz und der tägliche Kampf ums Überleben, vor allem der Unterschicht, ist authentisch und interessant beschrieben. Ich denke, der Autorin war es hier wichtig, dass der Leser das Leid und den Schrecken vor Augen hat. Schnell war mir klar, dass die Recherche und das Hintergrundwissen der Autorin beachtlich sind.

Durch den Einschub gruseliger Passagen des König Tods und eines jungen Priesters blickt man in kranke und abstoßende Gedanken. Dennoch war ich gefesselt von dem Abgrund. Für mich ist es ein Stück verständlicher, dass in dieser Zeit der abartigste Aberglaube fest in den Köpfen verankert wurde. Nach all diesen Schrecken brauchten die Menschen ein anderes Sinnbild. Die Kirche konnte kaum noch den nötigen Halt und Beistand geben.

Die Charaktere der Protagonisten haben Tiefgang und zeigen dem Leser das unbequeme Leben auf. Der Schreibstil ist erfrischend und anders. Es werden sowohl Dialekt als auch gestelzte Reden des Mittelalters verwendet. Dadurch kann man einfach nicht vergessen, wo und in welcher Zeit man sich gerade befindet.
Mir hat das Buch sehr gefallen. Der Mix aus Historischer Krimi und Liebesgeschichte hat mich gepackt und ich habe die Geschichte gerne gelesen. Zum Ende hin wird es jedoch ein klein wenig kitschig und zu vorhersehbar. Aber diese kleinen Kritikpunkte verzeihe ich gerne - das Buch ist absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 24.05.2011
Vater, Mutter, Tod
Langer, Siegfried

Vater, Mutter, Tod


gut

Der Prolog aus „Vater, Mutter, Tod“ ist spannend, bedrückend und zugleich erschreckend. Gewalt und Kontrolle in der Ehe… Mutter und Sohn sind die leid tragenden. Er ist der Herrscher ohne Gnade. Dann passiert das Unvorstellbare - und das Unheil nimmt seinen Lauf…

Im 1. Kapitel lernt der Leser die erfolgreiche Jacqueline kennen. Sie ist glücklich verheiratet, hat einen wohlerzogener Sohn und jetzt kommt noch ein beruflicher Höhepunkt dazu. Aber ihr Hoch ist mit einem Schatten getrübt: plötzlich kann sie sich an Dinge nicht mehr richtig erinnern. Sie hat richtige Aussetzer und dazu kommen rasende Kopfschmerzen. Außerdem wird Jacqueline in ihrem Alltag von einer rothaarigen Frau verfolgt. Ihr Mann macht sich große Sorgen.

Der Autor Siegfried Langer wirft den Leser regelrecht in einen Wirrwarr aus Wahn und Wirklichkeit. Der Leser spring nur so von Gegenwart zur Vergangenheit und wieder zurück. Ich muss sagen, trotz der Sprunghaftigkeit ist es kein Problem, den spannenden Geschehnissen zu folgen. Stück für Stück wird aus den Scherben wieder ein Ganzes. Die vielen Fragezeichen sind jedoch fast komplett bis zur Mitte gelöst, was ich ein wenig schade finde. Der Autor nimmt somit die Faszination des Zusammenfügens vorweg. Der Spannungsbogen bricht abrupt und der Krimi plätschert dann ein wenig vor sich hin. Die Charaktere der Protagonisten stehen im Hintergrund. Vor allem der Ermittler ist etwas unbeholfen in das Buch eingebaut und eigentlich nur eine Randperson.

Dennoch haben mir der Schreibstil und die Idee des Buches gut gefallen. Es ist nicht der „typischer Thriller“ mit vielen Leichen und Blut. Die Geschichte geht unter die Haut und zeigt tiefe menschliche Abgründe auf. Es war für mich sehr interessant zu sehen, wozu eine gequälte und missbrauchte Seele im Stande ist. Verdrängung und Fantasiewelten finden in den Alltag ohne dass sich der Mensch wehren kann. Das Cover und der Titel sind perfekt gewählt und stimmig.

Ich hatte das Buch schnell gelesen und möchte es auch wirklich weiterempfehlen. Der Autor hat ein Händchen für tiefgründige Themen mit absoluter Spannung bewiesen.

Bewertung vom 18.05.2011
Die drei ???, Top Secret Edition, 3 Bde.
Lerangis, Peter; Lynds, Gayle; Stine, Megan; Stine, H William

Die drei ???, Top Secret Edition, 3 Bde.


ausgezeichnet

Wenn ich etwas sehe, dass mit den drei ??? zu tun hat, ist sofort meine Aufmerksamkeit geweckt. Somit ist mir die Box „Top Secret“ sofort ins Auge gesprungen! Unübersetzte Geschichten von amerikanischen Schriftstellern aus den 80er Jahren? Spitze, muss ich haben! Die Box ist auf jeden Fall äußerlich ein absolutes Highlight. Mal schauen was in ihr steckt!

Das erste Buch heißt „House of Horrors - Haus der Angst“ und ist von den Autorenpaar Mergan und H. William Stine aus dem Jahre 1986. Schnell wird dem Leser klar, dass er hier nicht nur eine spannende Geschichte in der Hand hat, sondern aktiv an dem Fall mitarbeiten darf! Es ist nämlich ein so genanntes Mitmachbuch. Ich werde zum Detektiv und spiele mit. Justus, Peter und Bob nehmen mich unter ihre Fittiche und wir stürzen uns gemeinsam in das Abendteuer. Je nachdem für welche Variante ich mich entscheide, entwickelt sich die Geschichte. Durch meine Entscheidungen springe ich nur so das Buch! Ich muss sagen: das macht richtig Spaß! Innerhalb wenigen Stunden habe ich das Rätsel (mit ein paar wenigen Fehlentscheidungen) gelöst. Der Schreibstil ist gewohnt locker und im Jugendbuchstil gehalten. Somit: Daumen hoch!

Peter Lerangis ist der Autor des zweiten Buches „Brainwash - Gefangene Gedanken“ von 1989. Hier haben es die Detektive mit einem wirklich gefährlichen Fall zu tun. Eine Sekte Namens SynRea in New York zieht viele Jugendliche in ihren Bann. Sogar die kritischen drei ??? können sich kaum der Anziehungskraft der glücklichen, sicheren und viel versprechenden Zukunftsvisionen entziehen. Eigentlich sollten Justus, Peter und Bob einen vermissten Junge aus den Griffen der Sekte befreien. Der Autor hat eine interessante und spannende Geschichte mit Hintergrund erschaffen. Da hatten unsere Lieblingsdetektive wirklich zu kämpfen! Der Schreibstil ist absolut passend und ich war schnell gefangen. Die Tatsache, dass Bob einen richtigen Job hat und Peter eine Freundin, finde ich interessant. Mit 17 Jahren gehört das eben auch dazu! Ich bin auf jeden Fall froh, dass dieses Abendteuer gefunden und übersetzt wurde!

Das letzte und dritte Buch der Box ist ebenfalls von dem Autor Peter Lerangis und aus dem Jahr 1989. Der Titel „High Strung - Unter Hochspannung“ passt perfekt zu dieser verschollenen Geschichte. Justus macht bei einem Gewinnspiel eines hippen Radiosenders mit. Der Moderator gibt Tipps, nach welchen Gegenstände die Gewinnspieljäger suchen müssen. Perfekt für das Superhirn Justus! Doch plötzlich sind all die mühevoll gesammelten Gegenstände verschwunden - geklaut - weg! Das lassen sich die drei ??? natürlich nicht gefallen. Die Jagd beginnt. Der Autor hat in dieser Geschichte meiner Meinung nach zu viel Details eingebaut, sodass die eigentliche Geschichte ein wenig leidet. Das ist ihm bei vorherigen Buch (Brainwash) viel besser gelungen. Dennoch ist die Geschichte gewohnt spannend und temporeich. Wird Justus die 5.000 $ doch noch gewinnen können ums ich seinen geliebten Mustang zu kaufen?

Der jeweilige Start der Bücher ist informativ und gut gestaltet. Da sich nicht jeder Fan in den 80er auskennt, ist eine kurze Erklärung der technischen Geräte liebevoll gestaltet. Ich musste Schmunzeln, als ich an meinen guten alten Walkman und den Gameboy erinnert wurde. Außerdem wird die Entwicklung der 3 Jungs kurz beschrieben. Somit ist der Einstieg in die Geschichte perfekt! Ich hatte bei allen Büchern meinen Spaß und wirklich froh, dass diese übersetzt und in eine so fantastische Box gepackt wurde. Ich kann die Bücher nur empfehlen, und das nicht nur für eingefleischte Fans!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2011
Romantik für Anfänger
Markus, Ron

Romantik für Anfänger


sehr gut

Mit dem Buch „Romantik für Anfänger“ wirft der Autor Ron Markus den Leser mitten in Charlottes turbulentes Leben. Derzeit hat Charlotte mit einer großen Gewitterwolke zu kämpfen. Die 34 Jährige ist die hoch gelobte Autorin und Erfinderin der Telenovela „Renata - Engel der Liebe“. Da ihr Freund und Superstar der Serie Marius, gefühlt mit dem ganzen weiblichen Team des Sets im Bett war, schreibt ihn Charlotte einfach aus der Telenovela und ihrem Leben. Leider sinken jetzt von Woche zu Woche die Einschaltquoten.

Dann kommt der Knaller: die Huber Sabine tritt in Charlottes durchorganisiertes und schickes Berliner Leben. Dieses bayrische Wunderwerk ist Friedhelms, Charlottes Chef, Idee. Da die Huber Sabine die 1. Vorsitzende des Renata-Fanclubs ist, soll diese den Quoten wieder auf die Sprünge helfen. Selbstverständlich soll die Huber Sabine samt Dackel in Charlottes schicker Designerwohnung einziehen…

Die aufgeweckte Huber Sabine wirbelt nur so in Charlottes Leben. Nervig und doch auch wieder liebenswert versucht die Huber Sabine selbst ein Abklatsch der so verehrten Renata zu sein - eben ein Engel der Liebe.

Charlotte ist sympathisch selbstironisch. Ihr fabelhafter Sinn für schwarzen Humor ist einfach witzig und hat Charme. Gnadenlos darf der Leser ihren scharfzüngigen Gedanken folgen. Besonderen Esprit haben die Drehbuch-Auszüge und Selbstgespräche. Der Schreibstil ist absolut wortgewandt und hat trotz den oft derben Sprüchen eine angenehme Leichtigkeit. Punktabzug muss ich jedoch für das Cover und den Buchtitel geben. Die passen nämlich meiner Meinung nach überhaupt nicht zu der Geschichte. Ich hätte etwas völlig anderes erwartet. Wer also Lust auf freche Sprüche und amüsante Wortwahl für zwischendurch hat, ist mit diesem Buch spitze bedient! Wer jedoch auf Schmalz und „typische Frauenlektüre“ aus ist, wird vielleicht enttäuscht sein.

Bewertung vom 22.04.2011
Die Violine des Teufels
Gelinek, Joseph

Die Violine des Teufels


ausgezeichnet

Ich bin absolut kein Klassik-Fan, aber das Buch „Die Violine des Teufels“ hat mich bereits nach den ersten Seiten gepackt und in den Bann der großen Künstler gezogen. Der Autor Joseph Gelinek vermischt die Gesichte der Musik mit all ihren Mythen gekonnt mit einem spannenden Thriller der Gegenwart. Der Leser bekommt einen tiefen und beeindruckenden Einblick in die Welt der klassischen Musik. Selten habe ich von einem Thriller so viele wissenswerte und packende Informationen erhalten!

Das Buch startet mit einer kurzen Erklärung der wahren Begebenheiten. Mein Interesse wurde sofort geweckt. Als dann auch schon kurze Zeit später die bekannte und äußerst begehrenswerte Geigerin Ane Larrazábal tot aufgefunden wird, ist der musikalische Thriller nicht mehr zu stoppen! Der sympathische Kommissar Perdomo übernimmt den Fall. Seine privaten Schwierigkeiten und Ängste werden gekonnte und ohne Langeweile in den Fall eingebaut. Durch plötzliche und unvorhersehbare Wendungen baut der Autor eine beklemmende und doch zugleich höchst spannende Stimmung auf.

Immer wieder werden neue Handlungsstränge mit interessanten Persönlichkeiten eingebaut, die den Thriller lebendig und spannend gestalten. Besonders gefallen hat mir die Geschichte des Geigers Paganini. Geheimnisvolle und teuflische Verschwörungen lassen den Leser nicht mehr los! Liegt auf dieser Geige mit dem geschnitzten Teufelskopf wirklich ein Fluch?

Nach diesem Buch ist mir klar: die Violine ist ein wirklich fantastisches und wunderschönes Musikinstrument. Der Autor hat mit seiner feinen Schreibart aus einem Thriller ein absolutes Meisterwerk mit musikalischer Untermalung geschaffen! Und das nicht nur für Klassik-Fan´s! Somit stand für mich fest, dass ich das erste Werk von Joseph Gelinek ebenfalls unbedingt lesen muss!