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Benutzername: 
CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 21.11.2022
Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum
Stehn, Malin

Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum


sehr gut

„Happy new year“ ist mir durch das ungewöhnliche Cover ins Auge gesprungen- pinke Blüten in einer Art Eisblock. Ich muss sagen, im Nachhinein finde ich das Cover wenig passend und überhaupt nicht aussagekräftig, halte es aber immer noch für einen Blickfang. Das Buch, dessen Handlung sich eher langsam entfaltet, hat mir gut gefallen. Nicht zuletzt, weil das Ende doch sehr unvorhersehbar war.

Zum Inhalt: es ist Silvester und während ihre Teenager-Töchter gemeinsam eine Party veranstalten feiern die Freundinnen Lollo und Nina mit ihren Familien und Nachbarn ins neue Jahr. Dich der frohe Start verblasst, als Lollos Tochter am nächsten Tag nicht nach Hause kommt. Was ist mit Jennifer geschehen? Und warum verhält Ninas Mann sich so komisch?

Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven der Hauptcharaktere erzählt, jedes Kapitel trägt zudem eine Datumsangabe, was ich vor allem bei den Rückblenden sehr hilfreich fand, um sie zeitlich einordnen zu können. Die Geschichte beginnt recht zügig am Silvesterabend, schon da zeigt sich Streitpotential, erste Geheimnisse kommen ans Licht. Bereits zu Beginn der Geschichte gibt es ein Kapitel, das auf den weiteren Verbleib und das Schicksal von Jennifer hindeutet.

Der Mittelteil hat sich in meinen Augen dann ein bisschen gezogen. Die Tage plätschern ins Land, die typische polizeiliche Ermittlung läuft. Aber es tut sich einfach nichts. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Tempo und Spannung gewünscht, der insgesamt sehr ruhige Spannungsroman ist hier fast zum Stillstand gekommen.
Gegen Ende kommt nochmal Schwung in die Ermittlungen und es gibt ein paar brisante Enthüllungen, auch wenn einige eher als Andeutungen laufen. Das Ende war wirklich stark konstruiert und hat für mich nochmal was rausgerissen.

Insgesamt ist das Buch gut geschrieben. Die Sprache ist im ganz normalen Alltagsslang gehalten und der Erzähltonus eher ruhig. Das Buch hat mich trotz der Längen im Mittelteil gut unterhalten.

Bewertung vom 21.11.2022
Under One Roof – Liebe unter einem Dach (eBook, ePUB)
Hazelwood, Ali

Under One Roof – Liebe unter einem Dach (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich hab leider vorab nicht gemerkt, dass es sich um einen Kurzroman handelt und war daher sehr überrascht, dass das Büchlein nur knapp über 100Seiten zählt. Ich bin kein Freund von Kurzgeschichten und Kurzromanen, einfach weil ich finde, dass darin kein Raum für Tiefe und große Emotionen ist. Trotzdem war ich natürlich neugierig auf Ali Hazelwoods neustes Werk, einfach weil ich ihre Geschichten liebe.

Zum Inhalt: Umweltwissenschaftlerin Mara hat mit ihrer Stelle bei der EPA ihren Traumjob ergattert. Und da ihr ihre Freundin und Mentorin ein Haus hinterlassen hat, kann das Abenteuer Washington beginnen. Wäre da nicht Maras unfreiwilliger Mitbewohner Liam, dem die andere Hälfte des Hauses gehört und der keine Lust auf eine Zwangs-WG hat. Doch während noch die Fetzen fliegen, beginnt es auch ganz gewaltig zu knistern

Ich bin riesiger Fan von „from enemies to lovers“- Geschichten. Schade finde ich es immer nur, wenn mir der Prolog schon das, zugegeben vorhersehbare, Ende der Geschichte spoilert. Und das bei einem Buch das eh nur knapp 100 Seiten hat. Muss das sein? Das ist zugegebenermaßen mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch, abgesehen natürlich davon, dass ich gerne noch ein paar Seiten mehr gehabt hätte.

Die Geschichte ist wirklich schön und zählt mit dem Kapitel quasi den Countdown zum Prolog runter. Mara und Liam sind tolle Protagonisten und ich hab die Mädelsclique um Mara direkt von Beginn an ins Herz geschlossen. Die Lästerattacken via Zoom sind einfach zu herrlich. Ich freue mich jetzt schon auf die Geschichten über die anderen beiden Mädels. Und Liam- hach der ist einfach zuckersüß.

Was ich ab dieser Geschichte so mag ist, wie viel Humor darin steckt. Ich hab irgendwann aufgehört aktiv mitzuzählen wie oft ich lautstark aufgelacht habe, weil die Handlung geradezu lächerlich witzig ist. Einfach großartig, wie leicht und einnehmend Ali Hazelwoods Geschichten immer sind.

Ich fand diese Geschichte super. Hätte mir da auch gut ein ganzes Buch von vorstellen können.

Bewertung vom 21.11.2022
Proof of Hope / Proof of Love Bd.1
Dawson, April

Proof of Hope / Proof of Love Bd.1


sehr gut

„Proof of Hope“ ist ein klassischer Liebesroman und der erste Band der „Proof of Love“-Reihe. Was mich gleich angesprochen hat, war die surreale Situation, dass die Protagonistin eine Agentur für Treuetestung betreibt. Chaos schien mir also vorprogrammiert. Das Cover ist mir persönlich zu kitschig, psst aber zum Roman und zum Inhalt.

Zum Inhalt: Rory und ihre Schwestern betreiben eine Agentur, die Treuetests anbietet. Um expandieren zu können benötigen sie einen Investor. Und das ist der Moment, wo Elijah auf der Bildfläche erscheint. Der smarte Geschäftsmann ist genau Rory Typ- aber als potentieller Geschäftspartner natürlich tabu. Trotzdem kann sie die Anziehung zu ihm nicht leugnen und auch nicht, dass sie zum ersten Mal vielleicht mehr will, als nur eine flüchtige Affäre.

Das New Yorker Setting und den Background der Handlung mit der Treuetest-Agentur fand ich sehr gelungen und mal was neues. Zumindest kann ich mich nicht erinnern in letzter Zeit etwas ähnliches gelesen zu haben. Rory und ihre Schwestern waren mir auf Anhieb auch direkt sympathisch und ich hab super in die Story reingefunden.

Da die Handlung in einen Zeitraum von etwas mehr als vier Wochen spielt könnte man hier schon fast von einer Slow-burn Romance reden. Das gefällt mir deutlich besser als das oft übliche „einmal gesehen und zack unsterblich verliebt, Liebe gestanden und geheiratet“. Wirkt auf jeden Fall deutlich authentischer und hat mir gut gefallen. Es knistert jeden Falls ordentlich in diesem Buch.

Was mich beim Lesen immer wieder gestört hat waren die Gender-Sternchen. Das war in meinen Augen einfach zu viel des Guten und sieht halt auch doof aus.

Für mich war dieses Buch ein seichter Liebesroman, in dem sich auch viel um das Thema Familie dreht. Insgesamt passiert auf den knapp 400 Seiten auch wahnsinnig viel im privaten und familiären Umfeld der Protagonisten, was schon ein bisschen zu viel war, um sich als Leser auf alles einzulassen. Das ist der Tiefe einfach abträglich. Insgesamt aber ein solider Auftakt und ich würde auch Band 2 lesen.

Bewertung vom 14.11.2022
Shorty
Maurer, Jörg

Shorty


gut

Für mich ist „Shorty“ eines dieses Bücher bei denen ich mich im Nachhinein frage „was zum Teufel habe ich da eigentlich gelesen?“. Ich habe bisher noch keine anderen Bücher des Autors Jörg Maurer gelesen und wusste deshalb nicht, was mich erwartet. Der Klappentext spricht bereits von Alien aber dass es tatsächlich um ein alienbasiertes Weltuntergangsszenario geht, das hatte ich irgendwie nicht erwartet.

Zum Inhalt: Shorty hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, er ist vielfältig talentiert und interessiert, aber er schafft es nicht bei einer Sache zu bleiben. Bei einem Elektrikerjob für ein Architekturbüro lernt er die Zeichnerin Bluna kennen. Doch bevor er sie um ein Date bitten kann, beginnt er Stimmen zu hören. Ein Alien kontaktiert ihn. Die extraterrestrische Welt ist auf Shortys Hilfe angewiesen. Und der? Sieht seine Chance zu glänzen gekommen.

Das Buch hat einen sehr eigenwilligen Schreibstil. Es gibt immer wieder Passagen, die den Leser direkt adressieren, fast wie ein Talkmaster. Immer wieder werden „Faktenchecks“ in die Handlung eingeschoben, deren Sinn sich mir aber ehrlich gesagt bis zum Schluss nicht so recht erschlossen hat. Die Haupthandlung erzählt die Geschichte um Shorty, aber auch hier wird, fast wie bei einem Film, immer mal weggeblendet vom Hauptgeschehen, um Nebenschauplätze zu beleuchten.

Jedes neue Kapitel beginnt mit einem Zitat bei dem es mehr oder weniger um den Untergang der Welt oder die Vernichtung von Teilen davon geht. Ich hab ehrlich gesagt echt nicht gedacht, dass dieses Buch wirklich eine Aliengeschichte ist und vor allem zu Anfang noch auf den Aha-Moment gewartet, der alles ins rechte Licht rückt. Die Geschichte ist reichlich skurril und wirklich komplett anders, als alles mit dem ich gerechnet habe. Es fällt mir daher auch wirklich schwer, meiner Rezension eine Sternebewertung zu geben, denn einerseits habe ich mich trotz allem überrascht und unterhalten gefühlt, andererseits hat mir das Thema an sich überhaupt nicht zugesagt. Bis zum Schluss bin ich mit diesem Buch nicht warm geworden und sehe mich einfach absolut nicht als Zielgruppe. Für mich ein interessanter Ausflug in ein etwas anderes Lesevergnügen, empfehlen würde ich das Buch aber vermutlich eher Fans von Jörg Maurer oder jemanden, der Lust auf eine schräge, nicht ganz gradlinige Erzählung hat, die nicht von dieser Welt ist.

Bewertung vom 14.11.2022
They Who Guard The Night / Night Shadow Bd.1
Cardea, Laura

They Who Guard The Night / Night Shadow Bd.1


gut

„They who guard the night“ besticht durch sein richtig cooles Design. Ich liebe die Covergestaltung und dass es keinen herkömmlichen Klappentext hat. Im Inneren versteck sich eine Karte der Arrondissements von Paris inklusive einer Legende, welcher Gottheit sie zugeordnet sind. Auch die kleine Zeichnung über den Kapitelüberschriften gefällt mit sehr gut und gibt dem ganzen einen besonderen Touch.

Zum Inhalt: Paris im 19. Jahrhundert. Odettes Familie gehört zur Arbeiterschicht, dem Vater ist es kaum möglich seine vier Kinder zu ernähren. Odette versucht daher, die Familie finanziell zu unterstützen, indem sie die Tochter eines Industriellen nachts im Aufzug eines Mannes heimlich zu Partys begleitet. Als eine Party von Männern mit Masken gestürmt wird, erwacht in Odette eine Macht zum Leben. Sie ist eine Nachtschärmerin, Teil einer geheimen Bruderschaft, die Fähigkeiten besitzt, die an die Nacht und ihre Schatten gebunden sind. Odettes Leben ändert sich grundauf.

Was mir besonders gut gefällt ist die Atmosphäre im Paris des 19. Jahrhunderts, angereichert mit einem Hauch Magie und ausgeschmückt mit Steampunk-Elementen. Das ist einfach ein wahnsinnig cooles Setting und mir gefällt auch die historische Einbettung in die Tage vor der Weltausstellung. Das gibt der Geschichte einen authentischen Rahmen, der auch gut zum Thema „Licht und Schatten“ passt.

Mit der Protagonistin Odette bin ich lange nicht so richtig warm geworden. Sie handelt oft überstürzt und kopflos, überschätzt sich meist maßlos und scheint nicht genug Vertrauen zu ihren Mitstreitern zu haben, um diese stärker einzubinden. Die vielen interessanten Nebencharaktere, allen voran ihre Freundin Louise, haben ihr daher in meinen Augen total den Rang abgelaufen.

Ich brauche in solchen Büchern eigentlich keine Liebesgeschichte. Aber wenn es dann doch eine gibt, dann sollte sie der Haupthandlung nicht im Weg stehen. Hier ist es ein ewiges Hin und Her, nie wird miteinander geredet und irgendwann fand ich das eher nervig als zurückhaltend charmant.

Insgesamt war das Buch gut und interessant geschrieben. Es gibt zum Ende des Buches noch einige ungelüftete Geheimnisse, die neugierig auf Band 2 machen. Ein solider Auftakt mit kleinen Schwächen.

Bewertung vom 11.11.2022
So wirst du finanziell frei
Honisch, Margarethe

So wirst du finanziell frei


sehr gut

Zuerst einmal: ich beschäftige mich inzwischen schon seit einiger Zeit im privaten Rahmen mit dem Thema Finanzen und Geldanlage und bin immer auf der Suche nach Lektüre mit hilfreichen, praxisnahen Tipps und nützlichen Kniffen. Dabei bin ich über dieses Buch gestolpert, das sich speziell an Frauen richtet und ihnen mit 13 Tipps den Weg zur finanziellen Freiheit aufzeigen will. Cover und Inhaltsverzeichnis fand ich auf den ersten Blick ansprechend, allerdings habe ich mich wenige neue Tipps aus diesem Buch herausziehen können.

Zum Inhalt: Statistisch betrachtet verdienen Frauen immer noch weniger Geld, steigen häufiger und länger aus dem Job aus, um sich um die Familie zu können und sind im Alter oder ihm Falle einer Scheidung deutlich schlechter finanziell abgesichert. Deswegen ist es unverzichtbar, frühzeitig mit der Finanzplanung und eigenen Altersvorsorge zu starten und sich mit seinen Finanzen zu beschäftigen. In 13 Kapiteln gibt dieses Buch Anregungen, wie Frau mehr aus ihrem Geld machen kann.

Was mir gut gefallen hat, waren die Interviews mit erfolgreichen Frauen, die es in jedem der Kapitel gab. Das machte das ganze Buch nahbarer und weniger unpersönlich. Die Autorin verwendet zudem viele Praxisbeispiele aus ihrem Bekanntenkreis, von sich selbst oder aus Coachings, die sie geleitet hat. In einigen der Beispiele habe ich mich auch selbst wiedererkannt, was mir beim Lesen das Gefühl gegeben hat, das Buch wäre für jemanden wie mich geschrieben. Das schafft natürlich irgendwie gleich eine Beziehung zum Buch.

Viele der Tipps sind tatsächlich denkbar simpel und für jemanden, der sich schon mal mit dem Thema Geld beschäftigt hat auch recht offensichtlich. Da ist mir dann doch oft klar geworden, dass es sich eher an absolute Einsteiger auf dem Gebiet Finanzen richtet. Viele Beispiele beziehen sich auf Frauen, die Karriere der Familienplanung hintenanstellen oder aus anderen Gründen eher Geringverdiener sind. Da kann es natürlich nützlich sein, ganz vorn zu beginnen. Ich glaube ich habe mir unter den 13 Strategien einfach was anderes vorgestellt, wer sich schon ein bisschen mit dem Thema Finanzen und Investitionen auseinandergesetzt hat, wird hier wenig bis gar nichts neues erfahren.

Ansonsten fand ich das Buch angenehm zu lesen, die Kapitel haben eine schöne Länge, um sich mit einer Strategie zu beschäftigen, dann das Buch wegzulegen und die Informationen erstmal zu verarbeiten. Das Buch bedient sich sehr leichter, kollegialer Sprache, was ich für ein Sachbuch sehr angenehm finde. Das Buch ermutigt, einfach loszulegen und sich mit Geld und dem Thema Anlage und Vermögensverwaltung zu beschäftigen und nicht blind die Augen davor zu verschließen.

Bewertung vom 11.11.2022
Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


ausgezeichnet

„Kalt und still“ ist der erste Band einer Krimireihe um Polizistin Hanna Ahlander von Autorin Viveca Sten. Das Cover ist schön winterlich und passt für mich gut zu einem Schweden-Krimi und der winterlichen Kulisse des Buches. Cover und Klappentext machen jetzt in der dunkleren Jahreszeit richtig Lust zum Eintauchen in diesen winterlichen Krimi, der von Beginn an sehr spannend ist. Ein schöner Auftakt für die neue Reihe.

Zum Inhalt: als Hannas Leben in Stockholm von einem Moment zum anderen zerbricht, flüchtet sie sich nach Are ins Haus ihrer Schwester, um ihre Wunden zu lecken. Doch auch dort kommt sie nicht zur Ruhe, denn kurz nach ihrer Ankunft wird ein 18-jähriges Mädchen vermisst. Hanna beschließt den Suchtrupp zu unterstützen. Als eine Leiche auftaucht, versucht Hanna die örtliche zu unterstützen und sieht darin auch eine Chance für sich selbst.

Ich fand es gut, dass man Polizistin Hanna Ahlander schonmal ein bisschen kennenlernt, bevor der eigentliche Fall beginnt. Denn ab dem Moment, wo die Handlung nach Are verlegt wird, tauchen wahnsinnig viele Nebencharaktere in schneller Abfolge auf, sodass es anfangs ein bisschen unübersichtlich ist. Die Erzählperspektive im Buch wechselt sehr häufig, wobei die von Amanda nach ihrem Verschwinden auch optisch vom Rest abgesetzt wird.

Hanna scheint eine gute, korrekte Polizistin zu sein, auch wenn das ihr bei ihrem vorherigen Job den Kopf gekostet hat. Man merkt, dass sie verbissen an dem Fall arbeitet und sich auch privat nicht scheut, wenn sie Unrecht wittert. Ich hatte anfangs zwar Schwierigkeiten so richtig mit ihr warm zu werden, habe sie aber im verlauf der Geschichte als fähige Polizistin schätzen gelernt.

Ich finde das Buch ist toll geschrieben, es kommt schnell Stimmung auf und der Spannungsbogen wird durch kleine Geheimnisse und Enthüllungen, die den Fall tangieren und das Licht der Ermittlungen auf den Umkreis von Amanda und ihrer Familie lenken, konstant hochgehalten. Das Buch ist kein blutiger Thriller, sondern ein ruhiger, logisch konstruierter Kriminalroman, bei dem alle Ermittlungsfäden am Ende zusammenlaufen und der Fall durch gute, alte Polizeiarbeit aufgeklärt wird.
Ein solider Auftakt der neuen Krimireihe, der Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 09.11.2022
Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald
Thomas, Aiden

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald


ausgezeichnet

„Peter Pan“ ist eines dieser Bücher, die ich als Kind geliebt habe. Dieser Junge, der nicht erwachsen wurde und großartige Abenteuer erlebt war mein großer Held. Mit „Wendy & Peter Verloren im Nimmerwald“ ist quasi die düstere, erwachsene Fortsetzung des Kindheitsroman erschienen, die zeigt, was passierte, nachdem Wendy aus Nimmerland zurückkehrt. Ein Märchen für Erwachsene, das mir gut gefallen hat.

Zum Inhalt: vor fünf Jahren tauchte Wendy überraschend im Wald auf, nachdem sie und ihre beiden Brüder verschwunden waren. Doch sie tauchte allein auf- ihre Brüder blieben verschollen. Als ihr im Wald ein Junge quasi vor das Auto fällt, hat Wendy das Gefühl ihn bereits zu kennen. Aber das kann nicht sein, Peter Pan existiert nur in ihren Geschichten. Oder? Die Geschichte die der Junge ihr erzählt scheint zu fantastisch um wahr zu sein. Und doch vertraut sie ihm, als er sie um Hilfe bittet. Das Abenteuer beginnt:

Das Cover des Buches finde ich wahnsinnig gelungen. Es ist düster gestaltet, mit einem großen Baum, der fast schon bedrohlich wirkt. Insgesamt finde ich das Cover für die Geschichte sehr passend. Das Buch ist ein hochwertiges Hardcover, liegt gut in der Hand und ist generell sehr ansprechend gestaltet.

Ich finde es eine geniale Idee, die Ereignisse aus Peter Pan aufzugreifen und ihnen eine neue Richtung zu geben und die Geschichte „danach“ zu erzählen. Das Konzept gefällt mir richtig gut. Wendy löst quasi den Fall um das Verschwinden ihrer Brüder und stellt sich gemeinsam mit Peter seinem Schatten. Die Story greift dabei viele Elemente aus der Originalgeschichte auf, was mir gut gefallen hat.

Peter und Wendy sind beide erwachsener im Originalbuch, sodass es die typischen Elemente einer Teenager-Schwärmerei gibt. Die Geschichte wird sehr schlüssig aufgelöst und ist durchdacht konstruiert. Peter wirkt dabei total sympathisch und seine Beweggründe wirken sehr nachvollziehbar. Es gibt einen Moment im Buch zwischen Peter und Wendys Mutter, den ich sehr ergreifend fand.

Das Buch ist eine gute Mischung aus Abenteuer, Geheimnissen und Emotionen. Mir hat die Geschichte gut gefallen.

Bewertung vom 09.11.2022
Als die Welt zerbrach
Boyne, John

Als die Welt zerbrach


ausgezeichnet

„Der Junge im gestreiften Pyjama“ war bei mir in der Schule Pflichtlektüre. Und trotzdem habe ich dieses Buch geliebt, das uns an diese düstere Zeit deutscher Geschichte erinnert. Mit „Als die Welt zerbrach“ ist nun die Fortsetzung dieses ergreifenden Werkes erschienen. Und in meinen Augen ist es ein echtes Meisterwerk. Ein Buch, das nachdenklich stimmt, tief bewegt und lange nachhallt.

Zum Inhalt: nach Ende des Zweiten Weltkrieges flüchtet Gretel mit ihrer Mutter unter falschem Namen nach Paris. Niemand darf wissen wer sie mal waren, wofür ihre Familie stand. Doch lange bleiben sie nicht unentdeckt, bis das Schicksal sie einholt. Jahrzehnte später zieht Gretes die Bilanz ihres Lebens und wagt einen mutigen Schritt.

Das Cover des Buches ist sehr ansprechend gestaltet und schafft direkten Bezug und Wiedererkennungswert zum ersten Band. Das Buch ist komplett aus Gretels Sicht geschrieben und erzählt ihre Lebensgeschichte in zwei Zeitebenen. In der Gegenwart zieht sie mit über 90 Jahren eine Bilanz auf ihr Leben, während im zweiten Handlungsstrang ihre Lebensgeschichte in den wichtigsten Etappen erzählt wird. Diese Erzählweise hat mir sehr gut gefallen, es hat die Geschichte realitätsnah und authentisch gemacht.

Gretel Lebensgeschichte ist gezeichnet von Schuld, Angst und Leid und es ist mir sehr leicht gefallen mit ihr mitzufühlen und Sympathie für sie zu entwickeln. Die Wandlung, die sie am Ende ihres Lebens durchmacht, wie sie versucht eine alte Schuld zu begleichen, fand ich mutig und ausgesprochen selbstlos. Die Passagen aus Gretas Vergangenheit und die Dämonen denen sie sich stellen muss, fand ich etwas interessanter als den Handlungsstrang der Gegenwart. Liegt aber vermutlich daran, dass ich selbst niemanden kenne, der diese Zeit selbst durchlebt hat und alle Eindrücke aus der Nachkriegszeit daher faszinierend für mich sind.

Die Geschichte war emotional ergreifend und auf düstere Art spannend. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Jahreshighlight.