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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 02.12.2010
Die Taschenspieler

Die Taschenspieler


ausgezeichnet

Der Herausgeber dieses Buches und seine am Buch beteiligten Journalistenkollegen sprechen Wahrheiten aus, die im Volk eine breite Mehrheit repräsentieren, die ich aber von Politikern so nie zu hören bekomme. Da ist das Beispiel um den Stuttgarter Bahnhof nur ein Beispiel von vielen.

Freudenreich spricht bei unseren politisch Verantwortlichen inzwischen von "Gauklern und Hütchenspielern, die den Menschen Wunder versprechen und die Wahrheit verbergen . . .". Das ist harter Tobak, aber die Resonanz die Freudenreich täglich bei seinen Lesern erzeugt, die zeigt, dass er ausspricht was das Volk denkt.

Zwölf Beispiele vereint dieses Buch die zeigen was in Deutschland alles möglich ist. Zwölf Beispiele bei denen die Demokratie Schaden genommen hat. Schauspieler Walter Sittler ruft gar zum zivilen Ungehorsam auf. Vor allem aber erinnert er in seinem Vorwort die Politiker an die nächste Wahl. Bleibt zu hoffen, dass das mündige Wählervolk dann auch zur Wahl geht und es gute wählbare Alternativen gibt.

Beinah unglaubliche Beispiele werden dann ausführlich geschildert. So versucht der Redakteur der Stuttgarter Zeitung Andreas Müller den schwarzen Sumpf von Baden - Würtemberg aufzuhellen und kümmert sich dabei um den Schutzpatron der Kiesbarone.

Auch außerhalb von Deutschland haben die Autoren ein unglaubliches Trauerspiel für EU und unsere Politiker gefunden. So geht der Reporter Rainer Nübel der Frage nach: Was haben deutsche Firmen mit einer Umweltkatastrophe an der italienischen Küste zu tun und warum bleibt die EU untätig?

Oft schüttelt man nach einem gelesenen Kapitel den Kopf und fragt sich, wie kann das nur möglich sein. Dann fallen einem eigene kleinere Beispiele ein die zu Politikverdrossenheit und Vertrauensbruch zu unseren Politikern geführt haben und ich frage mich weiter: Wann kapieren unsere Politiker endlich, dass ihre Stühle nicht für alle Zeiten sicher sind?


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 02.12.2010
Favoriten
Kronauer, Brigitte

Favoriten


ausgezeichnet

Haben Sie eigentlich schon einmal etwas von Wilhelm Raabe gelesen? Brigitte Kronauer machte auch lange Zeit einen Bogen um diesen Schriftsteller. Sie meinte gar er wäre: "dröge - idyllisch".

Aber dann begegnete er ihr auf dem Sperrmüll. Sie las die "Akten des Vogelsangs" und berichtet über ihre Annäherung an den "Stopfkuchen". Die Autorin beschreibt wie es ihr mit ihrem Ausflug zu Wilhelm Raabe gegangen ist. Bereut hat sie ihn nicht, auch wenn es ein Eintauchen in eine andere Welt war.

Lediglich sechs Seiten benötigt Brigitte Kronauer um ihr Rendezvous mit Raabe zu beschreiben, dass lässt erahnen wie lang ihre Favoritenliste ist. Da tauchen auch Knut Hamsun und Helmut Heißenbüttel auf, vor letzterem hatte die Kronauer sogar lange Zeit Angst. Dies aber nur bis sie ihn traf. Sie plaudert munter drauf los und macht ihre Leser einmal mehr neugierig.

Georg Büchner und auch William Carlos Williams teilen heute ein gemeinsames Schicksal. Man hat ihre Namen gehört, weiß vielleicht auch, dass der Woyzeck von Büchner ist. Wenn man jedoch fragt wer ihn gelesen hat, gehen viele Finger runter. Brigitte Kronauer macht in ihrem Buch Mut sich an die stillen Helden heranzutrauen. Lässt man diese dann gewähren, beginnen sie mit dem Leser zu reden, auch heute noch - die Autorin hat es probiert.

Leser die Lust auf ein literarisches Abenteuer haben, sollten zu diesem Buch greifen um sich von der Autorin zu einem bestimmten Ziel führen zu lassen. Ob nun Jean Paul oder Hubert Fichte - interessant sind sie alle.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2010
Damm, Sigrid

"Einmal nur blick ich zurück"


ausgezeichnet

Sigrid Grimm steht seit Jahrzehnten für ehrliche Worte in der deutschen Gegenwartsliteratur. Sie beherrscht die Gabe auch zwischen den Zeilen Mitteilungen machen zu können. Viele ehemalige DDR - Bürger sind der ehemaligen DDR - Schriftstellerin noch heute dafür dankbar, gehört sie doch einem Berufszweig an in dem sich viele schrecklich verbogen haben. Sigrid Damm kann noch heute, in der gesamtdeutschen Literaturszene erhobenen Hauptes ihren alten und neuen Lesern ins Angesicht schauen.

In diesem Buch erhält der Leser Eindrücke in das Leben und Schaffen der Schriftstellerin, eine Vielzahl von Gesprächen lange vor dem Mauerfall werden widergegeben. Liest man diese Gespräche lernt man Sigrid Damm als behutsame aber immer klar sprechende Frau kennen. Wenn sie gesprochen hatte dann wusste jeder was sie meinte, ein wischiwaschi gab es bei ihr nie.

Neben Laudationes und Dankreden kann der interessierte Leser in diesem Buch auch Texte über Kollegen, Freunde und über Stipendienaufenthalte lesen. Äußerst interessant sind hier besonders Sigrid Damms Zeilen über Christa Wolf und Eva Strittmatter.

Dieses Buch hat im Anhang auch ein Verzeichnis aller bisherigen Publikationen. Das Verzeichnis beginnt mit ihrer Mitarbeit an "Krisen und Wandlungen der deutschen Literatur von Wedekind bis Feuchtwanger" 1966 aus dem Aufbau Verlag.

Rückblickend sagt Sigrid Damm: "Mit siebzehn Millionen teilte ich den Wechsel der Staatsform. Viele meiner Alltagskoordinaten wurden davon berührt. Mein Schreiben nicht. Es blieb die Suche nach der "Wachstumsstelle einer menschenmöglichen Zukunft". Sigrid Damm sucht weiter und ihre Leser warten auf weitere Wortmeldungen von ihr.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.11.2010
Evangelischer Erwachsenenkatechismus

Evangelischer Erwachsenenkatechismus


ausgezeichnet

Dieses Buch mit seiner 35 jährigen Tradition liegt jetzt ganz aktuell in 8., neu bearbeiteter und ergänzter Auflage vor dem Leser, der sich Orientierung verschaffen kann und der dieses Buch auch als Kursbuch des Glaubens aus evangelischer Sicht heraus benutzen kann.

Wer ein Buch gesucht hat, dass in alltäglichen Situationen des Menschen beginnend ansetzt, die Fragen der Menschen ernst nimmt, gar selbst welche stellt und aus evangelischer Sicht Antwortversuche gibt, der ist hier genau richtig. Aber Vorsicht: Nicht einmal dieser Wälzer vermag all unsere Fragen zu beantworten.

Neben theologischem Grundwissen für jeden Leser, gibt dieses Buch aber auch zu vielfältigen Fraen Impulse wie eigener Lebensalltag und Glaube miteinander verbunden in Zukunft gestaltet werden können.

Vielleicht eignet sich dieses Buch nicht dazu vorn beginnend Seite für Seite bis zum Schluß durchgelesen zu werden. Der Dringlichkeit der ganz persönlichen Fragen nach, kann im Inhaltsverzeichnis nachgeschaut werden, wo die großen Schwerpunkte des Buches liegen: Gott - Mensch - Jesus Christus - Leben in der Welt: Ethik, Gesellschaft und Staat, Globale Verantwortung - Gott der Heilige Geist - Leben in der Kirche: Die Kirche, Wort und Sakrament, Kirchliche Handlungen, der Auftrag der Kirche, die Praxis des Glaubens - und das Ziel aller Wege: das Ewige Leben sind die großen Themen dieses Buches.

Mich überrascht dieses Buch immer wieder neu durch seine Lebendigkeit. Die Autoren zeigen oftmals durch ihre unkonventionelle Hinführung zum Thema wie präsent so manch ein scheinbar nicht mehr aktuelles Thema in der Gegenwart doch immer noch ist. Geht es beispielsweise um den Glaube an den Heiligen Geist, ein Thema wo so manch einer schnell abwinkt, da suchen die Autoren einführend nach Beispielen aus der Umgangssprache die auch heute noch an eben diesen Geist erinnern. Die Vielzahl von Beispielen die sie da finden ist beeindruckend: Ob man nun begeistert von einem Rockkonzert nach Hause kommt oder sich manchmal fragt wes Geistes Kind der andere ist oder ob sich jemand auf den olympischen Geist besinnt, der Heilige Geist scheint viel öfter als wir denken mit von der Partie zu sein.

Auf unterschiedlichen Wegen nähern sich die Autoren nun im folgenden immer wieder dem Heiligen Geist: Wichtige biblische Stellen werden erwähnt, Geist und Wort, Geist des Gebets, Geist der Gnade, Geist der Liebe, auch der Heilige Geist im Gottesdienst, in der christlichen Kunst, natürlich auch Pfingsten und die Trinität werden beleuchtet.

Für Christen sollte diese umfassende Werk zur Hausbibliothek gehören. Die Texte im Buch sind auch von Laien gut zu verstehen.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.11.2010
Franz Ferdinand
Holzer, Stefanie

Franz Ferdinand


ausgezeichnet

Liebevoll beschreibt Stefanie Holzer das Leben von Kater Ferdl. "Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne" lebt die Katze und zählt wohl zu den selbstständigsten Haustieren, die der Mensch je besaß.

Ferdls erstes richtiges zu Hause war bei Ursula und Franz. Ja, gut hatte er es. Sein Futter bekam er pünktlich. Vögel im Strauch sah er täglich, wenn auch hinter der Fensterscheibe, denn raus durfte Ferdl nicht. Doch einmal, die Haustür stand grad offen, da geschah es. Ferdl lief hinaus und kam nie wieder zurück. Kurz nach seinem 1. Geburtstag geschah dies.

Rührend, nie ins kitschige abgleitend, beschreibt die Autorin nun die 16 Lebensjahre des Straßen - und Hauskaters. Auch wenn manchmal eine Situation in seinem Leben noch so ausweglos erschien, Ferdl wußte immer einen Ausweg.

Schön, dass er seine letzten Jahre wieder bei einem Ehepaar verleben durfte. Wenn er aber nach 16 Lebensjahren das Alter deutlich spürt und seine Knie nicht mehr nur gelegentlich weh tun und die Blase immer mehr zu Entzündungen neigt, Ferdl ist sich sicher, dass er eines Tages wiederkommt.

Selbst auf seine alten Tage hatte Ferdl keine Chance auf Ruhe. 3 Kinder lebten plötzlich bei seinem Ehepaar. Zunächst hasste Ferdl die Kinder, aber dann arrangierte er sich mit der Situation und machte sich Gedanken um seine Grabstelle. Manchmal überlegte er auch: "Was will der Mensch von der Katze?"

Ferdl hatte die Menschen längst durchschaut. Das der Mensch die Katze nur zum Mäuse jagen braucht, dass glaubte er schon lange nicht mehr. Aber diese Weisheiten behielt er dann doch für sich, schließlich hatte er nach seinem langen Leben am liebsten seine Ruhe, umgerechnet zählte er ja weit über 100 Jahre und eine Katze ist doch auch nur ein Mensch.

Für Katzenfreunde ist dieses Buch ein Muss!


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.11.2010
Das Jahr im Bild 2010
Kloeppel, Peter (Hrsg.)

Das Jahr im Bild 2010


gut

Egal ob in Politik und Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt oder Kultur und Sport, aus jedem Bereich liefert auch dieser 52. Jahrgang des jeweiligen Jahresüberblicks die wichtigsten Bilder.

Wobei Bilder in diesem Falle wirklich im Vordergrund stehen. Ganzseitige Fotos, zum Teil farbprächtig wie beispielsweise bei der Tomatenschlacht von 45 000 Menschen im spanischen Bunol in der Nähe von Valencia, bis hin zu den erschütternden Bildern vom 12. Januar 2010 als in Haiti die Erde bebte.

Monat für Monat rauscht so ein Jahr am Betrachter vorbei und der erkennt oft bereits an den Fotos um welches Ereignis es sich handelt. Viele Verlage bringen zum Jahresende gute Jahresrückblicke in Buchform. Oft frage ich mich: Muss das sein? Worin unterscheiden sich eigentlich diese vielen Bücher? Mein bescheidener Vorschlag wäre: Die Verlage sollten miteinander reden und sich darauf einigen, dass jeder Verlag einen ganz speziellen Bereich des letzten Jahres beleuchtet. So zum Beispiel der eine die Umwelt, der andere die Politik . . . So wäre ein wenig Oberflächlichkeit verschwunden und der Leser könnte entsprechend seinem speziellen Interesse nach sein Buch auswählen.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.11.2010
Wunder der Weihnacht

Wunder der Weihnacht


ausgezeichnet

Mit diesem Buch bringen bekannte und unbekannte Autoren Weihnachten ins Haus. Daisy Gräfin von Arnim aus der Uckermark beispielsweise fand vor Jahren kurz vor Weihnachten einen Obdachlosen bei klirrender Kälte auf der Straße.

Als er rief: "Da löft det Wasser!" verwandelte sich der Obdachlose in einen "unverhofften Schutzengel" und blieb fast zwei Jahre bei der Gräfin.

"Wahre Geschichten, die das Herz bewegen" sind so bunt und vielseitig wie ihre Autoren. Silke Stattaus beschreibt ihr Weihnachtsfest ohne Geschenke.

Sehr anrührend ist die Geschichte von Katica Dobrijevic. Sie fühlte sich so schwach und allein, dass sie möglichst schnell in ein Altenheim einziehen wollte. Sie bekam auch schnell einen Platz und kam mit Mitbewohnern und dem Pflegepersonal über Gott ins Gespräch. Ja, es gab sogar alte Damen die Gott als ihren Gott erkannten. Eine Dame sagte: "84 Jahre lang habe ich darauf gewartet, zu wissen, dass meine Sünden vergeben sind! Lob und Dank sei Gott!" Eine alte Frau, einsam und schwach, scheinbar zu nichts mehr nutze, macht Gott zum Thema, kann es eine schönere Geschichte geben ?

In dieser Anthologie ist es leider wie bei vielen anderen: 24 Autorinnen stehen nur 5 Autoren gegenüber, ich frage mich in solchen Fällen immer: Finden sich keine schreibenden Männer? Falls nicht, im nächsten Jahr mache ich gern mit . . .

Wie dem auch sei, alle Geschichten in diesem Buch sind es wert gelesen zu werden. In diesem Buch stecken so viele Wunder und Weisheiten, dass man dieses Buch auch gut nach Weihnachten noch lesen kann. Wiebke Topf beispielsweise hat von ihrem vierjährigen Sohn gelernt, dass nicht Gottes Antworten das wichtigste sind, sondern die gemachte Erfahrung: Da ist jemand dem ich alles erzählen kann.

Diese Anthologie ist mehr als nur ein Weihnachtsbüchlein. Es ist eine Sammlung von Glaubenserlebnissen und Erfahrungen von unterschiedlichsten Menschen, deshalb ist jede noch so kleine Geschichte eine Bereicherung.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu