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Kleeblatt
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2014
Vergiss nicht, dass du tot bist
Mohr, Angela

Vergiss nicht, dass du tot bist


ausgezeichnet

Sabina ist schwer herzkrank. Jede Bewegung ist anstrengend, selbst Luftholen wird zur Tortur. Ihr kann nur noch ein Spenderherz helfen, aber sie hat keine von den gängigen Blutgruppen, so dass die Chancen sehr schlecht für sie stehen.
Als ihr Herz aussetzt, wird sie im Krankenhaus an eine Herzmaschine angeschlossen, die die Aufgabe des Herzens übernimmt.
Dann heißt es plötzlich, es gibt ein Spenderherz für sie und nun geht alles ganz schnell.
Sabina ist überglücklich und doch weiß sie, dass jemand sterben musste, damit sie weiterleben kann.
Aber irgendetwas ist anders. Morgens muss sie feststellen, dass sie sich nachts selbst in die Arme gebissen hat, die blauen Flecke sind gut erkennbar. Außerdem fühlt sie sich beobachtet und verfolgt.
Realität oder Wahnsinn? Wer trachtet ihr nach dem Leben und warum? ...

Ein ernstes Thema sehr gut verpackt in einen Thriller für Jugendliche.
Organspende und wie man damit lebt und damit umgeht.

Die Autorin hat beängstigend gut das Krankheitsbild und das Thema Organspende recherchiert.
Sabina hat schlimme Zeiten durchgestanden, aber auch die Ängste und Sorgen der Eltern sind nahezu greifbar.
Sabina hat, obwohl noch nicht einmal 16 Jahre alt, mit dem Leben abgeschlossen. Sie weiß, dass die Chancen auf ein Spenderherz sehr gering sind. Sie hat gemeinsam mit ihrer besten Freundin Yuki Listen aufgestellt, die sie abarbeiten will. Man findet Listen wie "Ich-bin-tot-Liste", eine Liste mit der Musik, die auf ihrer Beerdigung gespielt werden soll, eine "Ich-will-leben-Liste" und andere.
Die letztgenannte ist die Liste Nr. 21, die Liste, falls sie ein Spenderherz bekommen sollte.
Die sogenannte Liste Nr. 21 wird nach der Operation zur Liste Nr. 1 und Yuki bemüht sich mit darum, dass diese abgearbeitet werden kann, denn da stehen Punkte drauf wie "eine Nacht durch tanzen", "einen Baum pflanzen" oder auch "Sex haben". Wünsche, die für Gesunde völlig normal erscheinen, sind für sie nach der Operation wie ein Wunder, die sie sich erfüllen möchte.

Doch die Angst, dass ihr jemand etwas tun will, bleibt und verstärkt sich. Mit Yuki kann sie darüber sprechen, aber auch diese glaubt ihr anfangs nicht. Bis dann alles eskaliert.

Ein schwieriges und ernstes Thema, mit dem sich die Autorin an die jugendlichen Leser wendet.
Die Hoffnung und die Verzweiflung kann man sehr gut nachvollziehen, sie sind derart realistisch beschrieben, dass es schon fast beängstigend ist.

Sabina und ihre Freundin Yuki sind zwei sympathische junge Mädchen, die sich sehr nahe stehen und füreinander da sind. Sehr schön finde ich die bedingungslose Aufopferung von Yuki, die ihrer Freundin bei allem beisteht, das ist in dem Alter nicht selbstverständlich.
Auch als Leser macht man sich seine Gedanken, ob das Gefühl, dass Sabina verfolgt wird, echt ist oder nicht.
Das Buch regt zum Nachdenken an. Das Thema Organspende steht im Mittelpunkt.

Ein Buch, das ich nicht nur jugendlichen Lesern empfehlen möchte

Bewertung vom 05.05.2014
Blutige Mondscheinsonate / Lukas Baccus und Theo Borg Bd.4
Schwab, Elke

Blutige Mondscheinsonate / Lukas Baccus und Theo Borg Bd.4


ausgezeichnet

Lucas Baccus und Theo Borg wurden strafversetzt und zwar in den Innendienst, wo es heißt, Polizeiarbeit vom Schreibtisch aus zu erledigen.
Als auf dem Ehrenfriedhof im Deutsch-Französischen Garten (DFG) in Saarbrücken eine weibliche Leiche gefunden wird, ist es zum ersten Mal ein Fall, bei dem sie bedauern, nicht mit im Außenteam dabeisein zu dürfen.
Stattdessen werden Monika Blech und Andrea Peperding mit den Ermittlungen betreut, wobei fast jeder hofft, dass Andrea Peperding sich mit ihrem vorlauten und besserwisserischen Gehabe gehörig mal in die Nesseln setzt. Und doch scheint es so, dass Monika und Andrea recht schnell den Fall aufgelöst und den Täter festgesetzt haben.
Aber während dieser verhaftet war, geschieht ein weiterer Mord auf dem Gelände des DFG.
Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen. Wer ist der Mörder und vor allem welches Motiv leitet ihn? ...

Endlich gibt es den 4. Teil mit dem Ermittlerduo Lucas Baccus und Theo Borg.

Die Mordopfer, die auf dem Gelände des DFG gefunden werden, sind ausschließlich junge Frauen. Sie werden mit Messerstichen getötet und verbluten langsam.
Die Frage stellt sich, warum sie alle auf dem Gelände der DFG getötet werden? Gibt es einen Zusammenhang dazu?

Es ist angedacht, aus dem ehemaligen Park Gullivers Welt nunmehr einen kostenintensiven Spielplatz mit einer großen Wasserrutsche zu bauen. Dazu spekuliert die Stadt Saarbrücken mit einem Zuschuss mittels Fördergelder der EU. Durch die Morde auf dem Areal könnte ihnen die Förderung verweigert werden.

Baccus und Borg sind seit vielen Jahren Kollegen und inzwischen auch Freunde geworden. Dienstlich stehen sie einander bei und sie wissen, wenn einer Mist baut, muss auch der andere die Konsequenzen tragen. Trotz ihrer Strafversetzung hat ihre Freundschaft nicht darunter gelitten.
Sie leiden beide darunter, nur am Schreibtisch sitzen zu müssen und Handlanger für die Ermittlungen zu sein. Sie warten darauf, dass Andrea einen Fehler macht, der die Abteilung diese von ihr befreit.

Andrea und Monika sind ein ungleiches Team, Andrea lässt sich nichts und von niemandem etwas sagen, auch nicht von ihrer Partnerin Monika. Andrea ist ein Polizistin, der man nicht im wirklichen Leben begegnen mag, sie strahlt eine Antipathie aus, die ihresgleichen sucht.

Auch bei diesen Mordfällen sind nicht nur Baccus und Borg an den Ermittlungen beteiligt, sondern als Leser kann man gut nachvollziehen, wie ein ganzes Team an den Fällen arbeitet.

Die Autorin versteht es, von Beginn an Spannung aufzubauen und diese noch zu steigern. Ständig sah ich mich genötigt, meine Vermutungen über den eventuellen Mörder zu revidieren. Immer wieder kamen neue Aspekte hinzu, die die vorherigen umwarfen. Ich musste mich neu sortieren, war aber trotzdem auf dem richtigen Weg mit meiner Vermutung, wie sich dann herausstellte.
Baccus und Borg sind ein eingespieltes Team, die sich aufeinander verlassen können. Ihre Sprüche und Spitzfindigkeiten lockern den Ernst des Falles auf und sind für die beiden typisch.

Bisher kannte ich nur die Teile 2 und 3 mit dem Ermittlerteam Baccus - Borg, aber für mich ist es der bisher beste.
Wer durchgehende Spannung sucht, ist mit diesem Buch gut beraten.

Bewertung vom 05.05.2014
Glycinienmord
Joens, Nicole

Glycinienmord


sehr gut

Dr. Jens Hauser ist nach einem Vorfall bei der Polizei nach Amerika gegangen und hat dort eine Karriere als Kriminalist und Dozent gemacht. Eine seiner Studentinnen, Olivia, ist ihm bei den Recherchen zu Mordfällen eine große Hilfe. Sie hat sich in Jens Hauser verliebt, er weiß das, geht aber nicht auf eine Beziehung ein.
Nun steht ihm ein 2-jähriger Spezialauftrag in Deutschland, in seiner Heimatstadt, bevor. Er soll dort ermitteln, aber nicht in laufende Kriminalfälle, sondern an ungelösten Fällen nach dem Krieg. Zur Seite steht ihm dort Lilian Blank, die sich bereits am Flughafen in ihn verliebt.
Die beiden führen eine intensive sexuelle Beziehung. Es dauert auch nicht lange, da trifft auch Olivia ein und steht ihm für Recherchen zur Verfügung.

Als seine ehemalige Freundin Gisela stirbt, versucht er auch zu ermitteln, ob es Mord war, obwohl sie schwer krebskrank war, und was an den Behauptungen betreffs ihres Vaters wahr ist, den sie hasste und dem sie einige Machenschaften unterstellte.
Damit begibt er sich zurück in die eigene Vergangenheit, zurück zum ersten Toten, den er gesehen hatte und dessen Mord nie aufgeklärt wurde...

Der Roman beginnt an einem Tag im Mai 1969. Jens, gerade in der 1. Klasse, sieht seine erste Leiche, die aus dem Wasser gefischt wurde. Es war auch der Tag, an dem sein Hund verschwand.
Seine Freundin Gisela wusste, wer der Tote war, traute sich aber nicht, es zu sagen. Dieses Geheimnis hüteten Jens und Gisela ein Leben lang.
Es war auch der Tag, an dem Giselas Mutter für immer verschwand.

Die Ermittlungen finden in der Gegenwart, viele Jahrzehnte nach dem Ereignis statt. Das Team Jens, Lilian und Olivia ist ermittlungstechnisch nicht zu schlagen. Sie arbeiten professionell miteinander und ergänzen sich hervorragend. Sie haben einige Fälle aus der Nachkriegszeit auf den Tisch, die noch nicht geschlossen wurden und die einer abschließenden Bearbeitung bedürfen.
Nebenbei versuchen sie den Anschuldigungen von Gisela, ihren Vater betreffend, nachzugehen.
Schon aus seiner Kindheit weiß Jens, dass dort irgendetwas nicht koscher ist, denn der Vater hat Macht und Beziehungen bis in höchste Kreise, so dass ihm keiner an den Karren fährt.
Er hat nicht nur seine Tochter Gisela bevormundet, er versucht es auch jetzt mit seiner Enkeltochter und deren Tochter.

Das Cover des Buches sieht auf den ersten Blick nicht nach einem Cover für einen Krimi aus, aber wenn man das Buch gelesen hat, weiß man, wie treffend das Cover gestaltet ist. Es ist ein absoluter Hingucker.

Die drei Ermittler Jens, Lilian und Olivia sind menschlich ein eigenartiges Gespann. Olivia liebt Jens, der geht mit Lilian und anderen ins Bett.
Olivia habe ich bewundert, sie hofft, dass die Zeit für sie spricht und hat teilweise recht damit.
Dass die drei trotzdem hervorragende Ergebnisse bei ihren Ermittlungen erzielen und ein Team bilden, ist ungewöhnlich, aber es funktioniert.

Olivia ist für mich die Person, die ich am meisten gemocht habe. Das Rumgezicke von Lilian gefiel mir nicht und mit Jens konnte ich ebenfalls durch seine Frauengeschichten nicht wirklich warm werden. Da kann ich hoffen, dass sich das ein wenig gibt, wenn weitere Teile veröffentlicht werden.
Fragen, die die Vergangenheit angingen und die die ganze Zeit in der Schwebe hingen, wurde am Schluss alle beantwortet.
Nur eine Frage stellte sich mir dann doch noch, die mir leider im Buch nicht beantwortet wurde. Leider kann sie hier auch nicht formulieren, da ich einfach zu viel verraten würde.

Schon wegen der Beziehung der drei Protagonisten zueinander bin ich auf den Folgeband gespannt.

Bewertung vom 02.05.2014
Die letzte Jüdin von Würzburg
Rausch, Roman

Die letzte Jüdin von Würzburg


sehr gut

Die 17-jährige Jüdin Jaelle entkommt im Jahr 1349 nur knapp einem Pest-Progrom. Ihr Vater konnte ihr noch kurz vor seinem Tod ans Herz legen, nach Würzburg zu fliehen, dort würde es jemanden geben, der ihr helfen würde.
Nur leider war Jaelle nie so emsig, sich die Namen zu merken.
So flieht sie nun, als Mann verkleidet und sich Johan nennend, nach Würzburg und hofft auf ihr Glück.
Unterwegs begegnet sie Michael de Leone, der ihr anbietet, nachdem er gehört hat, dass sie Lesen und Schreiben kann, bei ihm als Schreiber zu arbeiten, was sie ablehnt.
Michael de Leone ist Berater des Bischofs und hat Macht.
Jaelle sucht im Judenviertel von Würzburg ihre Verwandten und trifft dort auf Rabbi Moshe und seiner Frau. Die beiden nehmen sich Jaelle an und raten ihr, als Spion für die Juden die Stelle bei Michael de Leone anzutreten.
Dieser wiederum möchte sie als Spion im Judenlager nutzen, um zu erfahren, wie die Stimmung ist.
Die Juden werden in Würzburg durch den Bischof geschützt, aber bald kippt die Stimmung im Land um ...

Die Juden sind im 14. Jh. vielen Anfeindungen ausgesetzt. Ihnen wird Brunnenvergiftung angedichtet, die Verbreitung der Pest, Frosteinbrüche im Weinbau und vieles mehr, für was einfach irgendjemand zur Rechenschaft gezogen werden muss. Die Verleumdungen nehmen zu, zumal viele Bürger durch Geldanleihen bei den Juden bei diesen hoch verschuldet sind und nicht nur vereinzelte Bürger, sondern es reicht weit bis ins Bischofstum, ja selbst bis zum Kaiser und Papst hoch.
Schon aus diesem Grund sind Juden nicht gern gesehen und werden angefeindet.
Der Kaiser sieht die Juden als sein Eigentum, was er großzügig "verleiht". So gibt es beispielsweise in Würzburg ein Judenviertel, das vom Bischof geschützt wird.
In vielen Städten wie Straßburg und Erfurt wird brutal gegen die Juden vorgegangen, für einen offiziellen Anlass musste nicht lange gesucht werden, denn die Pest war schon allgegenwärtig.

In genau diese Zeit fällt der historische Roman des Autors Roman Rausch.
Geschichtlich sehr gut recherchiert, bringt er dem Leser die furchtbare und grausame Zeit der Judenverfolgung im 14. Jh. nahe.
Die historisch belegten Personen Michael de Leone und Albrecht II. als Bischof machen die Geschichte glaubwürdig. Auch wenn Jaelle eine fiktive Person ist und andere Nebendarsteller ebenso, bringt es dem Leser doch eine glaubhafte Darstellung der jüdischen Geschichte im Würzburger Raum des 14. Jh. nahe.

Es ist eine rührende Geschichte um die Jüdin Jaelle. Als einzige Überlebende aus dem Progrom von Straßburg flüchtet sie nach Würzburg, in der Hoffnung, dort vor Übergriffen auf die Juden sicher zu sein.
Sie geht mutig ihren Weg, ist allseits beliebt, auch unter dem Deckmantel als Johan. Eine Protagonistin, die man ins Herz schließen muss, die nie aufgibt.

Dieser Roman bietet einen Blick in ein Kapitel unrühmlicher deutscher Geschichte, die sich Jahrhunderte später wiederholen sollte.
Trotz des ernsten Themas ein Roman, der sich gut lesen lässt und den ich geschichtsinteressierten Lesern gern weiterempfehle.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2014
Paragrafen und Grafen
Teufl-Heimhilcher, Brigitte

Paragrafen und Grafen


sehr gut

Irene und ihre Freundin Sandra machen ein paar Tage Urlaub auf dem Stadler-Gut, um mal abzuschalten.
Als sie sich auf dem Golfplatz den Fuß umknickt, lernt sie den Chef des Hauses, Graf Dr. Theodor Nestelbach, Theo genannt, kennen. Obwohl von Hause aus Zahnarzt, hilft er ihr bei der Erstversorgung.
Theo hat das Gut und die Betreibung des Golfplatzes von seinem verstorbenen Vater geerbt, ebenso 2 Halbgeschwister, von denen er vorher keine Ahnung hatte.
Irene und Theo verstehen sich auf Anhieb, aber kann daraus mehr werden? ...

Ein wunderbarer Roman, um mal die Seele baumeln zu lassen und abzuschalten. Ein Roman, den man unbelastet nebenbei lesen kann, ohne groß nachdenken zu müssen, was jetzt bitte nicht negativ zu werten ist.

Irene, die noch 2 Jahre nach der Scheidung von ihrem Exmann Jochen diesem hinterhertrauert, hat eigentlich mit der Liebe abgeschlossen, bis sie auf Theo trifft.
Theos Frau hatte es vorgezogen, mit dem Buchhalter durchzubrennen und auch gleich noch ein paar Sparbücher mitgehen zu lassen. Auch er ist also ein gebranntes Kind, was die Liebe angeht.
Zudem fühlt er sich verantwortlich für seine 2 Halbgeschwister, deren Mutter es vorzieht, auch mal eben zu verschwinden und die Kinder Kinder sein zu lassen.
Konfliktpotenzial ist vorhanden und macht die ganze Handlung lebendig.
Neben den beiden Hauptprotagonisten gibt es noch Nebenfiguren, die ebenfalls mit Leben gefüllt sind.
Sandra und ihr Liebhaber Günther führen ebenfalls eine aufregende Beziehung, die nicht ohne ist, wenn man bedenkt, dass Sandra von Hause aus wohlhabend ist und Günther kurz vor der Pleite steht.

Theos Mutter und die beiden Halbgeschwister komplettieren die ganze Geschichte und nicht zu vergessen, die beiden Ex-Partner von Irene und Theo.

Genug Personen und Handlung, um die Geschichte am Laufen zu halten und nicht langweilig werden zu lassen.
Ein Roman, den man als Urlaubslektüre lesen kann oder einfach zwischendurch.
Ich habe Irene, Theo und all die anderen gern begleitet und ihnen die Daumen gedrückt, dass sich für jedes Problem eine Lösung findet. Ob das geholfen hat, müsst ihr natürlich selbst nachlesen.

Bewertung vom 28.04.2014
Sommerwind
Engelmann, Gabriella

Sommerwind


ausgezeichnet

Felicitas ist Regieassistentin und hat in nächster Zeit einen Job auf der Insel Föhr. Bei der Suche nach einem passenden Koffer auf dem Dachboden findet sie, versteckt unter einem Balken, Briefe, die jemand zurückgelassen hat. Es sind Liebesbriefe, die ein A. an den Empfänger Zugvogel geschrieben hat. Diese Briefe berühren sie sehr und sie steckt diese kurzerhand ein, in der Hoffnung, vielleicht auf Föhr irgendetwas über sie in Erfahrung zu bringen.
Auf der Insel angekommen, macht sie sehr bald Bekanntschaft mit der quirligen und fast immer gut gelaunten Leevke, die auf der Insel einen Laden hat. Die beiden werden gute Freundinnen, die auch in Krisensituationen füreinander da sind.
Als sie den brummigen Eigenbrödler Frederick kennenlernt, hält sie ihn anfangs für wortkarg und grummelig, aber das ändert sich bald.
Kann es sein, dass es auch für Felicitas eines Tages wieder ein neues Glück geben kann, nachdem sie mit ihrem Ex Florian so einen Reinfall erlebte? ...

Au man, eine schönere Liebeserklärung an eine Insel kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.
Gabriella Engelmann ist es gelungen, mich auf die Insel Föhr zu entführen, die sie buchstäblich anhimmelt. Aus jeder Zeile kann man ihre Liebe zur Insel herauslesen. Liebevoll erfolgen die Beschreibungen von Läden, Cafés und Örtlichkeiten. Die Menschen auf der Insel werden als warmherzig, hilfsbereit und aufgeschlossen gezeichnet.
Nach diesem Buch schreit die Insel mich regelrecht an - komm zu mir -

Felicitas ist eine sympathische junge Frau, die man gern als Freundin hätte. Sie hat der Liebe abgeschworen, nachdem sie mit ihrem ehemaligen Freund Pech gehabt hat. Nach dem Ende der Beziehung ist sie mit Tim zusammengezogen, der zwar sehr liebenswert ist, aber leider auf das männliche Geschlecht steht.
Als sie auf der Insel Frederick kennenlernt, wagt sie zu hoffen, ob es nicht auch für sie wieder Glück geben kann, aber es sieht nicht gut aus.
Diese Beziehung hätte nie eine Chance, denn Frederick ist nicht interessiert an einer Fernbeziehung und die Insel Föhr zu verlassen, steht für ihn nicht als Option. Außerdem hat auch er eine gescheiterte Beziehung hinter sich, die für ihn noch nicht abgeschlossen ist.

Ein ausgesprochen bezauberndes Buch. Abgesehen von der Liebe zur Insel vermittelt Gabriella Engelmann dem Leser ein absolutes Wohlfühlbuch.
Neben den Hauptprotagonisten kommen auch die "Nebendarsteller" wie beispielsweise Felicitas Freund Tim nicht zu kurz. Sie sind gut in das Buch integriert, ohne blass zu wirken.

In diesem Buch ist einfach alles stimmig. Die Location harmoniert hervorragend mit den Protagonisten.
Es macht Spaß, Felicitas auf die Insel Föhr zu begleiten, diese mit ihren Augen zu sehen und zu erleben. Das Buch ist in der Ich-Form aus Sicht von Felicitas geschrieben, so dass man als Leser immer mittendrin ist.
Natürlich darf auch ein kleiner Abstecher zur Insel Sylt nicht fehlen und ein kurzes Treffen mit Protagonisten aus "Inselsommer".

Habe ich schon erwähnt, dass ich unbedingt mal auf die Insel Föhr muss? Das will ich wirklich alles mal mit eigenen Augen, was Gabriella Engelmann hier beschrieben hat.

Für dieses Buch gibt es eine klare Leseempfehlung.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.04.2014
Schattendunkel / Obsidian Bd.1
Armentrout, Jennifer L.

Schattendunkel / Obsidian Bd.1


sehr gut

Als Katy mit ihrer Mutter nach dem Tod ihres Vaters in einen kleinen Ort in West Virginia ziehen muss, findet sie vieles nur langweilig. Zumal sie anfangs nicht einmal eine Internetverbindung hat, denn ohne diese ist sie als Buchbloggerin aufgeschmissen. In dem Nest scheint aber auch gar nichts los zu sein. Ihre Mutter rät ihr, doch mal bei den Nachbarn zu klingeln, dort würden zwei Teenager in ihrem Alter wohnen.
Dann steht da plötzlich dieser Typ vor ihr, gutaussehend, geheimnisvoll, aber wenn er den Mund aufmacht, einfach nur ätzend. Er zeigt ihr gleich, dass er keinen Kontakt mit ihr wünscht. Katy kümmert es nicht, kann aber nicht verstehen, dass er auch seiner Zwillingsschwester, mit der sie sich gerade anfreundet, den Kontakt mit ihr verbieten möchte.
Immer wieder gerät sie mit Daemon aneinander, aus einem ihr unerklärlichen Grund hat er etwas gegen sie.
Aber auch andere Schüler in der Schule benehmen sich ablehnend ihr gegenüber.
Katy spürt, dass Daemon und seine Schwester ein Geheimnis haben, wie auch einige andere in dem Dorf.
Aber was da auf sie zukommt, hätte sie nie im Leben für möglich gehalten ...

Eine wunderbare Geschichte, der es fast von Beginn an gelang, mich in ihren Bann zu ziehen.
Die Protagonistin ist Buchbloggerin und zieht mit ihrer Mutter in eine öde Gegend, wo so gar nichts los ist. Die einzigen Jugendlichen, die es weit und breit gibt, sind ihre Nachbarn, Daemon und seine Zwillingsschwester Dee.

Dee ist an einer Freundschaft mit Katy sehr interessiert und es tut einem schon weh zu erleben, dass sie ihren Bruder fast betteln muss, dass sie mit Katy befreundet sein darf.
Daemon hasst Katy aus ihr unerfindlichen Gründen und es gibt viele Schlagabtausche, die das unterstreichen, allerdings zur Freude des Lesers. Er entwickelt sich zu einem wahren Kotzbrocken ihr gegenüber. Wenn er jetzt nicht auch noch so sexy aussehen würde, wäre es ja Katy auch egal, zumal er seiner Schwester gegenüber fürsorglich und besorgt ist.

Erst als Katy die unglaubliche Wahrheit über die Geschwister erfährt, kann sie Daemons Reaktionen verstehen und sie versucht ihnen zu helfen.

Katy ist die Protagonistin, die mich von Beginn an für sich eingenommen hat. Sympathisch, hilfsbereit und Bücher liebend, da muss man sie ja schon mal mögen.
Daemon macht es dem Leser nicht leicht, ihn zu mögen und zu verstehen. Erst nachdem sein Geheimnis gelüftet ist, kann man auch für ihn Verständnis aufbringen, zumal er selbst charakterlich eine 180°-Wendung macht.

Hier wird eine fantastische Geschichte erzählt, die den Leser förmlich durch die Seiten treibt. Man ist gespannt, welches Geheimnis Dee und Daemon haben und wenn man es weiß, ist man fast sprachlos.
Natürlich gibt es auch böse Widersacher, gegen die man sich zur Wehr setzen muss, so dass die Geschichte nicht einmal in den Ruhemodus fährt.

Nachdem ich anfänglich ein wenig brauchte, um in die Geschichte hineinzufinden, packte sie mich dafür umso mehr, als ich mich eingelesen hatte.

Die Autorin hat ihren Plot hervorragend umgesetzt und man kann nur hoffen, dass der zweite Teil nicht zu lange auf sich warten lässt.