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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 957 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2014
Katzen! Band 1 - Katz-Cha-Cha
Brrémaud

Katzen! Band 1 - Katz-Cha-Cha


sehr gut

"Katz-Cha-Cha" ist der erste Reihe der französischen Comic-Reihe "Katzen!". Die Illustrationen sind von Paola Anstista, koloriert von Cecilia Giumento, die Texte von Brrémaud.

Zu Beginn der Geschichte möchte Manou mit ihrer Freundin Erika zu deren Tante Helene und sich dort auf dem Bauernhof einen kleinen Welpen aussuchen. Unter den Welpen befindet sich jedoch ein kleiner Kater, in den sich Manou sofort verguckt und auf den Namen "Pampelmuse" tauft. Die Entscheidung gegen einen Welpen und für den Kater ist sehr zum Missfallen von Erika, die eine Katzenhaarallergie hat, doch Manou lässt sich nicht umstimmen. Sehr bald ist sie nicht mehr alleinige Katzenbesitzerin, ihre Freundin Camille legt sich Kater Imnopet zu und Erika schließt sich ebenfalls der Gruppe von Katzenbesitzerinnen an mit dem dicken und gemütlichen Schuhuuu.

Ein paar der teilweise nur einseitigen Gags wollten bei mir nicht zünden, genauso wenig war ich rein vernunftmäßig nicht einverstanden mit der Wendung der Geschichte, dass sich Erika trotz Katzenallergie einen Kater anschafft, aber im Laufe des Comics waren dann doch etliche Episoden am Start, die mit ihrem Witz mehr zünden konnten. Vielleicht hätte der Comic bei mir noch stärker punkten können, wenn ich nicht kurz zuvor die Geschichten der kleinen Katze Chi aus Katzensicht gelesen hätte, die zudem mehr in Zusammenhang standen als die einzelnen Episoden hier, aber das ist wohl reine Geschmackssache, aus welcher Sicht man Tiergeschichten amüsanter findet und ob man lieber zusammenhängende Comicgeschichten liest oder kurze, in sich abgeschlossene Szenen.
Die Illustrationen lassen hingegen keine Wünsche offen. Der Humor in den Bildern ist über alle Sprachgrenzen hinweg verständlich, Autor und Zeichnerin spielen sowohl bei den Mädchen als auch deren Katzen mit drei völlig unterschiedlichen Typen - wobei sich Besitzerin und Kater jeweils sehr ähneln. Ein lustiger Spaß sind auch die Vorsatzseiten - vorne eine grüne Tapete mit Vogelmuster, die sich auf den hinteren Vorsatzseiten wiederholt, nur dass sich hier auf der Jagd nach dem papiernen Federvieh eine Katzenpfote in die Wand geschlagen hat - als Katzenbesitzer kommt einem das ein oder andere in diesem Buch doch sehr bekannt vor ;)

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.07.2014
Der Geschmack des Sommers
Ockler, Sarah

Der Geschmack des Sommers


ausgezeichnet

Acht Jahre lang waren Delilah und ihre Mutter nicht mehr in Red Falls bei ihrer Großmutter zu Besuch. Bei der Beerdigung ihres Großvaters kam es zu einem Streit zwischen der Großmutter, Delilahs Mutter und deren Schwester, der zu einem völligen Bruch zwischen der Familie führte. Ein Anruf von Rachel - Delilahs Tante - führt die Familie letztendlich wieder an den Ort, den sie alle acht Jahre lang gemieden haben: die Großmutter ist verstorben und Rachel und Delilahs Mutter Claire müssen sich um die Formalitäten bezüglich der Beerdigung und der Haushaltsauflösung und des Hausverkaufs kümmern.
Die Fahrt nach Red Falls ist überschattet, doch nicht nur was den Familienstreit vor acht Jahren angeht, für den Delilah nie den Grund erfahren hat, auch die Gegenwart ist alles andere als rosig. Delilah ist ohne Vater aufgewachsen und ihre Mutter hat kaum Zeit für sie, da sie die letzten Jahre steil die Karriereleiter in ihrer Firma hochgeklettert ist und selbst auf der Autofahrt nach Red Falls Kundentelefonate führen muss.
Obwohl der Anlass für die Fahrt nach Red Falls kein erfreulicher ist, erwarten Delilah dort viele alte Bekannte, die sie sehr vermisst hat, unter anderem trifft sie schnell wieder auf ihren alten Freund aus Kindertagen, mit dem sie schon bald mehr als die frühere Freundschaft verbindet.

Bis auf die scheinbar üblichen Mutter-Tochter-Probleme scheint es sich bei "Der Geschmack des Sommers" zunächst noch um einen leichten Jugendroman zu handeln, der Teenagerprobleme behandelt und die erste Liebe, doch wer bereits ein Buch von Sarah Ockler gelesen hat, ahnt bereits, dass die Geschichte viel mehr zu bieten hat, und auch Ockler-Neulinge merken schnell, dass die Gründe für den damaligen Familienstreit auf schwerwiegenden Problemen beruhen.
Schon vor dem Tod des Großvaters, bei dem sich die Familie im Streit entzweite, war das Familienglück getrübt, denn im Alter von neunzehn Jahren - etwa ein Jahr vor Delilahs Geburt - starb ihre jüngste Tante. Delilah weiß kaum etwas von ihr, denn ihre Mutter und Tante Rachel möchten nicht über die Vergangenheit reden.

Im Laufe der Geschichte findet Del immer mehr Puzzleteilchen, die Hinweise auf das Leben und den Tod ihrer Tante Stephanie geben und die sie auch das Verhalten ihrer Großmutter und ihrer Mutter besser verstehen lassen. Unter anderem findet sie das verschollen geglaubte Tagebuch ihrer verstorbenen Tante, doch die Einträge geben nicht nur Antworten, sondern werfen auch neue Fragen auf.
Der Weg, bis die Familie wieder zusammenfindet und Delilah erfährt, was in der Vergangenheit passiert ist und dank dieses Wissens besser mit ihrer gegenwärtigen Situation umgehen kann, ist lang, und kostet sie beinahe ihre wichtigste Freundschaft.

Obwohl Sarah Ockler durchaus sehr schwierige Themen behandelt - in dieser Geschichte geht es unter anderem um Depressionen - und häufig ein melancholischer Ton mitschwingt, besitzt sie die Gabe alles in einem lockerleichten Schreibstil zu erzählen und neben all den Schwierigkeiten und Problemen, mit denen sich ihre Protagonisten auseinandersetzen müssen, die kleinen Dinge in ihre Geschichten einzuflechten, die das Leben schön machen. Neben den Protagonisten gewinnt man auch Red Falls lieb. Sarah Ockler findet immer genau den richtigen Weg zwischen detaillierten Beschreibungen, dass man sich direkt an den Ort des Geschehens versetzt fühlt, ohne die Szenen zu überladen, so dass man immer auch das Kopfkino nebenbei laufen lassen kann.
Sarah Ocklers Geschichten sind realistisch geschrieben, am Ende ist eben nicht immer alles gut, aber doch so tröstlich und "happy ending", wie es mit der Familiengeschichte von Delilah und ihren Angehörigen und Freunden nur werden konnte.

Sarah Ockler ist die Meisterin traurig-melancholisch-schöner Familien- und Freundschaftsgeschichten, in denen man sich zu gerne verliert, aber auch ganz viel an Weisheit und Werten findet, die man auf das eigene Leben münzen kann.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.07.2014
Kleine Katze Chi Bd.2
Kanata, Konami

Kleine Katze Chi Bd.2


ausgezeichnet

Im zweiten Band erlebt Chi weitere Abenteuer in der Wohnung der Yamadas, lernt aber auch Artgenossen kennen: eine große Katze kommt in die Wohnung. Zunächst ist Chi verängstigt, aber auch wütend, da die große Katze ihr den Napf leerfrisst, später wird sie aber noch zum Retter in der Not und eine große Hilfe, da sie Chi einige Sachen beibringt, die sie nicht von ihrer Mutter erlernen konnte auf Grund des frühen Verlustes.

Obwohl einige Situationen bereits im ersten Band ähnlich behandelt wurden wie der Besuch beim Tierarzt, findet Konami Kanata immer wieder neue Aspekte im Zusammenleben mit einem Tier und lustige Wendungen, dass der Spaß auch beim Folgeband ungemindert groß ist. Zudem erlebt Chi nun auch mehr Abenteuer außerhalb der Wohnung.

Als Gimmick findet man diesesmal zwei Sumo-Kampf-Katzen in der vorderen Klappe, die man ausschneiden und gegeneinander antreten lassen kann. Im Anhang befindet sich ein Interview mit der Autorin und Zeichnerin Konami Kanata.

Der kurzweilige Comic-Spaß macht auf jeden Fall Lust auf weitere Abenteuer Chis, von denen zum Glück noch zwei weitere Bände in diesem Jahr auf deutsch erscheinen sollen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.07.2014
Kleine Katze Chi Bd.1
Kanata, Konami

Kleine Katze Chi Bd.1


ausgezeichnet

Eine kleine Katze verläuft sich und findet nicht zu ihrer Katzenfamilie zurück. Zum Glück bleibt sie nicht lange alleine, denn sie trifft auf den dreijährigen Yohei und seine Mutter, die sie mit zu sich nach Hause nehmen.

In der Wohnung der Familie Yamada sind Katzen nicht erlaubt, deswegen versuchen sie neue Besitzer für die kleine Katze zu finden und solange sie bei ihnen lebt, verstecken sie sie vor den anderen Hausbewohnern und der Hauswirtin.

Ihren Namen erhält sie, als sie endlich versteht ihre Katzentoilette zu benutzen. Yohei bezeichnet das Pinkeln als "Chi" und als er sich so freut, dass die kleine Katze weiß, wie sie ihre Toilette benutzen muss, denkt diese, dass sie gerufen wird und so steht der Name fest.

Konami Kanata hat eine gute Beobachtungsgabe und schildert die Gegebenheiten zwischen Mensch und Katze aus beiden Sichten nachvollziehbar und realitätsnah. Die Episoden sind kurz gehalten, das ganze Buch innerhalb kurzer Zeit durchgeschmökert, und bringt Tierliebhaber und Katzenbesitzer auf jeden Fall zum Schmunzeln oder Lachen. Wer kennt nicht die Situationen beim Tierarzt, die Tollpatschigkeit kleiner Tiere, oder den Futterneid auf die Dosenöffner, weil das Essen am Tisch viel leckerer aussieht als das Futter im Napf. Die Beziehung zwischen Tier und Kleinkind treibt den Spaß teilweise noch mehr auf die Spitze, weil sich beide manchmal sehr nahe vom Verhalten sind und ähnlich auf Situationen reagieren.

Die ersten Seiten ist die Sprache Chis noch gewöhnungsbedürftig, da sie einen S-Laut-Sprachfehler ähnlich einem lispelnden Kleinkind besitzt, aber nach einer Weile hat man sich daran gewöhnt und findet es ganz süß, da es sehr gut zu der tolpatschigen Art Chis passt.

Als nettes Gimmick beinhaltet die vordere Klappe ein Lesezeichen zum Ausschneiden. Im Anhang findet man einen Grundriss der Wohnung der Yamadas und eine kurze Vorschau auf Band 2.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2014
KÄTS Start-up Küche
Dimitriadis, Katerina

KÄTS Start-up Küche


ausgezeichnet

Nach ihrem Kochbuchdebüt "Käts Studentenküche" legt Katerina Dimitriatis mit ihrer Start-Up Küche den Nachfolger vor, wiederum in Zusammenarbeit mit Pilar Schacher und Andrea Schindler.

In der Handhabung setzt "Käts Start-Up Küche" auf die bewährten Stärken der Studentenküche:
An den Rezepten befinden sich Angaben zu den Kosten pro Person, die Zubereitungszeit ist in Minuten abgegeben (Achtung: die Garzeit kommt noch dazu), außerdem sind die Rezepte mit "vegetarisch" oder "vegan" gekennzeichnet oder soweit möglich - bei Fleisch- und Fischrezepten - durch eine vegetarische oder vegane Abwandlungsmöglichkeit ergänzt. Die Einkaufslisten lassen sich über QR-Code mit dem Smartphone einlesen.

Der Inhalt ist in folgende Rezeptrubriken und Foodspecials untergliedert:

* Frühstück und Brunch
- Vegane und vegetarische Ernährung
* Suppen, Salate und Snacks
- Roadfood
* Sattmacher
- Essen für Viele
* Pasta-Liebe
* Süße Sachen
- So komponiere ich ein Menü
- Der perfekt gedeckte Tisch
- Anhang (Küchenausstattung, Must-Haves, Resteküche, Tipps und Tricks)
- Register
- Saisonkalender für Gemüse, Obst und Blattsalate

Obwohl die Zusammenarbeit der drei eindeutig Wiedererkennungswert hat, ist das zweite Werk mitnichten ein Abklatsch das ersten.
Zwar erkennt man im Layout und bei den Fotos die Handschriften Andrea Schindlers und Pilar Schachers, aber im Vergleich zum ersten Band haben sich die beiden neben "Alt"-Bewährtem auch einige neue Sachen einfallen lassen. Genauso ist es mit den Rezepten von Katerina Dimitriadis: die Start-Up Küche bietet wiederum einen gelungenen Mix aus junger Küche und Familienrezepten, aber nur das Konzept ähnelt ihrer Studentenküche, die Rezepte selbst bieten jede Menge lohnenswerte Neudentdeckungen.
Dabei gefällt mir besonders das Special "Roadfood" außerordentlich gut, denn welcher Berufstätige stand noch nicht vor dem Problem aus Mangel an Zeit (und Lust) unter der Woche oft nichts Ordentliches und Nahrhaftes zu Essen, sondern aus Bequemlichkeit zu fettigem Junk Food aus dem Bahnhofsimbiss zu greifen.
Die Gerichte sind oftmals so aufgebaut, dass sie sich untereinander zu Menüs kombinieren lassen, so findet man sowohl jede Menge Beilagen separat aufgeführt (z.B. verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten von Kartoffeln wie Petersilienkartoffeln, Kartoffel-Gurken-Salat oder Rosmarinkartoffeln) als auch einige Fleisch- und Fischgerichte.
Eine Vielzahl von Varianten bei Dressings, Frühstücksideen oder Suppen lässt jeden sein Lieblingsessen für jede Zeit des Tages finden:
So bietet das Kapitel "Frühstück und Brunch" zum Beispiel gleich dreierlei Arten von French Toast oder Röstbroten und auch unter "Suppen, Salaten und Snacks" wird fast alles in verschiedenen Geschmacksrichtungen präsentiert. Eine Doppelseite bietet verschiedene Dressings und Vinaigrettes zum Ausprobieren an, das Grundrezept für Quiche wird mit zwei alternativen Belägen präsentiert und auch Kartoffelpürree lässt sich in vielerlei Hinsicht abwandeln und variieren.

Wer schon "Käts Studentenküche" mochte, kommt am Nachfolger "Käts Start-Up Küche" ebenfalls nicht vorbei. Auch wenn mir der Vorgänger vom Layout noch einen Tick mehr zugesagt hat, bekommt der Nachfolger von mir ebenfalls ganz klar die Höchstwertung verliehen.
Die Rezepte sind dank Bebilderung, einfach erklärten Zubereitungsfolgen und überschaubaren Zutatenlisten ideal für Kochanfänger, aber auch passionierte Hobbyköche werden in diesem Buch noch viel entdecken können.
Käts Kochbücher bieten durchweg leckere und einfach nachzukochende Rezepte und sind zudem dank der Zusammenarbeit mit Andrea Schindler und Pilar Schacher ein wahrer Augenschmaus, zu dem man auch zwischen den Mahlzeiten gerne greift und durchschmökert nach der nächsten Köstlichkeit, die man für sich und Freunde oder Familie zubereiten möchte ;)

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.06.2014
Rezepte für einen italienischen Sommer

Rezepte für einen italienischen Sommer


ausgezeichnet

Das italienische Kochbuch zieht mit dem schlichten, aber schönen Design direkt die Aufmerksamkeit auf sich. Laut Werbeaufkleber auf dem vorderen Cover enthält das Buch über 350 Originalrezepte aus dem Bestseller "Der Silberlöffel".

Die vogestellten Rezepte sind in folgende Rubriken unterteilt:
* Picknick
* Salate
* Grillen
* Leichte Mittag- und Abendessen
* Sommerfeste
* Desserts
* Eiscreme und Getränke

Im angehängten Rezeptverzeichnis kann man sehr gut nach einer Zusammenstellung von ganzen Menüs oder einzelnen Gängen suchen, im Register in alphabetischer Reihenfolge ganz gezielt nach Rezepten.

Die im Buch enthaltenen Fotos stammen von Andy Sewell (Foodfotos) und Joel Meyerowitz (Landschaftsbilder). Die wunderschönen Landschaftsaufnahmen wecken Fernweh und machen noch mehr Lust die einzelnen Rezepte auszuprobieren als es die gelungenen Foodfotos ohnehin schon tun. Es sind bei weitem nicht alle Rezepte mit einem Foodfoto vertreten, aber dank der ausführlichen Zubereitungsfolge und den exakt angegebenen Zutaten lassen sich die Rezepte auch ohne Abbildung des Endergebnisses problemlos nacharbeiten. Falls zu einem Rezept ein Foto im Buch enthalten ist, ist dies am Ende des Rezeptes vermerkt mit Hinweis auf die entsprechende Seite im Buch.
Ansonsten umfasst jede Rezeptvorstellung den deutschen und italienischen Namen der Speise, eine Übersicht über Vorbereitungs- und Garzeiten, die Anzahl der Personen, für die das Rezept ausgelegt ist und die Zutatenliste und Zubereitungsfolge.
Die getesteten Rezepte haben uns allesamt überzeugt, ganz besonders der Salat mit viel frischem Gemüse und Kräutern schmeckte genau so, wie man sich einen italienischen Sommer vorstellt. Vor dem Rezeptteil befindet sich ein kompakter, saisonaler Lebensmittelkalender, so dass man die Rezepte gezielt danach aussuchen kann, welche Obst- und Gemüsesorten gerade Saison haben.

Die Zusammenstellung von Vorspeisen, über Hauptgerichte bis hin zu Desserts und Getränken und die Mischung zwischen vegetarischen Gerichten und Gerichten mit Fisch oder Fleisch lässt keine Wünsche offen - hier findet jeder die passenden Gerichte für den ganz persönlichen kulinarischen Sommergenuss!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.06.2014
Einer da oben hasst mich
Seamon, Hollis

Einer da oben hasst mich


sehr gut

Richard hat bereits seit einigen Jahren Krebs, mittlerweile ist die Krankheit soweit fortgeschritten, dass er im Hospiz gelandet ist. Hier kommt man nur hin, wenn einem die Ärzte nicht mehr länger als einen Monat geben.

Da Sterben eine todlangweilige Sache ist, beschäftigt sich Richard lieber mit den Menschen in seiner Umgebung: den Pflegern, den anderen Kranken auf seiner Station, seiner alleinerziehenden Mutter, seinem unkonventionellen Onkel und seiner toughen Großmutter. Er versucht so gut es geht, wie ein normaler Jugendlicher zu leben und so viel aus seinen letzten Tagen herauszuholen wie eben möglich. Außer Richard gibt es nur einen weiteren Jugendlichen im Hospiz, die fünfzehnjährige Silvie, die noch weit mehr als er über alle Regeln hinweg versucht vom Leben mitzunehmen was nur geht, und da geht im Hospiz so einiges mehr, als man sich hätte Träumen lassen. An Halloween legen die beiden im Krankenhausflur ein Feuer, Richard wird von seinem Onkel in die Stadt entführt und bekommt den ersten Blow-Job seines Lebens und trotz fehlender Privatsphäre im Hospiz kommen sich Richard und Silvie immer näher - das sie die Gelegenheit bekommen, sich richtig nah zu kommen, dafür sorgt Richards einfallsreiche Großmutter ;)

Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt: 30. Oktober bis 1. November, 2. bis 3. November und 4. bis 9. November. In dieser recht kurzen Zeitspanne gewinnt man Einblicke in Richards Leben im Hospiz, aber auch in seine Vergangenheit und in das Leben seiner Familienangehörigen. Mit Richard kann man sehr gut mitfühlen, da man sämtliche körperlichen Einschränkungen beinahe am eigenen Leib spürt, denn durch die gewählte Ich-Perspektive fühlt man die Schwierigkeiten hautnah mit, die er beispielsweise bei ganz alltäglichen Dingen wie dem Duschen hat.

Silvie bleibt einem recht fremd, obwohl sie die zweite Hauptfigur in der Geschichte ist. Die Beziehung zwischen Richard und Silvie war mir zu sehr auf das Körperliche ausgerichtet, so dass ich Silvie als Person kaum zu fassen bekommen habe. Im Gegensatz zu Richard, den man in der Ich-Perspektive erlebt und zusätzlich über Einblicke in sein früheres Leben und seine Familienangehörigen zu fassen bekommt, kennt man von Silvie eigentlich nur die Fotos aus ihrem früheren Leben, die in ihrem Krankenzimmer hängen und ihren Vater, der durch die tödliche Krankheit seiner Tochter zum psychischen Wrack geworden ist.

Sehr gut hingegen hat mir die Entwicklung gefallen, die die Nebenfiguren in Hollis Seamons Roman nehmen. Zu den meisten von ihnen baut man bis zum Ende hin eine mehr oder weniger tiefe Bindung auf und kann ihr Verhalten gegenüber den Kranken im Hospiz - insbesondere Richard - besser verstehen. Man spürt immer mehr und mehr, wie groß das Leid derjenigen ist, die zurückbleiben, wenn ihre Liebsten gehen, und bei einigen von ihnen die Ohnmacht und das Unvermögen, mit diesem Schicksal umzugehen. Jeder der Angehörigen verarbeitet die Krankheit anders, einige nutzen ihr Schicksal dazu anderen in ähnlichen schweren Zeiten beizustehen, andere zerbrechen daran.

"Einer da oben hasst mich" soll uns vielleicht lehren, dass wir jeden Tag so leben sollen, als ob es unser letzter wäre, aber auch, dass das Leben - egal was passiert - immer weitergeht.

"Jeannette, beten sie manchmal?"
"Beten? Gute Frage. Vielleicht sollte ich es tun, aber anders als viele andere kann ich mir nicht vorstellen, dass Gott mir sein Ohr leiht. Ich meine, sieh doch nur, wo ich arbeite! Ich wüsste ja nicht mal, für wen ich zuerst beten soll." (S.138)

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2014
Konstantin findet mehr als Gold
Wagner, Albrecht

Konstantin findet mehr als Gold


ausgezeichnet

"Eine Familie sieht bei jedem anders aus, das Wichtigste ist, dass man mit ihr glücklich ist." (S.151)

Nach dem Tod seiner Großmutter zieht Konstantin mit seinem alleinerziehenden Vater in eine Wohnung mitten in Trier, gelegen am Münzplatz. Sein Vater hat ihn gemeinsam mit der Großmutter großgezogen, nachdem seine Mutter gestorben ist, als er noch ein Baby war. Der Umzug bringt eine Menge Veränderungen mit sich, vor allem aber neue Freundschaften und ein unglaubliches Abenteuer: bei einem Abriss gegenüber des Hauses, in dem Konstantin nun mit seinem Vater zur Miete wohnt, wird ein altes römisches Mosaik freigelegt, auf dem der junge Kaiser Konstantin - sein Namensvetter - und eine unbekannte Frau zu sehen sind. Bei den Ausgrabungen lernt Konstantin neue Freunde kennen, Baggerfahrer Paul und Karina, deren Mutter die Ausgrabungen betreut. Außerdem hat er neue Freunde im Vermieter und Kolonialwarenhändler Klunsch und der Mieterin Frau Schäufele gefunden, eine Journalistin, die sich besonders für Dinge interessiert, die in früheren Zeiten geschehen sind. Eine bunt zusammengewürfelte Schar, die doch so viel gemeinsam hat: das Suchen... nach neuen Mietern, nach Freunden, nach der Wahrheit und nach einem Schatz.

"Konstantin findet mehr als Gold" beginnt mit einem Prolog, der im Museum der Stadt Trier spielt. Konstantin trifft sich dort mit seinem Freund, dem ehemaligen Baggerfahrer und nun Angestellter des Museums Paul, als die beiden verdächtige Geräusche aus dem Münzkabinett hören, die Konstantin an die Zeit erinnern lassen vor einem Jahr, als er mit seinem Vater gerade an den Münzplatz gezogen war.

Danach taucht man mitten hinein in den Trubel am Münzplatz, lernt Konstantin und seinen Vater und die anderen Protagonisten kennen.

Albrecht Wagner lässt seine Figuren sehr lebendig werden durch die individuellen Geschichten, die er jedem auf den Leib geschrieben hat und die Besonderheiten - zum Beispiel Dialekt - die er ihnen mitgegeben hat. Für den recht geringen Umfang des Buches ist es erstaunlich wie viel Tiefe er seiner doch beachtlichen Anzahl an Haupt- und Nebencharakteren verliehen hat. Die Bewohner des Münzplatzes wachsen einem richtiggehend ans Herz, was nicht zuletzt der besonderen Familiengeschichte zuzuschreiben ist, von der der Autor erzählt.

Neben der einfach herzerwärmenden Botschaft von Freundschaften und Familie, ist das Buch aber auch sehr lehrreich, da man einiges an Wissen über die römische Zeit mitnimmt und auch äußerst spannend, denn tatsächlich wird bei der ganzen Suche ein Schatz gefunden und ein Geheimnis aufgedeckt. Es ist interessant und spannend der Handlung zu folgen, denn die Schicksale der Figuren sind geschickt miteinander verwoben und die beiden Konstantins teilen sich mehr als nur ihren Namen.

Die Illustrationen von Eberhard Mayer wirken teilweise leicht nostalgisch, was wunderbar in die Geschichte passt, die zwar nicht altmodisch oder veraltet oder angestaubt ist, sondern einfach mit Werten und Inhalten auskommt, die mich früher als Kind schon begeistern konnten. Hier wird ohne Effekthascherei oder Übertreibungen Spannung aufgebaut und Spaß und sehr spielerisch auch Wissen vermittelt. Im Vordergrund stehen die liebenswerten und in die Tiefe gehenden Charaktere und die Beziehungen, die sie miteinander verbinden.

Nicht nur Konstantin findet mehr als Gold - mit seiner Geschichte, und der der anderen Bewohner am Münzplatz, findet der Leser einen wahrhaftigen Schatz!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.06.2014
Geheimnisvolles Trier 1: Ausflug in die Römerzeit
Kertels, Resemie

Geheimnisvolles Trier 1: Ausflug in die Römerzeit


ausgezeichnet

"Ausflug in die Römerzeit" ist der Auftakt der mittlerweile vierbändigen Reihe "Geheimnisvolles Trier".

Rike, Lukas und Niko sind auf einem Klassenausflug in den Barbarathermen in Trier. Die drei setzen sich von der Klasse ab, da Lukas kein allzu großes Interesse an den Ausführungen der Lehrerin über Trier zu Zeiten der Römer interessiert ist. Rike und Niko schließen sich ihm an, da sie ihren Freund nicht alleine lassen wollen - obwohl Niko sehr gerne weiter seiner Lehrerin gelauscht hätte, denn er interessiert sich sehr für Geschichte.
Nikos Interesse an der Geschichte Triers kommt den drei Freunden bald zugute, denn in einem abgeschiedenen Gang in den Barbarathermen finden sie einen ungewöhnlichen Ring mit dem Abbild des römischen Kaisers Konstantin und plötzlich finden sie sich genau in der Zeit wieder, aus der der Ring stammt: sie sind im römischen Trier - Treveris! Zunächst halten sie das Ganze für eine Filmkulisse, doch schon bald stellen sie fest, dass sie tatsächlich durch die Zeit gereist sind...

'Die Kinder kamen nun an vielen kleinen Läden vorbei, in denen Früchte oder Eisenwaren zum Kauf angeboten wurden. In einer Ecke entdecken sie sogar einen Friseur und gleich daneben stand ein Gasthaus.
"Das gibt es doch nicht!" Lukas schüttelte irritiert den Kopf. "Ich kann einfach nicht glauben, was ich hier sehe."
"Nun beruhige dich doch", meine Rike, "die drehen hier bestimmt einen Film über die Römerzeit. Wir sind da jetzt mittendrin gelandet. Bestimmt werden wir..."
"Nein, das glaube ich nicht", wurde sie von Niko unterbrochen. "Erst die Fackeln, dann die Schwimmhallen, der Sportplatz mit den großen Säulen und Statuen..., ich glaube eher, wir sind im alten Trier, in Treveris, gelandet. So viel Aufwand für einen Film? Das kann ich mir nicht vorstellen." ' (S.25ff)

Dank der Bekanntschaft eines netten römischen Jungen und seiner gastfreundlichen Familie lernen die drei Freunde Treveris hautnah kennen - nicht wie Fremde oder Touristen, sondern als wären sie selbst echte Römer. Wobei es ihnen nicht immer leicht fällt ihre zeitliche Herkunft zu verbergen, denn ab und zu rutscht ihnen in ihrer Begeisterung oder in ihrem Wissensdurst ein neuzeitlicher Begriff heraus, den es im römischen Trier noch nicht gegeben hat.
Niko wiederholt ab und an typisch römische Begriffe und erläutert sie seinen beiden Freunden genauer, die die beiden nicht so interessiert an Geschichte sind wie er und daher nicht so viel Wissen über Treveris mitbringen. So liest sich "Ausflug in die Römerzeit" die meiste Zeit wie ein anschaulicher und spannender Geschichtsunterricht, ohne belehrend zu wirken und nicht im mindesten langweilig oder trocken.
Dank der Bleistiftzeichnungen im Inneren des Buches von Rachel Bauer kann man sich Trier zu Zeiten der Römer noch besser vorstellen.Hier sieht man zum Beispiel eine Szene in der Kaiseraula oder die römische Familie, die die drei Freunde beherbergt, zu Tisch, so dass man ein genaues Bild der damaligen Kleidung vor Augen hat.

Wer gerne mehr über die Geschichte Triers erfahren möchte, sollte unabhängig vom Alter zu Resemie Kertels Reihe "Geheimnisvolles Trier" greifen, da man neben einer sehr spannenden und teils lustigen Rahmenhandlung sehr viel über die damalige Zeit und die Bauwerke erfährt, die zum größten Teil auch heute noch bestehen und zu besichtigen sind.

Reihen-Info:
Ausflug in die Römerzeit
Das Dokument
Rauch über Treveris
Naumachie

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.