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Sikal
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Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2020
Das kleine Buch: Ostereier färben. Natürlich und kreativ
Mittermayr, Christine

Das kleine Buch: Ostereier färben. Natürlich und kreativ


ausgezeichnet

Kreativer Zeitvertreib

Wieder ist ein nettes Büchlein aus der Servus-Reihe „Das kleine Buch“ erschienen. Dieses Mal begeben wir uns auf Spurensuche und erkunden Huhn und Ei. Die Autorin Christine Mittermayr gibt uns einen ausführlichen Einblick in verschiedene Bereiche – beispielsweise erfahren wir einiges über das Ei zu Ostern, aber auch warum es weiße, braune oder auch grüne Eier gibt. Welches Huhn legt denn nun welches Ei? Welche Rasse bringt grüne Eier hervor?

Nachdem man erfährt wie man frische Eier erkennt, geht es ans Färben. Hier unterscheidet die Autorin zwischen Kalt- und Warmfärben und erklärt mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Wie man mit Kindern Eier färbt, welche Gestaltungsideen sich anbieten und was man sonst noch Wissenswertes über natürliche Farbherstellung wissen sollte, liest man auch. Beispielsweise kann man mit Gewürzen, Beeren oder Gemüse Farben herstellen – alles zu 100 Prozent natürlich.

Derzeit sind viele auf der Suche nach Beschäftigungsmöglichkeiten für ihre Kinder – Ostereier färben wäre doch eine gute Idee. 5 Sterne

Bewertung vom 25.03.2020
Die verzauberte Stunde
Cox Gurdon, Meghan

Die verzauberte Stunde


sehr gut

Interessante Gedanken

Die Autorin Meghan Cox Gurdon ist Autorin, Kritikerin und rezensiert Kinderbücher. Dieses Buch ist eine Hommage an das Vorlesen! Die Autorin ist selbst Mutter von fünf Kindern und schreibt über das Vorlesen in unserer Zeit der Schnelligkeit, der Berieselung und der Digitalisierung. Welchen Stellenwert hat das Lesen überhaupt noch in Familien? Was entgeht einer Mutter (und natürlich den Kindern), wenn abends auf die Gutenachtgeschichte verzichtet wird?

Wissenschaftlich fundiert, versucht die Autorin den Mehrwert hervorzukehren, stellt unterschiedliche Studien in den Fokus und erzählt mit Begeisterung über die Vorleseerlebnisse mit ihren Kindern.

„Vorlesen ist eine Art magischer Zaubertrunk.“

Treffender kann man es eigentlich nicht beschreiben.

Auch kehrt die Autorin hervor, dass das fehlende Lesen sich bei Schulkindern beispielsweise auf Mathematik auswirkt. Dass Lesen für die Sprachentwicklung der Kinder eine enorme Bedeutung hat, versteht sich von selbst.

Besonders gefällt mir an dem Buch, dass man vielen Büchern begegnet und viele wiederfindet. Sei es Barbar, der kleine Elefant oder Alice im Wunderland. Man schwelgt selbst wieder in Erinnerungen und knüpft an diese Geschichten an.

Es finden sich Kapitel, wie „Was beim Vorlesen im Gehirn des Kindes geschieht“ oder „Vorlesen als geistiges Futter“ oder auch „Vom Kinderzimmer zum Altenheim: Warum das Vorlesen kein Verfallsdatum hat“.

Die Autorin lässt einiges aus der Hirnforschung einfließen, analysiert Texte, erzählt von ihren eigenen Erfahrungen und berichtet über diverse Erlebnisse. Sie gibt Tipps und bietet Anleitungen wie man die Zeit des Vorlesens gestalten kann, wie man Sprache als Bereicherung wahrnimmt. Sie zeigt uns, wie man sich selbst eine „verzauberte Stunde“ schenkt und diese auch genießen lernt.

Ich finde, dass die Autorin leider oft etwas zu blumig und poetisch schreibt. Ich hätte mir einen sachlicheren Stil gewünscht, wie ich es mir bei einem Sachbuch auch erwarte. Man merkt die Begeisterung, mit der sie auf dieses Thema eingeht, doch manches Mal hätte ich mir einfach mehr Objektivität gewünscht. Nichtsdestotrotz ist es ein äußerst wertvolles Buch, das die Bedeutung des Lesens in den Fokus rückt.

Ein wichtiges Buch für Eltern, denen die Entwicklung ihrer Kinder am Herzen liegt. 4 Sterne.

Bewertung vom 22.03.2020
Die Mozarts
Lemster, Michael

Die Mozarts


ausgezeichnet

Aufstieg und Niedergang der Mozarts – kompakt erzählt

„Die Mozarts brachten Bauern hervor, Uhrmacher, Bildhauer, Buchdrucker, Buchbinder, Baumeister, Maurer, Priester und Lehrer – und drei Generationen an Musikern von europäischem Ruhm. Sie kamen aus dem Nichts und sie gingen ins Nichts.“

Der Autor Michael Lemster ist Kulturwissenschaftler und freier Publizist. Als solcher hat er sich auf Spurensuche begeben und das Leben der Mozarts rekonstruiert. Über den wohl bekanntesten Mozart – Wolfgang Amadé – gibt es ja Bücher zuhauf. Als Ausnahmetalent und Aushängeschild so mancher Mozartstadt (Salzburg, Augsburg, Wien, …) reicht sein Bekanntheitsgrad mittlerweile weit über Europa hinaus. Dieses Porträt nun konzentriert sich nicht nur auf Wolfgang Amadé, sondern auf die komplette Familie und begleitet diese ab dem 15. Jahrhundert (damals noch mit dem Namen Motzhart) bis zum letzten Mozart im Jahr 1965.

Ein großer Teil des Buches befasst sich mit dem Zeitrahmen rund um Leopold und Wolfgang Amadé, wobei hauptsächlich Leopolds große Rolle hervorgehoben wird. Man liest über den Aufstieg, wie die Familie um Anerkennung und Ruhm kämpft, wie es oftmals ums tägliche Überleben geht, welche Rollen den Frauen zugedacht waren und natürlich über die vielen beschwerlichen Reisen, die unternommen wurden. Diese findet man auch auf einer Landkarte angezeigt. Auch über den Charakter Leopolds erfährt man einiges, sein Streben, die Kinder Wolfgang und Nannerl an den regierenden Höfen Europas einzuführen. Dabei schwindelte er auch bei der Altersangabe, um den „Kind-Faktor“ so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.

Interessant auch, welche Vermutungen der Autor teilweise anstellt, wie die Geschichte gewesen sein könnte. Vieles lässt sich ja aus Briefen und Tagebüchern rekonstruieren, doch bei so manchem greift der Autor auf seine Fantasie zurück – und der Rest bleibt einfach der Fantasie des Lesers überlassen.

Eingebunden in die Familienchronik wird der historische Hintergrund, der für so manche Handlungsweise Aufschluss gibt. Wichtig auch die Beziehungen der handelnden Personen untereinander: Mann-Frau, Vater-Sohn, Vater-Tochter, usw. Diverse Lebenseinstellungen sind der Zeit geschuldet, andere wieder dem ausgeprägten Charakter Leopolds.

Ein spannendes Buch, das ich sehr gerne gelesen habe. Durch den angenehmen Schreibstil des Autors liest sich dieses Porträt sehr leicht. Gerne vergebe ich 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2020
Letzter Jodler / Gasperlmaier Bd.8
Dutzler, Herbert

Letzter Jodler / Gasperlmaier Bd.8


ausgezeichnet

Geh, Gasperlmaier …

Dieses Mal hat der Gasperlmaier auch privat einiges zu bewältigen, immerhin hat sich seine Christine ein Sabbatical genommen und macht nun eine Weltreise. 8 Monate soll der Gasperlmaier jetzt auf sie verzichten, dabei geht sie ihm schon nach ein paar Wochen so ab, dass er nicht weiß wie das noch werden soll. Und das hat jetzt nicht nur mit dem leeren Bett, dem ebenso leeren Kühlschrank und den Erlebnissen mit der Waschmaschine zu tun. Aber zum Glück ruft wieder mal die Arbeit …

Franz Gasperlmaier und sein Freund Friedrich machen eine Wanderung zum Pfeifertag auf die Weißenbachalm und genießen das ein oder andere Bier und frönen den kulinarischen Genüssen. Zwischendurch hören die beiden den Musikern zu, die echte Volksmusik zum Besten geben. Doch als bei einer Hütte die Kainischer Hasenjäger mit Verstärker aufspielen, unterstützt von der Sängerin Gitti im Mini-Dirndl, kommt es zum Streit zwischen den traditionellen Volksmusikern und der volksdümmlichen Variante. Als plötzlich ein Musiker tot hinter einer Fichte liegt, muss der Gasperlmaier seinen freien Tag unterbrechen und die Ermittlungen starten. Zum Glück ist die Frau Doktor Kohlross auch gleich zur Stelle und unterstützt den Herrn Inspektor.

Wer den Gasperlmaier kennt, weiß, dass er sich nicht hetzen lässt. Dass er mit Ruhe und Besonnenheit seinen Gedanken nachhängt und trotzdem (oder gerade deshalb) auf die eine oder andere Spur stößt. Dieses Mal hat seine Kollegin Manuela auch eine größere Rolle bekommen und so muss der Gasperlmaier gleich mit geballter Frauenpower zurechtkommen. Als es noch einen zweiten Toten gibt, wird die Sachlage langsam klarer…

Der Autor Herbert Dutzler hat auch dieses Mal wieder einen authentischen Krimi geschrieben, der mit viel Lokalkolorit gewürzt ist und charmante Charaktere vorzuweisen hat. Dass der Gasperlmaier dieses Mal ohne seine Christine auskommen muss, ist ein besonderer Clou – doch ein bisserl enttäuscht war ich schon, dass er sich gegen die einsame Maresi nicht wehren konnte. Hätte ich ihm gar nicht zugetraut, aber das schlechte Gewissen kommt natürlich gleich am nächsten Tag.

Die ewigen Querelen zwischen Volksmusik und volkstümlicher Musik kennt man ja zur Genüge. Dass es hinter den Kulissen in der als „ach-so-heil“ besungenen Musikwelt nicht ganz so beschaulich zugeht, muss auch der Gasperlmaier erkennen.

Ein unterhaltsamer Krimi, der so manches Klischee aus dem Auseerland bedient und einen liebenswerten Ermittler vorweisen kann. 5 Sterne sind für den Gasperlmaier selbstverständlich.

Bewertung vom 21.03.2020
Acht Tage im Mai
Ullrich, Volker

Acht Tage im Mai


ausgezeichnet

Wichtiges Zeitdokument

„Man muss sich das Ausmaß der Verheerungen, der materiellen wie moralischen, vor Augen halten, um zu begreifen, wie unwahrscheinlich dies am 8. Mai 1945 erscheinen musste und welche Errungenschaft es bedeutet, heute in einem stabilen, freiheitlichen und friedlichen Land leben zu können. Vielleicht ist es an der Zeit, daran zu erinnern.“

Der Historiker Voker Ullrich gibt mit diesem Buch „Acht Tage im Mai“ einen aufschlussreichen Einblick in die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges. Während des Lesens wird bewusst, dass Hitler zwar am 30. April 1945 Selbstmord begeht – dies aber nicht das Ende des Krieges bedeutet. Unter der Regierung Dönitz gehen das Morden und die Grausamkeiten weiter.

Das Buch zeichnet die Tage vom 1. Mai bis zum 8. Mai 1945 auf, zeigt die politischen und gesellschaftlichen Abwege genauso wie die vielen Selbstmorde der Nazigrößen. Die Analyse beschränkt sich hier nicht nur auf Berlin und das Umland, sondern weist quer über das Reichsgebiet und zeigt den Verfall, der sich nicht aufhalten lässt – und doch will ihn kaum einer wahrhaben. Als Prolog liest man detailliert über den 30. April und den Tod Hitlers, der Epilog zeigt die Verhaftungen der NS-Elite und deren Aufenthalt in Bad Mondorf wo sie auf den Prozess warten.

Die meisten Bücher über den Zweiten Weltkrieg enden mit dem Tod Hitlers und erwähnen das Ende des Krieges nur in einigen Sätzen. Hier steht genau dieser Zerfall des Dritten Reiches im Fokus und wird analysiert. Die Angst vor den Russen, die Befreiung durch die Alliierten und auch so manche Anekdote über berühmte Persönlichkeiten (beispielsweise die Manns oder Marlene Dietrich) kommen zur Sprache.

Der Autor schafft es, sein Wissen auch für den Laien verständlich weiterzugeben. Das Buch liest sich flüssig und spannend, die Seiten verfliegen, einige Bilder ergänzen die Fakten.

„Der Mord an den KZ-Häftlingen in der Phase der Todesmärsche war nicht von oben angeordnet und zentral gesteuert, vielmehr entwickelte er sich in einem unkoordinierten, dynamischen Prozess von unten, … ein schlagender Beleg dafür, in welchem Ausmaß der Virus entfesselter Gewalt von Teilen der deutschen Gesellschaft Besitz ergriffen hatte.“

Die Grausamkeiten des Nazi-Regimes dürfen nicht in Vergessenheit geraten, gerade deshalb sind solche Bücher so wichtig. Gerne vergebe ich 5 Sterne und empfehle das Buch weiter.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2020
Viel Erfolg!

Viel Erfolg!


sehr gut

Von Überzeugung, Mut und dem Glauben an sich selbst

Wann ist man denn eigentlich erfolgreich? Wenn man ganz oben steht und umjubelt wird? Wenn man auf Haus, Auto und Yacht zeigen kann? Wenn der Nachbar beeindruckt ist, weil der Gärtner den Rasen mäht? Oder ist man erfolgreich, wenn man mit Freude und Begeisterung den eigenen Traum verwirklicht?

Für jeden bedeutet erfolgreich zu sein wohl etwas anderes. Ebenso unterschiedlich wie die Ansichten über Erfolg ist auch der Weg dorthin. Vermutlich das Wichtigste ist es, ein Ziel zu haben – denn nur ganz selten führt einen der Zufall.

Katrin Müller-Hohenstein und Jan Westphal stellen mit dem Buch „Viel Erfolg!“ 50 prominente Persönlichkeiten (darunter ein Brot) vor, die aus dem Nähkästchen plaudern. Jedem wurden zehn gleiche Fragen gestellt, die Antworten dazu lesen wir hier zusammengefasst. Von „Was wollten Sie als Kind oder nach der Schule werden?“ bis hin zu „Was raten Sie Leuten, die vor der Entscheidung stehen: Was soll ich mal werden?“ liest man über interessante Lebensentwürfe, für die nicht immer der gerade Weg sich als richtig erwies. Ziemlich oft mussten Ängste, Niederlagen oder Gegenwind erst überwunden werden. Nur den Wenigsten wird alles am Silbertablett serviert, die meisten mussten darum kämpfen und dürfen zu Recht stolz auf sich sein.

Unter den Promis finden sich unterschiedliche Persönlichkeiten, wie beispielsweise Joachim Löw, André Rieu, David Garrett, Senta Berger oder Frauke Ludowig. Jeder hat seine eigene Geschichte zu erzählen und man schmunzelt oder schüttelt den Kopf über so manche Anekdote.

Wie weit hier die Antworten der Wahrheit entsprechen oder was die Promis sich im Laufe der Zeit so in ihrem Lebenslauf zurechtgebogen haben, kann man natürlich nicht nachvollziehen. Trotzdem fand ich es spannend zu lesen, was jeder einzelne auf die ihm gestellten Fragen zu sagen hat und wie sich die Antworten unterscheiden. Vermutlich weil ich keine Illustrierten lesen oder Seitenblicke verfolge, gab es hier für mich erstaunliche Geschichten. 4 Sterne

Bewertung vom 14.03.2020
My Green Home
Wischnewski-Kolbe, Jana;Peter, Anne;Weidenweber, Christine

My Green Home


ausgezeichnet

Wie lässt sich Nachhaltigkeit umsetzen?

Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind mittlerweile zwei Schlagworte geworden, die in aller Munde sind. Ob man nun Müll vermeidet, auf Regionalität setzt, Plastik vernachlässigt, Minimalismus groß schreibt, upcyled, recycled oder beim Einkauf auf Gütesiegel achtet. Es gibt unzählige Möglichkeiten und Tipps wie man den eigenen Alltag umkrempelt und „grüner“ gestaltet. Manchmal scheint es, dass zu viele Informationen immer weniger bewirken – dass sich viele überfordert fühlen. Wie wäre es, sich anfangs um einen Bereich zu kümmern oder sich ein kleines Ziel zu setzen? Wenn beispielsweise automatisiert ist, wie man den Müll richtig trennt, versucht man Nudeln in Kartonverpackung (oder unverpackt) zu kaufen. In kleinen Schritten ans Ziel lautet die Devise und ist auch eher von Erfolg gekrönt (denn natürlich haben alle auch anderes zu tun, als die Lebensgewohnheiten auf einen Schlag zu ändern).

Die Autorinnen dieses Ratgebers sind auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit sicherlich schon Profis, doch auch sie lernen immer wieder und beschäftigen sich mit neuen Ideen. Dass nicht jedes Experiment gleich erfolgreich ist, versteht sich von selbst: „Trial and Error“ heißt es hier und vor allem „nicht aufgeben sondern weitermachen“. Im Magazin „My Green Home“ werden von den Autorinnen laufend neue Ideen vorgestellt, in diesem Buch finden sich zusammengefasst viele unterschiedliche Tipps – immer nach Themen sortiert:

My Green Kitchen
My Green Cleaning
My Green Bathroom
My Green Living
My Green Live

Für jeden Bereich gibt es einfache und alltagstaugliche Tipps, Hinweise auf nachhaltige Produkte, Checklisten, Inspirationen, eine Gebrauchsanweisung für bewussten Konsum und vieles mehr.

Obwohl ich mich schon länger mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetze und schon einiges gelesen habe, finde ich diesen Ratgeber sehr gut zusammengesetzt: kurze und knackige Anleitungen und eine sehr übersichtliche Gestaltung. So lassen sich ganz einfach einzelne Bereiche filtern. Das erste Projekt habe ich nun übernommen und ausprobiert: Regrowing! Ich habe die Abschnitte vom Gemüse aus der Biokiste nach der Anleitung im Buch in Wasser gestellt und mittlerweile ins Frühbeet gesetzt. Mal sehen was rauskommt. Für mich völliges Neuland, doch im schlimmsten Fall wandert alles auf den Kompost und es wird neues ausprobiert …
Von mir gibt es auf jeden Fall 5 Sterne für diesen umfassenden Ratgeber.

Bewertung vom 10.03.2020
Heilmittel, Partydroge, Teufelszeug
Hager, Thomas

Heilmittel, Partydroge, Teufelszeug


ausgezeichnet

Ein Ausflug in die Medizin

„Neben effektiveren Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit – sauberes Trinkwasser, bessere Abwassersysteme, bessere Krankenhäuser – haben Medikamente dazu geführt, dass wir nicht mehr die Krankheiten der Kindheit, sondern die Krankheiten des Alters fürchten.“

Der Autor Thomas Hager studierte Mikrobiologie und Immunologie. Mit diesem Buch gibt er uns einen unterhaltsamen und spannenden Einblick in die Geschichte der Arzneimittel, die unsere Gesellschaft verändert haben. Er schafft es, Neuem aufgeschlossen gegenüber zu stehen, kritisch zu hinterfragen und genauestens zu recherchieren. Das Buch ist sicherlich nicht für medizinisches Fachpersonal interessant, sondern für den Laien, der sich mit dem Für und Wider der Medikamente auseinandersetzen möchte. Der Autor schafft es, mit einem lockeren, flüssigen Schreibstil, dass man gespannt Seite um Seite verschlingt ohne das Buch aus der Hand zu legen – eher ungewöhnlich für ein Sachbuch.

Bei der Auswahl der Medikamente ist der Autor nach keinem besonderen Schema vorgegangen. 10 Hauptthemen werden vorgestellt, wobei in manchen Kapiteln durchaus auch noch weitere Arzneimittel erwähnt werden. Interessant wie anfangs die Ingredienzen immer hochgelobt werden, dann genauer erforscht – bis es letztendlich zur Ernüchterung kommt. Als Patient hat man dann eben nicht nur die Möglichkeit, mit den Vorteilen zu leben, sondern muss auch die oftmals lange Liste an Nebenwirkungen in Betracht ziehen.

Von Opioiden, dem ersten Antibiotikum, Pocken, K.-o.-Tropfen, Heroin als Hustenmittel, der Antibabypille, Statinen und einigen anderen reicht die Liste. Auch ein Blick in die Zukunft wird gestattet, bei dem die Wichtigkeit von Biologika und die Erforschung von digitaler Medizin große Bedeutung haben werden. Man darf gespannt sein, was uns in 10 oder 20 Jahren am medizinischen Sektor erwartet.

Einige unterhaltsame Geschichten und persönliche Erfahrungen runden die aufschlussreichen Fakten ab. Ebenfalls interessant fand ich zu lesen, mit welchen Beweggründen und Marketingstrategien die Pharmakonzerne Geld in die Forschungsabteilungen investieren. Hierbei darf sich jeder seine eigenen Gedanken machen …

Ein hochinteressanter Ausflug in die Welt der Arzneimittel – faszinierend, spannend und mit Unterhaltungswert. 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.03.2020
Das kluge, lustige, gesunde, ungebremste, glückliche, sehr lange Leben
Brinkbäumer, Klaus;Shafy, Samiha

Das kluge, lustige, gesunde, ungebremste, glückliche, sehr lange Leben


ausgezeichnet

Wie gelingt das Altwerden?

Die Autoren haben sich auf eine besondere Weltreise gemacht: Sie sind auf der Suche nach 100-jährigen (und älteren) und wollen von ihnen erfahren, wie es gelingt, ein solches Alter zu erreichen. Gibt es bestimmt Regionen, in denen dies einfacher ist oder hat jeder von uns die Möglichkeit alt zu werden und halbwegs gesund zu bleiben?

Die Reise führt die beiden Autoren quer über den Globus – nicht nur in Österreich, der Schweiz, in Deutschland oder Dänemark finden sich alte Menschen, besondere Hotspots scheinen Japan (Okinawa) und Sardinien zu sein, sowie Loma Linda in Kalifornien. Ebenso Russland, China, Thailand, Hawaii und einige afrikanische Inseln sowie die amerikanische Ostküste wurden von den Autoren besucht.

Von Gelassenheit, richtiger Ernährung, Bewegung, Gemeinsamkeiten oder einer Lebensaufgabe erfährt man einiges. Manche erzählen einfach eine Geschichte aus ihrem Leben, andere geben Erfahrungen weiter und wieder andere geben Ratschläge. Viele Lebensweisheiten sind in die Geschichten eingeflochten und viele Erzählungen machen Mut, nach vorne zu schauen und noch einen Sinn im Leben zu sehen.

„So erfahren wir, wie man lange glücklich lebt – und was wirklich zählt, damit das Leben gelingt.“

Ein Rezept für das Altwerden gibt es vermutlich nicht, da hätte sich so mancher bereits eine goldene Nase daran verdient. Wenn man diese Geschichten so liest, ist man beeindruckt von der Zuversicht und der Zufriedenheit, die diese Menschen ausstrahlen – und von den Plänen, die so mancher noch hat.

Ein wunderbarer Einblick in die Welt der Alten, die im Denken jung geblieben sind. 5 Sterne und eine Leseempfehlung