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Benutzername: 
claudi
Wohnort: 
Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1095 Bewertungen
Bewertung vom 10.04.2019
Paradise Valley: Das Verhängnis
Meier, Carlo;ZoomCrew

Paradise Valley: Das Verhängnis


sehr gut

"Das Verhängnis unserer Kultur ist, dass sie sich materiell viel stärker entwickelt hat als geistig." (Albert Schweitzer)
Lena, ihre Schwester Toyah, Mia und Tom sind weiter auf der Suche nach ihrer von 12 Jahren verschwundenen Mutter. Außerdem möchte Lena wissen, was es mit diesem Medaillon auf sich hat und warum jemand hinter diesem her ist. Der Weg nach Kalifornien in Richtung Paradise Valley hat ihnen außerdem noch einen weiteren Passagier zugefügt. Harrison der am besten das vom Alter gezeichnete Auto reparieren kann, kommt kurzentschlossen ebenfalls mit ihnen mit. Zu fünft und mit wenig Geld in den Taschen wird diese Fahrt zum reinsten Abenteuer. Doch dann erreichen sie das Yawani Reservat, bei dem sie die Vorfahren ihrer Mutter vorfindet. Von dort ist es auch nicht mehr weit bis Paradies Valley, doch die Begrüßung als sie dort ankommen ist nicht gerade herzlich. Viele sonderbare Dinge gehen in diesem Tal vor sich und selbst ihre Mutter dürfen sie nur recht kurz sehen. Über allem scheint dieser eigenartige White zu herrschen. Auch Lenas Ängste wachsen immer mehr, wird die Prophezeiung der Yawanis eintreten als sie sagten: "Man kommt rein ins Paradise Valley, aber es kam bisher noch keiner wieder heraus."

Meine Meinung:
Ein schönes Cover mit einem Ausschnitt des Highways passte sehr gut zum Buch. Nachdem ich den ersten Teil dieser Trilogie gelesen hatte, wollte ich unbedingt wissen wie es mit den Zoom-Crew, wie sich die Jugendlichen nannten, weiterging. Der Schreibstil war schon wie beim letzten Mal recht einfach, mit kurzen Sätzen und in jugendlicher Sprache, so das es genau das richtige für die Altersgruppe 10–12 Jahre ist. Mehrere Handlungsstränge wurden diesmal erzählt, wobei mich am meisten irritierte, das alle Stränge bei mir offene Fragen zurückließen. Da war z. B. Ravindran, bei dem ich gar nicht wusste, warum man diese Handlung in das Buch miteinbrachte. Auch Alec und Harrisons Geschichte bleiben weitestgehend offen, genauso wie das der restlichen Zoom Crew. Von daher hoffe ich, das in Band 3 die Auflösung von allem kommt. Beim Plot ging es natürlich wie schon beim letzten Mal um die Suche nach der Mutter von Lena und Toyah, die sie 12 Jahre nicht gesehen hatten. Für mich nach wie vor unverständlich, wie eine Mutter hochschwanger ihre zwei kleinen Kinder alleine lassen konnte. Doch es ging auch noch um das Geheimnis dieses Medaillons das Lena zu ihrem 16. Geburtstag bekommen hatte. Die Charaktere waren im Grunde wie schon in ersten Band genau richtig für junge Leser ausgesucht. Neugierig, freundlich, nett, zuvorkommend und abenteuerlustig beschreibt die Zoom-Crew am besten. Besonders gefällt mir das man mit interessanten Trailern bei YouTube für diese Bücher wirbt, bei denen sich lauter junge Leute einbrachten. Natürlich bin ich kein Freund von offenen Geschichten, für mich sieht das immer nach Verkaufstaktik aus. Doch bei einer Trilogie wie dieser lässt sich das wohl nicht ganz vermeiden. Von daher ist es sicher gut, wenn man alle Teile dieser Reihe liest, zumindest hatte ich bei diesem Buch am Ende noch sehr viele Fragen. Auch wenn ich nicht dieser Altersgruppe angehöre, denke ich, das dieses Trilogie bei jungen Leser aufgrund der Spannung sehr gut ankommt. Was das Thema christlicher Glaube anbelangt, ist vieles recht oberflächlich gehalten. Trotzdem von mir für diesen Teil, wie schon beim ersten Band 4 von 5 Sterne.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.04.2019
Nur wer die Hölle kennt / Nola van Heerden & Renke Nordmann Bd.4
Wendelken, Barbara

Nur wer die Hölle kennt / Nola van Heerden & Renke Nordmann Bd.4


ausgezeichnet

"Wut festzuhalten ist, als ob man nach einem Stück heißer Kohle greift, um es nach jemandem zu werfen. Man verbrennt sich nur selbst." (Buddha)
Martinsfehn 1997: Die 15-jährige Melody hat kein einfaches Leben, verantwortlich für ihren kleinen Bruder muss sie zudem fast den ganzen Haushalt schmeißen. Ihre Mutter dagegen ist für den Reiterhof und die Reitstunden zuständig. Da ist, es auch nicht weiter verwunderlich das sie Melody verbietet am Abend auf Simones Geburtstagsfeier zugehen. Doch Melody schleicht sich heimlich später davon und geht auf die Feier, wo sie sich betrinkt. Als sie gegen Morgen zum Reiterhof kommt, steht das Haus in Flammen, drei Menschen sind tot und jeder hält Melody für die Schuldige.
Heute: Zwanzig Jahre später kehrt Melody mit ihrem Sohn Linus wieder nach Martinsfehn zurück und wieder ist es die Zeit um Simones Geburtstag, bei der sie eingeladen ist. An diesem Tag verkündet Simone, das sie ein Buch schreiben wird über die Ereignisse von damals und das sie weiß, wer das Feuer gelegt hat. Am nächsten Tag wird Simone tot in ihrem Fotoatelier aufgefunden, das man danach abgebrannt hatte. Nola von Heerden steht erst mal vor einem Rätsel, bis sie den alten Fall von damals mit ihrem Kollegen Renke Nordmann neu aufrollt. Was geschah damals in der Nacht, was wurde übersehen und wer war der eigentliche Täter?

Meine Meinung:
Ein beeindruckendes Cover beschreibt ein wenig den Inhalt des Buches und sticht aus den andern Buchfolgen dieser Ermittlerin hervor. Für mich war es der zweite Nola von Heerden Fall und wie beim letzten Mal war ich erneut überrascht über diese tolle ausführliche Geschichte. Wenn man nicht wüsste, dass sie ausgedacht war, könnte sie auch durchaus real gewesen sein. Der Schreibstil war ausführlich, prägnant, unterhaltsam und interessant. Die zwei Handlungsstränge aus Vergangenheit und Gegenwart fügten sich wunderbar zu einem Bild zusammen. Beim Plot ging es in erster Linie um einen Brandstifter und Mörder, um Verletzlichkeit und Hass. Die Autorin gestaltet diese Geschichte teils abstrakt, doch oft hatte ich eher den Eindruck, dass sie sogar sehr realistisch hätte sein können. Den Melodys nicht gerade schöne Kindheit gepaart mit dem damaligen Brand könnte so durchaus wirklich geschehen sein. Das die Frau auch nach Jahren noch immer traumatisiert und für ihr Leben gezeichnet war, beschrieb die Autorin hier sehr gut. Allgemein waren die Charaktere wieder bemerkenswert ausgearbeitet. Gerade die starken Charaktere wie die egoistische Simone, die traumatisierte Melody, der manipulative Henning der selbst versucht mit Nola zu flirten oder der unbeherrschte Ziehvater Wulf der Melody auch noch nach Jahren für die Täterin hält. All diese Personen und noch mehr wurden wieder einmal brillant in Szene gesetzt. Doch vergessen darf ich nicht Nola von Heerden, die wieder einmal bravourös ihre Ermittlungen geleitet hatte. Trotz ihrem angeschlagenen Kollegen Conrad, der schon wieder an der Flasche hingt. Dafür hilft ihr Kollege und Liebhaber Renke Nordmann aus, der sich in Martinsfehn sehr gut auskannte. Die Problematik dieser Beziehung zeichnet die Autorin ebenfalls gut auf, wobei ich diese als sehr angenehm empfand. Lediglich das etwas unbefriedigende Ende, das auf einen weiteren Fall hinwies, hat mir nich so gut gefallen, was aber eher an mir liegt. Ansonsten hätte alles in allem vielleicht noch ein bisschen mehr Spannung gutgetan und das nicht nur gegen Ende. Ansonsten war das wieder mal ein gelungener Regionalkrimi, mit viel Lokalkolorit und ostfriesischem Charme, dem ich 5 von 5 Sterne gebe.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2019
Schrei vor Angst (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Schrei vor Angst (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Ich denke, niemand bezweifelt, dass ich einige böse Dinge getan habe. Die Frage ist natürlich, was und wie und vielleicht am allerwichtigsten warum?" (Ted Bundy)
Klamath Falls eine idyllische Kleinstadt wo Familie Foster ein ruhiges, unauffälliges Leben führen. Die schwangere Clarice ist hauptsächlich für Tochter Kristy und den Haushalt zuständig und Rick arbeitet viel auf Montage als Elektriker. Doch durch die Schwangerschaft seiner Frau ist Rick nicht mehr befriedigt, er sucht sich immer öfters Frauen nebenher. Irgendwann reicht ihm auch das nicht mehr. Als er eine Frau tötet, merkt er, das ist genau das, was ihn reizt. In einer alten Hütte seines Großvaters die in den einsamen Bergen liegt, sieht er seine neue Wirkungsstätte. Hier richtet er alles ein, um das zweite Leben als Oregon Strangler zu führen. Den genau in dieser Hütte zeigt Rick sein wahres Inneres, hier lebt er seine sadistischen Gedanken aus an Frauen die er entführt, foltert, vergewaltigt und ermordet. Doch eines Tages kann auch seine Ehefrau die Augen davor nicht mehr verschließen, sie entdeckt etwas das für die Familie in einer Katastrophe endet.

Meine Meinung:
Ein düsteres Cover stimmte mich ein auf den grausamen Serientäter Rick Foster und sein Leben. Die Autorin Dania Dicken hat dabei wirklich all ihr Können aufgefahren. Der Schreibstil war teils einfühlsam, unterhaltsam, hart, fesselnd und hatte mich sofort in den Bann gezogen. Im Plot ging es um einen tollen Familienvater und liebender Ehemann denkt man bei Rick Foster beim ersten Eindruck. Der Mann ist gutaussehend, nett und vollkommen normal, doch hinter dieser Fassade verbirgt sich ein grausamer, sadistischer Serientäter, der vorzugsweise blonde Frauen Anfang 20 bevorzugt. Er entführt, vergewaltigt, foltert, erniedrigt und tötet seine Opfer ohne Skrupel. Danach hatte ich, das Gefühl dreht er einen Schalter um und kehrt einfach so zu seinem eigentlichen Leben und seiner Familie zurück. Das geht lange gut doch irgendwann funktioniert sein Doppelleben nicht mehr. Immer öfters kommt auch in seiner Familie der Narzisst und Manipulator hervor. Rick rastet ebenso immer häufiger zu Hause aus, er schlägt seine Frau und manchmal die mittlerweile 3 Kinder bis das ganze in einer Katastrophe endet. Dania Dicken ist hier ein einmalig gutes Buch gelungen, bei dem man einem Täter wirklich hinter seine Fassade blicken darf. Dabei hatte sie die Brutalität nicht überstrapaziert, in dem sie detailliert eine Vergewaltigung darstellte, das brauchte sie gar nicht, es ist so schon grausam genug. Absolut beeindruckend stellte die Autorin außerdem das Doppelleben von Rick dar. Dass er nicht immer eine Bestie und Unmensch war, sondern überdies eine freundliche, liebevolle Seite hatte. Was Rick zum Töten motiviert hatte, wird wohl keiner je genau sagen können. Er ist die große Ausnahme wie z. B. auch ein Ted Bundy, der ohne schlimme Kindheit zum Täter wurden. Die Charaktere wurden einmalig gut dargestellt, allen voran Rick mit seinen zwiegespaltenen Seiten. Die sympathische, nette und naive Ehefrau Clarice, in die ich mich gut hineinversetzen konnte. Auch wenn ich mich immer wieder frage, warum diese Frauen bei ihren brutalen Männern bleiben. Tochter Kristy ist ein tolles und besonderes Mädchen, das viel mitmachen musste in ihrem jungen Leben. Und Kim die für mich vor allem später eine beeindruckende kleine Persönlichkeit darstellt. Man merkt, das die Autorin inzwischen durch ihre vielen Büchern sehr viel Erfahrung gesammelt hat, zudem hilft ihr das Studium der Psychologie vieles noch besser umzusetzen. Der Cliffhanger am Ende des Buches ist hart, er dient gleichzeitig jedoch als Hinweis für die beeindruckende Profiler-Reihe "Die Seele des Bösen" bei der Ricks Tochter Sadie Scott als Profilerin ermittelt. Wer bei diesem Buch nicht schockiert ist, der ist wirklich hart im Nehmen. Chapeau an die Autorin das war eine wahre Meisterleistung, verdient eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne von mir.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2019
Honigduft und Meeresbrise (Neuauflage)
Barns, Anne

Honigduft und Meeresbrise (Neuauflage)


ausgezeichnet

"Honig wohnt in jeder Blume, Freude an jedem Orte, man muss nur, wie die Biene, sie zu finden wissen." (Heinrich von Kleist)
Schon als Kind war Anna Blumenthal fasziniert von Oma Johannas Bienen, deshalb war es naheliegend das sie sich nach dem Verlust ihrer Freundin Mona durch einen Unfall ein paar Tage Auszeit bei ihr und den Bienen suchte. Im idyllischen Lüdinghausen erhoffte sie wieder neue Kräfte zu sammeln und sich über einige Dinge ihres Lebens klar werden. Und Anna kommt gerade zur rechten Zeit, den Johanna ist gerade dabei den Honig aus den Waben zu entnehmen. Doch dann flattert ein fast 80 Jahre alter Brief der aus einem verschollenen Postsack stammte ins Haus. Adressiert war er an Martha Rotermund in Ahrenshoop, Johannas Mutter. Johanna die bis dahin keine Ahnung hatte, das ihre Mutter je dort gelebt hat, ist sehr überrascht. Doch der Brief bringt noch viel mehr unglaubliches zutage, dass die ganze Familienchronik verändern könnte. Deshalb machen sich Johanna und Anna auf den Weg nach Ahrenshoop um weiter nachzuforschen und ein paar schöne Tage am Meer zu genießen. Dabei kommen sie nicht nur einem Familiengeheimnis auf die Spur, sondern entdecken noch viel Merkwürdiges, Schönes und Anna findet sogar ihr Leben wieder.

Meine Meinung:
Ein bezaubernd, gestaltetes Cover das dem Titel gerecht wurde, hatte mich wieder auf den Geschmack zu Anne Barns neusten Roman geführt. Man spürte und schmeckt schon allein vom Anblick her den Honiggeschmack. Der Schreibstil, war wieder einmal locker, unterhaltsam und ich konnte erneut durch ihre schöne bildhafte Beschreibung eine Reise in den Norden Deutschlands machen. Beim Plot ging es um viele verschiedene Themen Tod, Trauer, Verlust, Trennung, Familie, Freundschaft, Liebe und natürlich auch um Bienen und das Zubereiten von Honig. Eindrucksvoll beschrieb die Autorin mit welcher Hingabe Johanna ihre Herstellung von Honig und Honigschnaps betrieb, so das selbst ich noch viel Unbekanntes entdeckte. Gerade heute wo die Thematik Bienen und Bienensterben in aller Munde ist, passt dieses Thema hervorragend. Außerdem regte es die Autorin zu besonderen Rezepten an, die man wie immer am Ende ihres Buches vorfindet. Besonders die Honigseufzer kann ich empfehlen, ich durfte sie kosten und sie bringen einen wirklich zum Seufzen durch ihren köstlichen Geschmack. Die Charaktere waren wieder sehr gut gewählt, allen voran die quirlige, humorvolle und lebenslustige Johanna, die noch in ihrem Alter sehr agil war. Anna erschien mir zu Anfang betrübt, niedergeschlagen und müde doch das ändert sich relativ schnell, als sie in Lüdinghausen ankommt, schließlich wurde sie von ihrer Oma dort liebevoll umsorgt. Gefallen hat mir auch Peggy eine frühere Schulfreundin Annas, die sich aus den Augen verloren hatten. Sie hilft Anna über ihren Verlust, Trauer und den Schmerz zu reden, auch wenn sie selbst einige Probleme hat. Der Ausflug ans Meer brachte außer dem Geheimnis um den Brief, dann noch viele weitere Seiten und Begabungen von Anna und Johanna ans Licht. Oft saß ich auch nur schmunzelnd da und wünschte mir, ich hätte selbst so eine Großmutter besessen. Gerade das ist es was mir an Anne Barns Büchern gefällt, sie nimmt mich mit in eine Welt, die nicht immer rosig sein muss, aber bei der irgendwo immer Herzlichkeit, Harmonie und Liebe eine große Stelle einnimmt. So ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn Sätze wie diese auftauchen, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen: "Zu viel nachdenken ist wie schaukeln. Man ist in Bewegung, kommt aber kein Stück weiter." "Oben fit und unten dicht, meine liebe Johanna, mehr wünsche ich dir fürs Alter nicht". Ich jedenfalls bin inzwischen schon süchtig nach ihren Büchern und gebe hier gerne wieder eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

20 von 20 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2019
Dünengeister / Kommissar John Benthien Bd.6
Ohlandt, Nina

Dünengeister / Kommissar John Benthien Bd.6


ausgezeichnet

"Es gibt doch nichts, auf dem soviel Verführung und soviel Fluch liegt wie auf einem Geheimnis." (Søren Aabye Kierkegaard)
John Benthien, Ben und Lilly Velasco verbringen ein paar Urlaubstage in ihrem Haus auf Sylt. Eines Nachmittags erscheint ein Junge mit einem Knochenfragment, das er in der Großen Düne der Industriellenfamilie Melander gefunden hatte. Wie sich herausstellt, ist der Junge Tristan Melander, beim näheren betrachten seiner Fundstelle entdeckt John noch weiter Fundstücke. Deshalb verständigt John auch die Kriminaltechnik, die daraufhin in der Düne weiter fündig werden. Yvonne, Tristans Tante hingegen ist entsetzt, als sie von seinem Fund erfährt. Sie wohnt zusammen mit ihrem Sohn Nicky im angrenzenden Friesenhaus der Melanders. Wie man später feststellt, ist die Tote aus der Düne schon mindestens 100 Jahre alt, fest steht jedoch das sie ermordet wurde. Und die Kriminaltechnik findet noch eine weitere Tote in den Dünen. Dann jedoch findet man am nächsten Tag Yvonne Melander und ihr Sohn Nicky tot in ihrem Haus auf. John glaubt nicht mehr an einen Zufall und verständigt sein Team, damit sie die Ermittlungen aufnehmen. Wollte jemand Yvonne ermorden oder galt der Anschlag Adeline Melander, die zurzeit nach einer Knieoperation in Reha ist? Suspekt wird es erst, als John auf ein altes Familiengeheimnis der Melanders stößt.

Meine Meinung:
Das idyllische Cover mit der Impression der Nordsee und die geheimnisvolle, historische Leseprobe hatten mich schon auf den neusten Benthien Fall aufmerksam gemacht. Da ich inzwischen fast alle Fälle dieses Ermittlerteams kenne, hatte ich mich schon sehr gefreut. Der detaillierte Schreibstil, der für die Autorin charakteristisch ist, hatte mich sofort wieder in den Bann gezogen. Gerade Nina Ohlandts bildhafte Schreibweise macht es für mich, als Leser leicht in die Geschehnisse einzutauchen. Hilfreich ist im besonderen auch das Personenregister am Anfang und Ende des Buches. Bemerkenswert war außerdem der Humor von den beiden Freunden Tommy Fizzen und John Benthien, bei dem ich öfters schmunzeln musste. Gefreut hatte es mich auch, das nach den Problemen im letzten Fall, John und Lilly wieder zusammengefunden haben. Eröffnet wurde dieses Buch diesmal mit einem historischen Rückblick der Familie Melander ins Jahr 1778, als der Patriarch und Deichgraf Haie Melander noch zur See ging. Weiter ging es, dann in die jüngere Vergangenheit im Jahr 1914 als im Friesenhaus der Melanders ein Mord geschah und dafür im März 1915 der Arbeiter Frerk Johannsen gehenkt wurde. Diese beiden historischen Geschichten bildeten die Grundlage des Plots, ehe es in der Gegenwart weitere Unfälle und Todesfälle in der Familie Melander gab. Nina Ohlandt hat durch ihre fiktive historische Einleitung schon eine bemerkenswerte Geschichte geliefert, die mich im Laufe des Buchs sehr zum Nachdenken anregte. Beeindruckt haben mich vor allem die unterschiedlichen Familienmitglieder der Melanders, bei denen jeder seine eigenen besonderen Charaktermerkmale aufwies. Auffallend war jedoch am meisten Adeline Melander, Eigentümerin des Friesenhauses und Besitzerin von einem beeindruckenden Vermögen. Sie hatte fünf Kinder, bei denen einer zusammen mit ihrem Mann durch einen Unfall ums Leben kam. Charakteristisch war ihr ambivalentes, integres, teils sogar chauvinistisches Verhalten, das sie an den Tag legte und das maßgebend dafür stand, dass sie ihre Familie in Griff hatte. Meisterhaft war der Showdown am Ende des Buches, bei dem John Benthien ganz in Agatha Christies "Hercule Poirot" Manier den Täter entlarvte. Man merkt das nicht nur Ermittlerin Lilly Velasco ein Faible für Agatha Christie hat, sondern ebenfalls Nina Ohlandt. Auch wenn die Spannung vielleicht ein kleines bisschen mehr hätte sein dürfen, gleichen es die guten Ermittlungen der Autorin wieder aus. Deshalb von mir 5 von 5 Sterne für diesen sechsten Fall.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2019
Von A wie allein bis Z für zusammen (eBook, ePUB)
Johnson, Debra

Von A wie allein bis Z für zusammen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein wunderschönen Klappentext hatte mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Der Schreibstil der Autorin war sehr gut, unwahrscheinlich emotional und streckenweise auch erheiternd. Dabei taucht man zusammen mit den zwei Schwestern in die Vergangenheit von Andrea und in die von Rose und Poppy. Eigenwillig fand ich den Namen Popcorn, doch in Amerika scheint es ja viele sonderbare Namen zu geben. Beim Plot selbst ging es hauptsächlich um Vergangenheitsbewältigung, Trauer und Konflikte auszuräumen. Doch ahnte ich nicht das mich dies, dann so wahnsinnig emotional berühren würde. Ich habe wahrlich mit den beiden Frauen mitgelitten und getrauert und wenn bei ihnen die Tränen kullerten, dann meist auch bei mir selbst. Ich glaube das letzte Mal, das mich ein Buch so emotional bewegt hat, war Jojo Moyes "Ein ganzes halbes Jahr". Zumal es ja nicht nur um die Trauer über den Tod der Mutter, sondern auch um den Konflikt der beiden ging der mich so berührte. Gefallen hat mir jedoch ebenfalls, was sich die Autorin für den jeweiligen Buchstaben ausgedacht hatte. Dabei haben sich oft bei den Briefen und Anweisungen, die befolgt werden musste, Gefühle und Emotionen abgewechselt. Die Charaktere waren außergewöhnlich gut getroffen, ich konnte mich sofort in sie hineinfinden. Vor allem konnte ich mich sehr gut in Rose hineinversetzen, die von Poppys damaligen Verhalten total enttäuscht war. Doch auch Poppy die im Grunde seit dieser Zeit leidet und darum auch mit ihrem Leben nicht klar kam, konnte ich gut verstehen. Und dann ist da noch Lewis die gute Seele ihrer Mutter, der nun nach ihrem Tod einsam und ebenfalls voller Trauer ist. Ein Buch, bei dem man die Packung Taschentücher bereithalten sollte. Ich kann es jedenfalls nur empfehlen und finde es sogar filmreif, von daher bekommt es von mir 5 von 5 Sterne.

11 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2019
Tsunami im Kopf
Sprenger, Max

Tsunami im Kopf


ausgezeichnet

"Es kommt, wie es kommen muss. Du selbst weißt um die Bedeutung des Schicksals. Unser aller Leben folgt einem Sinn und mag der Sinn auch noch so dunkel sein, er führt zum Ziel. Finde dein Ziel! Akzeptiere dein Schicksal! Und du wirst verstehen." (Die dreizehnte Fee/Julia Adrian)
Schüler Max Sprenger ist 14 Jahre alt, in seiner Freizeit ist er Hobby Parkour, er hat zwei Geschwister und liebt sein Leben. Bei einem Kurzurlaub in Holland jedoch verändert sich sein Leben von einem Moment auf den anderen. Was mit unsagbaren Kopfschmerzen beginnt, wird von einer Minute auf die andere Max Kampf um sein Leben. Den Max hat eine massive Hirnblutung im Stammhirn, bei dem selbst die Ärzte machtlos sind. Diese Blutung versetzt Max in das sogenannte Locked-in-Syndrom, bei dem Max zwar geistig alles mitbekommt, sich aber nicht mehr bewegen kann, geschweige den sprechen. Dass keiner wusste, ob dieser Zustand sich je ändern oder verbessern würde, war der größte Schlag für ihn und seine Familie. Seiner gläubigen Mutter bleibt nichts anderes als ihr Glaube und das Gebet in dieser Situation. Doch dann geschieht tatsächlich das Wunder, Max kämpft sich in der Reha Stück für Stück mühsam ins Leben zurück. Der heute 17-jährige Max wird allerdings nie wieder der alte werden, diese Erkenntnis trifft ihn hart und noch immer hadert er mit Gott und seinem Schicksal.

Meine Meinung:
Max Bild auf dem Cover für seine Lebensgeschichte hatte mich sofort magisch angezogen, ich wollte wissen, was mir dieser junge Mann zu berichten hatte. Dabei hatte selbst mich Max Geschichte wie ein Tsunami überrollt, den sowas unfassbar trauriges und gleichzeitig auch wieder freudiges habe ich selten gelesen. Schon alleine zu erleben mit wie viel Mühe Max dieses Buch schrieb, hatte mich schwer erschüttert. Den durch sein Schicksal kann er fast nur noch sehen, wenn er auf seinem Smartphone die Buchstaben ganz groß stellt oder die Seiten ganz nah an seine Augen hält. Unfassbar, was muss das für eine mühsame Anstrengung gewesen sein, in diesem Zustand dieses Buch zu verfassen. Selbst die vielen medizinischen Hintergründe hat Max hier sehr gut beschreiben, so dass sie gut verständlich waren. Das Max mit seinem Schicksal und seinem Leben hadert, das er sich mit diesem noch immer nicht abgefunden hatte, kann ich gut nachvollziehen. Welcher Junge in seinem Alter wäre im Anbetracht dieses Schicksals nicht ebenfalls verbittert? Trotzdem muss man positiv bleiben, den Max könnte es noch weitaus schlimmer gehen, er hätte sterben können oder gar für immer in seinem Locked-in-Syndrom gefangen bleiben. Beeindruckt hat mich besonders, wie seine Familie ihm beistanden und noch immer beistehen, besonders zu erwähnen ist dabei Max Mutter, die seine größte Stütze und Hilfe war und noch immer ist. Am meisten machte mich traurig, dass er viele seiner Freunde in dieser Zeit verloren und er heute nur noch sehr wenige Freunde hat. Was sicher an seinem strammen Programm von Schule und Therapien liegt, aber auch daran, dass Max sich niemandem aufdrängen möchte. Nach diesem Buch bin selbst ich wieder einmal am Hadern, warum Gott solche Dinge zulässt? Was will er mit so einem Schicksal bewegen, das Max seine Beziehung zu ihm überdenkt? Ich vermute diese Fragen werden wir nie beantwortet bekommen. Für mich jedenfalls ist Max ein beeindruckender, starker junger Mann, der garantiert weiter seinen Weg finden wird. Dafür wird sicher schon die gläubige Mutter sorgen, die ihrem Sohn weiter durchs Leben hilft. Und trotzdem muss Max irgendwann seinen eigenen Weg und Leben finden, auch wenn er nie wissen wird, warum das Schicksal ausgerechnet ihn so hart getroffen hat. Es ist das wichtigste zu lernen sein neues Leben anzunehmen und nicht mehr zurückzuschauen. Ich kann dieses Buch nur empfehlen und gebe verdiente 5 von 5 Sterne.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.03.2019
Mit Gott durch dick und dünn
Boom, Corrie ten

Mit Gott durch dick und dünn


ausgezeichnet

"Vergeben und Verzeihen kennt keine Zahl noch ein Ende. Vergebung ist ohne Anfang und ohne Ende. Sie geschieht täglich unaufhörlich, denn sie kommt von Gott." (Dietrich Bonhoeffer)
Corrie ten Boom geboren und aufgewachsen in Amsterdam, halfen sie Juden sich in ihrem Haus zu verstecken. Deshalb wurden sie, ihr Vater und ihrer Schwester Betsie verhaftet und danach wurde sie und Betsie ins KZ Ravensbrück deportiert. Ihr starker Lebenswille, ihr fester Glaube und die Hoffnung auf Gottes Hilfe haben sie diese Zeit überleben lassen. Ihre Schwester Betsie jedoch erkrankte und starb dann am 16. Dezember 1944, jedoch nicht bevor sie Corrie ihre drei Visionen mitteilte. Sie sah da schon das Haus für Heimatlose oder ehemalige Gefangene. Dass man Deutschen wieder zeigen soll, wie man lernt zu Lieben und das dies alles innerhalb eines Jahres geschehen soll. All diese Visionen hatte sich Corrie nach ihrer Befreiung angenommen und in die Tat umgesetzt. Auch über dies wird in diesem Buch berichtet. In kurzen, prägnanten Geschichten schwelgt Corrie noch einmal in die Vergangenheit. Sie besucht ihre alte Heimat Haarlem, sie berichtet bei Schülern und sie spricht auf der ganzen Welt über die Zeit im KZ und ihren christlichen Glauben. Nichts spürt man von Verbitterung selbst nicht, als in der Geschichte "Liebet eure Feinde" sie einem ehemaligen KZ Wärter begegnet und er sie um Vergebung bittet. Beeindruckt hat mich auch ihr Besuch im Gefängnis in Ruanda in "Licht aus dem dunkelsten Afrika" bei dem selbst Schwerverbrecher sich vor Corries starkem Glauben beeindrucken ließen. Sie reist nach Japan, Argentinien, Russland und viele anderen Ländern, weil Gottes Ruf sie dort haben möchte. Weitere Geschichten sind: Ein eigenwilliger Beamte am Checkpoint Charlie, auf Grund eines Besuchs von Christen in Ostberlin. Ein Missionsehepaar, das Dank ihres sechsten Kindes noch am Leben sind und viele weitere.

Fazit:
In 34 Geschichten, Begegnungen oder Erlebnissen konnte ich Corries starken Glauben reichlich spüren. Dies sind Erlebnisse die mich beeindruckten, verwunderten, aber auch oft nur erstaunt zurückließen. Ich kannte schon das Buch "Die Zuflucht" von Ihr, das mich vor Jahren schwer beeindruckt hatte. Anlässlich der 100 Jahre Hänssler wurde dieses Buch nochmals neu als Jubiläumsausgabe aufgelegt. Diese starke Frau mit ihrem festen Glauben und den vielen Erlebnissen sollte man nicht verpassen. Diese Geschichten sind gut geeignet als Morgenandacht, in einer Gruppe lesen oder auch nur für sich alleine. Das Buch werde ich sicher noch ab und an zur Hand nehmen und darin lesen, vor allem wenn ich Auferbauung brauche oder mein Glaube mal wieder ganz klein ist. Corrie ten Boom ist zeitlebens ihrem Glauben treu geblieben, bis sie am 15. April 1983 mit 91 Jahren an ihrem Geburtstag in Kalifornien für immer einschlafen durfte. Schade das sie ihr Leben lang unverheiratet blieb, sie wäre sicher auch eine gute Frau und Mutter geworden. Dafür war jedoch die ganze Welt ihre Familie, mit denen sie ihren Glauben teilen durfte. Noch immer ist sie und ihr Leben in christliche Kreisen weltweit bekannt. Ich gebe diesem Buch eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.03.2019
Wilde Triebe   Erotische Geschichten
Passion, Eve

Wilde Triebe Erotische Geschichten


sehr gut

"Erotik ist der Sturm der Leidenschaften aus den Träumen in den Körper." (Elmar Kupke)
12 feurige Kurzgeschichten erwarten mich in diesem Buch vom Aktmodell, das von jungen Männern gezeichnet wird und es danach zum erotischen Abenteuer kommt. Eine Journalistin die in der Wildnis eine sexy Holzfäller interviewt. Sich eine Frau statt einen schönen Urlaub sich lieber eine Callboy gönnt. Ungewöhnliche Bekanntschaft hilft eine Frau einen Motorradfahrer doch diese Bekanntschaft entwickelt sich noch sehr negativ. Eine heiße Zugfahrt, die in einem erotischen Abenteuer endet. Einsamer Hof ist eine Witwe, die alleine ihren Hof bewirtschaften muss, bis eines Tages ein junger Mann ihr zur Hilfe kommt und es in einem erotischen Abenteuer endet und viele weitere.

Meine Meinung:
Eve Passion hat hier 12 Kurzgeschichten zusammengefasst die teils eher sinnlich, als erotisch sind. Die Einleitungen der Geschichten sind relativ lang, bis es dann zum erotischen Höhepunkt kommt. Von daher ist dies eher ein Buch für Einsteiger in diesem Genre. Mir hat es trotzdem gefallen, da sich die Autorin immer wieder eine schöne Einleitung hat einfallen lassen. Auch die erotischen Szenen sind teils unterschiedlich dargestellt worden. Der Schreibstil war sehr unterhaltsam und sinnlich, wie gesagt lediglich die Erotik kam an manchen Stellen zu kurz. Es sind vor allem Geschichten, die man einfach mal so nebenher lesen kann. Mir persönlich fehlte ein wenig die prickelnde Erotik, die ich sonst von dem Panther Books Bücher her kenne. Auch kamen bei diesen Geschichten meist eher die Männer zum Zuge und die Frauen wurden genommen, da wäre sicher noch ein wenig Abwechslung drin gewesen. Kurzgeschichten eher dezent und sinnlich die genau das richtige für Neueinsteiger im Genre Erotik sind oder für Leser die es lieber unaufdringlich, zurückhaltend mögen. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sterne.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2019
Jetzt gehörst du mir / Marina Esposito Bd.8
Carver, Tania

Jetzt gehörst du mir / Marina Esposito Bd.8


ausgezeichnet

"Hüte dich, alles, was du besitzest, als dein Eigentum zu betrachten." (Benjamin Franklin)
In Colchester werden zur selben Zeit an unterschiedlichen Orten drei Männer erhängt aufgefunden. Alle Männer weisen Ähnlichkeiten mit DI Phil Brennan auf und sind ähnlich wie er angezogen. Dazu hat jeder von ihnen eine Tarotkarte mit dem Namen von Phil bei sich. Phil Brennan erkennt schnell, das alle drei an Orten niedergelegt wurden, bei denen er oder Marina ermittelt hatten. Natürlich ist er sich ziemlich sicher, dass der Täter bzw. die Täterin ihn damit nach Colchester locken möchte. Ehefrau Marina ist nicht gerade erfreut darüber, als sie hört, das Phil nach Colchester möchte, weiß sie doch um die Gefährlichkeit der Täterin die schon lange ihre Familie terrorisiert. Doch Phil möchte das ganze endlich beenden und beratend den Ermittlern zur Seite stehen. Nachdem Phil von einem Beamten abgeholt wird, verläuft sich seine Spur und er taucht nie in Colchester auf. Marina ist klar, dass die Frau die sich Fiona Welsch nennt, Phil in seiner Gewalt hat. Sie macht sich allein auf die Suche nach ihm und gerät so selbst in große Gefahr. Zum Glück bekommt sie Hilfe von Phils ehemaliger Kollegin Anni Heburn. Können sie Phil rechtzeitig aus der Gewalt der Psychopathin retten.

Meine Meinung:
Das grüne Cover mit der verwelkten Rose, passte wunderbar zu den letzten Büchern dieser Reihe. Da ich einige gelesen habe freute ich mich schon auf diesen Band. Der Schreibstil war wie schon bei den anderen Bänden für mich sehr überzeugend. Die verschiedenen Handlungsstränge, die gut ineinanderlaufen haben mich regelrecht an dieses Buch gefesselt. Dass es im Plot wieder einmal um diese Stalkerin geht die schon in den letzten Bänden aufgetaucht und die Familie von Phil bedrohte, hatte mich wenig überrascht. Doch es geht auch viel um Phils Vergangenheit und die von Fiona. Von daher ist es als Leser sicher besser, wenn man die Vorgängerbände schon kennt. Überrascht hingegen war ich das die Täterin doch ein recht leichtes Spiel mit Phil hatte. Da ich schon so ein ähnliches Buch gelesen hatte, war so eine Geiselnahme einer Psychopathin nichts Neues für mich gewesen. Hier vor allem spürte man ihre krankhafte Psyche die einen Menschen total besessen und absolut besitzergreifend wirken lassen. Dies stellen das Autorenduo meiner Ansicht nach sehr gut dar. Ich konnte mich dabei vortrefflich in Phil hineinversetzen und habe mit ihm bis zum Ende gebangt. Natürlich war vielleicht einiges vorhersehbar, jedoch haben mich auch einige Szenen total erschüttert. Eindrucksvoll fand ich besonders die Rückblenden aus Sicht der Täterin, bei denen man immer mehr zusehen konnte wie sie von ihren Ideen besessen und dadurch einen krankhaften Plan schmiedete. Die Charaktere, ob nun der sympathische, taffe Phil ist den seine Gefangenschaft sehr belastet und der dadurch so eine Art Stockholm Syndrom entwickelt. Die abgeklärte, bösartige, fanatische und unberechenbare Fiona deren eigentlichen Geheimnis im Laufe des Buches man immer näher kam. Marina als ängstliche, warmherzige Person, die um ihren Mann bangt und sich dadurch selbst in Gefahr bringt. Und Anni die mutige, souveräne und zielbewusste die noch immer unter dem Tod ihres Partners litt, all diese konnten mich überzeugen. Traurig hingegen machte mich das offene Ende, vor allem mit dem Wissen, das es keinen Fall Brennan/Esposito mehr geben wird. Ich mochte die beiden als Ermittler und als Ehepaar, auch wen sie viel einstecken mussten. Meiner Ansicht nach wäre es schön gewesen zu sehen wie das ganze danach weitergeht und verarbeitet wird. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nehme ich Abschied und gebe 5 von 5 Sterne für das Buch.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.