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Tara
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Ratingen

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Insgesamt 1293 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2022
Mademoiselle Oppenheim - Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst
König, Mina

Mademoiselle Oppenheim - Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst


ausgezeichnet

Eine beeindruckende Frau

„Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst“ ist eine Romanbiografie der in Wien lebenden Autoin Mina König.

1933: Meret Oppenheim genießt das Leben in Paris und widmet sich der Kunst. Sie trifft sich mit anderen Künstlern, hat eine Affäre mit Max Ernst und große Ziele. Es reicht ihr nicht seine Muse zu sein, sie will selbst Künstlerin werden.

Der Schreibstil von Mina König liest sich leicht, locker und enthält viele interessante Details, die das Gelesene lebendig werden lassen. Schon nach wenigen Seiten war ich im Paris der 1930er Jahre gelandet und bin gemeinsam mit Meret neben der Seine entlang geschlendert.

Bisher wusste ich über Meret nicht viel, aber mir wurde schnell klar, dass sie eine interessante und starke Frau gewesen ist. Sie hat ihre Träume und Ziele konsequent verfolgt und erhielt dankenswerterweise auch Unterstützung von ihrer Großmutter, die ebenfalls Künstlerin war. Schnell muss sie feststellen, dass sich dieser Weg für sie nicht einfach gestaltet und sie sich auch gegen die Gesellschaft stellen muss.

Ihre Entschlossenheit, ihre Liebe zur Freiheit, ihr Lebensmut und ihre Konsequenz wirkten auf mich sehr sympathisch. Für eine Frau in den 1930er Jahren war sie sehr selbstbewusst und fortschrittlich.

In ihrem Nachwort macht die Autorin noch einmal deutlich, dass es sich bei ihrem Roman nur um einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben von Meret Oppenheim handelt, dessen Dialoge und Szenen fiktiv sind. Dennoch merkt man, dass sie sich intensiv mit dem Leben der Künstlerin auseinandergesetzt und ausgiebig recherchiert hat. Dadurch hat sie den Zeitgeist der 1930-er Jahre gut eingefangen.

Für mich war dieses Buch eine rundum gelungene Romanbiografie, mit der die Autorin mich um knapp 100 Jahre zurückversetzt und mir einen guten Einblick in das Leben von Meret Oppenheim gegeben hat.

Bewertung vom 22.08.2022
Die Stimme meiner Schwester
Vieira Junior, Itamar

Die Stimme meiner Schwester


ausgezeichnet

Außergewöhnlich – ein Roman der nachklingt

„Die Stimme meiner Schwester“ ist das Debüt des brasilianischen Autors, Geographen und Ethnologen Itamar Vieira Junior.

Bibiana ist gerade einmal sieben Jahre als, als sie und ihre gerade einmal ein Jahr jüngeren Schwester Belonísia in den Sachen ihrer Großmutter ein Messer finden. Durch ein kurze Kabbelei verliert eine von ihnen die Zunge. Durch diesen Unfall entsteht eine enge Bindung zwischen den beiden Schwester.

Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert. Der erste erzählt aus der Ich-Perspektive von Bibiana und der zweite aus der von Belonísia. Im dritten erfolgt ein Wechsel zwischen verschiedenen Perspektiven. Dadurch hat der Autor zunächst eine gute Einsicht in das Leben der Schwestern gegeben. Ein Leben von zwei Mädchen, die eigentlich nach der Abschaffung der Sklaverei in einer Gemeinschaft von Landarbeitern aufgewachsen sind. Dennoch hat sich nichts an der Ausbeutung durch die Grundbesitzer geändert.

Insgesamt umfasst die Handlung 30 Jahre in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Schreibstil des Autors ist sehr direkt und er stellt den Widerstand, den Kampf und den Schmerz so deutlich da, dass es beim Lesen weh tut. Auch wenn die Geschichte um die zwei Schwestern fiktiv ist, inhaltlich ist sie real. Auch heute gibt es die Frauen und Männer, die in ländlichen Gebieten Brasiliens aufgewachsen sind, die jeden Tag hart arbeiten und das alles in der Hoffnung auf bessere Tage für ihre Kinder.

Das Buch ist keine leichte Lektüre, es ist brutal und grausam, gibt erschreckende Einblicke in das Leben der Plantagenarbeiter und -arbeiterinnen. Man merkt mit jeder Seite, was für ein Anliegen es Itamar Vieira Junior war, auf die Geschichte dieser Menschen aufmerksam zu machen.

Bewertung vom 22.08.2022
People Person
Carty-Williams, Candice

People Person


sehr gut

Humorvoll & eindringlich

„People Person“ ist eine lebendige Geschichte mit Herz und Humor von der Autorin Candice Carty-Williams.

Cyril Pennington hat fünf Kinder - Nikisha, Danny, Dimple, Lizzies und Prynce - von vier verschiedenen Frauen. Großes Interesse hat Cyril an seinen Kindern nicht, sie müssen ohne ihn zurechtkommen. Dennoch stellt er sie einander vor, mehr aber auch nicht. Eigentlich keine gute Ausgangsbasis für ein inniges Familienleben, aber ein Unglück bringt mehr Zusammenhalt als geahnt.

Der Schreibstil von Candice Carty-Williams ist lebendig, humorvoll und voller spritziger Dialoge, so dass ich beim Lesen großen Spaß hatte und einfach lachen musste. Ihre Charaktere beschreibt sie sehr detailliert. Die fünf Kinder könnten kaum unterschiedlicher sein und auch von ihren Müttern habe ich schnell ein gutes Bild bekommen. Die Darstellung der Charaktere ist wirklich gut gelungen.

Auch wenn es ein humorvoll geschriebes Buch ist, es beinhaltet eine Menge mehr. So geht es um Familie, Zusammenhalt, Geschwister und ihre Unterschiede und einen Vater, der eigentlich keiner ist. Vieles wirkt chaotisch, so chaotisch, wie das Leben eben manchmal ist, wenn verschiedene Menschen aufeinandertreffen.

Ich hatte – an dieser zum Teil auch etwas düsteren – Komödie Spaß und habe mich gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 09.08.2022
Sommernacht
Foley, Lucy

Sommernacht


ausgezeichnet

Viele Geheimnisse und Spannung bis zum Ende

„Sommernacht“ von der Autorin Lucy Foley ist ein spannender Thriller dessen Handlung auf einer abgelegenen Insel vor der wilden Küste Irlands spielt. Für mich klingt das nach dem perfektem Setting und das war es auch.

Die Idee des Plots gefiel mir ausgesprochen gut. Auf einer renovierten Burg auf einer Insel vor der Küste Irlands, kippt die leichte fröhliche Stimmung einer feiernden Gesellschaft und die Atmosphäre wird düster und bedrohlich.

Die Hochzeit von Julia und Will ist perfekt geplant aber ihre Gäste sind so unterschiedlich, dass Probleme schon fast vorprogrammiert sind. Es gibt so einige Geheimnisse in der Vergangenheit und nicht jeder ist jedem wohlgesonnen.

Der Schreibstil von Lucy Foley ist angenehm zu lesen. Mit jedem Kapitel wechselt die Perspektive zwischen den Gästen der Hochzeitsfeier. Einige finden in der Gegenwart statt, andere in der Vergangenheit. Dadurch bleibt es durchgehend sehr abwechslungsreich. Auch sind die Gäste nicht alle wirklich sympathisch, sondern jeder auf seine Weise irgendwie ein wenig unbequem. Mir war auch unklar, wem ich nun eigentlich trauen kann und wem eher nicht.

Die Stimmung ist insgesamt ziemlich düster. Zum Ende hin nimmt die Spannung deutlich zu, es wird emotional und abgesehen davon, dass es für meinen Geschmack ein paar Zufälle zu viel gab, hat mich der Thriller gefesselt und gut unterhalten.

Insgesamt ist es ein spannender und abwechslungsreicher Thriller, dessen Ende nicht vorhersehbar aber plausibel ist. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle Thriller Fans.

Bewertung vom 07.08.2022
Die Rückkehr der Kraniche
Fölck, Romy

Die Rückkehr der Kraniche


ausgezeichnet

Drei Generationen – ein bewegender Familienroman

Mit ihrem neusten Buch „Die Rückkehr der Kraniche“ beweist die Autorin Romy Fölck, dass sie auch in anderen Genres als Krimis gelungen schreiben kann.

Grete Hansen wird bald 50, ist in der Marsch aufgewachsen und nie dort weggegangen, obwohl sie stets die Sehnsucht nach Ferne in sich getragen hat. Gerade als ihr Plan woanders neu anzufangen Gestalt annimmt, stürzt ihre Mutter Wilhelmine. Wegen Wilhelmines bedenklichen Zustand kommen sowohl Gretes Tochter Anne, als auch ihre Schwester Freya angereist. Freyas Wunsch nach einem Leben voller Abenteuer und Veränderung war ebenso groß wie Gretes, aber im Gegensatz zu ihrer Schwester hat sie kurz nach dem Schulabschluß die Chance ergriffen und ist nach Berlin gegangen. Die Stimmung zwischen den vier Frauen ist angespannt, da sowohl Grete als auch Wilhelmine ein Geheimnis mit sich herumtragen.

Der Schreibstil von Romy Fölck liest sich leicht und angenehm. Durch zahlreiche Perspektivwechsel zwsichen Greta, Freya, Anne und Wilhelmine bekommt man einen guten Einblick in das jeweilige Leben der Frauen und kann ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen.

Mir gefielen die Beschreibungen der Natur. Das Marschland mit seiner Flora und Fauna wurden vor meinen inneren Augen lebendig und auch das raue, nordische Klima ist regelrecht greifbar.

Obwohl dieses Buch nicht im Krimigenre angesiedelt ist, liest es sich genauso spannend wie die anderen Bücher der Autorin. Hier befasst sie sich durch die Familiengeschichte der Hansens mit Fragen des Lebens. Es geht um nicht gelebte Träume, den Mut diese noch zu verwirklichen und das Leben mit seinen Veränderungen.

Mir hat dieser Familienroman mit seiner norddeutschen Atmosphäre gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.

Bewertung vom 06.08.2022
Wie ein Stern in dunkler Nacht
Thomas, Violet

Wie ein Stern in dunkler Nacht


sehr gut

Tragisch, dramatisch, emotional

„Wie ein Stern in dunkler Nacht“ ist ein sehr emotionaler Roman der Autorin Violet Thomas.

Die in Deutschland lebende Ärztin Christina muss gerade ihre zweite Fehlgeburt verkraften. Ihr Freund Steffen ist ihr dabei keine große Unterstützung und genau zu diesem Zeitpunkt fragt ihre Studienfreundin Melina nach, ob Christina vertretungsweise ihre Landarztpraxis in Schottland übernehmen kann. Nach kurzem Zögern nutzt Christina die Chance und begibt sich nach Tobermory. Die Einwohner des kleinen schottischen Dorfes sind nicht einfach und Fremden gegenüber verschlossen. Auch Aiden – einer von Christinas Patienten – verhält sich eher grummelig und abweisend, bis er mit einem schwer verletzten Fohlen in ihrer Praxis steht, da der zuständige Tierarzt nicht da ist. Aus Dank für ihre Hilfe lädt Aiden Christina ein und Christina merkt, dass nicht nur sie mit Verletzungen aus der Vergangenheit kämpft.

Der Schreibstil von Violet Thomas ist locker und leicht zu lesen, so dass ich durch die Seiten nur so durchgeflogen ist. Sie versteht es, die Gefühle von Christina nach der Fehlgeburt und auch in Bezug auf Aiden gut zu vermitteln. Größtenteils waren diese für mich auch nachvollziehbar, allerdings konnte ich sie an einigen Stellen auch absolut nicht verstehen. Die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen Christina und Aiden wird authentisch beschrieben. Neben den beiden Protagonisten gab es einige weitere sympathische Charaktere, die ebenfalls gelungen beschrieben werden. Auch die Atmosphäre von Schottland, die Stimmung im Pub Mac Donals`s Arm werden gekonnt eingefangen. Allerdings gab es für meinen Geschmack ein paar dramatische Wendungen zu viel. Ich hatte mit einem Wohlfüllroman gerechnet und war zum Ende einfach nur noch entsetzt. Wer Drama, Wendungen und Überraschungen liebt, wird dieses Buch lieben, wer lieber eine Wohlfühlstory lesen möchte, ist hier nicht so gut beraten.

Insgesamt ist es eine sehr emotionale und berührende Geschichte über Verlust und Neuanfang, die sich angenehm leicht lesen lässt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.08.2022
Gefühle hat doch jeder! Was wir fühlen und wie man damit umgeht
Ahangaran, Reyhaneh

Gefühle hat doch jeder! Was wir fühlen und wie man damit umgeht


ausgezeichnet

Gefühle verstehen – liebevoll illustriert

„Gefühle hat doch jeder!: Was wir fühlen und wie man damit umgeht“ ist ein wundervoll gestaltetes Buch der Psychologin und Autorin Reyhaneh Ahangara für Kinder ab acht Jahren.

Es geht um Gefühle wie z.B. Trauer, Wut, Scham und Fröhlichkeit. Oft ist es schwierig diese richtig einzuordnen und noch viel schwieriger ist der richtige Umgang mit ihnen. In einfachen Sätzen wird hier leicht und verständlich der Zusammenhang zwischen Kopf und Körper und wie Gefühle zustande kommen, eingängig erklärt. Dabei spricht die Autorin ihre jungen Leser direkt an, so das es einfach ist ihr zu folgen. Sie bietet Hilfestellungen, wie man sich seine Gefühle bewusst machen kann, was man dagegen tun kann, damit man diesen nicht hilflos ausgeliefert ist und wann es ratsam ist Hilfe hinzuzuziehen.

Optisch ist das Buch ein echtes Highlight. Auf jeder Seite gibt es tolle Zeichnungen in kräftigen Farben der Illustratorin Annika Lundholm Moberg. Dadurch werden die verschiedensten Gefühle nochmals gelungen verdeutlicht.

Durch die farbliche Akzente, die verschiedenen Schrifttypen und Größen liest sich das Buch weder wie ein Ratgeber noch wie ein Sachbuch. Es wird lebendig und es macht einfach Spaß darin zu lesen und neues über den Umgang mit Gefühlen zu erfahren.

Hilfreich und wichtig fand ich auch die abschließenden Seiten mit Adressen, bei denen weiterführende Hilfe zu finden ist.

Das Buch eignet sich hervorragend, um mit Kindern über Gefühle und daraus resultierenden Problemen zu sprechen oder auch einfach nur um seine Gefühle besser zu verstehen und einordnen zu können. Meiner Meinung nach gehört es zu den Bücher, die alle Eltern gemeinsam mit ihren Kindern lesen sollte.

Bewertung vom 04.08.2022
Kein Sommer ohne dich
Henry, Emily

Kein Sommer ohne dich


ausgezeichnet

Ein unterhaltsamer Sommerroman – amüsant und voller Emotionen

„Kein Sommer ohne dich“ ist ein einfühlsamer Roman der Autorin Emily Henry, der wirklich perfekt in die sommerliche Jahreszeit passt.

Poppy und Alex haben sich auf der Uni kennengelernt. Sie verbringen zahlreiche Urlaube zusammen, aber seit dem Sommerurlaub vor zwei Jahren in Kroatien sprechen sie nicht mehr miteinander. Poppy leidet unter diesem Zustand und bittet Alex um einen weiteren gemeinsamen Urlaub, um die Situation zu klären. Alex sagt tatsächlich zu.

Die Story wird aus der Sicht von Poppy erzählt. Dadurch sind Poppys Gefühle sehr gut nachzuvollziehen. Als Leser habe ich genauso wie Poppy gerätselt, wie es in Alex aussieht.

Poppy redet viel und durch die zahlreichen Dialoge ist die Handlung sehr lebendig. Poppy und Alex sind zwei ausgesprochen unterschiedliche Charaktere, aber beide sympathisch und Gegensätze ziehen sich schließlich an. Alex ist deutlich ruhiger als Poppy und seine Gefühle kommen wesentlich weniger zur Sprache.

Die Handlung wechselt zwischen der Gegenart und den vergangenen Sommern. So erfährt man nach und nach immer mehr über die innige Freundschaft zwischen den beiden und wie sich diese entwickelt hat. Nach und nach erfährt man immer mehr über die beiden, so wie sie in der Vergangenheit nach und nach mehr über sich erfahren haben. Der Humor der Protagonisten hat mich oft zum Lachen gebracht und diese Gemeinsamkeit ist einfach nur wunderschön.

Mich hat der Roman ausgesprochen gut unterhalten. Er hat mich emotional mitgenommen und ich habe das Urlaubsfeeling während des Lesens geliebt.

Bewertung vom 04.08.2022
Inspektor Takeda und das schleichende Gift / Inspektor Takeda Bd.6
Siebold, Henrik

Inspektor Takeda und das schleichende Gift / Inspektor Takeda Bd.6


ausgezeichnet

Inspektor Tadeka in Höchstform

„Inspektor Takeda und das schleichende Gift“ ist der 6. Band des Autors Henrik Siebold mit dem japanischen Protagonisten Kenjiro Takeda und seiner deutschen Kollegin Claudia Harms. Dieser Band lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse der vorherigen Bücher lesen.

Der 56-jährige Promi-Rechtsanwalt Klaus-Peter Haffner wurde in seiner Kanzlei ermordet. Durch seinen Beruf hat er sich nicht nur Freunde gemacht, aber auch privat war nicht jeder gut auf ihn zu sprechen. Inspektor Takeda und seine Kollegin Claudia Harms beginnen zu ermitteln.
Der Schreibstil von Henrik Siebold ist wie immer spannend und fesselnd, Durch die kurzen Kapitel - insgesamt 91 – entsteht ein regelrechter Sog, der es schwer macht das Buch aus der Hand zu legen.

Die Ermittlungsarbeiten von Ken Takeda und Claudia Harms laden zum Miträtseln ein. Dadurch, dass sie unabhängig voneinander arbeiten, können sie den einzelnen Hinweisen sehr gezielt nachgehen. Es gibt reichlich Spuren, von denen eine weit in die Vergangenheit führt. Für Claudia Harms wird es gefährlich. Zwischenzeitlich hatte ich richtig Angst um sie.
Tadeka ist eine interessante Persönlichkeit und mir haben die Einblicke in sein Leben wieder einmal sehr gut gefallen. Auch die Atmosphäre von Hamburg kam direkt bei mir an und ich hatte das Setting stets gut vor Augen. Der Kontrast zwischen der japanischen und der deutschen Kultur wird jedes Mal wieder auf geschickte Weise interessant herausgearbeitet.

Ich finde die Fälle mit diesem Ermittlungsduo einfach großartig. Die beiden sind ein eingespieltes Team, das jedes Mal wieder spannende und rasante Unterhaltung - ganz ohne übermäßige Brutalität oder blutiges Gemetzel – bietet. Ich freue mich schon auf weitere Fälle mit Kenjiro Takeda und Claudia Harms.

Bewertung vom 01.08.2022
Am liebsten sitzen alle in der Küche
Karnick, Julia

Am liebsten sitzen alle in der Küche


ausgezeichnet

Kurzweilige Unterhaltung

„Am liebsten sitzen wir in der Küche“ ist das Romandebüt der in Hamburg lebenden Autorin Julia Karnick.

Mit Tille, Almut und Yeliz treffen wir auf drei Frauen um die 50, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Tille ist Urologin und alleinerziehende Mutter eines 14-jährigen Teenagers. Almut hat vier Kinder und ist gerade geschieden. Ihre Kinder sind größtenteils aus dem Haus und sie muss sich erst einmal neu sortieren. Die selbstbewusste Yeliz ist in der Werbebranche erfolgreich. Diese drei Frauen treffen zufällig zusammen. Daraus entstehen wöchentliche Treffen bei Almut in der Küche, bei denen sie feststellen, dass ein Mann bei allen dreien für Probleme gesorgt hat. Schnell entsteht ein Plan, wie sie gegen ihn vorgehen wollen.

Das Buch bietet beste Unterhaltung. Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht zu lesen. Es macht Spaß etwas über die unterschiedlichen Lebenswege der drei Freundinnen zu erfahren und zu verfolgen wie sich ihre Freundschaft entwickelt. Die Handlung ist lebendig, turbulent und amüsant. Dazu gehören aber auch – vor allem zu Beginn – einige Klischees.

Insgesamt ist es leichte und unterhaltsame Lektüre, die sich gut in einem Rutsch lesen lässt.