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Benutzername: 
Frimada
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Rhein-Sieg-Kreis
Über mich: 
Mutter von 3 Kindern (Mädchen, 15 Jahre und Junge, 11 Jahre. Mädchen, 7 Jahre), Vielleserin!

Bewertungen

Insgesamt 729 Bewertungen
Bewertung vom 22.02.2021
Mädchen, Frau etc. - Booker Prize 2019
Evaristo, Bernardine

Mädchen, Frau etc. - Booker Prize 2019


ausgezeichnet

Über dieses Buch hatte ich im Vorfeld sehr viel Positives gelesen und gehört. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Und ich muss sagen, dass auch mir dieses Buch wirklich gut gefallen hat.
Im Prinzip erzählt die Autorin "nur" die Lebensgeschichte von 12 Frauen in Großbritannien. Aber diese Frauen sind wirklich sehr verschieden. Zwar sind alle people of color, haben aber unterschiedliche sexuelle Orientierungen, Träume, Werte, Lebensentwürfe usw. Dadurch wirft man einen Blick auf völlig verschiedene und interessante Frauen.

Das ist aber noch nicht das Besondere an diesem Buch. Besonders finde ich, wie großartig die Autorin die Leben der Frauen miteinander verknüpft hat. Mal ist die Verbindung sehr deutlich (z.B. Mutter und Tochter oder beste Freundinnen), mal berühren sich ihre Leben kaum.
Aber der Autorin ist es gelungen, alle Geschichten sinnvoll und gelungen ineinander fließen zu lassen. Das hat mich absolut beeindruckt!

Seltsam finde ich die fehlende Interpunktion. Es gibt quasi keine Punkte am Ende der Sätze und dementsprechend auch keine Großschreibung am Satzanfang. Das stört nicht wirklich beim Lesen, weil die Autorin jeden neuen Satz in einer neuen Zeile beginnen lässt. Aber ich habe mich das ganze Buch über gefragt, wozu das gut sein soll?!
Natürlich ist mir klar, dass es ein bewusst gewähltes Stilmittel ist, und ich vermute, dass dies zusätzlich das Ineinanderfließen der einzelnen Frauenleben unterstreichen soll, aber mir gefällt es nicht.

Für mich ist das Buch so gut, dass es dieses Stilmittel absolut nicht gebraucht hätte. Die Frauen stehen für sich.
Die fehlende Interpunktion wirkt auf mich too much, als habe die Autorin dieses Stilmittel gewählt, um sich selbst als besonders künstlerisch darzustellen. Und das wäre nicht nötig gewesen.

Bewertung vom 20.02.2021
Warten auf Wind
Kroon, Oskar

Warten auf Wind


ausgezeichnet

Wie kommt es, dass ich bei Kinderbüchern immer mal wieder wahre Schätze entdecken? Und warum passiert mir das so selten bei Büchern für Erwachsene?

Dieses Kinderbuch ist in meinen Augen ein solcher Schatz. Es ist unsagbar schön geschrieben wie Musik im Herzen. Man taucht als Leser völlig in die Geschichte ein. Man riecht das Meer, spürt die warme Luft und den Wind und fühlt die Ruhe und Stille, die die Protagonistin Vinga so dringend braucht in ihrem Leben.

Vinga verbringt den Sommer auf einer Insel bei ihrem Opa, einem alten Seemann. Er und sie sind sich sehr ähnlich, eher ruhig und in sich gekehrt, aber genau damit tun sie sich gegenseitig gut.
Vinga hasst ihr Leben in der Stadt. Sie hat dort keine Freunde, ihre Eltern sind frisch getrennt und die neue Freundin des Vaters erwartet ein Kind, während ihre Mutter sehr einsam ist und sich am liebsten an Vinga klammern würde. Und das ist Vinga einfach alles zuviel, so dass der Sommer auf der Insel für sie eine dringend benötigte Pause ist.

Aber auch da läuft alles nicht wie immer, denn plötzlich ist da ein anderes Mädchen, Rut. So alt wie Vinga, aber völlig anders. Und dennoch kommen auch die beiden näher....

Ein Buch über Freundschaft, Liebe, Trennung, Verlust, Selbstfindung... ohne Belehrung, ohne moralischen Zeigefinger. Einfacv nur wunderschön!

Bewertung vom 20.02.2021
Sprich mit mir
Boyle, T. C.

Sprich mit mir


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen!

Der Schreibstil ist großartig. Es lässt sich wirklich gut lesen. Die Story ist gut durchdacht und sehr gut aufgebaut. Sowohl was die Spannung angeht, als auch die emotionalen Entwicklungen der Charaktere sowie ihre Beziehungen zueinander.

Die Geschichte hat eine sehr interessante Thematik: Ein Uniprofessor, der einen Schimpansen namens Sam aufzieht (zusammen mit einem Team von Mitarbeitern) und diesem Tier das Sprechen per Gebärdensprache beibringt.

Die junge Protagonistin Aimee stößt zu diesem Team dazu, und sie und der Schimpanse Sam bauen eine starke emotionale Bindung zueinander auf.

Es wird sehr deutlich, wie schwierig die Arbeit mit dem Schimpansen ist. Er wirkt süß und in vielen Dingen wie ein kleines menschliches Kind. Was natürlich durch die Möglichkeit der Kommunikation noch verstärkt wird. Dennoch ist und bleibt Sam ein wildes Tier - was auch immer wieder deutlich wird.

Eines Tages werden dem Professor die Gelder für seine Forschung gestrichen und Sam kommt zurück in Käfighaltung in eine Schimpansenfarm. Und damit kommt vor allem Aimee nicht zurecht.

Faszinierend fand ich, dass immer wieder Kapitel eingefügt sind, in denen der Schimpanse Sam "spricht". Man erfährt seine Gefühle und Gedanken - vor allem während seiner Zeit im Käfig. Das ist ganz toll gemacht.

Ich bin wirklich froh, dass ich dieses Buch lesen durfte.

Bewertung vom 19.02.2021
Das Institut
King, Stephen

Das Institut


schlecht

Ich habe in meiner Teenagerzeit die Bücher von Stephen King regelrecht verschlungen! ES, Friedhof der Kuscheltiere, Brennen muss Salem, Shining… Die Liste könnte ich noch erweitern, ich habe sie alle gelesen. Teilweise mehrfach. Ich fand sie großartig!

Dann habe ich King viele Jahre nicht mehr gelesen. Ich weiß nicht mal den Grund dafür. Nach Jahren ist mir dann „Der Anschlag“ in die Hände gefallen und hat mich total enttäuscht.

Aber dieses Buch, „Das Institut“, hat mich lange gelockt. Das Cover finde ich toll, und der Klappentext hat mich direkt angesprochen. Ich habe nur auf die Taschenbuch Ausgabe gewartet bis ich es gelesen habe. Und ich bin total enttäuscht!

Ich habe Wochen gebraucht, um es fertig zu lesen. Für mich völlig untypisch. Aber nach einem recht interessanten Start ist die Geschichte in Langeweile versunken. Die ersten 400 Seiten zogen sich wie Kaugummi. Danach hatte ich das Gefühl, es käme endlich Spannung auf, aber auch die ist leider schnell wieder abgefallen. Und das Ende war genauso langweilig für mich wie der Anfang.

Über 750 Seiten – und ich hatte das Gefühl, man hätte es locker um 300 bis 400 Seiten kürzen können. Die Geschichte hätte dadurch nur gewinnen können.

„Das Institut“ hat mich leider genauso gelangweilt wie „Der Anschlag“. Ich weiß nicht, ob man irgendwann aus den Büchern von King einfach „rauswächst“ oder ob der Autor einfach sein Pulver mittlerweile verschossen hat, aber das wird jetzt definitiv das letzte Buch sein, das ich von ihm gelesen habe. Zumindest der letzte Roman.

Bewertung vom 16.02.2021
Hannahs Gefühl für Glück
Kimmel, Fran

Hannahs Gefühl für Glück


ausgezeichnet

Dieses Buch eignet sich super, um es an jalten Wintertagen zu lesen. Es spielt in der Weihnachtszeit, aber auch nach Weihnachten kann man sich damit schöne Lesestunden schenken, weil es einfach eine ganz berührende Geschichte ist, die das Herz erwärmt.

Es geht um das Mädchen Hannah, dass von einem Ex Polizisten aus einem schlechten Umfeld geholt wird. Da sich so kurzfristig kein anderer Platz für sie findet, nimmt er sie über Weihnachten mit zu seiner Familie. Wie diese Zeit dann abläuft, wie sich die Beziehungen untereinander entwickeln und was die Zukunft für Hannah bereithält, erzählt dieses Buch.

Mir hat es wirklich gut gefallen, da die Polizisten Familie nicht perfekt ist. Der große Sohn steckt mitten in der Pubertät, der kleine Sohn ist Autist. Die Mutter hatte eine Fehlgeburt, über die sie nie hinweggekommen ist und der Polizist selber hasst es, seinen als Alzheimer erkrankten Vater pflegen zu müssen. Es ist also alles andere als eine perfekte Familie. Und als Hannah dazu kommt, müssen alle erstmal einen Weg finden, damit zurechtzukommen.

Der Schreibstil ist wirklich sehr schön. Ganz sanft und einfühlsam, leicht zu lesen. Die Geschichte ist logisch aufgebaut und hat Hand und Fuß. Die Charaktere sind alle sehr gut ausgearbeitet, so dass man ihre Handlungen und Gefühle wirklich gut nachvollziehen und nachempfinden kann.

Für mich war das Buch genau das richtige, während es draußen so bitterkalt war. Dazu eine warme Decke und einen leckeren Karamell-Kaffee und ich konnte so richtig schön abtauchen.

Bewertung vom 16.02.2021
Bis wieder einer weint
Sichelschmidt, Eva

Bis wieder einer weint


sehr gut

Ich habe mich anfangs mit diesem Buch sehr schwer getan. Das lag am Schreibstil der sehr kühl und nüchtern ist. Das ganze Buch über bleibt er irgendwie distanziert... und im Endeffekt war es dann genau dieser Schreibstil der mich an das Buch gefesselt hat!

Das Buch besteht eigentlich aus 2 Geschichten. Die eine ist die Geschichte des Vaters Wilhelm und seiner Frau Inga, die kurz nach der Geburt des zweiten Kindes stirbt.

Parallel dazu erzählt dieses Kind, eine Tochter, von ihrem Leben. Vom Aufwachsen bei den Großeltern, von der Rückkehr zum Vater usw. Dieser Teil des Buches ist eine Ich Erzählung.

Beide Stränge stimmen zeitlich nicht überein, wodurch vielleicht die Distanz in der Erzählung zustande kommt - ich fand es auf jeden Fall faszinierend und habe das so auch noch nicht gelesen.

Die Geschichte selber ist stimmig und ein wenig traurig. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und muss sein Leben leben, so gut er es vermag.

Ein gutes Buch, aber keine leichte Unterhaltungsliteratur!

Bewertung vom 16.02.2021
Mitternacht in Charlbury House
Peters, Helen

Mitternacht in Charlbury House


ausgezeichnet

Dieses Kinderbuch ab 10 Jahren hat uns allen gut gefallen, auch den Jungs. Obwohl die Protagonistin ein Mädchen ist, ist die Geschichte einfach richtig gut und wirklich spannend. Da stört es auch meine Jungs nicht, dass es keinen männlichen Protagonisten dazu gibt.

Das Buch ist toll geschrieben, es fesselt von Anfang an, und der Spannungsaufbau ist wirklich gelungen. Man mag es gar nicht mehr aus der Hand legen!

So ganz nebenbei erfährt man auch noch eine ganze Menge über das Leben im 19. Jahrhundert, über die Kluft zwischen arm und reich und die Unterschiede zu unserem heutigen Leben.

Es ist absolut nachvollziehbar wie schwierig es für die Protagonistin ist, plötzlich als Dienstmädchen zu arbeiten und auf alle technischen Errungenschaften, die uns heute ganz selbstverständlich das Leben erleichtern, verzichten zu müssen.

Und ganz nebenbei muss sie auch noch eine schwierige Aufgabe lösen um wieder in unsere Zeit zurück kehren. Was das ist und ob sie es schafft wird natürlich nicht verraten!

Bewertung vom 10.02.2021
Elfie - Einfach feenomenal
Wolff, Christina

Elfie - Einfach feenomenal


ausgezeichnet

Dieses Buch würde ich für Kinder ab 10 Jahren empfehlen. Wahrscheinlich spricht es eher Mädchen an, was aber gar nicht am Thema Feen liegen dürfte, sondern eher an der Liebesgeschichte, die Protagonistin Elfie. Jungs in dieser Zielgruppe haben ja oft mit der Liebe noch nicht so viel am Hut. ;-) Es gibt aber durchaus aus männliche Charaktere in der Geschichte. Wie z.B. Elfies Freund Felix.

Mir hat das Buch echt gut gefallen. Es ist gut geschrieben, lässt sich flüssig lesen und ist humorvoll.

Die Idee der Geschichte ist auch klasse und gut durchdacht. Der Spannungsaufbau ist gelungen und man hat direkt Lust, noch weitere Bücher über Elfie und ihre Freunde zu lesen denn in der Geschichte steckt viel Potential für weitere Abenteuer!

Das Cover ist modern gestaltet, für Kinder definitiv ansprechend. Meine kleine Tochter hat es auch sofort gemocht! Richtige Bilder gibt es keine im Buch, aber einige kleine Grafiken am Anfang der Kapitel lockern den Text etwas auf. Mit seinen 218 Seiten ist es aber noch nicht für Ersteller geeignet.

Bewertung vom 10.02.2021
Emerick
Heitmann, Tanja

Emerick


sehr gut

Dieses Buch ist im Genre Jugendroman/Fantasy angesiedelt und hat mir einige spannende Lesestunden geschenkt.

Schon das Cover hat mich direkt angesprochen weil es so etwas düsteres hat. Und das findet sich dann auch in der Geschichte wieder.

Es geht um die 17 jährige Jasna die in einer Psychoklinik für Kinder und Jugendliche arbeitet. Dort trifft sie auf Emerick, der geheimnisvoll, sarkastisch und faszinierend ist. Er hat mir als Charakter in diesem Buch am besten gefallen. Und es gibt viele tollen Szenen zwischen Jasna und ihm.
Jasna selber ist mir ein bißchen zu oberflächlich dargestellt, war mir aber dennoch sympathisch.

Obwohl man als Leser direkt in die Geschichte hineingeboren wird dauert es eine Weile, bis sich die Spannung so richtig aufgebaut hat. Aber dann geht es rasant weiter.

Es bleiben ein paar offene Fragen bei mir, die ich aber eigentlich nur gerne aus Neugier beantwortet hätte. Für die Geschichte selber ist es egal, ob sie beantwortet werden oder nicht.

Wer dieses Genre mag, sollte mal ein Blick in dieses Buch werfen. Bei Thalia steht z.B. eine Leseprobe zur Verfügung.

Bewertung vom 07.02.2021
Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1


gut

Ich fand diesen Roman, der in der Kaiserzeit spielt, angenehm zu lesen. Die Autorin hat anscheinend viel recherchiert, das merkt man beim Lesen der Geschichte. Gerade wenn es um die Beschreibungen von Orten, Kleidung oder eben dem Leben als Frau zu dieser Zeit geht - das bringt sie alles sehr gut rüber.

Der Schreibstil ist einfach, man kann ihn sehr gut lesen, ohne sich zu sehr konzentrieren oder zu viel nachdenken zu müssen. Genau das Richtige also, um einfach mal abzutauchen in eine andere Zeit.

Was den Inhalt der Geschichte angeht, kommt mir der medizinische Aspekte dann leider etwas zu kurz. Im Grunde geht es wirklich hauptsächlich um die beiden Schwestern und auch um deren Liebesleben. Und manchmal wird es auch etwas zu klischeehaft und zu schmalzig für meinen Geschmack. Darüber war ich etwas enttäuscht, denn im Grunde hätte man die beiden Frauen genausogut in ein anderes Setting setzen können, in dem Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft gefragt sind - die Kinderklinik ist in meinen Augen also leider gar nicht so wichtig für die Geschichte. Da hatte ich mir etwas anderes erhofft.

Die Geschichte wird einen Folgeband bekommen, den ich aber nicht lesen werde. Dafür konnte mich die Geschichte leider nicht genug fesseln.