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Bewertungen

Insgesamt 149 Bewertungen
Bewertung vom 28.10.2012
Anna und die flüsternden Stimmen
Städing, Sabine

Anna und die flüsternden Stimmen


sehr gut

Eigentlich hatte Anna sich ihre Sommerferien ganz anders vorgestellt. Doch statt nach St. Tropez oder Mallorca verschlägt es sie mit ihrer Familie an die Ostsee, nach Qual. In festem Glauben daran, dass der Name hier auch Programm ist, stellt sie sich auf unglaublich langweilige Ferien ein. Doch schnell bekommt sie das Gefühl, dass in ihrem Ferienhaus irgendetwas nicht stimmt. Als schließlich ein alter, gespenstischer Mann nachts an ihrem Fenster steht und sie Stimmen hört, ist sie sich ganz sicher, dass es in Qual spukt. Gemeinsam mit Tjark, einem Jungen aus Qual, macht sie sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Stimmen und ahnt nicht, wie gefährlich dies noch für sie werden wird…

„Anna und die flüsternden Stimmen“ ist kein All-Age-Roman sondern eher ein „richtiges“ Jugendbuch. Der Schreibstil ist demnach sehr einfach gehalten, was ihn angenehm und schnell zu lesen macht. Einige der Geschehnisse sind recht voraussehbar, was mich hier jedoch nicht gestört hat. Denn die Grusel-Geschichte an sich fand ich sehr spannend, da mich einfach interessiert hat, was es mit den Stimmen auf sich hat. Dabei gelingt es Sabine Städing sehr gut, eine unheimliche Atmosphäre aufzubauen. Für erfahrene Leser von Horror- und Gruselgeschichten ist das hier beschriebene sicher ein Klacks, da ich jedoch nicht zu dieser Gruppe gehöre, ist es mir dann doch das ein oder andere Mal kalt den Rücken runter gelaufen.

Die Protagonisten sind sehr sympathisch und vor allem authentisch dargestellt. Besonders die Szenen mit Annas jüngerem Bruder haben mir gut gefallen. Einzig Annas Eltern fand ich ein wenig zu locker, da sie Anna einige Freiräume geben, bei denen ich mir nicht vorstellen kann, dass Eltern – auch im Urlaub – so locker damit umgehen. Andererseits passt dieses Verhalten gut zur Geschichte. Zudem war Anna so nicht gezwungen, gegen ihre Eltern zu rebellieren, was mir auch gefallen hat.

Gut gefällt mir auch die optische Gestaltung des Buchs. So zieht sich zum Beispiel die Pusteblume, welche auf dem Cover zu sehen ist, durch das ganze Buch fort.

Fazit:
„Anna und die flüsternden Stimmen“ ist ein spannendes und gruseliges Jugendbuch mit einer schönen Geschichte und überzeugenden Protagonisten. Und auch wenn ich keine Kritik benennen kann, vergebe ich dem Buch nur 4 Sterne, da mir das gewisse Etwas für den fünften Stern gefehlt hat.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2012
Die Farbe der Lust / 80 Days Bd.1
Jackson, Vina

Die Farbe der Lust / 80 Days Bd.1


ausgezeichnet

Den Hype, welcher um 50 Shades of Grey ausgelöst wurde, habe ich interessiert beobachtet, denn ich fand es interessant, dass die Thematik BDSM auf einmal salonfähig wurde. Dennoch habe ich 50 Shades of Grey nicht gelesen, da ich mir ziemlich sicher bin, dass mich die Protagonisten sehr genervt hätten. Nachdem ich mir einige Rezensionen zur englischsprachigen Ausgabe dieses Buches, „Eighty Days Yellow“, durchgelesen habe, war mein Interesse geweckt und ich habe es mir gekauft. Da ich vor dem Lesen weder genaue Vorstellungen noch irgendwelche Erwartungen an das Buch hatte, kann ich nur sagen, dass meine Erwartungen völlig übertroffen wurden.

Die Geschichte von Summer und Dominik wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt. Mir gefällt dies gut, denn so bekommt man Einblicke in die Gedanken beider Protagonisten, erlebt wie sich beide sowohl mit ihrer eigenen Sexualität als auch ihrer Beziehung zueinander beschäftigen. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen und den beiden Autoren gelingt es schnell, einen Spannungsbogen aufzubauen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich einfach immer wissen wollte, was als nächstes geschieht. Einzig die Szenen, in welchen einer der Protagonisten an eine Szene aus der Vergangenheit denkt, sind sehr holprig, da die Übergänge von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück nicht deutlich genug sind. Dies ist für mich jedoch das einzige Manko am Schreibstil Vina Jacksons, einem Pseudonym, hinter dem sich zwei Autoren verbergen.

Sowohl Summer, als auch Dominik, sind sexuell sehr aktive Menschen, für die Sexualität zum Leben dazugehört. Deswegen haben beide auch schon ihre Erfahrungen gemacht und denken ihre Vorlieben zu kennen. Doch als sie aufeinander treffen, müssen sie sich erneut mit ihren Vorlieben auseinander setzen. Besonders Summer betritt Neuland, als sie ihre Lust an der Unterwerfung erkennt. Offen geht sie auf Entdeckungstour und lernt verschiedene Spielarten des BDSM kennen. Dabei setzt sie sich auch geistig mit dem Erlebten auseinander. Dabei machen die beiden Autoren sehr deutlich, dass BDSM eine persönliche Vorliebe ist und weder eine Charakterschwäche noch eine psychische Störung ist. Dies finde ich sehr wichtig. Die beschriebenen Szenen sind teilweise sehr hart und weder für sensible Leser noch für Leser unter 18 geeignet. Die Thematik des BDSM ist sehr vielfältig und somit ist es wohl nicht möglich, sie komplett in einem Buch zu erfassen, weswegen die Autoren auch nur auf einzelne Spielarten bzw. Fragmente eingehen.

Neben ihrer sexuellen Entwicklung durchlaufen beide Protagonisten auch einer geistigen Entwicklung. Beide haben auf ihre Art Probleme damit, zu akzeptieren was sie sind bzw. welche Dinge sie anmachen. Besonders Summer wird immer wieder von Zweifeln geplagt. Hierauf hätten die Autoren ruhig noch etwas mehr eingehen können, dennoch finde ich es gut, dass diese Thematik angesprochen wird. Umso gespannter bin ich nun jedoch darauf, wie sich Summer und Dominik in den nächsten beiden Teilen der Trilogie entwickeln werden.

Fazit:

„80 Days – die Farbe der Lust“ bietet interessante Einblicke in eine nicht ganz alltägliche Welt. Besonders gefällt mir daran, dass man die persönliche Entwicklung der Protagonisten mit verfolgen kann, denn wie man bekanntlich weiß, ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Mich hat dieses Buch mehr als positiv überrascht!

10 von 21 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.09.2012
Halva, meine Süße
Alpsten, Ellen

Halva, meine Süße


ausgezeichnet

Am liebsten würde ich mich ganz kurz fassen und einfach nur schreiben: „LEST! DIESES! BUCH!“ Da dies jedoch ein wenig arg kurz wäre, hoffe ich, dass es mir gelingt zu beschreiben, wie wundervoll ich dieses Buch finde.

Ellen Alpstens Schreibe hat mir sehr gut gefallen. Sie schafft es auf eine Art Stimmungen zu beschreiben und im Leser zu erwecken, wie es nur wenigen Autoren gelingt. Besonders die Szenen, in denen beschrieben wird, wie Kai und Halva sich verlieben sind mir nahe gegangen und ich habe das Herzklopfen, das Aufgeregt sein und die Schmetterlinge schon fast selbst gespürt. Die Geschichte ist jedoch nicht nur durch die Gefühle einer ersten Liebe geprägt, sondern schwankt häufig zwischen bittersüßer Melancholie und ganz leichter Hoffnung, welche sich wie Puderzucker über die Melancholie legt.

Es gibt ja einige Geschichten, solcher bi-nationaler Beziehungen, und wer nun denkt, dass dies nur eine weitere (Jammer-)Geschichte ist, der liegt falsch. „Halva, meine Süße“ bietet interessante Einblicke sowohl in das Leben der Menschen im Iran, als auch in das Leben der Menschen, die zwischen zwei Welten leben. Hier geht Ellen Alpsten mit großem Respekt gegenüber beiden Kulturen vor. Es gibt einige Entwicklungen und Szenen, in denen es für mich mit meinem westlichen Denken ein leichtes gewesen wäre, bestimmte Protagonisten zu verurteilen. Und auch wenn ich diese Situationen nicht gutheiße, so ist es der Autorin dennoch gelungen, dass ich sehr gut nachvollziehen konnte, wieso die Figuren gehandelt haben, wie sie handelten. Sie beschreibt die Geschehnisse so, wie sie sind, ohne die daran beteiligten Personen zu verurteilen oder abzustempeln. Dies habe ich, vor allem in Bezug auf diese Thematik, noch nie irgendwo so gelesen und es macht Ellen Alpsten für mich zu einer großartigen Autorin.

Die Darstellung der Protagonisten hat mir insgesamt gut gefallen und trotz allem, was passiert, gab es keinen, den ich blöd oder nervig gefunden habe. Besonders gut hat mir jedoch Kai gefallen, denn er ist einfach ein toller Mensch. Alleine schon die SMS, die er Halva geschrieben hat, möchte wohl jede Frau, welche einen gewissen Hang zur Romantik hat, mal bekommen.

Ganz häufig hatte ich eine Ahnung davon, was wohl als nächstes Geschehen wird, war jedoch stets gespannt darauf ob meine Vermutung zutrifft und wie die Autorin dies umsetzt. Dennoch hat die Autorin einen Spannungsbogen aufgebaut und lässt sowohl die Protagonisten, aber auch die Leser immer ein wenig auf die Auflösung warten, so dass sich das Buch sehr schnell liest.

Das Ende der Geschichte fand ich absolut grandios. Es hat mich zutiefst berührt, aber auch schockiert zurück gelassen und immer wenn ich an das Ende denke, bekomme ich eine Gänsehaut und bin erneut für einen Moment atemlos. Doch nicht nur das Ende hat mich emotional berührt, sondern die ganze Geschichte ist mir sehr nahegegangen. Da geschieht so viel Grausames und dennoch ist die Geschichte voller Herz und Liebe – das fand ich einfach sehr berührend.

Mehrfach wird der Blog „Life goes on in Tehran“ erwähnt, welchen ich mir natürlich gleich angeschaut habe. Mich haben die Bilder fasziniert und ich finde den Blog unheimlich toll und empfehle euch, ihn auf jeden Fall zu besuchen, wenn ihr euch für andere Länder und Kulturen interessiert.

Dieses Buch ist ein wahres Goldstück. Dies liegt nicht nur an der tollen Geschichte, sondern auch an der optischen Gestaltung. Der Schutzumschlag ist mit Mustern ausgestanzt worden, so dass der goldene Buchdeckel durchschimmert. Die optische Gestaltung des Buchs ist sehr schön und passt gut zur Geschichte.

Fazit: „LEST! DIESES! BUCH!“ wenn ihr eine grandios umgesetzte Geschichte voller Liebe und Leben, aber auch voller Melancholie und Hoffnung lesen möchtet. Ich bin froh, dieses wundervolle Buch gelesen zu haben und empfinde es als absolute Bereicherung sowohl für mich, als auch für mein Buchregal.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2012
Das Bücherzimmer
Marschner, Rosemarie

Das Bücherzimmer


gut

Marie Zweisam wächst als uneheliches Kind auf einem Dorf in der Nähe von Linz auf. Obwohl sie sowohl intelligent und gebildet als auch hübsch ist, haftet das Stigma des Bastards an ihr. Deswegen wird sie mit 14 Jahren in die Stadt geschickt, um dort als Dienstmädchen zu arbeiten und eine bessere Zukunft zu erhalten, als es ihr auf dem Dorf möglich wäre. Ihr Leben in der Stadt ist geprägt von harter Arbeit und Einsamkeit. Als sie den Bäckerssohn Franz Janus kennenlernt und heiratet, scheint die Einsamkeit der Vergangenheit anzugehören. Doch mit der Veränderung der politischen Lage und der Annektierung Österreichs durch Hitler, verändert sich auch Maries Leben…

Zu Beginn der Geschichte wird sehr ausführlich Maries Leben erzählt. Anfangs fand ich dies noch interessant zu lesen, die Spannung ist jedoch recht schnell der Langeweile gewischen, denn ich finde, dass sich dieser Part zu sehr zieht. Jeder Tag verläuft gleich und es geschieht einfach nichts Erwähnenswertes. Am Rande gibt es immer wieder mal kleine Anmerkungen zur aktuellen politischen Lage, wirklich ausführlich sind diese jedoch nicht. Deswegen habe ich mehr als die Hälfte des Buchs einfach als langweilig und langatmig empfunden. Mehrfach habe ich überlegt, es auf Seite zu legen und etwas anderes zu lesen. Da ich jedoch ständig gehofft habe, dass die Geschichte doch noch interessant wird, habe ich durchgehalten und wurde dafür auch belohnt.

Denn die letzten 100 Seiten haben es dann wirklich in sich. Hier ist es mir endlich gelungen, einen Bezug zu Marie aufzubauen, und ich habe richtig mit ihr mitgefiebert und ihre Geschichte ist mir sehr nahe gegangen. Auf diesen letzten 100 Seiten ist die vorherige Langeweile dann auch wie weggeblasen, da die Geschichte sich endlich weiterentwickelt.

Den Charakter der Marie, der Protagonistin, fand ich sehr interessant. Ich hatte zwar meine Probleme mit ihr und konnte erst spät eine Beziehung zu ihr aufbauen, fand es jedoch interessant zu sehen, wie reflektiert sie ist. Gut gefallen haben mir auch ihre Gedanken, welche sich geprägt von ihrem äußeren Umfeld stark damit beschäftigen, wer sie ist und wohin sie gehört.

Interessant fand ich an diesem Buch den Einblick in das Leben der Österreicher zur Zeit des Nationalsozialismus. Rosemarie Marschner zeigt deutlich, wie die Menschen unter der Führung Hitlers und den damit verbundenen Veränderungen gelitten haben. Dabei geht sie hier sehr auf das alltägliche Leben der Menschen ein und lässt die direkte Politik eher außen vor. Manchmal fand ich dies etwas schade, und hätte es schön gefunden, wenn die Autorin ein wenig mehr auf die Politik eingegangen wäre. Andererseits ist „das Bücherzimmer“ natürlich ein Roman und kein Geschichtsbuch. Genauso interessant fand ich den Einblick in das gesellschaftliche Leben der damaligen Zeit mit ihren festgeprägten Rollen und dem sehr stark ausgeprägten Schubladendenken.

Fazit:

Nachdem die Geschichte lange nur so vor sich hinplätschert, haben mir die letzten ca. 100 Seiten dann doch noch sehr gut gefallen. Und obwohl ich mehrfach überlegt habe, das Buch abzubrechen, würde ich Frau Marschners Werk nicht allgemein als schlecht bezeichnen. Ich glaube, dass ich in diesem Fall einfach nicht die richtige Leserin für dieses Buch bin.

Bewertung vom 19.09.2012
Body. Leben im falschen Körper
Fehér, Christine

Body. Leben im falschen Körper


ausgezeichnet

Ulli ist 15, verlässt das Haus nur selten ohne weite, lässige Klamotten und übt mit Freunden Tricks auf dem Skateboard. Geboren wurde Ulli im Körper eines Mädchens als Ulrike, doch für sich selbst ist Ulli ein Junge. Während Ulli schon lange bewusst ist, dass er im falschen Körper geboren wurde, gilt Ulli in seiner Umwelt als „Mannsweib“. Als Ulli sich in Sandy verliebt, begreift er, dass er endlich als Junge leben und vor allem akzeptiert werden möchte.

Mit „Body – Leben im falschen Körper“ ist Christine Fehér ein unheimlich emotionales Buch gelungen. Die Autorin verdeutlicht Ullis Leidensdruck und erklärt sehr verständnisvoll, wie schrecklich es sein muss, im falschen Körper gefangen zu sein. Dabei geht sie sehr stark auf Ullis Gefühle ein, so dass man diese auch sehr gut nachvollziehen kann. Während des ganzen Buchs habe ich sehr mit Ulli mitgefühlt und konnte mich gut in seine Gedankenwelt hineinversetzen. Die Autorin zeigt jedoch nicht nur die Gedanken und Gefühle Ullis, sondern auch die Reaktionen von Ullis Umfeld. Während Ullis Familie immer wieder versucht ihn in die Schublade „Mädchen“ zu stecken und einfach nicht nachvollziehen kann, warum Ulli weder ein Kleid tragen, noch sich schminken möchte, wird Ulli in der Schule beschimpft und ausgegrenzt. In diesen Situationen hätte ich diejenigen wirklich gerne geschüttelt und gefragt, warum sie nichts bemerken und vor allem, warum sie Ulli nicht einfach so annehmen, wie er ist.

Die Geschichte handelt während Ullis Gegenwart. In der ersten Hälfte des Buchs gibt es immer wieder Rückblicke auf Ullis Kindheit, welche dazu beitragen, dass man ein noch besseres Gefühl für Ulli und für seine Lebenssituation erhält. Etwa nach der Hälfte des Buchs werden statt der Rückblicke jedoch Vorschauen eingeschoben, welche Szenen aus Ullis zukünftigem Leben erzählen. Was vielleicht so klingt, als wäre es ein wenig verwirrend, passt sich jedoch gut dem Verlauf der Geschichte in der Gegenwart an. Diese Vorschauen fand ich sehr interessant, da man so erfährt, was aus Ulli wird und wie sein weiteres Leben verlaufen wird. Somit erzählt Christine Fehér auf 181 Seiten eine sehr umfassende Geschichte.

Fazit:

„Body – Leben im falschen Körper“ ist ein hervorragendes Jugendbuch, welches ich nicht nur Betroffenen, sondern auch deren Angehörigen und allgemein Menschen, welche sich für das Thema Transidentität interessieren, nahe legen möchte. Die Autorin gewährt tiefe Einblicke in Ullis Denken und Leben, was auf mich stets sehr authentisch wirkte.

Bewertung vom 19.09.2012
Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeit-Indianers
Alexie, Sherman

Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeit-Indianers


weniger gut

Arnold erzählt seine Geschichte humorvoll, selbstkritisch und recht ironisch. Ich musste wirklich häufig lachen, obwohl mir der Humor stellenweise zu flach war. Diese Stellen fand ich dann auch eher nervig. Im Laufe der Geschichte erhält man einen kleinen Einblick in das Leben in einem Indianer-Reservat, wobei das erzählte auf mich sehr verallgemeinernd und klischeehaft wirkte. Das Buch lässt sich sehr schnell und leicht lesen, allerdings ist bei mir nicht wirklich etwas hängen geblieben. Ob ich es nun gelesen habe oder nicht – das macht keinen Unterschied. Etwas vermisst habe ich auch eine Geschichte oder eine Botschaft. Wenn es eine Botschaft gab, so ist diese völlig an mir vorbei gegangen, denn bei mir ist irgendwie nur „BlaBlaBla“ angekommen. Ein absolutes Highlight sind jedoch die tollen Illustrationen von Ellen Forney, welche zahlreich vorhanden sind und sehr passend ausgewählt worden sind.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2012
Katzen-Spiele - pfiffig, spaßig, spannend
Linke-Grün, Gabriele

Katzen-Spiele - pfiffig, spaßig, spannend


gut

Dieser kleine Ratgeber beinhaltet viele Tipps und Ideen, wie man mit seiner Katze spielen kann. Es wird erklärt, warum es wichtig ist mit einer Katze zu spielen, man kann einen Test machen um herauszufinden welcher Spiel-Typ die eigene Katze ist und erhält zudem noch Tipps, wie man seine Wohnung und den Balkon Katzensicher und Katzengerecht einrichten kann. Abgerundet wird alles durch viele tolle Bilder.

Die Gestaltung dieses Büchleins finde ich sehr ansprechend. Es ist alles übersichtlich gegliedert und es macht Spaß, die niedlichen Bilder anzuschauen. Inhaltlich hatte das Buch für mich jedoch nicht mehr so viel Neues zu bieten. Viele der Tipps kannte ich bereits vorher oder habe die Dinge bereits intuitiv ausprobiert, weswegen meine Katzen und ich durch das Buch keine neuen Spielideen gewinnen konnten.

Ich denke. dass dieses Buch besonders für neue Dosenöffner, die ihre Katze noch nicht so gut kennen, sehr hilfreich ist. Wer jedoch über ein wenig Kreativität verfügt und seine Katzen bereits kennt, wird eher weniger Neues entdecken, wobei man bei einem Preis von 4,90€ natürlich auch nicht viel falsch machen kann.

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2012
Unterbrich mich nicht, Gott
Pearson, Mary E.

Unterbrich mich nicht, Gott


schlecht

David kommt versehentlich in den Himmel. Doch das will er einfach nicht akzeptieren, denn mit seinem Leben auf der Erde hat er noch lange nicht abgeschlossen. Um wieder zurück ins Leben gelangen zu können, beschließt er, mit Gott zu debattieren…

Die Thematik dieses Büchleins finde ich sehr interessant und auch der Plot ist wirklich gut. Die Umsetzung dessen hat mir jedoch nicht so gut gefallen. David fand ich aufmüpfig und überheblich und deswegen habe ich so gar keinen Bezug zu ihm aufbauen können. Der Himmel wird als großes Paradies dargestellt und während Davids Klassenkameraden sich vergnügen, bereitet er sich gemeinsam mit Marie auf die Debatte mit Gott vor. Seine Gründe, warum er nicht sterben möchte, wurden nicht herausgearbeitet bzw. wenn doch, so sind sie bei mir nicht angekommen. Das finde ich sehr schade, denn dies hätte sehr viel zur Tiefsinnigkeit der Geschichte beigetragen. Zudem bestand mir das Buch viel zu sehr aus Nebensächlichkeiten und viel zu wenig aus der Debatte an sich. Und auch die Debatte zwischen Gott und David selbst ist dann wirklich nicht der Rede wert…

Das Buch wird auf dem Klappentext als amüsant, philosophisch und nachdenklich stimmend beschrieben. Dem kann ich mich nicht anschließen, denn ich finde keinen dieser Aspekte zutreffend.

Fazit:

Tolle Idee, aus der man viel hätte machen können, die Umsetzung der Autorin hat mir nicht gefallen.

Bewertung vom 19.09.2012
Eine englische Art von Glück
Levy, Andrea

Eine englische Art von Glück


gut

n „Eine englische Art von Glück“ erzählt Andrea Levy die Geschichte von vier Menschen im England der Nachkriegszeit. Zum einen sind da Queenie und Bernard, ein weißes Pärchen der englischen Mittelschicht, zum anderen sind da Hortense und Gilbert, jamaikanische Auswanderer. Das Schicksal führt diese vier Menschen zusammen. Und obwohl sie alle völlig unterschiedlich sind, verbindet sie die jeweils eigene Suche nach dem Glück.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht einer der Protagonisten erzählt. Dabei bringt die Autorin durch unterschiedliche Sprache und Ausdrucksweise die Unterschiede der Protagonisten gut rüber. Ein wenig verwunderlich fand ich lediglich die Teile, in denen Gilbert erzählt. Seine Sprache ist eher lasch und schnodderig, während seine Gedanken sehr deutlich nd weder lasch noch schnodderig formuliert sind. Dieser Gegensatz passt aus meiner Sicht nicht zusammen. Die Geschichte spielt hauptsächlich im Jahr 1948, wird jedoch immer wieder durch Rückblenden unterbrochen. Dadurch erhält man einen sehr umfassenden Einblick in das Leben der einzelnen Figuren und lernt sie gut kennen. Dabei wird sehr gut deutlich, dass jeder auf seine eigene Art nach dem Glück sucht, was mir gut gefallen hat.

Das Buch setzt sich sehr mit den Themen Rassismus und Rassentrennung auseinander. Andrea Levy schildert hier sehr viele Situationen, in welchen die Protagonisten diskriminiert werden – sei es weil sie eine andere Hautfarbe haben oder weil sie als Weiße Umgang mit Farbigen pflegen. Die Autorin nimmt hier kein Blatt vor den Mund, findet sehr deutliche Worte und beschönigt nichts. Mich haben die Schilderungen immer wieder wütend gemacht und manchmal wäre ich am liebsten ins Buch gesprungen und hätte mitgemischt.

Die erste Hälfte der Geschichte hat mir Andrea Levys Schreibe sehr gut gefallen. Sie beschreibt Dinge sehr bildhaft, so dass ich häufig fast schon einen Film vor dem Auge hatte. Irgendwann flaut dies jedoch ab, die Passagen werden unheimlich langatmig und ich habe mich über jede gelesene Seite, welche mich dem Ende näher gebracht hat, gefreut. Dies finde ich schade, denn in der ersten Hälfte konnte die Autorin mich absolut überzeugen.