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Silke Schröder, hallo-buch.de
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Hannover
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Ich liebe Geschichten und schreibe gerne und viele Rezensionen über die gelesene und gehörten Hörbücher und Bücher. Besucht auch mal meine Website hallo-buch.de

Bewertungen

Insgesamt 2010 Bewertungen
Bewertung vom 01.07.2020
Das Kind in mir will achtsam morden / Achtsam morden Bd.2 (6 Audio-CDs)
Dusse, Karsten

Das Kind in mir will achtsam morden / Achtsam morden Bd.2 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Mit wahrem Hochgenuss führt Karsten Dusse in seinem Hörbuch “Das Kind in mir will achtsam morden” die Story des Rechtsanwalts Björn Diemel fort, der die Juristerei an den Nagel gehängt und stattdessen die Leitung eines Kindergartens übernommen hat – der Unterschied ist ja auch nicht so groß. Wie es dazu kam, wurde ausführlich im ersten Teil der Geschichte “Achtsam morden” berichtet. Jetzt geht es darum, das Erreichte zu bewahren. Denn Gangsterboss Boris schmort noch immer im KiTa-Keller und Björn hat weiterhin Probleme, wirklich achtsam zu leben. Zum Glück gelingt es ihm aber mit seiner ganz eigenen Logik, sich aus fast jeder unentspannt-bedrohlichen Lage wieder heraus zu mogeln. Karsten Dusse versprüht dabei jede Menge Witz, bösen Sarkasmus und feinen ironischen Humor; seine Intonierung passt perfekt zur Story. So ist “Das Kind in mir will achtsam morden” wunderbar humoristische Unterhaltung mit Suchtpotential. Wie geht’s wohl weiter?

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.06.2020
Das Netz / Island-Trilogie Bd.1
Sigurdardottir, Lilja

Das Netz / Island-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Lilja Sigurdardóttir geht mit ihrem Island-Krimi “Das Netz” keinen gewöhnlichen Weg, denn alles ist hier etwas anders. Ihre Protagonisten haben vielleicht nachvollziehbare oder sogar ehrenhafte Motive, aber niemand kann hier mit einer wirklich weißen Weste aufwarten – die Autorin setzt auf die Grauzonen im menschlichen Handeln. Dazu passt auch eines ihrer weiteren Themen: Es geht um den Prozess gegen die Banker, die den Inselstaat auf fatale Weise in die Weltfinanzkrise des Jahres 2008 hineingezogen haben. Und es geht um die Wege, auf denen Drogen selbst in den hohen Norden geschmuggelt werden. Lilja Sigurdardóttir inszeniert dazu eine fesselnde Geschichte, in der die kleinen und großen Betrügereien in all ihren Facetten beleuchtet werden und in der deutlich wird, wie biegsam Ethik und Moral in der Praxis sein können. So hat “Das Netz” eine außergewöhnliche und packende Storyline mit einem ungewöhnlichen und überraschen Finale.

Bewertung vom 24.06.2020
Lost Sister
Quintana, Jenny

Lost Sister


sehr gut

Etwas düster, so ist der Debütthriller “Lost Sister” von der Engländerin Jenny Quintana. Sie switcht immer wieder zwischen der heutigen Zeit und den Geschehnissen im Jahr 1982 hin und her. Dabei erzählt sie ihre melancholische Story aus Sicht der jüngeren Schwester Anna, die ihre ältere Schwester sehr bewundert hat und sich bis heute nicht recht mit deren Verschwinden abfinden kann. Das mystisch angehauchte Cover des Bandes verspricht etwas mehr als den klassischen und geradlinigen Plot, den die Story zu bieten hat. Wer aber auf dunkle Familiengeheimnisse und späte Erkenntnisse steht, ist bei “Lost Sister” genau richtig.

Bewertung vom 24.06.2020
Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3
Winkelmann, Andreas

Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3


sehr gut

In seinem neuen Krimi “Der Fahrer” knöpft sich Andreas Winkelmann den nächsten Dienstleister-Billigjob vor. Nachdem er uns in “Die Lieferung” mörderische Pizzalieferanten an den Hals schickte, sind es jetzt die Fahrer alternativer Fahrdienste. Dabei stehen erneut der unverhohlen mackerhafte Polizist Jens Kerner – der Name ist Programm! – und die im Rollstuhl sitzende Fallanalytikerin Rebecca Oswald im MIttelpunkt der Handlung. Geschickt lenkt WInkelmann seine Story in die Richtung eines persönlichen Rachefeldzuges. Doch Vorsicht vor vorschnellen Vorhersagen: Der Autor versteht es, immer wieder neue Wendungen einzubauen und die Spannung so lange hochzuhalten, dass sich der Krimi in eins herunterlesen lässt. Klar, “Der Fahrer” baut auf sehr bewährte Spannungselemente und will das Krimigenre nicht neu erfinden. Wer aber auf der Suche nach unterhaltsamer Urlaubslektüre ist, dem wird von dem handwerklich routiniert erzählten Band nicht enttäuscht. Also Vorsicht bei der nächsten Taxi- oder Uber-Fahrt!

Bewertung vom 24.06.2020
42 Grad
Harlander, Wolf

42 Grad


ausgezeichnet

Ähnlich wie bei “Blackout” von Marc Elsberg, in dem es um einen europaweiten Stromausfall geht, oder bei Andeas Eschbachs “Ausgebrannt” skizziert Wolf Harlander in seinem Umweltthriller “42 Grad” ein ziemlich düsteres Szenario, das uns die Verletzbarkeit unserer Zivilisation deutlich vor Augen führt. Und angesichts der Jahrhundertsommer der letzten Jahre braucht es dafür gar nicht so viel Fantasie. Seine actiongeladene Story ist zwar manchmal etwas holprig erzählt, steckt aber voller wissenswerter Hintergrundrecherchen rund um das lebensspendende Nass, das bei uns wie selbstverständlich aus dem Wasserhahn rinnt. Gekonnt switcht der Autor zwischen den verschiedenen Handlungssträngen und Perspektiven seiner Protagonisten hin und her und lässt dabei ein beängstigend-realistisches Katastrophenbild entstehen. Wer diesen Thriller gelesen hat, überlegt sich zweimal, Trinkwasser zu verschwenden – und schafft sich sicher bald eine Notreserve an. Unbedingte Leseempfehlung, auch bei (derzeit noch) weniger als 42 Grad.

Bewertung vom 15.06.2020
Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5
Minier, Bernard

Schwestern im Tod / Commandant Martin Servaz Bd.5


ausgezeichnet

Seinen neuen Thriller “Schwestern im Tod” teilt der französische Autor Bernard Minier in zwei Storys, von denen die eine Anfang der 1990 Jahre spielt, während die andere die Fäden in den 2010er Jahren fort spinnt. Im Mittelpunkt steht der Kommissar Martin Servaz von der Toulouser Polizei, der sich nach zwei Jahrzehnten erneut mit einem Fall befassen muss, der ihn damals sehr beschäftigt und niemals richtig zufrieden gestellt hat. Sehr anschaulich beschreibt der Autor, wie sich die Methoden der Polizei im Laufe der Zeit geändert haben und wie noch in den 1990er Jahren viele Kollegen ihr althergebrachtes Macho-Image pflegten. So ist “Schwestern im Tod” ein gut inszenierter Krimi, der mit Überraschungen ebenso wie mit plausiblen Wendungen überzeugt.

Bewertung vom 15.06.2020
DUNKEL / HULDA Trilogie Bd.1
Jonasson, Ragnar

DUNKEL / HULDA Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

DUNKEL” von Ragnar Jónasson ist ein etwas düsterer Island-Krimi, der sich viel mit der Frage von Selbst- und Fremdbild auseinandersetzt – wie sehen wir uns selbst und wie wirken wir eigentlich auf andere? Im Mittelpunkt steht die leicht schwermütige Kommissarin Hulda Hermannsdottir, die kurz jetzt vor ihrer Pensionierung steht und in ihrem Leben so einige Päckchen zu tragen hatte. Der Autor beschreibt ihre letzten Arbeitstage und zeigt, wie schwer es Hulda fällt, die alten Routinen loszulassen und sich ihrem nächsten Lebensabschnitt zu widmen. Er zeigt aber auch, wie Frauen im Job noch immer am gläsernen Himmel hängen bleiben und wie es ist, als erfahrene “Altgediente” mit den ständigen Veränderungen im Arbeitsleben umzugehen. So ist “DUNKEL” – wie auch anders?– ein nicht ganz leichter, aber dennoch fesselnder Krimi aus Island.

Bewertung vom 11.06.2020
Die Taten der Toten / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.8
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Die Taten der Toten / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.8


ausgezeichnet

Der Mord an Olof Palme 1986 ist das schwedische Trauma schlechthin. Wie war es möglich, das jemand den höchsten staatlichen Repräsentanten auf offener Straße erschoss – und dann auch noch unerkannt entkam? Alle damaligen Ermittlungen liefen ins Leere; erst jüngst wurde nach jahrelangen journalistischen Recherchen ein Versicherungsangestellter posthum zum Attentäter erklärt. Diese durchaus kuriose Situation nimmt sich das schwedisch-deutsche Autorenpaar Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson zum Ausgangspunkt für ihren hochspannenden und sehr fantasievollen Polit-Thriller “Die Taten der Toten“. Ihr achter Fall führt die beiden gegensätzlichen Kommissarinnen Stina Forss und Ingrid Nyström eher zufällig auf eine heiße Spur im prominentesten Mordfall Schwedens. Voosen und Danielson lassen die beiden Frauen aus unterschiedlichen Perspektiven ermitteln und switchen dafür stetig zwischen ihnen hin und her. Und sie zeigen dabei das andere Gesicht des äußerlich liberal auftretenden Schwedens – nämlich das der erzkonservativen, nationalistischen Grüppchen und Seilschaften, die in einem der größten Waffenexportländer der Welt ihre Fäden ziehen. So ist “Die Taten der Toten” ein hochbrisanter politischer Thriller aus Schweden, ganz in der Tradition von Sjöwall / Wahlöö, Stieg Larsson und Henning Mankell.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.06.2020
Das Schattenhaus
Gerritsen, Tess

Das Schattenhaus


sehr gut

“Das Schattenhaus” von Tess Gerritsen ist eine eigenwillige und spannende Mischung aus Fifty Shades of Gray, Poltergeist und einem echten Thriller. Gerritsen switcht sehr gekonnt und routiniert zwischen den Genres Grusel, Romantic und Thriller hin und her. Sie weiß genau, welche Elemente sie an welcher Stelle ihrer Story wie positionieren muss, um die Spannung immer mehr zu intensivieren. Doch auch die Freunde von Dramatik und etwas kribbelnder Erotik kommen auf ihre Kosten. Spannend intoniert von Anna Thalbach.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.06.2020
Der Preis der Rache / Lupe Svensson und Otto Hagedorn Bd.1
Berg, Mathias

Der Preis der Rache / Lupe Svensson und Otto Hagedorn Bd.1


ausgezeichnet

Mathias Berg ist mit “Der Preis der Rache” ein spannender und temporeicher Krimi gelungen. In den Mittelpunkt seines im Rheinland angesiedelten Thrillers stellt er die etwas besondere junge Psychologin Lupe Svensson, die selbst aus schwierigen Verhältnissen kommt und mit sozialen Kontakten so ihre Schwierigkeiten hat. Umso besser ist sie jedoch im Analysieren vertrackter Fälle. Mit Otto Hagedon stellt ihr Berg einen erfahrenen alten Kripo-Hasen an die Seite, und nach anfänglichen Schwierigkeiten grooven sich die beiden tatsächlich immer mehr ein. Das ist alles nicht unbedingt neu, doch Mathias Berg gelingt aus dieser Mischung ein handwerklich gut gemachter, bis zur letzten Seite spannenden Krimi, der dazu noch ein beklemmendes Kapitel in der deutschen Geschichte streift.