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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 27.04.2014
4 Farben Platin / Rhys by night Bd.2
Arnold, Kajsa

4 Farben Platin / Rhys by night Bd.2


ausgezeichnet

Was ist es nur an Rhys, dass Jazman nicht von ihm loskommt. Sie liebt ihn und er liebt sie, und doch stehen sie vor einem Haufen Probleme.
Da sie nicht voneinander los kommen, stellt Jaz Rhys ein Ultimatum, das dieser erfüllen soll. Er windet sich, gibt sich aber letztendlich geschlagen.
Dann lernt Jaz einen alten Freund von Rhys kennen, den Geiger Paul Vig, der sich sofort zu Jaz hingezogen fühlt. Auch ihr ist Paul nicht völlig egal, aber eigentlich will sie doch nur Rhys, oder hat Paul doch eine Chance bei ihr?
Dann geschieht etwas, was Jaz völlig aus der Bahn wirft und sie eine Entscheidung trifft ...

Es ist schwer, eine Rezension für ein Buch zu schreiben, das so wenig Seiten hat, ohne etwas zu verraten.
Es geht in die zweite Runde um die beiden Liebenden Rhys und Jaz. Sie können nicht ohneeinander, aber miteinander ist auch nicht leicht.
Es knistert regelrecht beim Lesen, was einen großen Teil des Buches ausmacht.
In diesem Buch spielt noch ein Unbekannter mit und hat seine Finger im Spiel. Als Leser hat man absolut keine Ahnung, wer sich dahinter verbirgt. Sicher hatte ich den ein oder anderen Verdacht, aber wie das so bei Mehrteilern ist, wird dieses Geheimnis noch nicht preisgegeben.
Natürlich endet auch dieser Band mit einem Cliffhanger.

Es ist ein Buch voller Liebe, Leidenschaft und Erotik, aber auch gespickt mit Eifersucht, Intrigen, Neid und Bösartigkeit.
Die beiden Protagonisten sind in einer on/off-Beziehung und machen sich das Leben selbst schwer. Aber bei den anstehenden Intrigen, die von anderer Seite geführt werden, ist es auch für sie nicht leicht, zu erkennen, was ist wahr, was nicht.
Nicht immer ist das, was man sieht oder zu sehen glaubt, auch das was es ist.

Ein Buch voller Spannung, Erotik und Liebe, das man leider viel zu schnell ausgelesen hat.
Ärgerlich, dass es wieder mit einem Cliffhanger endet, denn nun heißt es wieder warten, warten auf den 3. Teil.
Ich bleibe gespannt und empfehle dieses Buch gern weiter.

Bewertung vom 26.04.2014
Aufbruch ins Ungewisse / River Singers Bd.1
Moorhouse, Tom

Aufbruch ins Ungewisse / River Singers Bd.1


ausgezeichnet

Sylvan ist der Älteste aus einem Wurf von 4 Schermäusen. Außer ihm gibt es noch seinen Bruder Orris und seine beiden Schwestern Aven und Fern.
Sylvan kann es gar nicht erwarten, dass er zusammen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern das erste Mal an den großen Fluss gehen darf.
Es gefällt ihm draußen und er freut sich auf den nächsten Tag.
Aber dann ist etwas in ihrem Bau, etwas gefährliches, was er nicht kennt, irgendein Tier.
Und dann ist ihre Mutter fort. Nachdem sie 2 Tage auf sie gewartet haben, sich mit der Nachbarin Meisterin Valera angelegt haben, die sich in ihrem Territorium breit machen will, wissen die vier, dass dort draußen irgendetwas böses und feindliches auf sie lauert, um sie zu fressen.
Sie müssen dort weg, wenn sie überleben wollen und machen sich gemeinsam auf den Weg und auch dieser ist alles andere als ungefährlich...

Schermäuse sind eine Gattung der Wühlmäuse, durch ihre Verbundenheit zum Wasser werden sie umgangssprachlich auch Wasserratten genannt.

Ein wunderschönes Kinder-/Jugendbuch, welches man hier in Händen hat.
Vier kleine Schermäuse machen sich auf den Weg, um eine neue Heimat zu finden, in der es keine Feinde gibt, zumindest keine, bei denen sie keine Chance haben, sich in Sicherheit zu bringen.
Von ihrer Mutter lernten sie, dass sie bei Gefahr entweder in ihre Höhle zurücklaufen oder sich im Wasser in Sicherheit bringen sollen, denn die Feinde mögen kein Wasser.
Aber nun gibt es einen Feind, der genauso gut schwimmen kann wie sie selbst und wo sollen sie sich nun in Sicherheit bringen?
Ihre Mutter und auch ihre Nachbarin wurden von diesem Feind gefressen und nun müssen sie hier weg.
Auf ihrem Weg erleben sie so einiges an Abenteuer und Gefahren.
Sie finden einen Freund, Fodur, der eigentlich von Hause aus auch ein Feind ist. Es braucht eine Weile, bis sie sich gegenseitig vertrauen können, aber es wächst eine Freundschaft heran, die niemand verstehen wird.

Es macht Spaß, den kleinen Sylvan und seine Geschwister zu begleiten. Die vier Mäuse sind sehr unterschiedlich, ängstlich, verwegen, mutig, klug und sie ergänzen sich zu einem einheitlichen Ganzen.
Sie müssen zusammenhalten, um zu überleben, was nicht einfach ist und sehr viele Gefahren überstehen.
Aber sie geben nicht auf. Sie wollen in das Land, von dem sie nur gehört haben, wo der Fluss sich geteilt hat und wo das Marschland ist. Sie wissen nicht, ob es das wirklich gibt, aber sie haben keine Alternative, dort zu bleiben wo der Feind ist, ist keine Option.

Ein sehr schönes Buch, das zeigt, dass man an etwas glauben muss. Man muss mit offenem Blick nach vorn sehen und das annehmen, was kommt.
Es zeigt auch sehr gut auf, dass Freundschaften möglich sind, die es eigentlich nicht geben sollte.

Mir gefällt, dass der Verlag das Cover vom Original übernommen hat. Im Buch findet man weitere Illustrationen, die ich sehr gelungen finde.
Das Buch ist für die Altersklasse von 9-11 Jahren ausgeschrieben, aber ich muss gestehen, dass ich ebenfalls viel Freude daran hatte.
Ich würde es auch sehr begrüßen, wenn ein Folgeband geplant wäre.

Von mir gibt es eine absolute Kaufempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.04.2014
40 Stunden / Faris Iskander Bd.1
Lange, Kathrin

40 Stunden / Faris Iskander Bd.1


ausgezeichnet

As-samu alaikum. Das ist das erste, was Faris Iskander am anderen Ende des Telefons zu hören bekommt, bevor ihm ein Video zugespielt wird, das eine Kreuzigung zeigt.
Diesen Satz hörte er vor 10 Monaten zum letzten Mal, bevor er verhindern konnte, dass eine Bombe hochging und viele Menschen in den Tod riss.
Faris Iskander, gebürtig in Alexandria, ist Polizist und gehört der Sondertruppe SERV (Sondereinheit für religiös motivierte Verbrechen) an. Er wurde damals bei der Bombenexplosion schwer verletzt und die Albträume suchen ihn auch nach so vielen Monaten noch heim.
Kurz nachdem er seine Arbeit wieder aufnehmen konnte, wurde er suspendiert. Als ihn jemand auf Grund seiner Hautfarbe und seines Aussehens als Bombenleger bezeichnete, ist er ausgerastet und hat diesen zusammengeschlagen.
Nun erhält er dieses Video und wird vom Anrufer zu einem Bahnhof dirigiert, in dem er kurz darauf Zeuge einer Bombenexplosion wird. Ein Zeichen, dass der Anrufer es ernst meint. Er gibt Faris 40 Stunden Zeit, um den Gekreuzigten zu finden, ansonsten würde es ein Bombeninferno geben.
Die Ermittler bekommen schnell heraus, dass der Countdown zur Abschlussveranstaltung des zur Zeit in Berlin stattfindenden ökumenischen Kirchentages im Olympiastadion abläuft und sich dort Tausende von Gläubigen einschließlich des Papstes befinden werden.
Die Zeit läuft, der Anrufer belässt es nicht mit der einen Bombe im U-Bahnhof, jederzeit kann die nächste Bombe irgendwo in Berlin hochgehen ...

Ich habe diesen Thriller förmlich verschlungen. Gleich zu Beginn wird man in die Story hineingezogen und erst wieder entlassen, wenn man das Buch gelesen hat. Was war ich froh, dass ich es in einem Rutsch durchlesen konnte und nicht beiseite legen musste.
Faris Iskander ist ein Protagonist, der mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat und trotzdem das letzte aus sich herausholt, um Schlimmes zu verhindern. Er wird unterstützt von seinen Kollegen, vor allem seinem Partner Paul Sievers, auf den er sich verlassen kann. Sie sind ein eingespieltes Team und verstehen sich auch ohne viel Worte.
Faris versucht zudem die zu beschützen, die er liebt, selbst seine ehemalige Freundin, die ihn vor längerer Zeit verlassen hat, denn der Bombenleger weiß genau, wo es Faris weh tut.

Dieser Thriller lässt einen nicht los, wenn man ihn zu lesen begonnen hat. Spannung wird bereits auf den ersten Seiten erzeugt, die durchweg vorhanden ist und sich stetig steigert. Man fiebert förmlich den Ende entgegen, um endlich alles zu erfahren, um zu wissen, wer der Täter ist und wofür das alles inszeniert wurde.
Ich hatte ab der Mitte des Buches einen Verdacht auf den Täter, der sich auch bestätigte.
Die Geschichte spielt in Berlin, die Örtlichkeiten wurden von der Autorin sehr gut recherchiert. Auch was die Ermittlungen angehen, sind sie gut nachvollziehbar und erscheinen dem Unwissenden glaubhaft dargestellt.

Ein Buch, dass ich allen Thrillerfans sehr gern weiterempfehle. Ich freue mich derweil schon mal auf den 2. Teil mit Faris Iskander und hoffe, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird.

Bewertung vom 22.04.2014
Der Fluch der falschen Frage / Meine rätselhaften Lehrjahre Bd.1
Snicket, Lemony

Der Fluch der falschen Frage / Meine rätselhaften Lehrjahre Bd.1


gut

Es gibt eine Vorgeschichte zu diesem Buch, obwohl doch eigentlich dieses Buch die Vorgeschichte sein sollte.
"Lemony Snicket – Eine Reihe betrüblicher Ereignisse" ist eine Buchreihe, die schon vor längerer Zeit erschien und sogar teilweise verfilmt wurde.
Nun gibt es mit dem vorliegenden Buch den 1. Teil einer neuen Reihe "Meine rätselhaften Lehrjahre", die zeitlich gesehen, vor den bereits erschienenen liegt.

Lemony Snicket wird von seiner zukünftigen Mentorin, der Detektivin S. Theodora Markson regelrecht seinen Eltern entwendet, wenn Lemony auch behauptet, dass das gar nicht seine Eltern waren.

Und gleich haben sie auch schon den ersten Fall aufzuklären. Gesucht wird eine verschwundene Statue "Die Bordunbestie" und sie sollen versprechen, diese ihrem rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben.

Die Suche beginnt und Lemony ist schwer damit beschäftigt, immer die falschen Fragen zu stellen. Trotzdem hat er mehr Erfolg als seine unfähige Mentorin, denn irgendwie kommen sie trotz der falschen Fragen auch weiter.

Auf ihrer Suche lernen sie die verrücktesten und skurrilsten Leute kennen, angefangen bei den Brüdern Boing und Quietsch. Die beiden fahren das Taxi ihres Vaters, einer auf dem Sitz zum Lenken, der andere unten an den Pedalen, da sie noch Kinder sind und nicht allein hinters Lenkrad passen.

Ungewöhnliche Schauplätze runden dieses Buch ab. Seine Zeit als Praktikant bei seiner Mentorin beginnt in dem Ort "Schwarz-aus-dem-Meer".

Ich tat mich mit diesem Buch zugegebenerweise sehr schwer. Lemony Snicket war mir bis dato kein Begriff, so dass ich mit diesem Protagonisten das erste Mal zu tun hatte.
Diesen schwarzen Humor, der in dem Buch vorherrscht, muss man mögen. Schräge Figuren, Irrungen und Wirrungen tun ihr übriges. Man muss schon in der Lage sein, ein wenig quer zu denken, um dem Buch folgen zu können.
Obwohl ich schwarzen Humor mag, kam ich ehrlich gesagt, mit diesem hier nicht ganz klar.
Ich persönlich fand die Geschichte anstrengend zu lesen. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, zwar flüssig, aber irgendwie verquer, ich kann es gar nicht beschreiben.

Nicht nur die einzelnen Kapitel beginnen mit einer Illustration in blau, weiß, schwarz, auch zwischendurch ist immer mal eine zu bewundern. Diese passen hervorragend zum Schreibstil und dem Buch.

Dieses Buch ist leider kein abgeschlossener Fall in sich, es bleiben viele Fragen offen, die im nächsten oder einem anderen der folgenden Teile gelöst werden. Das finde ich sehr schade.

Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen und ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich Lektüre für Kinder ab 9 Jahre ist.

Bewertung vom 21.04.2014
Neumondnacht
Neuwirth, Günter

Neumondnacht


sehr gut

Herbert Felden, Fleischlieferant, wird eines Morgens tot in seinem Fleischlager aufgefunden. Zerstückelt durch eine Maschine, die eigentlich nur für Tiere zur Fleischherstellung gedacht ist.
Christina Kayserling nimmt die Ermittlungen auf und muss sehr bald erkennen, dass es nicht nur 1 Person gibt, die sich mit dem Toten überworfen hat. Herbert Felden ging nie feinfühlig durchs Leben, so dass er viele Feinde hatte. Die Auswahl reicht von einem Koch, mit dem er sich am Abend seines Todes gestritten hat, seinem Sohn, Tierschützer und nicht zu vergessen seine Frau, die psychische Probleme hat.
Keine leichte Aufgabe für die Kommissarin, sich durch diesen Wust an Lügen und Betrügereien durchzuarbeiten, um den wahren Mörder zu finden ...

Das ist bereits der 2. Fall mit der Kommissarin Christina Kayserling, für mich war es jedoch das 1. Buch von ihr. Dieses stellte sich für mich jedoch nicht als Problem dar, denn man kommt sehr gut in das Buch hinein, auch wenn man den anderen Teil nicht kennt. Dieser Krimi kann separat gelesen werden, ohne das Zusammenhänge fehlen.

Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass Herbert Felden nicht zu den angenehmen Menschen zählte. Für ihn gab es nur Profit, und er tat alles, diesen zu erhöhen.
Wer minderwertiges Fleisch verkauft und die Tiere in unwürdiger Weise hält, ruft natürlich die Tierschützer auf den Plan.
Dieses Thema beherrscht unter anderem diesen Krimi und macht den Leser nachdenklich. Sehr gut werden die Beweggründe der Tierschützer aufgezeigt, so dass man mit ihnen sympathisieren kann.
Ein Koch, der was auf sich hält, legt sich mit Herbert Felden an, denn das Fleisch, das ihm geliefert wurde, weigert er sich, zu verarbeiten. Will er jedoch seine Stelle nicht verlieren, muss er das Fleisch, das er für stinkend hält, nehmen und auch noch für eine Gesellschaft, die Herbert Felden gerade an dem Abend gibt, verarbeiten. Mit Todesverachtung setzt er dieses dann um.
Mit seinem Sohn gerät er ebenfalls an dem Abend zusammen, der Geld für die Behandlung seiner kranken Mutter fordert. Mutter und Sohn sind dem Fleischlieferanten jedoch ziemlich egal, so dass es zu einem äußerst unerfreulichen Gespräch kommt.
Auch mit seiner derzeitigen Ehe steht es nicht zum besten, seine um viele Jahre jüngere Frau hat nicht geringe psychische Probleme.

Aber auch noch andere "Freunde" können sich nicht ganz mit dem Geschäftsgebaren von Herbert Felden identifizieren. So ist die Liste der Verdächtigen groß und nicht nur einmal möchte man sagen, geschieht ihm ganz recht.

Christina Kayserling und ihr Polizeiteam ermitteln in alle Richtungen und halten den Leser bei der Stange, denn es ist lange nicht ersichtlich, wer der Mörder sein könnte.
Ich habe mich während der Lektüre immer mal wieder umentschieden und war dann doch über die Auflösung überrascht.
Spannung wird schon von Beginn an aufgebaut, die sich auch konstant das Buch über hält. Dadurch, dass jedoch in so viele Richtungen ermittelt wurde, blieben Spannungshöhepunkte jedoch leider aus.

Die Charaktere waren gut gezeichnet, so dass man sie und ihre Beweggründe gut nachvollziehen konnte.

Auch wenn ich die Arbeit der Tierschützer ein wenig beobachte, fand ich es interessant, es auch einmal in einem Buch als Thema wiederzufinden.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und ließ sich gut lesen.

Alles in allem ein gut gemachter Krimi mit aufgeworfenen aktuellen Themen.

Bewertung vom 21.04.2014
Das Haus am Leuchtturm
Wilkins, Kimberley

Das Haus am Leuchtturm


ausgezeichnet

1901: Isabella Winterbourne ist nie über den Tod ihres Kindes hinweggekommen und erhält in ihrer Trauer auch keine Unterstützung von ihrem Mann und seiner Familie. Ihr Mann hat alles, was nur irgendwie ans Kind erinnern könnte, entsorgt, nur ein kleines Armband hat er übersehen. Dieses ist ihr größter Schatz und sie behütet es.
Als sie mit ihrem Mann nach Australien fährt, wo er den kostbaren Amtsstab, den er als Juwelier selbst gefertigt hat, der australischen Regierung als Geschenk der englischen Königin übergeben soll, kentert das Schiff und sie ist die einzige Überlebende.
Als ihr Mann ihr auf dem Schiff das Armband wegnehmen wollte, hat sie es in der Kiste versteckt, wo der Amtsstab lagert. Nun ist diese Kiste das einzige, was sie unbedingt retten muss, damit sie wieder an ihr Armband kommen kann.
Sie schleppt sich mit der Kiste meilenweit vorwärts, immer in der Hoffnung, auf Menschen zu treffen. Als es soweit ist, nimmt sie einen neuen Namen an und beginnt in Australien ein neues Leben, da sie damit rechnet, dass die Familie ihres Mannes nach dem Amtsstab suchen wird.
2011: Mark Winterbourne hat eine Familie und eine Geliebte, mit der er jahrelang zusammen war. Als er urplötzlich stirbt, bricht für Elizabeth, Libby genannt, eine Welt zusammen. Sie kann es nicht glauben, es hat sie eiskalt erwischt.
Mark hatte in dem Ort, aus dem Libby kam, ein Cottage gekauft, konnte sie aber zu seinen Lebzeiten nie davon überzeugen, mit ihm dort gemeinsam hinzufahren. Ihre Schwester lebt noch dort, mit der sie jedoch keinen Kontakt mehr hat und sie sind im bösen Streit auseinander gegangen.
Nun aber ist Libby entschlossen, wieder nach Hause, nach Australien zu gehen und sich ihrer Vergangenheit zu stellen.
Dort stößt sie auch auf ein lange verschollenes Geheimnis der Familie Winterbourne.

Nachdem ich das Buch "Der Wind der Erinnerung" von Kimberley Wilkins verschlungen hatte, freute ich mich umso mehr, als ich wusste, es gibt ein neues Buch von ihr.

Wieder einmal gelingt es der Autorin mich in ihren Bann zu ziehen und mich auch mit diesem Buch zu ihrem Fan werden zu lassen.
Gekonnt verbindet sie die beiden Zeitebenen 1901 und 2011 durch die Familiengeschichte der Winterbournes.
In der Zeitebene von 1901 nimmt der Leser Anteil am Schicksal von Isabella Winterbourne, die sich als einzige Überlebende eines Schiffsunglücks in Australien ein neues Leben aufbaut. Sie hat es nicht leicht, muss sie doch jederzeit damit rechnen, dass plötzlich jemand der Familie Winterbourne vor der Tür steht und die Kiste mit dem Amtsstab zurückverlangt.
In 2011 geht es vorrangig um die Beziehung der beiden Schwestern, die es sich auch nach 20 Jahren nicht leicht machen, miteinander zu reden und vor allem zu verzeihen.

Das Rätsel um den Verbleib des Amtsstabes, der 1901 verloren ging, wurde nie aufgeklärt. Suchen im Schiffwrack führten zu nichts, und es gibt noch immer Schatzsucher, die diesen wertvollen Schatz auch noch in der heutigen Zeit suchen und die schrecken vor nichts zurück.

Das ist wieder ein Roman, der einen nicht loslässt. Man erlebt Spannung und Liebe, sowohl in der Vergangenheit wie in der Gegenwart.
Das Leben der Frauen zu Beginn des 20. Jh. ist sehr gut recherchiert und macht betroffen.

Sehr detailliert hat die Autorin die Örtlichkeiten beschrieben, so dass man sich förmlich in die Nähe des Leuchtturms versetzt fühlte.
Ich liebe den Schreibstil der Autorin, sie erzählt
Ihre Protagonistinnen sind starke Persönlichkeiten, in die man sich als Leser sehr gut hineinversetzen kann.
Die Geschichte ist glaubhaft und in sich schlüssig. Es macht einfach nur Spaß, sie zu lesen und in eine vergangene Zeit einzutauchen.

Ein Roman, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 21.04.2014
Viviens himmlisches Eiscafé
Clements, Abby

Viviens himmlisches Eiscafé


ausgezeichnet

Imogen ist Fotografin und lebt derzeit in Thailand. Sie liebt dieses Land und kann sich zum Leben keinen schönen Flecken Erde vorstellen. Sie macht viele Unterwasserfotografien, um mit diesen eine Ausstellung bestreiten zu können.
Als ihre Großmutter Vivien plötzlich stirbt, reist sie zur Beerdigung nach England. Ihrem Freund verspricht sie, in 14 Tagen wieder zurück zu sein.
Anna, Imogens Schwester, hat sich gerade eine Eigentumswohnung gekauft, die sie sich mühsam erarbeitet hat. Sie freut sich, dass ihr Freund Jon mit ihr gemeinsam dort einziehen wird.

Ihre Großmutter Vivien besaß ein Eiscafé, das sie viele Jahre gemeinsam mit ihrem Mann betrieben hatte und allein weiterführte, als er starb.
Dieses Eiscafé vererbt sie ihren beiden Enkelinnen und ein Startkapital, damit sie es ein wenig auf Vordermann bringen können.
Weder Anna noch Imogen hätten damit gerechnet, das Eiscafé zu erben. Imogen kann und will es nicht betreiben, will sie doch nach 14 Tagen zurück nach Thailand. Anna hat einen festen Job, könnte sich aber vorstellen, diesen aufzugeben, um das Café zu betreiben.
Nach einem ersten gemeinsamen Besuch im Café sind beide vom vorhandenen Zustand entsetzt, hat es doch so gar nichts mehr von dem einstigen Charme, den es früher versprüht hatte.
Es gäbe eine Alternative, sie könnten es ihrer Tante Francoise vermachen, die nur allzu gern daraus ein Restaurant mit französischem Flair machen würde.

Letztendlich entscheiden sie sich jedoch, das Café wieder auf Vordermann zu bringen und es zum Gedenken an ihre Großmutter als "Viviens himmlisches Eiscafé" neu zu eröffnen.
Imogen hat ihre Rückreise nach Thailand um ein halbes Jahr verschoben und Anna kündigte ihren Job.
Aber ob das so eine gute Idee war? Denn wer braucht in diesem Ort schon ein Eiscafé, in dem nichts besonderes geboten wird? ...

Nach der anfänglichen Flaute sind Ideen gefragt. Den Vorschlag, Anna nach Italien zu schicken, um dort die Herstellung von Eis zu erlernen, setzen sie alsbald in die Tat um.
Imogen wird derweil die Stellung halten und das Café vorübergehend allein betreiben.
Ist das der Anfang vom Ende? ...

Nach der anfänglichen Panik, ein Café geerbt zu bekommen und davon absolut keine Ahnung zu haben, lässt die beiden Schwestern Anna und Imogen nicht lange zaudern und die Herausforderung annehmen.
Als Leser ist man nah dabei, wenn es gilt, Entscheidungen zu treffen. So enthusiastisch die beiden anfangs auch sind, es will ihnen nicht recht gelingen. Erst die Idee, dass Anna nach Italien gehen soll, um die Eisherstellung von der Pike auf zu erlernen, lässt die beiden hoffen.

Die beiden Schwestern muss man einfach ins Herz schließen. Sie stellen sich aus Liebe ihrer Großmutter gegenüber dieser Aufgabe und wollen dieses Café wieder eröffnen. Hilfe und Unterstützung finden sie nicht nur bei ihren Eltern, sondern auch von den Freunden ihrer Großmutter.
Obwohl nicht alles glatt läuft bei ihnen, geben sie ihr Ziel nicht auf, lernen neue Freunde kennen und lernen, sich selbst zu vertrauen.
Sie krempeln ihr Leben um, auch wenn es heißt, Abstriche zu machen.
Selbst ihre privaten Leben und Träume werden vollständig umgekrempelt.

Wie schon im Buch "Ein Kuss unter dem Mistelzweig" der Autorin finden sich hier ebenfalls im Anschluss Rezepte. Wer sich entschlossen hat, auch einmal Eis selbst herzustellen, dem dienen diese zur Anregung und Nacharbeitung.

Das Cover des Buches finde ich sehr gelungen. In Pastellfarben, mit Eisbechern, Stieleis, Waffelhörnchen, Früchten und Herzchen stimmt es hervorragend auf das Buch ein und macht neugierig.

Ich habe mich mit dem Buch hervorragend unterhalten. Durch den lockeren Schreibstil der Autorin flogen die Zeilen nur so dahin und ließen mich das Buch nicht eher aus der Hand legen, als bis ich es durchgelesen hatte.

Wer gern leichte, unterhaltsame Lektüre sucht, dem möchte ich dieses Buch sehr gern empfehlen.

Bewertung vom 16.04.2014
Because you are hungry
Kögl, Antonia; Steinle, Benedikt

Because you are hungry


ausgezeichnet

Das vorliegende Buch der beiden Autoren Antonia Kögl und Benedict Steinle ist in folgende Rubriken unterteilt:
- Canapés
- Starters
- Suppen
- Salate
- Pasta & Reis
- Huhn
- Fleisch
- Fisch & Meeresfrüchte
- Desserts
- Was essen wir da eigentlich?

Mit diesem Kochbuch wurden fantastische Rezepte gekonnt in Szene gesetzt.
Rezepte, die man schnell und ohne viel Aufwand umsetzen kann. Kein ewiges Köcheln in der Küche, sondern Rezepte, die man selbst abends nach der Arbeit noch gut gelaunt zubereiten kann und die auch glücklich machen.
Viele der Zutaten hat man im Haus, so dass man eigentlich nur die Sachen zusätzlich kaufen muss, die frisch sein sollen, wie Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch.

Die Rezepte sind ausführlich beschrieben und einfach nachzuarbeiten.

Ich habe einige Rezepte nachgearbeitet und bis auf einen Ausrutscher, der völlig daneben gegangen ist (keine Ahnung, was da schief gelaufen ist) sind alle total lecker und so einfach in der Zubereitung, dass sie auf meiner Wiederholungsliste stehen.
Sehr gut gefällt mir, dass die vielen österreichischen Begriffe der Lebensmittel im letzten Kapitel, zusätzlich mit anderem interessanten Infos, erläutert sind.

Schon das Durchblättern des Buches konnte ich nur mit Klebezetteln erledigen, denn allein die Vorstellung und Abbildung der Rezepte machte Appetit und Lust aufs Nachkochen.

Es ist für jeden Geschmack etwas dabei, ganz viele Gerichte sind für Vegetarier geeignet und selbst für Veganer findet sich hier einiges.
Geschmacklich wundervoll abgeschmeckt, macht das Essen wirklich glücklich, man ist nach dem Verzehr satt und zufrieden.

Das Buch wurde von den beiden Autoren in Eigenregie erstellt, vom Aufstellen und Erfinden der Rezepte, bis hin zur Layout-Erstellung im Buch, sie haben nichts dem Zufall oder anderen überlassen.
Das Ergebnis ist mehr als überzeugend, das Buch an sich schon eine Augenweide allein beim Durchblättern.
Hier stimmt alles, selbst der Geschmack.

Für die schnelle und leckere Küche ein absolut empfehlenswertes Buch, das ich persönlich nicht mehr missen möchte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.