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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Heiki Rud
Wohnort: 
Regensburg

Bewertungen

Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2023
Das Glück hat seine Zeit
Adebayo, Ayobami

Das Glück hat seine Zeit


ausgezeichnet

Die zwei Hauptprotagonisten von “Das Glück hat seine Zeit” haben anfangs wenig miteinander zu tun und leben in komplett unterschiedlichen Welten.

Der 16- jährige Eniola leben in ärmlichen Verhältnissen. Sein Vater ist von einer Depression geplagt und schafft es nicht den Lebensunterhalt für seine Familie aufzubringen. Die Mutter versucht alles für ihre Kinder um ihnen eine gute Bildung zu ermöglichen. Dadurch kommen sie sehr oft in Geldprobleme. Der Schuldenberg wächst und wächst.

Die 28-jährige Wuraola kommt aus eine wohlhabenden Familie. Neben ihrer Ausbildung zur Ärztin , plant sie ihre Hochzeit. Jedoch hat ihr Leben auch seine Schattenseiten. Ihr Verlobter Kunle neigt zu häuslicher Gewalt.

Was verbindet diese beiden Protagonisten miteinander? Im Laufe der Geschichte werden sich die Zusammenhänge langsam zu einem Puzzle zusammensetzen.

Der Einstieg es Buches hat bei mir ein wenig gebraucht. Durch die wechselnden Kapitel, musste ich mich erst noch in den zwei komplett unterschiedlichen Welten einfinden. Diese hätten meiner Meinung nach etwas kürzer sein können. Doch die Geschichte wird nach kurzer Zeit sehr schnell spannend.

Die Familie und der Zusammenhalt spielt in dem Buch eine sehr zentrale Rolle. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel der verschiedenen Familienmitgliedern, konnte ich mich sehr gut in die Familiendynamik einfinden.

Mich hat das Buch sehr bewegt. Besonders das Ende des Buches hat mich sehr überrascht. Es ist sicherlich keine leichte Lektüre für zwischendurch, dennoch lohnt es sich auf jeden Fall dieses gesellschaftskritische Buch zu lesen. Dies war sicherlich nicht mein letzter Roman dieser Autorin.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.09.2023
Das stürmische Leben von Meena Dave
Patel, Namrata

Das stürmische Leben von Meena Dave


sehr gut

Mit 16 Jahren hat Meena Dave hat ihre Adoptiveltern und ihr Zuhause verloren. Seitdem lässt sie außer ihrer besten Freundin niemanden an sich ran und reist je nach Auftrag von Ort zu Ort.
Als sie eine Wohnung in Boston erbt, wundert sie sich zunächst darüber, da sie nichts über die ehemalige Besitzerin weiß. Schnell möchte sie ihr Erbe verkaufen, jedoch gibt es eine Bedingung. Sie darf die Wohnung frühestens nach einem Jahr verkaufen und nur an einen der Miteigentümer dieses Hauses. Und so beginnt ein sehr turbulentes und lustiges Jahr, in dem Meena der Gemeinschaft des Hauses, bestehend aus den drei Tanten und Sam näher kommt und unbeabsichtigt einiges über ihre Vergangenheit herausfindet.

Die einzelnen Protagonisten sind sehr unterschiedlich, aber auf ihre Art sehr sympathisch. Durch den starken Zusammenhalt der Bewohner entsteht eine sehr interessante Dynamik, die sehr stark geprägt ist durch die indische Kultur. Da Meena nicht viel davon wusste, konnte man mit ihr viele Traditionen und Bräuche kennen lernen. Zusätzlich wird in dem Buch thematisiert wie schwer das Leben für Einwanderer in den USA der 1930er Jahre war und noch immer ist.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und sehr emotional geschrieben. Ich konnte sehr gut mit Menna mitfühlen, da sie einiges in ihrem Leben durchmachen musste. Der Autorin gelingt es sehr gut die Gefühlswelt der Protagonistin zu beschreiben. Dies kann für einige etwas überwältigend sein.

Die Mischung aus Liebesgeschichte und der Suche nach den eigenen Wurzeln hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 20.09.2023
Der Wald
Rode, Tibor

Der Wald


ausgezeichnet

Das Buch „Der Wald: Er tötet leise“ von Tibor Rode ist ein Ökotriller. Anstatt eines Virus, wird die Welt von einer tödlichen Pflanze bedroht. Diese scheint giftig zu sein, asthmatische Reaktionen hervorzurufen und sich so ziemlich gegen jedes Lebewesen durchzusetzen. Somit ist nicht nur die Natur, sondern auch die ganze Menschheit in Gefahr. Eine Gruppe von Forschern mit unterschiedlichen Schwerpunkten machen sich auf die Suche nach dem Ursprung dieser Pflanze um die Ausbreitung dieser Pflanze zu stoppen.

Der Einstieg in das Buch war sofort spannend und mysteriös. Die Kapitel sind recht kurz und wechseln unter den unterschiedlichen Charakteren und verschiedenen Zeitzonen. Die unterschiedlichen Protagonisten wirken sehr authentisch und gut ausgearbeitet. Ich konnte mich sehr gut in die unterschiedlichen Wissenschaftler und ihre Fachgebiete hineinfinden, da ich als Entwicklungsbiologe mit anderem Schwerpunkt die Thematik auch sehr spannend fand. Für mich war die Geschichte sehr schlüssig und gut recherchiert.

Bewertung vom 13.09.2023
Die Lügnerin
Karig, Friedemann

Die Lügnerin


sehr gut

In dem Roman „Die Lügnerin“ von Friedemann Karig geht es um eine Frau, die in einer psychiatrischen Klink einer Therapeutin von ihrem Leben erzählt. Hierbei ist es nicht klar, ob die Frau die Wahrheit sagt. Dadurch verschwimmen die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge.

Ich fand das Buch sehr anstrengend zu lesen. Die Erzählweise war sehr sprunghaft und verwirrend. Fesselnd konnten mich die einzelnen Abschnitte leider nicht, da ich oft Passagen erneut lesen musste, um überhaupt einen Zusammenhang zu verstehen. Dies bleibt jedoch meist aus. Das Ende hat einen leider mit einigen Fragen zurückgelassen.

Die Idee des Buches klingt auf jeden Fall außergewöhnlich. Habe mir etwas mehr Fantasie erhofft. Empfehlen kann ich das Buch allen, die Romane mit ungewöhnlichem Schreibstil mögen und nicht unbedingt einen roten Faden bei einer Geschichte erwarten.

Bewertung vom 05.09.2023
Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1
Kashiwai, Hisashi

Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1


ausgezeichnet

Nagare und seine Tochter Koishi betreiben ein kleines und unauffälliges Restaurant in Kyoto Namens Kamogawa. Einzig eine rätselhafte Anzeige in einem Magazin, gibt einen Hinweis auf dieses Lokal. Doch wer es dringend braucht, wird es auf jeden Fall finden. Das Restaurant bietet neben traditionellen japanischen Gerichten auch einen ganz besonderen Service. Verloren gegangene Rezepte und Gerichte mit denen man eine bestimmte Erinnerung verbindet, können im Detektivbüro des Kamogawa beauftragt werden.

Das Buch ist in 6 unterschiedliche Fälle unterteilt, die immer gleich aufgebaut sind. Zuerst findet sich der Klient im Restaurant ein und erzählt von sich und dem Gericht. Im weiteren Kapitel kommt es zur Auflösung des Falles. Hierbei wird es deutlich, dass nicht alleine das Gericht eine Rolle bei Erinnerungen spielt, sonder auch das Drumherum. Dies kann für einige eintönig sein, hat mich aber mehr an eine Serie erinnert.

Die bildhaften Beschreibungen der Rezepte hat mir unglaublich gut gefallen. Man bekommt richtig Lust diese selber zu kochen. Der Autor schafft es sehr gut, dass man die Gerichte während dem Lesen förmlich schmeckt.
 
Die Kombination aus Detektivarbeit gepaart mit der japanischen Kochkunst finde ich sehr originell. Tolles Buch, ich bin gespannt auf weitere Fälle und Gerichte. Ich hätte auf jeden Fall auch das ein oder andere Rezept mit dem ich das Kamogawa beauftragen würde.

Bewertung vom 02.09.2023
Eine glückliche Familie
Kabler, Jackie

Eine glückliche Familie


weniger gut

Als Beth noch ein Kind war, hat ihr Mutter sie und ihren Vater verlassen. Diesen Verlust konnte sie nie wirklich überwinden. Unerwartet steht ihre Mutter nach über 30 Jahren vor ihrer Tür und möchte die verlorenen Jahre nachholen.

Leider konnte mich dieser Psychothriller gar nicht überzeugen. Mir hat ein wenig die Spannung gefehlt, was nicht am Schreibstil der Autorin liegt, sondern vielmehr an den Protagonisten. Die Protagonisten und vor allem Beth sind sehr flach und unglaubwürdig. Recht naiv, mit starken Gefühlsschwankungen und Selbstzweifeln, wollte man Beth regelrecht durchschütteln, damit sie sich endlich aufrafft und nicht weiter im Alkohol versinkt. Ein Mangel an Kommunikation hat letztendlich dazu geführt, dass sich die Geschichte sehr lange gezogen hat.

Das Ende war nach der Hälfte des Buches vorhersehbar. Lediglich eine letze Enthüllung am Ende war für mich überraschend. Dies war mein erstes Buch der Autorin, ob ich noch ein Buch der Autorin lesen werde, kann ich noch nicht sagen.

Bewertung vom 22.08.2023
Alles wird gut
Politycki, Matthias

Alles wird gut


gut

Schauplatz des Romans “Alles wird gut: Chronik eines vermeidbaren Todes” von Matthias Polityckis ist der Süden Äthiopiens im Jahre 2020 zur Zeit des Bürgerkrieges, der  mehrere 100.000 Menschenleben forderte.

Der Ausgrabungsleiter Josef Trattner
trifft auf seiner Reise durch das Land im Suri -Dorf auf die Außenseiterin Natu. Diese setzt sich unerwartet bei der Abfahrt ins Auto neben Trattner. Ist sie vielleicht auf der Flucht oder möchte sie nur ein Stück mitreisen?

Die Begegnung mit Natu verändert Trattners Leben. Denn trotz einer Sprach- und Kulturbarriere erzählt Natu Trattner ihre Geschichte. Natu ist ein unglaublicher Charakter. Eindrucksvoll, stark, selbstbewusst. Die Erzählungen ihres Lebens sind sehr spannend. Diesen Teil des Buches habe ich verschlungen. Umso mehr wirkt Trattner neben ihr langweilig und eintönig. Der Anfang und Ende Buches zieht sich umso mehr und hätte meiner Meinung nach kürzer sein können.

Die Reisebeschreibung durch Äthiopien sind sehr eindrucksvoll beschrieben. Man bekommt einen sehr guten Eindruck des Landes und der politischen Spannungen. Besonders die unterschiedlichen Stämme und deren Bräuche wurden detailliert beschrieben.

Der Erzählstil des Autors hat mir nicht immer zugesagt und den Lesefluss ab und an gestört. Dennoch eine interessante Geschichte über den Vielvölkerstaat Äthiopien, dessen Bräuche und Riten.

Bewertung vom 14.08.2023
Going Back - Wo fing das Böse an?
McAllister, Gillian

Going Back - Wo fing das Böse an?


ausgezeichnet

Jen steht nachts am Fenster und wartet auf die Rückkehr ihres 16-jährigen Sohnes Todd. Dieser scheint nicht alleine zu sein. Sie spürt, dass irgendetwas an dieser Situation nicht stimmt und sieht wie ihr lieber Sohn einen Fremden mit einem Messer ersticht. Was hat ihren Sohn zu dieser Tat getrieben. Unruhig fällt Jen in einem Schlaf und wacht am nächsten Tag im Gestern auf. Fortan reist sie immer weiter in die Vergangenheit und macht sich auf die Suche nach der Ursache dieses Verbrechens.

Die Idee des Buches hat mir sofort gefallen, da ich noch nie einen Thriller rückwärts gelesen habe. Erzählt wird das Buch aus der Sicht von Jen. Spannend ist, was einem aus dem eigenen Leben auffällt, wenn man einige Szenen wiedererlebt. Jen ist eine gute Beobachterin, merkt jedoch, dass sie in ihren vorherigen Leben mehr in ihrer eigenen Welt gelebt hat. Dies kommt sehr gut rüber durch den detailreichen Schreibstil.

Die Geschichte ist sehr gut konstruiert und hat einige unerwartete Wendungen parat. Sehr originelle Idee und klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.08.2023
Mutterliebe
Selvig, Kim

Mutterliebe


gut

Solider Krimi

Kiki Holland ist eine sehr erfolgreiche Journalistin. Sie soll den Gerichtsprozess verfolgen von Sylvia Benz. Diese steht wegen versuchten Mordes und Totschlag ihrer beiden Kinder Linus und Larrissa vor Gericht. Welche Mutter kann ihren Kindern so etwas schlimmes antun. Kikki befürchtet, dass mehr hinter dieser Tat steckt und begibt sich auf eigene Gefahr in die Ermittlungen dieses Falls.

Der Krimi spielt sich anfangs hauptsächlich im Gerichtssaal statt und wechselt später in die laufenden Ermittlungen des Falls. Durch Rückblicke bekommt man bessere Einblicke wie es zu den schlimmen Ereignis kommen konnte. Diese Passagen fand ich persönlich am interessantesten.

Anfangs hat mich das Buch sehr gepackt. Denn die Geschichte ist sehr spannend geschrieben. Jedoch kann ich mit den waghalsigen Ermittlungen und dem überspitzem Ende nicht viel anfangen. Mir hat ein wenig der Bezug zu der Protagonistin gefehlt.

Insgesamt ein solider, aber etwas überspitzter Justiz-Roman, der einen auf jeden Fall gut unterhält.

Bewertung vom 28.07.2023
Das Glück der Geschichtensammlerin
Page, Sally

Das Glück der Geschichtensammlerin


ausgezeichnet

Janice liebt es Geschichten zu sammeln. Viele Geschichten lernt sie während der Arbeit als Putzfrau durch ihre Arbeitgeber. Mit einigen hat sie im Laufe der Jahre eine innige Beziehung entwickelt, andere behandeln sie herablassend aufgrund ihres Berufes. Einige Geschichten schnappt sie auch unterwegs auf während sie zum Beispiel im Bus sitzt. Dabei versucht sie mit allen Mitteln sich niemals mit Ingwermarmelade eigenen Geschichte auseinanderzusetzen.

Die Protagonistin Janice und einige weitere Personen in diesem Buch habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Meine Mutter ist selber Reinigungskraft und ich habe in Janice sofort meine Mutter wiedererkannt, den beide Frauen haben sich für ihre Familie aufgeopfert und sich immer hintenangestellt.

Die verschiedenen Geschichten dieses Buches zeigen sehr gut die Höhen und Tiefen des Lebens.

Für mich ist das Buch ein Wohlfühlroman mit einer tollen Botschaft. Die wahren Helden des Leben verstecken sich in gewöhnlichen Menschen.