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Jazz

Bewertungen

Insgesamt 636 Bewertungen
Bewertung vom 18.05.2019
Ich oben allein
Kobusch, Jost

Ich oben allein


sehr gut

"Ich oben allein" von Jost Kobusch ist ein autobiographischer Roman über einen Bergsteiger. Kobusch war bei dem verheerenden Erdbeben in Nepal 2015 auf dem Everest Base Camp, sein Video wurde millionenfach gesehen.


Inhaltlich erzählt Kobusch kurz von seiner Kindheit, wie er zum Klettern kam und was ihn geprägt hat. Anschließend berichtet er von all seinen Klettererfahrungen in Kirgisistan, Frankreich, Deutschland, Norwegen, Kenia, Nepal und Japan. Seinen Fokus setzt er natürlich auf das große Erdbeben, dem er mehrere Kapitel widmet.

Stilistisch: Sehr einfach gehaltene Sprache, flüssig zu lesen.

Kritik: Er erscheint auf Papier einsichtig, allerdings kann man als Leser manches nicht ganz nachvollziehen, da er sich reumütig zeigt, allerdings eigentlich eher den Eindruck erweckt, als sei er trotz all der Nahtoderfahrungen der alte, der den besonderen Kick sucht und niemals gesättigt ist, geblieben.

Fazit: Empfehlenswert für junge Bergsteiger, die ihr Hobby zum Beruf machen wollen. Er schreibt sehr lebensnah ohne zu beschönigen.

Bewertung vom 17.05.2019
Selbstfürsorge
Muri, Franziska

Selbstfürsorge


sehr gut

"Selbstfürsorge" von Franziska Muri ist ein Selbsthilfebuch, in dem es wie der Titel vorausahnen lässt - um das Thema "Selbstfürsorge" geht.

Stilistisch: Sprachlich sehr einfach gehalten, rasant zu lesen.

Inhaltlich ist das kurze Buch in 7 Kapitel unterteilt, die jeweils einen Kern aufgreifen wie beispielsweise: Liebe. Mit diesen 7 sogenannten Geheimnissen des liebevollen Umgangs mit dir selbst, wird aufschlussreich erklärt, wie man zu mehr Selbstfürsorge gelangen kann.

Sehr hilfreich dabei sind die aufgeführten Beispiele und hilfreichen, praxisnahen Tipps, die man im Alltag integrieren kann, um mehr zu sich zu kommen. Zentrale Themen, die sie hier aufgreift sind: Meditation, Ruhe, Selbstfindung, Entspannung, Glücksgefühl, Freiheit. All dies lässt sich durch beispielsweise Yoga, Waldbaden, Atmung, Digital Detox durchführen. Einige Themen waren mir schon bekannt, über anderes war ich verwundert und erstaunt, da ich es noch nicht wusste. Manch anderes wiederum konnte ich nicht ganz nachvollziehen, aber das ist sicherlich persönliche Geschmackssache.

Kritik: Etwas sehr viel Eigenwerbung für ihre älteren Selbsthilfebücher. Ich kann es zwar nachvollziehen, denn jeder will/muss Geld verdienen. Allerdings hätte es sicherlich ausgereicht ihr Werk einmal zu erwähnen. Zudem widerspricht sie sich ein paar Mal, was mich ein wenig gestört hat. Einerseits wirbt sie für Digital Detox und andererseits gibt sie bei vielen anderen Problemen immer wieder den Hinweis, dass es eine App gibt, die einem hier und da helfen kann.

Bewertung vom 14.05.2019
Mein Leben als Sonntagskind
Visser, Judith

Mein Leben als Sonntagskind


sehr gut

"Mein Leben als Sonntagskind" von Judith Visser ist ein autobiographisch angehauchter Roman.


Inhaltlich geht es insbesondere um die ersten 18 Jahre um Jasmijn Vink, in denen sie sich versucht in den normalen Lebensalltag in der Welt zu integrieren und meist gar nicht versteht, was sie denn falsch macht, da alles, was sie tut in ihren Augen nur logisch ist. Sie kann Lautstärke und zu viel Licht nicht leiden, nimmt alles ernst und wörtlich und und und. Probleme sind hier vorprogrammiert!

Kritik: Nach einer Weile zieht sich das Buch mühselig in die Länge. Schade, denn eigentlich ist es wirklich sehr aufschlussreich und interessant in die Gedankenwelt von einem Menschen mit Asperger-Syndrom zu begeben. Allerdings ist sie hiermit mit bisschen zu vielen Details ein wenig über das Ziel hinausgeschossen.

Bewertung vom 06.05.2019
Die Kirschen der Madame Richard
Schlie, Tania

Die Kirschen der Madame Richard


gut

"Die Kirschen der Madame Richard" von Tania Schlie ist ein kurzweiliger Liebesroman über Miriam Richard, die im Urlaub in einem kleinen Dorf in Frankreich sich Hals über Kopf in ein leer stehendes Haus verliebt und beschließt nicht mehr zurück zu kehren.


Miriam, Ende 40, geschieden mit einer erwachsenen Tochter, sucht ihren Sinn im Leben. Genervt von Hamburg und dem immerzu kalten, tristen, regnerischen Wetter, findet sie ihren Neuanfang, ihre Bestimmung in der Kirschenernte, in der sie bisher keinen Fuß gefasst hatte. Allerdings sind all die Einwohner des winzigen Dorfs so hilfsbereit, dass sie sich schon nach kurzer Zeit heimisch fühlt und fast alles versteht als Nicht-Muttersprachlerin.

Pos: SIe wird als toughe Frau dargestellt, die alles selbst regeln kann. Allerdings wird sie manchmal von Zweifeln geplagt (was auf Dauer etwas nervt, da es sich immer um dasselbe Thema handelt).

Con: Da ihr so ziemlich alles gelingt, wird der Leser möglicherweise eifersüchtig und empfindet keine große Sympathie für Miriam. Oder das Buch erscheint mit der Zeit etwas unrealistisch (denn wem gelingt denn schon sofort alles perfekt?).

Fazit: Man geht mit wenig Erwartungen an das Buch und erhält einen nicht perfekt gelungenen Liebesroman mit wenig Tiefgang und leider auch wenig Witz. Eine Urlaubslektüre, die man alsbald wieder vergisst, wie es mit den meisten dieses Genres üblich ist.

Bewertung vom 19.04.2019
Der erste Kaiser
Chen, Uen

Der erste Kaiser


ausgezeichnet

"Der erste Kaiser" von Chen Uen ist ein Comic über den ersten Kaiser Chinas Ying Zheng.


Inhaltlich ist dieser Band in zwei Teile untergliedert, wobei diese in jeweils 3 Kapitel geteilt sind. Die ersten Seiten der beiden Teile sind farbig gestaltet, der Großteil somit in Schwarz/Weiß gehalten.

Ying Zheng ist ein Herrscher eines Teils Chinas mit nur 13 Jahren. Er freundet sich im ersten Teil mit dem Philosophen Han Feizi an, den er aus einem verfeindeten Teil Chinas bringen lässt.

Im zweiten Teil kämpft er mit Li Mu, einem aus einem weiteren verfeindeten Landesteil Chinas. Insgesamt ist China zu der Zeit des ersten Kaisers in sechs Gebiete geteilt, die Ying Zheng zu vereinen ersucht...auf blutigem Weg.

Fazit: Empfehlenswert für alle Chinabegeisterte und -interessierte, die einen malerischen Einstieg in die alte Geschichte Chinas ersuchen.

Bewertung vom 18.04.2019
Weltnah
Horvat, Jakob

Weltnah


gut

"Weltnah" von Jakob Horvat ist ein wahrheitsgetreuer Roman über die Weltreise, die selbiger von Ende 2016 bis Ende 2017, geführt hat.


Anfangs reist er mit einem guten Freund, der ihn überhaupt erst auf die Idee gebracht hatte. Sie beginnen in Wien und wollen auf das Fliegen verzichten. Nach nur wenigen Wochen verwirft er den Plan und erklärt in keinem einzigen Wort, warum er sich denn nun entschlossen hat doch zu fliegen.

Inhaltlich ist das Buch in kurze Kapitel gehalten, die jeweils einen Ortsteil näher gebracht haben. Leider reist er viel mehr als, dass er beschreibt. Warum er manche Länder/Orte komplett auslässt, bzw. nur in ein, zwei Sätzen anreißt? Keinerlei Begründung, denn genug Stoff sollten doch bspw. der Machu Picchu oder Indonesien bieten...

Positiv: In vielen Kapiteln sind NeoReader Codes, die einen auf seinen YouTube Kanal führen, in denen er seine Reisen visuell zeigt (Auf den Videos erschien er mir viel sympathischer - möglicherweise, da er im Buch auch Negatives schreibt, während er auf den Videos scheinbar nur vor Glück strotzt).

Zusammengefasst: Das Buch hat so seine Höhen und Tiefen. Zeitweise sehr langatmig, nichtssagend,...als ob er ein Buch für sich selbst geschrieben hätte...um sich seiner persönlichen Probleme bewusst zu werden und eine Lösung zu finden.

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Bewertung vom 12.04.2019
Die Macht der Affäre
Perel, Esther

Die Macht der Affäre


sehr gut

"Die Macht der Affäre" von Esther Perel ist ein Sachbuch rund um das Thema Affäre. Perel selbst ist jahrelang erfahrene Paartherapeutin.


Inhaltlich beschreibt und analysiert Perel Affären: Aus dem Blickwinkel der Betrogenen, der Betrüger und der Affäre ebenfalls. Gerade der letzte Punkt hat meine Aufmerksamkeit gepackt, da man ja meist nur die Seite vom Paar sieht, aber nicht gerade oft an den Geliebten denkt, sondern diesen ausschließlich verdammt. Das macht Perel absolut nicht. Sie lässt jeden zu Wort kommen ohne vorurteilig zu urteilen.

Negativ: Mir selbst waren persönlich eine Szenen etwas zu prekär. So viel Intimes von manch einem Paar mit Problemen wollte ich dann hin und wieder nicht lesen. Aber ich verstehe schon, dass sie es geschrieben hat, damit der Leser, der möglicherweise an dem selben Problem leidet, daraus lernen kann.
Zudem sind 370 Seiten etwas happig. Hin und wieder habe ich das Buch zurücklegen müssen, nicht wegen Zeitmangel, sondern, weil es einfach nicht mehr ging über Affären zu lesen.

Schließlich erfolgt ein Fazit, was aus einer Affäre entstehen kann. Das wohl interessanteste, aber kürzeste Kapitel. Sie stellt Monogamie in Frage. Nicht in dem Sinn, wie man es denkt, sondern ist der Meinung, dass jeder etwas anderes darunter versteht, was letztlich auch stimmt. Der eine findet fremd flirten schon fremdgehen, der andere nicht etc. Daher beschreibt sie auch Paare, die nun neue Konzepte gefunden haben: offene Beziehung etc.

Fazit: Wenn man in dem Dilemma steckt, egal, welche Position man einnimmt (Betrogener, Betrüger, Affäre), ist dieses Buch sicher ein helfender Ratgeber, wenn man sich keine Therapie leisten kann.

Bewertung vom 02.04.2019
Die leuchtenden Tage am Bosporus
Foley, Lucy

Die leuchtenden Tage am Bosporus


ausgezeichnet

"Die leuchtenden Tage am Bosporus" von Lucy Foley ist ein Liebesroman, der sich in der Nachkriegszeit (1921) in Istanbul abspielt.


Inhaltlich geht es um Nur, eine Frau, die sich um ihre Mutter, Großmutter und einen Jungen kümmert. Ziemlich tragisch zerrissene Familiengeschichte, mehr will ich nicht verraten. Als der Junge krank wird, ihr Hausarzt umgezogen ist, das zuständige Krankenhaus überfüllt ist, geht Nur zum britischen Militärkrankenhaus, indem George, der Oberarzt den Jungen stationär aufnimmt und Nur ihn täglich von nun an besucht.

Stilistisch: In sehr kurzen Abschnitten (manchmal nur 1, 2 Seiten) wechseln sich die Perspektiven. Mal liest man aus der Sicht Georges, mal die des Jungen, mal von Nur und einem geheimnisvollen Reisenden, der um 1960 reist und einem Gefangenen, der sich noch mitten in den Geschehnissen des Kriegs befindet. Wem abrupte Szenenwechsel nicht stören, dem ist das Buch sicherlich wärmstens zu empfehlen.
Zudem schreibt Foley sehr malerisch. Man muss oftmals zwischen den Zeilen lesen, um zu verstehen, was gerade passiert/passieren wird/angekündigt wird.

Kritik: Die Liebe wirkt auf mich ein wenig einseitig und geht auch nicht wirklich in die Tiefe (meiner Meinung nach, manch anderem wird es sicherlich genügen).

Bewertung vom 30.03.2019
Dress like a Parisian
Guinut, Aloïs

Dress like a Parisian


sehr gut

"Dress like a Parisian" von Alois Guinut ist ein kompaktes Nachschlagewerk rund um das Thema Kleidung und einzigartigen Stil der Pariserinnen.


Inhaltlich ist es gut gegliedert in doppelseitigen Kapiteln, die kurz verschiedene Typen beschreiben und Tipps und Ratschläge geben. Beispielsweise: Muster, Farben, Make-Up, Schuhe, Accessoires,... Mit vielen Fotos und Vorschlägen, wie man kombinieren kann, wo man kaufen sollte, ...

Positiv: Ich habe in solch einem Werk nicht erwartet "Plus-Size" abgebildet zu sehen, sondern eher ausschließlich die Pariser Klischee-Magermodels. Dass Paris inzwischen wirklich so fortschrittlich ist: Lobenswert!

Durch viele Interviews mit Pariserinnen lernt man verschiedene Typen kennen. Hier findet man sicherlich eine, die man als Vorbild nehmen kann und sympathisch findet.

Kritik: Mir fehlt ein wenig der sportliche Aspekt. Anscheinend ziehen sich Pariserinnen absolut unsportlich an. Ich frage mich nämlich schon lange, wie man eine Jogginghose kombinieren kann ohne auf den Bauchfrei-Trend setzen zu müssen und gleichzeitig dennoch nicht gammlig wirkt...
Einige Male wirken die abgebildeten Fotos, die das Beschriebene als Beispiel zeigen sollen, etwas fehl interpretiert.
Es kommen wirklich sehr viele Begriffe vor, mit denen ich als Laie nichts anfangen konnte und diese erst recherchieren musste, um bspw. herauszufinden, was ein Batikmuster, Vichymuster etc. ist...hier wären ein paar kleine Ausschnitte, die versch. Musterarten direkt zeigen hilfreich.

Fazit: Jemand, der den Stil einer Parisian kopieren möchte, dem ist das Buch wärmstens zu empfehlen.

Bewertung vom 25.03.2019
Und plötzlich Liebe
Klatt, Myriam

Und plötzlich Liebe


ausgezeichnet

"Und plötzlich Liebe" von Myriam Klatt ist ein zuckersüßer Liebesroman.


Inhaltlich: Maja hat Flugangst und geht keine Risiken ein und mag Langeweile. Ihr Freund Stephan dagegen würde gerade Abenteuerurlaub machen... Es kommt, wie so oft: Ungerechterweise muss nun Maja ihre Angst überwinden und nach Bolivien reisen, um das Reisebüro zu retten, in dem sie arbeitet. Dort angekommen ist ihr Geschäftspartner ein neues, wildes Abenteuer für sie. Maja kommt in Versuchung. Alte, bewährte Liebe oder doch lieber das neu entdeckte spannende wilde Abenteuer?

Stilistisch: Gespickt mit unglaublich viel Situationskomik, wofür zu 97 % die geschiedenen Eltern von Maja "Schuld" sind. Außerdem in der Ich-Person aus der Sicht von Maja geschrieben.

Fazit: Wundervoll, herrliche, lustige, leichte Sommerlektüre für Frauen!