Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 865 Bewertungen
Bewertung vom 08.12.2024
BOX - Nimm dich in Acht vor dieser KI
Linell, Alexa

BOX - Nimm dich in Acht vor dieser KI


ausgezeichnet

Fehler der Justiz?
"BOX – Nimm dich in Acht vor dieser KI" von Alexa Linell ist ein Thriller, den ich gerne fortgesetzt lesen würde. Thema und Protagonisten waren sehr interessant und spannend angelegt und geschrieben.
Veda ist Juristin und erbt unerklärlicherweise Unterlagen von ihrem Exfreund. Danilo hat Suizid begangen, was ihr auch unbegreifbar ist und hat eine Mappe mit Unterlagen zusammengetragen, leider sind die noch unvollständig. Vedas Natur lässt das nicht auf sich beruhen und so macht sie sich auf die Suche. Sie versucht den Suizid zu erklären und die Gemeinsamkeiten der Fälle von Danilo.
Hilfe bekommt sie von einem alten Freund und Vertrauten und später auch von einer Polizistin. Diese kann sie auch sehr gut gebrauchen, denn mit der Zeit werden die Fragen immer mehr und das Problem drängender, denn es kommen Fälle dazu und auch Veda selbst gerät mehr als einmal in Gefahr.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, das Buch ist von Beginn an spannend und es macht Spaß, sich im Kopf eigene Lösungen der Fälle durchzuspielen. Die Auflösung zeichnet sich dann erst im letzten Drittel ab.
Hier werden einige hochaktuelle Themen mit untergebracht, gerade die Verbindungen zu einer KI ist hier gut dargestellt.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und wäre auch bei einer Fortsetzung sofort wieder dabei.

Bewertung vom 05.12.2024
Ordnung für immer
Borgeest, Gunda;Thorbrietz, Dr. Petra

Ordnung für immer


sehr gut

In einigen Punkten hilfreich
"Ordnung für immer" von Gunda Borgeest und Dr. Petra Thorbrietz ist kein schlechtes Buch, ich habe mir nur für mich persönlich mehr davon versprochen.
Vom Inhalt her hat das Buch eine gute Aufteilung, es erklärt, was Ordnung für uns bedeuten kann, was sie mit uns macht, von den äußeren Auswirkungen bis zu den inneren.
Alles wird nachvollziehbar erklärt und damit erstmal schon der Wunsch geweckt Ordnung zu schaffen. Hier fängt man damit im eigenen Zuhause an.
Ich weiß, wie man aufräumt, wie man ausmistet und auch, wie man diese Ordnung erhält und ich weiß auch, wie gut sich das anfühlt, in ein aufgeräumtes Zuhause zu kommen. Aber trotzdem habe ich große Probleme mit dem aussortieren und mir hier mehr Hilfe versprochen.
es gibt hier allerdings gute Checklisten, mit denen man anfangen und sich dann Routinen schaffen kann, das hilft ungemein.
Alles ist gut, einfach und verständlich erklärt und auch gut mit Abbildungen verstärkt. Das Buch kann einfach von vorn bis hinten gelesen werden oder aber zum gezielten Nachschlagen verwendet.
Letztendlich habe ich hier nichts neues erfahren, aber eine gute Zusammenfassung zur Hand, die mir immer mal wieder zur Motivation dient.

Bewertung vom 29.11.2024
Blue Sisters
Mellors, Coco

Blue Sisters


sehr gut

Wo bist du
"Blue Sisters" von Coco Mellors ist ein Roman, in dessen Mittelpunkt vier Schwestern stehen, eigentlich nur drei, aber die vierte ist noch sehr präsent.
Nacheinander erzählen die Schwestern aus ihrem Leben, aus ihrer Perspektive und was sich da zusammensetzt, sind sehr verschiedene Leben.
Jede der Schwestern hat einiges durchgemacht und kämpft mit ihren eigenen Problemen. Sie lieben sich und hängen sehr aneinander und schaffen es doch nicht komplett ehrlich zu sein.
Das tut beim Lesen schon weh, hier wird es auf verschiedene Weise sehr emotional.
Die Trauer um die verlorene Schwester, aber auch die Wut über den Verlust kommen hier sehr gut zum Vorschein.
Es ist nicht nur eine Familiengeschichte, nicht nur eine Geschichte über Trauer, sondern auch über Liebe und die Bewältigung von Problemen.
Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, die Geschichte ist immer interessant genug, um dranzubleiben. Nach dem Lesen bleibt mir hier genug im Kopf, um noch einige Zeit darüber nachzudenken. Absolut lesenswert.

Bewertung vom 24.11.2024
Leuchten am Meeresgrund
Fox, Brad

Leuchten am Meeresgrund


sehr gut

Interessante Berichte
"Leuchten am Meeresgrund" von Brad Fox ist ein sehr abwechslungsreiches Buch.
Es bietet die Geschichte von einigen Wissenschaftlern und die dazugehörige Zeitgeschichte, das fand ich besonders gut, man konnte alles zeitlich für sich verorten.
Dann bietet es genaue Beschreibungen der Tauchgänge mit der Bathysphäre in bisher unerforschte Tiefen, verbunden mit Stahlseilen und einer Telefonleitung. Was für ein Wagnis, ein Abenteuer, was für Erkenntnisse. Die Freude, das Erstaunen darüber wird hier gut wiedergegeben.
Mir gefallen auch die vielen Zeichnungen und Illustrationen, abgedruckte Fotos und Originaldokumente. So wird das Buch zu einem echten Zeitzeugen und es ist viel passiert zu dieser Zeit.
Es liest sich nicht alles ganz einfach und spannend, ich habe das Buch nach einigen Kapiteln immer wieder weggelegt, aber letztendlich hat es mir sehr gut gefallen, habe ich einiges mir Neues erfahren.
Wem das hier noch nicht ausreicht, es gibt viele Quellen und Verweise zum vertiefen der Thematik.

Bewertung vom 23.11.2024
Endlich das ganze Leben
Recchia, Roberta

Endlich das ganze Leben


sehr gut

Was uns bleibt
"Endlich das ganze Leben" von Roberta Recchia ist ein sehr emotionaler Roman. Die Geschichte hat mich sehr gepackt und ging unter die Haut. Es ist eine Geschichte großer Liebe, eine Geschichte von Gewalt, aber auch Schuld, Trauer und die Bewältigung davon.
Marisa, Stelvio und ihre Tochter Betta haben in Rom einen kleinen Feinkostladen, sie kommen gut über die Runden und haben ein glückliches Leben. Im Sommer fahren sie ans Meer, seit vielen Jahren.
In diesem Jahr wird Betta und ihrer Cousine Miriam schreckliche Gewalt angetan, Betta überlebt nicht. Miriam bleibt schwer traumatisiert zurück.
Nach diesem Ereignis liegt der Fokus der Geschichte dann hauptsächlich auf Miriam und ihrem Kampf um ein würdiges Leben.
Mir gefiel sehr die Darstellung des Lebens in den Achtzigern, auch die Geschichte der Ansaldos war sehr interessant zu lesen. Schwer dann der Abschnitt der Gewalt an den beiden Mädchen und das dargestellte Leid der Eltern. Danach folgte anstatt eine Überführung der Täter eher eine große Vertuschung, die Täter blieben sehr lange unerkannt.
Miriam hat alles schlecht verkraftet und so rutscht sie ziemlich ab, Drogen, Alkohol und Leid. Echte Hilfe wird ihr dann erst von Fremden zuteil, die zu ihrer Familie werden.
Irgendwann wurde es für mich eine Geschichte der Wiederholung, da hätte die Autorin früher aus der Geschichte aussteigen sollen, mir war das etwas zuviel wiederholtes Glück. Im letzten Teil haben mich einige fast übersinnliche Elemente etwas gestört, die nicht so richtig in die Geschichte passten.
Trotz allem bleibt es eine Familiengeschichte, die das Lesen lohnt und mit vielfältigen Themen und Emotionen aufwartet.

Bewertung vom 21.11.2024
Mein drittes Leben
Krien, Daniela

Mein drittes Leben


ausgezeichnet

Was Trauer ausmacht
"Mein drittes Leben" von Daniela Krien ist ein Buch, dass mir sehr gut gefallen hat und das mir auch noch lange in meinen Gedanken bleibt. Von dieser Autorin wurde ich in der Hinsicht auch noch nie enttäuscht.
Linda hat ein gutes Leben, einen liebenden Ehemann und eine 17jährige Tochter. Als Sonja bei einem Fahrradunfall ums Leben kommt, bleibt von ihrem Leben nichts mehr übrig.
Linda muss komplett raus aus diesem Leben, einfach, um überhaupt weiterleben und atmen zu können. Mit dieser Entscheidung trifft sie nicht nur aus Verständnis. Sogar ihrem Mann fällt es schwer das nachzuvollziehen.
Sie zieht aufs Land, ein alter Bauernhof, mit Hund und Hühnern. Erst langsam gelingt es ihr auch wieder mit Menschen zu kommunizieren und als ihre Hilfe gefragt ist, kommt sie langsam wieder zurück ins Leben, in ihr Leben.
Das Buch ist nicht leicht zu lesen, der Verlust eines Kindes wohl immer am schwersten zu ertragen. Die Beschreibungen bleiben hier rational und gehen trotzdem tief unter die Haut. Wichtig ist hier die Trauerbewältigung, der der Raum gelassen werden muss, den sie braucht. Das ist hier so wunderbar und emotional beschrieben. Da ist jeder Mensch anders und einzigartig, man bangt um Linda und sie findet ihren Weg. Da schafft es das Buch auch Hoffnung zu machen.
Ein Buch, dass ich wirklich sehr gerne weiter empfehle, ich freue mich auf das nächste Werk der Autorin.

Bewertung vom 16.11.2024
Als wir im Schnee Blumen pflückten
Harnesk, Tina

Als wir im Schnee Blumen pflückten


sehr gut

Die eigenen Wurzeln
"Als wir im Schnee Blumen pflückten" von Tina Harnesk ist ein Roman über die Suche nach den eigenen Wurzeln, über Verlust und Wiederfinden.
Mariddja und ihr Mann Biera wohnen hoch im Norden Schwedens. Sie ist Samin und hat sich auch Teile ihrer Kultur bewahrt. Die beiden leben isoliert und gehen nach dem Verlust des Neffen kaum noch aus dem Haus. Der Neffe hat bei ihnen wie ein Sohn gelebt, ging dann aber mit seiner Mutter fort, ohne dass sie je erfuhren wohin.
Jetzt verschwindet Biera nach und nach in seiner Demenz und Mariddja hat Krebs, sie wird nicht mehr lange leben. Gerne würde sie den Neffen nochmal sehen und auch ihren Mann gut versorgt wissen.
Die Geschichte wird von Mariddja erzählt, die sich auch mit der Stimme aus ihrem Telefon unterhält und auch von einem jüngeren Paar, dass kürzlich dorthin gezogen ist.
Mir gefallen die schönen Beschreibungen des kargen Lebens und der Natur dort, ich mag die wechselnden Perspektiven, die sich später sehr gut zusammenfügen.
Stellenweise lässt sich das Buch schwierig lesen, es gibt einige Begriffe, die nicht erklärt werden und auch einige Handlungen der Protagonistin bleiben mir fremd und unverständlich. Man muss sich konzentrieren, um alle Wechsel in Zeit und Perspektive mitzubekommen.
Die Geschichte ist sehr emotional und bietet trotzdem eine gewisse Leichtigkeit und auch Humor, ich mochte sie.

Bewertung vom 15.11.2024
Long Live Evil
Brennan, Sarah Rees

Long Live Evil


gut

Tolle Idee dahinter
"Long Live Evil" von Sarah Rees Brennan ist eine Fantasy-Geschichte, die mich etwas zwiegespalten zurücklässt.
Rae ist in unserer Welt schwer erkrankt und bekommt die Chance in eine Buchreihe einzutauchen und dort ihr Leben zu retten. Dort wird sie zu Lady Rahela und sucht sich erstmal Verbündete auf der Suche nach einer Blume.
Die Welt wird gut gezeichnet, die Charaktere bleiben, bis auf wenige Ausnahmen, eher blass. Rae will sich retten und ist trotzdem immer ziemlich planlos, sie bezeichnet sich als böse, was ich aber nicht so empfinde.
Was mir sehr gefällt, ist diese Verbindung zwischen den zwei Welte, die Protagonistin weiß ständig, dass sie nur in einer Geschichte ist. Diese ändert sich allerdings, das ist auch sehr gelungen.
Von der Idee finde ich alles sehr spannend, aber nicht konsequent genug ausgeführt. Ich finde es eindeutig zuviel Romanzen und zu wenig Story. Wenn Rae etwas zielorientierter, planvoller oder auch nur wirklich böse gehandelt hätte, die Story an sich ist schon etwas besonderes, es hätte eine ganz tolle Geschichte werden können.
Durch die komplizierten Namen liest es sich nicht ganz einfach, ich habe mich da aber schnell daran gewöhnt. Einige Entscheidungen fand ich einfach unlogisch ud vielleicht hätte man einiges kürzen können.

Bewertung vom 15.11.2024
Finster
Menger, Ivar Leon

Finster


sehr gut

Düstere Atmosphäre
"Finster" von Ivar Leon Menger ist ein düsterer Thriller, gerade weil es um Kinder geht und auch der Ort etwas unheimlich, geheimnisvoll ist. Dominiert wird der Ort Katzenbrunn, im Odenwald, von einer psychiatrische Klinik, eingebettet im Wald.
Ein Dreizehnjähriger verschwindet im Jahre 1986 und er ist nicht der Erste mit diesem Schicksal. Kriminalhauptkommissar Hans J. Stahl ist seit einem Unfall nicht mehr im Dienst, würde aber gerne den Fall noch abschließen und den Greifer ermitteln und stellen. Also kehrt er an den Ort zurück.
Eigentlich gibt es in Katzenbrunn auch keine Kinder mehr, trotzdem verschwindet wieder ein Junge und Stahl gerät zunehmend unter Zeitdruck.
Das Buch erzählt die Geschichte in sehr kurzen Kapiteln und einfachen Worten. Die Perspektiven werden schnell gewechselt, das liest sich sehr spannend.
Die Beteiligten, also die Einwohner, wirken alle verschlossen und sind auch nicht sympathisch, irgendwie bleibt hier alles fremd und weit weg.
Durch einige Spuren schafft es der Autor einen in die Irre zu führen und hat trotzdem ein überraschendes Finale gefunden. Das Buch ist eine düstere Zeitreise in die Achtziger Jahre.

Bewertung vom 15.11.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


sehr gut

Gegensätzlichkeiten
"Pi mal Daumen" von Alina Bronsky ist ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe. Von der Autorin habe ich schon einiges gelesen und wurde auch nie enttäuscht. Sie schafft es auch ernsthafte Themen mit viel Humor und Warmherzigkeit zu verpacken.
Hier haben wir zwei Protagonisten, die unterschiedlicher kaum sein könnten, die ich beide mochte und gerne eine Zeit begleitet habe.
Hier liegt der Schwerpunkt der beiden auf Mathematik und auch im Buch dreht sich da so einiges darum, das sollte man schon mögen.
Die Figuren werden hier mit voller Absicht überzeichnet und auch mit den Situationen werden so einige Klischees bedient, aber gerade daraus ergibt sich die wunderbare Komik dahinter. Nicht über alle dieser Situationen konnte ich schmunzeln, manchmal fand ich es etwas zuviel, aber mir war immer bewusst, was die Autorin damit zeigen wollte.
Das Buch lässt sich einfach und schnell lesen, es ist nicht mein Lieblingsbuch der Autorin, aber trotzdem eine Empfehlung wert.