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Benutzername: 
KittysKiste
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 504 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2018
Ohne ein einziges Wort
Walsh, Rosie

Ohne ein einziges Wort


gut

Im Urlaub bei ihren Eltern trifft Sarah durch Zufall auf einen Mann, der sie sofort in ihren Bann zieht. Nach ein paar Drinks und guten Gesprächen verbringt sie daraufhin ganze sieben Tage mit ihm, romantische Tage voller Zweisamkeit und schon bald wird ihr klar, dass sie sich unsterblich in ihn verliebt hat. Doch dann trennen sich die Wege der beiden, als Eddie in den Urlaub fliegen will und Sarah hört plötzlich nichts mehr von ihm, keine Nachrichten, keine Anrufe ... nichts. Obwohl ihr ihre Freunde raten, sich diesen Mann aus dem Kopf zu schlagen, ist sich Sarah jedoch sicher, dass irgendetwas passiert sein muss.

Ich möchte mich als erstes ganz herzlich beim Goldmann Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken. Ich habe mich wahnsinnig über diesen Roman gefreut.

Der Schreibstil von Rosie Walsh lässt sich sicher recht schnell und einfach lesen, jedoch muss man sich an den Aufbau der Geschichte erst gewöhnen, denn diese springt zwischen verschiedenen Zeiten, und später auch Perspektiven, hin und her. Dazu gibt es immer wieder Briefe, die den Leser ein bisschen verwirren könnten.

Außerdem fiel es mir echt schwer, in die Story hinein zu finden, ob es daran lag, dass sie nicht chronologisch erzählt wurde oder daran, dass sie teilweise etwas langatmig war, kann ich allerdings nicht genau sagen. Es könnte aber auch eine Mischung aus beidem sein. Allerdings entwickelt sich die Geschichte ab zirka Seite 150 dann extrem. Sie wird richtig interessant und spannend und ich ließ mich bis zur Auflösung des ganzen Dramas um Sarah und Eddie so extrem in die Irre führen, dass ich mir dann dachte, ich hätte mich die ganze Zeit verlesen. In diesem Zusammenhang zeigt die Autorin auf jeden Fall ein Gespür für unerwartete Überraschungen. Aber damit nicht genug, setzt sie dem Ganzen dann noch eins drauf und lässt den Leser durch einen Perspektivwechsel mit einem riesigen Cliffhanger zurück, was ich an und für sich richtig gut gelöst fände, hätten sich die Seiten danach nicht wieder so gezogen. Leider hat mir auch nicht so ganz gefallen, dass manche Sachen wirklich überdramatisiert wurden. Ein bisschen weniger hätte sicher manchmal gereicht. Dennoch fühlte ich mich, bis auf die etwas zähen Seiten am Anfang und zwischendrin, sehr unterhalten und habe vor allem mit Sarah gelitten. Umso mehr mochte ich das emotionale Ende, welches ein recht realistisches Happy End zu bieten hatte, das nicht zu aufgesetzt wirkte.

Ebenso ist meine Meinung zu den Charakteren ein bisschen gespalten. Ich mochte zwar sowohl Sarah, als auch Eddie sehr gern. Beide fand ich wirklich gut und nachvollziehbar geschrieben und obwohl beide teilweise etwas übertrieben reagierten, konnte ich sie durchweg verstehen. Nicht immer reagieren Menschen nun mal vernünftig. Ebenso mochte ich Sarahs Eltern und Freunde sehr gern. Doch dann waren da noch zwei Charaktere, deren Handeln ich, trotz des Leides, welches ihnen widerfahren ist, überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Leider kann ich hier nicht schreiben, um welche es sich handelt, da ich sonst zu viel verraten würde, doch wer diesen Roman liest, wird sicher bald verstehen, wen ich meine.

Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass dieses Buch sowohl seine guten als auch schlechten Seiten hat. Es ist mit etwas Geduld durchaus unterhaltsam und teilweise wirklich emotional. Allerdings sollte man nicht mit einer wahnsinnig spannenden Geschichte rechnen, denn dafür fehlte diesem Roman noch ein bisschen das gewisse Etwas.

Bewertung vom 09.05.2018
Was aus Liebe geschieht
McPartlin, Anna

Was aus Liebe geschieht


sehr gut

Anna McPartlin ist eine Autorin, die es mit einem wundervollen, locker flockigen Schreibstil schafft, selbst der herzerwärmendsten Geschichte noch Humor zu verpassen. Die Sprache, die sie für ihre Charaktere verwendet, ist wundervoll sarkastisch und doch bleiben die Gefühle nicht auf der Strecke. Vielmehr schickt sie ihre Leser auf eine emotionale Berg und Tal-Fahrt. Dennoch habe ich ziemlich lange für diesen Roman gebraucht. Nicht, weil er langweilig wäre, sondern weil die Story meiner Meinung nach volle Konzentration benötigt.

Was diese angeht, so sollte man sich allerdings nicht vom Klappentext beeinflussen lassen, denn dieser drückt nicht im Geringsten aus, welchen Umfang und welche erzählerische Gewalt die Geschichte hat, denn es geht in erster Linie gar nicht um die Suche nach Toms Frau Alexandra, wie man vermuten könnte. Vielmehr handelt dieser Roman von Familienbanden, von Freundschaft und die verschiedenen Widrigkeiten des Lebens. Die Handlung dieses Buches ist ein einziger Strudel aus unterschiedlichen Gefühlen. Der Leser begleitet abwechselnd alle vier Charaktere, erfährt, was ihnen in ihrem bisherigen Leben geschehen ist, welche Schicksale ihnen begegnet sind und wie sich ihre Leben nach dem Zusammentreffen im Fahrstuhl verändern. Dabei entstehen wundervolle und tiefgründige Freundschaften, neue Beziehungen und ein mancher erfährt das erste mal in seinem Leben, was es heißt, nicht allein zu sein. Allerdings kam für mich das Ende dann ein bisschen zu schnell und auch die Sache mit Alexandra wird nicht völlig aufgeklärt, was ich schade finde. Dennoch war es im Großen und Ganzen recht zufriedenstellend.

Getragen wurde der ganze Roman jedoch zweifellos von den grandiosen, einzigartigen Charakteren. Diese sind allesamt sehr überzeugend geschrieben und selbst, wenn jemand von ihnen nicht sehr sympathisch war, so musste ich ihn einfach mögen. Ein gutes Beispiel dafür ist Rose, Janes und Elles Mutter, die mit bösen Bemerkungen nicht spart und gerade damit für reichlich Unterhaltung sorgt. Am besten hat mir allerdings gefallen, dass wirklich jeder von ihnen während der Geschichte eine gewisse Entwicklung durchläuft, der eine mehr, der andere weniger. Und trotzdem ist am Ende niemand mehr so, wie er es am Anfang war.

Für mich ist dieses Buch, schon allein wegen der guten Mischung aus Tiefgründigkeit und Humor, eine absolute Leseempfehlung. Zwar hat es sicher auch hier und da seine kleinen Makel, aber die sind durchaus Interpretationssache und gut zu verkraften. Mich hat dieser Roman jedenfalls sehr begeistert und ich werde auch weitere Bücher der Autorin lesen.