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Top-Rezensenten Übersicht

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Lesendes Federvieh
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München
Über mich: 
Hinter dem Namen Lesendes Federvieh verbirgt sich das Blogger-Duo kathiduck und Zwerghuhn. Wir lesen querbeet alles, was uns zwischen die Finger kommt und veröffentlichen die Rezensionen dazu auf unserem Blog (lesendes-federvieh.de). Dort gibt es übrigens noch viele weitere Beiträge rund ums Thema Buch. :)

Bewertungen

Insgesamt 539 Bewertungen
Bewertung vom 16.01.2018
Glück schmeckt nach Popcorn
Adams, Marie

Glück schmeckt nach Popcorn


sehr gut

Marie hat sich einen beruflichen Wunschtraum erfüllt. Sie führt ein kleines, aber feines Programmkino. Als ihre beste Freundin und Mitarbeiterin Susanne schwanger wird und auch noch in eine andere Stadt zieht, muss sich Martha wohl oder übel um Ersatz kümmern. Doch der ist schnell in Erik, einem immer gut gelaunten Filmstudenten gefunden. Ob das gutgeht? Denn Martha glaubt nicht an Happy Ends, Erik hingegen ist ein unverbesserlicher Optimist. Für die beiden beginnen turbulente Zeiten...

Marie Adams ist mit "Glück schmeckt nach Popcorn" eine zuckersüße Liebesgeschichte gelungen, die fluffig wie süßes Popcorn zu lesen ist. Dazu trägt natürlich auch der angenehme Schreibstil der Autorin bei. Eine leichte, lockere Lektüre für zwischendurch, also genau das Richtige für gemütliche Lesestunden auf dem Sofa.

Ich habe schon lange kein Buch mehr mit einer so romantischen Geschichte gelesen. Die sympathischen und liebevoll ausgearbeiteten Charaktere passen perfekt dazu. Wobei mir die Gegensätze zwischen der doch etwas nüchternen Martha und dem hoffnungslosen Romantiker Erik sehr gut gefallen haben. Für mich war das wie ein modernes Märchen mit Happy End.

Neben der kurzweiligen Handlung finde ich die Idee, ein altes Kino als Kulisse auszusuchen, sehr schön. Ein bisschen in die Welt eines Kinos hinein zu schnuppern war sehr interessant und hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Fazit: Eine unterhaltsames Buch, das bestens geeignet ist für absolute Romantikfans.

Bewertung vom 07.01.2018
Landliebe
Lukas, Jana

Landliebe


sehr gut

Für Ellie läuft es im Moment gar nicht gut. Sie hat ihren Job verloren und muss sich zusätzlich noch mit Geldproblemen herumschlagen. Da kommt ihr der Vorschlag ihrer Freundin Alex für bare Münze an einer Reality TV Show teilzunehmen, gerade recht. Vier Wochen als Großstadtdummchen den Winzer Tom zu becircen kann ja wohl nicht so schwer sein. Doch so einfach, wie Ellie sich die ganze Sache dachte ist es doch nicht, denn Tom stellt sich als ziemlicher Sturkopf heraus. Außerdem geht ihm die Filmcrew schon sehr bald auf die Nerven. So wird das Zusammenleben unter einem Dach ganz schön anstrengend, doch nach und nach beginnt es zwischen den beiden zu knistern...

Jana Lukas ist mit „Landliebe“ ein amüsantes und absolut lesenswertes Buch gelungen. Schon nach den ersten paar Zeilen musste ich an die Sendung "Bauer sucht Frau" denken. Man weiß als Zuschauer ja nie, was hinter den Kulissen einer Fernsehsendung passiert und wie weit sich die Akteure an ein Drehbuch halten müssen. Humorvoll nimmt die Autorin hier die Filmbrache auf die Schippe.

Die Geschichte von Ellie und Tom ist kurzweilig, witzig und mit einer ordentlichen Portion Romantik und Liebe sehr unterhaltsam zu lesen. Super ausgearbeitete Charaktere, allen voran die absolut sympathische Ellie und der bärbeißige Tom, aber auch die anderen Protagonisten sind wunderbar beschrieben. Für mich ist der cholerische Aufnahmeleiter Holzmaier die Wucht. Der lockere und flüssige Schreibstil der Autorin runden die Handlung sehr schön ab.

"Landliebe" ist genau die richtige Lektüre für angenehme Lesestunden auf dem Sofa oder der Strandliege.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.12.2017
Der kleine Teeladen zum Glück / Valerie Lane Bd.1
Inusa, Manuela

Der kleine Teeladen zum Glück / Valerie Lane Bd.1


sehr gut

Laurie betreibt einen kleinen Teeladen, Laurie‘s Tea Corner, in der Valerie Lane in Oxford. Dort verkauft sie mit vollem Engagement und Herzblut die leckersten Teesorten und hat auch immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte ihrer Kunden. Ihr kleines Geschäft ist ein Ort der Ruhe und Harmonie. Zu ihrem Glück fehlt ihr nur noch der richtige Mann. Nein, eigentlich hat sie ihn bereits in ihrem attraktiven Teelieferanten Barry gefunden. Die Sache hat nur einen kleinen Haken, denn er weiß nicht, dass Laurie in ihn verliebt ist. Nun sind ihr Freundinnen gefragt, um der schüchternen Laurie aus diesem Dilemma zu helfen. Vielleicht klappt es mit ein bisschen Hilfe doch noch mit Barry...

"Der kleine Teeladen zum Glück" ist der erste Band aus der Reihe um die Besitzer der kleinen Läden aus der Valerie Lane. Es ist genau das richtige Buch, um gemütlich mit einer Tasse Tee den Alltag hinter sich zu lassen und in eine harmonische Welt, in der Freundschaft eine große Rolle spielt, abzutauchen. Manuela Inusa hat absolut sympathische, lebensfrohe Charaktere geschaffen, mit denen wohl jeder gerne befreundet wäre.

Die Idee, diese Serie in einer schnuckeligen kleinen Straße in Oxford anzusiedeln, gefällt mir sehr gut. Die detaillierten Beschreibungen der Valery Lane mit ihren kleinen Geschäften sind richtig schön zu lesen. Ich konnte den englischen Spirit direkt spüren. Dazu noch eine angenehme, fluffige Geschichte, die den Leser in ihren Bann zieht. Ein flotter, lebendiger Schreibstil mit gelungenen witzigen Dialogen rundet alles perfekt ab. Prima.

Ach ja, beinahe hätte ich die leckeren Rezepte aus Laurie‘s Tea Corner am Ende des Buches vergessen zu erwähnen. Für Teeliebhaber das Tüpfelchen auf dem i.

Ich bin schon jetzt ein Fan dieser Reihe und freue mich auf den nächsten Band "Die Chocolaterie der Träume", der voraussichtlich Anfang 2018 erscheinen wird.

Bewertung vom 29.12.2017
Das Fundament der Ewigkeit / Kingsbridge Bd.3  (Restauflage)
Follett, Ken

Das Fundament der Ewigkeit / Kingsbridge Bd.3 (Restauflage)


sehr gut

Der neueste Streich von Weltbestsellerautor Ken Follett, "Das Fundament der Ewigkeit", auf dessen Erscheinen die Leser drei Jahre sehnsüchtig hinfiebern durften oder Anhänger der Kingsbridge-Reihe ganze zehn Jahre, bekommt von mir vier Eier. Obwohl es als Kingsbridge Roman Nr. 3 betitelt wird, lässt sich dieses Buch ohne jegliche Vorkenntnisse aus "Die Säulen der Erde" und "Die Tore der Welt" lesen, denn es ist eine vollkommen losgelöste Erzählung. Die einzige Parallele zu den beiden vorherigen Bänden ist hierbei die Kathedrale von Kingsbridge, die jedoch keine Bedeutung für die Geschichte an sich hat, sondern vielmehr den Heimatort des Protagonisten Ned Willard darstellt. Nach gewohnter Follett Manier sind die Figuren glaubhaft und authentisch beschrieben, wobei mir besonders die geschickte Verflechtung von fiktiven Charakteren und historischen Persönlichkeiten gefallen hat. Genau das ist nämlich in diesem Werk des Bestsellerautor anders als in den bisherigen Büchern: Während historische Ereignisse in den vorangegangenen Werken lediglich Anhaltspunkte waren, um die sich die Erzählung spann, ist die Handlung von "Das Fundament der Ewigkeit" nahezu gänzlich in einen historischen Kontext eingebettet. Es erzählt von der Zeit wenige Jahre vor der Regentschaft von Elizabeth I und endet mit dem Attentat von Guy Fawkes und der Aufklärung von selbigem, um grob den geschichtlichen Zeitraum zu umfassen. Natürlich ermöglicht das eine bessere Identifikation mit der Geschichte, da jedem das Schicksal der letztendlich geköpften Mary, Queen of Scots, geläufig ist und die historischen Zusammenhänge durch die lebendige Erzählweise besser in Erinnerung bleiben. Jedoch birgt dies auch die Gefahr, dass die Handlung an einigen Stellen aufgrund jener Parallele zur Geschichte recht vorhersehbar wird, wenn man historisch interessiert ist. Ebenso Geschmackssache ist auch die doch recht klare Figurenkonstellation, bei der sich ein klares Schwarz-Weiß-Denken herauskristallisiert. Gut bleibt gut und die "Bösen" werden nicht plötzlich einsichtig und wechseln die Seiten. Nichtsdestoweniger ist dieser leicht verdauliche Schmöker sehr angenehm zu lesen, da man innerhalb kürzester Zeit in eine andere Welt abtauchen und jegliche Gedanken abschalten kann. Spannung wird durch die Art des Erzählens erzeugt, denn die anfänglich vielen Handlungsstränge vereinigen sich auf den letzten Seiten zu einem einzigen. Bei Ken Folletts neuestem Werk "Das Fundament der Ewigkeit" handelt es sich um einen historischen Spionageroman, der mit starken Charakteren sowie jeder Menge historischen Parallelen rund um die Regentschaft von Elizabeth I brillieren und somit speziell für Liebhaber der Geschichte

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2017
I hate you sweetheart
Meder, Milan

I hate you sweetheart


sehr gut

Johannes und Johanna können auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein. Dennoch hat Johanna etwas an sich, das es Johannes unmöglich macht sie zu vergessen. Johanna hingegen hält ihn für einen oberflächlichen Macho, auch als er versucht ihr Herz zu erobern. Bei ihrem Anblick verändert sich etwas in ihm. Er will sich nicht mehr mit einer leichten Beute zufriedengeben, sondern ist bereit für die große Liebe zu kämpfen.

"I hate you sweetheart" ist eine Kurzgeschichte, auf die man sich vollkommen einlassen muss und die von mir vier Eier bekommt. Die Geschichte handelt von Johanna und Johannes, was womöglich etwas seltsam anmuten mag oder unrealistisch erscheint, aber genau das hat mir an der Namensgebung gefallen, denn ist es nicht so, dass in Büchern normalerweise kein Name mehrmals vorkommt? Diese Erzählung ist in diesem Punkt erfrischend anders. Meiner Meinung nach ist Klappentext stark übertrieben und schürt so falsche Erwartungen an das Buch, was vielleicht die negativen Rezensionen erklären lässt. Bei Formulierungen wie "Macho vs. Genie", "Die Auseinandersetzungen und Machtkämpfe sind dramatisch" und "Zufrieden mit jeder leichten Beute, beginnt er jetzt mit eine geduldigeren Kampf" würde ich eher einen erotischen Roman erwarten, was die vorliegende 28 Seiten umfassende Kurzgeschichte aber glücklicherweise nicht ist. Ebenso wenig ist sie eine seichte Geschichte, wie es in der Beschreibung anklingt. Tatsächlich werden die Charaktere kaum beschrieben, Details zur Umgebung fehlen und auch von Nebencharakteren ist kaum eine Spur zu sehen, aber genau das macht den Reiz der Geschichte aus, da alles Unwichtige ausgeblendet wird. Man fokussiert sich lediglich auf die beiden und ihre Gefühle zueinander. Das Fehlen von Details führt auch dazu, dass die Geschichte an Universalität gewinnt und auf vielerlei Personen übertragbar wird. Zudem scheint es so als würde man die Handlung im Schnelldurchlauf durchleben, was man als negativ bewerten könnte, wenn nicht genau das den Charme des Büchleins ausmachen würde. Das einzige was mich ein wenig gestört hat, war der etwas abgehackte Schreibstil, der den Lesefluss ein wenig verlangsamt hat. Dennoch ist "I hate you sweetheart" eine Empfehlung für all jene, die sich vollkommen auf eine etwas speziellere Kurz-Liebesgeschichte einlassen wollen.

Bewertung vom 27.12.2017
Verliebt bis über alle Sterne / Chicago Stars Bd.8
Phillips, Susan Elizabeth

Verliebt bis über alle Sterne / Chicago Stars Bd.8


gut

Pipers großer Traum ist es Privatdetektivin zu werden, um so in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Doch bereits ihr erster Job stellt sich als schwieriger als anfänglich gedacht heraus. Sie soll Cooper Graham, den früheren Star-Quarterback der Chicago Stars, beschatten, der sie jedoch prompt enttarnt und absolut gar nicht von der nervigen Verfolgerin begeistert ist. Deshalb dreht er den Spieß einfach um und engagiert Piper selbst, um die undichten Stellen in seinem Personal in seinem Club zu finden. Obwohl es nicht die Bodyguard-Anstellung ist, die sich die toughe Piper gewünscht hat, findet sie schon bald heraus, dass jemand Cooper nach dem Leben trachtet. Ob er es will oder nicht, sie ist fest entschlossen ihm das Leben zu retten. Anfangs genervt, muss auch Cooper bald feststellen, dass ihn die eigenwillige Piper mit ihrer tapferen Art nicht ganz kalt lässt.

Auf der diesjährigen lit.Love der Verlagsgruppe Random House war keine geringere als die Queen of Romance, Susan Elizabeth Phillips, zu Gast. Alleine ihr Erscheinen genügte, um das Publikum in Jubelschreie und tosenden Applaus ausbrechen zu lassen, was mich zugleich überraschte und neugierig auf ihre Person machte, von der ich zuvor - abgeschreckt durch die kitschigen Cover und Titel - noch nichts gelesen hatte. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie jede Leserin mit ihrer mitreißenden Art zu erzählen und ihrem etwas anderen Kampf für Emanzipation in ihren Bann gezogen. Nur wenige Tage vergingen, da lag ihr druckfrisches, neues Buch "Verliebt bis über alle Sterne" vor mir, das von mir drei Sterne bekommt. Zugegebenermaßen war ich etwas enttäuscht, weil ich mir nach SEPs Superstar-Status mehr erhofft hatte. Tatsächlich handelt es sich um eine typisch amerikanische Liebesgeschichte, woran prinzipiell natürlich nichts auszusetzen ist, aber das Happy-End war für meinen Geschmack deutlich over the top. Nicht nur alle Probleme lösen sich in Luft auf, sondern auch die Nebencharaktere finden in wenigen Sätzen zu ihrem Glück, was mir dann doch ein wenig unrealistisch erschien. Dennoch ist es eine kurzweilige, unterhaltsame Lektüre, die vor allem mit den starken und schlagfertigen Dialogen begeistert. Piper Dove ist die Verkörperung der Emanzipation, die den überheblichen, selbstsicheren und nicht minder reichen Cooper Graham zunehmend in die Knie zwingt und ihm so zeigt, dass sie nicht so schwach ist, wie sie aufgrund ihres Geschlechts vielleicht wirken mag. Dabei blitzt jenes Emanzipationsstreben in vielen ihrer Aussagen durch, was mitunter für den ein oder anderen etwas zu viel werden kann. Besonders gut hat mir an diesem Buch gefallen, wie in die Liebesgeschichte geschickt ein Hauch von Krimifeeling sowie ein winziger politischer Anklang eingewoben wurden. "Verliebt bis über alle Sterne" ist für all jene geeignet, die nach einer romantischen Geschichte suchen, das garantiert ein pompöses Happy End hat, mit schlagfertigen Charakteren aufwartet und für all jene, die sich von Pipers Emanzipationskampf inspirieren lassen wollen.

Bewertung vom 26.11.2017
Das Glück an Regentagen
Stapley, Marissa

Das Glück an Regentagen


sehr gut

Mae hat mit sechs Jahren ihre Eltern bei einem schrecklichen Unglück verloren. Seitdem kümmern sich ihre Großeltern liebevoll um sie. Sie verlebt in Alexandria Bay unbeschwerte Jugendjahre und verbringt viel Zeit mit ihrer Jugendliebe Gabe. Doch als er plötzlich verschwindet, hält auch Mae nichts mehr in dem kleinen Ort. Zehn Jahre später kehrt Mae wieder zurück zu ihren Großeltern. Sie braucht einfach einen Rückzugsort, denn ihr Leben ist an einem absoluten Tiefpunkt angekommen. Doch die Idylle trügt, denn ihre Großeltern haben sich verändert. Zudem wird ein gut gehütetes Geheimnis gelüftet. Kann man die Uhren zurückdrehen, so dass sich alles zum Guten wendet oder wiegen die Wunden der Vergangenheit zu schwer?

Marissa Stapley ist mit "Das Glück an Regentagen" eine bewegende Familien- und Liebesgeschichte gelungen, die ich sehr gerne gelesen habe. Von Anfang an hat mich die Geschichte von Mae und Dave fasziniert. Das liegt zum einen an den präzise ausgearbeiteten Charakteren. Die Autorin schafft es sehr gut den Leser in deren Gefühlswelt blicken zu lassen. Ich konnte Gabes Zerrissenheit förmlich spüren oder auch Lillys Kampf mit dem Vergessen ist mir sehr nahe gegangen.

Aber auch der Schreibstil der Autorin lässt den Leser in die Handlung eintauchen und mit den Protagonisten eins sein. Schnörkellos erzählt sie mit ihrer klaren, fast schon distanzierten Sprache. Gerade diese Erzählperspektive hat für mich die Wirkung des Buches noch verstärkt.

"Das Glück an Regentagen" hebt sich angenehm von anderen Büchern dieses Genres ab. Es ist eine unterhaltsame Lektüre mit einer spannenden und durchdachten Handlung. Mir hat das Buch gerade deshalb sehr gut gefallen, weil es für mich nie den Bezug zur Realität verloren hat und die Geschichte von Anfang bis Ende stimmig ist.

Bewertung vom 25.11.2017
Die Rubicon-Verschwörung / Marc Dane Bd.1
Swallow, James

Die Rubicon-Verschwörung / Marc Dane Bd.1


ausgezeichnet

Marc Dane, Agent beim Britischen Geheimdienst, ist der Typ am Computer, der jenseits der Action über den Einsatz und sein Team wacht. Bei einem brutalen Anschlag auf sein Team, das in einen Hinterhalt gelockt wurde, bleibt er als einziger Überlebender zurück. Das letzte was ihm Sam, seine heimliche große Liebe, sagen konnte war, dass es einen Verräter im MI6 gibt, der mit der Terrororganisation "Das Kombinat" zusammenarbeitet. Plötzlich an vorderster Front kämpfend muss er nicht nur den Verräter entlarven, sondern dabei auch noch seine Unschuld beweisen, da man ihn für den Maulwurf hält. Nachdem er vollkommen auf sich allein gestellt ist, bleibt ihm ab einem gewissen Punkt nichts anderes übrig, als die Hilfe von Lucy Keyes, einer Agentin der geheimen Rubicon-Gruppe, anzunehmen.

Herbst bedeutet für mich immer Zeit für Krimis, deshalb habe ich mich umso mehr gefreut, als ich James Swallows "Die Rubicon-Verschwörung" in den Händen gehalten habe. Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt, weshalb es fünf Eier von mir bekommt. Trotz der hohen Seitenanzahl von 640, die mich zu Beginn etwas überrascht hat, weil ich mir nicht sicher war, ob die Spannung über eine so lange Spannung aufrecht erhalten werde kann - kleiner Spoiler vorweg: Ja, es geht tatsächlich! - spitzt sich die Handlung nicht langsam zu, sondern man befindet sich gleich mitten im Geschehen, wo man zunächst zwischen einigen Erzählperspektiven wechselt. Man erlebt einen Bombenanschlag in Madrid mit, sowohl aus Sicht des Attentäters als auch aus der Perspektive der Betroffenen kurz vor der Explosion, nur um kurz darauf gemeinsam mit Marc Dane, dem Protagonisten der Geschichte, in einem Truck zu sitzen, wo er gemeinsam mit seinen Kollegen die Zugriffstruppe überwacht und seine Gedanken zu seiner großen Liebe Sam wandern lässt, die sich für ihren Einsatz bereit macht. Darauf folgt eine kurze Sequenz der Oberbosse des MI6, die grünes Licht für die bevorstehende Aktion geben. Jene Aktion, deren einziger Überlebender Marc Dane sein wird. Er wählt die Tätigkeit als Technikexperte, weil er die sichere Variante bevorzugte, doch von einem Moment auf den anderen steht er an vorderster Front und noch dazu vollkommen allein. Im MI6 hält man ihn für den Schuldigen, doch er weiß es besser und versucht auf den folgenden Seiten eine Unschuld zu beweisen und den wahren Maulwurf zu stellen. Sehr zum Entsetzen des MI6 und des Kombinats, dessen Aufmerksamkeit er ebenfalls auf sich gezogen hat, nachdem er einen ihrer Einsätze vereitelt hatte, schlägt er sich besser als gedacht und entwischt ihnen ein ums andere Mal. Von Seite zu Seite nimmt die Handlung an Fahrt auf, schlägt Haken, nur um darauf umso schneller voranzupreschen und schließlich in ein fulminantes Finale zu gipfeln, bei welchem es bis zum letzten Wort nicht sicher ist, wie es sich ausgeht. Es wundert mich ehrlich gesagt, dass dieses Buch nicht mehr Aufmerksamkeit bekommen hat, denn es ist ein unglaublich fesselnder Thriller in Spielfilmlänge, der sich meiner Meinung nach auch für eine Verfilmung eignen würde. Besonders beeindruckend finde ich auch den Umstand, dass selbst die Nebencharaktere, die nur einen Auftritt von wenigen Sekunden haben, perfekt ausgearbeitet sind. "Die Rubicon-Verschwörung" ist der Auftakt einer vielversprechenden Reihe rund um den Agenten Marc Dane, der durch starke Charaktere, spannende Wendungen, Intrigen und jeder Menge Kugelhagel besticht. Wer Jason Bourne mag, wird Marc Dane lieben!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.11.2017
Die Oleanderschwestern
Caboni, Cristina

Die Oleanderschwestern


gut

Iris lebt in Amsterdam und arbeitet bei der Zeitschrift "Onze Tuin". Sie betreut dort ihre Kolumne "Blumenfee" mit ganzem Herzblut, denn sie liebt Blumen und Pflanzen über alles. So sagt sie auch erfreut zu, als ihr Chef sie bittet zur berühmten Chelsea Flower Show in London zu fahren. Dort angekommen hat sie eine aufwühlende Begegnung. Sie trifft auf dieser Blumenshow eine junge Frau, die ihr bis aufs Haar gleicht. Noch weiß sie nicht, dass sie ihrer Zwillingsschwester Viola begegnet ist. Als sie von ihrem Vater erfährt, dass sie eine Schwester hat, gerät ihre Welt aus den Fugen. Auf dem Familiensitz der Familie Donati in der Toskana treffen die beiden aufeinander und lernen auch ihre Großmutter Giulia kennen, die sie sehnsüchtig erwartet...

Nachdem ich "Honigtöchter" förmlich verschlungen habe, war ich natürlich schon ganz gespannt auf den neuesten Roman von Cristina Caboni. Doch die "Oleanderschwestern" reichen für mich an "Honigtöchter" nicht heran, wobei ich dafür ja auch die Höchstwertung vergeben habe. Es ist sicherlich nicht leicht immer "fünf Sterne Geschichten" abzuliefern.

Diesmal bin ich nur nicht so schnell in die Handlung eingetaucht, wie es normalerweise der Fall ist. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass ich keinen sog. grünen Daumen habe und mich erst an das Thema Garten und Blumen herantasten musste. Um Missverständnissen vorzubeugen, das Buch ist kein Gartenratgeber, wie die Autorin in ihrer Anmerkung selbst schreibt, sie hat sich der faszinierenden Welt der Blumen auf emotionaler Ebene angenähert.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und authentisch. Gerade die ruhigere Iris und die impulsivere Viola, die beide soviel gemeinsam haben, konnte ich mir super vorstellen. Es war spannend zu lesen, wie ähnlich sich eineiige Zwillinge in allem doch sind, auch wenn sie nicht gemeinsam aufwachsen.

Der lockere und flüssiger Schreibstil macht die Geschichte lebendig und flüssig zu lesen. Vor jedem neuen Kapitel gab es Interessantes und Wissenswertes über einzelne Blumensorten zu lesen. Das hat mir sehr gut gefallen. Trotzdem hat mich die fast schon mystisch angehauchte Handlung nicht vollständig in ihren Bann gezogen. Aber jeder Leser hat einen eigenen Geschmack. Dennoch freue ich mich auf die nächsten Bücher von Cristina Caboni.

Bewertung vom 11.11.2017
Liebe zwischen den Zeilen
Henry, Veronica

Liebe zwischen den Zeilen


ausgezeichnet

Emilia steht vor einer großen Herausforderung. Nach dem Tod ihres geliebten Vaters Julius Nightingale hat sie dessen Buchhandlung übernommen, die eine richtige kleine Institution in Peasebrook ist. Viele Menschen konnten hier ihre Sorgen und Nöte für eine Weile vergessen. Doch als Emilia entdeckt, dass ihr Vater wenig Geschäftssinn besaß und der Laden deshalb kurz vor dem Aus steht, muss sie sich ein neues Konzept einfallen lassen, um den Laden zu retten. Ihre Freunde stehen ihr tatkräftig zur Seite. Wird das reichen, um die Buchhandlung wieder flott zu machen...

"Liebe zwischen den Zeilen" ist wieder eines meiner sogenannten Wohlfühlbücher, denn ich konnte so wunderbar "zwischen den Zeilen" abtauchen in entspannte und unterhaltsame Lesestunden. Als großer Englandfan ist mir das nicht schwergefallen, denn der Autorin gelingt es hervorragend die Atmosphäre Peasebrooks und der Buchhandlung zu beschreiben. Auch die Stimmungen der Charaktere konnte sie dem Leser auf höchst kurzweilige Weise näherbringen. Ihre Figuren sind mitten aus dem Leben gegriffen mit all ihren mehr oder weniger schweren Päckchen, die jeder zu tragen hat. Man kann sich unglaublich gut in sie hineinversetzen, so präzise sind sie ausgearbeitet. Das finde ich klasse.

Mit ihrem angenehmen, lockeren und sehr ansprechenden Schreibstil erzählt sie von Liebe, Trauer und Sorgen, eben über alles, was jeden von uns betrifft. Veronica Henry verwebt die einzelnen Schicksale der Bewohner Peasebrooks mit denen der Buchhandlung Nightingale. Dabei hat mir besonders gut gefallen, dass jede einzelne kleine Geschichte ein passendes Ende findet. So ist das gesamte Buch wunderbar abgerundet.

Veronica Henry hat mir neben einem wirklich guten Buch eine Traumbuchhandlung beschert, von der wohl jeder Bücherwurm träumt. Und zwar genau so wie es das tolle Cover verspricht. Dazu noch viele Buchempfehlungen, von denen einige davon sofort auf meine Wunschliste gewandet sind. Was gibt es Schöneres? Von mir gibt es dafür eine absolute Leseempfehlung.