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Glüxklaus
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Franken

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Insgesamt 612 Bewertungen
Bewertung vom 22.09.2020
Ein Geschenk der Hölle / Luzifer junior Bd.8
Till, Jochen

Ein Geschenk der Hölle / Luzifer junior Bd.8


ausgezeichnet

Wenn der Geburtstag zum Höllentrip wird: hochdramatisch, actionreich und dabei teuflisch komisch

Luzie freut sich schon seit Tagen auf seine erste Geburtstagsparty. Doch die Feier bei Onkel Wolfram wird jäh von einer schlimmen Nachricht unterbrochen, noch ehe Luzie sein Geschenk auspacken kann: In der Hölle gibt es einen Aufruhr, Onkel Azrael versucht erneut Luzifer Senior zu stürzen, um die Herrschaft zu übernehmen. Das können Luzie, Lilly, Aaron, Gustav und Cornibus natürlich nicht einfach so geschehen lassen. Also reisen sie in die Unterwelt, um Luzifer zu retten. Der Höllentrip wird diesmal noch gefährlicher, lebensbedrohlicher und dramatischer als alles bisher Dagewesene. So hatte sich Luzie seinen Geburtstag absolut nicht vorgestellt.

Jochen Till schreibt wie immer klar, gut verständlich, flüssig und absolut witzig. Die meiste Zeit nimmt er dabei Luzies Perspektive ein, lediglich der Prolog aus der Hölle stellt einen Dialog zwischen Luzifer und Steven dar. Die Einleitung, in der Luzifer mit diversen Widrigkeiten zu kämpfen hat, diesmal mit Geschenkpapier, ist für uns schon besondere Kult. Kult auch Raimund Freys phantastische Illustrationen, comicartig, ausdrucksstark und urkomisch. Sehr hilfreich für Neueinsteiger ist die Vorstellung der wichtigsten Charaktere am Anfang.

Was für ein Spaß, die Freunde aus St. Fidibus endlich wieder zu treffen! Luzie mit seiner unbeholfenen naiven Art, der eigentlich herzensgut und alles andere als diabolisch böse ist, muss man einfach mögen. Anders seine Zwillingsschwester Lilly, die in der Oberwelt aufgewachsen trotzdem unverkennbar die Tochter ihres Vaters Luzifer ist - vor allem dann, wenn es um Rachegelüste, ihre Unbeherrschtheit und Wutanfälle geht. Der hochintelligente Aaron mit seinen herrlich skurrilen Ticks ist ein ebenso guter Freund wie Gustav. Beide gehen für Luzie sogar -im wahrsten Sinne des Wortes- durch die Hölle. Heimlicher Star ist wie immer der drollige Hausdämon Cornibus mit seinen wunderbar witzigen Versprechern und der genialen Fähigkeit, sich in alles mögliche verwandeln zu können. Die Freunde sind schon eine einzigartiges Team. Immer wieder zum Totlachen auch der ebenso böse wie tollpatschige Luzifer Senior oder der eigentlich völlig unlustige, spröde Lehrer Holzapfel.

Ui, ist dieses neue Abenteuer spannend! Manche Szenen sind derart packend, dass es einem den Atem raubt. Luzie und seine Freunde geraten bis zum überraschenden Ende in mehr als eine extrem brenzlige Situation. Wir haben mit dem armen Luzie, der doch eigentlich nur eine schöne Geburtstagsfeier erleben möchte, ziemlich gelitten. Bei der ganzen Aufregung schafft es Autor Jochen Till trotzdem immer wieder, irre witzige Momente einzubauen: Cornibus drollige Ausdrucksweise, skurrile teuflisch-dämliche Dämonen, wiederholte Diskussionen über die Tragedauer von Unterhosen oder Rettungsaktionen der besonders bizarren Art. Erneut ein bitterböses, total komisches, schräges neues Höllenabenteuer. Für Leser von 8 bis 99 und jüngere Zuhörer ab sechs, die schwarzen Humor mögen und das Leben nicht ganz so ernst nehmen.

Bewertung vom 21.09.2020
Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1
Seeburg, Uta

Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1


sehr gut

Kulturclash 1894 in München: skurriler Krimi mit sehr spezieller Atmosphäre
„Einige der Gaffer hielten mittlerweile sogar Bierkrüge in den Händen. Es gibt wirklich kaum etwas, dachte Gryszinski bei sich, das den Bayern von seiner geliebten Gemütlichkeit abbringt.“
Der Preuße Wilhelm Freiherr von Gryszinski arbeitet 1894 erst seit kurzem in München als Sonderermittler für die Königlich Bayerische Polizeidirektion. Für ihn eine Herausforderung, sich den bayerischen Gepflogenheiten anzupassen. Und auch sein erster Kriminalfall hat es in sich: An der Isar wird ein Toter gefunden, eingehüllt in einen wertvollen Federumhang, daneben der Abdruck eines Elefantenfußes. Schon bald stellt sich heraus, dass die Aufklärung des Mordes über die Landesgrenze hinaus von politischem Interesse ist. Gryszinski muss sich entscheiden, wem seine Loyalität gilt: Bayern oder Preußen?

Dass Uta Seeburg das Schreiben Vergnügen bereitet, ist beim Lesen spürbar. Sie erzählt mit Witz und bringt trocken allerlei Kuriositäten auf den Punkt. Ihr Spiel mit der Sprache sorgt allerdings dafür, dass der Lesefluss mitunter ein wenig ins Stocken gerät, der Sprachstil stellenweise etwas sperrig wirkt. Trotzdem wird dadurch eine spezielle Atmosphäre erzeugt. Fast als würde ein nüchterner Preuße versuchen, sich den bajuwarischen Gepflogenheiten anzupassen...

Seeburgs Charaktere haben großen Unterhaltungswert: Da ist zunächst der sympathische preußische, etwas ungeschickte Ermittler Gryszinski, der stets korrekt ganz nach Vorschrift arbeiten möchte und in der theoretischen Wissenschaft der Kriminalistik bewandert ist. Er erkennt schnell, dass in Bayern die Uhren anders ticken. Seine Begeisterung für regionale kulinarischen Spezialitäten mutet fast bayrisch an. Seine Frau Sophie hat mir ebenfalls gut gefallen, sie hegt leidenschaftliches Interesse für die Literatur und steht ihrem Gatten öfter mit Ratschlägen aus Romanen zur Seite. Immer wieder amüsant auch die Auftritte der unbemerkt schleichenden Haushälterin Frau Brunner.
Der interessanteste Charakter ist wohl ein weiterer Preuße, der Verdächtige Eduard Lemke. Seine Villa sagt alles über den Mann mit der außergewöhnlichen Biographie aus.
Freilich setzt die Autorin allerhand Klischees ein, aber gerade das macht die einzelnen Figuren und bizarren Szenen so amüsant. Auch die Stadt München spielt hier eine besondere Hauptrolle. Gryszinski nennt sie „Kulissenstadt“, „als hätte jemand eine Schneekugel bis zum Rand mit Palästen, Tempeln und ganzen Boulevards vollgestopft“.

Der Mordfall scheint recht unspektakulär. Die Schatten, die der Fall wirft, sind hingegen alles andere als unbedeutend. Da geht es um weit mehr als um einen Todesfall, Verbrechen, Mord von größerem Ausmaß. Spannend, welche Verwicklungen und Zusammenhänge ans Tageslicht gelangen. Gryszinskis moralische Zwickmühle fasst ein Freund für ihn zusammen: „ (,,,) ein furchtbares Paradoxon. Halten sie sich an die die Wahrheit, richten Sie sich nach den urpreußischen Tugenden: Redlichkeit, Ehrlichkeit, Pflichtbewusstsein, Unbestechlichkeit, Gewissenhaftigkeit. Aber wenn sie diesen preußischen Tugenden treu bleiben, verraten Sie Preußen“.
Da fragt man sich als Leser natürlich: Wie wird sich Gryszinski entscheiden? Wem gehört seine Loyalität, Bayern oder Preußen? Und wer ist eigentlich „Der falsche Preuße“?
Wie kurios bayrische und preußische Eigenarten mitunter ausarten, zu welchen bizarren Verrücktheiten Größenwahn und Geld führen können, das ist alles höchst amüsant dargestellt. Und auch die allgegenwärtige Präsenz von bayrischen Köstlichkeiten wirkte auf mich äußerst anregend. Uta Seeburg lebt als Berliner selbst in München. Trotz aller Klischees macht es den Eindruck, als weiß sie, wovon sie schreibt, auch wenn Gryszinskis Fall fiktiv ist und zudem über 100 Jahre zurückliegt. Alles in allem hat mir ihr unterhaltsames, ungewöhnliches Debüt jedenfalls Spaß gemacht.

Bewertung vom 19.09.2020
Das schwarze Schaf
Roeder, Annette

Das schwarze Schaf


ausgezeichnet

Unkonventioneller Tierkrimi mit verzwicktem Fall und genialem Ermittlerduo

Wo steckt Gutti bloß? Gutti, der Hütehund von Baskeltorp, verschwindet von einem auf den anderen Tag fast spurlos. Texel, das schwarze Schaf des Bauernhofs und Profi im Deduzieren, möchte dringend Näheres über Guttis Verbleib herausfinden. Es fürchtet nämlich, dass sein Freund der Wolf von allen zu Unrecht des Verbrechens verdächtigt und zur Rechenschaft gezogen wird. Glücklicherweise trifft Texel auf den Maulwurf Dr. Winnewurp, der eigentlich nur gemütlich frühstücken will. Doch Texel lässt nicht locker, bis der ihm für die Aufklärung des Falls seine Unterstützung zusagt. Zu Winnewurps Leidwesen ist der Fall alles andere als einfach und unkompliziert...

Beim Vorlesen kommt man kaum zum Durchatmen, so temporeich, „dicht“ und witzig schreibt Annette Roeder. Da muss man sich schon sehr konzentrieren, um alle wichtigen Details mitzubekommen, aber darin liegt gerade der Reiz des Buchs. Kinder ab acht Jahren können die Geschichte vermutlich schon eigenständig lesen, jüngere ab sechs haben beim Vorlesen sicher großen Spaß. Stefanie Jeschkes bunte Illustrationen sehen ausgesprochen drollig und witzig aus. Bei meinen Kindern kamen sie sehr gut an, insbesondere das originelle Daumenkino des kleinen Regenwurms unten. Ein liebevolles, verstecktes Detail, das uns erst später bewusst wurde.

Individuelle, originelle Figuren gibt es viele in Kinderbüchern. Aber Annette Roeders Protagonisten sind schon etwas ganz Besonders, die stechen definitiv hervor. Da ist zunächst Schaf Texel, das sich zwar mit Deduktion prima auskennt, von Gefühlen aber keine Ahnung hat, was es manchmal auch ziemlich forsch und mutig erscheinen lässt. Dafür ist der eher bequeme Maulwurf Dr. Winnewurp Experte in Sachen Empathie. Die beiden erinnern stellenweise an Sherlock Holmes und seinen Assistenten Dr. Watson. Holmes-Fans werden sehr viele Anspielungen auf ihr Idol entdecken. Auch die anderen ungewöhnlichen Charaktere sind erwähnenswert: ein freundlicher Wolf, verliebte Schafszwillingsmädchen, der unscheinbare Hase vom Stall, eine hochherrschaftliche Katze, ein dominanter Hund oder ein durchgedrehtes Schwein, das zuviel vergorenes Obst schnabuliert hat. Eine großartige, absurd-witzige Truppe!

Wo ist denn nun Gutti? Wurde er wirklich entführt? Das spannende Rätsel von Baskeltorp hält die Leser durchgehend in Atem. Ziemlich komplex und ganz schön verzwickt! Da muss man beim Lesen ganz genau aufpassen und darf sich nicht von Vorurteilen leiten lassen, wenn man das Rätsel lösen will. Aber auch „zwischentierlich“ passiert allerhand nebenher. Der ängstliche Winnewurp wird durch den Kontakt zu Texel immer mutiger und Texel lernt Gefühle kennen. Beeindruckend, welche Kräfte Freundschaft alles so freisetzt! Und ebenso beeindruckend, dass Autorin Annette Roeder diese Botschaft ganz beiläufig, subtil und überhaupt nicht plump vermittelt. Ein freches, witziges, unkonventionelles, absolut lesenswertes Detektivabenteuer für alle Tier- und Rätselfreunde.

Bewertung vom 19.09.2020
Sam Wu - Hat KEINE Angst vor Geistern / Sam Wu Bd.1
Tsang, Katie;Tsang, Kevin

Sam Wu - Hat KEINE Angst vor Geistern / Sam Wu Bd.1


ausgezeichnet

Vom erschrockensten Geisterjäger der Welt: einfallsreich, überdreht und total witzig

Nein, Sam Wu hat absolut überhaupt keine Angst vor Geistern. Höchstens ein kleines bisschen Angst vor dem Geisterkönig. Aber vor dem fürchtet sich selbst Sams Lieblingsheld Raumfahrer Jack. Und dass man Respekt vor Raubkatzen und Schlangen hat, ist ja auch nicht weiter ungewöhnlich, findet Sam. Leider halten alle anderen Kinder Sam seit dem Vorfall während des Schulausflugs, der nie wieder erwähnt werden darf, für einen Angsthasen. Das kann Sam nicht auf sich sitzen lassen und beschließt, mit einem treuen tierischen Begleiter ein heldenhaftes Abenteuer zu bestehen, um es allen zu beweisen.

Katie und Kevin Tsang schreiben sehr lebendig und extrem witzig aus Sams Sicht. Als Leser hat man das Gefühl, Sam spricht einen direkt an. Das macht das Ganze sehr interessant und abwechslungsreich, wir haben jedenfalls bei der Lektüre sofort ein besonderer Zugang zu Sam entwickelt. Das Layout des Buchs wirkt auf den ersten Blick recht wild. Im Text werden Wörter immer wieder in unterschiedlicher Schriftart oder fett gedruckt, weitere graphische Elemente wie Ausrufezeichen oder Blitze sind eingefügt, außerdem betonen Pfeile Wichtiges. Schwarze Seiten zeigen, dass es gerade dunkelt ist. Nathan Reeds comicartige Bilder passen sehr gut. Ein bisschen musste ich mich an die scheinbar unstrukturierte Gestaltung des Buchs gewöhnen, doch schließlich empfand ich sie als stimmig, eben genauso wild und aufregend wie Sams Leben. Für Leser ab sieben Jahren ist die besondere Aufmachung von „Sam Wu hat keine Angst vor Geistern“ sicher motivierend. Und auch Kinder ab fünf werden beim Vorlesen an den originellen, klaren und ausdrucksstarken Illustrationen ihre Freude haben.

Sam Wu ist überaus drollig und liebenswert, aber unter uns geschrieben ein ziemlicher Angsthase: er hat extreme Angst vor Geistern- insbesondere vor dem fürchterlichen Geisterkönig- der Katze seiner Schwester Lilly und Schlangen, auch wenn sie ganz klein sind. Sam ist der größte Fan der Fernsehserie Space Blasters, die leider keiner seiner Mitschüler kennt. Das macht ihn für seine Klassenkameraden nicht gerade interessant. Sein Einfallsreichtum, seine Echtheit, seine Phantasie sorgen aber zumindest dafür, dass ihm seine zwei besten Freunden große Sympathie entgegenbringen. Diese sind Zoe, die Größte, und Anton, der Schlauste der Klasse. Und wer will schon mit Ekel Ralf Philip Zinkermann befreundet sein? Sam Wu freut sich lieber darüber, dass er mit Lilly eine unerschrockene, sehr mutige kleine Schwester hat, die ihn notfalls beschützen kann.

Wird Sam Wu allen beweisen können, dass er kein Angsthase ist und überhaupt keine Angst vor Geistern hat? Ziemlich unterhaltsam, nur ganz selten furchterregend und gruselig, aber hauptsächlich wunderbar absurd, abgefahren und lustig, wie Sams normales Leben zum Geisterjägerabenteuer mutiert und dabei eigentlich trotzdem Alltag bleibt. Meinen Kindern hat Sam Wus erstes Abenteuer jedenfalls so gut gefallen, dass wir es in einem Rutsch ohne Pause durchlesen mussten. Für alle, die witzig überdrehte Geschichten lieben und vielleicht auch ein kleines bisschen Angst vor Geistern und allem möglichen anderen haben. Ihr seid nicht allein!

Bewertung vom 18.09.2020
Wer auf dich wartet / DCI Jonah Sheens Bd.2 (eBook, ePUB)
Lodge, Gytha

Wer auf dich wartet / DCI Jonah Sheens Bd.2 (eBook, ePUB)


gut

Solider, klassischer Krimi mit Längen

Aidan möchte mit seiner Freundin Zoe skypen, doch zum Gespräch der beiden kommt es nicht. Stattdessen erkennt er auf dem Bildschirm nur Zoes leeres Zimmer und den Schatten eines Eindringlings, es folgen verdächtige Geräusche eines Kampfes im Hintergrund und dann ist nur noch Stille zu hören. Aidan meldet den Vorfall bei der Polizei anonym, ohne seinen Namen und die Adresse des Tatorts anzugeben. Als die Polizei am nächsten Tag in Zoes Wohnung eintrifft, kann Zoe nur noch tot aufgefunden werden.

Gytha Lodge schreibt klar und gut verständlich. Sie wechselt immer wieder die Perspektive, mal erzählt sie von einer Zeit vor dem Mord, dann richtet sie das Augenmerk auf die Phase der Mordermittlung. Dabei stehen stets unterschiedliche Personen im Fokus.

Die Figurenkonstellation in „Wer auf dich wartet“ ist relativ übersichtlich gehalten. Neben dem Polizeiteam, das das Verbrechen aufklären soll, spielen Mordopfer Zoe, ihr Exfreund Aidan und dessen Frau Greta, Zoes Freundinnen Maeve und Angeline, Cafebesitzer Victor und Zoes Vermieter Felix entscheidende Rollen. Durch die nicht chronologische Erzählweise wird zunehmend klarer, wie die einzelnen Charaktere miteinander verbunden sind, die teils ungesunden und deprimierenden Beziehungsgeflechte treten dabei immer deutlicher hervor. Leider fiel es mir sehr schwer, für irgendeine der beteiligten Figuren Sympathien zu entwickeln.

Ein klassischer Kriminalroman, in dem im Kreis der Verdächtigen der Täter zu finden ist, sinnvoll und logisch aufgebaut, die Auflösung ist logisch, nachvollziehbar und stimmig. Auf mich wirkte der Plot aber stellenweise zu konstruiert. Ich war beim Lesen nicht so sehr gepackt und gefesselt, wie ich es von der spannenden Handlung her eigentlich erwartet hätte. Gerade im Mittelteil empfand ich einige Kapitel als recht langatmig. Alles in allem ein solider, ausgewogener Krimi, der allerdings nicht herausragt.

Bewertung vom 16.09.2020
Achtung, Übernachtung!
Städing, Sabine

Achtung, Übernachtung!


sehr gut

Wenn ein blaues Gespenst Zeuge eines Verbrechens wird: unverhofftes, originelles Detektivabenteuer

So eine bodenlose Gemeinheit! Hühnchens Eltern sind zu einem Kostümfest eingeladen, aber Hühnchen darf nicht mit. Hühnchen überredet seine Eltern zumindest, seinen Freund Matz am Abend der Feier bei ihm übernachten zu lassen. Die beiden entwickeln einen ausgefeilten Plan, wie sie doch noch unbemerkt an der Feier teilnehmen können. Dass sie dann auf der Party Detektiv spielen müssen, damit hätten sie allerdings überhaupt nicht gerechnet...

Sabine Städing schreibt angenehm, gut verständlich, kindgerecht und lebendig. Ein Vorlesebuch für Kinder ab fünf Jahren. Schüler ab sieben, acht Jahren können die Geschichte vermutlich schon ohne Hilfe eigenständig lesen. Anna-Lena Kühlers hübsche, passende Illustrationen sorgen dabei sicherlich für Abwechslung und steigern die Lesemotivation.

Hauptfigur Alexander Huhn, genannt Hühnchen, hat meinen Kindern und mir gut gefallen. Ein netter, sympathischer, einfallsreicher, etwas naiver, willensstarker und umtriebiger Junge. Er und sein Freund Matz ergänzen sich prima. Eine Freundschaft durch dick und dünn! Auch Hühnchens Eltern und ihre ehrliche, liebevolle Beziehung zu ihrem Sohn sind schwer in Ordnung.

Werden es die Freunde schaffen, unbemerkt auf die Party zu kommen? Wir haben den beiden die Daumen gedrückt und gestaunt, was sie sich alles ausdenken, um ihr Ziel zu erreichen. Da mussten wir manchmal schon ziemlich schmunzeln, was für witzige Ideen sie haben und zu welchen komischen Momenten ihre Pläne so führen. Die Begeisterung der Jungs für ihr Vorhaben ist sehr gut zu spüren. Da möchte man am liebsten selbst noch einmal Kind sein, um den einfachen Alltag als aufregendes Abenteuer erleben zu können. „Achtung Übernachtung“ braucht definitiv keinen exotischen Schauplatz, keine besonders effektvolle Handlung, um einfach gut zu unterhalten. Ein nette, kurzweilige Geschichte aus der Lebenswelt der Kinder mit Krimielementen und viel Einfallsreichtum und Humor.

Bewertung vom 11.09.2020
Arthurs wildes Hundeleben
Abidi, Heike

Arthurs wildes Hundeleben


sehr gut

Auf den Hund gekommen - irre komische Körpertauschgeschichte

Wirklich alle anderen Kinder haben ein Haustier, nur Arthur nicht. Dabei hätte er so gerne einen Hund, aber seine Eltern lassen sich einfach nicht überreden. Während Papas ehemaliger Arbeitskollege Manfred und seine Frau Evelyn in den Urlaub fahren, darf Arthur auf deren Hund Lucky aufpassen. Arthur freut sich riesig, Lucky weniger. Das Tier mag generell keine Zweibeinerwelpen und Arthur kennt sich mit Hunden eigentlich überhaupt nicht aus, was Lucky natürlich schnell merkt. Dann passiert etwas Unvorstellbares: Als Arthur und Lucky am Morgen aufwachen, haben sie ihre Körper getauscht. Arthur, der alles andere als ein Hundeexperte ist, muss jetzt als Hund leben und Lucky als Menschenkind. Wenn das mal nicht für totales Chaos sorgt....

Heike Abidi schreibt in der Ich-Perspektive abwechselnd aus Arthurs und Luckys Sicht. Das tut sie spritzig, gut verständlich, nachvollziehbar und sehr witzig. Barbara Fisingers amüsante, treffende Illustrationen sorgen dabei für Abwechslung und Auflockerung. „Arthurs wildes Hundeleben“ ist für Leser ab acht Jahren geeignet.

Arthur und Hund Lucky kommen gleichermaßen zu Wort. Arthur ist ein netter Junge, der sich zwar sehnlichst einen Hund wünscht, aber sich eigentlich mit dem Thema Hund noch nicht näher beschäftigt hat. Er wirkt ein wenig blauäugig und naiv, weiß nicht, welche Bedürfnisse Hunde wirklich haben und wie sie sich verhalten. Erst als er selbst ein Hund ist, weiß er, was es bedeutet, mit einem Hund zu leben. Lucky hat einige Vorurteile, er mag keine Kinder, die er „Zweibeinerwelpen“ nennt. Beim Körpertausch kommen sich die beiden näher, werden Freunde und lernen viel über sich selbst und den anderen.

Kann der Körpertausch auch wieder rückgängig gemacht werden? Meine Kinder und ich fieberten mit Arthur und Lucky, die nicht ganz so glücklich mit der neuen Situation sind, aber keinen Plan haben, was sie tun müssen, um alles wieder auf Anfang zu setzen...
Ganz schön spannend, aber nicht nur das: Absolut absurd und witzig, was ein Hund als Mensch und umgekehrt ein Mensch als Hund alles so anstellen kann. Eine wirklich originelle Idee, höchst unterhaltsam umgesetzt. Luckys unbeholfenes und merkwürdiges Verhalten als Junge hat für sehr viele erheiternde Momente gesorgt und zu extrem witzigen Gesprächen geführt. Es ist eben alles andere als einfach, plötzlich nicht mehr in der eigenen Haut zu stecken.
Ein phantasievolles, originelles, komisches und spannendes Kinderbuch für Hundefreunde und solche, die es werden wollen.

Bewertung vom 10.09.2020
Bären füttern verboten
Elliott, Rachel

Bären füttern verboten


ausgezeichnet

So traurig wie tröstlich - ein großartiger Roman über menschliche Beziehungen

„Ich fühle mich überhaupt nicht wie ein Mensch (....)Die Welt um einen herum wird intensiv und langsam, und der Körper bewegt sich mit animalischer Präzision. Je größer das Risiko, desto stiller der Kopf. Es gibt keine Angst, keine Sorgen, keine Vergangenheit und keine Zukunft. Nur dieses Anheben des Beins. Nur dieses Ausstrecken des Arms. Es ist die reinste Form von Freiheit, die Sydney je erlebt hat“.
Die 47-jährige Sydney ist leidenschaftliche Freerunnerin, findet in der Sportart Ausgleich und Ablenkung, vergisst dabei ihre Sorgen. Sie kehrt nach dreißig Jahren nach St.Ives zurück, um sich dort ihrer Vergangenheit zu stellen, den Erinnerungen an einen Sommer, der alles veränderte. Als sie in einem kurzen Moment die Kontrolle verliert, setzt das eine Kette von Ereignissen in Gang, die viel mehr Menschen betrifft als vermutet.

Einfach macht es Autorin Rachel Elliot ihren Lesern nicht. Sie schreibt angenehm, treffend, präzise und direkt, oft humorvoll und scharfsinnig. Ihr multiperspektivischer Stil bezieht sich sowohl auf die Sichtweise verschiedener Personen als auch auf verschiedene Zeitpunkte. Da habe ich als Leserin -wie auch so manche Hauptfigur- schon mal die Orientierung verloren. Aber im Laufe der Geschichte lernt der Leser die Charaktere besser kennen und unterscheiden, alles wird klarer. Wie ein Puzzle fügen sich die einzelnen Kapitel zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen.

Eine ganze Reihe ungewöhnlicher Persönlichkeiten versammeln sich rund um Rachel und St. Ives. Da ist zunächst Rachel, die seit einem tragischen Erlebnis in der Kindheit nur noch glücklich ist, wenn sie Freerunning betreibt. Richtige Nähe lässt sich auch von Freundin Ruth selten zu. Besonders problematisch ist ihr Verhältnis zu Vater Howard: „Und wenn er die Hand ausstreckt, werde ich nie wissen, ob er damit sagt, komm her oder bleib weg“, erzählt Sydney. Howard schafft es einfach nicht, den frühen Tod seiner Frau Ila zu akzeptieren. Er hat Ila auf ein Podest gestellt, spricht in seiner Vorstellung immer noch mit ihr und lässt nicht zu, dass irgendjemand auch nur annähernd ihren Platz einnimmt. Zur Ruth, der Lebensgefährtin seiner Tochter Sydney hat er das Verhältnis, das er eigentlich mit seiner eigenen Tochter haben sollte. Ruth hält mit ihrer grenzenlosen Geduld so vieles zusammen, was eigentlich versehrt ist. Auch Dentalhygienikerin Maria, die Sydney in St. Ives kennenlernt, lebt in einer nicht intakten Beziehung mit Jon, mit dem sie wenig verbindet. Als Maria in Sydneys Leben tritt, ändert sich einiges im Leben aller Beteiligten.

Rachel Elliot hat von Berufs wegen als Psychotherapeutin viel mit Mensch zu tun. Das merkt man ihrem Werk an, sie beobachtet und kennt die Eigenarten, Schwächen, Stärken und Träume der Menschen ganz genau. Selten habe ich einen Roman gelesen, in dem so viel Treffendes über menschliche Beziehungen geschrieben wird: „Du machst ein Riesentheater darum, dass du kein Theater willst“ oder „Du tust es schon wieder. (..) Mich für etwas anmachen, was ich gar nicht gesagt habe“.
In „Bären füttern verboten“ geht es um allerlei komplizierte Beziehungen, aber auch um Trauer, Traumata und die Unfähigkeit, Dinge zu akzeptieren und sich und sein Leben zu ändern. So traurig die Situation und der Roman anfänglich ist, so tröstlich endet das Buch. Die Figuren lernen neue Menschen kennen, die sie trotz eigener Probleme stärken. Da fühlen sich Gespräche schließlich an „wie eine Reise, auf der man die falsche Abzweigung nimmt und sich verläuft und an einem Ort landet, den man von allein nie gefunden hätte“. Manchmal braucht es etwas länger, bis wir wieder Hoffnung finden. Rachel Elliots Roman zeigt aber eindrücklich, sie ist eigentlich immer da, manchmal allerdings ganz schön versteckt. Irgendwann wird sich die Zuversicht schon durchsetzen. Ein großartiger Roman über Trauer, Verlust, Verarbeitung, Vergebung und Neubeginn, vielfältig, so traurig

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.09.2020
Elfie und das magische Eichhörnchen

Elfie und das magische Eichhörnchen


sehr gut

Magische Detektivgeschichte mit krummen Reimen zum Schieflachen

Äußerst merkwürdige Dinge geschehen in letzter Zeit in Elfies Leben. Im Wipfelschloss, dem Baumhaus und Geheimquartier von Maya und Elfie finden die zwei Mädchen ein geheimnisvolles Kästchen. Nur Elfie kann es öffnen und entdeckt darin eine mysteriöse Nachricht, dass sie die Freundin eines weißen, weisen Tieres werden soll. In der Nacht erhält sie auch noch überraschenden Besuch von einem weißen Eichhörnchen, das sie in ungelenken und ziemlich unverständlichen Reimen vor Gefahr warnt. Und das ist erst der Anfang. Das Tier gibt ihr immer wieder Rätsel auf und bei der Entschlüsselung kommt es oftmals zu Missverständnissen und peinlichen Situationen. Dass nur Elfie das weiße Eichhörnchen, das sie Krümel nennt, verstehen kann, macht die Sache nicht einfacher. Wie soll sie ihre beste Freundin Maya, die ziemlich gut im Knobeln und Rätsellösen ist, nur davon überzeugen, dass gerade ziemlich viel unerklärliche Magie passiert, ohne dass die sie für komplett verrückt hält?

„Elfie und das magische Eichhörnchen“ liest sich angenehm, schön flüssig und humorvoll. Autorin Susanne Rauchhaus schreibt aus Elfies Sicht und formuliert altersgemäß für die Zielgruppe von Kindern ab acht Jahren. Elfie spricht den Leser anfangs direkt an, dadurch wirkt der Sprachstil sehr lebendig. Das Cover und die wenigen Illustrationen am Kapitelanfang machen allerdings einen leicht altbackenen Eindruck, scheinen fast aus der Zeit gefallen. Von der graphischen Gestaltung her, hätte das Buch auch aus den 80er Jahren stammen können. Für mich ein „nostalgisches“, unmodernes Cover, aber vielleicht ist das beabsichtigt.

Elfie ist ein aufgewecktes, nettes Mädchen. Als zweitältestes Kind in einer Familie mit vier Kindern ist sie Trubel gewohnt und macht natürlich einiges mit. Sie ist rücksichtsvoll und sehr sozial, hat Phantasie und glaubt an Magie, zumindest ein bisschen. Ihre neugierige, scharfsinnige Freundin Maya ist Realistin durch und durch, sucht für alles logische Erklärungen. Die Zwei ergänzen sich ziemlich gut, sind aber nicht immer einer Meinung. Und dann ist da ja noch der Neue, der geheimnisvolle Noah, der einen besonderen Draht zu Raben hat. Sehr gerne mochten meine Kinder übrigens Krümel, das weiße Eichhörnchen. Krümel ist wirklich drollig und besticht durch seine herrlich direkte Art.

Ganz schön viele Rätsel gilt es für Elfie und Maya zu lösen. Wie gelangt denn plötzlich das Kästchen ins Baumhaus? Was bedeuten die seltsamen Reimbotschaften? Was hat es mit den mysteriösen Raben auf sich? Diese Fragen machen „Elfie und das magische Eichhörnchen“ ziemlich spannend. Krümel mit seinen ziemlichen schlechten, aber witzigen Reimen sorgt zur Auflockerung für witzige Szenen und einige Lacher. Das ungewöhnliche Ende kommt wirklich überraschend und macht definitiv Lust auf mehr. Ein fesselndes, witziges Kinderbuch mit viel Nusskuchen für alle, die gerne knifflige Fälle lösen und Geheimnisse und etwas Magie mögen. Wenn es nach uns ginge, könnten Elfie, Krümel und Co in Serie gehen.

Bewertung vom 02.09.2020
Zurück in Sommerby / Sommerby Bd.2 (Audio-CD)
Boie, Kirsten

Zurück in Sommerby / Sommerby Bd.2 (Audio-CD)


ausgezeichnet

Kleines Glück zum Hören für die ganze Familie

Endlich wieder Sommerby: Martha, Mikkel und Mats verbringen die Herbstferien bei Oma Inge in Sommerby, ohne Telefon und Internet, dafür in ziemlicher Idylle. Eigentlich könnte alles so schön sein, doch als der fiese Makler wieder auftaucht und Oma Inge erneut unter Druck setzt, ihr Haus zu verkaufen, ist die Stimmung schnell getrübt. Und dann macht Martha auch noch eine unschöne Entdeckung, als sie Enes wiedertrifft.

Kirsten Boie schreibt sehr angenehm und kindgemäß. Sprecherin Julia Nachtmann setzt ihren Text für die Hörbuchversion perfekt um. Sie liest so, dass man ihr einfach zuhören muss und sich der Geschichte nicht entziehen kann, gut betont und lebendig. Den einzelnen Charakteren verleiht Julia Nachtmann individuelle Stimmen, man erkennt die Figuren sofort wieder. Vor allem ihre Interpretationen von Mats und Oma Inge finde ich sehr gelungen. Kaum zu glauben, dass hier wirklich nur eine einzige Person spricht.

Ganz wunderbare Menschen trifft man in Sommerby. Da ist natürlich Oma Inge, die manchmal etwas harsch wirkt, ihre Gefühle nicht immer unter Kontrolle hat, Fehler macht, mitunter zu Notlügen greift, aber im Grunde doch nur das Beste für ihre Enkel will. Martha ist für ihr Alter sehr reif, verständnisvoll und einfühlsam. Sie beobachtet genau und bekommt auf diese Weise vieles mit, was anderen vermutlich leicht entgehen würde. Martha ist kein kleines Kind mehr, hat erste Gefühle für einen Jungen und sorgt sich darum, sich nicht „peinlich zu machen“ und selbstverständlich um Oma Inges Zukunft. Keine einfache Situation für sie. Aber auch Mikkel, der leidenschaftliche Tierfreund mit dem großen Herzen und der einfallsreiche, pfiffige Mats sind ganz besondere Jungen, die es einem unmöglich machen, sie nicht zu mögen. Und dann gibt es ja auch noch Krischan Boysen, auf den immer Verlass ist.

Es ist idyllisch in Sommerby. Ein Stück heile Welt, das aber durch die fiesen Machenschaften des Maklers bedroht wird. Das macht die Geschichte ganz schön spannend. Auch nebenher passiert allerhand: Wie geht es mit Martha und Enes weiter? Wird Mats wie Astrid Lindgrens Pelle auch ausziehen? Und wird Mikkel am Ende doch noch zum Retter hilfloser Tiere?
Langeweile ist trotz der ruhigen, angenehmen Erzählweise Fehlanzeige. Gut gefallen hat mir, dass Kirsten Boie immer wieder Bezug auf Klassiker der (Kinder-)Literatur nimmt, Matha schmökert in „Vom Winde verweht“, Mats bekommt als Gute-Nacht-Geschichte „Rasmus und der Vagabund“ oder „Pelle zieht aus“ vorgelesen. Das weckte bei mir schöne Kindheitserinnerungen.
Dass wichtige Themen wie Tierquälerei oder die Geschlechterrollen ganz beiläufig behandelt werden, ohne dass das aufdringlich und aufgesetzt wirkt, finde ich sehr angenehm. In „Zurück in Sommerby“ geht es um Missverständnisse, langjährige Konflikte, Lügen und Notlügen, miteinander Reden und Versöhnung. Ganz schön viel enthalten in diesem Hörbuch, das aber trotzdem zu keiner Zeit überfrachtet wirkt.
Immer wieder werden kleine Wahrheiten eingeflochten, die die Dinge treffend auf den Punkt bringen: Wer sich wichtig fühlt, ist glücklich oder das Nicht-verzeihen-Können ist am schlimmsten für denjenigen, der nicht vergeben kann. Oft könnten wir uns das Leben etwas einfacher machen, wenn wir uns dabei nicht immer selber im Wege stehen würden und die Dinge auch so klar sehen könnten wie manchmal Martha oder Krischan Boysen. Ein wunderbares Wohlfühlhörbuch nicht nur für Kinder, sondern für alle die, die das Meer, kleine Abenteuer, Bücher, Natur und ruhige, besondere Geschichten lieben.