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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 626 Bewertungen
Bewertung vom 18.11.2016
Liebe in Schwarzbunt
Falk, Susanne

Liebe in Schwarzbunt


ausgezeichnet

Ein bisschen Afrika in Norddeutschland

Birgit Berndsen ist 39 Jahre alt und muss nun zurück zu ihren Eltern in die norddeutsche Einöde ziehen. Sie hat sich von ihrem Freund Martin getrennt. Da dieser auch ihr Chef war, braucht sie nun einen neuen Job. Deshalb fängt sie als Lehrerin in Lönstrup an. Schon bei Birgits Ankunft in ihrem Heimatdorf geht es turbulent her. Sie rammt erst mal, mit ein bisschen Alkohol im Blut, den Zaun einer Kuhkoppel. Es handelt sich ausgerechnet um den Koppelzaun ihrer Jugendliebe Sören. Auch das noch! Es endete nämlich nicht sehr positiv zwischen den beiden. In alter Gewohnheit streiten die beiden bei ihrem Aufeinandertreffen erst einmal. Währenddessen macht der 93-jährige Opa Henningsen, Sörens Opa, eine merkwürdige Entdeckung auf der Kuhkoppel. Mitten zwischen den Kühen steht ein Zebra! Wo kommt das denn her?? Das Zebra wird schnell zur Attraktion des Dorfes und Tierarzt Dr. Schlachter (welch passender Name!) wittert seine Chance nun endlich seine noch fehlende Jagdtrophäe zu ergattern: einen Zebrakopf! Die Truppe um Sören und Birgit will dies aber nicht zu lassen und es beginnt eine aufbrausende Rettungsaktion für das Zebra.

„Liebe in Schwarzbunt“ ist ein sehr unterhaltender Roman. Auch wenn die Handlung sehr hervorsehbar ist, ist es dennoch zu keiner Zeit langweilig! Sondern auf jeder Seite unterhaltsam. Der Erzählfluss wird wunderbar durch viele Dialoge aufgelockert. Die Charaktere sind sehr sympathisch und man fiebert mit dem Zebra mit, ob es denn nun in Sicherheit kommt. Außerdem hofft man inständig, dass auch die beteiligten Menschen ihr Glück finden. Ich finde dieses Buch sehr gut geeignet, um ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen und die lustige Truppe auf ihrer Reise zu begleiten.

Bewertung vom 18.11.2016
Kaninchenherz / Gesine Cordes Bd.1
Wieners, Annette

Kaninchenherz / Gesine Cordes Bd.1


sehr gut

Spannender Familienkrimi

Gesine Cordes ist Friedhofgärtnerin. In ihrem früheren Leben war sie Kriminalkommissarin. Aber nach dem tragischen Tod ihres kleinen Jungen gab sie ihr altes Leben auf und zog in einen Wohnwagen auf den Hof von Bauer Josef. So richtig kann sie das Ermitteln allerdings nicht lassen. Als sie eines Tages eine Beerdigung vorbereiten soll, stellt sie fest, dass es sich bei der Toten um ihre Schwester Mareike handelt. Die beiden haben sich seit zehn Jahren, seit dem Tod von Gesines Sohn, nicht mehr gesehen. Mareike wurde in der Nacht ihres Hochzeitstages, als sie allein unterwegs war, von einem Zug überrollt. Jan, Mareikes Mann, glaubt nicht an Selbstmord. Und Gesine? Sie wird plötzlich zur Hauptverdächtigen. Sogar ihre Eltern machen Gesine für den Tod ihrer Schwester verantwortlich. Ein harter Kampf um die Wahrheit beginnt. Was geschah wirklich in dieser Nacht? Und was hat das alles mit den Ereignissen von vor zehn Jahren zu tun?

„Kaninchenherz“ ist ein spannender Krimi in dem es um die Familiengeschichte von Gesine geht. Der Schreibstil ist sehr angenehm und gut zu lesen. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, so dass der Leser sich sehr gut in sie einfühlen kann. Die Geschichte wird immer wieder durch Rückblenden unterbrochen, in denen erzählt wird, was am Todestag von Phillip geschah. Der Leser ist durch diesen Krimi in der Lage sich selbst einen Täter zu suchen und selbst zu ermitteln. Zwischen den Kapiteln gibt es immer wieder Informationsseiten zu bestimmten Giftpflanzen, die Gesines angelegtes Notizbuch veranschaulichen sollen. Ich kann dieses Buch weiterempfehlen. Auch der zweite Teil „Fuchskind“ ist empfehlenswert.

Bewertung vom 18.11.2016
Blaues Gift / Pia Korittki Bd.3
Almstädt, Eva

Blaues Gift / Pia Korittki Bd.3


sehr gut

Guter und spannender Krimi

Pia Korittkis dritter Fall. Spaziergänger finden am Strand von Pelzerhaken eine männliche Wasserleiche. Die Identität des Toten ist schnell gefunden. Sein Boot war in der Nacht in eine Kollision mit einer Fähre verwickelt. War sein Tod ein Unfall oder war es doch Mord? Im Magen der Leiche wurde das Pflanzengift Aconitin gefunden. Und warum hatte die Leiche keine Unterhose an? Die Ermittler gehen eher von einem Mord aus. Etwa zeitgleich erfährt Pia von ihrer Mutter, dass Marlene, die Frau von Pias Halbbruder, spurlos verschwunden ist. Einige Tage später zeigt sich, dass es scheinbar Parallelen zwischen Marlene und der gefundenen Wasserleiche gibt! Die Ermittler um Pia Korittki stoßen auf einen 20 Jahre alten Fall.

Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen. Die Geschichte war gut und spannend war es auch. Der Leser hatte wunderbar die Chance selbst mit zu ermitteln. Das ist ganz nach meinem Geschmack. Mir hat dieser dritte Fall, im Gegensatz zum ersten Fall sehr viel besser gefallen. Pia Korittki kam mit in diesem Band auch viel sympathischer rüber, als im ersten Band. Der Schreibstil ist sehr angenehm und der Krimi kann sehr flüssig durchgelesen werden.

Bewertung vom 08.11.2016
Fremd
Poznanski, Ursula;Strobel, Arno

Fremd


sehr gut

Durchgehend spannend

Joanna ist allein zu Haus, als draußen vor der Tür Licht angeht und sie anschließend Geräusche aus der Küche hört. Joanna bewaffnet sich mit einem Briefbeschwerer und geht in die Küche. Plötzlich steht ein, ihr fremder, Mann hinter ihr und behautet er wäre Jos Verlobter. Da Jo von einem verrückten Einbrecher ausgeht, wirft sie den Briefbeschwerer nach dem Unbekannten. Als Erik wieder zu sich kommt, schaut er sich in der Wohnung um. All seine Sachen sind weg. Es gibt im ganzen Haus keinen Hinweis auf seine Existenz. Erik begreift das Ganze nicht. Doch als Ela, eine gemeinsame Freundin von Erik und Joanna, an die sich Jo erinnern kann, bestätigt, dass Erik und Joanna ein Paar sind, beginnt Jo zu zweifeln und wittert eine Verschwörung. Dann sieht es plötzlich so aus, als würde jemand Eriks und Joannas Tod wollen. Erik und Joanna können es nur schaffen, wenn sie sich gegenseitig vertrauen. Eine sehr spannende Hetzjagd beginnt.

Bei diesem Buch handelt es sich um die erste gemeinsame Arbeit von Ursula Poznanski und Arno Strobel. Für mich sind beide erstklassige Thriller Autoren. Ihre Zusammenarbeit ist, wie von mir erwartet, sehr gut gelungen und es ist ein super Thriller daraus entstanden. Die Handlung wird wechselnd und kapitelweise aus der Perspektive von Joanna und Erik erzählt. Die Spannung setzt schon auf der ersten Seite ein und hält bis zur letzten Seite an. Das Ende beziehungsweise die Thematik war sehr unerwartet. Die Begebenheiten sind zwar zunächst leicht zu durchschauen. Doch der Leser bleibt bezüglich der Gründe, des Motives sehr lange im Unklaren. Ich finde diesen Thriller sehr gelungen und kann ihn sehr weiter empfehlen. Ich freue mich schon auf das zweite gemeinsame Projekt „anonym“.

Bewertung vom 02.11.2016
Das Joshua-Profil
Fitzek, Sebastian

Das Joshua-Profil


ausgezeichnet

Einfach super

Max Rhode war Gerichtsreporter, ist nun aber als Thrillerautor aktiv – allerdings seit seinem Debütthriller „Die Blutschule“ nicht mehr sehr erfolgreich. Rhode ist mit der Pilotin Kim verheiratet und sie leben zusammen mit ihrer Pflegetochter Jola in Berlin. Eines Tages erhält Max Rhode einen mysteriösen anonymen Anruf von einem ihm unbekannten Mann. Dieser liegt im Sterben und bittet Max um ein Gespräch. Viel erfährt Max nicht mehr von dem Mann bevor er stirbt, nur, dass Joshua ihn auserwählt hat und er die Stadt verlassen solle. Max versteht das Ganze nicht. Tage später taucht Max‘ Bruder, ein pädophiler Straftäter, plötzlich bei ihm auf. Und kurz danach beginnt für Max ein Alptraum. Max und Jola haben einen Autounfall, als Max im Krankenhaus wieder aufwacht, weiß niemand wo Jola ist. Max erhält einen Auftrag und eine verstrickte Jagd beginnt. Schnell wird klar, dass Max die Fäden seines Lebens nicht mehr selbst in den Händen hält und vor der schwierigen Aufgabe steht zu unterscheiden wer Gut und wer Böse ist.

Wieder mal ein klasse Thriller von Sebastian Fitzek. Die Spannung ist von Anfang an da und bleibt auch bis zur letzten Seite. Selbst als man 50 Seiten vor Schluss denkt, die Handlung ist vorbei und alles ist geklärt, kommt noch einmal Schwung auf. Das behandelte Thema der Überwachung und Verarbeitung von Daten regt zum Nachdenken an, was wir nicht alles, sozusagen unbemerkt, von uns preisgeben. Auch das Nachwort regt wieder mal zum Andenken an. An diesem Thriller gefallen hat mir, dass es nicht einfach eine Straftat oder einen Mord gab und dieser aufgeklärt werden soll, sondern, dass mal wieder mit der eigenen Psycho gespielt wird. Auch sehr gut gefällt mir, dass es hier, obwohl es sich um einen Thriller handelt, auch Platz für Witz und ein paar Lacher ist. Zum Beispiel auf Seite 87 die Sache mit dem Polizeiausweis und der Ikea-Family-Karte. Zum Thema „Die Blutschule“ kann ich sagen, dass es nicht zwingend nötig ist, zunächst das Buch von Max Rhode „Die Blutschule“ zu lesen, um „Das Joshua Profil“ zu verstehen. Allerdings treten hier doch einige Verbindungen zu „Die Blutschule“ auf. Wenn man vor hat das Buch „Die Blutschule“ zu lesen, sollte man dies aber auf jeden Fall vor dem Lesen von „Das Joshua Profil“ tun.

Bewertung vom 31.10.2016
Bühlerhöhe
Glaser, Brigitte

Bühlerhöhe


sehr gut

Interessanter Roman mit Spannung

Im Sommer 1952 wird Rosa Silbermann mit einem Geheimauftrag in den Schwarzwald geschickt. Rosa Silbermann ist Jüdin und in den 30er Jahren aus Köln nach Israel übergesiedelt. Nun soll Rosa zusammen mit Ari, den sie noch nicht kennt, als Ehepaar Goldberg nach Baden-Baden reisen und von dort zu ihrem Handlungsort weiterreisen – das Nobelhotel Bühlerhöhe. Hier hat Rosa schon als Kind ihre Ferien verbracht und kennt die Gegend wie ihre Westentasche. Nun sollen Rosa und Ari den neuen Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer, während seines Sommerurlaubs beschützen. Adenauer soll gegen Anschläge aus der jüdischen Gemeinschaft geschützt werden, die verhindern wollen, dass das Wiedergutmachungsgesetz in Kraft tritt. Doch Ari erscheint nicht in Baden-Baden und Rosa verbringt die ersten Tage allein auf der Bühlerhöhe. Der Kanzler reist an und Rosa beginnt mit ihrer Arbeit. Die neugierige Hausdame der Bühlerhöhe, Sophie Reisacher, entpuppt sich als Gegenspielerin von Rosa. Sophie erkennt schnell, dass Rosa ein falsches Spiel spielt. Wird Adenauer seinen Urlaub überleben? Wird es einen Anschlag geben? Und was hat es mit Sophies Liebhaber, Xavier Pfister, und seinen dubiosen Geschäften auf sich?

Dieser Roman beinhaltet eine fiktive Geschichte, die sehr realistisch erzählt wird. Das Geschehen und die Schauplätze sind sehr gut recherchiert. Im Anhang finden sich noch Ergänzungen zu nötigen geschichtlichen Fakten und auch Fachbegriffserklärungen. Dies finde ich sehr gut und erspart einem im Lexikon nachschlagen zu müssen. Dieser Roman zeigt das Leben zweier Frauen auf, die in einer von Männern beherrschten Welt sich durchsetzen wollen und die Männer von ihren Qualifikationen überzeugen müssen. Um ihnen zu zeigen, dass sie mehr sind, als nur schöne Anhängsel. Erzählt wird die Geschichte von einem Erzähler, der durch verschiedene Handlungsorte (Bühlerhöhe, Hundseck, Wald) die Situation der unterschiedlichen Personen erläutert. Aufgelockert wird der Erzählstil durch wörtliche Rede. Im Verlauf der Erzählung gibt es auch immer wieder Rückblenden der Akteure in denen der Leser etwas über die Vergangenheit der Charaktere erfährt. Bei diesem Roman handelt es sich um eine sehr interessante Geschichte, mit interessantem und, für mich, neuem Thema. Gegen Ende des Buches wird es dann auch noch richtig spannend. Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.