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Benutzername: 
Meli
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Ennepe-Ruhr-Kreis
Über mich: 
Ob analog, digital oder als Hörbuch, fremde Welten und schöne Liebesgeschichten sind mir immer willkommen!

Bewertungen

Insgesamt 660 Bewertungen
Bewertung vom 07.05.2021
Fair Play
Gulden, Kerstin

Fair Play


sehr gut

Social Media, Mobbing und Umweltbewusstsein

Ich hatte erwartet, dass die App etwas geheimer ist und dass der ökologische Fußabdruck der Teilnehmer eher unfreiwillig ans Licht kommt, aber das ist nicht der Fall. Es ist klar, woher die App kommt, wer teilnimmt und die Teilnahme ist eigentlich freiwillig. Kera hatte die Idee, dass die Menschen sich vielleicht umweltbewusster verhalten würden, wenn ihr ökologischer Fußabdruck für jeden sichtbar wäre. Um zu den grünen "Fair Playern" zu gehören, darf man sein Klimakonto nicht zu sehr belasten und das gemeinsame Ziel der Schule ist es, bis zum Ende des Schulprojekts in drei Monaten insgesamt ein grünes Klimakonto zu haben.

Da aber auch der Verbrauch der Schüler, die nicht mitmachen, gezählt wird, ist es für die Fair Player nur noch schwieriger, dieses Ziel zu erreichen. Schnell gibt es einen Namen für die Mitschüler, die es ihnen so schwer machen: Foul Player. Und nicht nur sie spüren den Druck der App, sondern auch die Teilnehmer, denen es schwer fällt, ihr Konto nicht zu überziehen, denn an einem roten Icon kann jeder sehen, dass sie es nicht geschafft haben.

Kera hatte zwar die tolle Idee, aber dann ist es doch schwieriger als sie dachte und ihre Mitschüler sehen, dass sie ihr Konto immerzu überzieht. Da sie sich sehr für die Umwelt einsetzt, ist ihr das ziemlich peinlich und sie hätte nie erwartet, auf der falschen Seite zu stehen. Sie kann es auch nicht glauben, dass die scheinbar oberflächliche Influencerin Elodie es schafft und sie selbst nicht, aber Elodie gibt sich auch sehr viel Mühe und findet die Regeln der App eher befreiend als anstrengend.

Max gehört zu den App-Verweigerern und fühlt sich schon bald wie ein Außenseiter, denn Entscheidungen werden zugunsten der App getroffen und er muss sich der Mehrheit oft fügen, obwohl er der App nie so eine Macht über sich geben wollte. Leonard geht es mit der App ganz anders, denn seitdem er sie entwickelt hat, ist er eben kein Außenseiter mehr. Seine Mitschüler interessieren sich für ihn und die App verleiht ihm eine ganz neue Macht, wie er sie noch nie gespürt hat. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht hinterfragen, wie die App funktioniert und wie Leonard das alles ganz allein programmiert hat, hier geht es ja eher darum, welche Auswirkungen die App hat.

Neid, Mobbing, Geheimnisse, Umweltbewusstsein - das Buch hat hier eine ganze Menge zu bieten und bleibt immer spannend und abwechslungsreich. Es werden schon viele sehr wichtige und aktuelle Themen angesprochen und und ich finde, zusammen mit dem Mobbing, das durch die App verursacht wird und den Geheimnissen der Protagonisten wäre das schon ein rundes Buch geworden, auch ohne die Verschwörung, die sich schon sehr bald bemerkbar macht.

Fazit
"Fair Play" spaltet eine Schule in zwei Lager und bietet authentische Protagonisten und eine durchgehend spannende Geschichte, in der es um Mobbing, Social Media und Umweltbewusstsein geht.

Bewertung vom 06.05.2021
Im Bann des Sees / Stranded Bd.1
Dylan, Kate

Im Bann des Sees / Stranded Bd.1


sehr gut

Entschlossene Protagonistin, Liebesdreieck und Meerjungfrauenmagie

Mellie ist eine Wandlerin und ein Scout, das heißt, sie kann ihre Flosse gegen Beine eintauschen und hat die Aufgabe, die Schutzzauber zu kontrollieren, die ihre Heimat im See vor den Menschen verbergen. Man begegnet ihr oft mit Vorurteilen, denn ihre Mutter ist die einzige Wandlerin, die je freiwillig gestrandet und nie nach Hause zurückgekehrt ist. Dann strandet Mellie selbst und verliert alles, was ihr wichtig ist und hat keine andere Wahl, als einem Menschen zu vertrauen.

Dabei denkt sie eigentlich die ganze Zeit nur daran, wie sie zurück zu ihrem Leben kann, obwohl sie sich im Wasser nicht mehr verwandeln kann. Als Scout wurde sie schon auf Begegnungen mit Menschen vorbereitet und geht die Situationen oft sehr berechnend an, auch wenn sie oft komplett überfordert ist. Sie gibt aber immer ihr Bestes und hält entschlossen an ihren Zielen fest, obwohl sie oft Angst vor dieser unbekannten Welt hat.

Es gibt auch ein Liebesdreieck, denn Mellies bester Freund und Scout-Partner Rynn steht ihr schon sehr nah und dann ist da noch der Mensch Caleb, der sich um sie kümmert, als sie plötzlich auf sich allein gestellt war. Ich mochte beide wirklich gerne und konnte mich da für keine Seite entscheiden. Rynn vertraut sie vollkommen, er ist ihr Anker, war immer für sie da und er ist auch sehr charmant. Ihre Gespräche mit Caleb machen aber einfach Spaß, weil die beiden so unterschiedlich sind und Caleb auch einfach ein durch und durch sympathischer Typ ist.

Die Welt der Wandler (Flosse im Wasser, Beine an Land) und Natürlichen (leben nur im Wasser) fand ich in vieler Hinsicht wirklich schön und interessant, aber zum Ende hin wurde es mir etwas zu bunt, als immer mehr Magie ins Spiel kam. Ich fand aber, dass die Ansichten der Wasserbewohner bezüglich der Menschen schon sehr gut gepasst haben. Es ist eine Mischung aus Angst und Unwissen, die ich durchaus überzeugend und auch unterhaltsam fand, als Mellie begann die moderne Welt zu entdecken.

Fazit
"Stranded - Im Bann des Sees" hat mir gut gefallen, denn ich mochte die Protagonistin Mellie, die ihren Mut in unbekannten Situationen beweisen muss, und auch die magische Unterwasserwelt hat mir gut gefallen, auch wenn es mir zum Schluss ein bisschen zu magisch wurde. Ich freue mich auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 06.05.2021
Wer die Seele berührt / Kaleidra Bd.2
Licht, Kira

Wer die Seele berührt / Kaleidra Bd.2


sehr gut

Spannenderes Abenteuer als im Vorgänger und mehr Einsicht in die Welt der Alchemisten
Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Emilia und Ben sind in den Fängen der Quecksilberloge und erst jetzt wird Emilia bewusst, wie wahnsinnig und böse sie wirklich sind. Während sie versuchen zu entkommen, muss Emilia auch noch mit dem Verrat ihres besten Freundes fertig werden.

Der zweite Band hat mir noch etwas besser gefallen als der Vorgänger, weil er eine klare Struktur hat und weniger Zeitsprünge, bei denen man das Gefühl hat, etwas zu verpassen. Diesmal darf man Emilia also bei ihrem gesamten Abenteuer begleiten und das fand ich insgesamt auch spannender. Beim ersten Band war man noch neu in der magischen Welt der Alchemisten, sodass viel erklärt und erkundet wurde, was die Handlung etwas auseinander riss. Hier hingegen betritt man eine schon etwas bekannte Welt, die nun mehr Tiefe bekommt und seine dunklen Seiten zeigt, da man nun auch mehr mit dem Quecksilberorden zu tun hat.

Abgesehen von der Liebesgeschichte zwischen Emilia und Ben, die nach dem Kuss ja nicht mehr zu leugnen ist und bei ihrer gemeinsamen Gefangenschaft an Intensität gewinnt, mochte ich auch besonders Emilias Reaktion auf den Verrat ihres besten Freundes Matti. Ich fand diese überraschende Wendung am Ende vom ersten Buch ja nicht spannend, sondern recht weit hergeholt. Umso schöner fand ich es, dass dieser Verrat an ihrer Freundschaft hier dann ausführlich erklärt und behandelt wurde.

Emilia und Ben sollen weiterhin daran arbeiten, den Stein der Weisen herzustellen und während man im ersten Buch noch viele der kleinen Abenteuer übersprungen hat, ist der Abschluss schon etwas detaillierter. Zum Ende hin wurde es nochmal richtig spannend. Ich fand das Buch zwar wirklich nie langweilig, aber manche Szenen haben die Handlung doch ein bisschen ausgebremst. Nach dem Cliffhanger freue ich mich auf jeden Fall schon sehr auf das Finale - so wie die Dinge stehen, könnte es der beste Band der Reihe werden!

Fazit
"Kaleidra - Wer die Seele berührt" hat mir noch etwas besser gefallen als der Vorgänger und ich habe die Hoffnung, dass das Finale das noch toppen kann. Das Abenteuer ist klarer strukturiert und ich fand die Geschichte, die in die Tiefen der Welt der Alchemisten abtaucht, auch spannender.

Bewertung vom 04.05.2021
Keeping Secrets / Keeping Bd.1
Savas, Anna

Keeping Secrets / Keeping Bd.1


sehr gut

Sympathische Protagonistin mit einem großen Geheimnis

Für ihren neuen Film muss die berühmte Schauspielerin Tessa zurück in ihre Heimat, in der sie in ihrer Kindheit Schreckliches erlebt hat, und hat nun Angst, dass jemand ihr Geheimnis lüften könnte. Ausgerechnet jetzt, wo sie sich am verletzlichsten fühlt, soll ein Journalismus-Student ein Portrait über sie schreiben. Cole und sie können sich seit ihrer ersten Begegnung nicht wirklich leiden und Cole hat eigentlich gar keine Lust auf eine eingebildete Schauspielerin. Da könnte er seine Zeit wirklich sinnvoller nutzen, aber seine Familie macht ihm Druck.

Mit Carter wurde ich nicht besonders schnell warm, weil er am Anfang einfach nicht sympathisch ist und schlechte Laune verbreitet. Da man die sensible und verletzliche Tessa eigentlich nur beschützend in den Arm nehmen will, hat er sich durch seine unfreundliche Art ihr gegenüber nicht besonders beliebt gemacht. Tessa hingegen muss man einfach gern haben, weil sie trotz ihrer Geheimnisse so ehrlich ist, und wegen ihrer Ängste und Unsicherheiten, die im Buch auch sehr gut vermittelt werden. Wegen ihres Berufs und vor allem wegen ihrer Geheimnisse hat Tessa eigentlich keine Freunde, da war es auch schön mitzuerleben, wie sie neue Freundschaften schließt und beginnt, anderen Menschen zu vertrauen.

Das größte Mysterium ist natürlich Tessas Geheimnis. Man fragt sich, was es ist und wann es ans Licht kommt und natürlich, wie Carter darauf reagiert, schließlich soll er ein Portrait über Tessa schreiben und es wird auch deutlich gemacht, dass dieser Artikel sehr wichtig für ihn und die Erfüllung seiner Träume ist. Trotz eines schwierigen Starts ist er ein guter, wenn auch gestresster Kerl, der Tessa ganz bestimmt nicht bloßstellen möchte, also ist das natürlich ein Interessenkonflikt für ihn. Die Liebesgeschichte fand ich ganz süß, wenn auch ziemlich vorhersehbar. Tessas persönliches Glück lag mir mehr am Herzen als ihre Beziehung zu Carter.

Das Buch hatte in meinen Augen zwar nichts, dass es besonders macht, die Geschichte war nicht allzu spannend oder überraschend und die Liebesgeschichte hat mich auch nicht umgehauen. Aber ich fand Tessas Entwicklung schon sehr süß und gerade zum Ende hin gefiel das Buch mir etwas besser, auch wenn mir zu viel offen blieb und ich mir mehr Antworten gewünscht hätte.

Fazit
In "Keeping Secrets" hat mich besonders die sympathische Protagonistin Tessa überzeugt. Auch wenn mir die Geschichte vermutlich nicht im Gedächtnis bleiben wird, fand ich sie vor allem zum Ende hin schon spannend und auch sehr süß.

Bewertung vom 28.04.2021
Die Mitternachtsbibliothek
Haig, Matt

Die Mitternachtsbibliothek


gut

Jede Entscheidung hat Konsequenzen

Nora Seed wollte sich das Leben nehmen, doch statt zu sterben, landet sie in einer Bibliothek zwischen Leben und Tod. In den Büchern befinden sich alternative Leben für sie, die sie hätte leben können, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte.

Da Nora im Laufe ihres Lebens viele verschiedene Interessen und Fähigkeiten hatte, sind ihre Möglichkeiten auch sehr vielfältig, sodass sich die Alternativen oft sehr stark unterscheiden. Das fand ich schon interessant, aber gleichzeitig waren mir das schon fast zu viele Optionen, die immer nur von einer einzigen Entscheidung abhängig waren.

Das Buch ähnelt der Idee von "A Christmas Carol", nur dass hier nicht verschiedene Zeiten, sondern verschiedene Entscheidungen besucht werden. Ich fand die Geschichte süß und mag eigentlich auch die Botschaft, aber ich fand es auch unglaublich vorhersehbar, und das in jeder Hinsicht. Die Mysterien der Bibliothek konnte ich leicht durchschauen und es gab kaum Überraschungen. Auch Noras Gefühle und die Lehren, die sie aus ihren neuen Erfahrungen zieht, kann man schon erahnen.

Die verschiedenen Leben fand ich aber schon spannend und obwohl der Ton durch Noras Suizidversuch und ihren traurigen Blick auf ihr Leben eher ernst ist, fand ich die Geschichte doch eher süß und kurzweilig, weil es eben so vorhersehbar war.

Fazit
"Die Mitternachtsbibliothek" hat mir ganz gut gefallen, denn obwohl ich die Geschichte sehr vorhersehbar fand, habe ich doch gerne die Konsequenzen von Noras Entscheidungen erkundet.

Bewertung vom 30.03.2021
Geheimnis in der Tiefe / Meeresglühen Bd.1
Fleck, Anna

Geheimnis in der Tiefe / Meeresglühen Bd.1


gut

Naive Protagonisten, aber eine schöne Atmosphäre

Vielleicht hatte ich bei diesem Buch zu hohe Erwartungen, weil andere Leser es mir wärmstens empfohlen haben und es sogar als Highlight bezeichneten - das habe ich leider nicht so empfunden.

Ella fand ich meistens viel zu naiv. Sie rettet einen vermeintlichen Surfer vor dem Ertrinken und kümmert sich um ihn. Sie hat zwar viele irre Theorien darüber, was seine Geschichte sein könnte, aber sie tut trotzdem alles, um ihm zu helfen, so seltsam auch alles ist, was sie über ihn erfährt. Natürlich spielt da auch mit, dass sie den jungen Mann auch besonders attraktiv und charmant findet, aber diese Anziehung kam bei mir nicht wirklich an.

Ella selbst hat es mal ganz treffend beschrieben: Aris erklärt Dinge, ohne zu viel zu verraten. Tatsächlich verrät er am Anfang schon eine ganze Menge und zeigt auch durch jede seiner Handlungen, dass ihm das moderne Leben fremd ist. Einiges kann man sich auch schon zusammenreimen, aber Ella ist da nicht so schnell im Kombinieren, weil sie versucht, richtige Erklärungen zu finden, statt an Magie zu denken. Sie findet Aris auf jeden Fall geheimnisvoll und faszinierend, aber eigentlich ist er komplett überfordert von der Situation und weiß auch überhaupt nicht, wie er sich verhalten soll. Dafür, dass er ihr eigentlich nichts verraten darf, verrät er dann doch unglaublich viel und bringt sie dadurch nur in Gefahr.

Man kann wohl schon raushören, dass ich die Protagonisten jetzt nicht so großartig fand, dafür fand ich sie zu naiv und auch etwas zu nervig. Aris hat viele Informationen geliefert, aber gleichzeitig weiß man auch nie genug. Trotzdem fand ich die magische Meereswelt eigentlich schon vielversprechend und hätte gern noch mehr von ihr gesehen. Auch wenn mich die Charaktere und die Handlung nicht immer überzeugen konnten, fand ich die Atmosphäre doch sehr gelungen.

Am Ende gibt es eigentlich keinen Cliffhanger, auch wenn man spürt, dass noch etwas offen ist. Ich hätte es ja auch interessant gefunden, wenn die Geschichte da enden würde, aber dann wäre einiges einfach komplett irrelevant gewesen, daher bin ich froh, dass es noch weitergehen soll. Ich weiß aber nicht, ob ich die Fortsetzungen lesen werde.

Fazit
Mir hat "Meeresglühen" leider nicht so gut gefallen wie erhofft, vielleicht waren auch meine Erwartungen etwas zu hoch. Ich fand die Protagonisten nervig und naiv und auch die Handlung konnte mich nicht überzeugen, aber die magische Welt und die Atmosphäre fand ich schon gelungen.

Bewertung vom 29.03.2021
The Second Princess. Vulkanherz
Hiemer, Christina

The Second Princess. Vulkanherz


gut

Unerwartetes Setting, kleine irrelevante Abenteuer und kaum sympathische Protagonistin

Die drittgeborene Prinzessin Saphina weiß nicht viel über die Pflichten ihrer Schwestern oder über die Insel, die von ihrer Familie regiert wird. Die älteste Prinzessin Livia soll bald heiraten und wird dann zur neuen Königin gekrönt, Prinzessin Maylin hat als Zweitgeborene eine besondere, geheimnisvolle Aufgabe, von der niemand weiß, und Saphina? Ja, keine Ahnung, was die eigentlich mit ihrem Leben macht, was ihre Hobbies sind oder was für Zukunftspläne hat. Jedenfalls muss sie plötzlich den Platz der zweiten Prinzessin einnehmen und damit ist es vorbei mit ihrer Freiheit und eigenen Entscheidungen. Sie hat viel nachzuholen und erhält Unterstützung vom undurchschaubaren Adelssohn Dante.

Auch wenn ich die Geschichte nicht langweilig fand, fand ich sie auch nicht sonderlich spannend. Es gab schon ein paar Lücken und man erlebt viele kleine Abenteuer, die dann viel zu schnell abgeschlossen sind, sodass sie auch weniger relevant scheinen. Die Fantasywelt hätte schon mehr Potenzial gehabt, aber leider konnte ich bei Saphinas Abenteuer nicht wirklich mitfiebern, weil ich die Protagonistin auch nie wirklich sympathisch fand.

Ein Problem war das Setting. Ich kannte schon die Leseprobe und wusste, dass es in der echten Welt spielt, weil St. Lucien eine Karibikinsel ist, aber es wurde erst später klar, dass es auch in der Gegenwart spielt. Da wir hier ein Königshaus haben und es am Anfang um Kleider, Bälle und Adlige geht, kamen Erwähnungen von Ed Sheeran und Fernsehteams dann sehr unerwartet. Ich weiß nicht, ob es hier die Kombination dieser verschiedenen Dinge war, denn eigentlich habe ich ja auch schon einige Bücher mit modernen Monarchien gelesen, aber hier konnte es mich einfach nicht überzeugen. Dazu hat man auch kaum gespürt, dass man in der Gegenwart ist, weil auch das Benehmen, die Sprache und der größte Teil der Handlung besser in ein anderes Jahrhundert passen könnten, daher schienen die kleinen modernen Details einfach unpassend.

Auch bei dem Ort war ich etwas enttäuscht, denn sie Geschichte spielt zwar auf einer Karibikinsel, aber man fühlt kaum etwas vom Klima oder von der Kultur. Ich denke, auch Cover und Klappentext ließen mich hier eine andere Geschichte und eine andere Atmosphäre erwarten, jedenfalls konnte ich mich hier nie so richtig wohlfühlen.

Fazit:
Trotz einiger Kritik lässt sich "The Second Princess - Vulkanherz" gut lesen und ist auch unterhaltsam. Wirklich überzeugen konnte es mich aber leider nicht, da ich die Protagonistin nicht wirklich mochte und das Setting sich einfach seltsam angefühlt hat. Sehr schade!

Bewertung vom 08.03.2021
Infinity Plus One
Harmon, Amy

Infinity Plus One


gut

Spannender Start, enttäuschendes Ende

Sängerin Bonnie Rae Shelby hat ihren Zwilling verloren und das Leben, das von so vielen Auftritten und Arbeit geprägt ist, wird ihr zu viel. Als sie kurz davor ist, von einer Brücke zu springen, hält Finn Clyde sie auf und sie machen sich zusammen auf den Weg nach Las Vegas ...

Bonnie fand ich unglaublich anstrengend, denn sie ist zwar lieb und hilfsbereit, aber auch so naiv und leichtsinnig. Während die Öffentlichkeit denkt, dass Finn sie womöglich entführt hat, tut sie nichts, um dieses Missverständnis aufzuklären, auch wenn das für Ex-Häftling Finn, der sich nur nach einem normalen Leben sehnt, ziemlich mies aussieht. Mathegenie Finn ist aber auch zu nett, um ihr mal einen Wunsch abzuschlagen und bringt es auch nicht übers Herz, sie im Stich zu lassen, also spielt er mit.

Das Buch hatte einen wirklich starken Anfang, wurde danach aber immer schwächer. Je weiter die Geschichte voranschritt, desto weniger hatte ich noch die Hoffnung, dass das Ende mir gefallen würde. Als es immer komplizierter wurde, war ich schon sehr gespannt, wie man die vielen Fäden zufriedenstellend zusammenführen würde, doch da wurde ich schon ziemlich enttäuscht.

Wie man vielleicht schon an den Namen erkennt, ist das hier auch eine Anlehnung an Bonnie und Clyde und vor allem unsere Bonnie ist total fasziniert von der Ähnlichkeit der Geschichten. Gerade mit dem tödlichen Ende des berühmten Verbrecherpaares und den dramatischen Medienberichterstattungen zwischen den Kapiteln hatte ich da auch ein unheilvolles Gefühl, denn Protagonist Finn hat schon sehr schwierige Zeiten durchgemacht und ich wollte da wirklich nicht, dass ihm wegen Bonnie etwas schlimmes passiert. Die Atmosphäre im Buch hat mir schon gut gefallen, aber das Ende konnte mich da einfach nicht überzeugen.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich auch viel zu schnell und zu allem Überfluss gab es auch noch eine seltsame übernatürliche Komponente, die ich einfach nur schräg und unnötig fand. Was ich allerdings mochte, war Finns Leidenschaft für Mathematik und auch die Erklärung von mathematischen Paradoxa. Auch die Bedeutung des Buchtitels fand ich sehr schön.

Fazit
"Infinity Plus One" hatte einen starken, spannenden Anfang, aber Bonnie ging mir schon ziemlich auf die Nerven und das Ende konnte mich definitiv nicht überzeugen. Wirklich sehr schade!

Bewertung vom 27.02.2021
Her wish so dark / Das Reich der Schatten Bd.1
Benkau, Jennifer

Her wish so dark / Das Reich der Schatten Bd.1


sehr gut

Spannend, zieht sich aber auch in die Länge

Zuallererst: Dieses Buch spielt zwar in der gleichen Welt wie die "One True Queen"-Dilogie, man kann sie aber auch ohne Vorkenntnisse lesen, da es auch in einem anderen Land spielt, andere Magie und auch andere Charaktere hat.

In Nemija werden Verfluchte ins Reich des Daemalords entführt und als Laires Verlobter Desmond dort landet, zieht sie trotz aller Gefahren los, um ihn zu retten. Ihr wird unerwartet Hilfe angeboten, doch von jemandem, den sie lieber nie wieder gesehen hätte: Alaric hat sie vor einigen Jahren nicht nur verraten, sondern auch ihr Herz gebrochen. Selbstverständlich möchte sie nichts mit ihm zu tun haben und ganz sicher traut sie ihm nicht über den Weg, aber um Desmond zu befreien, bleibt ihr keine andere Wahl.

Desmond, Alaric und Laire haben ihre eigenen Perspektiven, sodass ich auch schon ein Liebesdreieck erwartet habe. Desmonds Perspektive war dadurch interessant, dass er gefangen ist und dem Daemalord begegnet, aber Desmond selbst konnte mich nicht wirklich überzeugen. Laire hat noch immer starke Gefühle für Alaric, aber sein Verrat hat sie so tief verletzt, dass sie ihm natürlich nicht so ohne Grund verzeihen kann - dabei hat Alaric durchaus gute Gründe, aber darüber kann er nicht sprechen, so sehr er es auch möchte.

Der Einstieg fiel mir nicht sehr leicht, da es zwischen den Charakteren schon so komplizierte Beziehungen gab und ich kam da nicht immer so gut mit. Gerade der Anfang ist voller Rückblenden, aber natürlich gibt es trotzdem einige Geheimnisse in ihrer Vergangenheit, um so Spannung zu erzeugen. Zum Beispiel wie Desmond verflucht wurde.

Mit der Magie hatte ich schon einige Schwierigkeiten, manches wurde kaum erklärt, anderes oft wiederholt. Laire hat als Angehörige eines Verfluchten das Recht zu versuchen, ihren Verlobten zu befreien und dieses Recht leitet sie durch das Daemareich. Dann heißt es immer, dass Laire den Weg schon findet. Der Mittelteil zieht sich schon ziemlich in die Länge, weil man immer wieder das gleiche erlebt: Man sucht den Weg, es gibt ein magisches, gefährliches Hindernis, man kommt voran und weiß dann wieder nicht weiter. Am Ende überschlagen sich dann plötzlich die Ereignisse und es gibt einen spannenden Cliffhanger. Mir war das Ende aber schon zu dramatisch, weil so vieles auf einmal passiert, ich hätte da lieber mehr Spannung über das ganze Buch.

Fazit
"Her Wish So Dark" bietet ein spannendes Fantasy-Abenteuer, aber die Handlung zieht sich etwas in die Länge und am Ende passiert dann zu viel auf einmal. Ich bin aber schon sehr gespannt, wie es weitergeht!

Bewertung vom 20.02.2021
Liebesromane zum Frühstück / The Secret Book Club Bd.3
Adams, Lyssa Kay

Liebesromane zum Frühstück / The Secret Book Club Bd.3


ausgezeichnet

Die Geschichte beginnt mehrere Monate nach den Ereignissen von "Die Liebesroman-Mission". Alexis lebt nun mit den Folgen ihrer Aktion, die sie berühmt gemacht hat, und hilft anderen Frauen, die ähnliche Erfahrungen machen mussten. Es ist nicht immer leicht für sie, aber ihre Freundinnen und besonders ihr neuer bester Freund Noah sind immer da, um sie zu unterstützen. Doch obwohl die beiden mehr füreinander empfinden, haben sie Angst, diese wunderbare Freundschaft aufs Spiel zu setzen und halten ihre Gefühle zurück.

Alexis ist schon sehr mutig, aber sie ist auch viel zu lieb und lässt sich manchmal etwas herumschubsen, wenn sie eigentlich nur helfen möchte. Da setzt Noah sich manchmal für sie ein und trifft Entscheidungen für sie, weil er nicht zusehen kann, wie seine Freundin ausgenutzt wird und weil er sie vor weiterem Übel beschützen möchte. Obwohl er sie eigentlich respektiert, erkennt er nicht, dass er sie damit bevormundet und sich über ihre Wünsche hinwegsetzt. Ich fand nicht jede ihrer Handlungen toll, aber ich konnte ihre Taten und Gefühle durchaus verstehen, daher hat sie das nur noch sympathischer und authentischer gemacht.

Ich war ja schon immer begeistert von der Reihe, weil ich die Bücher einfach so herrlich amüsant finde, aber ich weiß, dass im ersten Buch viele Leser*innen das Frauenbild ziemlich sexistisch fanden. Ich kann das auch verstehen, auch wenn ich das als Teil des selbstironischen Stils des Buches empfunden habe. Jedenfalls fand ich, dass das im zweiten Buch schon nachgelassen hat und hier gar nicht mehr zu spüren war, was mir auch sehr positiv aufgefallen ist.

Natürlich ist auch der Buchclub wieder mit dabei und es gibt sogar wieder ein paar Ausschnitte aus dem Buch, das Noah liest, damit er sich als Mann weiterentwickeln kann. Er lernt hier nicht, wie er mit Frauen umzugehen hat, stattdessen lernt er, dass er selbst seinem eigenen Glück im Weg steht und diese Perspektive hat mir auch sehr gut gefallen. Natürlich ist da noch die Liebesgeschichte, aber auch die Familiendramen sorgen für viel Spannung und Herzschmerz. Das Buch hat wirklich keine langweilige Seite und ist eine richtige Achterbahn der Gefühle!

Fazit
"The Secret Book Club - Liebesromane zum Frühstück" konnte mich wieder begeistern und hat mich oft zum Lachen gebracht, aber die Geschichte um Alexis, Noah, ihre Freunde und Familien konnte mich nicht nur unglaublich gut unterhalten, sondern auch zu Tränen rühren. Ich freue mich auf weitere Bücher!