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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1561 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2021
Winterfeuernacht
Motte, Anders de la

Winterfeuernacht


sehr gut

1987 reist Laura zu ihrer Tante Hedda ins Feriendorf Gärdsnäset in Schonen, um dort die Winterferien zu verbringen. Sie kann es kaum erwarten, ihre beste Freundin Iben und Heddas Pflegesohn Jack wiederzusehen. Schon beim Gedanken, Jack zu sehen, bekommt Laura Schmetterlinge im Bauch, da sie zum ersten Mal verliebt ist. Doch die Ankunft ist ernüchternd. Denn in Lauras Abwesenheit scheint auch Iben Gefühle für Jack zu entwickelt haben. Beim Luciafest gerät alles außer Kontrolle, denn es kommt zu einem verheerenden Brand, bei dem Laura schwer verletzt wird und Iben stirbt. Ihre geliebte Tante und das Feriendorf sieht Laura nie wieder. 30 Jahre später erhält Laura die Nachricht, dass ihre Tante gestorben ist und ihr das Feriendorf hinterlassen hat. Laura reist zur Beerdigung und muss sich der Vergangenheit stellen. Doch schon bald sieht es so aus, als können die Dorfbewohner es kaum abwarten, Laura zu vertreiben...

Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. In der Vergangenheit nähert man sich langsam den dramatischen Ereignissen des Luciafestes und in der Gegenwart verfolgt man die Ereignisse, die ins Rollen kommen, als Laura ihr Erbe antritt. 

Dem Autor gelingt es wieder hervorragend, bereits am Anfang Spannung zu erzeugen. Denn beim düsteren Start ins Geschehen beobachtet man die letzten Minuten vor Heddas Tod und die deuten darauf hin, dass Hedda keinen natürlichen Tod gestorben ist, sondern gezielt aus dem Weg geräumt wurde, bevor sie ein altes Geheimnis aufdecken konnte.

Handlungsorte und Protagonisten sind authentisch beschrieben. Es ist beinahe so, als ob man an Lauras Seite durch das mittlerweile verfallene Feriendorf streifen und die beunruhigenden Schreie der Krähenschwärme wahrnehmen würde. Dazu kommt eine angespannte und leicht bedrohliche Atmosphäre, die einem beim Lesen unter die Haut kriecht. Beide Handlungsstränge sind spannend und die Wechsel geschickt gesetzt. Deshalb fliegt man förmlich durch das Buch, um den alten Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Das ist allerdings nicht so einfach, denn man weiß nicht, wem Laura vertrauen kann und die Brandanschläge, die bei Lauras Rückkehr beginnen und von Mal zu Mal gefährlicher werden, sorgen zusätzlich für Nervenkitzel. 

Ein spannender Roman, der durch eine düstere Atmosphäre und Wendungen, die man kaum vorhersehen kann, überzeugt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2021
Spätsommermord (eBook, ePUB)
de la Motte, Anders

Spätsommermord (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Jahr 1990 ist für die Freunde Simon, Alex, Bruno, Carina und Marie ein ganz besonderes Jahr. Das Jahr in dem sie ihr Abitur gemacht haben, um nun ihre Träume zu verwirklichen. Um den Abschluss des Sommers und den Beginn der neuen Lebensabschnitte zu feiern, zelten sie ein letztes Mal in einem stillgelegten Steinbruch. Doch dann läuft alles aus dem Ruder, denn einer von ihnen kehrt von diesem Ausflug nicht lebend zurück. 27 Jahre später zieht die Stockholmerin Anna Vesper nach Nedanas und übernimmt die Leitung der dortigen Polizeidienststelle. Als kurz nach ihrer Ankunft die Leiche eines Mannes gefunden wird, dessen Tod von ihrem Vorgänger sofort als Selbstmord eingestuft wird, hat Anna das Gefühl, dass sie manipuliert werden soll. Denn es gibt einige Hinweise darauf, dass der Mann, dessen Leiche gefunden wurde, eine Verbindung zu den tragischen Ereignissen des Sommers 1990 hatte. Anna beginnt zu ermitteln. Doch das scheint nicht jedem zu gefallen...

Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. Es gibt Rückblicke in das Jahr 1990. Hier erfährt man nach und nach, was sich tatsächlich am letzten gemeinsamen Abend der Freunde zugetragen hat. Im aktuellen Zeitstrang beobachtet man Anna Vesper, die in ihrer neuen Dienststelle eher misstrauisch beäugt wird und sich keine Freunde damit macht, Fragen nach den damaligen Ereignissen zu stellen, die offenbar mit dem Tod des Mannes, der von ihrem Vorgänger als Selbstmord eingestuft wird, in Verbindung stehen.

Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos, denn der Autor versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man beinahe meint, selber vor Ort zu sein. Zwischen den Zeilen schwebt eine düstere Atmosphäre, die dafür sorgt, dass man unbedingt erfahren will, was damals wirklich geschehen ist und warum die Auswirkungen noch bis in die Gegenwart zu spüren sind. Der Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen ist gelungen. Dadurch, dass man bruchstückchenweise mit Informationen über die damaligen Ereignisse versorgt wird, ist man Anna Vesper zwar etwas voraus, aber man erfährt nie zu viel, sodass die Spannung nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Handlungsverlauf sogar steigern kann.

Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Es ist zwar klar, dass hier etwas vertuscht werden soll, doch warum das so ist, ist nicht so leicht zu erahnen. Es kommt zu einigen Wendungen, wodurch die Handlung kaum vorhersehbar ist. Man gerät in den Sog der Ereignisse und verfolgt gebannt das Geschehen.

Ein Schweden-Krimi, der durch eine düstere Atmosphäre und durchgehende Spannung überzeugt!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2021
Freiflug
Drews, Christine

Freiflug


ausgezeichnet

Deutschland, 70er Jahre: Katharina Berner ist Anwältin und arbeitet in einer angesehenen Kanzlei. Das ist zu dieser Zeit nicht selbstverständlich. Von den männlichen Kollegen wird sie eher belächelt und auch ihre Familie würde es lieber sehen, wenn Katharina endlich heiraten und einen Haushalt führen würde. Katharina träumt davon, sich selbständig zu machen, aber alleine die Suche nach geeigneten Räumen gestaltet sich schwierig, da niemand einer Frau Kanzleiräume vermieten möchte. Doch dann wird Rita Maiburg auf die junge Anwältin aufmerksam. Rita Maiburg ist Pilotin, hat diese Ausbildung selbst finanziert, sodass künftigen Arbeitgebern keine Kosten entstehen würden, doch die Lufthansa lehnt ihre Bewerbung mit der Begründung ab, dass sie eine Frau ist. Diese Ungerechtigkeit will Rita Maiburg nicht hinnehmen und sucht Rat bei Katharina Berner. Die junge Anwältin nimmt den Fall gerne an. Gemeinsam erheben die beiden Klage gegen die Lufthansa und die BRD....

"Freiflug" beruht auf einer wahren Begebenheit, denn die deutsche Pilotin Rita Maiburg, die erste Linienflugkapitänin der Welt wurde, hat es tatsächlich gegeben. In diesem Roman, in dem sich Realität und Fiktion miteinander vermischen, erzählt Christine Drews eindrucksvoll von Rita Maiburgs Kampf um Gerechtigkeit. 

Es gelingt ihr mühelos, den damaligen Zeitgeist zwischen den Zeilen schweben zu lassen, denn es ist beinahe so, als würde man beim Lesen in die Vergangenheit eintauchen. Man mag kaum glauben, mit welchen Ansichten  der Kampf um Gerechtigkeit und die Gleichberechtigung der Frauen belächelt wurde und welchem hämischen Spott sie ausgesetzt waren. Dass diese Zeit noch nicht lange zurückliegt, macht einen geradezu fassungslos. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Die beiden Hauptprotagonistinnen, von denen keine dem idealen Frauenbild der damaligen Zeit entspricht, stehen abwechselnd im Zentrum der Ereignisse. Sie wirken äußerst sympathisch und ihrer Zeit weit voraus. Die Probleme, mit denen sie auch abseits der Klage konfrontiert werden, bilden eine authentische Hintergrundkulisse, die außerdem für einen spannenden Handlungsverlauf sorgt. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Deshalb gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. 

Ein eindrucksvoller Roman, in dem Fiktion und Realität so gekonnt miteinander vermischt sind, dass man mühelos in die damalige Zeit eintauchen kann.   

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2021
Blutroter Schatten
Walter, Patricia

Blutroter Schatten


ausgezeichnet

In München geht ein perfider Serienmörder um. Er tötet seine Opfer äußerst brutal und lässt an jedem Tatort einen Zettel zurück, auf dem "Mit besten Empfehlungen von Thomas Rohde" zu lesen ist. Rohde ist ein Serienmörder, der schon einige Jahre in der Psychiatrie verwahrt wird. Da er als äußerst intelligent und hochaggressiv gilt, gelten für seine Verwahrung strenge Sicherheitsauflagen. Die Polizei setzt alle Hoffnungen darauf, dass Rohde den Serienmörder, der aktuell sein Unwesen treibt, kennt oder wenigstens Hinweise geben kann, um das Morden zu stoppen. Rohde weigert sich, mit der Polizei zu sprechen. Er stellt die Forderung, seine Tochter Sam zu ihm zu bringen. Denn nur mit ihr wird er seine Vermutungen teilen. Sam ist alles andere als begeistert. Denn sie musste damals mit ansehen, wie ihr Vater eine Frau ermordete. Für Sam ist ihr Vater ein Monster, mit dem sie nie wieder etwas zu tun haben will. Um der Polizei zu helfen, lässt sie sich aber doch auf ein Treffen mit ihm ein...

Die Autorin schafft es vom ersten Moment an, Spannung zu erzeugen, sodass man gebannt den Ereignissen folgt. Die Handlung wird dabei aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Wechsel geschickt angelegt sind, baut sich schon bald ein hohes Tempo auf. 

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, da der Täter mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich umgeht. Auch wenn Patricia Walter diese Szenen nicht zu detailliert beschreibt, springt beim Lesen spontan das Kopfkino an, das grauenvolle Bilder heraufbeschwört und für Gänsehautmomente sorgt. Die früh aufgebaute Spannung kann durchgehend gehalten werden und deshalb fliegt man förmlich durch das Buch und mag es erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist.

Ein Thriller, der durch konstante Spannung und ein hohes Tempo überzeugt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.05.2021
Tödlicher Nachlass / Ein Fall für Engel und Sander Bd.3 (eBook, ePUB)
Lautenschläger, Angela

Tödlicher Nachlass / Ein Fall für Engel und Sander Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nachlasspflegerin Friedelinde Engel erhält vom Unternehmer Victor Janssen und seinen beiden Geschwistern den Auftrag, den Nachlass des verstorbenen Onkels zu sichten. Gewissenhaft macht Friedelinde sich ans Werk. Dabei stößt sie auf zwei Postkarten, die aus Griechenland stammen. Um das Erbe gründlich abzuwickeln, geht sie dieser Spur nach und fliegt nach Griechenland. Dort trifft sie völlig unverhofft auf Kommissar Sander, der den Tod eines in Hamburg ermordeten Griechen untersucht....

"Tödlicher Nachlass" ist bereits der dritte Band, in dem sich die beruflichen Wege von Nachlasspflegerin Friedelinde Engel und Kommissar Nicholas Sander kreuzen. Dem aktuellen Fall kann man auch ohne Vorkenntnisse folgen, allerdings entwickelt sich das Privatleben der beiden Hauptakteure kontinuierlich weiter. Da dieser private Nebenstrang einen großen Reiz dieser Serie ausmacht, empfiehlt es sich deshalb, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zwingend notwendig ist das für den aktuellen Fall allerdings nicht. 

Der Einstieg in den Fall verläuft zunächst eher gemächlich. Man beobachtet Friedelinde dabei, wie sie den Nachlass des Unternehmers sichtet und hat beim Verhalten seiner Hinterbliebenen ein merkwürdiges Gefühl. Dennoch ahnt man zunächst nicht, wer hier etwas zu verbergen hat. Unabhängig davon untersucht Sander mit seinem Kollegen den Mord an einem unbekannten Mann. Da zwischen Friedelinde und Sander gerade Funkstille herrscht, gibt es zwischen den beiden keine Berührungspunkte, wodurch man, als Fan der Reihe, immer darauf wartet, dass sich die beiden Handlungsstränge miteinander verknüpfen. Damit lässt sich die Autorin dieses Mal allerdings Zeit. Dennoch sind die beiden Haupthandlungsstränge und die privaten Entwicklungen der Hauptprotagonisten durchgehend interessant. 

Krimifans dürften voll auf ihre Kosten kommen, da man zu eigenen Ermittlungen angeregt wird und zunächst nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch steigt die Spannung im Verlauf der Handlung stetig an und auch der private Handlungsstrang nimmt deutlich Fahrt auf. 

Eine gelungene Fortsetzung der Reihe, die durch einen interessanten Fall und die Weiterentwicklung der beiden Hauptcharaktere überzeugt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.05.2021
Geheime Rache / Ein Fall für Engel und Sander Bd.2 (eBook, ePUB)
Lautenschläger, Angela

Geheime Rache / Ein Fall für Engel und Sander Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nachlasspflegerin Friedelinde Engel soll das Erbe der Erzieherin Charlotte Belling regeln. Die junge Frau ist im Eis eines gerade zugefrorenen Sees eingebrochen und die Polizei geht von Selbstmord aus. Doch je tiefer Friedelinde in dem Fall gräbt, desto unwahrscheinlicher scheint ihr ein Selbstmord zu sein. Nun muss sie nur noch Kripo-Ermittler Nicolas Sander von ihren Bedenken überzeugen. Doch das ist gar nicht so einfach, da Sander gerade von einer jungen Verkehrspolizistin auf eine Unfallflucht mit Todesfolge aufmerksam gemacht wurde, bei der es den Anschein hat, dass der Getötete mit Absicht überfahren wurde. 

"Geheime Rache" ist bereits der zweite Band der Krimireihe, in der Nachlasspflegerin Friedelinde Engel und Kommissar Nicolas Sander gemeinsam ermitteln. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, ist es nicht unbedingt notwendig, den ersten Band zu kennen. Allerdings stehen bei dieser Serie nicht nur die Fälle im Zentrum der Ereignisse, sondern auch die privaten Nebenhandlungen. Um dort auf dem Laufenden zu sein, empfiehlt es sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einzuhalten. Für die aktuellen Ermittlungen sind diese Vorkenntnisse aber nicht zwingend notwendig. 

Der Einstieg in den Krimi gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es wieder hervorragend, Protagonisten und Handlungsorte so zu beschreiben, dass man alles vor Augen hat und sich dadurch ganz auf die Ermittlungen einlassen kann. Diese haben es wirklich in sich. Denn die Erkenntnisse, die die beiden Hauptprotagonisten unabhängig voneinander gewinnen, beginnen sich schon bald zu verknüpfen. Doch der Fall bleibt rätselhaft. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint, da einige Charaktere offenbar nicht mit offenen Karten spielen. Dadurch wird man zu eigenen Ermittlungen angeregt. Doch dem Täter und den Hintergründen auf die Schliche zu kommen, ist nicht ganz einfach. 

Die privaten Nebenhandlungen drängen sich nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern fügen sich harmonisch in die spannenden Ermittlungen ein. Friedelinde Engel und Nicolas Sander liefern sich wieder einige Wortgefechte, die zum Schmunzeln verleiten und die Handlung auflockern. 

Eine gelungene Fortsetzung, die durch einen spannenden Fall und sympathische Charaktere überzeugt. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.05.2021
Die kleine Apotheke in St. Peter-Ording
Deckner, Anni

Die kleine Apotheke in St. Peter-Ording


weniger gut

Merle ist seit Jahren glücklich verheiratet. Obwohl sie für ihren Mann den Traum von der eigenen Apotheke aufgegeben hat, um ihn in der Forschung zu unterstützen, hat sie das Gefühl, eine liebevolle Beziehung zu führen. Das ändert sich allerdings schlagartig, als ihr Mann bei einem Unfall im Labor sein Augenlicht verliert. Er bevormundet Merle und verlangt, dass sie nicht mehr arbeitet und stattdessen immer für ihn da ist. Als er zur Reha fährt, nutzt Merle die Auszeit für sich und besucht ihre Eltern in St. Peter-Ording. Dort trifft sie auch ihren Jugendfreund Mika wieder, der mittlerweile die Apotheke am Ort führt. Als Mikas Angestellte krank wird, springt Merle gerne ein. Dabei kommen sich Mika und Merle näher...

Das Buch lässt sich flüssig lesen und die Ortsbeschreibungen sind wirklich gelungen. Das gilt leider nicht für die Charaktere, denn wirklich sympathisch wirkte auf mich niemand. Der zunächst sehr liebevolle Umgang zwischen Merle und ihrem Mann, wirkt durch die ständige Verwendung von Kosenamen schon sehr überzuckert.

Obwohl alles darauf angelegt ist, Sympathien für Merle zu entwickeln, kann auch die Hauptprotagonistin nicht wirklich überzeugen. Ihre Handlungen sind nicht immer nachzuvollziehen und das Drama, das sich zwischen ihr und ihrem Mann abspielt, lässt sich aus diesem Grund auch nur schwer lesen, ohne dabei ständig mit den Augen zu rollen.

Die Szenen in der Apotheke konnten mich ebenfalls nicht überzeugen. Merles Besserwisserei und ihre Einmischungen wirkten auf mich nicht glaubhaft. Denn so wurde der Jugendfreund für mich in seiner Berufskompetenz herabgewürdigt und für einen selbstständigen Apotheker, der bisher ohne Merle ausgekommen ist, wirkte das auf mich vollkommen unrealistisch. Auch der Lösungsvorschlag, den Merle später ihrem Jugendfreund präsentiert, um ihm aus einer Notlage zu helfen, sorgte bei mir wieder für skeptisch hochgezogene Augenbrauen. Denn darauf wäre er im wirklichen Berufsleben sicher selber gekommen, ohne dass die allwissende Merle als rettender Engel eingreifen müsste.

Die Liebesverwicklungen wirkten auf mich außerdem nicht mitreißend oder nachvollziehbar. Merles Strandspaziergänge waren dagegen sehr realistisch beschrieben und sorgten bei mir kurzzeitig für Lesefreude.

Handlung und Charaktere konnten mich leider gar nicht überzeugen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb leider nur zwei von fünf möglichen Sternchen. Da man über Geschmack bekanntlich streiten kann, ist es empfehlenswert, selber zum Buch zu greifen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2021
Back To Us
Moncomble, Morgane

Back To Us


sehr gut

Schon  als kleines Mädchen war für Fleur klar, dass Aaron ihre große Liebe ist und dass sie ihn später heiraten würde. Doch ein einschneidendes Erlebnis sorgte damals dafür, dass sie voneinander getrennt wurden und sich aus den Augen verloren. Sechzehn Jahre später glaubt Fleur ihren Augen nicht zu trauen, als sie ihren neuen Job antritt und dort Aaron wiedersieht. Doch er ist ganz anders, als in ihrer Erinnerung und scheint sie nicht einmal zu erkennen. 

Der Einstieg in die Geschichte gelingt mühelos, da der Schreibstil wundervoll locker und stellenweise sehr humorvoll ist. Aaron und Fleur stehen abwechselnd im Zentrum der Ereignisse. Obwohl sie unterschiedlich sind, wirken beide sympathisch. Da Aaron am Anfang regelrecht genervt von Fleur zu sein scheint, kann man die Wortgefechte der beiden genießen. Wer K-Drama liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Denn die Autorin versteht es hervorragend, diese Elemente einzubauen, ohne dabei zu dick aufzutragen. Man kann deshalb wunderbar in die Geschichte eintauchen. 

Man ahnt früh, dass in der Kindheit der beiden etwas Einschneidendes passiert sein muss. Doch was genau das ist, wird nicht zu früh verraten. Man verfolgt deshalb gespannt, wie die beiden sich langsam annähern und hofft, dass ihre Liebe stark genug ist. Da Aaron und Fleur gemeinsam arbeiten, gibt es einige Szenen, die genau das beschreiben. Das ist nicht unbedingt das, was man von einem Liebesroman erwartet, doch die Autorin versteht es auch hier gekonnt, keine Langeweile aufkommen zu lassen. 

Ein Liebesroman, der durch den lockeren Schreibstil und die sympathischen Charaktere überzeugt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2021
Kälter als die Angst / Schneidmann & Käfer Bd.5
Drews, Christine

Kälter als die Angst / Schneidmann & Käfer Bd.5


sehr gut

Nach ihrer Scheidung zieht Katrin Ortrup mit ihren Söhnen in eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Sie werden von der Hausgemeinschaft freundlich aufgenommen. Doch dann stellt sich heraus, dass die Bewohner Drohbriefe bekommen. Auch Katrin Ortrup findet eines Tages einen Brief in ihrem Kasten. Da sie das Schreiben beunruhigt, nimmt sie Kontakt zu Charlotte Schneidmann auf. Charlotte versucht Katrin zu beruhigen. Doch dann wird Carla Delbrück ermordet. Auch sie hat vor ihrem Tod Drohbriefe erhalten. Carlas Ehemann rückt ins Zentrum der Ermittlungen. Als Charlotte Schneidmann erfährt, dass Carla Delbrück mit ihrem Mann vorher in der Wohnung von Katrin Ortrup gelebt hat, ahnt sie, dass der Fall noch längst nicht abgeschlossen ist...

"Kälter als die Angst" ist bereits der fünfte Fall, in dem Carlotte Schneidmann und Peter Käfer ermitteln. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen aber auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat. Um die privaten und beruflichen Weiterentwicklungen zu verfolgen, empfiehlt es sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einzuhalten. Da der vierte Band mit einem spannenden Cliffhanger endet, sollte man wenigstens diesen gelesen haben, um sich nicht die Spannung zu verderben. Zwingend notwendig sind diese Kenntnisse für den aktuellen Fall allerdings nicht. 

In diesem Teil gibt es außerdem ein Wiedersehen mit Katrin Ortrup, deren Familie in "Schattenfreundin" im Zentrum der Ereignisse stand. Kurze Rückblicke, die nicht zu viel verraten, werden allerdings so in die Handlung eingestreut, dass man genug Informationen hat, um diesen aktuellen Band zu genießen. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet die aktuellen Ermittlungen, die sich äußerst rätselhaft und spannend entwickeln. Außerdem bekommt man Einblicke in die Sicht des Täters, bei der allerdings nicht verraten wird, um wen es sich handelt. Auszüge aus einem Buch, das ein ehemaliger, geläuterter Strafgefangener geschrieben hat, sorgen zusätzlich für Spannung. Denn man fragt sich bei den eigenen Ermittlungen, wie sich dieser Strang in die Gesamthandlung einfügen wird. 

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos. Das Interesse am Fall wird beinahe sofort geweckt und die Spannung früh aufgebaut. Da bei diesem Fall nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint und viele Protagonisten Geheimnisse hüten, wird man zu eigenen Überlegungen angeregt. Gemeinsam mit Charlotte Schneidmann und Peter Käfer versucht man den Täter zu enttarnen. Doch immer wenn man meint, der Auflösung einen Schritt näher zu sein, sorgen unverhoffte Wendungen für Überraschungen. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. 

Spannende Ermittlungen für Charlotte Schneidmann und Peter Käfer. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2021
Denn mir entkommst du nicht (eBook, ePUB)
Drews, Christine

Denn mir entkommst du nicht (eBook, ePUB)


sehr gut

Antonio Gomez entdeckt bei seiner abendlichen Joggingrunde eine grausam zugerichtete Frau, die an ihren Verletzungen stirbt. Zu seinem großen Entsetzen kennt er die Frau aus seiner Vergangenheit. Antonio meldet den Fund anonym und hofft, dass er unerkannt bleibt. Denn nichts wäre für ihn schlimmer, als seine Frau in seine kriminelle Vergangenheit, mit der er längst abgeschlossen hat, einzuweihen. Charlotte Schneidmann und Peter Käfer werden mit den Ermittlungen betraut. Diese führen sie ins Rotlichtmilieu. Doch Charlotte hat schon bald den Verdacht, dass der grausame Mord ein ganz anderes Motiv haben könnte....

"Denn mir entkommst du nicht" ist bereits der vierte Fall, in dem die Kommissare Charlotte Schneidmann und Peter Käfer ermitteln. Man kann den aktuellen Ermittlungen aber auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen. 

Der Einstieg ins Geschehen  gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es hervorragend, bereits am Anfang das Interesse an der Handlung zu wecken. Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet Antonio Gomez, der versucht, nicht mit der toten Frau in Verbindung gebracht zu werden, aber immer weiter in gefährliche Situationen verwickelt wird. Er wirkt sehr sympathisch und glaubwürdig, sodass man gemeinsam mit ihm überlegt, wer versuchen könnte, ihm den Mord anzulasten. Außerdem nehmen natürlich die Ermittlungen der beiden Kommissare einen Großteil der Handlung ein. Die Ermittlungen wirken authentisch und deshalb kann man sich ganz auf die Suche nach dem Täter und seinem Motiv einlassen. 

Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen nicht sein, denn der Killer geht mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich um und Christine Drews beschreibt die Verletzungen so realistisch, dass man schon beinahe meint, die entsprechenden Szenen vor Augen zu haben. Die Spannung setzt früh ein, kann durchgehend gehalten werden und sich zum Ende hin sogar stetig steigern. Bis zum Schluss ist nicht klar, wer der Täter ist. Das Ganze gipfelt in einem gnadenlos spannenden Finale, das man gebannt verfolgt, um dann festzustellen, dass es einen fiesen Cliffhanger gibt, der dafür sorgt, dass man sofort weiterlesen möchte. 

Spannende Ermittlungen für Charlotte Schneidmann und Peter Käfer. Der Cliffhanger am Ende sorgt dafür, dass man sofort zum nächsten Teil greifen möchte. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.