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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1561 Bewertungen
Bewertung vom 21.06.2021
Erntejahre
Jardin, Izabelle

Erntejahre


ausgezeichnet

"Erntejahre" ist nach "Libellenjahre" und "Wunderjahre" der Abschlussband der Warthenberg-Saga. In diesem Band steht Bettina, die Tochter von Eva, im Zentrum der Ereignisse. Sie wird 1958 geboren und erlebt als kleines Kind den Mauerbau und seine Konsequenzen hautnah mit. Denn sie beobachtet, wie Eva von Grenzsoldaten daran gehindert wird, ihre Mutter Constanze noch einmal in den Arm zu nehmen. Bettina wächst in Braunschweig auf. Das geteilte Deutschland ist für sie allgegenwärtig, denn der Kontakt zu den Großeltern ist völlig abgerissen. Bettina entwickelt ein großes Interesse am Zeitgeschehen und hinterfragt politische Entwicklungen. Doch auch die eigene Familiengeschichte ist Bettina wichtig, denn sie stellt fest, dass es einiges gibt, worüber nicht gesprochen wird. Denn plötzlich reist ein Halbbruder aus den USA an....

Obwohl man der Handlung sicher auch dann folgen kann, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat, ist es empfehlenswert, alle Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Denn dann kann man diese Saga voll und ganz genießen.

Der erneute Einstieg gelingt mühelos, denn die Autorin streut wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung ein. Dadurch hat man die wichtigsten Ereignisse wieder in Erinnerung und kann das Wiedersehen mit den Warthenbergs auskosten. Die Geschichte trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. In der Gegenwart steht Bettina im Mittelpunkt und in einem weiteren Handlungsstrang erfährt man mehr aus Constanzes Vergangenheit. Diese beiden Stränge verknüpfen sich im Verlauf der Ereignisse miteinander. 

Handlungsorte und Protagonisten werden lebendig beschrieben. Dadurch entstehen beim Lesen sofort die entsprechenden Bilder dazu im Kopf. Man kann sich mühelos auf die Schicksale der unterschiedlichen Charaktere einlassen und diesen Abschlussband genießen. Die politischen Ereignisse sind sehr gut recherchiert und bilden eine authentische Hintergrundkulisse. Dadurch kann man mit den Charakteren mitfiebern und wird außerdem zum Nachdenken und Erinnern angeregt. 

Ein mitreißend erzählter und überaus gelungener Abschluss der Warthenberg-Saga.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2021
Ostseeschmerz
Haller, Elias

Ostseeschmerz


ausgezeichnet

Die Kommissarin Greta Silber schreibt in ihrer Freizeit Krimis. Bei einer Lesung nimmt die Esoterikerin Simone Dammbeck Kontakt zu ihr auf und drängt zu einer eventuellen Zusammenarbeit. Denn Simone Dammbeck möchte einen Krimi schreiben, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Greta ist nicht gerade angetan von der Aufdringlichkeit der Frau. Am nächsten Tag werden Greta und ihr Kollege Hardy Finkel zu einem Haus beordert, in dem eine Frau tot in ihrer eigenen Sauna liegt. Sofort bei der Ankunft erkennen Greta und Hardy, dass es sich um Simone Dammbeck handelt. An einen Unfall mag Greta nicht glauben. Schon bald stellt sich heraus, dass die wahre Begebenheit, die die Esoterikerin in ihrem Krimi thematisiert, der Auslöser für ihren Tod sein könnte. Hardy und Greta müssen tief in der Vergangenheit graben, um das Rätsel zu lösen....

"Ostseeschmerz" ist bereits der vierte Fall für Greta Silber und Hardy Finkel. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, können sie unabhängig voneinander gelesen werden. Es gibt zwar, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, Nebenhandlungen, die sich durch die Reihe ziehen, aber der Anteil ist nicht besonders hoch, wodurch man dem Ganzen auch ohne Vorkenntnisse folgen kann. 

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der zurück ins Jahr 1982 führt und die Neugier auf den Fall weckt. Der Einstieg ins aktuelle Geschehen gelingt deshalb mühelos. Elias Haller versteht es wieder hervorragend, nicht nur das Interesse, sondern auch die Spannung früh zu wecken. Es gilt einigen Spuren zu folgen, sodass man dazu angeregt wird, eigene Ermittlungen anzustellen. Überraschende Wendungen sorgen allerdings dafür, dass man die eigenen Schlussfolgerungen oft neu überdenken muss. Denn der Täter lässt sich nicht so leicht in die Karten schauen. Dadurch bleibt die Spannung durchgehend erhalten und kann sich zum Ende hin sogar noch steigern. Der Fall nimmt außerdem Ausmaße an, die zum Nachdenken anregen. Thriller-Fans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. 

Handlungsorte und Charaktere werden so authentisch beschrieben, dass man mühelos in die Handlung eintauchen kann. Hardy Finkel und Greta Silber wirken sehr sympathisch. Die Verwicklungen mit Gretas Privatleben, die sich im Verlauf der Ermittlungen ergeben, und Gretas Reaktion darauf, sorgen dafür, dass die Protagonistin noch lebendiger wirkt. Man fiebert deshalb gespannt mit und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. 

Ein spannender Fall, bei dem Krimi- und Thriller-Fans voll auf ihre Kosten kommen. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.06.2021
Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4
Winkelmann, Andreas

Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4


ausgezeichnet

In Hamburg wird eine Joggerin, die ihre Strecken und Laufzeiten regelmäßig online teilt, qualvoll erdrosselt. Jens Kerner beginnt mit seinem Team zu ermitteln. Schon bald wird erneut eine Läuferin umgebracht. Es hat den Anschein, als ob der Täter die Strecken der Frauen genau ausspioniert, um im richtigen Moment zuzuschlagen...

"Die Karte" ist bereits der vierte Band, in dem Kommissar Jens Kerner und seine Kollegin Rebecca Oswald gemeinsam ermitteln. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man die Bände unabhängig voneinander lesen.

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn man wird, ganz ohne langatmiges Vorgeplänkel, sofort mitten ins spannende Geschehen katapultiert. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, deren Wechsel häufig an entscheidenden Stellen stattfinden, wodurch früh ein hohes Tempo aufgebaut wird. Es gilt unterschiedlichen Handlungssträngen zu folgen. Zunächst ist nicht klar, wie sie sich verbinden werden, doch die Spannung ist durchgehend spürbar. Denn Andreas Winkelmann versteht es wieder hervorragend, mit den Ängsten der Leserinnen und Leser zu spielen. Dass es keinesfalls abwegig ist, dass ein Killer durch die geteilten Strecken an wichtige Informationen kommt, um seine perfiden Taten zu planen, behält man beim Lesen mahnend im Hinterkopf.

Der Fall ist nicht nur spannend, sondern nimmt für Jens Kerner eine persönliche Wendung, die glaubhaft vermittelt wird. Deshalb fiebert man mit und mag den Thriller erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist.

Ein spannender Pageturner, in dem Andreas Winkelmann wieder gekonnt mit den Ängsten seiner Leserinnen und Leser spielt.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.06.2021
Leuchtturmmord / Romy Beccare Bd.5
Peters, Katharina

Leuchtturmmord / Romy Beccare Bd.5


sehr gut

Merle Zober wird in der Nähe eines Leuchtturmes brutal erschlagen aufgefunden. Obwohl Romy Beccare und ihr Team mit Hochdruck ermitteln, scheinen sie keinen Schritt weiterzukommen. Durch Zufall kommen sie an die Information, dass Merle zu Schulzeiten einer Clique angehörte, von der mittlerweile vier Freunde ums Leben gekommen sind. Hat der Fall viel größere Ausmaße, als bisher angenommen?

"Leuchtturmmord" ist bereits der fünfte Fall, in dem Romy Beccare ermittelt. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Es gibt natürlich private Nebenhandlungen, die sich durch alle Bände ziehen, doch diese sind nicht zu ausgeprägt, sodass man keine Probleme haben dürfte, alles richtig zuzuordnen.

Der Einstieg in den Krimi gelingt wieder mühelos, da die Autorin es hervorragend versteht, sofort das Interesse an der Handlung zu wecken. Romys Team versucht verzweifelt, endlich Spuren zu finden, die zum Täter führen, der Merle Zober umgebracht hat. Doch das scheint gar nicht so einfach zu sein. Das Stralsunder Team um Jan Riechter ermittelt zeitgleich im Boxermilieu. Dadurch wird das Geschehen aus wechselnden Perspektiven betrachtet.

​​​​​​​Die Nachforschungen werden authentisch beschrieben, sodass man dazu angeregt wird, eigene Ermittlungen anzustellen. Allerdings sollte man gerade am Anfang konzentriert lesen, da es bei diesem Band viele Charaktere gibt, die richtig zugeordnet werden müssen. Doch wenn das gelingt, dann steht einer spannenden Kriminalhandlung nichts mehr im Wege. Denn es stellt sich schnell heraus, dass in beiden Fällen mehr hinter allem steckt, als zunächst vermutet. Dadurch entwickelt sich die Spannung nicht nur früh, sondern kann außerdem durchgehend gehalten werden. Es gibt einige Wendungen, bei denen Krimifans voll auf ihre Kosten kommen. 

Spannende Ermittlungen, die dafür sorgen, dass man diesen Krimi nur ungern aus der Hand legen mag. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.06.2021
Chicago Devils - In Wahrheit Liebe (eBook, ePUB)
Rothert, Brenda

Chicago Devils - In Wahrheit Liebe (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Jonah, der Torhüter der Chicago Devils, hat vor drei Jahren seine Frau verloren. Er kann sich nicht vorstellen, jemals wieder zu lieben. Sein Bruder überredet ihn, die Polizistin Reyna bei einem Undercover-Einsatz zu unterstützen und so zu tun, als ob die beiden ein Paar wären. Schon bald verschwimmen die Grenzen zwischen vorgetäuschten und echten Gefühlen....

"In Wahrheit Liebe" ist bereits der siebte Teil der Reihe um die Eishockey-Profis der Chicago Devils. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man sie unabhängig voneinander lesen. Jedes Mal steht ein anderes Paar im Zentrum der Ereignisse. Es gibt zwar auch ein Wiedersehen mit den Charakteren, die man bereits aus den Vorgängern kennt, allerdings nehmen sie nur kleine Nebenrollen ein. 

In diesem Band stehen Jonah und Reyna im Zentrum der Handlung. Diese wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Jonah und Reyna, erzählt. Beide Charaktere wirken vom ersten Moment an sympathisch. Dadurch lässt man sich gerne auf die Liebesgeschichte der beiden ein. Durch die wechselnden Perspektiven bekommt man nicht nur einen hautnahen Einblick in die Gefühle der Hauptakteure, sondern kann außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken. 

Der Schreibstil ist locker und äußerst angenehm lesbar. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man sich alles mühelos vorstellen kann und die Gefühle, die sich zwischen Reyna und Jonah anbahnen, nachvollziehen und genießen kann. Durch die Undercover-Ermittlungen hat dieser Teil außerdem spannende Momente zu bieten. Der Humor, der Brenda Rotherts Schreibstil auszeichnet, kommt ebenfalls nicht zu kurz. Deshalb entwickelt sich das Buch früh zu einem wahren Lesegenuss, bei dem man das Knistern zwischen Reyna und Jonah förmlich spüren kann. 

Ein gelungener Teil der Reihe, der äußerst mitreißend und gefühlvoll erzählt wird.  

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.06.2021
Der Bruder / Milla Nova ermittelt Bd.3
Brand, Christine

Der Bruder / Milla Nova ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Irena Jundt, Rechtsmedizinerin bei der Berner Kripo, spricht nicht über ihre Vergangenheit. Denn vor vielen Jahren verschwand ihr damals 11-jähriger Bruder Beni und kehrte nie nach Hause zurück. Ein Kindermörder wurde schließlich für Benis Tod verurteilt. Irenas Familie zerbrach an diesem schweren Schicksalsschlag und deshalb verließ Irena früh ihr Elternhaus. Doch nun muss sie zurückkehren, denn ihr Vater ist gestorben und Irena muss sich mit der Haushaltsauflösung befassen. Dabei macht sie Entdeckungen, die darauf hindeuten, dass an Benis Verschwinden irgendetwas nicht stimmt. Sie beginnt in der Vergangenheit zu graben, doch schon bald wird sie bedroht. Beinahe zur gleichen Zeit, wird in Bern ein kleiner Junge vermisst. Sandro Bandini beginnt mit seinem Team unter Hochdruck zu ermitteln. Auch Bandinis Freundin, die Journalistin Milla Nova, versucht mehr über den Jungen und sein Verschwinden herauszufinden. Dabei kommt sie Sandro Bandini mal wieder in die Quere....

Nach "Blind" und "Die Patientin" ist "Der Bruder" bereits der dritte Band in dem die Journalistin Milla Nova ermittelt und dabei ihrem Freund Sandro Bandini in die Quere kommt. Man kann dem aktuellen Geschehen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Allerdings gibt es Nebenhandlungen und Weiterentwicklungen im Privatleben der Hauptcharaktere, die sich durch die Reihe ziehen. Um diese voll auszukosten, empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. 

Der Einstieg in diesen Fall gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es wieder hervorragend, sofort das Interesse an der Handlung zu wecken. Und die hat es dieses Mal wirklich in sich. Denn die Vergangenheit verbindet sich mit den gegenwärtigen Ereignissen und es gilt einigen Spuren zu folgen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Stellen stoppen. Dadurch wird schon früh ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nur schwer entziehen kann.

​​​​​​​Nicht nur der Fall hat es in sich, sondern auch im Team und im Privatleben der Hauptcharaktere passiert einiges. Man darf sich außerdem über ein Wiedersehen mit Nathaniel, dem sympathischen Blinden, der bereits in den vorherigen Bänden eine Rolle spielte, freuen. Haupt- und Nebenhandlungen verbinden sich hervorragend miteinander, sodass man gespannt dem Geschehen folgt und am Ende darauf hofft, dass es bald einen weiteren Band gibt. 

Ein ungeheuer spannender Krimi, den man kaum aus der Hand legen mag! 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.06.2021
Sommer der Wahrheit / Sheridan Grant Bd.1
Neuhaus, Nele

Sommer der Wahrheit / Sheridan Grant Bd.1


gut

Sheridan Grant ist mit ihrem Teenagerleben in der Provinz von Nebraska alles andere als zufrieden. Sie lebt mit ihrer Adoptivfamilie auf einer großen Farm. Sheridan liest und singt sehr gerne, doch diese Talente hält ihre Adoptivmutter Rachel für nutzlos. Sie nutzt jede Gelegenheit um Sheridan zu schikanieren und mit Haus- und Farmarbeit einzudecken. Ihr Adoptivvater ist weniger streng zu Sheridan, mit ihm versteht sie sich deutlich besser. Als sie sich jedoch mit den falschen Freunden auf einem verbotenen Gelände erwischen lässt, und dann vom Polizeirevier abgeholt werden muss, reagiert auch der Vater streng. Sheridan ist enttäuscht und zieht sich vom Familienleben zurück. Sie kann es kaum erwarten endlich alt genug zu sein, um die Farm und die Adoptivfamilie zu verlassen. Eines Tages entdeckt sie geheimnisvolle Tagebücher, die ein wenig Abwechslung in ihr eintöniges Leben bringen. Sie beschließt außerdem, nach ihren eigenen Wurzeln zu suchen und endlich herauszufinden, wer ihre richtigen Eltern waren, die ja vor vielen Jahren bei einem Unfall starben.....


Die Geschichte wird in der Ich-Form aus der Sicht von Sheridan geschildert. Man taucht in die Gedanken und Gefühle des jungen Mädchens ein. Sie wirkt sehr lebendig, sodass man sich mühelos in die Hauptprotagonistin und ihre Umgebung hineinversetzen kann. Sheridan ist ein sympathisches Mädchen, das im Verlauf der Erzählung zu einer jungen Frau heranreift. Der Schreibstil von Nele Neuhaus ist sehr flüssig und angenehm lesbar. Es gelingt ihr hervorragend, die Orte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man sie regelrecht vor Augen hat.

Sheridans Gefühle, auf ihrem recht mühsamen Weg ins Erwachsenenleben, werden sehr gut vermittelt. Man fiebert dadurch regelrecht mit ihr mit. Obwohl die Geschichte sehr interessant und gefühlvoll geschrieben ist, hinterlässt sie zuweilen einen etwas unglaubwürdigen Eindruck. Denn Sheridan erlebt hier wirklich viel und lässt kaum einen Schicksalsschlag aus. Dadurch wirkt die Geschichte etwas überladen und driftet ins Klischeehafte ab. Die neidische und boshafte Adoptivmutter, der Adoptivvater der kaum Zeit hat, ein hinterlistiger Bruder und jede Menge Affären, sind da nur einige Beispiele. Etwas weniger Dramatik hätte der Erzählung sicher sehr gut getan.

Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen sehr gut unterhalten und den nicht ganz dünnen Roman innerhalb eines Tages durchgelesen. Daran kann man gut erkennen, dass mich die Autorin auch mit dieser Geschichte wieder ganz in ihren Bann ziehen konnte. Die Entwicklung der Erzählung konnte mich allerdings nicht so ganz begeistern, denn auf mich wirkte einiges viel zu dick aufgetragen und dadurch extrem unglaubwürdig. Der ein oder andere Schicksalsschlag weniger, wäre für die Gesamthandlung sicher besser gewesen. So habe ich mich häufig dabei erwischt, dass ich mit hochgezogenen Augenbrauen die klischeehaften Wendungen beobachtet haben. Bei meiner Bewertung bin ich deshalb auch hin- und hergerissen. Denn der Plot selbst hat mir sehr gut gefallen und durch den lebendigen Schreibstil konnte ich mir alles mühelos vorstellen und in die Geschichte eintauchen. Doch die vielen Schicksalsschläge und Wendungen haben bei mir einen etwas unzufriedenen Beigeschmack hinterlassen. Deshalb vergebe ich auch "nur" drei von fünf Bewertungssternen.

Bewertung vom 09.06.2021
Straße nach Nirgendwo / Sheridan Grant Bd.2
Neuhaus, Nele

Straße nach Nirgendwo / Sheridan Grant Bd.2


sehr gut

Nach einem Familienstreit verlässt Sheridan Grant die Farm ihrer Adoptiveltern, um in New York eine Karriere als Sängerin zu starten. Auf dem Weg dorthin erfährt sie aus dem Fernsehen, dass Esra auf der Farm Amok gelaufen ist und dass er in seinem Rausch einige Menschen getötet hat. Sheridan ist geschockt. Doch sie hat keine Möglichkeit die Nachricht zu verarbeiten, denn Rachel Grant setzt sich äußerst medienwirksam in Szene und behauptet, dass Sheridan die Schuld an Esras Amoklauf trägt. Die Presse stürzt sich begierig auf die Geschichte und schon bald schlägt Sheridan der Hass der Bevölkerung entgegen. Sie versucht unterzutauchen und ein neues Leben zu beginnen. Doch das ist gar nicht so einfach, da Sheridan ständig von ihrer Vergangenheit eingeholt wird.....

Dieser Roman ist die Fortsetzung zu "Sommer der Wahrheit" und schließt nahtlos an das Ende des ersten Bandes an. Da die Ereignisse aufeinander aufbauen, empfiehlt es sich, die beiden Teile in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Der Schreibstil von Nele Neuhaus ist auch in diesem Roman wieder sehr flüssig und angenehm lesbar. Es gelingt ihr hervorragend, die Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man sie beim Lesen mühelos vor Augen hat. Die Atmosphäre wirkt sehr amerikanisch, sodass man sicht stets bewusst ist, wo sich die Handlung zuträgt.

Da Sheridan eine sehr sympathische Protagonistin ist, fiebert man regelrecht mit ihr mit. Das Schicksal hält für sie einige Ungerechtigkeiten bereit, bevor ein wenig Ruhe für sie einkehrt. Auf ihrem Weg lernt sie einige Menschen kennen und muss mit etlichen Rückschlägen fertig werden. Die Geschichte ist sehr gefühlvoll und interessant geschrieben. Allerdings gibt es auch in diesem Band Zufälle, die nicht unbedingt glaubhaft wirken, sondern einen eher klischeehaften Eindruck hinterlassen. Weniger Dramatik hätte die Erzählung realistischer wirken lassen.

Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen dieser Fortsetzung wieder sehr gut unterhalten und den Roman, der ja nicht gerade ein dünnes Heftchen ist, an einem Tag durchgelesen. Die Geschichte konnte mich also wieder ganz in ihren Bann ziehen und ich habe dabei mit Sheridan mitgefiebert. Allerdings muss ich zugeben, dass mir der ein oder andere Zufall etwas zu viel des Guten war und deshalb ziehe ich ein Bewertungssternchen ab.

Bewertung vom 09.06.2021
Bernsteinmord / Romy Beccare Bd.4
Peters, Katharina

Bernsteinmord / Romy Beccare Bd.4


sehr gut

Die Physiotherapeutin Mona Gluek wird ermordet aufgefunden. Romy Beccare und Jan Riechter brechen ihren Urlaub ab, um ihre Kollegen bei den Ermittlungen zu unterstützen. Es stellt sich heraus, dass Mona Gluek vor ihrem Tod grausam misshandelt wurde. Dass Monas Lebensgefährtin Sabine Lorant bereits seit einem Monat verschwunden ist und bisher jede Spur von ihr fehlt, stellt das Team vor weitere Herausforderungen....

"Bernsteinmord" ist bereits der vierte Fall für Romy Beccare und ihr Team. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, ist es aber nicht zwingend notwendig, die vorherigen Teile zu kennen. Es gibt zwar private Nebenhandlungen, die sich weiterentwickeln, aber dazu werden genug Informationen in die Handlung eingestreut, um dem Ganzen problemlos zu folgen. 

Der Einstieg ins Geschehen gelingt wieder mühelos. Ein spannender Prolog sorgt dafür, dass das Interesse an diesem Fall sofort geweckt wird. Das Team geht den ersten Spuren nach, doch dabei stellt sich heraus, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Denn der oder die Täter versuchen offenbar, die wahren Hintergründe zu verschleiern und legen falsche Fährten aus. Deshalb wird man von Anfang an dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch das ist nicht so einfach, denn es gibt einige Verdächtige, doch zunächst scheinen die zusammengetragenen Hinweise kein stimmiges Bild zu ergeben. Die Ermittlungen werden authentisch geschildert und aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da diese häufig an entscheidenden Stellen wechseln, gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag den Krimi kaum aus der Hand legen. 

Ein spannender Fall, der nicht so leicht zu durchschauen ist. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2021
Klippenmord / Romy Beccare Bd.3
Peters, Katharina

Klippenmord / Romy Beccare Bd.3


sehr gut

Es hat den Anschein, als ob der Rechtsfachwirt Holger Bruhlstedt bei einer Wanderung von den Klippen gestürzt wäre. Doch seine Familie glaubt nicht an einen Unfall, da Holger einer äußerst umsichtiger Wanderer war und die Gefahren der Klippen kannte. Eine in der Nähe gefundene Steinschleuder löst den Verdacht aus, dass der vermeintliche Unfall auch ein perfekter Mord sein könnte. Romy Beccare beginnt zu ermitteln...

"Klippenmord" ist bereits der dritte Fall für Romy Beccare. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen aber auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat. In diesem Band erhält das Team Unterstützung aus Stralsund. Romy und Jan Riechter, der Leiter der Stralsunder Dienststelle, sind sich mehr als sympathisch und dadurch nimmt der private Handlungsstrang um Romy Beccare eine interessante Wendung. 

Der Fall selber hat es wieder in sich. Denn Täter und Motiv sind nicht so leicht zu enttarnen. Die Ermittler müssen tief graben, um den Mord aufzuklären. Die Spurensuche wird wieder sehr authentisch und spannend beschrieben, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Doch die Schlüsse, die man daraus zieht, muss man einige Male neu bewerten, denn es kommt zu überraschenden Wendungen. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ermittlungen und kann sich ganz auf diesen spannenden Krimi einlassen. 

Ein Krimi, der durch authentische Charaktere überzeugt und dazu einlädt, eigene Ermittlungen anzustellen. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.