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DoraLupin

Bewertungen

Insgesamt 878 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2022
Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung / Die Amish-Saga Bd.2
Seemayer, Karin

Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung / Die Amish-Saga Bd.2


sehr gut

Die junge Esther wächst in ihrer Gemeinde wohbehütet in Pennsylvania 1861 auf und doch ist der Sezessionskrieg überall zu spüren. Plündernde Soldaten ziehen umher und der Krieg scheint immer näher zu rücken! Dann findet die junge Frau auch noch einen verletzten Soldaten und obwohl er eigentlich ein Feind ist kann Esther nicht anders als ihn zu pflegen und seine Wunden zu versorgen. Bald verlieben sich Jack und Esther, aber diese Liebe darf nicht sein...

Dies ist bereits der zweite Teil der Reihe der sich um die Amisch-People rankt, ich kannte den ersten Teil leider nicht, hatte aber überhaupt keine Probleme in die Handlung reinzufinden und mitzukommen, da diese Geschichte eine eingenständige Handlung besitzt. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, das Buch lässt sich leicht und einfach lesen und ich konnte ganz ins historische Amerika eintauchen. Bildhaft wird das Dorf und die schwierige Zeit rund um den Sezessionskrieg beschrieben.

Interessiert und fasziniert war ich vorallem vom Leben der Amisch-Gemeinde selbst. Ich kannte die Bräuche und das Leben dieser Menschen vorher nur wenig und durch dieses Buch habe ich viele neue und sehr interessante Aspekte lernen dürfen!

Esther als Protagonistin war mir schnell sympathisch und ich konnte richtig mit ihr mitfühlen und sie verstehen. Denn eigentlich darf sie nur einen jungen Mann aus ihrer Gemeinde heiraten und die schwierige Situation als sie dem jungen Soldaten Jack begegnet und wie sie dann mit ihren Gefühlen umgeht war wirklich sehr authentisch beschrieben!

Fazit: Trotz dem fehlenden Vorwissen bin ich gut in die Geschichte reingekommen und konte mich sehr gut auf die Handlung konzentrieren. Die Mischung aus historischem Roman, Liebesgeschichte und Bräuchen der Amisch-People hat mir gut gefallen. Die Handlung ist stets interessant und lesenswert gewesen auch wenn die Geschichte natürlich nicht vor Spannung gesprüht hat.

Bewertung vom 14.03.2022
Mrs Agatha Christie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.3
Benedict, Marie

Mrs Agatha Christie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.3


sehr gut

Dieser Roman befasst sich mit dem Leben, aber vorallem auch dem 11-tägigen Verschwinden der Kriminalautorin Agatha Christie im Jahr 1926. Wie verlief ihr Leben, wohin ist sie gegangen und wie kam es zu diesen 11 Tagen? Der Roman bietet eine mögliche Erklärung des Rätsels, das für immer ein Geheimnis bleiben wird. Dabei verknüpft die Autorin wahre Begenheiten aus Agathas Leben mit ihrer eigenen Fiktion...

Das Buch wird Kapitelweise erzählt, einmal in Vergangenheitsform aus Sicht von Agatha, erleben wir ihre Biografie vom Kennenlernen mit ihrem Mann bishin kurz vor dem Augenblick ihres Verschwindens. In der Gegenwartsform begleiten wir Agathas Mann, der von der Polizei in Kenntnis gesetzt wird, dass seine Frau verschwunden ist. Lediglich ihr Wagen und ein Koffer lassen sich aufspüren, sowie ein rätselhafter Brief...

Den Schreibstil der Autorin kannte ich schon von ihrem Roman "Lady Churchill" und wieder einmal war dieser flüssig, einfach zu lesen und bildhaft. So sind die Seiten nur so dahin geflogen, ohne das beim Lesen Langeweile aufgekommen wäre. Dadurch, dass sich Kapitelweise auch immer wieder die Sichtweise ändert entsteht eine gute Grundspannung und man möchte immer wissen wie es weiter geht!

Das Kennenlernen von Agatha und ihrem zukünftigen Mann wird detailliert beschrieben, ebenso ihr Verhältnis zu ihrer Mutter und ihrer Schwester. In dieser anfänglichen Zeit wirkt die junge Frau noch etwas naiv und ich konnte nicht unbedingt immer alle Entscheidungen verstehen die sie getroffen hat, besonders als junge Mutter hat sie sich ganz den Wünschen ihrers Mannes hingegeben. Ausserdem erfährt man über den Beginn ihrer Schreibkarriere und das es ihr nicht immer einfach viel, zwischen Reisen, dem Kind und Haushalt auch noch die Zeit für ihre Krimis zu finden.

Konnte man zu Beginn des Buches noch meinen alles entwickelt sich zu einer harmonischen Liebesgeschichte, so wird das Buch zum Ende hin immer spannender und ähnelt selbst einem Krimi. Die Lösung der Autorin ist überraschend und nachvollziehbar auch wenn natürlich niemand sagen kann wie viel Fiktion und wie viel Wahrheit zwischen den Zeilen steckt...

Schade fand ich, dass im kurzen Nachwort der Autorin kaum erwähnt wird was im Buch tatsächlichen Fakten entsprochen hat. Dies hätte ich gern nochmal nachgelesen.


Fazit: Ein sehr interessanter Roman, der sich mit dem Leben und dem Verschwinden der Autorin Agatha Christie befasst. Obwohl ich die naive junge Frau anfangs in ihren Entscheidungen nicht immer verstehen konnte, so war der Roman doch immer spannend zu lesen und die Auflösung war nachvollziehbar. Von mir gibt es hier gern eine Leseempfehlung für Interessierte.

Bewertung vom 12.03.2022
Die vier Winde
Hannah, Kristin

Die vier Winde


ausgezeichnet

Im Roman begleitet der Leser Elsa, eine Frau Mitte 20, die in den 1920er Jahren in Texas bei gut bürgerlichen Eltern aufwächst. Leider vermisst Elsa jedoch die Liebe und Fürsorge ihrer Eltern, im Gegenteil wird sie von ihnen beschimpft und als schwächlich und mindertwertig hingestellt. Sie ist zu dieser Zeit eine sehr schüchterne Person, die sich fast nichts zutraut. Irgendwann trifft sie auf den jüngeren Raff, und wird von ihm schwanger. Von den Eltern verstoßen lebt sie fortan auf der Farm ihrer Schwiegereltern und packt dort mit an! Doch bald muss sie feststellen, dass das Land immer mehr und weiter verdorrt und immer weniger wächst. Als die Hoffnungslosigkeit immer mehr zunimmt und dann auch noch ihr Kind erkrankt beschließt Elsa nach Kalifornien zu gehen in der Hoffnung auf ein besseres Leben.

Wieder einmal ist Kristin Hannah mit diesem Werk ein wunderbarer Roman gelungen, der die Leser ganz in die Welt des Amerika der 20/30er Jahre führt. Ich lese immer wieder gerne und viele Romane über diese Zeit, aber meistens handeln sie in Europa zur Zeit der Weimarer Republik und des zweiten Weltkriegs. Was in Amerika vor sich geht, darüber kenne ich nicht so viele Bücher und umso gespannter war ich auf diesen Roman!

Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr lebendig und bildhaft und ich hatte die Farm, das Amerika und Kalifornien richtig vor meinen Augen! Zugleich ist der Schreibstil aber auch sehr berührend und so habe ich sehr mit Elsa mitfühlen können! Wie sie von den eigenen Eltern verachtet und beleidigt wird ist schwer zu lesen und ich musste immer wieder schlucken. Umso mehr hat es mich gefreut, wie aus dem schüchternen Mädchen trotz einiger Wiedrigkeiten eine mutige und starke Frau wird! Elsa auf dieser Reise zu begleiten und ihr zur Seite zu stehen hat mich berührt und ergriffen.

Fazit: Eine wirklich berührende und mitreißende Geschichte einer schüchternen jungen Frau, die ihren Weg, ihren Mut und ihre Stärke erst finden muss. Zugleich ein Stück amerikanischer Geschichte die sehr interessant und lesenswert ist. Dafür gibt es eine absolute Leseempfehlung und die volle Punktzahl von mir!

Bewertung vom 12.03.2022
Octavia, Tochter Roms - Gefahr in Germanien (Octavia, Tochter Roms 1)
Goldfarb, Tobias

Octavia, Tochter Roms - Gefahr in Germanien (Octavia, Tochter Roms 1)


sehr gut

Zur Zeit der Römer, kurz nach Christi Geburt, verschwindet die Mutter der 11-jährigen Octavia. Für das Mädchen ändert sich damit alles, denn Octavias Vater wird vom Militär aus nach Germanien geschickt und Octavia muss mit kommen. Kurze Zeit später wird sie auch noch Opfer einer Intrige und muss zu den Germanen fliehen. Dort erfährt sie, dass die Germanen sich unter der Führung von Arminius zusammen schließen wollen und das römische Heer angreifen! Erhält Octavia die Gelegenheit die Römer rechtzeitig zu warnen?

Ich wurde durch das wirklich tolle auf das Buch aufmerksam und wollte daraufhin gern wisen welche Abenteuer Octavia in der Zeit des römischen Reiches in Germanien bestehen muss.

Der Schreibstil ist lebendig und bildhaft, dennoch aber kindgerecht. So fällt es klein und groß nicht schwer ganz in die Vergangenheit einzutauchen! Octavia wächst einem ans Herz, das Mädchen wird plötzlich und in jungen Jahren volkommen aus ihrer bekannten Umgebung gerissen und muss sich nun ganz neu zurechtfinden. Dennoch ist sie wirklich tapfer, mutig und taff das hat mir sehr an ihr gefallen.

Das Buch ist sehr abenteuerlich und spannend, zugleich taucht man aber auch in die Geschichte der Varusschlacht ein. Da ich ganz in der Nähe des Teutoburger Waldes lebe, war es natürlich nochmal ein Stück interessanter die Handlung und die Geschehnisse zu verfolgen.

Fazit: Eine mutige Heldin in einer abenteuerlichen Handlung und man kann noch etwas lernen! Da gebe ich gerne eine Leseempfehlung für Kinder, aber auch für Erwachene, die sich für Kinderbücher interessieren, ab.

Bewertung vom 12.03.2022
Ein Grab für zwei
Holt, Anne

Ein Grab für zwei


weniger gut

2.5 Sterne

Die Anwältin Selma Falck hat ihren Tiefpunkt im Leben erreicht und so wird sie mehr oder weniger erpresst sich eines Falls anzunehmen, der sich mit Doping-Vorwürfen befasst. Denn ausgerechnet die Tochter des Milliardärs Jan Morell, die in Norwegens Olympia-Team Skiläuferin ist, wird beschuldigt gedopt zu haben. Sie beteuert allerdings steif und fest ihre Unschuld! Wenig später wird ein anderer Skiläufer des norwegischen Olimpiateams tot aufgefunden, mit dem Selma ebenfalls bekannt ist. Wie hängt alles zusammen?

Ich hatte mich sehr auf dieses Hörbuch gefreut, denn ich habe schon einige positive Stimmen zur Autorin Anne Holt und ihren bisherigen Krimis gehört und wollte diesen einmal probieren, auch wenn ich zugeben muss, dass Olympia, Doping und Wintersport normalerweise nicht zu meinen Themengebieten zählen. Das Hörbuch hat mir anfangs auch noch wirklich gut gefallen, denn es wird aus sehr vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, die den Fall zu Beginn noch spannend gemacht haben! Der Leser begleitet nämlich nicht nur Selma selbst, sondern zum Beispiel auch einen Obdachlosen und einen Mann der in einem Kellerloch bei Wasser und Brot eingesperrt ist. Dies hat mich unglaublich neugierig gemacht und ich war sehr gespannt wie alles zusammen hängt.

Doch diese anfängliche Spannung und Neugier hat sich ungefähr nach einem Viertel des Hörbuchs stark gelegt und vorallem der Schreibstil wurde mir mit der Zeit immer langatmiger. Alles wurde bis ins kleinste Detail beschrieben und ich muss als Leser wirklich nicht wissen was die Leute essen, trinken oder wann sie gar kauen und schlucken. Das fing mir immer mehr an auf die Nerven zu gehen und hat das hören einfach mühsam und sehr langatmig gemacht.

Zudem ging es um immer mehr und mehr verschiedene Personen und mir fiel es wirklich schwer mir all die norwegischen Namen einzuprägen und zu merken. Auch hier wäre für mich weniger mehr gewesen. Viele Charaktere des Buches werden auch detailreich beschrieben sowie Selma als Protagonistin auch, dennoch ist sie mir weder sympathisch geworden noch habe ich das Gefühl gehabt sie wirklich gut kennen gelernt zu haben. Mit den anderen Personen ist mir dies ebenso ergangen. Lediglich dem Obdachlosen Einar konnte ich wirklich etwas abgewinnen und dieser hat die Geschichte immer wieder hörenswert gemacht mit seiner Art und seinen Tipps.

Die Auflösung konnte mich zwar überraschen, denn damit hätte ich so nicht gerechnet, aber ganz überzeugen konnte mich die Auflösung des Falls auch nicht das war mir einfach etwas zu unglaubwürdig. Insgesamt komme ich also auf eine Bewertung von 2.5 Sternen. Diese hätte ich auf drei Sterne aufgerundet, wenn mich nicht noch eine weitere Sache ganz gewaltig gestört hätte! Und zwar werden hier mehrmals- ohne das dies irgendwie zur Handlung beitragen würde- Tiere gequält oder getötet. Ich möchte nicht lesen wie eine Katze mit einer Maus spielt, besonders wenn es für die Geschichte einfach null Mehrwert hat! Das ärgert mich als Tierfreund einfach maßlos und bringt mich dazu das Hörbuch auf 2 Sterne abzurunden.

Dafür muss ich der Sprecherin ein Kompliment aussprechen. Ihre tiefe Stimme hat gut zur Geschichte gepasst und sie hat noch alles aus der Handlung herausgeholt, was ging.

Fazit: Hätte eine spannende Geschichte werden können, war aber leider insgesamt viel zu langatmig dafür! Auch mit den Charakteren habe ich mich, bis auf wenige Ausnahmen, schwer getan. Und zuletzt mag ich es überhaupt nicht, wenn in der Geschichte "einfach so" Tiere gequält oder getötet werden. Von mir leider diesmal keine Empfehlung.

Bewertung vom 11.03.2022
Für immer und noch ein bisschen länger
Leciejewski, Barbara

Für immer und noch ein bisschen länger


ausgezeichnet

Seit Annas Freund Jeremias an einem Montag vor 6 Jahren ums Leben gekommen ist, sind Montage für sie einfach nur grausam. An einem Montag kommt dann auch die Kündigung ihrer derzeitigen Mietwohnung ins Haus geflattert-für Anna ein echter Scock da die Wohnung etwas ist, dass sie mit ihrem Freund Jeremias verbindet! Ausserdem ist es sehr schwer zu einem erschwinglichen Preis eine neue Wohnung in München zu finden. Per Zufall wird sie auf die WG der Eigentümerin Gunilla aufmerksam. Zunächst soll es nur eine Notlösung sein, doch die alte Dame, nebst drei anderen älteren Mitbewohnern schleichen sich immer mehr und mehr in Annas Herz. Und langsam beginnt nicht nur Anna wieder mehr am Leben teilzunehmen...

Dies ist wirklich ein ganz besonderer und zu Herzen gehender Wohlfühlroman, der Seinesgleichen sucht! Durch einen anderen Roman kannte ich den flüssigen und warmherzigen Schreibstil der Autorin schon und wieder war ich absolut begeistert und in den Bann gezogen. Die Autorin versteht es sowohl einen als Leser in den depressiven Phasen mitfühlen zu lassen aber auch die Freunde, das Glück und der Zusammenhalt werden einfach unglaublich gut zu Papier gebracht!

Die Idee einer Mehrgenerationen-WG ist nicht neu, aber so unglaublich gelungen und liebevoll dargestellt, dass man auch als Leser darüber ins grübeln kommt ob so eine WG nicht (irgendwann einmal) etwas für einen selbst sein könnte. Dabei ist es nicht so, dass alles Friede-Freude-Eierkuchen dargestellt wird, denn jeder Mitbewohner hat sein Päckchen zu tragen und doch werden eben auch sehr viele positive Aspekte von so einer WG beschrieben! Und gerade in der heutigen Zeit mit dem knapp bemessenen Wohnraum in (großen) Städten ist es eine unglaublich gute Sache!

Anna und ihre Mitbewohner sind mir nach kürzester Zeit ans Herz gewachsen und zwar so sehr, dass ich das Gefühl hatte Teil dieser wunderbaren WG zu sein. Ich habe mich so wohl gefühlt unter diesen ganz besonderen Menschen und sie sind mir so ans Herz gewachsen wie kaum Protagonisten eines anderen Romans. Ich habe immer mitfühlen, mitleiden und mich mit ihnen freuen können und beende den Roman nun wirklich mit einem weinenden Auge, nun da ich diese tolle WG wieder verlasse!

Der Roman ist wie aus dem Leben erzählt und könnte genau so (oder sehr ähnlich) in einer Großstadt passieren. Der Inhalt ist immer wieder mit kleinen Höhen und Tiefen der WG-Bewohner gespickt, sodass man als Leser immer sehr gut unterhalten wurde, die ganz große Spannung darf man aber nicht erwarten. Stattdessen ist es einfach ein Buch zum rundum wohlfühlen, entschleunigen und sich fallen lassen. In einer stressigen Zeit ist so ein Buch Balsam für die eigene Seele.

Fazit: Wer einmal ein richtiges Wohlfühlbuch zum Kraft tanken und Seele baumeln lassen braucht und ganz tolle, besondere Protagonisten kennen lernen möchte die einem ganz stark ans Herz wachsen, der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen! Ich gebe hier gern und verdient die volle Punktzahl und eine riesige Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.03.2022
Das verschlossene Zimmer
Givney, Rachel

Das verschlossene Zimmer


gut

2.5 Sterne

Marie lebt 1939 zusammen mit ihrem Vater in Krakau. Die junge Frau möchte ihrem Vater nacheifern und Medizin studieren, doch als Frau werden ihr nur Steine in den Weg gelegt. Ausserdem fragt sich Marie seit Jahren was es wohl mit dem verschlossenen Zimmer in ihrer gemeinsamen Wohnung auf sich hat, in die Marie nie rein darf. Ob alles mit ihrer Mutter zusammenhängt, von der Marie nichts weiss und über die Maries Vater keine Worte verliert? Was ist damals geschehen? Zusätzlich zu diesen Fragen und Rätseln kommt noch dazu, dass Marie sich immer mehr zum Juden Ben Rosen hingezogen fühlt und das, obwohl der Krieg und Hitlers Truppen immer näher rücken...

Ein Geheimnis in einem verschlossenen Raum, dazu die Zeit kurz vor dem zweiten Weltkriegs in Krakau erleben, da bin ich doch sehr neugierig geworden und wollte unbedingt wissen was hinter dieser Geschichte steckt! Das Buch hat auch gut angefangen mit einer entschlossenen und mutigen Marie, die ihren Träumen folgen möchte. Doch je länger ich das Buch gelesen habe, desto weniger habe ich mich in die damalige Zeit hinein versetzt gefühlt. Die Verfolgung der Juden wurde nur oberflächlich immer mal wieder angekratzt, ebenso das Studium der Frauen oder überhaupt das damalige Leben in Krakau. Stattdessen wurde es immer mehr zu einem Roman mit einer Liebesgeschichte in der ich die handelnden Personen nicht wirklich nachvollziehen konnte. Zudem kamen immer mehr Streitereien zwischen Marie und ihrem Vater auf, die ich als nervig empfunden habe. Die Gespräche wirkten teilweise hölzern und wenig authentisch. Absolut unrealistisch wurde dann aber das Ende der Geschichte. Ich hatte es schon früh geahnt aber gehofft, dass die Autorin mich damit verschont, denn für mich ist das absolut an der Realität vorbei und an den Haaren herbei gezogen gewesen. Dieses Ende hat das Buch für mich zusätzlich noch ein Stück unrealistischer gemacht und hat mir so gar nicht gefallen.

Fazit: Die Geschichte an sich war ja sogar relativ unterhaltsam, aber es kam bei mir immer weniger das Gefühl auf, als würde ich einen gut recherchierten historischen Roman lesen. Wer das Buch als reine Unterhaltungsliteratur ansieht dem mag es gefallen, aber ich hatte einfach etwas mehr erwartet.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2022
Träume von Freiheit - Ferner Horizont
Böschen, Silke

Träume von Freiheit - Ferner Horizont


ausgezeichnet

4.5 Sterne

In diesem Roman geht es um die Amerikanerin Florence de Meli, die reich geheiratet hat und nun mit ihrem Mann in Dresden lebt. Sie gehört zum umschwärmten Mittelpunkt der High Societ, versprühlt Charme und Fröhlichkeit. Dies passt ihrem Ehemann und vorallem dessen Mutter aber überhaupt nicht und so beschließen die beiden mit einem perfiden Plan Florence als verrückt erklären zu lassen und sie landet in einer Nervenheilanstalt und muss viel Schreckliches über sich ergehen lassen. Doch sie bleibt stark um eines Tages für ihre Ehre und vorallem ihre Kinder kämpfen zu können.

Diese Geschichte ist nur in Teilen fiktiv, gerade das zweite Drittel des Buches und der schwierige Scheidungsprozess basieren aber auf wahren Begebenheiten und auf einer wahren Persönlichkeit, wie die Autorin im Nachwort verrät.

Ich muss sagen, dass mir der Einstieg ins Buch etwas schwer gefallen ist und ich erst einmal mit Florence als Protagonistin nicht ganz warm geworden bin. Dann jedoch ereilt sie ein wirklich tragisches und furchtbares Schicksal und ich habe sehr mit der Protagonistin mitgefühlt und mitgefiebert. Die Autorin hat sehr gut über die Irrenanstalten der damaligen Zeit recherchiert und so erhält man im Buch grauenvolle Einblicke die damals wirklich so ähnlich gewesen sein müssen! Auch kommt im Buch sehr gut raus, wie leicht es für einen Ehemann war seine Frau einfach als geisteskrank abstempeln und in eine Irrenanstalt bringen zu lassen und wie schwer so ein Scheidungsprozess für eine Frau war.

Florence ist eine sehr starke Persönlichkeit und eine echte Kämpferin. Vorallem muss es furchtbar für sie gewesen sein ihre Kinder beim Vater und der bösen Schwiegermutter zurück lassen zu müssen! Als Mutter so etwas zu lesen ist traurig und bricht einem das Herz! Bis zuletzt ist mir Florence nicht hundertprozentig sympathisch gewesen, dafür war sie mit zu eitel und eingebildet und zu "oben herab" aber ich fand sie sehr mutig und ein echtes Vorbild ihrer Zeit, eine starke Frau zu sein! Und da sie ja aus guten Kreisen stammte, kann ich mir dieses eitle als Charakterzug auch sehr gut vorstellen, es passte einfach zu dieser Persönlichkeit auch wenn sie mir dadurch nicht ganz nah kam.

Zwei sehr unsympathische Charaktere sind natütrlich auch Florence Ehemann und Mutter über die ich sehr entsetzt war! Nicht nur gegenüber Florence sondern auch den Kindern gegenüber sträubten sich bei mir bei manchen Beschreibungen die Nackenhaare! Wichtig ist, dass Florence durch ihren Charme trotz der schwierigen Situation einige gute Kontakte hat, die ihr in der schweren Zeit helfen und die für sie da sind.

Die ganze Geschichte und vorallem auch das Ende mit dem ich so nicht gerechnet hatte, lassen einen eher bedrückt zurück. Dennoch ist das Buch wahnsinnig gut geschrieben und eine sehr wichtige und bewegende Geschichte, die es zu lesen lohnt.

Fazit: Die Geschichte lohnt sich, ist jedoch nichts für schwache Nerven

Bewertung vom 02.03.2022
Eine verdächtig wahre Geschichte
Laurain, Antoine

Eine verdächtig wahre Geschichte


sehr gut

Die Pariser Star-Lektorin Violaine Lepage liegt nach einem schweren Unfall im Koma. Aber es kommt noch schlimmer: Als sie aufwacht, droht der unter ihrer Federführung erschienene Roman Die Zuckerblumen Frankreichs renommiertesten Literaturpreis zu gewinnen. Dabei ist der Autor unauffindbar! Das ist so sehr gegen die Konvention der Preisvergabe, dass Violaines Karriereende bevorsteht. Da kommen ihr drei Morde zu Hilfe, die sich just so ereignen wie im Roman beschrieben. Nun sucht auch die Polizei den unsichtbaren Autor. Wer hat Die Zuckerblumen geschrieben und warum? Die Antwort liegt gut versteckt in der realen Vergangenheit und nicht jeder will, dass sie entdeckt wird …

Dies ist eine kleine aber sehr feine Geschichte mit sehr viel Charme aus Frankreich. Das Büchlein ist mit etwas über 200 Seiten nicht sehr dick, aber die Geschichte hat mir einfach sehr viel Spaß bereitet. Die Handlung siedelt sich zwischen Roman und Krimi an, ist spannungsreich und sehr einfallsreich. Mit hat es große Freude gemacht mit den Protagonisten mitzufiebern und mitzuermittel. Ausserdem wird Paris wunderbar beschrieben, diese ganz besondere Stadt mit ihren einzigartigen Menschen.

Fazit: Wer einmal eine kürzere aber sehr schöne, gut durchdachte und spannende Geschichte sucht, der ist hier richtig. Ich empfehle diese kurze Geschichte gern weiter.

Bewertung vom 02.03.2022
Aufbruch ins Land der Tierflüsterer / Whisperworld Bd.1 (3 Audio-CDs)
Rose, Barbara

Aufbruch ins Land der Tierflüsterer / Whisperworld Bd.1 (3 Audio-CDs)


sehr gut

Bewertung für das Hörbuch:

Coco, Chuck, Amy, Mohit und Paul sind auserwählt nach Wisperworld zu kommen und dort alles über Tierflüsterer zu lernen-denn zu diesen sollen sie ausgebildet werden. Sie werden dort an der Schule unterrichtet, müssen spannende Prüfungen ablegen und bangen ob sie "Der Ruf von Wisperworld" ereilt. Denn jeder ist für eine bestimmte Tierart besonders wichtig und diese Tiere rufen ihre Flüsterer...

Ich brauchte eine kurze Zeit um mich richtig ins Hörbuch einzufinden, denn erst sitzt man mit Coco und ihrer Familie beim Essen und Coco erfährt das sie nach Whisperworld darf und dann gibt es einen Zeitsprung und man sitzt mit allen auserwählten Kindern im Flugzeug in den Dschungel...dies war abrupt und schnell und hier hätte ich gern noch mehr darüber erfahren wie die Familie es aufnimmt, dass ihre Kinder nun hunderte Kilometer weit weg sind usw. Als die Kinder dann aber im Dschungel ankommen und das Camp erreichen fand ich die Geschichte ganz fantastisch und fantasievoll! Ich habe das Camp, die Baumhäuser und den Dschungel richtig vor Augen sehen können da der Schreibstil sehr bildhaft aber dabei leicht verständlich ist. Auch der Unterricht, die Spiele und die Gespräche mit den Tieren fand ich wirklich gelungen erzählt und ich bin ganz in die Welt der Tiere und Tierflüsterer eingetaucht!

Die Kinder sind alle sehr unterschiedlich, Coco ist eher die Vorsichtige, die erst einmal alles für sich behält, Amy versprüht überall gute Laune und ist eine echte Freundin und Chuck hat mit seiner Zeit vor Whisperworld und seinen Zweifeln deswegen zu kämpfen. Alle Kinder haben Stärken und Schwächen, keiner ist schwarzweiss gezeichnet und das fand ich prima!

Besonders schön fand ich auch den Umgang zwischen Mensch und Tier. Die liebevolle Art und Weise wie hier beide zusammenkommen hat mir wirklich gefallen und Kinder lernen so wichtige Werte, den Umgang mit Tieren und vorallem die Liebe zu jeder einzelnen Art kennen.

Da dies der Auftakt ist werden in diesem Hörbuch nicht alle Geheimnisse gelöst und es endet sogar mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger. In Kinderbüchern finde ich das immer etwas schade und bevorzuge ein etwas runderes Ende.

Die Sprecherin des Hörbuchs hat mir gefallen. Sie liest alle Stimmen mit unterschiedlicher Betonung und hat eine angenehme Erzählstimme. So konnte ich mich gut auf den Inhalt und die Geschichte konzentrieren.

Fazit: Wirklich toller Auftakt der Reihe, nur der fiese Cliffhanger am Schluss hätte etwas harmloser sein dürfen. Toller Umgang zwischen Mensch und Tier und deshalb empfehle ich es gerne weiter.