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MaWiOr
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Halle

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Insgesamt 3578 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2022
Der große Gatsby
Fitzgerald, F. Scott

Der große Gatsby


ausgezeichnet

Der 1925 erschienene Roman „Der große Gatsby“ gilt als das Meisterwerk des amerikanischen Schriftstellers F. Scott Fitzgerald (1896-1940). Er war der Chronist und einer der unerbittlichsten Kritiker der hektischen zwanziger Jahre, die auch gern für die „goldenen“ gehalten werden.

Das Zentralthema des Romans ist der vergebliche Versuch des Helden Jay Gatsby, mit Hilfe seines Vermögens verlorenes Glück und Liebe zurückzugewinnen. Geschildert werden die dramatischen Ereignisse vom Ich-Erzähler Nick Carraway, der anfänglich der Nachbar von Gatsby und später sein Vertrauter ist.

Mit seinem Reichtum und mit ausgelassenen und mondänen Partys will der neureiche Gatsby die schöne und extravagante Daisy erobern. Seine einstige Verlobte ist aber inzwischen mit dem wohlhabenden und aristokratischen Tom Buchanan verheiratet. Sie wird zwar Gatsbys Geliebte, trennt sich aber nicht von ihrem Ehemann. Dieser hat ebenfalls eine Affäre mit der Frau eines Tankwarts. Als Daisy diese versehentlich mit Gatsbys Auto überfährt, lenken die Eheleute den Verdacht auf Gatsby. Auch in dieser Situation möchte Gatsby seiner Daisy helfen - mit fatalen Folgen, denn er wird von dem Tankwart erschossen, der sich anschließend selbst richtet.

Nick Carraway dient nicht nur als Erzähler, er bringt auch die Ansichten des Autors Fitzgerald zum Ausdruck und fungiert gewissermaßen als moralische Instanz. So nimmt der Emporkömmling Gatsby mit fortschreitenter Handlung immer mehr sympathischere Züge an, während die elegante Welt der Buchanans von Rücksichtslosigkeit und Egoismus geprägt ist.

Mit „Der große Gatsby“ versinnbildlichte Fitzgerald das bittere Erwachen aus dem ameri-kanischen Traum von Glanz und Erfolg. Nun ist der Roman in einer Prachtausgabe des Reclam Verlages erschienen – mit den Illustrationen des britischen Künstlers Adam Simpson, der mit seinen außergewöhnlichen (ganz- und doppelseitigen) Bildern und der gesamten Buchgestaltung das „Jazz-Age“ zu neuem Leben erweckt. Die Neuerscheinung ist außerdem mit einem Lesebändchen und einem Schutzumschlag mit Goldfolienprägung ausgestattet. Eine absolute Empfehlung, auch wer den Roman bereits als Taschenbuchausgabe besitzt.

Bewertung vom 12.07.2022
Vergnügt Vegan
Brusseau, Peggy

Vergnügt Vegan


ausgezeichnet

Die Food-Autorin Peggy Brusseau ist seit dreißig Jahren überzeugte Veganerin und legt nun mit „Vergnügt vegan“ ein opulentes Rezeptbuch für die ganze Familie vor. In ihrer Einleitung empfiehlt sie den LeserInnen zunächst, sich bei der Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung allmählich anzupassen. Es folgenden nützliche Informationen zu den jahreszeitlichen Gemüsesorten und zur Ausrüstung einer veganen Küche.

Der umfangreiche Rezeptteil ist dann in verschiedene Kapitel unterteilt – von „Frühstück“ über „Snacks für zwischendurch“, „Mittagessen“, „Leichte Abendessen“ bis zu „Partys und Feste“. Die einzelnen Rezepte sind sehr detailliert und anschaulich beschrieben. Neben den Zutaten und einer Schritt-für-Schritt-Zubereitung auch Angaben zur Zubereitungszeit oder zu Alternativen & Varianten. Die Palette der Rezepte reicht von „Adzuki-Bohnen-Ragout“ über „Sauerampfer-Suppe“, „Algen-Kartoffel-Schnitzel“, „Oliven-Pizza“ bis zu „Blaubeer-Apfel-Pie“. Zu den meisten Rezepten gibt es eine ganzseitige Farbabbildung.

Das Rezeptbuch richtet sich an langjährige Veganer, die hier neue Kreationen finden werden, aber auch an Anfänger, die sicher im Handumdrehen zum gesunden Veganer werden. Die stabile Aufmachung der Neuerscheinung und die etwas dickeren Buchseiten machen das Rezeptbuch außerdem absolut küchentauglich.

Bewertung vom 05.07.2022
Ich will kein Eichhörnchen mehr sein
Tallec, Olivier

Ich will kein Eichhörnchen mehr sein


ausgezeichnet

Das Eichhörnchen hat es sich in den Kopf gesetzt: es will kein Eichhörnchen mehr sein. Nie mehr! Ein Biber, das wäre schön. Ein Biberleben ist viel aufregender … doch auch mächtig anstrengend. Dann lieber ein Hirsch mit einem großen Geweih. Da bin ich der König der Wälder. Doch dann will das Eichhörnchen auch kein Hirsch mehr sein. Lieber ein Igel. Doch der lebt auch gefährlich … dann also eine Eule. Da kann man bei Nacht sehen. Oder ein Frosch … ein Pinguin … oder eine Giraffe. Nein, ich hab’s. Am liebsten wär ich doch ein Eichhörnchen.

In der lustigen Geschichte, die wunderbar illustriert ist, bekommt das Eichhörnchen all seine Verwandlungswünsche erfüllt … und am Ende ist es selbst überrascht. Zum Vorlesen und für das Erstlesealter geeignet.

Bewertung vom 04.07.2022
Auf den Spuren von Ernst Barlach
Tarnowski, Wolfgang

Auf den Spuren von Ernst Barlach


ausgezeichnet

Der vielseitige Künstler Ernst Barlach ist vor allem für sein bildhauerisches Werk bekannt. Sein umfangreiches und eindrucksvolles Lebenswerk lässt sich dem Expressionismus sowie dem Realismus zuordnen. Daneben ist Barlach auch ein Beispiel einer großen künstlerischen Doppelbegabung, denn bis in die frühen dreißiger Jahre war er auch als erfolgreicher Dramatiker tätig. Die Intensität und Vielschichtigkeit seines bildnerischen Werkes ist jedoch ohne sein literarisches Schaffen nicht denkbar und umgekehrt.

Wolfgang Tarnowski, der bereits mehrfach über Barlach und sein Werk publiziert hat, begibt sich in der Neuerscheinung auf eine Spurensuche des Künstlers. Zunächst gibt er einen biografischen Überblick über den „mühevollen Lebensweg eines Unbeirrbaren“ und beleuchtet dann ausführlicher die einzelnen Stationen seiner künstlerischen Entwicklung. Eine mehrseitige Zeittafel fasst die Biografie noch einmal zusammen. Abschließend werden noch einige Barlach-Orte (Hamburg, Güstrow und Wedel) vorgestellt, wo man die Möglichkeit, Barlach-Werke im Original zu bewundern. Die Neuauflage wird durch zahlreiche Abbildung ergänzt, die die Lebensstationen und das Werk von Barlach illustrieren. Fazit: Eine kompakte und doch ausführliche Darstellung, die viele Anregungen gibt.