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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Biene101
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 211 Bewertungen
Bewertung vom 17.03.2024
Schatten im Glashaus
White, Loreth Anne

Schatten im Glashaus


ausgezeichnet

Es ist nie passiert
Das Cover und der Titel “Schatten im Glashaus” ergänzen sich perfekt .
Kit, eine Haushaltshilfe mit Schnüffelleidenschaft, macht in einem Haus eine Entdeckung.
Loreth Anne White macht daraus einen Thriller der Extraklasse. Es beginnt mit einem Tatort ohne Leiche. Mit verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven nähert sich der Leser dem eigentlichen Geschehen. Dabei ist nichts wie es scheint und man kann absolut nichts glauben. Man überlegt, entwickelt Theorien, verwirft sie wieder und wird mit immer neuen Wendungen konfrontiert. Die involvierten Personen haben unterschiedliche Auswirkungen auf den Leser. Ich habe zwischen Verständnis, Mitleid, Abscheu und Ratlosigkeit geschwankt.
Im letzten Drittel kristallisierte sich für mich heraus, wohin die Reise geht, aber die schlussendliche Auflösung war dennoch in Teilen überraschend. Die Enden wurden alle logisch zusammengeführt.
Dies ist wirklich ein Buch, das die Bezeichnung Thriller von der ersten bis zur letzten Seite verdient hat. Es war nicht das letzte Buch der Autorin für mich.

Bewertung vom 11.03.2024
Fünf Tage in Florenz
Brown, Lorraine

Fünf Tage in Florenz


sehr gut

Leichte, entspannte Urlaubslektüre
Dieses Buch ist eine entspannte Urlaubslektüre kombiniert mit einem kleinen Reiseführer durch Florenz.
Maddie, eine nicht ganz so selbstbewusste, aber sehr liebenswerte Reisejournalistin, reist mit ihrem Verlobten nach Florenz, um seine Familie kennenzulernen
Als wäre das nicht schon Stress genug, trifft sie im Hotel auf ihren Ex, der sie vor zwei Jahren geghostet hat.
Es beginnt eine schöne Story mit einer Vielzahl von unterschiedlichen, teilweise sehr speziellen, Charakteren. Die Dialoge sind spritzig und humorvoll. Die Story ist nicht abgehoben, sondern lässt die Vorstellung zu, dass man das eine oder andere selbst so erleben könnte. Besonders unterhaltsam sind die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Maddie und der Familie.
Dazu gibt es wunderbare Impressionen von Florenz, die definitiv Lust auf Urlaub machen.
Es wird auf zwei Zeitebenen und der Sicht von Maddie erzählt, wobei mir die Rückblicke in Bezug auf den Ex etwas zu langatmig waren.
Das Buch wird abgerundet durch einen schönen Schluss.
Wer eine nette und liebenswerte Unterhaltungslektüre mit Urlaubsflair und ein bisschen Romantik sucht, wird hier auf jeden Fall fündig.

Bewertung vom 07.03.2024
Becoming Megan
Wekwerth, Rainer;Wekwerth, Anna

Becoming Megan


weniger gut

Idee gut - Umsetzung na ja
Cover, Titel und Bewusstseinsübertragung, diese drei Punkte haben mich bewogen, dieses Buch zu lesen. Dass ich weit außerhalb der eigentlichen Zielgruppe (ab 13) liege, habe ich zunächst nicht für relevant gehalten.
Die interessante Thematik, Mord für ein Weiterleben im fremden Körper, wurde leider nur oberflächlich umgesetzt. Auch bei Jugendbüchern kann man erwarten, dass Handlungen einer gewissen Logik folgen und somit glaubwürdig bleiben. Das ist hier an vielen Stellen leider nicht der Fall.
Die Charaktere bleiben blass und bieten wenig Möglichkeiten, irgendeine Art Verbindung zu ihnen aufzubauen.
Ich mag ja kurze Kapitel, aber diese sind schon sehr kurz. Dadurch ist eine Vertiefung der Thematik und der Handlung von Beginn an schon recht schwierig.
Die Wortwahl ist sehr einfach gehalten, insgesamt eine lockere Schreibweise, vielleicht beides der Altersgruppe geschuldet.
Das Buch hat meine Erwartungen nicht erfüllt, aber wie schon erwähnt, bin ich auch nicht die Zielgruppe.

Bewertung vom 06.03.2024
Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5
Benedict, Marie

Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5


sehr gut

Rosalind Franklin und die DNA
Rosalind Franklin, die unbekannte Größe bei der Entschlüsselung der DNA. Ihr gilt der 5. Band der Reihe “ Starke Frauen der Weltgeschichte”.
Wir begleiten Rosalind von 1947 bis 1958. Es sind die wichtigsten Jahre in ihrem Forscherleben, die sie in Paris und London verbrachte.Sie ist ein sehr sachlicher Mensch, der sich vollkommen der Wissenschaft verschrieben hat. Das Lesen von Mitmenschen und angemessene Reaktionen auf ihre Gegenüber sind ihr nicht gegeben. Während ihres Berufslebens hat sie einen ständigen Kampf gegen die eingeschworene Männerfront geführt.
Da dieses Buch einen großen Anteil an wissenschaftlichen Fakten hat, ist ein bisschen Vorwissen bzw. Begeisterung für diese Themen von Vorteil. Die Zeit in Paris wird in den Beschreibungen immer wieder von französischen Begriffen unterbrochen. Für mich hat das den Lesefluss gestört, auch wenn die deutsche Bedeutung klar war. Die Zeit ihrer Forschung hat mir gut gefallen. Man erfährt viel über den Inhalt und mit welchen Schwierigkeiten Frauen in der Forschung zu kämpfen hatten. Das Ende konnte mich nicht überzeugen, da es von der rosaroten Kitschbrille überzogen war. Das passte für mich nicht zum Rest des Buches und wurde der Leistung von Rosalind Franklin nicht gerecht. Der letzte Kritikpunkt ist das Nachwort. Bei einer Romanbiographie erwarte ich von einem Nachwort, dass es Fakten und Fiktion einordnet.
Insgesamt hat man aber diese brillante Wissenschaftlerin, deren Leistungen so spät gewürdigt wurden, näher kennengelernt.

Bewertung vom 25.02.2024
Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
Kvensler, Ulf

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück


sehr gut

Subtile Spannung mit Schwächen
Das Cover ist auffällig grün und die abgebildete Landschaft gibt dem Leser schon einen guten Ausblick auf Setting und Atmosphäre.
Wir begleiten die Freunde, Anna, Hendrik und Milena bei ihrer jährlichen Wanderung in Schwedens wilder Natur. Neu dabei ist Jakob, Milenas Freund. Er ist auch dafür verantwortlich, dass die ursprüngliche Route geändert wird.
Von Beginn an schwelen Misstrauen, Geheimnisse und Spannungen innerhalb der Gruppe. Die psychologische Komponente ist auch im ganzen Verlauf des Buches ein wichtiger Bestandteil.
Es ist dem Autor vortrefflich gelungen, die Atmosphäre im Wandergebiet einzufangen. Auch die möglichen Risiken, die bei diesen Touren plötzlich auftreten können, finden ausreichend Erwähnung. In Teilen hat sich die Landschaftsbeschreibung etwas gezogen, was aber den Lesefluss nicht wirklich behindert hat.
Die ganze Story wird uns aus der Ich- Perspektive von Anna erzählt. Unterbrochen durch Befragungsprotokolle nach ihrer Rückkehr. Diese Protokolle lassen einen schon früh fragen, was zur Hölle auf diesem Trip passiert ist.
Einen Stern Abzug gibt es dennoch von meiner Seite, da der Autor zwar wendungsreich schreibt, aber bei weitem nicht so unerwartet, wie vielleicht geplant. Spätestens ab der Mitte des Buches ist klar, wer Täter und wer Opfer ist, wenn man es so differenzieren möchte. Die genauen Beweggründe bleiben am Ende im Detail offen. Dieses teiloffene Ende hat mir dagegen sehr gut gefallen. Nicht immer muss man alles ganz genau wissen.
Auch wenn es nicht das 5 Sterne Highlight geworden ist, hat das Buch eine Leseempfehlung verdient.

Bewertung vom 23.02.2024
Schwestern in einem anderen Leben
Wünsche, Christiane

Schwestern in einem anderen Leben


gut

Ein junges Mädchen, ein Ereignis, das im Rahmen der damals herrschenden gesellschaftlichen Strömungen, auf geradem Weg in einer Katastrophe endet.

Das Thema, dass Christiane Wünsche aufgreift, ist interessant. Ein junges Mädchen bricht alle Brücken hinter sich ab und verschwindet.

Was macht das mit allen Beteiligten? Der Leser erlebt mit, wie die Familie damit umgeht. Aus wechselnden Perspektiven und in unterschiedlichen Zeitebenen verfolgen wir ihr Schicksal.

Soweit, so gut. Leider werden in diese Handlung unzählige Themen eingeflochten. Kommunen, RAF, Endometriose, Punk, toxische Beziehungen……Durch die Vielzahl der Themen werden dann alle nur sehr oberflächlich behandelt.

Rosies Auseinandersetzung mit ihrem Verschwinden/Identitätswechsel, der Umgang mit Schuld und das Thema ungewollte Schwangerschaft kommen für mich zu kurz. Diese Themen hätten mehr Potential gehabt.

Das Nachwort greift diese Themen auf und bildet eine gute Ergänzung.

Zusätzlich hatte ich Probleme mit der Hauptprotagonistin. Ihr Verhalten als Jugendliche - klar dem Alter und der Situation geschuldet, obwohl ich sie hier auch schon zum Teil sehr klar und strukturiert in ihrem Handeln gesehen habe. Aber in ihrer folgenden Lebensgeschichte konnte ich keine Sympathie für sie aufbauen. Das Schicksal der Familie war für mich nachvollziehbarer und berührender.

Insgesamt ein Buch, das von der Thematik her, mehr Potential gehabt hätte.

Bewertung vom 20.02.2024
Nostalgia Siciliana
Di Stefano, Patrizia

Nostalgia Siciliana


ausgezeichnet

Die Melancholie gehört zu Sizilien wie die Fröhlichkeit
Das Cover macht auf das Buch aufmerksam. Titel und Bild ergeben eine perfekte Mischung und machen sofort neugierig auf den Inhalt.
Patrizia di Stefano nimmt uns mit in die Vergangenheit ihres Vaters und seiner großen Liebe, SIZILIEN. Sie erzählt seine Geschichte, von der Kindheit, der Auswanderung, bis zu seinem Tod. Von unbeschwerten Tagen auf Sizilien, bis zu seinem Leben als Restaurantbesitzer und Geschäftsmann in Berlin.
Es beginnt mit einem Anruf den Tita erhält. Ihr Onkel ist verstorben und sie erbt das Familienanwesen Magni, zusammen mit ihrem Bruder und Cousinen. 26 Jahre nach dem Tod ihres Vaters fährt sie wieder zurück in seine Heimat. Die Reise in die Vergangenheit hat Folgen, den Sizilien nimmt sie mit allen Erinnerungen in Besitz.
Patrizia di Stefano erzählt die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Vater und Tochter. Zeitlich bewegen wir uns zwischen 2004 und 1949. Sie berichtet vom Leben in Sizilien so authentisch, dass man glaubt, die Gerüche zu riechen, das Essen zu schmecken und die Menschen zu sehen und zu hören. Ein Buch, dass alle Sinne beim Lesen berührt. Auch die Zeit der Gastarbeiter wird beleuchtet. Ihre Zerrissenheit zwischen Geld verdienen und der unstillbaren Sehnsucht nach zu Hause. Die Distanz und Ablehnung, die ihnen von der deutschen Bevölkerung entgegenschlug. Auch das Zeitgeschehen kommt in den Erzählungen nicht zu kurz.
Tita findet auf Sizilien das, von dem sie gar nicht wusste, wie sehr es ihr gefehlt hat.
Ein Buch voller Melancholie und Fröhlichkeit. Emotional, aber niemals kitschig.
Absolute Leseempfehlung !!

Bewertung vom 12.02.2024
Die Insel des Zorns
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


weniger gut

Zu langatmig und dadurch lange spannungsarm
Sie denken jetzt vielleicht, sie kennen diese Geschichte? Täuschen Sie sich nicht! Ich bin mir ganz sicher, DIESE Geschichte haben Sie noch nie gehört!
Was für eine Werbung. Nachdem ich von seinem letzten Buch schon nicht so begeistert war, wollte ich sehen, ob hier an die Klasse “Der stummen Patientin” angeknüpft werden konnte.
Ein auktorialer Erzähler, der quasi ein Gespräch mit dem Leser führt, dabei die Charaktere vorstellt. Klingt gut, aber die Ausführung hat mich nicht überzeugt. Zu langatmig und ja leider auch nervend wirkte Elliot auf mich. Eine Insel, ein Mord und der Täter unter ihnen. Ja, es gibt Wendungen, aber es fehlt die Spannung, die sich kontinuierlich aufbaut. Es dauert einfach zu lange, bis tatsächlich etwas passiert. Die Charaktere bleiben blass und oberflächlich. Zu keinem Zeitpunkt hat mich das Geschehen wirklich in seinen Bann gezogen. Und “diese Geschichte haben Sie noch nie gehört”, nun , diese Konstellation ist alles andere als neu.
Leider ein Buch, das keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Bewertung vom 06.02.2024
Gehe mit den Toten
Hartung, Alexander

Gehe mit den Toten


gut

Zu konstruiert
Da ich bis jetzt nur einen historischen Krimi von Alexander Hartung kannte, bot sich der Krimi abseits seiner Serie an. Lara Plank, noch nicht so lange bei der Kripo, kommt regelmäßig zu spät, weiß offensichtlich alles besser. Hält sich nicht an Anweisungen, liebt Alleingänge und handelt so ziemlich gegen alle Vorschriften. Grundsätzlich nichts Neues in diesem Genre, aber hier ist es mir einfach zu unrealistisch. Sie wäre suspendiert bzw. raus aus der Kripo.

Zur Handlung, ein bekannter Wohltäter wird ermordet. Damit beginnt der Fall, der ein breites Themenfeld aufmacht. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Leider gibt es so einige logische Fehler, bei denen man sich fragt, gewollt oder übersehen?

Die Auflösung kam jetzt nicht überraschend, nur das Motiv passte so gar nicht zu den Themenfeldern des Krimis. Ich möchte nicht näher darauf eingehen, um nicht zu spoilern.

Insgesamt konnte ich mit dem Buch nicht warm werden, was zum größten Teil an der Hauptfigur Lara gelegen hat. Von mir gibt es drei Sterne für einen Krimi, der leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Bewertung vom 05.02.2024
Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4
Schneider, Anna

Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4


sehr gut

Solide Spannung
Grenzfall - In den Tiefen der Schuld- der vierte Fall für das deutsch-österreichische Ermittlerduo. Kollegin Szabo ist verschwunden, in ihrer Wohnung ein bizarrer Leichenfund. Da die Ermittlungen an den Walchensee führen, ist wieder die Hilfe von Alexa Jahn gefragt.
Das Setting ist wieder gut gewählt und bildhaft beschrieben. Die Handlung wird abwechselnd aus den Perspektiven von Jahn und Krammer erzählt. Dazu kommt noch die Sichtweise einer unbekannten Person, die zum Ende des Buches aufgedeckt wird.
Die Handlung hat eine langsam aufbauende Spannung und der Leser hat stets die Möglichkeit mitzurätseln.
Ein wenig schwer habe ich mich diesmal mit Krammer getan. Sein Verhalten ist an einigen Stellen einfach zu unrealistisch für einen erfahrenen Kriminalbeamten.
Die Beziehung zwischen Vater und Tochter kommt in diesem Band wieder vorwärts, was mir im dritten Band etwas zu kurz gekommen ist.
Die losen Enden werden am Ende, in einem spannenden Finale, logisch zusammengeführt.
Eine Vorkenntnis der ersten Bände ist für das Verständnis nicht erforderlich, für das Lesevergnügen aber zu empfehlen.