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Jazz

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Insgesamt 616 Bewertungen
Bewertung vom 21.02.2019
Worauf wir hoffen
Mirza, Fatima Farheen

Worauf wir hoffen


gut

"Worauf wir hoffen" ist das Debüt von Fatima Farheen Mirza. Inhaltlich geht es um das Drama um den einzigen Sohn Amir einer schiitischen Familie aus Indien, die in den USA wohnt. Während die Eltern beide scheinbar bei der Erziehung der beiden älteren Töchter alles richtig gemacht haben, scheinen diese bei ihrem Sohn nicht gefruchtet zu haben.


Der Roman beginnt mit der Hochzeit der ältesten Tochter, die sich zwar gegen ihre Eltern gestellt und einen eigenen Mann ausgesucht hat, aber das Augenmerk liegt an der Rückkehr Amirs, der vor Jahren mit der Familie abgeschlossen hatte und abgehauen war.
Anschließend ist das Buch in 4 Abschnitte gegliedert: Die ersten erzählen den Hintergrund, die Kindheit aller in auktorialer Erzählform. Der letzte Abschnitt wird dann aus der Ich-Perspektive eines Protagonisten beschrieben.

Fazit: Der Roman bezieht sich auf Klischees eines vom rechten Weg abgekommenen jungen Muslim. Allerdings ist es ganz interessant zu lesen, wer sich alles die Schuld gibt. Hat der Vater sich falsch verhalten? War es ein Wort, eine Aussage der Mutter? Der Schwester? Oder gar seine Freunde? Allerdings werden die archaischen Strukturen, die erneut klischeemäßig benutzt werden, für den westlichen Leser ohne kulturellen Bezug sehr gut erklärt. Plus: In der neuen Generation werden diese teilweise gebrochen.

Außerdem ist das Buch leider nicht die ganze Zeit über chronologisch aufgebaut. Die Sprunghaftigkeit ist sehr verwirrend und undurchschaubar, da man sich in den ersten Abschnitten immer wieder neu zurechtfinden muss, in welchem Alter, wo etc. sich die Geschichte nun wieder abspielt. Schließlich endet das Buch mit einem offenen Ende, was den Leser möglicherweise unzufrieden zurücklässt.

Bewertung vom 15.02.2019
Die Tulpenschwestern
Mallery, Susan

Die Tulpenschwestern


weniger gut

"Die Tulpenschwestern" von Susan Mallery war für mich der erste Mallery.


Inhaltlich geht es um die erfolgreiche Geschäftsfrau Kelly, die von Griffith gestalkt wird, der zwar gut aussieht, aber sie während der gemeinsamen Schulzeit bloßgestellt hatte.

Nebenbei spielen noch einige andere Darsteller eine Rolle, die alle ebenfalls in irgendeiner Weise eine Bindung zu jemandem aufbauen. Da gibt es die Schwester Kellys Olivia, die nach über einem Jahrzehnt nach Hause kehrt, die Mutter, die es ihr gleich tut und dann noch den Ex Kellys: Sven, den Ex Olivias: Ryan und natürlich den Vater und ein paar Freundinnen von Kelly und Olivia.

Fazit: Bis auf eine Geschichte hatten alle Liebesgeschichten, die im Buch aufgebaut werden, fast etwas inzestartiges an sich (Gibt es nicht genug Menschen auf der Erde, die noch keine Bindung an die Familie hatten?!). Bis auf eine Szene, die kurz darauf zerstört wurde, da die Protagonistin angefangen hat wegen etwas Dummem zu weinen, gab es kaum eine romantische Szene in dem Buch, was zum Träumen und sich nach exakt derselben Szene im eigenen Leben zu geschehen sehnen verleitet hätte.

Insgesamt wurde mir sowieso zu viel Drama um nichts gemacht und zu viel geweint. Ich (Frau) wäre als männlicher Charakter in diesem Buch in meinen Truck und so weit wie möglich vor den hysterischen, zickigen, übertreibenden Frauen geflohen...

Ergo: Def. nicht mein Fall. Wer allerdings mit einem seichten (zu widerlichen Romanzen neigenden) Roman lesen will und mit der angesprochenen Kritik kein Problem hat, nur zu!

Bewertung vom 13.02.2019
Meine Checkliste zum Verlieben
Janotta, Anja

Meine Checkliste zum Verlieben


ausgezeichnet

Bei "Meine Checkliste zum Verlieben" von Anja Janotta handelt es sich um einen wunderbaren Jugendroman.


Inhaltlich geht es um Naomi, die neu auf ihrer Schule ist und sich deshalb keiner Clique zugehörig fühlt und doch von ihrer Mutter gedrillt wird, Freunde zu finden. Da kommt die Liste der 36 Fragen, die zur Liebe führen aus einem Ratgeber ihrer Mutter gerade gelegen, da sie der Meinung ist, dass sich dies nicht nur auf Jungs, sondern sicherlich auch auf Mädchen übertragen lässt. Und sie beginnt das Experiment zum Üben mit einem garstigen Mädchen und einem Jungen, der das Asperger-Syndrom hat, wobei sie ja eigentlich Interesse an einem ganz anderen Jungen hat.

Fazit: Es bleiben für den erwachsenen Leser sicherlich ein paar Fragen offen, jedoch ist es insgesamt ein klasse Buch zum Verschenken an die Teenie-Tochter, -Nichte, etc.

Bewertung vom 06.02.2019
Sneaker Freaker. The Ultimate Sneaker Book
Wood, Simon

Sneaker Freaker. The Ultimate Sneaker Book


ausgezeichnet

"The Ultimate Sneaker Book" von Simon Wood ist eine Ansammlung von Fotos von den bekanntesten Marken, die Sneaker seit jeher produzieren. Umgarnt wird alles mit ein wenig Text, der hin und wieder ein wenig Geschichtswissen zum Hintergrund der Sneakerarten und Marken und ihren damaligen Botschaftern und Kooperationen beiträgt.


Fazit: Wood hat sich außerordentlich viel Mühe gegeben bei der Zusammenstellung der ganzen Schuhe, die ja als Typ nahezu identisch hin und wieder auf den Markt kommen und hier kann man sehr gut erkennen, was an dem Modell XY aus dem Jahr 2003 zum Original aus dem Jahr 2000 bspw. verändert wurde. Natürlich nur winzige Details, die man auf der Straße natürlich niemals so entdeckt hätte.

Was mich aber wirklich schier begeistert hat an diesem Buch ist, dass es Sneaker aus den 1920ern abgebildet hatte! Dass es inzwischen auch Sneaker in die Kategorie Antiquität geschafft haben, unglaublich!

Empfehlenswert für alle Sneaker-Freaks, -Sammler und Möchtegern-Sammler, denen es allerdings am Geld mangelt...hier hat man alle kompakt in einem handlichen Buch!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.02.2019
Mutmuskeltraining
Peters, Tanja

Mutmuskeltraining


sehr gut

"Mutmuskeltraining" von Tanja Peters ist ein Selbsthilfebuch für Menschen mit wenig Mut.

Anhand vielen persönlichen Beispielen und Schicksalsschlägen im privaten Alltag sowie Berufsleben, die jedem genauso und ähnlich widerfahren könnten, erläutert Peters anschaulich, wie man die Situation annehmen und akzeptieren und damit leben und daran wachsen kann, indem man sich mehr Mut aneignet - und zwar insbesondere WIE.

Fazit: Obwohl ich das nicht erwartet habe, hatte ihr persönliches Fazit sehr viel von Büchern aus einer komplett anderen Kategorie von Selbsthilfebüchern: Dem Liebeskummer und wie man an seinem Singledasein arbeitet. Das erschien mir ein wenig flach, da ich das schon von vornherein wusste und daher etwas enttäuscht war, dass sie zu demselben Fazit kommt, denn hat Liebe wirklich viel mit Mut zu tun? In einigen Punkten sicherlich, in anderen wohl eher weniger.

Bewertung vom 04.02.2019
Notizen eines Gewinners
Paulson, Gerrit C.

Notizen eines Gewinners


ausgezeichnet

"Notizen eines Gewinners" von Gerrit C. Paulson ist ein Roman über den Gewinn des Jackpots mit seiner Folgen.


Inhaltlich geht es um Paulo, der im Lotto Millionen gewinnt und sich nun endlich alles erfüllt, wovon er geträumt hatte - neues Haus, Auto, Leben.

Welche Veränderungen bringt der Gewinn? Macht das wirklich glücklich? Paulson verdeutlicht hier ein wirklich sehr interessantes Beispiel, wie solch ein Glück was für Wendungen einnehmen kann.

Zusammen mit Paulo erlebt man die Hochs und Tiefs und erkennt schlussendlich durch all die für einen zusehends Alkoholabhängigen wirklich gut durchdachten philosophischen Notizen, was eigentlich wichtig ist.

Empfehlenswert für Menschen, die vom vielen Geld träumen oder gar gewonnen haben, aber auch Menschen, denen es wie mir vollkommen ausreicht, wenn man es einmal gedanklich durch das Lesen dieses Romans erlebt.

Bewertung vom 01.02.2019
Du bist, wer Dich kennen will
Oster, Frank

Du bist, wer Dich kennen will


sehr gut

"Du bist, wer Dich kennen will" von Frank Oster ist ein Handbuch für Relationship Management.


Inhaltlich wird jedes Kapitel mit einer markanten Zeichnung untermalt, wobei das Bild viel mit dem jeweiligen Titel zu tun hat und Interesse auf die Aufklärung weckt, da die Kapitelüberschriften manchmal wie der Titel selbst für etwas Verwirrung sorgen können.

Weiterhin gibt es immer ein kleines Zitat von sehr bekannten Autoren, die die Kapitel einleiten.

Insgesamt geht es anfänglich über die Beziehung zu sich selbst und vor allem, wie man soziale Kontakte knüpft im Hinblick auf Jobs. Ein wenig wie eine "how-to"-Anleitung.

Große Fragen wie "Wie kommuniziere ich, wie beginne ich eine Kommunikation, über was? Wie erhalte ich am besten in welchem Abstand den Kontakt aufrecht?" werden hier beispielhaft erklärt.

Fazit: Das Buch ist definitiv für Anfänger zu empfehlen, die Management studieren oder es gerade frisch beendet haben und nun Praktisches lernen wollen. Allerdings: Im Verlauf des Buchs war ich immer weniger begeistert, da Oster immerzu dasselbe predigt. Es ist also sehr einseitig. Natürlich gibt es Menschen, die so ticken und gern von solchen Menschen kaufen, wie sie Oster beschreibt. Aber es gibt sicherlich auch ein paar andere Seiten, die von seiner Methode möglicherweise abgeschreckt sind. Pauschal zu sagen: "Benutzen Sie meine Methode, weil sie für mich bisher am besten funktioniert hat" ist meiner Meinung nach falsch.

Bewertung vom 28.01.2019
Gaddafis Rache
Göldi, Max

Gaddafis Rache


sehr gut

"Gaddafis Rache" vom Schweizer Max Göldi ist ein Tagebuch-roman aus den wahren Tb-einträgen Göldis während seiner zweijährigen Gefangenschaft unter dem Gaddafi-Regime in Libyen.


Inhaltlich fängt es direkt mit der Verhaftung Göldis an, der aus Rache für die Verhaftung Gaddafis Sohn in der Schweiz, verhaftet wird.

Nach kurzer Haft, darf er das Land nicht mehr verlassen und ist sozusagen in der Botschaft gefangen. Mehr verrate ich nicht.

Stil: Nahezu täglich schrieb Göldi etwas, wobei gerade im mittleren Bereich des Romans einiges hätte zusammengefasst, gekürzt und weggeschnitten werden können. Natürlich, war ihm langweilig und er suchte sich eine Aufgabe, aber mich interessiert als Leser bspw. nicht, dass er einen Stepper repariert oder xy Kilometer rennt...

Fazit: Wärmstens zu empfehlen für Menschen, die die Zeit aktiv in den nachrichten verfolgt haben, gerade der Anfang und der Schluss sind sehr interessant, da er selbst eine Wandlung (charakteristisch gemeint) vollzieht, wenn er sie auch selbst wohl nicht wahrnimmt.

Bewertung vom 28.01.2019
Das kleine Theater am Meer
Ley, Rosanna

Das kleine Theater am Meer


sehr gut

"Das kleine Theater am Meer" von Rosanna Ley ist ein vielschichtiger Roman.

Inhaltlich geht es um Faye, die gerade ihr Studium beendet hat und natürlich nicht sofort ein Jobangebot erhält, da sie keinerlei Erfahrungen vorweisen kann. Also geht sie (sehr realistisch) erst einmal Urlaub machen, da ihre Freundin Charlotte in Italien ihr das Angebot macht auf ihr Haus mehrere Wochen lang aufzupassen, da sie mit ihrem Mann verreist.

In Italien angekommen, erhält sie von den Freunden von Charlotte das Angebot ein Theater zu sanieren...

Kritik: Sehr unrealistisch, dass eine Innenarchitektin ohne Erfahrung im Alleingang sofort ein historisches Bauwerk von Grund auf restaurieren soll - insbesondere, da auch die Außenfassade saniert werden muss und Faye nur Innenarchitektur studiert hat.

Aber ganz abgesehen von diesem Punkt: Es gibt sehr viele Charaktere in diesem Roman, die alle eine ganz eigene Geschichte erzählen, wobei ich mich gefragt habe: Muss man wirklich 5 Geschichte in ein Buch umwandeln?

Weiterer stilistischer Kritikpunkt: Gerade zu Beginn bis zur späten Mitte gibt es kaum aktive Handlung in dem Roman, meist spaziert einer gedankenverloren und sinniert über das eigene Leben. Das wirkt auf Dauer (300 Seiten) sehr zäh.

Fazit: Das Buch würde ich wärmstens empfehlen, wenn jemand von der Kritik nicht verschreckt ist und gerade einsame Spaziergänge mit erzählenden Flashbacks genießt und jedem, der einen imaginären Kurzurlaub in Italien verbringen will, da man durch die vielen Spaziergänge durch die Stadt und den Beschreibungen des Umlands und der kulinarischen Vielfalt einen wirklich schönen Flair von Italien bekommt.

Bewertung vom 07.01.2019
Die Sommer meines Lebens
Valpy, Fiona

Die Sommer meines Lebens


ausgezeichnet

"Die Sommer meines Lebens" von Fiona Valpy ist ein Roman über Kendra, die die Erinnerungen von ihrer Oma Ella aufschreibt, die von ihrer Jugend während des 2. WKs berichtet.


Kendra ist hier nur eine Nebenfigur, Lehrerin, Mutter eines Autisten und dadurch, dass ihr Ehemann arbeitslos geworden ist, ist auch die Ehe nicht mehr rosig...

Ella hat ihre Sommer vor dem 2. WK bei der Freundin ihrer Mutter in Frankreich verbringt. Diese hat Zwillinge, Caroline und Christophe, mit denen sie sich sofort gut versteht. Als der Krieg ausbricht, muss sie ihren Urlaub sofort unterbrechen und zurück nach Schottland reisen. Christophe, ihre erste große Liebe wird Offizier. Von Caroline erhält sie alsbald einen Brief, in dem steht, er sei gefallen.

Nach dem Kriegende heiratet Ella und gründet eine Familie, als sie erneut einen Brief von Caroline erhält, indem sie von einem Wunder berichtet und Ella steht vor einer großen Entscheidung.

Stilistisch:
Die Abschnitte über Ella sind in auktorialer Form im Präteritum geschrieben, während die kürzeren Abschnitte über Kendra in der Ich-Person und im Präsens berichten. Die Abschnitte wechseln sich immer gegenseitig ab.

Kritik: Es gibt kleine Punkte, bei denen der menschliche Verstand sagt: Das ist unrealistisch, ein vernünftiger Mensch würde aufgrund der Gegebenheiten sich anders verhalten etc. Aber gleichzeitig muss man bedenken, dass man die Zeit des 2. WK nicht miterlebt hat und der Mensch im Westen sich seitdem massiv gewandelt hat. Während manche Dinge damals undenkbar zu der Zeit gewesen sind, sind sie für uns heute schon gar Alltag geworden.

Warnung: Eines der zwei Bücher, bei denen ich je in Tränen versunken bin.