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hapedah

Bewertungen

Insgesamt 665 Bewertungen
Bewertung vom 13.05.2020
Verity (eBook, ePUB)
Hoover, Colleen

Verity (eBook, ePUB)


sehr gut

Nach dem Tod ihrer Mutter steht der Autorin Lowen Ashleigh finanziell das Wasser bis zum Hals. In dieser Situation erhält sie das Angebot, eine Thriller-Reihe der berühmten Verity Crawford zu Ende zu schreiben, die seit einem Autounfall selbst nicht mehr dazu in der Lage ist. Zunächst lehnt Lowen ab, denn sie ist nicht sicher, ob sie dieser Herausforderung gewachsen ist. Doch Jeremy Crawford, Veritys charismatischer Ehemann, schafft es, die junge Autorin zu überreden - nicht zuletzt weil sie sich zu ihm hingezogen fühlt.

Kurz nach Lowens Ankunft im Haus der Crawfords findet sie in Veritys Arbeitszimmer ein Manuskript für eine Autobiografie, das ein ganz neues Licht auf die berühmte Schriftstellerin wirft. Außerdem geschehen seltsame Dinge im Haus - oder ist Lowens Wahrnehmung durch das Manuskript beeinflusst?

"Verity" von Colleen Hoover ist eine wirklich spannende Geschichte, eine Mischung aus Thriller und Lovestory, die ich beim Lesen kaum aus der Hand legen konnte. CoHos unvergleichlichen Schreibstil kenne ich schon aus den "Will & Layken" Büchern und auch in "Verity" spielt die Schriftstellerin gekonnt mit den Gefühlen der Protagonisten und der Leser. Schon die ersten Zeilen des Buches katapultierten mich mitten in die Handlung hinein, ohne jedes Vorgeplänkel erlebt man zusammen mit Lowen einen tödlichen Unfall an einer belebten Straße.

Die junge Protagonistin wird umfassend beschrieben, so dass ich mich gut in sie hinein versetzen konnte und auch Jeremy war mir sofort sympathisch. Nach der Ankunft im Heim der Crawfords beginnt die Geschichte zuerst gemächlich, bis zum Ende hin steigert sich die Spannung kontinuierlich und der Schluss konnte mich trotz aller Hinweise und Spekulationen noch überraschen. Damit hat mich der ganze Roman gut unterhalten - und dennoch konnte mich die Geschichte emotional nicht in dem Maß packen, wie es bei anderen Werken der Autorin der Fall war. Ich ziehe einen Stern in meiner Bewertung ab, weil ich weiß, dass Colleen Hoover es noch besser kann.

Fazit: Die Geschichte ist durchaus spannend geschrieben und der Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten gleiten. Dennoch fehlte mir das gewisse i-Tüpfelchen, das die Werke von Colleen Hoover sonst auszeichnet.

Bewertung vom 12.05.2020
Die Prinzessin / All Saints High Bd.1 (eBook, ePUB)
Shen, L. J.

Die Prinzessin / All Saints High Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Gemischte Gefühle

Daria Followhill gibt an ihrer Highschool die Prinzessin, doch hinter der schönen Fassade verbirgt sie ihre Unsicherheit und Wut über die vermeintliche Nichtbeachtung durch ihre Mutter Melody. Schon vor Jahren im Ballettunterricht war Daria eifersüchtig auf die begabte Silvia Scully, die Melodys ausgemachter Liebling zu sein schien - unbedacht vernichtet Daria einen Brief, der Silvia zur Aufnahme in eine berühmte Ballett-Akademie einlädt, worauf die jugendliche Tänzerin spurlos verschwindet.

Jahre später erfährt die zickige Prinzessin, dass Silvias Zwillingsbruder obdachlos geworden ist, nachdem Daria ihren Eltern davon erzählt, beschließt Melody, Penn Scully in ihr Zuhause aufzunehmen - ohne zu ahnen, dass zwischen ihm und ihrer Tochter alte Feindschaft herrscht. Doch immer wieder fliegen die Funken zwischen Daria und Penn, aber kann ihre Hassliebe eine Chance bekommen, ohne das Penn seine verschollene Schwester verrät?

"All Saints High - Die Prinzessin" ist das erste Buch, das ich von der Autorin L.J. Shen gelesen habe und mir fiel es wirklich schwer, mich auf eine passende Sternebewertung fest zu legen. Wegen der Story und ihrer Schreibweise, die mich nicht nur gefesselt, sondern emotional durch alle Höhen und Tiefen von Darias Gefühlswelt regelrecht mit gezerrt (und dabei auch meinen Verbrauch an Taschentüchern sprunghaft erhöht) hat, gebe ich vier von fünf Sternen.

Negativ habe ich die Menge an Drama und Gewalt empfunden, damit hat die Geschichte schon beinahe an der Grenze zur Dark Romance gekratzt - was ich bei einem Buch, das mit seinem rosaroten Cover und dem Klappentext eher als Teenager-Lovestory beworben wurde, nicht erwartet hatte. Daria ist innerlich zerrissen, wie es wohl typisch für Teenager ist und hat dazu auch schon sehr unschöne Dinge erlebt, ich verstehe nicht, wie ihre als wunderbar und liebevoll beschriebenen Eltern nichts davon merken konnten.

Obwohl die Protagonistin ihre negative Seite als "den inneren Hulk" bezeichnet, ist sie nicht wirklich böse. Doch der Ton an ihrer Schule ist dermaßen rau, die Jugendlichen geben sich eiskalt und so abgebrüht, dass es mich beim Lesen geschauert hat - wohlgemerkt sind Daria und ihre Freunde die privilegierten Kinder reicher Eltern und gehen an eine elitäre Highschool, hinter deren Fassade derartig viel Bosheit und Dreck versteckt ist, dass ich es teilweise abstoßend fand. Zuerst war ich deswegen geneigt, meine Sternebewertung deutlich niedriger anzusetzen - doch trotz aller Kritik konnte ich kaum aufhören zu lesen, bis ich das Ende des Buches erreicht hatte. Die angekündigten Folgebände, in deren Mittelpunkt Darias Mitschüler stehen sollen, werde ich nicht zur Hand nehmen.

Fazit: Die Geschichte vereint Drama und Gewalt mit einer aufkeimenden Highschool-Liebe, die Schreibweise ist intensiv und fesselnd, doch für mich war das alles etwas too much.

Bewertung vom 11.05.2020
Das wirkliche Leben
Dieudonné, Adeline

Das wirkliche Leben


ausgezeichnet

Nichts für schwache Nerven

Die Geschichte wird aus der Sicht eines Mädchens erzählt, beginnend als sie zehn Jahre alt ist. Ihren Vater beschreibt sie als Tyrannen, der einen ganzen Raum im Haus nur mit seinen Trophäen von der Großwildjagd ausgestattet hat. Er regiert die Familie mir Brutalität, die sich zunächst fast ausschließlich gegen die Mutter richtet. Ihre Mutter bezeichnet das Mädchen als "Amöbe", die dem gewalttätigen Ehemann keinen Widerstand entgegen zu setzen hat, auch ihren Kindern steht die Frau nahezu gleichgültig gegenüber - alle Liebe reserviert sie für Tiere. Der sechsjährige Gilles ist der einzige Verbündete seiner Schwester, sein Lachen erhellt ihren Tag - bis ein schrecklicher Unfall alles verändert......

"Das wirkliche Leben" von Adeline Dieudonné erzählt eine intensive Geschichte, auf die mich kein Klappentext und keine Rezension vorbereiten konnte. Die namenlose Protagonistin beschreibt auf eindringliche und verstörende Weise die Entwicklung in dieser von der väterlichen Grausamkeit geprägten Familie, so als ob die Bösartigkeit ein lebendiges Wesen wäre, das Jagd auf die Kinder macht. Zunächst scheint es so, als würde die Bestie den Kampf um den kleinen Gilles gewinnen, doch das Mädchen gibt nicht auf, um ihren Bruder zu kämpfen.

Dieses Buch hat mich beim Lesen bewegt, wie es nur wenige davor geschafft haben. Es ist eindeutig keine Wohlfühllektüre, dennoch konnte ich es bis zum Schluss kaum aus der Hand legen. Die Handlung und der Schreibstil halten den Leser gefangen, die Autorin schafft die perfekte Balance zwischen Mitgefühl und Grauen, ich denke, niemand liest diese Geschichte unbewegt und mit Abstand. Die Intensität der Erzählung zieht an und man erlebt die Jahre mit der Protagonistin hautnah mit, die Spannung steigert sich konstant bis zum Finale, das mich sprachlos und mit klopfendem Herzen zurück gelassen hat. Eindeutig nichts für schwache Nerven, dennoch ist das Buch so intensiv und eindringlich, dass ich es nur jedem empfehlen kann.

Fazit: Keine Geschichte, wie alle anderen, als Leser war ich nicht nur Beobachter, sondern emotional mitten dabei. Für dieses außergewöhnliche Buch gebe ich eine unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.05.2020
Die brennenden Kammern / Minou Joubert Bd.1
Mosse, Kate

Die brennenden Kammern / Minou Joubert Bd.1


ausgezeichnet

Die neunzehnjährige Minou Joubert lebt mit ihren Geschwistern Alis und Aimeric und dem Vater in Carcasonne, ihre Geschichte beginnt im Jahr 1562. Seit ihr Vater von seiner letzten Reise zurück gekehrt ist, wirkt er teilnahmslos und kümmert sich kaum noch um sein Geschäft, so dass Minou immer öfter im Buchladen arbeitet. Eines Tages erhält sie einen Brief ohne Absender, darin steht nur "Sie weiß, dass Ihr lebt."
Doch noch ehe sie mit ihrem Vater darüber sprechen kann, überschlagen sich die Ereignisse, Minou verhilft dem Hugenotten Piet Reydon zur Flucht, der verdächtigt wird, eine wertvolle Reliquie gestohlen zu haben. Kurze Zeit später wird sie selbst mit ihrem Bruder Aimeric zu Ihrer Tante nach Toulouse geschickt, denn der Vater begibt sich erneut auf eine gefährliche Reise über deren Grund er nicht mit seinen Kindern spricht.
Überall in Frankreich tobt der Konflikt zwischen den Katholiken und den Hugenotten und die katholisch erzogene Minou versucht sich dabei ihre Menschlichkeit zu bewahren. Zumal der Hugenotte Piet, der ebenfalls in Toulouse lebt, zarte Gefühle in ihr hervor ruft. Wird ihre Liebe in diesen unruhigen Zeiten eine Chance bekommen?
"Die brennenden Kammern " ist das erste Buch, das ich von der Autorin Kate Mosse gelesen habe und es hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Die fiktive Geschichte um Minou, ihre Familie und Piet ist in den historischen Hintergrund der Hugenottenkriege eingebettet und vermittelt dem Leser ganz nebenbei viel geschichtliches Wissen über diese Zeit.
Minou und auch Piet waren Protagonisten, die mir gut gefallen haben, trotz ihres unterschiedlichen Glaubens waren beide freundlich und offen gegenüber dem "Feind". Im Lauf der Handlung musste Piet schmerzhaft feststellen, dass sein früher bester Freund inzwischen sein stärkster Gegner geworden ist, der eine steile Karriere in der katholischen Kirche anstrebt. Mir hat der flüssige und informative Schreibstil zugesagt, ich habe das Buch gern zur Hand genommen und es innerhalb weniger Tage durch gelesen. Dabei wird auch die Grausamkeit der Inquisition dargestellt, die im Namen des Glaubens unschuldige Menschen foltert und ermordet. Erst am Ende des Romans, als ich verwundert festgestellt habe, dass der Erzählbogen nicht wieder zu den Ereignissen des Prologs zurück kehrt, ist mir aufgegangen, dass es sich um den Anfang einer Buchtrilogie handelt. Doch von dem Beginn abgesehen, wirkt die Geschichte in sich abgeschlossen und könnte so auch alleine stehen bleiben.
Fazit: Der historische Roman hat mich gefesselt, neben der fiktiven Handlung waren viele geschichtlichen Fakten eingearbeitet, was für mich eine runde Mischung dargestellt hat, ich gebe gern eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.05.2020
Vampir & Vorurteil / Argeneau Bd.29 (eBook, ePUB)
Sands, Lynsay

Vampir & Vorurteil / Argeneau Bd.29 (eBook, ePUB)


sehr gut

Eigentlich ist Santo Notte auf der Spur eines Abtrünnigen, doch als er Petronella Stone zum ersten Mal sieht, vergisst er seinen Auftrag kurzzeitig. Denn die Frau, die er weder lesen noch kontrollieren kann, ist seine mögliche Lebensgefährtin. Und obwohl die misstrauische Pet in Santo und seinen Begleitern sofort Unsterbliche erkennt, weiß sie nichts über Lebensgefährten. Die starke erotische Anziehung, die sofort zwischen ihnen aufflammt, schiebt sie darauf, möglicherweise von Santo kontrolliert worden zu sein. Santo dagegen weiß nicht, wie er Pet davon überzeugen soll, seine Gefährtin zu werden, denn er ist über 3000 Jahre alt und hatte schon lange kein Interesse mehr an Frauen gehabt.....

"Vampir & Vorurteil" ist der mittlerweile 29. Band von Lyndsay Sands Argeneau-Reihe. Da die Personen umfassend vorgestellt werden und die Handlung in sich abgeschlossen ist, kann man das Buch auch gut ohne Kenntnis der Vorgänger lesen, ich denke aber, es ist noch schöner, wenn man alle Bände der Reihe nach liest und immer wieder vertraute Figuren in den neuen Romanen findet.

Die Geschichte hat mir ganz gut gefallen, es ist ein typischer Argeneau-Roman, in lockerem Schreibstil verfasst und mit sympathischen Protagonisten, die sich ab und zu auch witzige Dialoge liefern. Dazu einige erotische Szenen und fertig ist das Buch, das einen netten Unterhaltungswert bietet. Nur finde ich die Storys mittlerweile etwas austauschbar, vielleicht liegt es daran, dass ich schon ziemlich viele Bücher aus der Reihe gelesen habe und ein wenig übersättigt davon bin.

Fazit: Wie von den anderen Bänden der Argeneau-Reihe gewohnt, bietet dieses Buch entspannte Lesestunden gewürzt mit einer Prise Erotik. Nur wirkliche Abwechslung hat mir ein bisschen gefehlt, es ist solide aber relativ vorhersehbare Unterhaltungsliteratur.

Bewertung vom 04.05.2020
Das Leben ist ein Rechenfehler / Die Unausstehlichen & ich Bd.1
Walder, Vanessa

Das Leben ist ein Rechenfehler / Die Unausstehlichen & ich Bd.1


ausgezeichnet

Seit Jahren wird Enni zwischen verschiedenen Pflegefamilien und Kinderheimen herum gereicht. Erst bei den Haagens fühlt sie sich angekommen, nicht nur die Eltern sind toll, deren Sohn Noah ist bald wie ein echter Bruder für sie. Doch dann zieht die Familie in die Schweiz und Enni kommt in ein exklusives Internat in den Bergen, ohne die Möglichkeit mit Noah in Kontakt zu bleiben. Also schmiedet das clevere Mädchen einen Plan, sie will abhauen und Noah suchen. Doch dazu benötigt sie die Hilfe ihrer Mitschüler - und auch die Unausstehlichen haben einen Plan, bei dem Enni sie unterstützen soll.

"Die Unausstehlichen & ich - Das Leben ist ein Rechenfehler" von Vanessa Walder ist der erste Band einer Buchreihe für Kinder ab zehn Jahren. Insgesamt ist Ennis Geschichte auf vier Bände geplant, von denen bisher zwei erschienen sind.

Enni ist eine wunderbar dargestellte Figur, die ich beim Lesen sehr gemocht habe. Die Handlung ist in Ich-Form erzählt und da Enni ständig flucht, sind die Schimpfwörter im Buch durchgestrichen, was die Erzählung für mich wirklich real erscheinen lässt. Meine elfjährige Tochter war allerdings von den vielen Streichungen irritiert und ich habe mich irgendwann in der Situation wieder gefunden, meinem Kind Wörter anzusagen, die ich sonst nicht von ihr hören möchte.....

Der Schreibstil ist dem Alter der Zielgruppe angepasst, die Geschichte hat sich schnell lesen lassen und uns Beiden gut gefallen. Obwohl Enni erst elf Jahre alt ist, beobachtet sie ihre Umgebung mit erstaunlichem Scharfsinn und kommentiert die Ereignisse auf ganz eigene Art. Durch die Schreibweise mit den durchgestrichenen Schimpfwörtern wirkt die Handlung authentisch und wir konnten uns beim Lesen gut in Enni hinein versetzen. Da dieses Buch der Beginn einer Reihe ist, werden am Ende nicht alle Probleme aufgeklärt, so dass man schnell weiter lesen möchte.

Fazit: Enni ist eine Figur, die meiner Tochter und mir trotz (oder vielleicht auch gerade wegen) ihrer direkten, frechen Art und des unverblümten Ausdrucksstils gut gefallen hat. Die Erzählweise des Buches ist wegen der durchgestrichenen Schimpfwörter für Kinder erst einmal gewöhnungsbedürftig, macht die ganze Geschichte aber auch glaubwürdig und einzigartig.

Bewertung vom 30.04.2020
Denn das Leben ist eine Reise
Miller, Hanna

Denn das Leben ist eine Reise


sehr gut

Alles in Aimées Leben scheint ihr falsch und oberflächlich, der Kindergarten, in dem sich ihr sechsjähriger Sohn Len nicht wohl fühlt, die aufgesetzte Freundlichkeit der anderen Mütter und auch ihre Partnerschaft stellt sie in Frage. Längst ist die Liebe zwischen ihr und Per der Routine gewichen und Aimée kann ihrem Lebensgefährten nicht verzeihen, dass er den gemeinsamen Sohn ablehnt.

Nachdem sie in der Garage nicht nur ihren alten Bulli entdeckt, sondern auch die liebevoll restaurierten Möbel, die Per angeblich an seine Kunden verkauft hatte, bricht Aimée alle Brücke hinter sich ab und fährt mit Len nach England. In dem Küstenstädtchen St. Ives fühlen sich die beiden sofort wohl und so bleiben sie erst mal. Doch um ihr Zuhause in der Gegenwart zu finden, muss sich Aimée intensiv mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen, dass ihre Jugendliebe Daniel den Zeltplatz verwaltet, auf dem Aimée und Len mit ihrem Bulli wohnen, macht es nicht leichter.

"Denn das Leben ist eine Reise" ist das erste Buch, dass ich von Hanna Miller gelesen habe und es hat mich schnell gefesselt. Die ersten Seiten haben mich auf ziemlich intensive Weise in Aimées Welt befördert und mir war klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Der Schreibstil ist so anschaulich, dass ich die Geschichte nicht nur gelesen, sondern regelrecht mit erlebt habe. Aimée ist eine Protagonistin, in die ich mich gut hinein versetzen konnte, auch Len und einige weitere Figuren im Buch waren sehr lebendig dargestellt. Lediglich Daniel ist für meinen Geschmack zu sehr im Hintergrund geblieben, obwohl er in Aimées Leben schon seit Kindheitstagen eine wichtige Rolle gespielt hat.

Immer wieder sind in der Handlung Rückblenden eingefügt, die Aimées Vergangenheit beleuchten und dadurch manche ihrer Reaktionen in der Gegenwart besser erklären. In den früheren Jahren ist auch Daniel sehr umfassend beschrieben, nur in den Szenen der Gegenwart bleibt er blass im Hintergrund. Sicher trägt er auch genügend Probleme mit sich herum und zieht sich dadurch oft von Aimée zurück, aber mir hätte besser gefallen, wenn ich beim Lesen auch den Daniel der Gegenwart etwas besser hätte kennen lernen dürfen.

Marilou ist ein Kapitel für sich, viele von Aimées Problemen haben einst mit ihrer Mutter angefangen, so ist es ganz natürlich, dass sich die junge Frau auch mit diesem Kapitel ihrer Vergangenheit intensiv auseinander setzen muss, um den Blick für die Zukunft frei bekommen zu können. Alles in Allem hat mir die Geschichte gut gefallen, auch wenn sich am Ende alle Probleme recht plötzlich aufgelöst haben, was Manchem vielleicht unglaubwürdig vorkommen mag. Für mich war das Ende stimmig und passte zu den vorangegangenen Ereignissen.

Fazit: Aimées Reise hat mich beim Lesen gut unterhalten und ich habe intensiv mit ihr gefühlt. Daher gebe ich trotz kleinerer Schwächen gern eine Leseempfehlung für dieses Buch.

Bewertung vom 28.04.2020
Steinernes Fleisch / Reckless Bd.1
Funke, Cornelia;Wigram, Lionel

Steinernes Fleisch / Reckless Bd.1


ausgezeichnet

Nachdem Jacob Reckless mit zwölf Jahren die Welt hinter dem Spiegel entdeckt hat, zieht er sich immer öfter dorthin zurück. Vor seinem jüngeren Bruder hält er die märchenhaft-düstere Gegend geheim, doch eines Tages ist Will ihm gefolgt und beginnt nach einer Verletzung durch die Krallen eines Goyl zu versteinern. Mit Hilfe der Gestaltwandlerin Fuchs und begleitet von Wills Freundin Clara sucht Jacob nach einem Heilmittel für seinen Bruder, dabei müssen sie viele Gefahren meistern und treffen auf eine Vielzahl fantastischer Gestalten.

"Steinernes Fleisch" ist der Auftakt von Cornelia Funkes "Reckless"-Reihe und mich hat die Geschichte schon nach wenigen Zeilen in ihren Bann gezogen. Das Buch ist eine von der Autorin selbst überarbeitete Ausgabe der ersten Fassung, die ich leider nicht kenne, daher kann ich auf die Unterschiede nicht eingehen. Rein optisch finde ich das Rosenmotiv passender zum märchenhaften Thema als die steinerne Goyl-Fratze auf der ersten Ausgabe. Das mag daran liegen, dass ich die Goyl nicht als wirklich böse empfunden habe, sie sind einfach anders als die Menschen und stehen im Krieg auf der entgegengesetzten Seite - doch auch diese Wesen hat die Autorin vielschichtig beschrieben und mit diversen Emotionen ausgestattet.

Obwohl Jacob Reckless eine Figur ist, mit der ich nicht schnell warm geworden bin, hat mich der Roman begeistert. Im Lauf der Handlung konnte ich einiges über die Vergangenheit der Reckless-Brüder erfahren und dadurch auch Jacobs schroffe Art besser verstehen. Da Will in der Verwandlung zum Jadegoyl gefangen ist, wird seine Persönlichkeit weniger durch eigene Aktion dargestellt, vielmehr über sein Wesen ist aus der Zuneigung zu erfahren, die Jacob und Clara für ihn empfinden. Die spannendste Figur war für mich das Mädchen Fuchs, das es vorzieht fast immer in Tiergestalt zu leben, um den Problemen ihrer menschlichen Seite auszuweichen.

In der Geschichte sind viele Elemente aus den Märchen der Gebrüder Grimm enthalten, nur sind diese in Cornelia Funkes Spiegelwelt deutlich düsterer als die Originale dargestellt und haben kein Happy-End. Den Schreibstil habe ich als fesselnd empfunden und der Spannungsbogen hat sich für mich konsequent durch den ganzen Roman gezogen, ein kleiner Cliffhanger am Ende macht Lust, die folgenden Bände zu lesen.

Fazit: Die düstere Märchenadaption konnte mich überzeugen, die Figuren waren vielschichtig dargestellt und sowohl der Schreibstil als auch der Handlungsverlauf hat mich gefesselt, so dass ich das Buch gern weiter empfehle.

Bewertung vom 27.04.2020
Bad. Irish. Mine. (eBook, ePUB)
Rose, Nashoda

Bad. Irish. Mine. (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nach einem heißen One Night Stand mit einem irischen Fremden wird Eva am Morgen beinahe hinaus geworfen, noch ehe sie richtig wach war, hatte Deaglan Kane bereits ein Taxi für sie bestellt. Um ihren Stolz zu wahren, schickt sie das Taxi weg und begibt sich zu Fuß auf den Heimweg - und wird unterwegs Opfer eines Überfalls. Kurz darauf taucht Deaglan im Krankenhaus auf, in dem Eva arbeitet, denn er ist überzeugt, dass der Überfall mit seinen Geschäften zusammen hängt. Um sie zu beschützen weicht er nicht mehr von Evas Seite, und weder Deaglan noch sie können verbergen, wie sehr es zwischen ihnen knistert.

"Bad.Irish.Mine." ist das erste Buch, das ich von Nashoda Rose gelesen habe und es hat mich schon auf den ersten Seiten in seinen Bann gezogen. Eva ist eine sympathische Protagonistin, die im Leben schon einiges durchmachten musste und nun fest entschlossen ist, sich nie wieder in die Opferrolle drängen zu lassen. Deaglan ist eine Figur, die perfekt zu einem Dark-Romance-Buch passt, er hat eine schreckliche Vergangenheit und ist von Düsternis umgeben, doch trotz seiner Stärke ist er Eva gegenüber sanft und beschützend. Einzig die Tatsache, dass er öfter mal kichert hat mich irritiert, ich hoffe dabei handelt es sich um einen unglücklichen Übersetzungsfehler.

Die Spannung hat sich konsequent durch die ganze Geschichte gezogen und den Schreibstil fand ich fesselnd, das ganze Buch habe ich an zwei Abenden durch gelesen, weil ich den e-Reader gar nicht mehr weg legen mochte. Im Umfeld von Eva und Deaglan gab es noch einige ungebundene Figuren, so dass viel Potential für weitere Dark Romance Bände vorhanden ist.

Fazit: Für Freunde von Dark Romance bringt dieses Buch alles mit, was es braucht, ich habe mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt.