Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
claudi
Wohnort: 
Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1120 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2019
In jenem besagten Sommer
Musser, Elizabeth

In jenem besagten Sommer


ausgezeichnet

"Denn nur durch seine unverdiente Güte seid ihr vom Tod gerettet worden. Das ist geschehen, weil ihr an Jesus Christus glaubt. Es ist ein Geschenk Gottes und nicht euer eigenes Werk." (Eph. 2, 8–9)
Ganz unverhofft wie auf die Bestsellerautorin Josephine Bourdillon ein Attentat verübt. Schwerverletzt ringt sie auf der Intensivstation mit dem Tode. Ihr Mann Patrick und Tochter Paige sind fassungslos, schnell informiert Paige ihre Schwester Hannah die zurzeit in Frankreich studiert. Die erste Spur wird recht schnell gefunden, nämlich Drohbriefe die Josephine schon längere Zeit von jemanden erhalten hatte. Ist der Täter womöglich unter Josephines Lesern zu finden? Doch die Polizei tappt weiter im Dunkeln, wer der Autorin das angetan hat. Paiges größte Sorge ist, das die Polizei das Geheimnis von jenem besagten Sommer herausbekommt, das ihre Familie so verändert hat. Zur selben Zeit freundet sich Paige in der Klinik mit den Eltern Henry und Libby an, dessen Sohn Jase am Herzen operiert wurde. Dass diese Freundschaft noch schwer belastet wird, ahnt sie bis dahin nicht.

Meine Meinung:
Die Autorin kannte ich bisher nicht, doch der Klappentext hatte mich sofort angesprochen und fasziniert. Das Cover mit den warmen Farben und dem Blick auf die Schönheit der franz. Provence, die hier inhaltlich ebenfalls eine Rolle spielt, gefiel mir gut. Der Schreibstil war unterhaltsam, fesselnd und wirklich bemerkenswert. Besonders gefallen hat mir der Einblick in die Gedanken der einzelnen Protagonisten. In einer bemerkenswerten Interpretation ließ mich die Autorin am Glaubensleben von Josephine, aber auch an ihrem Hadern mit Gott und sich selbst teilhaben. Dabei spürte man erst nach und nach welch dunkle Wolken Josephine schon ihr ganzes Leben begleitet hatten. Dass sie schon seit Jahren in tiefen Depressionen steckte, die sie teilweise bis zum Nervenzusammenbruch bringen. Jedes Buch, das sie schrieb, wurde für sie zu einer Herausforderung, sie beschrieb es wie folgt: "Für mich war jeder Roman wie eine Geburt und hinterher war ich stets völlig ausgelaugt. Wenn dann noch schwierige Lebensumstände dazukamen, wurde daraus eine Katastrophe." (Buchauszug) Das die Autorin hier das Thema Depression so bemerkenswert darstellt, hat mich sehr beeindruckt und imponiert. Dadurch konnte ich mich wirklich sehr gut in diese Gemütskrankheit hineinversetzen. Zudem ging es im Plot um Gnade, Hoffnung, Nächstenliebe, Vergebung, Glaube und Gebet. Die Charaktere hatten mich alle tief beeindruckt, besonders Paige die sich selbst als etwas chaotisch sah und irgendwie auch auf der Suche nach ihrem verlorenen Glauben war. Dafür hatte sie trotzdem ein wirklich großes Herz. Ihr Mutter Josephine war dagegen eine lethargisch, tiefgläubige Frau die schon in jungen Jahren sich für alles verantwortlich fühlte. Dazu kamen noch familiäre Belastungen, wie Alkoholismus, Selbstmord und Drogen, kein Wunder das sie deshalb an Depressionen litt. Sie kümmerte sich um das Glaubensleben aller, ob das ihre Leser oder die Familie war und dabei vernachlässigte sich oft selbst. Besonders, weil sie die Gnade Gottes für sich einfach nicht recht annehmen konnte. In Patrick fand sie jedoch einen liebevollen, treuen, gottesfürchtigen und hingebungsvollen Mann, der ihr stets zur Seite stand. Und Henry, der eigentlich gar nicht auf der Suche nach Gott war, wird ihn schneller kennenlernen, als ihm lieb ist. Für mich war dies eines der bemerkenswerten Bücher dieses Jahres, gerade weil es die Depression so greifbar macht, ich kann es nur weiterempfehlen. Von mir gibt es dafür 5 von 5 Sterne.

14 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.06.2019
Dunkler Hass (eBook, ePUB)
Bürgel, Matthias

Dunkler Hass (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Alles, was der Geist eines, der sehr starken Hass empfindet, diktiert, hat die Wirkung, zu schaden und zu zerstören." (Agrippa von Nettesheim)
Am Bodensee geht ein Serientäter um, er verschleppt und verstümmelt junge Frauen. Dass er sie dabei nicht schmerzvoll leiden lässt, zeigt das der Täter es auf etwas anderes abgesehen hat. Die Polizei ist weitestgehend ratlos, da die Toten meist unkenntlich gemacht wurden und man sie erst identifizieren muss. Deshalb holt der leitende SOKO Ermittler Marius Bannert sich den ehemaligen Fallanalytiker Falk Hagedorn zu Hilfe. Dieser wurde vorzeitig in Pension geschickt, nachdem er bei seinem letzten Fall einen Unfall und seit dem im Rollstuhl sitzt. Hagedorn ist nicht gerade begeistert der Polizei zu helfen, doch nachdem er der Fall näher betrachtet reizt es ihn und er kooperiert mit Bannert. Als sie immer mehr durch die Opfer in die Psyche des Täters eintauchen, ahnen sie was die Motivation des Täters ist. Dann jedoch ist plötzlich Hagedorns Tochter nicht mehr erreichbar und sie ahnen schlimmes.

Meine Meinung:
Das Cover gibt einen Einblick in die Erniedrigung die hier die Opfer des Serientäters erdulden müssen. Das der Autor Matthias Bürgel im realen Leben sich gut mit Recht und Ordnung auskennt und selbst Kriminalhauptkommissar ist, bekam man in einigen Szenen zu spüren. Der Schreibstil war sehr gut, locker, unterhaltsam und spannend. Die verschiedenen Handlungssträngen lasen sich recht gut und durch die Kürze der Kapitel wurde ich regelrecht animiert weiterzulesen. Der Plot hatte mich vor allem wegen des an den Rollstuhl gefesselten Falk Hagedorn neugierig gemacht. Ich wollte sehen, wie gut diese Problematik bzw. das Handicap in dieses Buch mit einfließt. Dabei muss ich sagen, dass der Autor durch kompetente Recherchen, dies recht gut hinbekommen hatte. Zudem ging es um einen Täter der seit seiner Kindheit traumatisiert war und nun als Erwachsener seinen Hass auslebte. Gepeinigt durch den eigenen Vater und brutal geschlagen und misshandelt empfand ich einerseits Empathie für ihn. Doch das er später diesen Hass entwickelt und mordet, war für mich trotz allem unbegreiflich. Dass ich als Leser Einblick, in dessen Vergangenheit bekam, empfand ich als recht bereichernd. Dadurch hatte ich zwar recht schnell eine Vermutung wer der Täter sein könnte, trotzdem gab es dem Buch keinen Abbruch. Erst im letzten Drittel ging dann der Spannungsbogen deutlich nach oben, bis es dann zum gelungenen Showdown am Schluss endet. Charakterlich hat mir Falk Hagedorn am besten gefallen, ich spürte bei ihm deutlich seine Ecken und Kanten und so empfand ich ihn gar nicht als sehr schwierigen Menschen. Im Gegenteil seine lockere etwas flapsige Art, seine Ruhe, Kompetenz und Ausgeglichenheit empfand ich als sehr bereichernd. Zudem ließ er sich auch nichts gefallen. Dagegen wirkte sein Kollege Bannert zu anfangs eher distanziert, wortkarg und etwas unnahbar auf mich, ich wurde erst im Laufe des Buchs mit ihm warm. Trotz allem fehlte mir bei ihm ein wenig die Tiefe, ich hätte gerne noch ein bisschen mehr von ihm erfahren. Zudem empfand ich die Motivation des Täters als etwas recht knapp gehalten, deshalb der kleine Punktabzug. Doch vielleicht kommt das ja im nächsten Band? Sein Vorgesetzter Burger war mir von Beginn an unsympathisch, der cholerische Despot legte sich fast mit jedem an. Hagedorn und er waren dabei sehr speziell, wie Katz und Maus, was dem ganzen noch zusätzlich etwas Würze gab. Wie mir der Autor versicherte floss ein wenig Realität mit in dieses Buch ein, was ich als sehr gelungen empfand. So freue ich mich auf weiter Fälle mit Hagedorn und Bannert und geben diesem Buch gerne eine Empfehlung und 4 1/2 von 5 Sterne.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2019
Die Fliedertochter
Simon, Teresa

Die Fliedertochter


ausgezeichnet

"Weder die Vernunft, noch die Schrift lehrt, daß man jedes gegebene Versprechen halten müsse." (Baruch de Spinoza)
Berlin 2018:
Antonia soll zu einer Beerdigung und wegen einem Erbe nach Wien. Doch ihr gesundheitlicher Zustand erlauben es nicht das sie diese lange Reise antritt, deshalb schickt sie die 30-jährige Paulina Wilke eine langjährige Freundin für sie hin. Noch ahnen sie beide nicht das dieses Erbstück ihr beider Leben verändern wird. In Wien angekommen wird sie liebevoll von der Familie Brunner aufgenommen. Lediglich das sie dort die identische Schneekugel, vorfindet, macht Paulina stutzig.
Wien 1936:
Die junge Sängerin und Halbjüdin Luzie Kühn muss Berlin und ihre geliebten Großeltern verlassen. Insbesondere vor Göbbels der Luzie verehrt und nachstellt, hat sie Angst. Sie befürchtet, dass er irgendwann womöglich ihre jüdische Herkunft herausfinden könnte. Noch ahnt sie nicht das die Spannungen zwischen Österreich und Deutschland ebenfalls zunehmen und sie in Wien genauso in Gefahr kommen könnte. Derweil wird sie bei Familie Brunner gut aufgenommen, bis sie die jüdische Vergangenheit nicht mehr verschleiern kann. Zudem lernt sie den Juden Bela Król kennen und lieben, dieser bekommt vor allem von seinem Kollegen aus dem Theater Probleme.

Meine Meinung:
Bisher kannte ich die Autorin, bzw. ihre Bücher nur vom sehen, doch das sollte sich nun ändern. Das schöne blumige Cover mit dem Flieder, den die junge Frau in der Hand hält, passte sehr gut zur Geschichte. Fliedertochter ist der vierte historische Roman der Autorin, der diesmal nach Wien führte, zum einen in der Gegenwart und in der Zeit des Dritten Reichs. Im Plot ging es um eine geheimnisvolle Erbschaft, Verrat, Freundschaft, Krieg, Nationalsozialismus, Hass, Judenverfolgung, Liebe und ein Versprechen. Ich empfand das gekürzte Hörbuch von nicht ganz 10 Stunden ausreichend und die warmherzige Stimme von Christiane Marx als recht angenehm. Die Geschichte mit den verschiedenen Handlungen war sehr gut durchdacht und umgesetzt, insbesondere der historische Teil empfand ich grandios recherchiert. Eingeteilt in Gegenwart bei der ich Paulina und im Nebenstrang ihre Mutter Simone auf der Pilgerfahrt erlebte und der Vergangenheit mit Luzie, Bela und Richard. Ich habe inzwischen schon viele Biografien von Holocaustüberlebenden gelesen, die mich emotional bewegten, doch selten wurde ich von einem Roman so berührt. Besonders Luzies Erlebnisse und ihr Schicksal gingen mir nahe, sodass ich besonders im letzten Drittel häufig mit Taschentuch vor dem Player saß. Was Luzies, Bela und Richard erlebt hatten, zeigte das Leben von vielen Juden in dieser Zeit auf. Das Vermächtnis des Tagebuchs zeichnete ein wirklich bewegendes Leben auf. Doch es offenbarte zudem eine starke Frau, die schon recht jung ihr Leben selbst in die Hand nehmen musste. Auch die Liebesgeschichte von Paulina und Tamesch, die zusammen mit Moritz Brunner einen Film über die Spuren von Luzie in Wien drehten, gefiel mir recht gut. Zu lesen wie es in Österreich in Kriegszeiten und danach zuging, speziell auch in Wien war schon etwas ganz besonderes für mich. Was es mit den nostalgischen, geheimnisvollen Schneekugeln und dem Versprechen auf sich hatte, erfährt man erst nach und nach. Bewegt hat mich außerdem Paulinas Mutter Simone die vor Jahren ihrer todkranken Freundin ein Versprechen gegeben musste und das nun immer mehr zu bröckeln begann. Auch die Charaktere waren sehr gut dargestellt, besonders die Frauenbilder wurden hier stark hervorgehoben. Allen voran die smarte, dynamische, ehrgeizige Paulina und die liebenswerte, zuverlässige Luzie. Ein Hörbuch das ich jedem empfehlen kann der mehr über das Dritte Reich, Judenverfolgung und Nationalsozialismus erfahren möchte. Und von mir gibt es obendrein 5 von 5 Sterne.

17 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.06.2019
Solange wir schweigen / The Ivy Years Bd.3 (eBook, ePUB)
Bowen, Sarina

Solange wir schweigen / The Ivy Years Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Schweigen ist der sicherste Weg für den, der sich selbst nicht traut." (François VI. Duc de La Rochefoucauld)
Die neue Eissaison hat begonnen und Ivy Years musste durch den Abgang von Bridger McCaulley einen neuen Spieler fürs Team suchen. Da kam, es gerade recht, dass der Eishockeyspieler John Rikker das College wechseln musste. Noch ahnt niemand, was es mit dem neuen Spieler auf sich hat, außer Graham er kennt sein Geheimnis. Denn die beiden kennen sich schon länger und habe sich nach einem Vorfall vor 5 Jahren aus den Augen verloren. Rikker ist zudem der einzige der weiß, wie es wirklich in Grahams Innerem aussieht. Dass er sich inzwischen fast jeden Abend betrinkt und auf Frauen steht, ist allerdings selbst für ihn neu. Graham hat die Ereignisse von damals erschüttert und er kann sie noch immer nicht vergessen. Außerdem weicht er Rikker aus, den ein Blick in seine Augen könnte sein Kartenhaus zum Einsturz bringen.

Meine Meinung:
Der dritte Teil der Ivy Years Reihe, wartet erneut mit einem schön blumigen Cover auf. Da ich diese Reihe von Anfang an liebgewonnen hatte, freute ich mich schon auf dieses Buch. Wieder ging es um Freundschaft, Liebe und natürlich um Eishockey das ja im College Sport Nummer eins ist. In dieser Folge drehte sich alles um Michael Graham, den ich schon kurz im letzten Teil kennengelernt hatte. Zudem ging es um das heikle Thema Homosexualität, das nach wie vor bei vielen ein Tabu ist. Der Schreibstil war wieder einmal sehr schön, locker, emotional, unterhaltsam. Als kleiner Zusatz gab es vor jedem Kapitel einen Begriff aus dem Eishockey Jargon wie z.B. was man unter Bully, Odd Man Rush, Bodycheck, Pinching, usw. versteht. Dadurch lernte selbst ich als Laie endlich einmal den Eishockeysport etwas näher kennen. Obwohl ich sagen musste, dass ich seit ich diese Reihe lese, Eishockey deutlich interessanter finde. Eigentlich bin ich nicht so der Fan von Gay Romance, doch besonders wegen Sarina Bouwens emotionalen Handlungen konnte mich diese Liebesbeziehung packen. Diesmal ließ die Liebe etwas länger auf sich warten und besonders das Ende ließ mich unbefriedigt zurück. Trotzdem hatte mich diese Geschichte an vielen Stellen zu Tränen gerührt. Besonders Rikker tat mir leid, seine Lebens- und Familiengeschichte empfand ich schon sehr hart. Dass seine Familie ihn ablehnte, als mit 16 Jahren herauskam das er schwul war, empfand dich schon schlimm. Ich bin mir jedoch sicher, das diese Vorkommnisse durchaus so im realen Leben stattfinden könnten. Besonders was den Sport anbelangt ist Homosexualität nach wie vor kein Thema, was ich nach diesem Buch gut verstehen kann. Den so wie sich manche Sportler hier darstellten, hat dies wahrlich nichts mit Verständnis und Fairplay zu tun. Natürlich ist es immer schwer zu verstehen, wenn das eigene Kind so eine Neigung hat. Jedoch wäre es für mich immer noch mein Kind und ich würde es deshalb niemals verstoßen. Zum Glück hatte John eine liebenswerte, einfühlsame Großmutter bei der er dann weiter aufwachsen konnte. Besonders wirkte Rikker auf mich sehr sympathisch, selbstsicher, authentisch und mitunter sehr verletzlich, auch wenn er es oft nicht zugab. Graham dagegen war eher distanziert, manchmal sogar etwas egoistisch und neurotisch vor allem was sein Outing anbelangte. Trotzdem war er mir sympathisch, da er einfach nicht aus seiner Haut konnte. Genauso haben mir die Nebencharaktere wieder gut gefallen und besonders freute mich die Protagonisten der Vorgängerbände wieder erwähnt wurden. Lediglich der Schluss war mir ein wenig zu abrupt, ich hätte mir gewünscht das Graham sich wirklich konsequent, offen vor seinen Kameraden zu seiner Neigung bekennt und man mitbekommt wie sie reagieren. Deshalb von mir einen kleinen Punktabzug und nur 4 1/2 von 5 Sterne.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2019
Die Alpen sehen und sterben
Archan, Isabella

Die Alpen sehen und sterben


ausgezeichnet

"Bewunderung: die höfliche Beachtung des anderen Menschen, der Ähnlichkeit mit dir hat." (Ambrose Gwinnett Bierce)
Bei ihrem nächtlichen Spaziergang entdeckt die junge, naive Maria Schlager, auch Mitzi genannt einen Mord. Inspektorin Agnes Kirschnagel sagt sie, dass sie den Täter nicht erkannt hatte, da dieser einen Cowboyhut trug. Doch als sie ihn am nächsten Tag erneut im Stadtcafé wieder trifft, ist sich Mitzi sicher, dass er der Mörder war. Fortan ist Mitzi hin- und hergerissen zwischen Bewunderung, Begehren und düstererer Faszination, gleichzeitig schreit ihr Gewissen, das dieses Töten aufhören muss. Jedoch der Mörder findet seit diesem Abend ebenfalls immer mehr Gefallen an Mitzi und so geschieht es das sich die beiden immer näher kommen. Bis sich Mitzi entscheiden muss, lass ich ihn weiter morden oder verrate ich ihn. Doch wie entscheidet sich Mitzi? Auch Agnes Kirschnagel ist sich sicher das Mitzi etwas vor ihr verheimlicht. Außerdem gibt es noch den sonderbaren Kommissar a.D. Heinz Baldur, den diese Morde ebenfalls nicht loslassen.

Meine Meinung:
Ich kannte ja die Schauspielerin von Filmen, bzw. als Autorin von ihren Büchern rund um die Zahnärztin Leocardia Kardiff, die auch hier im Buch genannt wurde und ihrem Krimi "Schere 9". Von daher war ich mir sicher hier wieder einen grandiosen Krimi in die Hand zu bekommen. Schön waren auch die österreichischen Dialoge und das Lokalkolorit von Salzburg und Wien. Der Schreibstil war zwar vereinzelt etwas anstrengend, da die Charaktere alle einen ganz eigene und spezielle Persönlichkeit hatten. Und dadurch das die Protagonisten alle etwas übertrieben dargestellt wurden, wirkt das ganze manchmal etwas überzogen. Trotzdem konnte mich dieser Krimi aus Österreich in hervorragender Cosy Crime Manier total überzeugen. Natürlich liegt es nicht jedem solch anstrengenden Persönlichkeiten und manch einer ist vielleicht überfordert. Genauso wirkten manche Szenen etwas surreal, doch genau diese beiden Dinge war das, was wiederum etwas Besonderes darstellte. Im Plot ging es um Morde in unterschiedlichen Städten, die von einem Auftragsmörder verübt wurden. Jeder normale Mensch würde nun schnellstens Reißaus nehmen, wenn er so einen Mord beobachtet. Nicht so Mitzi, durch ihre eigene Vorgeschichte gab sie sich die Schuld eine Mörderin zu sein. Dieses Trauma trug diese Frau noch immer in sich und vielleicht war es gerade dies was sie an diesem Mann und seiner Tat fasziniert. Zudem war Mitzi ein wenig einfältig und naiv für ihre 29 Jahre. Von ihrem Freund der oft Wochen unterwegs war, wird sie doch ziemlich vernachlässigt. Auch sonst hat sie keine Freunde und Geschichten erfinden war genau ihre Art. Dann war da noch die Inspektorin Agnes Kirschnagel, eine sympathische, ehrgeizige und kompetente junge Frau, bei der lediglich ihr Hamster Jo für Abwechslung sorgt. Ich hatte außerdem das Gefühl, das sie in ihrem Beruf ein wenig unterfordert war. Außerdem gab es noch Heinz Baldur KHK a. D., der nach seinem Unfall eine dissoziative Persönlichkeitsstörung entwickelt hatte. Doch es schien ihn bisher wenig zu stören, dass es sich seinen Mitbewohner Luis nur selbst einbildete. Doch dabei sorgen die beiden schon ganz schön für Verwirrung. Ja und über den Mörder möchte ich hier nichts schreiben, das solltet ihr lieber selbst lesen. Wäre er kein Mörder, dann wäre er mir jedenfalls richtig sympathisch gewesen. Diesmal hatte sich hier die Autorin selbst übertroffen, ich weiß nicht, ob man solche chaotischen Protagonisten sich als Schauspielerin ausdenken kann oder ob Isabella Archan einfach eine ausgeprägte Fantasie hat. Das Glossar und die Rezepte am Ende waren eine besondere Zugabe. Ich jedenfalls freue mich schon auf einen weiteren Fall mit Mitzi, Agnes und hoffentlich auch Heinz. Von mir bekommt das Buch eine Empfehlung und 5 von 5 Sterne.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2019
Fluchtinstinkt / THINK - Sie wissen, was du denkst! Bd.1 (eBook, ePUB)
Johnson, Trent Kennedy

Fluchtinstinkt / THINK - Sie wissen, was du denkst! Bd.1 (eBook, ePUB)


weniger gut

"Ein einziger Gedanke beschäftigt uns, wir können nicht gleichzeitig an zwei Sachen denken." (Blaise Pascal)
Kathy Lipinski auch "Think" genannt ist eine begnadete Psychotherapeutin, bis zu dem Tag als sie bei ihrem letzten Patienten einen schwerwiegenden Fehler begeht. Inzwischen arbeitet sie als Bewährungshelferin für die Regierung. Eine neue Technologie soll bahnbrechend für die Bewährungshilfe werden. Bei dem Programm Quorumets wird einer Person unterhalb der äußersten Hirnhaut, oberhalb der grauen Substanz eine Elektrode befestigt, mit der man seine Gedanken abhören kann. Think kann dadurch genaustens kontrollieren was ihre ehemaligen Straftäter denken und fühlen. Insgesamt betreut sie mit diesem Programm 3 Probanden Isaac, Pierce und seit neusten noch Clay. Als Clay entlassen wird, kommt er bei seiner Schwester unter, doch Clay muss flüchten. Als man in der Wohnung seine Schwester tot auffindet, vermutet man sofort er die Tat begangen hat. Doch Think weiß, dass Clay es nicht war. Jedoch nun muss sie nicht nur ihn, sondern auch noch den Täter selbst finden, um Clays Unschuld beweisen zu können.

Meine Meinung:
Bei der neuen Dranbleiber-Reihe wurde ich auf diese Serie aufmerksam. Anhand des Klappentextes begann ich neugierig auf dieses Buch zu werden. Jedoch der Schreibstil des Autors war für mich teils sehr verwirrend und mit einigen Fremdwörtern nicht gerade einfach. Ebenso dieses ständige hin und her zwischen den Probanden und Think wurde mir mitunter recht anstrengend. Im Plot selbst ging es um dieses neue Sicherungsprogramm für ehemalige Straftäter. Es wäre sicher eine interessante Sache gewesen, wenn die Umsetzung besser funktioniert hätte. Ebenso war die Zeitebene öfters für mich verwirrend, manchmal dachte ich, ich wäre mitten in einem Science Fiction und irgendwo in der Zukunft, dann wiederum hatte ich das Gefühl eher in der Gegenwart zu sein. Ebenso ließ bei mir leider die Spannung des ersten Teils dieser Serie zu wünschen übrig, ich hätte da weitaus mehr erwartet. Außerdem blieben bei mir sehr viele Fragen unbeantwortet und hatten mich dadurch ratlos zurückgelassen. Auch die Motivation des Täters war für mich nicht eindeutig klar bzw. mir war das Motiv einfach zu schlecht konstruiert. Natürlich hoffe ich für die Leser der Reihe, dass manche Fragen diesbezüglich in den nächsten Folgen beantwortet werden. Insbesondere konnten mich außerdem seine Charaktere nicht überzeugen. Nicht nur das sie für mich einfach flach und trivial waren, sie blieben auch größtenteils ideenlos. Deshalb konnte ich keine Emotionen erkennen, geschweige den das sie mir sympathisch wurden. Leider erfuhr ich durch die Kürze des Buchs von den Charakteren viel zu wenig. Dass man dies jedoch ganz anders machen kann, zeigte mir u. a. die andere Dranbleiber-Reihe "Profiling Murder" von Dania Dicken. Think selbst wirkte auf mich distanziert, gekünstelt und langweilig so das ich mit ihr als Hauptprotagonist wenig anfangen konnte. Clay dagegen war ein dynamisch, motivierter und smarter Typ, doch leider blieb auch eher unnahbar für mich. Da mich die Story und keiner der Personen richtig packen konnte, werde ich diese Reihe nicht weiter verfolgen. Fazit: Für mich eine Geschichte ohne nennenswertes Potenzial, dem ich 2 von 5 Sterne gebe.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.05.2019
Auris / Jula Ansorge Bd.1
Kliesch, Vincent

Auris / Jula Ansorge Bd.1


sehr gut

Der berühmte Berliner forensische Phonetiker Matthias Hegel auch Auris genannt, spürt an jeder kleinsten Schwingung den Gemütszustand eines Menschen. Dadurch kann er sehr genau zwischen Wahrheit oder Lüge unterscheiden. Zahlreiche Täter hat er somit schon entlarvt und ins Gefängnis gebracht. Doch nun sitzt er selbst in Haft, nachdem er gestanden hat eine Obdachlose während eines Streits mit mehreren Messerstichen getötet zu haben. Die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge hat sich darauf spezialisiert unschuldig Verurteilte zu helfen um ihr Urteil zu revidieren. Als sie in Hegels Fall recherchiert stellt, sie schnell fest das dieser die Tat gar nicht begangen haben kann. Doch Jula ist auch noch immer traumatisiert von den Ereignissen in Argentinien und dem Selbstmord ihres Bruders Moritz. Als sie sich immer mehr in Hegels Leben und seinem Fall vertieft, erhält sie anonyme Drohanrufe. Als Jula nicht aufgibt, gerät nicht nur sie immer tiefer in Gefahr. Ist Hegel wirklich unschuldig und kann Jula dies beweisen?

Meine Meinung:
Das sehr spezielle Cover fühlte sich besser an, wie es aussah, dabei sollten die Rillen ein Frequenzspektrum von Signalen darstellen, was wiederum gut zum Phonetiker Hegel/Auris (lat. Ohr) passte. Ich muss Vorwegsagen, das mich dieses Buch gereizt hatte, da unter anderem der Autor Sebastian Fitzek für die Idee stand. Wobei ich von diesem Autor zuvor noch nichts gelesen, allerdings viel gehört hatte. Auch Vincent Kliesch kannte ich bisher nicht, allerdings frage ich mich, ob es wirklich nötig war, das man die Idee Fitzeks hier so groß ankündigte. Für mich sah dies hier eher wie eine reine Werbestrategie aus, die der Autor nicht nötig hatte. Den der Schriftstil ist sehr gut, fesselnd und größtenteils äußerst unterhaltsam. Die kurzen Kapitel und die verschiedenen Handlungsstränge machten es mir leicht am Buch dranzubleiben. Trotzdem hatte ich ein paar Dinge, die mich an diesem Thriller störten. Der eigentliche Held und Titelgeber kam meiner Meinung nach in diesem Buch viel zu kurz, das meiste drehte sich hauptsächlich um Jula Ansorge. Auch seine Tat, das Motiv und seine ganze Arbeit um die Phonetik war meiner Meinung nach nicht gut ausgearbeitet. Dass es diese Forensischen Phonetiker bei der Polizei gibt, da scheint es keinen Zweifel zu geben, nur hätte ich mir bei weitem mehr Informationen und Wissen um diese Thematik gewünscht. Besonders, weil ich die Szenen mit Matthias Hegel sehr interessant fand. Als ich dann so richtig in die Geschichte eingetaucht war, kam am Ende die Wendung die mich doch sehr verwirrte. Die vielen Fragezeichen die dadurch entstanden, so wie das offene Ende, das für mich eher nach einem provozierenden Cliffhanger aussah. Gerade diese gezielten Handlungsabbrüche bewirken bei mir immer ein ungutes Gefühl, wenn nicht sogar Wut. Den dadurch werde ich zwangsläufig gezwungen, das ich als Leser das nächste Buch kaufen muss, da ich natürlich wissen möchte, wie es weitergeht. Aber auch sonst hatte das Buch viele Ungereimtheiten wie z. B. das ich mir nicht im Klaren war, was es mit diesem Vorfall in Argentinien auf sich hatte, auch hier ließ mich der Autor wie so oft im Ungewissen. Ebenso wie die Rettung der beiden Kinder zu anfangs, die einfach endete, ohne das ich mehr was erfuhr. Hatten diese Handlungen etwas mit dem Plot zu tun oder waren sie nur Einleitung und schmückendes Beiwerk? Ebenso Julas Spekulationen am Ende die mich mit lauter Fragezeichen zurückließen, auf deren Antwort ich nun Wochen oder gar Monate warten muss. Außerdem wurde ich mit den Charakteren nie richtig vertraut, dadurch das ihre Lebensläufe nur oberflächlich angekratzt wurden konnte ich keine wirklichen Gefühle und Sympathien für sie entwickeln. Sie blieben mir weitestgehend fremd und so hoffe ich sehr, das ich im nächsten Band mehr erfahre. Deshalb kann ich diesem Buch nur 3 1/2 von 5 Sterne geben in der Hoffnung das

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2019
Kalter Abgrund / Profiling Murder Bd.2 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Kalter Abgrund / Profiling Murder Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Jeder Mensch ist ein Abgrund. Man schaudert, wenn man hineinsieht." (Georg Büchner)
Laurie Walsh widmet sich nach dem letzten Fall, bei dem sie Jake behilflich war nun wieder ihrer Arbeit als Sozialarbeiterin. Doch der letzte Fall hat sie noch nicht richtig losgelassen, da kommt Jake aufs Neue und bittet Laurie um Rat. Der 21-jährige Shane McGillis soll seine Verlobte brutal erstochen haben. Er selbst ruft danach den Notruf und gibt die Tat zu, behauptet jedoch einen Dämon gesehen und auf diesen eingestochen zu haben. Erst danach habe er bemerkt, dass er Tabitha seine Verlobte getötet hatte. Für die Polizei ist schnell alles klar, da Shane geständig ist, doch Jake ist sich sicher das etwas nicht stimmen kann. Den Shane stand weder unter Drogen, noch ist er psychisch krank um diese Tat zu rechtfertigen. Nachdem Laurie seine Akte und den Tatort besichtigt hat, ist für sie ebenfalls klar, das Shane seine Verlobte nicht getötet haben kann. Doch wer war dann der Täter? Außerdem merkt Laurie das ihr die Polizeiarbeit doch wieder mehr Spaß macht. Dabei ahnt sie noch nicht, das Jakes neuster Fall für sie noch sehr gefährlich wird. Leider tut sich auch in Sachen Sam, Lauries Schwester nicht viel, doch dann bekommt Laurie einen Anruf vom FBI.

Meine Meinung:
Das gleiche Cover wie Band 1, nur ein anderer Titel, sollte zeigen das wir es hier mit einer Reihe zu tun haben. Der zweite Band der Dranbleiber-Reihe überraschte mich hier mit einem außergewöhnlichen Thema, das ich natürlich nicht verraten werde. Jedenfalls ging es um einen brutalen Mord, bei dem der Verlobte allerdings voll und ganz geständig war. Doch Jake schien der einzige zu sein, der Zweifel an der Schuld des jungen Mannes hatte. Einige Indizien sprachen dafür, das er entweder die Tat nicht oder sie gar zu zweit begangen hatte. Wieder bat er Laurie um einen Rat und dadurch merkte sie erneut, wie sehr ihr die Polizeiarbeit gefehlt hatte. Erste Zweifel kamen, ob der Schritt doch nicht richtig war von der Polizei wegzugehen. Doch Laurie hat noch andere Probleme, weiter macht sie sich große Sorgen um ihre Schwester Sam, von der es trotz Liams Engagement noch immer kein Lebenszeichen gab. Auch Liams Eifersucht gegenüber Jake gefällt ihr gar nicht. Als Jake ihr dann überraschende Neuigkeiten mitteilt, weiß Laurie erst nicht was sie tun soll. Zudem wird der neue Fall für Laurie immer gefährlicher, so das Liam und Jake Angst um sie haben. Der Schreibstil war wie schon im Band 1 unterhaltsam, kurz, knapp und knackig und mit einem heftigen, blutigen Ende, das mich sehr überrascht hatte. Man merkt das Dania Dicken schon sehr geübt darin ist was Thriller-Reihen anbelangt, selbst in der Kürze blieb sie ihren gewohnten Überraschungsmomenten treu. Auch thematisch packte sie hier mit dem Plot und dem Täter ein heißes Eisen an, den diese Thematik findet man doch eher selten. Dabei war es dann auch wenig verwunderlich, das mich der Fall an Oskar Pistorius erinnerte, den eine gewisse Ähnlichkeit war durchaus vorhanden. Trotz der Kürze des Vorbands, hatte ich mich schon sehr mit den Charakteren Laurie, Liam und Jake angefreundet. Dadurch fühlte es sich sofort wieder wie angekommen an, als ich das Buch begann. So war es wenig verwunderlich das ich nur so durch die Seiten des Buches flog. Dass wir in Band 3 eine neue Laurie erleben werden da bin, ich bin mir ziemlich sicher. Ein zweiter Fall der erneut an den ersten Band herankam und den ich wieder genossen hatte, bekommt von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2019
Im Leben bleiben
Dyk, Paul van

Im Leben bleiben


gut

"Wir müssen bereit sein, uns von dem Leben zu lösen, das wir geplant haben, damit wir das Leben finden, das auf uns wartet." (Oscar Wilde)
Paul van Dyk einer der berühmtesten deutschen DJ, zweimal ausgezeichnet mit dem als World's No.1 und nominiert für einen Grammy. Er führt ein erfülltes Leben, reist für seine Musikauftritte mehrmals um die Welt um in den angesagtesten Clubs zu spielen. Bei seinem Auftritt am 27. Februar 2016 in Utrecht, kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Paul tritt in ein nicht gesichertes Loch, das nur mit Tüchern abgedeckt war und stürzt über 6 Meter in die Tiefe. Dabei verletzt er sich an der Wirbelsäule und erleidet ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Mehrere Tage liegt er im Koma, die Ärzte geben wenig Hoffnung das er danach je wieder laufen kann. Dass er seinen Namen, den seiner Mutter oder Verlobten je wieder weiß ist bis dahin ebenfalls fraglich, genauso ob er je wieder Musik machen kann. Doch dann geschieht das unmögliche, mit der Liebe, Kraft und Geduld seiner Verlobten Margarita beginnt Paul zu kämpfen. In seinem Buch verarbeitet Paul van Dyk den Schicksalsschlag, doch er will auch aufzeigen was man mit Optimismus, Motivation und viel Liebe alles erreichen kann.

Meine Meinung:
Bis zu dem Buch sagte mir der Name Paul van Dyk gar nichts, mich hatte lediglich der Klappentext und Pauls Leidensweg angesprochen und interessiert. Wie meist üblich für biografische Bücher zierte auch hier das Bild von Paul van Dyk das Cover. Der Schreibstil war gut, allerdings konnte es mich emotional wenig berühren. Außerdem irritierte mich ein wenig der ständige Gedankenwechsel von Paul und Margarita. Dadurch merkte ich oft erst im Laufe des Lesens, ob dies nun von Paul oder von Margarita stammte. Ich hätte es besser gefunden, wenn man diese verschiedenen Personenwechsel besser gekennzeichnet oder gar mit einer anderen Schriftform präsentiert hätte. Das Pauls Part dabei recht einfach geschrieben war, lag sicher an den Auswirkungen seines Unfalls. Außerdem hatte es mich verwirrt, da ich nicht damit rechnete, dass doch viel Inhaltliches nicht vom Paul stammte. Zudem fand ich sehr irritierend, dass Passagen aus seiner DDR Vergangenheit und speziell, technisches seiner Musikszene ebenfalls hier aufgeführt wurde. Dabei waren für mich die meisten Dinge daraus wenig relevant, weil sie für mich vieles zu technisch und unverständlich war. Ich hatte da kurz den Eindruck, dass sich der Autor oder der Verlag nicht entscheiden konnte zwischen Leidensgeschichte oder Autobiografie. Für mich wäre eine tiefgründigere Leidensgeschichte, wo man auch mal von Paul Niederschlägen, seine Therapien usw. mehr erfahren hätte, weitaus interessanter gewesen. Ich vermute mal, das ist eher für seine Fans interessant. Von daher war dieses Buch für mich nicht ganz ausgereift, zumal er es ja auch für Angehörige von Komapatienten sein sollte. Außerdem schweifte man thematisch viel zu viel hin und her, da wäre sicher eine bessere Gliederung, in dem man mit seiner Vergangenheit zuerst beginnt, weitaus besser gewesen. Trotzdem mich dieses Buch emotional wenig berührt hatte, waren ein paar Passagen recht interessant. Besonders beeindruckt hatte mich, was man mit viel Liebe und Musik doch alles bewirken kann und wie viel Auswirkungen dies für den Genesungsprozess von Paul hatte. Von mir bekommt das Buch 3 von 5 Sterne, wobei ich es doch eher den die Paul van Dyk Fans empfehlen würde.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.