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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1184 Bewertungen
Bewertung vom 06.01.2022
Lang lebe König Frosch!
Baltscheit, Martin

Lang lebe König Frosch!


gut

Eine tierische Satire über Manipulation und Herrschsucht: tiefgründig und mit Witz und Charme erzählt. Ab 10 Jahre!


Inhalt:

Vor genau drei Jahren haben Fuchs und Wildschwein ihrer Eintagsfliege versprochen, auf ihr Ei Acht zu geben. Heute ist der große Tag und so sitzen die beiden Freunde am See und warten gespannt darauf, dass die kleine Fliege endlich schlüpft.

Doch wer steht plötzlich vor ihnen?

Ein Frosch ... Was für ein unangenehmer und hochnäsiger Zeitgenosse! Und ein trickreicher noch dazu. Der kleine Kerl erklärt sich selbst zum König und Fuchs und Wildschwein zu seinen Untertanen.

Er verlangt ein prächtiges Schloss umgeben von dicken Mauern zum Schutz vor dem Storch und täglich ein opulentes Festmahl.

Durch geschickte Lügen und Manipulation erreicht er absoluten Gehorsam und schafft für sich selbst, ein Leben wie im Schlaraffenland während die anderen schuften.

Ob sich Fuchs und Wildschwein aus dieser Situation befreien können? ...



Altersempfehlung:

etwa ab 10 Jahre zum Selberlesen

laut Verlag ab 6 Jahre

(große teilweise farbige Schrift, kurze Kapitel, hoher Bildanteil, aber: komplexe Handlung, Ironie, Anspielungen und französische Ausdrücke)



Illustrationen:

Es findet sich auf jeder Doppelseite mindestens eine kleine, farbenfrohe Zeichnung. Einige sind sogar ganzseitig. Den detailverliebten und fröhlichen Zeichenstil von SaBine Büchner mögen wir sehr.

Wildschwein und Fuchs sind auch in den Bildern ein schräg-charmantes Duo und der Frosch ist dank grandioser Mimik hervorragend getroffen. Auch eine zuckersüße Eintagsfliege fehlt in diesem Abenteuer nicht.



Mein Eindruck:

Auch wenn dies das zweite Abenteuer von Fuchs und Wildschwein ist, startet man dank kurzem Rückblick problemlos in die Geschichte.

Diese Erzählung widmet sich Themen wie Manipulation und nimmt Hochstapler auf's Korn.

Mit viel Humor und unterhaltsamen Dialogen beginnt das Abenteuer.

Dass der hochnäsige Frosch einen französischen Akzent hat und entsprechend die Satzstellung und Artikel gekonnt durcheinander wirbelt, lässt sich beim Vorlesen hervorragend und überspitzt ausleben.

"Ich rede, wenn es mir passt. Und du redest, wenn ich es erlaube", Dann breitet er die Arme aus: "Denn ich bin die König von die Wald und Herrscher über alle Tiere." (Frosch, vgl. S. 14)

Bei den eingestreuten französischen Worten hätte ich mir für junge Leser:innen in der Fußnote zusätzlich zur Übersetzung eine Aussprachehilfe gewünscht.

Überhaupt empfiehlt sich das Selberlesen etwa ab 10 Jahre. Meines Erachtens sind die vielen Anspielungen und ironischen Zwischentöne vorher kaum zu verstehen und die Pointen zünden nicht. Irrungen und Wirrungen lassen auch mich als Erwachsene das eine oder andere mal stutzen und einen Abschnitt nochmals lesen. Welche Lüge hat vielleicht doch einen wahren Kern? Warum fallen Fuchs und Wildschwein zum wiederholten Mal auf den Frosch herein?

Eine tierische Satire, die als Kinderbuch daherkommt, reichlich Stoff für anschließende Gespräche bietet, aber eher erwachsene Vorleser:innen unterhält.

Die Geschichte besticht durch viele Dialoge und Wendungen. Denn der Frosch wird nicht müde, mit immer neuen Lügengebilden seine Untergebenen hinter's Licht zu führen.

"Nur eins steht fest im Leben und das ist: Veränderung. Alles verändert sich. Vertraut dem Frosch, denn ich verändere euer Leben in Glück. Lang lebe die Republik!" (Frosch, vgl. S. 56)

Doch die beiden Freunde versuchen den Frosch mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.

Zwischen den Zeilen lesen vermutlich nur die älteren Kinder und damit man sich nicht alles zusammenreimen muss, wird die Moral am Ende in einfachen Worten präsentiert:

Glaube nicht alles, was man dir erzählt. Setze dich gegen Lügen und das Böse in der Welt zur Wehr!

Auch reicht dieses Abenteuer der beiden Freunde nicht ganz an das erste heran.



Fazit:

Ein Kinderbuch für Erwachsene: tiefgründige und sarkastische Dialoge, bei de

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2022
Nur ein Tag
Baltscheit, Martin

Nur ein Tag


sehr gut

Eine berührende und zugleich hoffnungsvolle Erzählung über Trauer und Tod und gleichzeitig eine Liebeserklärung an das Leben. Wunderschön illustriert.

Inhalt:

Fuchs und Wildschwein genießen das Leben und gerade beobachten sie, wie eine wunderschöne Fliege schlüpft.

Das arme Ding ahnt jedoch nicht, dass es eine Eintagsfliege ist und die beiden Freunde bringen es nicht übers Herz, ihr die Wahrheit zu sagen. Um ihre traurigen Gesichter zu erklären, beschließen sie kurzerhand, dass der Fuchs derjenige ist, der bald sterben wird.

Die kleine Fliege möchte den letzten Tag für den Fuchs so unvergesslich wie möglich gestalten. Doch wie packt man das Glück eines ganzen Lebens in nur 24 Stunden?



Altersempfehlung:

etwa ab 8 Jahre

(große Schrift, kurze Kapitel, hoher Bildanteil)



Illustrationen:

Der Bildanteil ist sehr hoch und es findet sich auf jeder Doppelseite mindestens eine kleine Zeichnung. Einige sind sogar ganzseitig.

Die Illustrationen von Wiebke Rauers (dies ist ihr erstes Kinderbuch) sind farbenfroh und voller Liebe zum Detail.

Ganz besonders in die kleine Eintagsfliege mit ihren großen, freundlichen Augen verliebt man sich sofort.

Dass Wildschwein und Fuchs das Kennenlernen, in dem zugleich ein baldiger Abschied steckt, so traurig stimmt, wird ganz zauberhaft in den Zeichnungen wiedergegeben.

Diese spiegeln die fröhliche und ausgelassene Stimmung ebenso wie die traurigen Momente.

Am Ende verdrückt man selbst eine Träne beim Anblick der sterbenden Eintagsfliege.



Mein Eindruck:

Eine außergewöhnliche Erzählung, welche auch Erwachsene zum Nachdenken anregt.

Mit Humor und kleinen Neckereien untereinander setzen sich die tierischen Charaktere mit dem sensiblen Thema Tod auseinander, welches oftmals noch ein Tabu ist.

"Der Tod ist wie das Leben - unvermeidbar. Niemand weint über das Leben und deshalb sollte auch keiner über den Tod weinen." (Fuchs, vgl. S. 12)

Die Eintagsfliege nimmt ihren Plan, dem Fuchs des glücklichsten Tag seines kurzen Lebens zu bereiten, sehr ernst. Ein sympathischer Charakter, der aufgrund seiner positiven Energie und mitreißenden Art sich sofort ins Herz schleicht.

Die Intention hinter der Geschichte, jeden einzelnen Tag zu genießen und das Leben so sinnvoll wie möglich zu nutzen, gefällt sehr. Einfühlsam und auf kindgerechte Art werden Freundschaft, Verlust und Lebensfreude thematisiert und dem Tod ein wenig der Schrecken genommen.

Lediglich die Kopfnüsse und der harsche Umgangston zwischen Fuchs und Wildschwein ist an einigen Stellen zu viel des Guten, da einige Kommentare über liebevoll gemeinte Neckereien hinausgehen und sie meines Erachtens für die Handlung nicht maßgeblich sind.

Inwieweit die Lebensplanung der Eintagsfliege (Schule, Hochzeit, Kinder bekommen und großziehen, den Partner verlieren, selbst sterben) den eigenen Wertvorstellungen entspricht, muss am Ende jeder selbst beurteilen ;-)

Die Überlegungen der Tiere, den Tag so unvergesslich wie möglich zu gestalten, und der spielerische Umgang ermöglichen auch Leser:innen einen anderen Blickwinkel. Was ist wirklich wichtig im Leben? Was bedeutet Glück?

Beim Lesen fragt man sich immer wieder, ob man tatsächlich ein Kinderbuch in Händen hält, da die Erzählung so vielschichtig ist.

Ein berührender und gleichzeitig unterhaltsamer Lesespaß zum Schmunzeln, Nachdenken und Philosophieren für Jung und Alt.



Fazit:

Ein ernstes und trauriges Thema verpackt in eine warmherzige und lehrreiche Erzählung, die aufzeigt, wie schön das Leben sein kann.

Wunderschöne und farbenfrohe Illustrationen ergänzen die berührende Geschichte und hauchen den Charakteren Leben ein.



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Rezensiertes Buch: "Nur ein Tag" aus dem Jahr 2016

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2022
Krähe und Bär. Die Sonne scheint für uns alle.
Baltscheit, Martin

Krähe und Bär. Die Sonne scheint für uns alle.


ausgezeichnet

Eine lehrreiche und unterhaltsame Erzählung, die Groß und Klein zum Nachdenken bringt. Wunderschön und atmosphärisch illustriert.

Inhalt:

Der Bär im Zoo hat es gut: immer genug zu Fressen, ein Leben wie im Schlaraffenland! Das zumindest denkt die kleine Krähe.

Hingegen der Bär sehnt sich nach einem Leben ohne Gitter und Grenzen. Frei sein ... so frei wie die Krähe! Das ist sein Traum.

Ein magischer Trank bietet den beiden die Gelegenheit für einen Körpertausch.

Die Krähe in Gestalt des Bären ist rundum zufrieden: Nie wieder hungern. Nie wieder betteln. Was für ein süßes Leben!

Der Bär dagegen freut sich über die neugewonnene Freiheit und die Fähigkeit zu fliegen.

Doch sein Glück währt nur kurz, denn ein Leben auf der Straße ist kein Zuckerschlecken. Und auch die Krähe erkennt bald die Schattenseiten des Schlaraffenlands ...



Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre

(große Schrift, kurze Kapitel, verschiedenfarbige Textpassagen je nach Charakter, hoher Bildanteil)



Illustrationen:

Auf jeder Doppelseite findet sich mindestens eine kleine Zeichnung und einige der farbenfrohen und detaillierten Illustrationen sind sogar ganzseitig.

Beide Hauptfiguren sind sympathisch gestaltet.

Sie spiegeln durch einen Wechsel von hellen leuchtenden Farben zu tristem Grau und bedrückendem Schwarz sowohl die fröhliche Stimmung wie die traurigen Momente hervorragend wieder.



Mein Eindruck:

Mit herrlich lustigen und schrägen Dialogen besticht diese Geschichte neben ihrer lehrreichen Botschaft ganz besonders durch ihre charmant-skurillen Hauptfiguren.

Hier hat Martin Baltscheit zwei außergewöhnliche Tiere zusammengebracht: die rotzfreche Krähe und den gemütlich-freundlichen Bären

Doch so unterschiedlich die beiden auf den ersten Blick scheinen, ähneln sie sich in gewisser Weise doch sehr bzw. werden sich ähnlicher.

Die Krähe schimpft wie ein Kesselflicker. Sarkasmus und Ironie sind ihre zweiten Vornamen. Denn auf der Straße ist kein Platz für Höflichkeit. Wohingegen der Bär - zunächst - sehr freundlich auf den Mangel an Etikette und Anstand hinweist.

Die Ausgangssituation und Hoffnungen der beiden Träumer werden kindgerecht und anschaulich vermittelt.

"In einem Zoo sind alle Tage gleich. Aufstehen, fressen, schlafen gehen. [...] Er (der Bär, Anm.) träumt von einem Leben hinter dem Zaun, von weiten grünen Wiesen und einer Freifahrkarte für alle Busse und Bahnen der Welt. Auch von Flugzeugen, in denen man fliegen kann, hat er gehört. Fliegen wie ein Vogel." (vgl. S. 65)

Zwischen den beiden entwickelt sich im Laufe der Geschichte - trotz aller Streitereien und Beschimpfungen - eine enge Freundschaft. Zudem erkennen sie, dass das Leben des anderen - so verlockend es zunächst erscheint - ebenfalls seine Schattenseiten hat. Das Gras auf der anderen Seite ist eben doch nicht immer grüner.

Eine außergewöhnliche Erzählung mit pointiertem Wortwitz und sympathischen Charakteren, deren Erkenntnisse auch Erwachsene zum Nachdenken anregen.

Dies ist nicht unser erstes Buch von Martin Baltscheit und daher überrascht es auch dieses Mal wenig, dass man sich beim (Vor-)Lesen der Geschichte immer wieder fragt, ob man tatsächlich ein Kinderbuch in Händen hält.

Seine Erzählungen sind vielschichtig und tiefgründig. Sie sind lehrreicher und gleichzeitig unterhaltsamer Lesespaß zum Schmunzeln, Nachdenken und Philosophieren.

Eine zeitlose Geschichte für Jung und Alt.



Fazit:

Philosophie im Kinderbuch!

Ein lehrreiche und zugleich lustige Geschichte, die die Unterschiede im Leben zweier Tiere aufzeigt und zugleich deutlich macht, dass in jeder Lebensweise gute wie weniger gute Dinge stecken. Eine Erzählung voller Wortwitz, Ironie und vielen kleinen Botschaften zwischen den Zeilen.

Wunderschöne und farbenfrohe Illustrationen ergänzen die berührende Geschichte und hauchen den Charakteren Leben ein.



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Rezensiertes Buch: "Krähe und Bär oder die Sonne scheint für uns alle" a

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2022
Rocky Beach
Tauber, Christopher

Rocky Beach


sehr gut

Zukunftsmusik: Zeichnerisch sehr gelungen und in sw doppelt düster. Jedoch ein etwas wirrer und brutaler Fall.

Inhalt:

Rocky Beach ist inzwischen ein gefährliches Pflaster und die drei Detektive sind in alle Winde verstreut. Jeder führt inzwischen ein eigenes Leben.

Dank seines Jobs als Versicherungsdetektiv verschlägt es Peter Shaw zurück in die alte Heimat. Durch Zufall treffen sich die einstigen Freunde wieder und geraten mitten hinein in einen neuen Fall ...



Altersempfehlung:

ab 16 Jahren

(definitiv kein Kinder-/Jugendbuch: Alkohol- und Drogenkonsum, Schimpfwörter, Brutalität und Gewalt, viel nackte Haut)



Covergestaltung und Illustrationen:

Das Cover ist herrlich düster und die Atmosphäre wirkt ein wenig bedrohlich. Der Zeichenstil macht neugierig auf die Umsetzung des Detektivtrios. Auch wenn von den drei Fragezeichen (noch) nicht allzuviel zu sehen ist, weiß man sofort, wer wer ist ;-)

Das Besondere bei den drei Fragezeichen im Hinblick auf die deutschen Ausgaben ist, dass die drei Detektive (mit Ausnahme der Kids-Reihe) nie gezeigt werden. Anhand der Beschreibungen im Buch kann sich jeder selbst ausmalen, wie Justus, Peter und Bob wohl aussehen. Trotzdem hat es mich gereizt, zu sehen, wie die drei wohl als Erwachsene dargestellt werden.

Die Figuren wirken kantig und detailreich, was mir persönlich sehr gut gefällt.

Rückblenden sind dank schwarzer Seiten gut zu erkennen und somit bekommt man auch die Junior-Detektive zu Gesicht.

Selbstverständlich darf die berühmte Visitenkarte nicht fehlen.

Die düstere Atmosphäre wird zusätzlich verstärkt, da die gesamte Graphic Novel in schwarz-weiß gezeichnet ist. Nach Hitchcock-Manier ein guter Kniff, da sehr viel Blut fließt ;-)



Mein Eindruck:

Mit den drei Detektiven bin ich groß geworden und habe mittlerweile all ihre Fälle gelesen bzw. gehört. Auch spezialgelagerten Sonderfällen stehe ich offen gegenüber. Meist haben die Autor:innen außerhalb des festgeschriebenen Kosmos mehr Spielraum für außergewöhnliche Handlungen und überraschende Wendungen.

Auch wenn ich kein großer Fan von Graphic Novels bin, hat mich die Idee, die drei Junior-Detektive nun als Erwachsene zu erleben fasziniert.

Bei "Rocky Beach" handelt es sich um eine Interpretation und somit ziemlich freie Zukunftsmusik.

Lesende werden mitten hineingeworfen in ein gänzlich verändertes Rocky Beach: Drogenkartelle, Korruption ... Zur falschen Zeit am falschen Ort unterschreibt man in dem einst idyllische Städtchen sein Todesurteil.

Auch die drei Detektive haben sich in den über zwanzig Jahren stark verändert. Selbstverständlich sind gewisse Dinge gleich geblieben und mit diesen Merkmalen wird gekonnt gespielt: Justus' analytischer Verstand und die Angewohnheit erst durch die vollständige Wahrheit und Problemlösung zur Ruhe zu gelangen, Bobs Wirkung auf Frauen, Peters Freundschaft zu Jeffrey und komplizierte Beziehung zu Kelly uvm.

Leider ist der Fall selbst nichts Besonderes und durch viele Rückblenden zum Grund für den Bruch der drei Fragezeichen sehr verworren. Ob ich die Auflösung am Ende richtig verstanden habe? Ich bin mir noch immer nicht ganz sicher.

Was jedoch positiv in Erinnerung bleibt, ist die detaillierte Gestaltung der (Neben-)Figuren und reichlich Spielraum für eigene Spekulationen zwischen den Zeilen. Jeder der drei Männer hat sein Päckchen zu tragen und so kommt zur schaurig-düsteren Stimmung oftmals eine bedrückende Traurigkeit hinzu. Aber nicht jedes Geheimnis wird hier gelüftet.

Als Nostalgiker darf man sich auf das ein oder andere Wiedersehen bekannter Charaktere und Schauplätze freuen. Einige Personen sind kaum wiederzuerkennen und sorgen so für Überraschungen.

Abschließend gibt es noch ein "Making of" in Form einer kurzen Entstehungsgeschichte sowie diverser Skizzen zu Charakteren, Schauplätzen und Titelbild-Alternativen.

Für Fans sicherlich ein Must-Read: die Idee hinter der Interpretation ist genial und die Umsetzung

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2022
Magic Water Colouring - Weihnachtszauber
Copper, Jenny

Magic Water Colouring - Weihnachtszauber


ausgezeichnet

Magischer und weihnachtlicher Ausmalspaß für jüngere Kinder. Beiliegender Pinsel mit Wassertank bedarf jedoch Verbesserungen.

Inhalt:

Mithilfe des beiliegenden, mit Wasser gefüllten Pinsels zaubert man die weihnachtlichen Bilder bunt.

Nach dem Trocknen verschwindet die Farbe und das Bild kann erneut "ausgemalt" werden.

Zusätzlich gibt es Seiten, die ganz klassisch mit Buntstiften ausgemalt werden können, und ein paar kurze Texte zum Vorlesen.



Altersempfehlung:

etwa ab 3 Jahre



Mein Eindruck:

Die Idee ist genial, denn so werden auch kleinere Kinder ganz mühelos zu großen Künstler:innen. Anders als bei klassischen Ausmalbildern, ist es hier nämlich unerheblich, ob man über die Linien malt oder besonders akkurat ist.

Es gibt verschiedene Titel und Motive dieser Buch-Reihe. Von Feen und Elfen bis hin zu Tieren oder Fahrzeugen sollte für jeden Geschmack das Passende dabei sein.

Leider hält der im Set enthaltene, nachfüllbare Wassertankstift (eigentlich ein Pinsel) den Erwartungen nicht stand.

Man muss schon sehr fest aufdrücken, damit das Wasser bis in die Spitze gelangt. Dadurch franst sie aber schnell aus.

Der Wassertank ist praktisch gedacht, denn so hat man z. B. auch unterwegs Freude am Malen ohne gleich alles unter Wasser zu setzen. Aufgrund dieses Mankos gibt's einen Stern weniger.

Mit einem normalen Pinsel und Wasserglas funktioniert das Malen gleich viel einfacher. Oder man geht mit einem angefeuchteten Tuch über die Seiten ;-)

Wir haben die Bilder mehrfach "angemalt" und die Magie funktioniert nach wie vor einwandfrei.

Die Geschichte ist ganz niedlich und die Motive wunderbar weihnachtlich. Bei den weiteren Ausmalbildern und auf leeren Seiten können kleine Künstler:innen auch selbst kreativ werden.


Fazit:

Eine tolle (Geschenk-)Idee:
Zuckersüße Ausmalbilder mit magischem Effekt.

Mit eigenem Pinsel klappt es aber deutlich einfacher als mit dem beiliegenden Stift, da hier zu viel Druck ausgeübt werden muss.


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Rezensiertes Buch: "Magic Water Colouring - Weihnachtszauber" aus dem Jahr 2021

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2022
Mia Marmelade
Galle, Mira

Mia Marmelade


ausgezeichnet

Eine phantasievolle und berührende Geschichte mit Tiefgang über Alkoholabhängigkeit mit detaillierten, ganzseitigen Illustrationen.


Inhalt:

Leon liebt Geschichten und daher denkt er sich selbst auch gerne welche aus.

Doch irgendwie läuft dieses Mal etwas schief: Eine seiner Geschichten verselbständigt sich und wird Wirklichkeit!

Ein grüner Geist erscheint aus der Flasche und ergreift Besitz von Leons Mutter.

Doch der Junge ist beim Kampf gegen den Flaschengeist nicht alleine, denn eine Katze steht ihm bei. Aber Mia Marmelade ist keine gewöhnliche Katze. Sie ist stets zur Stelle, wenn ein Kind Hilfe braucht.

Ein magisches Abenteuer beginnt ...



Altersempfehlung:

ab etwa 9 Jahre (große Schrift, Blocksatz, viel Text aber kurze Kapitel)



Illustrationen:

Zahlreiche, großteils ganzseitige Illustrationen ergänzen die Geschichte. Die schwarz-weiß Zeichnungen sind detailliert und lassen die Figuren lebendig werden.

Heimlicher Liebling ist die kleine Katze Mia Marmelade mit ihrer herzförmigen Nase.



Mein Eindruck:

Dies ist das erste Abenteuer von Mia Marmelade und der Auftakt einer Buchreihe, die unterschiedliche Lebensbereiche und Alltagsprobleme kindgerecht thematisiert.

In diesem Band steht Alkoholsucht im Fokus. Man erkennt schnell, dass die Autorin im sozialen Bereich tätig ist. Es wird nicht getadelt oder gewertet. Stattdessen werden leicht verständlich Gründe für die elterliche Sucht und gleichzeitig mit Hilfe einer phantasievollen und magischen Erzählung die Auswirkungen auf Kinder (Schuldgefühle, schlechte Geheimnisse) aufgezeigt.

Abschließend finden sich Verweise auf konkrete Anlaufstellen bei ähnlichen Problemen sowohl für junge Leser:innen wie auch für Eltern. Zudem gibt es auf der Verlagsseite die Möglichkeit, weiteres, kostenfreies Begleitmaterial herunterzuladen.

Die Charaktere sind mit viel Herz und Liebe zum Detail gestaltet.

Mia Marmelade erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht. Immer wenn jemand Hilfe braucht, ist die buntgescheckte Katze zur Stelle.

Leon ist ein Einzelgänger und flüchtet sich in die Welt seiner Geschichten. Ganz besonders dann, wenn seine Mutter Viola einen schlechten Tag hat und die beiden gestritten haben. Inzwischen ist es sogar so schlimm, dass die Mutter kaum noch aus dem Bett kommt und Leon auf sich allein gestellt ist. Auch als Vorleser:in hat man bei einigen Stellen einen Kloß im Hals oder Tränen im Auge.

Alleinerziehend und seit kurzem arbeitslos hat Viola als einzigen Freund den Alkohol. Die Hintergründe für die Sucht sowie Leons Schuldgefühle, Ängste und Sorgen kommen sehr gut zur Geltung und wirken authentisch. Kindgerecht und anschaulich werden sie geschildert.

"Bei jedem Schluck wird der Geist größer und größer und Mama Viola kleiner. Sie ist schon jetzt nur noch ein Schatten ihrer selbst, und Leon wird schlecht bei der Vorstellung, was alles noch geschehen kann." (vgl. S. 51)



Dank der Unterstützung und des Zuspruchs von Mia Marmelade wird Leon zum mutigen Ritter im Kampf gegen den Flaschengeist.



Leon erzählt aber auch von früheren, glücklichen Zeiten und so bleibt trotz des ersten Themas der Humor nicht auf der Strecke.

Eine berührende und lehrreiche Geschichte, die kindgerecht Ursachen für elterliche Sucht und Stimmungsschwankungen aufzeigt und dabei immer betont, dass die Schuld hierfür niemals bei den Kindern liegt.

Das Buch bietet sich auch an im Grundschulunterricht als Türöffner für dieses ernste wie traurige Thema und als Sensibilisierung für gute und schlechte Geheimnisse.



Fazit:

Eine einfühlsam und phantasievoll erzählte Geschichte über Suchtkrankheiten, die Mut macht und Hoffnung schenkt.

Detaillierte und ganzseitige schwarz-weiß Zeichnungen ergänzen und unterstreichen die Handlung und erwecken die liebenswerten Charaktere zum Leben.



...

Rezensiertes Buch: "Mia Marmelade - Leon und der grüne Flaschengeist" aus dem Jahr 2021

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2022
Furzipups und Hicksi Huhn / Furzipups Bd.2
Lüftner, Kai

Furzipups und Hicksi Huhn / Furzipups Bd.2


ausgezeichnet

Eine herrlich schräge Kombination aus lustiger Geschichte und witzigen Geräuschen. Vervollständigt durch regenbogenbunte Illustrationen.

Inhalt:

Furzipups der Knatterdrache staunt nicht schlecht, als neben ihm ein zauselig-zotteliges Hühnchen bruchlandet.

Das arme Ding wird von einem fürchterlichen Schluckauf geplagt!

Und so wird jede nur erdenkliche Methode gegen das Hicksen wird ausprobiert.

Auch wenn die großen Drachen irgendwann genervt dreinschauen, gibt Furzipups so schnell nicht auf ...



Mit Hicks-Button zum Mithicksen, Mitgackern und Mitpupsen.



Altersempfehlung:

etwa ab 3 Jahre



Illustrationen:

Die Anti-Schluckauf-Mission wird herrlich lustig in den Zeichnungen dargestellt. Einen kleinen Vorgeschmack bietet bereits der Buchvorsatz.

Regenbogenbunte, mit viel Liebe zum Detail und in knalligen Farben gestaltete Illustrationen ergänzen das hickstastische Abenteuer perfekt. Dank Sonnenaufgang zu Beginn und Sonnenuntergang zum Ende bilden die Zeichnungen einen stimmungsvollen Rahmen.

Es gibt in den einzelnen Szenen auch beim wiederholten Lesen immer wieder Kleinigkeiten zu entdecken und die Figuren wirken so lebendig und sehr sympathisch. Auch optisch sind das verzottelte Huhn und der bunte Knatterdrache ein niedliches Paar.



Meine Meinung:

Wir haben schon mehrere Soundbücher im Regal stehen, aber dieses ist eines der ungewöhnlichsten und witzigsten.

Statt Melodien oder Alltagsgeräuschen stehen hier HICKS! und PUPS! im Fokus. Wann man auf den beiliegenden Button drückt, bleibt den kleinen Leser:innen übrigens selbst überlassen.

Einige der verschiedenen Hicks-, Gacker- und Pups-Geräusche sind überraschend lang und allesamt in einer angenehmen Lautstärke.

Auf der Rückseite des Hicks-Buttons befinden sich Lautsprecher und Batteriefach. Die Knopfzellen kann man auswechseln. Einen An/Aus-Schalter gibt es aber nicht.

Praktischerweise wird der Button nach dem Lesen wieder "im" Buch verstaut. Vorausgesetzt er wurde nicht zuvor von kleinen Zuhörer:innen stibitzt ;-)

Neben den lustigen Geräuschen und den wunderschönen Illustrationen gefallen aber auch Reime und Geschichte sehr. Vor lauter Technik dürfen diese hier natürlich nicht zu kurz kommen.

Das Abenteuer von Knatterdrache Furzipups und Huhn Hicksi wird humorvoll und in eingängigen Reimen erzählt. Herrlich schräg und irre witzig gestaltet sich der Versuch, Hicksi von dem fiesen Schluckauf zu befreien. Wer kennt diese unangenehme Hickserei nicht?!

Die Geschichte beinhaltet zudem eine Botschaft voller Hoffnung: Denn mit einem guten Freund an der Seite, ist alles nur halb so schlimm, und nach grauen Tagen folgt Sonnenschein.

Es ist das zweite Abenteuer des Drachen, kann aber ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Nachdem hier Band 2 allerdings so gut angekommen ist, wird wohl bald Band 1 auf der Wunschliste stehen.

Wir geben eine Vorlese-, Drück- und Hör-Empfehlung für dieses wunderbar unterhaltsame Abenteuer, welches für viel Begeisterung - bei Jung und Alt gleichermaßen - gesorgt hat.



Fazit:

Ein zauberhaftes Kinderbuch mit viel Humor, charmanten Charakteren, einer hoffnungsvollen Botschaft und liebevoll gestalteten Zeichnungen.

Der Hicks-Button ist das Highlight und sorgt für Unterhaltung bei Groß und Klein.



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Rezensiertes Buch: „Furzipups und Hicksi Huhn" aus dem Jahr 2021

10 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2022
Dachs und Stinktier suchen einen Schatz / Dachs und Stinktier Bd.2
Timberlake, Amy

Dachs und Stinktier suchen einen Schatz / Dachs und Stinktier Bd.2


ausgezeichnet

Mit viel Herz und reichlich Spannung erzählt. Ein lehrreiches wie lustiges Leseerlebnis für Jung und Alt. Wunderschön illustriert.


Inhalt:

Dachs widmet seine ganze Zeit gewissenhaft der wichtigen Steinforschung. Alphabetisch sortiert und hübsch ausgeleuchtet besitzt er inzwischen eine beachtliche Sammlung. Doch ausgerechnet dem sehr seltenen Achat trauert Dachs hinterher. Dieser Stein wurde ihm einst von seinem Cousin, dem Fischmarder, gestohlen.

Mit Stinktier an seiner Seite begibt sich Dachs auf eine Expedition. Noch ahnen die beiden nicht, dass Huhn Augusta, das sie ebenfalls begleitet, einen ganz eigenen Schatz bewahrt: Jahrtausende alt und seit Hühnergenerationen tief in einer Höhle versteckt.

Ob es den Freunden gelingt, den Achat zurückzuerlangen?
Zu allem Überfluss ist der fiese Fischmarder ihnen und Augustas gut gehütetem Geheimnis auf der Spur ... Ein Schatz, der zudem weitaus wertvoller ist als ein Achat!


Altersempfehlung:

ab 6 Jahren (zum Vorlesen)
etwa ab 9 Jahren (zum Selberlesen)


Illustrationen:

Unter dem Schutzumschlag versteckt sich ein kleiner und hochwertiger Bücherschatz.

Bereits den Buchvorsatz und die Kapitelüberschriften schmücken viele kleine Zeichnungen, die zeigen, was man für eine Expedition so alles benötigt.

Ganzseitige Zeichnungen in warmen Brauntönen wechseln sich ab mit kleineren Bleistiftskizzen. Die wunderschönen Illustrationen erschaffen eine warme und wohlige Atmosphäre und zudem ergänzen und unterstreichen sie die Handlung perfekt.

Der Zeichenstil ist ausdrucksstark und lässt Dachs und Stinktier sowie die anderen Figuren lebendig werden.

Die Darstellung der Tiere ist insbesondere aufgrund der eher natürlichen und nicht zu stark verniedlichten Gestaltung sehr gelungen.


Mein Eindruck:

Dies ist das zweite Abenteuer von Eigenbrötler Dachs und Lebenskünstler Stinktier. Um die Entstehung der ungewöhnlichen Freundschaft zu verstehen, ist es ratsam zunächst den ersten Band zu lesen. Aber auch ohne Vorkenntnisse findet man sich gut zurecht.

Die Schatzsuche wird mit viel Charme und Humor erzählt. In kurze Kapitel aufgeteilt, eignet sie sich auch sehr gut zum Vorlesen.

Die beiden Freunde sind grundverschiedenen:

Dachs ist ein typischer Einzelgänger: verschlossen und etwas kauzig. Er liebt Ruhe und Ordnung. Ein strukturierter Tagesablauf muss sein und jedes Ding hat seinen eigenen Platz. Bei seiner wichtigen Steinforschung ist Akribie Gold wert.

Stinktier dagegen ist lebenslustig, ein wenig chaotisch und sprudelt nur so vor verrückter Ideen. Zudem verwöhnt er seinen Freund mit köstlichen Gerichten. So chaotisch das Kerlchen auch ist, in der Küche ist es ein wahres Genie ... auch wenn hin und wieder etwas durch seine sorglose Art anbrennt ;-) Seine impulsive Art reißt Dachs immer wieder aus der gewohnten Routine.

Ihre Unterschiede und Eigenheiten werden mit viel Humor aber ohne zu werten aufgezeigt, u.a. beim Rucksäcke packen für die Expedition. Dachs geht methodisch vor (Was ist wirklich wichtig? Benötigt es wenig Platz? Wie viel wiegt es?) Während sich Stinktier sehr spontan und ohne wirkliches System auf den Ausflug vorbereitet.

Und doch ergänzen sich diese ungleichen Freunde im Laufe des Abenteuer hervorragend und bilden ein gutes Team.

Die Expedition nimmt mit Augustas Geheimnis eine ganz neue und faszinierende Wendung. Daher möchte ich an dieser Stelle zur Schatzsuche keine weiteren Worte verlieren.

Eine herzerwärmende und abenteuerliche Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt, Kompromisse und Toleranz sowie Abenteuerlust.

Für große und kleine Weltentdecker ein unvergessliches Lesevergnügen!



Fazit:

Eine Geschichte mit Herz und Humor über die unglaublichen Abenteuer zweier grundverschiedener Freunde.

Die detaillierten, liebevoll gestalteten Illustrationen erwecken Dachs und Stinktier zum Leben. Dank warmer Brauntöne erzeugen sie zudem eine unvergleichliche Atmosphäre.

Mit reichlich Charme und über

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.