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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1100 Bewertungen
Bewertung vom 24.02.2021
Mordsand / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.4
Fölck, Romy

Mordsand / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.4


sehr gut

Auf einer Elbinsel wird das Skelett eines Menschen gefunden. Wer ist die Leiche und wer hat sie dort begraben? Als ein zweiter Mord geschieht, kristallisieren sich gewisse Zusammenhänge heraus, die es Frida und ihrem Team ermöglicht, dem Täter etwas näher zu kommen.
Bereits der 4. Fall für die Kommissarin und auch der rätselhafteste.
Die Handlung spielt auf zwei Ebenen: Die Gegenwart und die Vergangenheit der Jungen in den Besserungsanstalten der ehemaligen DDR. Diese Einschübe waren leider sehr kurz, aber sehr schmerzhaft und grausam. Man konnte deutlich mit den jungen Männern mitleiden und ich kann mir gut vorstellen, dass es in diesen Heimen tatsächlich so zugegangen sein könnte.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere haben Tiefe und sind sympathisch. Besonders Torben mag ich sehr gerne und was das Schicksal jetzt für ihn bereithält, würde ich gerne in einem Folgeband lesen. Das Ende fand ich für mich ein wenig enttäuschend. Der Täter hat für mich zu schnell aufgegeben, so fehlte mir dann doch ein Quäntchen Spannung.
Fazit: Fölck fängt die Stimmung an der Elbe wieder perfekt ein. Ihr aktueller Fall gibt tiefe Einblicke in vergangene Schrecken und das macht das Buch sehr interessant und lesenswert.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2021
Kein Feuer kann brennen so heiß
Noll, Ingrid

Kein Feuer kann brennen so heiß


sehr gut

Lorina ist Altenpflegerin und wohnt bei einer netten alten Dame, die sie liebevoll pflegt. Fast könnte man schon von einer Freundschaft sprechen. Doch mit ihrem Einzug kommt Leben in das Haus der beiden. Da ist Boris, der sie in die Freuden der Liebe einführt, der Neffe von Viktoria, der dringend Geld benötigt und natürlich der kleine Quinn, den alle sogleich ins Herz schließen.
Ein klein wenig zahm fand ich das neue Buch von Ingrid Noll. Ist sie doch sonst eher mit schwarzen Gedanken unterwegs, wird in „Kein Feuer kann brennen so heiß“ eher auf die leisen Untertöne Wert gelegt. Aber natürlich geht es alles andere als leise zu in Nolls neuestem Roman. Als Lori bei Viktoria zu arbeiten beginnt, ahnt noch niemand, was die beiden Frauen alles erwartet. Vom Erbschleicher, über Einbrecher, bis hin zu einem verlassenen Baby: die Story ist alles andere als langweilig. Ja, teilweise sogar etwas chaotisch.
Noll schreibt gut wie immer. Ihre Charaktere sind anschaulich und sympathisch und die Geschichte wird im Laufe der Seiten immer abgefahrener, bleibt aber relativ realistisch und interessant. Lorina als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Zwar nicht vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan, aber ihre Entwicklung war sehr gut zu lesen.
Fazit: Ich staune über jedes neue Buch der Autorin, die auch mit mittlerweile 86 Jahren noch immer auf dem Höhepunkt ihrer Karriere zu sein scheint.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2021
Das gezeichnete Opfer / Cold Case Bd.2
Frennstedt, Tina

Das gezeichnete Opfer / Cold Case Bd.2


sehr gut

Eine Stadt in Aufruhr. Eine Bandenrivalität fordert den gesamten Polizeiapparat und das gerade erst gegründete Cold-Case-Team um Ermittlerin Tess Hjalmarsson soll aufgelöst werden. Doch als eine Verbindung zu einem aktuellen Mordfall auftritt, bekommt das Team noch eine Chance. Werden die Ermittler den Mord an Max, der einige Jahre zurückliegt, aufklären können?
Zuerst sieht es ja gar nicht danach aus. So ein Cold Case ist ja auch überaus kniffelig und nach vielen Jahren verschwinden Erinnerungen und schlechte Gewissen werden kleiner. Da ist es dann oft nur ein winziger Hinweis und auf den wartet man dann den ganzen Fall über. Zudem hat Tess auch noch private Probleme.
War ich schon vom ersten Band der Reihe restlos begeistert, konnte mich auch dieser zweite Band wieder überzeugen. Die Handlung ist spannend erzählt, auch wenn sie teilweise etwas auf der Stelle tritt. Und der Plot war dann auch sehr überraschend und stimmig.
Die Charaktere fand ich wieder sehr realistisch dargestellt, mir haben nur leider ein paar der Ermittler des Teams aus Band 1 gefehlt. Tess ist in „Das gezeichnete Opfer“ beinahe eine Alleingängerin.
Fazit: überaus überzeugender Krimi, der durch tolle Charaktere und einen spannenden Fall punkten kann.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.02.2021
Kann Spuren von Glück enthalten
Zimmerman, Vicky

Kann Spuren von Glück enthalten


sehr gut

Kate ist fast 40 und eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. Doch als sie die 97-jährige Cecily kennenlernt, beginnt sie ihr Dasein zu überdenken. Ist sie wirklich glücklich mit ihrem Job? Und mit Nick?
Das Buch ist in 5 Teile gegliedert. Der erste beginnt mit Kates und Nicks Trennung auf Zeit und den Teil fand ich etwas behäbig. Erst mit dem zweiten Teil, als Kate Cecily kennenlernt, war ich voll in der Handlung drin. Cecily als Charakter fand ich total gut. Zwar etwas übergriffig, aber wie sie versucht, Kate in die richtige Richtung zu schieben und da schon mal etwas nervig wird – das war klasse geschrieben. Und so freunden sich die beiden unterschiedlichen Frauen immer mehr an.
Vor allem hat mich auch Cecilys Geschichte begeistert, die sie Kate (und dem Leser) in Häppchen serviert. Ihr Schicksal ist kein Leichtes und so war ich gespannt dabei, wenn sie erzählt hat. Auch Kate habe ich sehr gern begleitet, vor allem als sie endlich ihr Leben geändert hat.
Das Buch hat keinen fröhlichen Unterton, macht aber dennoch gute Laune. Manchmal hätte ich mir wirklich ein paar der Rezepte gewünscht, die Kate aus Cecilys Kochbuch ausprobiert.
Fazit: eine ungewöhnliche Frauenfreundschaft mit einer Protagonistin, die eine tolle Entwicklung durchmacht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.02.2021
Mauersegler
Jakob, Valerie

Mauersegler


gut

Juliane sieht keinen Sinn mehr in ihrem Beruf und hängt ihn an den Nagel. Doch was soll sie sonst tun? Ihr Freund hat sie verlassen und so beschließt sie, zu einem entfernten Verwandten an die Ostsee zu fahren. Dort beginnt sie, die Vergangenheit ihrer Familie aufzuarbeiten.
Ich fand ein wenig schwer in die Geschichte, wegen der vielen Namen auf zwei Zeitebenen und musste während des ganzen Buches immer wieder überlegen, wer jetzt wessen Großmutter oder Tante oder Mutter ist. Zudem stolperte ich über die Verwandtschaftsverhältnisse. Das war ein klein wenig schwierig, aber ich hatte mich dennoch sehr wohl in der Handlung gefühlt.
Die Story wird auf zwei Ebenen erzählt: Die Gegenwart, in der Juliane ihre Wurzeln sucht und die Vergangenheit als Marianne und Roseanne ihr Leben als Pilotinnen beginnen. Hier hätte ich gerne noch ein wenig mehr erfahren. Ihr Leben böte sicher noch Stoff für ein weiteres Buch.
Eine Geschichte der Fliegerei im frühen 20. Jahrhundert. Frauen waren eher noch die Ausnahme bei den Piloten. Mariannes und Roseannes Geschichte ist zwar fiktiv, aber es werden reale Persönlichkeiten der frühen Fluggeschichte erwähnt, was ich sehr interessant fand.
Fazit: Schön zu lesen, geht aber wenig in die Tiefe. Bei manchen Dingen hätte ich mir noch mehr Ausschmückung und Handlung gewünscht.

Bewertung vom 13.02.2021
Ankermord / Romy Beccare Bd.10 (eBook, ePUB)
Peters, Katharina

Ankermord / Romy Beccare Bd.10 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein Mann ertrinkt an der Binzer Seebrücke, angekettet an einen Anker. Was für ein bizarrer Mord! Das finden auch Romy Beccare und ihr Team und nehmen die Ermittlungen auf. Doch die gestalten sich als äußerst zäh und schwierig. Zumal die Ermittler auf eine Frau treffen, die aalglatt ist und schon anderweitig ins Visier der Polizei geraten.
Ein sehr schwieriger Fall, der die Kommissare Romy Beccare und Jan Riechter hier erwartet.
Die Handlung ist in sich abgeschlossen, das Buch kann man auch lesen, ohne die 9 Vorgängerbände zu kennen. Mehr Spaß macht es aber immer, eine Reihe von Anfang an zu lesen, denn die privaten Geschichten der Protagonisten machen auch einen großen Reiz aus. Wobei die in diesem Fall gar keinen Platz haben, so beschäftigt ist das Team. Vor allem Max hat mir wieder sehr gut gefallen, wenn er auch eher eine Randfigur war. Hervorstechend war für mich aber Nora/Pirrko. Und irgendwie auch Sandra, die immer einen Schritt voraus ist.
Das Buch versteht zu fesseln und die Story ist wirklich interessant. Was wie ein „simpler“ Mord aussieht, entpuppt sich bald zu etwas sehr viel Größerem.
Fazit: wie alle Krimis aus der Reihe: sehr lesenswert.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2021
Ich will dir nah sein
Nisi, Sarah

Ich will dir nah sein


sehr gut

Die Tänzerin Erin zieht in eine neue Wohnung in London. Sie ist sehr zufrieden, bis ihr neuer Nachbar sie zu stalken beginnt. Erst ganz heimlich, später offen und nachdrücklich. Erin weiß sich nicht zu helfen und flieht in die Berge.

Das Buch ist sehr spannend aufgebaut, ohne dass Blut fließt. Gleich das erste Kapitel macht neugierig. Die Handlung spielt auf mehreren Ebenen: der Vergangenheit Lesters und in der Gegenwart, die zwischen Lester, Erin und deren neuem Freund Rhys aufgeteilt wird. So bleibt die Spannung das ganze Buch über erhalten und der Plot war dann für mich sehr überraschend.

Erin war mir als Person sehr sympathisch. Ihr Ehrgeiz und ihr Durchhaltevermögen spiegelten gut die Welt des Theaters wieder. Auf keinen Fall wäre ich auf dieses Ende gekommen.

Fazit: ein sehr flüssig und gut geschriebenes Buch, das die Spannung hochhält und mit einem überraschenden Ende aufwartet.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2021
Die Mitternachtsbibliothek
Haig, Matt

Die Mitternachtsbibliothek


sehr gut

„Das Leben beginnt auf der anderen Seite der Verzweiflung“ S. 304 J.P. Sarte
Doch durch diese Verzweiflung muss Nora erst einmal durch. Nachdem sie vermeintlich alles verloren hat, nimmt sie eine Überdosis Schlaftabletten und landet zwischen Leben und Tod in der Mitternachtsbibliothek. Dort stehen Millionen von Büchern, die alle einen Abzweig in ihrem Leben beschreiben. Und Nora hat die Wahl: welches Leben möchte sie leben?
Dass das gar nicht so einfach ist und dass es in jedem Leben Zitronen gibt, diesen Weg gehen wir mit Nora gemeinsam. Denn egal, welchen Abzweig Nora nimmt und welche Reue sie wiedergutmachen möchte – es gibt immer ein Haar in der Suppe, das uns das Leben manchmal verleidet. Das perfekte Leben ist halt mit Ecken und Kanten, nur erkennt Nora das nicht gleich.
Ein Buch, das sehr schön geschrieben ist, oftmals ins Philosophische abdriftet und den Leser nachdenklich macht. Denn wer erkennt sich nicht wieder in diesem Buch? Wer hat nicht schon etwas bereut oder im Nachhinein erkannt, dass ein anderer Weg vielleicht der bessere gewesen wäre? Doch dass genau dieses „Falschabbiegen“ auch eine Chance ist und uns zu den Menschen macht, die wir sind, das beschreibt Haig in seinem neuen Buch.
„Nora wollte in einer Welt leben, in der es keine Grausamkeit gab, aber die einzigen Welten, die zur Verfügung standen, waren nun einmal Welten mit Menschen darin“.
Was für ein harter Satz! Aber auch er bringt Nora auf ihrem Weg zu ihrem eigenen Ziel weiter. War Nora mir am Anfang noch nicht wirklich sympathisch durch all ihr Gejammer, gelang es Haig im Verlaufe des Buches, eine Protagonistin herauszuarbeiten, die sehr vielschichtig war und am Ende erkennt, dass man selber aktiv werden muss, um sein Leben zu gestalten und dass Liebe auch an unerwarteten Orten auf einen wartet.
Fazit: Das Buch ist flüssig und anschaulich geschrieben, wird zwischendurch allerdings teilweise durch Parallelwelttherorien etwas ausgebremst. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau und ich mochte das Buch, nachdem Nora sich etwas gefangen hatte, sehr gerne. Die Idee mit den Büchern und den dadurch entstehenden Geschichten fand ich zudem total klasse.

Bewertung vom 31.01.2021
Grenzfall - Der Tod in ihren Augen / Jahn und Krammer ermitteln Bd.1
Schneider, Anna

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen / Jahn und Krammer ermitteln Bd.1


sehr gut

Alexa Jahn ist neu in der Stadt. Sie ist noch nicht einmal eingezogen, als sie schon zu ihrer ersten Leiche gerufen wird, die ohne Unterkörper im Gebirge hängt.
Ein skurriler Fall! Wahrhaftig kam mir in meiner langen Krimi- und Thrillerlaufbahn so etwas noch nicht unter. Allerdings- um es gleich vorweg zu nehmen, wurde mir am Ende zu wenig erklärt, warum die Leiche so hergerichtet war. Es gab zwar eine Erklärung, aber nur bis zu einem gewissen Grad.
Anna Schneider war mir als Autorin bisher unbekannt, aber ihr erster Fall hat mich gleich in den Bann gezogen. Gleich bei den ersten Zeilen war ich mitten in der Handlung und die ließ mich auch nicht so schnell wieder los. Alexa hat mir als Charakter sehr gut gefallen, ihr österreichischer Kollege war mir aber eher unsympathisch. Überhaupt musste sich Alexa erst im neuen Team einfinden und auch das wurde authentisch erzählt.
Einschübe aus der Sicht des Täters brachten mich bei meiner eigenen „Spurensuche“ nicht richtig weiter, aber das hielt die Spannung hoch.
Das Ende wartet dann noch mit einer kleinen Überraschung auf und macht neugierig auf Band 2, der im Januar 2022 erscheinen soll.
Fazit: ein gelungener Auftakt einer – für mich – neuen Autorin, deren nächsten Fall ich sehr gerne auch wieder lesen möchte.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.01.2021
Abels Auferstehung / Paul Stainer Bd.2
Ziebula, Thomas

Abels Auferstehung / Paul Stainer Bd.2


ausgezeichnet

Ein Toter treibt bei Basel im Rhein, ein zweiter Toter wird in Leipzig in einem Hotelzimmer gefunden. Wie hängen diese Morde zusammen? Ein schwieriger Fall für Kommissar Paul Stainer.

Das Buch startet dort, wo Band 1 geendet hat, knüpft beinahe nahtlos an den Vorgängerband „Der rote Judas“ an.
Dachte ich im ersten Band von Thomas Ziebula noch, dass Stainer und seine Frau wieder zusammenkommen, kommt Stainer nun gleich zu Beginn von Ediths Beerdigung. Doch Zeichen im Buch deuten darauf hin, dass er eventuell auch wieder jemanden Neues finden wird.
Die Protagonisten haben mir, wie in Band 1, wieder sehr gut gefallen. Sie wirken lebendig und authentisch und besonders eine Charaktere fand ich total super. Leider durfte die nicht das ganze Buch über dabei sein. Viele Personen aus Band 1 bekamen wieder eine Rolle und kristallisieren sich als fester Bestandteil in Paul Stainers Leben heraus, was mir sehr gut gefällt.
Der Einstieg ins Buch gelang mir nicht ganz so gut. Die vielen Handlungsstränge mussten erst einmal aufgebaut werden und die vielen Charaktere fand ich anfangs noch etwas verwirrend. Die Handlung spielt auf mehreren Ebenen und erst am Ende finden sich die Fäden wieder zusammen.
Das Buch bietet sehr viel Spannung, sehr viel Esprit und Lokalkolorit. Und ganz nebenbei auch noch ein wenig Geschichtliches, das sie Handlung aber nicht überfrachtet.
So manches bringt den Leser auch zum Schmunzeln oder mutetet witzig an. So schreibt Ziebula von einem „modernen Rollfilm“ – solche Details machen dem Leser zwischendurch immer wieder bewusst, dass er sich im beginnenden 20. Jahrhundert befindet und dass Dinge wie Handys oder Internet eben nicht die Norm sind.
Fazit: Auch der zweite Band um Stainer und Junghans hat mich nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil.