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Sago

Bewertungen

Insgesamt 552 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2018
Wo alles beginnt / Hazel Wood Bd.1
Albert, Melissa

Wo alles beginnt / Hazel Wood Bd.1


ausgezeichnet

Selten hat mich ein Buch so sehr in den Bann gezogen. Ich musste es an einem Wochenende fertig lesen.
Schon die Optik ist wunderschön. Der blaue Märchenwald auf dem Umschlag glitzert wie mit Mondlicht bestäubt. Nimmt man den Umschlag ab, setzt sich das Blättermotiv auf dem Buch selbst fort.

Alice und ihre Mutter Ella sind immer auf der Durchreise. Das Unglück scheint ihnen dabei stets zu folgen. Alices Großmutter ist die berühmte Märchenautorin Althea Proserpine, die in einem Herrenhaus namens Hazel Wood residiert. Doch weder Althea noch Hazel Wood durfte Alice je kennenlernen. Als Ella plötzlich unter sehr merkwürdigen Umständen entführt wird, führt die Spur eindeutig nach Hazel Wood. Gemeinsam mit ihrem Mitschüler Finch macht sich Alice auf die Suche nach ihrer Mutter. Dabei wird immer klarer, dass Ella nicht von Menschen entführt wurde. Vielmehr scheint sie in die Hände von Figuren direkt aus der von Althea veröffentlichten Märchensammlung "Märchen aus dem Hinterland" gefallen zu sein, dessen Exemplare nicht mehr auffindbar sind. Doch Finch ist einer der wenigen Kenner und großer Fan des Buches. Leider handelt es sich dabei durchweg nicht um klassische Happyend-Märchen, sondern vielmehr um äußerst grausame...

Die Handlung, die sich entfaltet, ist so wunderbar komplex, atmosphärisch dicht, unvorhersehbar und düster, wie ich es lange nicht erlebt habe. Alices Suche nach der eigenen Herkunft hat mich derartig mitgerissen, dass ich mir noch viele Bücher aus Hazel Wood wünsche. Einzig Finch als männliche Hauptfigur konnte mich nicht ganz so begeistern. Er war mir persönlich einfach zu hipstermäßig. Das ist aber eindeutig Geschmackssache.

Auch wenn die Autorin alles zu einem befriedigenden, runden Ende bringt, will ich unbedingt nach Hazel Wood und ins Hinterland zurückkehren.

Bewertung vom 20.08.2018
The Crown's Game / Crown's Game Bd.1
Skye, Evelyn

The Crown's Game / Crown's Game Bd.1


sehr gut

Das zaristische Russland im 19. Jahrhundert: Traditionell steht der Krone ein mächtiger Magier zur Seite. Doch diesmal sind es zwei junge Menschen, die mit magischen Kräften geboren werden, aber zunächst nichts voneinander wissen, Nikolai und Vika.

Beide sind von geheimnisvoller Abstammung und werden unabhängig voneinander von einem Geschwisterpaar aufgezogen und trainiert. Vikas Kräfte sind dabei naturnah und elementar, während Nikolais Stärke darin liegt, menschengemachte Dinge zu zaubern. Doch unausweislich müssen sie im Spiel der Krone gegeneinander antreten und in einem magischen Duell auf Leben und Tod entscheiden, wer dem Zaren dienen darf. Nicht geplant war, dass die beiden sich ineinander verlieben...

Äußerst fantasievoll schildert die Autorin die Zauber, mit denen Vika und Nikolai sich zu Ehren des Zarensohnes Pascha zu übertrumpfen versuchen. Das macht wirklich Spaß, dennoch hätte ich mir von der Handlung und den Protagonisten noch mehr Tiefe gewünscht. Obwohl ihre Geschichte mich fasziniert hat, bin ich ihnen nicht völlig nahe gekommen. Durch Pascha entspinnt sich ein Liebesdreieck. Trotzdem ist das bittersüße Ende glücklicherweise weit entfernt von jedem Klischee und hat mich überrascht.
Fazit: Ein Fantasyroman mit ungewöhnlichem Setting, originellen Ideen und wunderbar passendem Buchumschlag, der sich ruhig hätte noch tiefer entfalten dürfen.

Bewertung vom 19.08.2018
Beim Ruf der Eule
Sweeney, Emma Claire

Beim Ruf der Eule


ausgezeichnet

Als Vielleserin bin ich immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Geschichten. Eine solche habe ich in diesem Buch gefunden. Zunächst hat mich das wunderschöne, pastellfarbene, eulengeschmückte Cover angezogen. Was war wohl beim "Ruf der Eule" geschehen? Dieses Geheimnis enthüllt sich erst gegen Ende des Buches.

Maeves ist um die 80 und führt immer noch mit viel Energie eine Pension für Menschen mit Behinderungen in einem kleinen Küstenstädtchen. Geheiratet hat sie nie. Ihre Wahlfamilie besteht aus ihrem Patenkind Steph und deren Freund Len. Die beiden wurden mit dem Down-Syndrom geboren, stehen Maeve aber bei der Arbeit in der Pension tatkräftig zur Seite.

Plötzlich erscheint Vincent Roper, Maeves bester Freund aus Jugendtagen, vor der Tür, doch Maeve weist ihn zunächst ab. Zu viele schmerzliche Erinnerungen werden wach, und auch eine alte Schuld scheint im Raum zu stehen.

Die Geschiche der Ich-Erzählerin Maeve zeichnet sich durch Zeitsprünge aus, die virtuos und fließend ineinander übergehen und beim Lesen Konzentration erfordern. Nach und nach erfahren wir, dass Maeve einst eine körperlich und geistig behinderte Zwillingsschwester namens Edith hatte, deren früher Tod sie noch immer belastet. Maeves ehemaliger Verlobter Frank heiratete eine andere, Wie kam es dazu und wie ist Vincent, den Maeve nun zögernd doch wieder in ihr Leben lässt, darin verwickelt?

Die Autorin wurde von ihrer eigenen behinderen Schwester zu der Geschichte inspiriert. Diese Authenzität spürt man in jeder Zeile, vor allem wenn Edith in der Vergangenheit selbst zu Wort kommt. Die Erzählung bleibt dabei immer anmutig und melancholisch, ohne die Grenze zur Nervigkeit oder des Kitsche zu überschreiten. Auch die Nebencharaktere, allen voran Steph und Len, sind liebevoll ausgearbeitet. Der Roman hat mich durchweg gefesselt. Einzig die Auflösung, was Maeve Vincent jahrzehntelang nachgetrage hat, überzeugte mich leider nicht. Eine Lektüre, die noch lange nachhallen wird.

Bewertung vom 05.08.2018
Bad Girls
Lockhart, E.

Bad Girls


sehr gut

Schon lange ist mir keine elliptische Erzählweise mehr untergekommen, schon darüber habe ich mich gefreut. Hier tritt noch etwas Ungewöhnliches hinzu: Die Geschichte wird von hinten nach vorn erzählt, was zumindest für mich neu war.

Die junge Jule ist undurchschaubar und scheint auf der Flucht zu sein. Nach und nach erfahren wir, dass sie sich als ihre Freundin Imogen, ein Adoptivkind aus äußerst reichem Hause, ausgibt. Doch geschieht das mit Imogens Billigung und stammt Jule überhaupt selbst aus der Welt der Reichen und Schönen? Umso weiter die Geschichte die Vergangenheit aufrollt, umso mehr erfahren wir über Jule und Imogen, ohne den beiden dabei wirklich nahe zu kommen. Die Geschichte wird dialoglastig erzählt. Dies geht auf Kosten der atmosphärischen Dichte. Dennoch überrascht die Autorin immer wieder mit scharfsichtigen Beobachtungen, so dass ich es kaum erwarten konnte, der Story weiter zu folgen. Man solte allerdings nicht zu zartbesaitet sein, da einige brutale Szenen zu verkraften sind. Eigentlich hätte ich am Schluss das Buch gern noch einmal von hinten nach vorn gelesen, was sehr für die Faszination spricht, die es auf mich ausgeübt hat.

Bewertung vom 05.08.2018
Das Glück wohnt im Kopf
Wunsch, Christine

Das Glück wohnt im Kopf


ausgezeichnet

Das Trainingsbuch für mehr Glücksmomente im Alltag ist schon einmal ein echter Augenschmaus. Es besticht mit übersichtlicher Gliederung, tollen Fotos und Sprüchen. Es bietet sich förmlich an, einen Glücks-Monat einzulegen, denn das Training teilt sich auf in 30 Lektionen. Durch seine fröhlichen Farben und die positive Grundstimmung bekommt man schon beim Aufschlagen bessere Laune. Die Trainingseinheiten haben es allerdings in sich: Sehr viele Glücks-Baustellen werden angeschnitten und sollen durch kleine Aufgaben, wie Achtsamkeitsübungen, NLP und viele Listen abgearbeitet werden.
Manche Techniken wie beispielsweise das aus dem NLP entlehnte Reframen negativer Erlebnisse müssen sicherlich von demjenigen, der sich noch nie mit dieser Technik befasst hat, erst noch weiter vertieft werden. Ich persönlich bin vor allem durch Bilder oder einschlägige Merksätze beeinflussbar. Da ich beruflich sehr viel schreibe und sehr wenig Freizeit habe, wäre es für mich eine Strafarbeit, privat noch Listen zu verfassen oder das empfohlene Dankbarkeitstagebuch zu führen. Das Übungsbuch hatte aber auch für mich viele Denkanstöße parat. Wer seinem Glück gern selbst im Wege steht und sich die Gegenwart mit Gedanken an die Vergangenheit oder die Zukunft vergällt, kann hier einiges lernen. Wer allerdings an schwerwiegenden Lebenslektionen knabbert, wird nicht umhin können, seine eigenen Baustellen durch weitergehende Literatur anzugehen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2018
Im Bann der wilden Pferde / Nordlicht Bd.2
Müller, Karin

Im Bann der wilden Pferde / Nordlicht Bd.2


ausgezeichnet

Der erste Teil, den man unbedingt vorher gelesen haben sollte, hatte mich sehr gespannt zurückgelassen. Wann würde Elin wieder nach Island reisen zu ihrer Herzensstute Ljosádis? Und was hat es bloß mit dem geheimnisvollen Pferdejungen Kári auf sich? Gehört er zu den Menschen oder zum Elfenvolk?

Noch in Deutschland, begegnet Elin Kári und der Stute in unglaublich realen Träumen. Über Pfingsten geht es endlich nach Island, diesmal sogar in Begleitung von Elins bester Freundin und deren Mutter Nele, ebenfalls begeisterte Reiterinnen. Doch auf Island angekommen, fehlt von Kári jede Spur. Elin hat trotz des Wiedersehens mit Ljosádis Liebeskummer. Immer wieder geraten die beiden zudem in Gefahr. Und was hat es mit dem geheimnisvollen wütenden Mädchen auf sich, das sich vor Elin versteckt und das ebenso altertümlich gekleidet ist wie Kári?

Wenn wir auch wenig von Kári sehen, erfahren wir unheimlich viel über das faszinierende Island, Licht- und Schattenseiten sowie seinen Elfenglauben. Ich möchte am liebsten gleich der Hitze entfliehen und auf Island durch die rauhe Landschaft tölten.

Ein wunderbarer zweiter Teil, der sich auch optisch gut an den ersten angleicht. Elin und ihre Freunde sind mir gewaltig ans Herz gewachsen. Ich kann es – auch als erwachsenes „Pferdemädel“ - kaum erwarten, ihrer Geschichte weiter zu folgen.

Bewertung vom 29.07.2018
A Stranger in the House
Lapena, Shari

A Stranger in the House


gut

Karen gilt eigentlich als vorsichtige Autofahrerin. Dennoch rast sie eines Nachts mit ihrem Wagen frontal in einen Laterenmast. Es stellt sich heraus, dass sie überstürzt zu Hause aufgebrochen ist. Doch an den Grund für all das vermag sich Karen beim Erwachen im Krankenhaus nicht zu erinnern. Sie und ihr Mann Tom sind ratlos. Zudem gerät Karen auch noch unter Mordverdacht, denn in der Nähe ihres Unfalls werden eine Männerleiche und Karens Gummihandschuhe entdeckt. Selbst Tom beginnt an seiner Frau zu zweifeln. Und kann Karen sich selbst trauen?

Eigentlich ein wunderbarer Stoff für einen spannenden Thriller und eine Handlung, die geradezu nach einer Verfilmung ruft. Die Riege der Protagonisten ist kammerspielartig klein und wird nur noch ergänzt durch zwei Detectives sowie die Nachbarn Brigid und Bob.

Eine Verfilmung scheint mir auch die Autorin im Sinn gehabt zu gaben, hatte ich doch stetig das Gefühl, eher einem Drehbuch zu folgen als einem Roman. Hier gibt es keinen überflüssigen Satz, was auf Kosten der atmosphärischen Dichte, der Figurenzeichnung und des Mitfieberns geht. Man rast förmlich durch die Seiten, die Spannung wird gehalten, doch gleichzeitig wirkt alles bedauernswert steril und schnell runtergeschrieben. Leider kein Vergleich zu einem seitenstarken Pageturner wie etwa "Gone Girl".

Bewertung vom 24.07.2018
Die Kunst, einfache Lösungen zu finden
Ankowitsch, Christian

Die Kunst, einfache Lösungen zu finden


ausgezeichnet

Selten habe ich aus einem Ratgeber so viel Neues gelernt. In den drei Teilen „Über einfache Lösungen im Allgemeinen“, „Über einfache Lösungen im Einzelnen“ und „Über die gute Seite von Problemen“ bietet der Autor eine Vielzahl praxisnaher Ansätze zur Komplexitätsreduktion.
Schon vor langer Zeit habe ich gelesen, immer wieder das Gleiche zu tun und ein anderes Ergebnis zu erwarten, bedeutet Wahnsinn. Aber wie schafft man es, den Unterschied zu machen, der dann den entscheidenden Unterschied bedeutet? Tatsächlich fühle ich mich nach der Lektüre gut gerüstet, dies erfolgreich anzugehen. Und dies könnte einfacher sein, als immer gedacht. Probleme sind nicht nur eine Frage der Sichtweise, sondern erfordern auch ein großes Ausmaß an Energie, um sie aufrecht zu erhalten. Richtet man seine Energie nun in eine andere Richtung, indem man eine andere Verhaltensweise an den Tag legt, kann dies gewaltige Konsequenzen haben. Denn schließlich ist alles mit allem verbunden, so dass kleine Änderungen große Wirkungen erzielen können. Hierfür liefert der Autor zahlreiche eindrucksvolle, äußerst unterhaltsame Beispiele. Diese Änderungen sollten nicht zu ausgeklügelt sein, da komplexe Strategien oft nicht zielführend sind. So sollte einmal eine gefährliche Schlangenart über Fangprämien dezimiert werden. Stattdessen wuchs die Schlangenzahl sprunghaft an, da Findige begannen, die Schlangen zu züchten.
Nichts ist davor gefeit, von Menschen in ein Problem verwandelt zu werden. Wir selbst haben es daher auch in der Hand, diesen Prozess umzukehren. Immer wieder blitzt im Text ein feinsinniger Humor auf, der es leicht macht, die Ratschläge umzusetzen. So erfahren wir beispielsweise, dass Geschirrspüler über keinerlei Problembewusstsein verfügen und sich daher nichts daraus machen, nicht zu funktionieren. Dies sollte uns nicht zu sehr bekümmern. Von einem Schrank erwarten wir schließlich auch nicht, dass er seinen Inhalt bewusst verändert. Im Gegenteil, wir wären geradezu entsetzt, wenn er es täte!
Warum wir nach „schwarzen Schwänen“ Ausschau halten, andere und uns selbst öfter verwirren sollten und was es mit der „1-Tag-kein-Problem“-Challenge auf sich hat, empfehle ich, selbst herauszufinden. Die letztgenannte Strategie habe ich bereits sehr erfolgreich erprobt.
Fazit: Ratgeber mit hohem Nutzen und Unterhaltungswert.

Bewertung vom 23.07.2018
Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
Benjamin, Ali

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren


ausgezeichnet

Eines vorweg: Dieses Buch hat mich so begeistert, dass ich im Grunde auch fünf Sterne vergeben könnte. Nur aus einem Grund hat es doch "nur" zu vier Sternen gereicht: Es ist mit knapp 240 Seiten und großen Abständen zwischen den Kapiteln wirklich unglaublich schnell gelesen. Ich als Schnellleserin habe gute zwei Stunden gebraucht.

Suzy ist dreizehn und hat schon erfahren, wie schlimm tödliche Verluste sein können. Ihre langjährige Freundin Franny ist beim Schwimmen im Meer ertrunken. Suzy ist ein tiefgründiges, altkluges Kind mit wenig Freunden und nun sehr einsam. Beim Klassenausflug ins Aquarium scheint ihr auf einmal die Erklärung für Frannys rätselhaften Tod zuzufliegen: Franny muss von einer tödlichen Qualle gestochen worden sein. Mit wissenschaftlicher Akribie beginnt sie über Quallen zu recherchieren und ist wild entschlossen, den Beweis für ihre Theorie zu finden. Quallen erscheinen ihr dabei wie Geisterherzen, die ohne Herz und Hirn pulsieren.

Immer wieder wechselt die Geschichte in die Vergangenheit, zum Kennenlernen von Franny und Suzy, glücklichen Kindertagen und schließlich zum wahren Grund, warum Suzy unbedingt einen Schuldigen für Frannys Tod braucht. Denn die Mädchen waren sich längst nicht mehr so nah wie einst....

Suzy ist eine wunderbar sperrige Protagonistin, die ich am liebsten in den Arm genommen hätte. Ihr Kampf zu akzeptieren, dass manche Dinge einfach passieren, geht zu Herzen.

Quallen waren für mich schon immer faszinierende Organismen. Es hat mir sehr gefallen, wie die Autorin Details über diese Lebewesen in die Geschichte eingewoben hat. Im Nachwort erfährt man, dass ihr Artikel über Quallen von einer Zeitschrift abgelehnt wurde, ihr dann aber zu dieser wunderbaren Buchidee verholfen hat.

Nicht nur der Buchumschlag ist ein Augenschmaus. Das Quallenmotiv setzt sich auch im Inneren fort, was wirklich sehr gelungen ist.

"Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren" ist eine originelle Coming-of-age-Geschichte, die eigene Kindheitserinnerungen weckt und die ich nicht so schnell vergessen werde.

Bewertung vom 20.07.2018
Die Rabenringe - Odinskind
Pettersen, Siri

Die Rabenringe - Odinskind


ausgezeichnet

„Odinskind“ ist der begeisternde Auftakt der Rabenringe-Trilogie. Es handelt sich um frische, ungewöhnliche Fantasy aus Norwegen.
Hirka wird als Säugling von ihrem Ziehvater gefunden. Doch etwas ist anders an diesem Kind und würde es zu einer Ausgestoßenen machen in der Welt der Ymlinge: Es besitzt im Gegensatz zu den Ymlingen keinen Schwanz. Schweren Herzens bringt Hirkas Ziehvater ihr eine Wunde bei. Fortan heißt es, Wölfe hätten ihren Schwanz gefressen. Niemand soll den Verdacht hegen, dass sie in der Tat ein Odinskind sein könnte, ein Wesen aus einer anderen Welt, das die Ymlinge mit Fäulnis infizieren und die gefährlichen menschenähnlichen Blinden in ihre Welt bringen können.
Hirka wächst auf als Hirka Schwanzlos und findet dennoch in Rime, einem Sproß aus einer berühmten Ratsfamilie, einen Freund. Aus der Kinderfreundschaft wird langsam mehr, doch Hirka ahnt nicht, dass Rime seinen Platz im Rat ausgerechnet aufgegeben hat, um ein Schwarzrock zu werden, einer der gesichtslosen Soldaten, die sie so fürchtet. Ein neues Ratsmitglied ist stattdessen der intrigante Urd, der mehr darüber zu wissen scheint, wie Hirka in diese Welt gekommen ist und finstere Absichten hegt. Doch schließlich wird Hirkas Geheimnis entdeckt und sie muss fliehen. Hirka und Rime kommen Verschwörungen auf die Spur, die sie sich nicht einmal hätten vorstellen können. Wird Rime zu Hirka halten und kommt tatsächlich eine Invasion der Blinden durch die Steinkreise, die auch Rabenringe genannt werden?
Einziges Manko an diesem Roman ist, dass ich nun bis Februar 2019 auf den zweiten Teil warten muss. Die Autorin schreibt sprachmächtig und bildgewaltig. Sie schafft Protagonisten, die mir schnell ans Herz gewachsen sind. Dazu noch ein echter Eyecatcher auf dem Titelbild: perfekt!