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Benutzername: 
Giselas Lesehimmel
Wohnort: 
Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 695 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2017
Kleine Lügen erhalten die Familie (eBook, ePUB)
Weber, Katia

Kleine Lügen erhalten die Familie (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung

Na, das ist ja mal eine Familie. Wer in dieser Geschichte auf Ehrlichkeit, anständigen Lebensstil, Treue und Seriosität hofft, der sollte das Buch schleunigst ins Regal zurückstellen. Ich würde es aber nicht tun. Ihr verpasst nämlich dann eine Geschichte, die die Lachmuskeln arg strapaziert. Noch nicht mal der Hund bleibt straffrei ......

Oma Brunhilde ist eine resolute Person, die einige Leichen im Keller versteckt hält. Die, ach so ehrliche Omi, hat als junge Frau einige Einbrüche getätigt. Ihrer älteren Tochter Franzi enthält sie die Wahrheit über ihren leiblichen Vater vor.

Franzi lebt alleine mit ihren drei Kindern. Mit Exmann Michael verbindet sie hin und wieder eine heiße Nacht. Davon weiß natürlich niemand etwas. Klar!

Toni ist der älteste der drei Kinder von Franzi. Der brave Hund Werner versorgt ihn regelmäßig mit Gras. High Toni!

Jana ist Tonis kleine Schwester, die bestimmt mal Detektivin wird. Talent hat sie!

Maria ist das Sandwich-Kind in der Familie. Sie ist mit der heimlichen Liebe von Jana zusammen. Paul! Maria ist in dieser Geschichte eigentlich die Brave. Ich kann mich zumindest gerade an keine Einbrüche, Rauschgifthandel und andere Lügen von ihr erinnern. Sie bleibt etwas blass in der Geschichte.


Diese rasante Geschichte hat mich gute 250 Seiten bestens unterhalten. Die Kriminalität der Omas und Opas darf man hier nicht auf die Goldwaage legen. Es handelt sich schließlich um eine schräge Komödie.
Der Schreibstil liest sich wie Butter. Es wird jeweils aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt. Mal in der Gegenwart,- mal in der Vergangenheit.
Nichts scheint so zu sein, wie es den Anschein hat. Wer ist der Vater von wem?
Was hat es mit einem wertvollen Gemälde auf sich?
Was war denn Oma Brunhilde früher für ein Früchtchen?
Die Zufälle, wie alle Beteiligten zusammenfinden, sind köstlich.
Hund Werner einfach nur "WOW!"

Es werden aber auch traurige Themen behandelt. Der Verlust von Müttern und gescheiterte Beziehungen. Geständnisse am Sterbebett. All das vermittelt uns die Autorin mit einem lachenden- und einem weinendem Auge.


Mein Fazit

Von Omis kann man viel lernen. Omis erzählen gerne Geschichten von früher. Ok! Stimmt. Omi Brunhilde aber nicht.
Eine turbulente Komödie mit vielen Protagonisten, die alle über einen enormen Erkennungswert verfügen.
Eine schräge Geschichte, deren Inhalt man nicht auf die Goldwaage legen sollte.
Seid der Geschichte gegenüber aufgeschlossen! Wer weiß, vielleicht gibt Euch Oma Brunhilde die Hälfte ihrer Beute ab?! Vorausgesetzt ihr haltet dicht. Erzählt es auch später Euren Enkelkindern nicht. Denn ist die Wahrheit erst mal raus, ist auch diese Geschichte aus.



AUS!!!




Danke Katia Weber. :-)

Bewertung vom 15.08.2017
Marthas Widerstand (eBook, ePUB)
Drewery, Kerry

Marthas Widerstand (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mein Fazit

Ich habe dieses Jugendbuch an zwei Abenden ausgelesen. Die Spannung beginnt mit dem Prolog und endet erst mit der letzten Silbe. Sieben Tage voll Hoffen und Bangen.
Manches konnte ich voraussehen. Vieles überraschte mich. Das Ende ist traurig und ganz anders, als meine Vermutungen.
Für mich ist es eine Dystopie, deren Handlung gar nicht mal so weit weg von der Wahrheit ist. Geld regiert doch schon immer die Welt. Menschen, die sich am Leid anderer ergötzen, gab es auch schon immer. Katastrophal wird das Ganze jedoch, wenn genau diese Menschen über Leben und Tod entscheiden dürfen.
Eine sensationsgeile Welt, die von den Medien beherrscht wird und arme Menschen jeglicher Möglichkeiten beraubt werden.

Ein Jugendbuch das zeigt, was in der Zukunft für Gesetze herrschen könnten. Nämlich gar keine!!! BITTE VOTEN!

Meine kokplette Rezension: http://lese-himmel.blogspot.de/2017/08/meine-meinung-zu-marthas-widerstand-von.html

Bewertung vom 11.08.2017
Das Ministerium des äußersten Glücks
Roy, Arundhati

Das Ministerium des äußersten Glücks


ausgezeichnet

Mein Fazit

Arundhati Roy hat ein Buch geschrieben, das man nicht schnell mal weg liest. Es will Wort für Wort gelesen und verstanden werden. Es handelt sich um Geschehnisse, deren Wahrheitsgehalt einem Geschichtsbuch alle Ehre machen. Ich habe sämtliche Orte und Begebenheiten nachgeschlagen.
Das Ganze hat sie mit Schicksalen verwoben, die uns hautnah Ängste, Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Gewalt miterleben lassen. Doch auch Liebe, Freundschaft und die Bereitschaft, selbst aktiv zu werden. Familientragödien und Geheimnisse verpassen der Story zusätzlich Spannung. Einen besonderen Einblick bekommen wir von den Hijras und ihren Platz in der Gesellschaft. Wunderbare Landschaften und Gebäude vermitteln einem ein Bild von Tausendundeine Nacht. Leider hinderten mich verschiedene religiöse Konflikte und politische Unruhen daran, dieses märchenhafte Bild aufrecht zu erhalten. Kaschmir steht im Mittelpunkt der Ereignisse.
Arundhati holt den Leser ab und begibt sich mit ihm auf eine abenteuerliche Reise. Der Schreibstil mutet stellenweise poetisch an. Wunderbare Zitate erhöhen den Lese-Genuss. Vulgäre Ausdrücke haben ihre Berechtigung. Das wunderschöne Cover passt hervorragend zur Geschichte. Ich muss mich nun von vielen wunderbaren Menschen verabschieden. Aber, ich komme wieder. Ich werde das Buch nochmal lesen.


Eine Empfehlung von mir an alle, die Indien kennen- oder kennenlernen möchten.



Meine Lieblingszitate



Er, ein Revolutionär, gefangen im Geist eines Buchhalters. Sie, eine Frau, gefangen im Körper eines Mannes. (Seite 160)

Sie schmiegte sich an ihn an.: Wab! Was für ein Mann. Er drückte ihr Brust. Sie schlug ihm auf die Hand. Nicht. Sie kosten ein Vermögen. Ich zahle immer noch die Raten ab. (Seite 179)

Ich schwöre beim Leben meiner Kinder - sie reiten auf einem Pferd davon. Zwei Freaks mit einem Sack voller Plüschtiere, die auf einem verdammten weißen Pferd in den Nebel davonreiten. (Seite 264)

Bewertung vom 31.07.2017
Der Erwählte / Die Dämonenakademie Bd.1
Matharu, Taran

Der Erwählte / Die Dämonenakademie Bd.1


sehr gut

Die Geschichte rund um Dämonen, Elfen, Zwerge, Adelige und Bürgerliche, konnte mich überraschen.
Besonders der Anfang gefiel mir sehr gut. Vermittelte er doch ein Mittelalter, wie ich es so noch nicht erlebt habe.

Fletcher ist ein Waisenkind. Als Baby wurde er vollkommen nackt im Schnee ausgesetzt. Die Adeligen von Pelz waren zu fein, sich des armen, verstoßenen Wesens anzunehmen. Die Ehepaare mit Herz hatten leider schon zu viele Mäuler zu stopfen. Die Armut war groß. Einzig der Hufschmied Berdon nahm sich des kleinen Wesens an.
Fletcher hätte es nicht besser treffen können. Der ruppige Hufschmied behandelte ihn wie sein eigen Fleisch und Blut. Lehrte ihm die Feinheiten des Schmiedens, gab ihm genug zu essen und sorgte stets für ein warmes, behagliches Bett. Fletcher konnte eigentlich ein glückliches Leben führen.
Didric, der reiche verzogene Knabe, erschwerte Fletcher das Leben. Der Nichtsnutz intrigierte gegen Fletcher, wo er nur konnte. Was konnte Fletcher schon gegen den Sohn des reichsten Mannes von Pelz ausrichten?
Fletcher erhielt von einem Soldaten ein Geschenk, welches Didric sein Eigen nenne wollte. Nach einem Streit zwischen den Beiden, musste Fletcher schleunigst Pelz verlassen. Das Geschenk des Soldaten bescherte ihm einen Dämon!




Nie hätte ich mir vorstellen können, einen Dämon putzig zu finden. Darf ich vorstellen: Ignatius.
Ignatius ist ein Salamander-Dämon. Verschmust und treu. Ich schmelze gerade wieder weg!!! Fletcher hatte ihn in sein Leben gezaubert. Der Dämon schlang sich um Fletchers Hals und hielt sich dort ganz fest. Auweia, dachte ich. Er will Fletcher erwürgen. Nein! Er wollte nur kuscheln und sich warmhalten. Die Wärme, des feuerspeienden Salamanders, sollte auch Fletcher noch des öfteren vom Erfrierungstod bewahren.
Denn, nur war Fletcher auf der Flucht. Sein Ziehvater Berdon gab ihm reichlich Proviant und Geld mit auf den Weg. Eine hochwertige, selbstgeschmiedete Waffe sollte Fletcher vor Gefahren schützen. Berdon mochte ich total gerne. Er stellte seine Güte nicht offen zur Schau. Er ließ seine Warmherzigkeit trotzdem zu Genüge einem Findelkind zukommen, welches er wie ein eigenes Kind behandelte. Vielleicht sogar noch mehr, als manch andere Eltern.

Fletcher hatte einen gefährlichen Weg vor sich. Er musste im Verborgenen einen Weg zu einem neuen Leben finden. Er machte in Corcillum wieder Bekanntschaft mit einem Soldaten. Durch diesen Soldaten, führte ihn sein Weg zur Dämonenakademie.
Auch mit Zwergen freundet er sich an. Einer davon sollte sein bester Freund auf der Akademie werden.

Auf der Akademie hatte ich stellenweise das Gefühl, in Hogwarts gelandet zu sein. Ich konnte viele Ähnlichkeiten entdecken. Das hat mich aber nicht gestört. Adelige, Bürgerliche, Elfen und Zwerge sollen zu Soldaten ausgebildet werden, um die Orks auszurotten. Den Adeligen war jedoch nicht über den Weg zu trauen. Sie akzeptierten keine Elfen, Zwerge und Bürgerliche.
Ich habe diese Geschichte sehr gerne gelesen. Besonders Fletcher und Ignatius konnte ich sehr gut leiden. Fletcher erinnerte mich sehr an Harry Potter. Wie gesagt, die Ähnlichkeiten haben mich nicht gestört. Schade fand ich nur, dass der Autor auf einmal sämtlicher Handlungsstränge, innerhalb kürzester Zeit, auf wenige Seiten gepackt hatte. Das fand ich richtig schade. Die Geschichte empfand ich die ersten 200 Seiten so richtig rund. Die Hektik hätte es nicht gebraucht. Was ich auch nicht verstand, dass sämtliche Novizen Fähigkeiten hatten, die sie in der kurzen Zeit gar nicht haben konnten.
Ich mag spannende Handlungen. Davon gibt es in diesem Buch genug. Weniger wäre hier jedoch mehr gewesen. Da ich jedoch weit entfernt von der Zielgruppe dieses Buches bin, hat das nichts zu sagen.
Die Protagonisten sind gut beschrieben. Das Setting passend zur Geschichte gewählt.
Meine komplette Rezension findet ihr: http://lese-himmel.blogspot.de/2017/07/meine-meinung-zu-die-damonenakademie.html

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.07.2017
Infiziert Bd.1
Terry, Teri

Infiziert Bd.1


ausgezeichnet

Jetzt bin aber ganz stark ins Grübeln gekommen. In "Infiziert" geht es um ein Forschungsprojekt, welches für die Menschheit mehr als gefährlich ist. Das Schlimme daran, so was ist jederzeit auch im realen Leben möglich! Callie ist ein junges Mädchen, welches in die Fänge der Forscher gelangt ist. Sie sieht in den Labors Dinge, welche ihr große Angst einflößen. Sie schafft es, aus dem Labor auszubrechen; muss aber erkennen, dass ihr Leben niemals wieder so sein wird, wie es einmal war. Shay ist ein Mädchen, welches sich in ihrer neuen Heimat Killin in Schottland noch nicht richtig eingelebt hat. Sie muss sich gegen einen fiesen Typ in ihrer Schule durchsetzen.
Shay entdeckt eine alte Vermisstenanzeige, von der 12 jährigen Callie. Sie erinnert sich daran, dieses Mädchen am Entführungstag gesehen zu haben. Callie war in das Auto, eines düster wirkenden Mannes, eingestiegen. Shay nimmt Kontakt zu Callies Bruder Kai auf. Kai ist ein netter Typ, der schon mal die Fäuste fliegen lässt, wenn seine Herzens-Menschen in Gefahr sind. Zu Shay hat er von Anfang an einen guten Draht. Mit ihr macht er sich auf die Suche nach seiner vermissten Schwester. Viele Menschen erkranken an einem unbekannten Grippevirus und sterben innerhalb kürzester Zeit. Da bemerkt Shay die ersten Symptome bei sich. Mit Kai zusammen beginnt eine Suche nach der Wahrheit, die einen atemlos zurück lässt. Shay und Kay erleben ein grausames Abenteuer, quer durch Schottland. Sie müssen erkennen, dass man nicht an dem Wohl der erkrankten Menschen interessiert ist. Vielmehr versuchen Forscher und die Armee die wahren Gründe für die Epidemie zu vertuschen.
Diese Geschichte hat mich von der ersten Silbe an gefangen genommen. Sie wird aus der Sicht von Shay- und Cally in der Ich-Form erzählt.
Besonders Callys Erzählungen sind spannend. Ihre Erlebnisse, in und außerhalb des Labors, nehmen den Leser auf eine Reise mit, die er im realen Leben niemals so erleben möchte. Shay gehört zu den wenigen Erkrankten, die überlebt haben. Eine Hetzjagd auf sie lässt sie an der Gerechtigkeit zweifeln. In Kai findet sie die große Liebe und einen Freund, der sein eigenes Leben aufs Spiel setzt, um sie zu beschützen.
Shay hat eine besondere Gabe. Sie hat ein photographisches Gedächtnis. Sie kann bis ins Detail Erinnerungen wieder aufrufen. Kai mochte ich besonders gerne. Seine Hoffnung, die kleine Schwester wieder zu finden, konnte ich zwischen den Zeilen spüren. Kai rastet gerne aus. Er benutzt schon mal seine Fäuste, wenn er es für nötig hält. Dabei macht er nicht mal vor seinem Vater halt. Kais Vater scheint auch Geheimnisse zu haben. Shay ist von dem attraktiven Gelehrten begeistert. Ein Dreiergespann, welches sehr sympathisch daher kommt. Ich habe mit den dreien mitgefiebert.
Vor allem Cally konnte mich sehr berühren. Der Kontakt zu Shay hat ihr sehr gut getan. Cally und Shay sind sich gegenseitig eine große Hilfe. Kai scheint bei dieser Freundschaft ein Aussenseiter zu sein. Und dabei hat er doch so um seine Schwester gebangt ......
Mir ging sehr oft beim Lesen durch den Kopf, wozu die Forschung wirklich in der Lage ist. Dieser Endzeitthriller ist eigentlich das wahre Leben. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Viren und Bakterien schon aus den Labors entwichen sind. Man denke nur mal an Genmanipulation. Das hat zwar nichts mit Krankheit zu tun, kann aber krank machen. Wurden wir gefragt, ob wir das wollen?
Hat wirklich jede Grippeepidemie einen normalen Ursprung? Allzu genau möchte ich nicht mehr darüber nachdenken. Wir können eh nichts daran ändern. Genau das macht Angst! Drei junge Menschen, die einem Verbrechen auf der Spur sind, welches die gesamte Menschheit auszulöschen droht.
Meine komplette Besprechung findet ihr hier: https://lese-himmel.blogspot.de/2017/07/meine-meinung-zu-infiziert-von-teri.html

Bewertung vom 11.07.2017
Good as Gone
Gentry, Amy

Good as Gone


sehr gut

Julie, wer bist du?

Dieser Thriller beginnt sehr spannend. Jane ist die jüngere Schwester von der entführten Julie. Sie war vor acht Jahren Zeugin, als Julie Nachts entführt wurde. Sie hat es in einem Schrank sitzend beobachtet. Sie verbrachte nach der Entführung noch Stunden in dem Schrank und hat ihren Eltern nicht Bescheid gegeben.
Die Eltern Anna und Tom haben sich damit abgefunden. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Tom kocht Janes Lieblingsessen. Da klingelt es an der Tür. Julie ist wieder zurück.

Julies Rückkehr ist mir durch und durch gegangen. Ein Kind, welches acht Jahre verschwunden war, steht auf einmal als junge Erwachsene vor der Tür.
Man merkt gleich, dass die gesamte Familie Julies Erscheinen nicht sofort realisieren kann. Auch Julie kommt sich wie ein Fremdkörper vor. Die Rückkehr von Julie schafft die gleiche Stimmung, wie die ersten 24 Stunden nach ihrer Entführung.
Ich konnte besonders Annas verkrampfte Versuche, Julie wieder näher zu kommen, gut verstehen. Julie hat sich sehr verändert. Dann erhält Anna einen Anruf. Sie ist sich nicht mehr sicher, dass die junge Frau ihre Tochter ist.

Dieser Thriller ist zugleich eine große Familientragödie. Sie zeigt, wie eine Familie darunter leidet, wenn ein Kind spurlos verschwindet. Geheimnisse kommen ans Tageslicht. Julie ist der Familie schon vor ihrer Entführung entglitten.

Julie ist seit acht Jahren fort, aber tot ist sie schon viel länger - seit Ewigkeiten. ( Seite 13, erster Satz.)

Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht von Anna in der Ich-Form erzählt. Alle anderen Protagonisten in der dritten Person. Der Schreibstil ist flüssig.
Leider war ich manchmal am Verzweifeln. Die acht Jahre von Julie werden ziemlich durcheinander erzählt. Ich musste ständig aufpassen, nicht den Faden zu verlieren. Für dieses Durcheinander gibt es aber eine logische Erklärung. Bis dahin zieht sich die Geschichte jedoch wie Kaugummi.

Ich versuche immerzu, das Vorher zu finden. Aber wenn einem einmal so was zugestoßen ist, gibt es kein Vorher mehr. Es nimmt einem das Vorher weg. Und wenn es kein Vorher gibt, gibt es keine schlüssige Reihenfolge, in der ich es erzählen kann.(Seite 282)

Mein Fazit

Julies Rückkehr birgt Geheimnisse, mit denen ich lange nicht gerechnet hätte. Es handelt sich bei "Good as Gone" um einen raffinierten Thriller, der leider mehrere Längen aufweist. Das Warum und Wieso konnte mich dann doch noch positiv stimmen.
Ein Thriller, für den man etwas Geduld aufbringen muss. Ab einem bestimmten Kapitel wird einem das Ende klar. Der Weg zum Finale ist spannend wie der Prolog. Besonders die Bekanntschaften mit Charlotte, Karen, Mercy, Starr, Violet und Gretchen hauchen der Story eine extra Portion Spannung ein.

Eine Empfehlung von mir für alle, die etwas Geduld aufbringen können/wollen. Es lohnt sich.

Danke Amy Gentry

Bewertung vom 01.07.2017
Das Leben fällt, wohin es will / Hamburg-Reihe Bd.4 (eBook, ePUB)
Hülsmann, Petra

Das Leben fällt, wohin es will / Hamburg-Reihe Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Diese Geschichte wärmt einem das Herz. Anfangs konnte ich mit der übertrieben flippigen Marie nichts anfangen. Doch, das hat sich sehr schnell geändert. Nachdem sie fast das ganze Leben ihrer Schwester übernahm, konnte man ihren Reifeprozess miterleben. Mit Oberflächlichkeit konnte sie schon bald nicht mehr viel anfangen. Liebevoll und mit viel Fantasie kümmerte sie sich um Christines Kinder. Ok, Haushalt ist nun mal nicht jeder Manns Sache. Der Einstieg in ihren unfreiwilligen Job ist einfach nur köstlich. Ich habe sooo gelacht.
Der Autorin ist es mühelos gelungen, Krankheit, Neuorientierung und Liebe miteinander zu verbinden.

Ich hatte stets das Gefühl, mich in Hamburg zu befinden. Ich tanzte in einer Hafenkneipe zu Rolands Kaiser "Dich zu lieben". Mehr wie einmal hatte ich am nächsten Tag einen schweren Kopf.
Daniel war mir sehr sympathisch. Sein Humor kannte keine Grenzen. Den brauchte er aber auch. Eine Kollegin wie Marie ist Herausforderung pur. Ihre Methoden, das Betriebsklima zu verbessern, strapazierten meine Lachmuskeln bis zum Anschlag.

Den Vater von Marie konnte ich Anfangs keine Sympathie abgewinnen. Seine herrische Art gefiel mir nicht.
Christine tat mir sehr leid. Die Krankheit raubte ihr alle Kräfte. In ihrem gut organisierten Leben war sie auf einmal Beobachterin. Manchmal beneidete ich Marie um ihre Geduld. Sie musste viele Launen ihrer Schwester verkraften. Marie verstand Christine.

Mein Fazit

Was will ich Euch noch erzählen? Gar nichts! Nehmt das Buch, macht Euch euer Lieblingsgetränk und sucht Eure Leseecke auf. Ich bin mir sicher, Eure Umwelt muss die nächsten paar Stunden ohne Euch auskommen.

In dieser ganz normalen Geschichte hat das Leben in seiner vollen Gänze, zugeschlagen.
Krankheit, Liebe Hamburger Flair und Segelboote lösen gemischte Gefühle aus.
Ich wollte Christine trösten, mit Daniel tanzen auf dem Segelboot Blue Pearl. Aber, am allermeisten wollte ich eine Kneiptour mit Marie machen.

Ein Buch, welches nach dem Beenden Sehnsucht nach Hamburg in mir ausgelöst hat.
Welches mir einen Ohrwurm beschert hat, von dem ich nicht mehr weiß, wie ich ihn los werde.
Könnt Ihr euch eigentlich vorstellen, dass Euer Gynäkologe aus Eurer Dusche steigt und im Adamsgewand vor Euch steht? Also, ich kann es mir nicht vorstellen ..... will ich auch nicht!!!
Daniel wäre mir lieber ....

Ob mir das Ende gefallen hat? Tja ... das Leben fällt, wohin es will!!!
Dich zu lieben, dich berühren, meine Verlangen dich zu spüren .... lalalalalalala
Meine eigene Weisheit: Wenn dir das Wasser bis zum Hals steht.: GEH TANZEN!
UNBEDINGT LESEN!!!

Danke Petra Hülsmann. Bis bald mal wieder in Hamburg.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.06.2017
So, und jetzt kommst du (eBook, ePUB)
Frank, Arno

So, und jetzt kommst du (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich war in dieser Geschichte so gefangen, dass ich sie in einem Rutsch durchgelesen habe.
Ein Roadmovie, mit oftmals unfreiwilligen Insassen. Ich bin jetzt ehrlich total bestürzt!

Jürgen Frank scherte sich nichts um ehrliche Arbeit. Davon wird man schließlich nicht reich. Er verhökerte gebrauchte Autos. Sammelte bis unter das Dach Mist, von dem er dachte, die große Kohle zu machen. Bei Menschen, die ihm halfen, hatte er eine ganz besondere Art sich zu bedanken. Er haute sie übers Ohr. Veruntreute Gelder, die für Investitionen des Gebrauchtwagenhandels gedacht waren. So kam es, dass dem Saarländer das Haus gepfändet wurde. In der Nähe von Kaiserslautern fand er in einem Waldhaus eine neue Bleibe. Natürlich hatte Jürgen Frank nichts Besseres zu tun, als weiter über seine Verhältnisse zu leben.
Ihr findet das schlimm? Das ist noch nicht alles. Jürgen ist/war (weiß ich nicht so genau) eigentlich nicht alleine auf der Welt. Da gibt es den großen Jungen, der Erzähler dieser Familientragödie ist. Arno Frank. Arno fand ich klasse. Als Jungen zumindest. Ich denke, er ist heute noch ein Charaktermensch. Er ist der Held in dieser Geschichte. Ein Überlebenskünstler, der aus jeder Situation das Beste macht.
Dann die kleinere Schwester Jenny, die für ihr Alter damals schon sehr viel Grips hatte. Das zeigte sich vor allem, ziemlich am Ende des Buches.
Das Baby Fabian konnte die Tragweite dieser Tragödie noch nicht erkennen, und kam eigentlich stets glücklich rüber.
Die Mutter kam mir selber vor wie ein Kind. Sie machte alles mit, was ihr Gatte entschieden hatte. Trotzdem muss man ihr zugute halten, dass sie ihre Kinder aufrichtig geliebt hatte. Leider war sie ihrem Mann hörig. Interpol war mittlerweile eingeschaltet.
Nachdem sie von der Polizei gesucht wurden, begann ein Roadmovie durch Europa.
In Nizza hatte die Familie in Luxus geschwelgt. Als der Papa wieder pleite war, ging es weiter nach Lissabon. Dort verließ den Familienvater der Einfallsreichtum. Zum ersten mal wurde große Armut spürbar. Von Lissabon ging es wieder zurück in die Heimat. Doch, auch dieser Aufenthalt sollte nicht lange wehren.

Mir haben die Kinder total leid getan. Immer wieder mussten sie bei Nacht und Nebel mit ihren Eltern fliehen. Ich weiß, das ist alles längst vorbei. Trotzdem! Ich denke, die seelischen Narben werden nie ganz verheilen.
Stellenweise habe ich mich an meine Kindheit erinnert. Die Mutter hörte Platten von Wencke Myhre. Wencke war in meiner Kindheit meine Lieblingssängerin. Dann hörte man sich James Last an. Mit James bin ich groß geworden.
Ich denke, auch für die Kinder war das Familienleben lange Zeit normal.
Nach Nizza befanden sich auch zwei Hunde im Gepäck. Eine Szene mit den Vierbeinern hatte mich würgen lassen. Mir war hundeübel. Seid also schon mal vorgewarnt.


Mein Fazit

Jeder Mensch kann Fehler machen. Jeder Mensch sollte auch die Gelegenheit bekommen, wieder ein normales Leben zu führen. Bei Jürgen Frank war jedoch Hopfen und Malz verloren.
Dass mich diese Geschichte so emotional aufwühlen konnte, ist der Tatsache geschuldet, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt. Über 9 Jahre lässt uns Arno Frank an seiner Kindheit teilhaben.
In den 80 igern konnte eigentlich jeder Deutsche gut leben, der den Weg zur Arbeit gefunden hat.
Es waren unsere goldenen Jahre! Ausgenommen natürlich Menschen, die gesundheitlich nicht dazu in der Lage waren.
Packend erzählt und ohne dabei ins Jammertal abzurutschen, erzählt Arno aus seinem Leben.
Für mich bewundernswert, dass er trotz schwieriger Kindheit, einen guten Weg eingeschlagen hat. RESPEKT!
Und für alle ein kleiner Denkanstoß, die ihr Scheitern im Leben ausschließlich in der Kindheit suchen. Das ist bestimmt bei einigem Menschen berechtigt. Bei sehr Vielen aber nicht. Klingt auch bei erwachsenen Menschen lächerlich, wenn nach Jahrzehnten immer noch Mama und Papa für sämtliches Versagen verantwortlich sein sollen.

Bewertung vom 26.06.2017
21 Gründe, das Alleinsein zu lieben
Muri, Franziska

21 Gründe, das Alleinsein zu lieben


ausgezeichnet

Dieses wertvolle Büchlein handelt davon, wie wohltuend es ist, mit sich alleine sein zu können. Erst dachte ich, es wäre nur für Single geschrieben. Franziska Muri hat jedoch ein Werk geschaffen, welches für jeden Menschen wertvolle Ansätze enthält.

Ich selber bin ein Mensch, der sich gerne in Gesellschaft bewegt. Jedoch ziehe ich mich gerne auch eine Zeit lang zurück. So etwas wie Langeweile kenne ich kaum. Ich denke, so wie mir geht es fast jedem Bücherwurm. Ich liebe es auch, alleine mit dem Fahrrad die Natur zu erkunden. Auf freiwilliges Allein sein muss man auch dann nicht verzichten, wenn man verheiratet ist.

Die Autorin selber hat nach der Trennung von ihrem Mann Alleinsein lernen und schätzen gelernt. Sie beschreibt ausführlich, wie man am besten alleine verreist. Solche Tage wie Silvester stürzen viele allein stehende Menschen in Depressionen. Die Ideen, diesen Tag mit sich alleine zu verbringen, haben mir besonders gut gefallen.
In diesem Buch wird nichts beschönigt. Sehr wohl beschreibt die Autorin, dass auch ein Mensch, der das Alleine sein liebt, Phasen hat, in denen er schlechter damit zurecht kommt.

Der Mensch ist ein soziales und zugleich einsames Wesen, mit dem Bedürfnis ausgestattet, sowohl für sich zu sein als auch in enger Beziehung zu anderen zu stehen. (Zitat von Patricia Tudor-Sandahl, Seite 21.)

Viele Menschen vereinsamen in einer Zeit, in der man in jeder Sekunde mit der ganzen Welt in Kommunikation treten kann. Facebook, Twitter und Whatsapp verhindern eigentlich, dass man sich selber richtig kennen- und schätzen lernt. Sofern man es übertreibt.

Gerade nach einer Krise kann es sehr positiv sein, viel Zeit mit sich alleine zu verbringen. In sich hineinhorchen was man wirklich will und braucht. Alles einfacher gesagt als getan. Laut Autorin aber ein wunderbares Gefühl, wenn man es geschafft hat.

Wer kennt sie nicht, die Frauen, die von einer Beziehung zur nächsten hüpfen? Meist dauert sie nur kurze Zeit. Zu viele unverarbeitete Altlasten erschweren eine gut funktionierende Partnerschaft. Zu viele Frauen stecken ihre eigenen Interessen und Kontakte, zugunsten eines neuen Partners, zurück.
Meiner Meinung nach sollte man stets sich selbst treu bleiben. Schließlich hat "Mann" eine Frau mit eigenen Interessen kennen gelernt. Was soll er dann mit einer Klette anfangen?

Mein Fazit

Ich könnte jetzt noch endlos weiter schreiben. Selten hatte ich bei einem Buch so einen häufigen "AHA-EFFEKT" wie bei 21 Gründe Alleinsein zu lieben.
Der Schreibstil ist flüssig. Die Autorin spricht den Leser mit du an. Das Buch ist hauptsächlich für Frauen geschrieben; es kann jedoch auch für Männer Denkansätze bieten.
Das Empfinden von Alleinsein wird besonders gut beschrieben. Alleinsein ist ein wertvoller Schatz, den jeder für sich entdecken sollte. Man denke nur mal an berühmte Musiker, Autoren Dichter und Entdecker. Sie alle haben die Einsamkeit gesucht, um besonders wertvolle Werke zu schaffen. In einer Zeit, in der Teamwork großgeschrieben wird, mag das für Viele befremdlich klingen. In einer Zeit, in der Frauen immer selbstständiger werden, ist das Lieben von Alleinsein wichtiger denn je.
Egal wie viele Menschen wir um uns haben, letztendlich gehen wir unseren Weg allein. Vor allem den Letzten! Also, was hält uns davon ab, mit uns selbst klar zu kommen? Die Autorin hat Antworten. Das Leben mit dem richtigen Partner ist schön. Das kann es aber auch für Alleinige sein.
Letztendlich sind wir alle ein Teil vom Universum.