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Island
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Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 514 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2024
Und Großvater atmete mit den Wellen
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen


ausgezeichnet

Ich habe bereits das erste Buch der norwegischen Autorin Trude Teige gelesen, das im Norwegen, bzw. Deutschland während des Zweiten Weltkrieges spielt. Nun ist der Ort der Handlung Java im Fernen Osten, die Zeit aber die gleiche. Die beiden norwegischen Brüder Konrad und Sverre werden im Indischen Ozean mit ihrem Handelsschiff von den Japanern angegriffen und landen schließlich im von den Japanern besetzten Java in Gefangenschaft. Konrad war zunächst in einem Krankenhaus, wo er die norwegische Krankenschwester Sigrid kennenlernte, deren Familie aus beruflichen Gründen auf Java lebte. Auch sie landet bald in einem japanischen Lager für europäische Frauen und Kinder, wo alle unter extrem schwierigen Bedingungen ums Überleben kämpfen müssen.

Ich habe schon viele Bücher gelesen, die in der Zeit des Zweiten Weltkrieges spielen, von den japanischen Gefangenenlagern im Fernen Osten wusste ich aber noch nichts, obwohl es davon anscheinend eine große Anzahl gab und viele Menschen dort ihr Leben verloren haben. Die Zustände dort schildert die Autorin sehr eindrucksvoll mit Hilfe ihrer beiden Protagonist:innen Sigrid und Konrad. Diese waren mir sehr sympathisch und ich habe mit ihnen gelitten. Der Schreibstil der Autorin war flüssig lesbar und die Geschichte um Sigrid, Konrad und ihre Liebsten hat mich sehr gefesselt, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Bewertung vom 31.03.2024
Familien-Naturführer
Hedder, Katharina

Familien-Naturführer


ausgezeichnet

Der Kosmos-Naturführer für die ganze Familie ist ein tolles Buch, das einerseits hilft, Tiere und Pflanzen zu bestimmen und den gründlichen Nachfragen von Kindern, wenn sie etwas Neues entdeckt haben, auf den Grund zu gehen und andererseits Inspiration für kleine und größere Projekte liefert.

Dabei ist das Buch in fünf verschiedene Naturräume unterteilt, sodass man leichter die passenden Informationen und Aktivitäten für die Gegend, die man aktuell erkundet, findet. Und das kann auch nur mal der eigene Garten sein. Das Layout wirkt modern, aber dennoch übersichtlich, Fotos und Illustrationen veranschaulichen die Inhalte zusätzlich. Die Hintergrundinfos wirken sehr gut recherchiert und dennoch sind es nicht zu viele, um die Seiten zu überladen.

Besonders gut gefallen mir aber die Mitmachaktionen. Einerseits, weil es immer gut ist, wenn Kinder (und natürlich auch Erwachsene) aktiv einbezogen werden, da die Motivation draußen unterwegs zu sein und die Natur zu erkunden, so nochmal steigt. Andererseits, weil bei vielen dieser Aktionen auch wieder sinnvolle Dinge für die Natur entstehen und es also nicht nur "Beschäftigungstherapie" ist. So zum Beispiel Futterspender für Vögel im Winter oder eine Vogeltränke.

Bewertung vom 27.03.2024
Das Opernhaus: Rot das Feuer / Die Dresden Reihe Bd.2
Stern, Anne

Das Opernhaus: Rot das Feuer / Die Dresden Reihe Bd.2


sehr gut

Bei diesem historischen Roman handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe um die Violinistin Elise, die einen wesentlich älteren Mann heiraten musste, obwohl ihr Herz eigentlich Christian, einem armen Bühnenmaler, gehört. Das Cover ist im gleichen Stil gehalten wie beim ersten Teil, sodass ein großer Wiedererkennungswert vorliegt.

Die Handlung beginnt diesmal im Jahr 1849 und es bahnen sich Aufstände an, für mehr Gleichberechtigung und Frauenrechte, an denen sich auch Christian und Elises Schwester Barbara beteiligen. Und selbst der bekannte Kapellmeister Richard Wagner und Baumeister Gottfried Semper unterstützen die Proteste. Elises Ehemann dagegen kann wenig mit Gleichberechtigung anfangen und möchte, dass seine Frau sich ihm unterordnet und für ihn auch zu großen Teilen auf ihre eigene musikalische Verwirklichung verzichtet.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen, zu veranschaulichen, wie das Leben der einfacheren Menschen und der Frauen damals aussah, welche Entbehrungen und auch Übergriffe sie zu ertragen und hinzunehmen hatten. Alles Historische wirkt sehr gut recherchiert. Allerdings hätte ich mir, wie auch schon beim ersten Band, erhofft, dass die Oper noch eine größere Rolle spielt. So kommen zwar viele der Nebenfiguren aus dem Umfeld der Oper, aber die Musik und das berühmte Gebäude kommen nur sehr am Rande vor. Auch die bekannten Persönlichkeiten der Frauenbewegung hätten für mich noch mehr Raum im Roman bekommen dürfen. Nachdem die Veröffentlichung des ersten Teils nun schon wieder recht lange zurückliegt, hatte ich anfangs auch etwas Probleme, die recht hohe Anzahl an vorkommenden Personen, jeweils richtig einzuordnen. Aber, das gab sich mit der Zeit und ansonsten war der Schreibstil der Autorin gut lesbar und anschaulich. Ich bin auch schon gespannt, wie es mit Elise und allen anderen nun weitergeht.

Bewertung vom 27.03.2024
Celebrity Crush / Celebrity Bd.1
Kristoffersen, Kirsti

Celebrity Crush / Celebrity Bd.1


sehr gut

Bei Celebrity Crush handelt es sich um den ersten Teil einer norwegischen Jugendbuchreihe. Dessen Handlungsort ist ein Campingplatz an einem See in der Nähe von Oslo. Die 14-jährige Karoline verbringt dort die Ferien im Wohnwagen ihrer Oma, während ihre Eltern zuhause renovieren. Eigentlich wäre sie aber viel lieber mit ihrer besten Freundin weggefahren. Karolines Stimmung ändert sich jedoch, als sie die etwa gleichaltrige Norah kennenlernt, die ebenfalls mit ihren Eltern auf dem Campingplatz Urlaub macht. Und dann lernt sie auch noch den gut aussehenden und obendrauf netten und interessanten Mathias kennen. Auch er ist mit seinen Eltern am Campingplatz. Allerdings scheint er einen mysteriösen Nebenjob in Oslo zu haben, aus dem er ein Geheimnis macht.

Es handelt sich hier um einen leichten Sommerroman um die erste Urlaubsliebe. Die Charaktere sind sympathisch und wahrscheinlich kann so ziemlich jede in der Altersgruppe sich mit ihnen und ihrer Situation identifizieren. Es gibt einfach auf den ersten Blick interessantere Urlaubsziele als bei der Oma am Campingplatz. Auch die Interessen der Mädels und der Sprachstil wirken sehr authentisch. Die Handlung ist dagegen schon etwas vorhersehbar, was bei einem Jugendroman aber in Ordnung ist. Ich persönlich hätte mir aber auch noch etwas mehr Lokalkolorit gewünscht, einen Ausflug nach Oslo oder typische norwegische Spezialitäten und etwas mehr von der instagram-tauglichen Landschaft dort. So könnte der Campingplatz eigentlich genauso irgendwo in Deutschland sein. Die Atmosphäre auf dem Platz wird aber von der Autorin sehr gut eingefangen. Der Schreibstil ist flüssig lesbar und am Ende gibt es eine Art Cliffhanger zum nächsten Teil.

Bewertung vom 27.03.2024
Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt
Heiland, Julie

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt


ausgezeichnet

Der neue Roman von Julie Heiland spielt auf zwei Zeitebenen im Dresden während des Zweiten Weltkrieges und kurz nach der Gründung der DDR sowie 1993 nach der Wiedervereinigung Deutschlands. Die Covergestaltung passt sehr gut zur Thematik des Buches und zeigt unter anderem prägnante Bauwerke Dresdens, die auch im Roman eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere natürlich die Frauenkirche.

Die Frauenkirche ist quasi verbindendes Element zwischen den Handlungsebenen. Lotte hat während der Bombardierung Dresdens in ihr Schutz gesucht und auch in der DDR immer wieder dafür gekämpft, dass ihre Überreste nicht auch noch eingerissen werden, sondern die Ruine erhalten bleibt. Ihre Enkelin Hannah, die ihre Großmutter nie kennengelernt hat, ist dann 1993 am Wiederaufbau der Frauenkirche beteiligt und stößt dabei auf ein Foto, das eine Trümmerfrau zeigt, die eine sehr große Ähnlichkeit zu ihrer Mutter hat. So beginnt sie Nachforschungen zu ihrer Großmutter anzustellen, zu der ihre Mutter bereits vor Hannahs Geburt den Kontakt abgebrochen hat.

Die verschiedenen Zeitebenen wechseln sich im Verlauf des Romans ab und man erfährt so einiges über die Zeit des Nationalsozialismus in Dresden, aber der Schwerpunkt liegt auf den harten Nachkriegsjahren im zerbombten Dresden und den Anfängen der DDR, die für viele, insbesondere auch Juden, neue Benachteiligung mit sich brachte. Und schließlich auch zum Wiederaufbau der Frauenkirche und wie man dabei vorging.

Mich hat die Geschichte sehr gefesselt. Die Protagonist:innen waren mir alle sehr sympathisch und so habe ich mit ihnen gelitten und mitgefiebert, wie es mit ihnen weitergeht. Die verschiedenen Zeitebenen trugen zusätzlich zum Spannungsaufbau bei. Die historischen Fakten wirkten gut recherchiert und, obwohl ich mich sehr für die jüngere deutsche Vergangenheit interessiere, habe ich noch einiges erfahren, was mir so bisher nicht bewusst war.

Bewertung vom 25.03.2024
Geordnete Verhältnisse
Lux, Lana

Geordnete Verhältnisse


ausgezeichnet

Beim neuen Roman von Lana Lux hat das Cover mit der auffällig pinken Schrift, deren Anordnung ein Widerspruch zum Titel des Buches ist, direkt angesprochen.

Die Protagonist:nnen sind beide relativ extreme Charaktere. Die Handlung beginnt Anfang der 90er Jahre. Faina kommt im Grundschulalter aus der Ukraine in eine Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen und dort in die Klasse des Außenseiters Philipp, der mal bei seiner Tante und dann wieder bei seiner alkoholkranken Mutter lebt. Sie sind sich optisch recht ähnlich, beide haben rote Haare, und Philipp beschließt direkt, dass Faina seine (beste und einzige) Freundin werden muss. Er beginnt aber auch schnell, an ihr herumzumäkeln und versucht, sie zu formen, sie soll die deutschen Begriffe richtig aussprechen und sich an deutsche Gepflogenheiten halten. Irgendwann wohnen sie sogar in einer WG zusammen, bis es zu einem großen Streit kommt und Faina den Kontakt abbricht, um dann später aber wieder schwanger vor Philipps Tür zu stehen, um sich wieder auf ein platonisches Zusammenleben mit ihm einzulassen, auch wenn sie durchaus seine dunklen Seiten kennt.

Ich fand den Roman sehr eindrucksvoll, weil es der Autorin gelungen ist, unbewusst nebenbei aufzuzeigen, wie eine toxische Beziehung funktioniert, welche Faktoren noch dazu beitragen können, dass man diese zunächst gar nicht als "unnormal" wahrnimmt und, dass es eben nicht so einfach ist, sich daraus zu lösen, wie man als Außenstehende:r vielleicht vermuten mag. Die Charaktere wurden von Lana Lux, abgesehen von kleineren Ungereimtheiten, sehr überzeugend ausgestaltet und trotz ihrer jeweiligen Extreme, konnte man sich in sie hineinversetzen und ahnte insbesondere im letzten Drittel mehr und mehr, wie alles sich weiter entwickeln würde. So war die Lektüre dann auch sehr fesselnd und es fiel mir schwer, das Buch vor dem zugleich nüchtern wie eindrücklich gestalteten Finale wieder aus der Hand zu legen. Der Schreibstil der Autorin war dabei flüssig lesbar. Ich bin schon gespannt auf weitere Projekte.

Bewertung vom 21.03.2024
Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1
Nore, Aslak

Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1


ausgezeichnet

Bei "Meeresfriedhof" handelt es sich um den ersten Teil einer norwegischen Thriller-Serie um die wohlhabende Familie Falck, die in zwei Zweige aufgespalten ist, einem verarmten Teil, der in Bergen lebt und einem reichen in Oslo. Dort leitet Olav Falck die einflussreiche SAGA-Stiftung. Seine Mutter Vera, eine Schriftstellerin, ist gerade im hohen Alter verstorben, man geht von einem Selbstmord aus. Ihr Testament ist verschollen. Olavs Tochter Sasha findet bald nach dem Tod ihrer Großmutter heraus, dass es ein weiteres Buch von ihr gibt, das in den 70er Jahren vom norwegischen Staatsschutz beschlagnahmt wurde.

Während des Zweiten Weltkriegs war Vera Falck mit ihrem Mann auf einem Hurtigrutenschiff unterwegs, das mit viel Munition, deutschen Besatzern und norwegischen Zivilisten an Bord untergegangen ist. Dabei starb auch Olavs Vater. Um diese Zeit und den Untergang des Schiffes scheint es in Veras beschlagnahmten Manuskript gegangen zu sein. Und anscheinend gibt es noch irgendwo eine Abschrift davon.

Das Buch hat direkt mein Interesse geweckt, da ich selbst schon auf der Hurtigrute unterwegs war und mich sowohl die Geschichte der Schiffslinie als auch die Gegend, in der die Schiffe unterwegs sind, sehr faszinieren. Auch die Covergestaltung hat mich direkt angesprochen. Und die Zeit des Zweiten Weltkrieges interessiert mich grundsätzlich sehr und ich fand es spannend, noch mehr darüber zu erfahren, was damals in Norwegen passierte. Gleiches gilt für die Nebenhandlung im Nahen Osten. Mich hat der Thriller sehr gefesselt, da es verschiedene Handlungsebenen gab und auch immer wieder unerwartete Wendungen. Beide Zweige der Familie Falck haben viel zu verbergen und so bleibt es sicher auch in den folgenden Teilen spannend, was noch alles ans Tageslicht kommt. Der Schreibstil des Autors war gut lesbar.

Bewertung vom 19.03.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


ausgezeichnet

Der Roman spielt im Berlin der Gegenwart. Mehrere Herz-Patienten, die ein neuartiges Medikament verabreicht bekommen haben, werden plötzlich jünger. Ein Teenager entwickelt sich zum Kind, eine ehemalige Spitzenschwimmerin schwimmt neue Weltrekorde, eine Lehrerin wird nach vielen vergeblichen künstlichen Befruchtungen doch noch auf natürlichem Wege schwanger und ein alter, reicher Immobilienunternehmer startet ebenfalls noch einmal neu durch, obwohl er sich bereits mehr oder weniger von Frau und erwachsenen Kindern verabschiedet hatte.

Bald kommt es aber auch zu schwer wiegenden Komplikationen und Politik und Öffentlichkeit diskutieren darüber, ob es ethisch überhaupt vertretbar ist, mehr Menschen ein Medikament zu verabreichen, mit dem sie immer älter werden.

Ich fand die Thematik sehr spannend, insbesondere die ethischen Fragestellungen, die sich durch das ungeplant verlaufene Experiment ergeben haben. Auch die Charaktere der Protagonist:innen waren recht interessant und überzeugend ausgestaltet. Der Schreibstil war gut lesbar und auch eine Dosis Humor und etwas Gesellschaftskritik fehlten nicht.

Bewertung vom 19.03.2024
Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2
Leciejewski, Barbara

Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Bei "Für immer, dein August" handelt es sich um den zweiten von zwei Teilen. Die Covergestaltung ist dann auch im gleichen Stil wie beim ersten Band. Während damals Lina im Mittelpunkt stand, ist es nun deren Tochter Lotte, die kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs ihren Kindheitsfreund August Schönborn heiratet und für ihn von Bremen nach Mühlbach zieht. Dort macht man es beiden nicht besonders leicht. August verzeihen die Dorfbewohner nicht, dass er so gut durch den Ersten Weltkrieg gekommen ist, weil er direkt zu Kriegsbeginn in britische Gefangenheit kam. Lotte ist für alle weiterhin Linas unehelich geborene Tochter. Als beide dann doch langsam in die Dorfgemeinschaft aufgenommen werden, kommen die Nationalsozialisten an die Macht und irgendwann kommt es auch zum Zweiten Weltkrieg mit all seinen Gräueln.

Ich hatte mich sehr darauf gefreut, zu erfahren, wie es mit Lina, Lotte und ihrer Familie weitergegangen ist. Die Handlung hat mich dann auch sehr gefesselt. Alles wirkte sehr authentisch und es wird deutlich, dass so gut wie alle Familien großes Leid durch die Nationalsozialisten und den Krieg erleiden mussten. Lotte als Protagonistin diesen Bandes ist mir sehr ans Herz gewachsen, ebenso wie ihr Mann August und Lottes Vater Albert, die beide ihr Herz am rechten Fleck haben. Der Schreibstil der Autorin war auch diesmal wieder sehr flüssig lesbar und anschaulich. Grundsätzlich ist der zweite Teil sicher auch ohne Kenntnis des ersten lesbar, ich würde aber empfehlen, erst den ersten Band zu lesen, da dieser ebenfalls sehr lesenswert ist.

Bewertung vom 10.03.2024
Frieda, Nikki und die Grenzkuh
Marmon, Uticha

Frieda, Nikki und die Grenzkuh


ausgezeichnet

Frieda stammt aus dem kleinen Dorf Elend, wo ihre Eltern einen Bauernhof betreiben. Elend besteht aus Nord- und Südelend, beide Dorfhälften sind seit Ewigkeiten verfeindet, ohne, dass Frieda so wirklich weiß, warum. Frieda lebt im Süden und hat regelmäßig Ärger mit einer Clique aus dem Norden. Ihr neuer Freund in Südelend ist Nikki, der zu Pflegemüttern in ihrem Dorf gezogen ist und ziemlich genervt vom Krieg zwischen den beiden Dorfhälften ist. Als eine der Kühe von Friedas Familie ihr Kalb ausgerechnet auf der Grenze zwischen Nord und Süd bekommt und beide Hälften Besitzansprüche an dem Kalb anmelden, eskaliert der Streit immer weiter und irgendwann ist dann auch noch Nikki verschwunden.

Die Geschichte zeigt altersangemessen, wie ein Streit sich immer weiter hochschaukeln kann, ohne, dass es objektive Gründe dafür gibt und, dass Erwachsene nicht unbedingt immer vernünftiger als Kinder sind. Dazu gibt es immer wieder auch humorvolle Szenen und liebenswerte, wenn auch teils etwas schrullige Charaktere. Die schönen Illustrationen von Maja Bohn lockern die Geschichte auf und sorgen dafür, dass man sich alles noch etwas besser vorstellen kann. Der Schreibstil ist gut lesbar und altersangemessen, die Textportionen pro Seite sind auch nicht zu groß.