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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1054 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2020
Schicksalhafte Zeiten / Hebammen-Saga Bd.3
Winterberg, Linda

Schicksalhafte Zeiten / Hebammen-Saga Bd.3


sehr gut

Ich habe mich sehr über einen weiteren Teil der Hebammen-Saga gefreut. Es macht sehr viel Spaß, Edith, Margot, Christa und Luise auf ihren Wegen zu begleiten. Allerdings ist Edith in diesem Band fast nur in Briefen zu finden, denn sie floh ja am Ende des letzten Bandes mit ihrem Mann in die Schweiz.
Die Hebammen im Ausnahmezustand. Mitten im 2. Weltkrieg haben die Frauen jede Menge zu tun. Die Atmosphäre im Buch ist sehr dicht und teilweise mehr als dramatisch, wenn die Hebammen mitten im Bombenangriff Babys zur Welt bringen.
Der Einstieg ins Buch war wieder mühelos und ich habe mich regelrecht an den Seiten festgelesen. Die Frauen sind sehr sympathisch dargestellt und ihre Schicksale sehr interessant. Auch wenn sich die Wege der 4 Frauen leicht trennen, wenn es gilt, sind sie immer füreinander da.
Allerdings hat mir am Ende gefehlt, dass man nicht erfährt, wie es Margot in Plötzensee ergangen ist, bzw. die Vorgeschichte so kurz ausgefallen ist. Stattdessen las man von der 35. Geburt im Buch, hier wäre Margots Geschichte sicher interessanter gewesen als die ständige Wiederholung schwieriger Geburten.
Sonst gibt es nichts zu meckern. Anrührende Szenen überwiegen im Buch. Unsere Hebammen helfen durch kleine, aber wirksame Gesten, nur um teilweise dann doch wieder zu scheitern. Diese Tatsache habe ich als sehr realistisch empfungen.
Fazit: Man sollte die ersten beiden Bände gelesen haben für das volle Lesevergnügen dieses Buches. Dann mag man es nicht mehr aus der Hand legen.

Bewertung vom 15.08.2020
Spiele / Carl Edson Bd.2
Svernström, Bo

Spiele / Carl Edson Bd.2


ausgezeichnet

Bereits im ersten Band von Bo Svernström war ich begeistert über diesen Newcomer.
Nun setzt er seine Reihe um Kommissar Carl Edson fort, was mich sehr freut.
Die Handlung ist sehr komplex und durch viele Charaktere auch verschachtelt. Sie wird auf zwei Ebenen erzählt. Einmal aus Sicht von Robert und Lexa und die der Ermittler. Zudem gibt es immer wieder mal Einschübe aus der Vergangenheit. Dadurch bleibt das Spannungsniveau sehr hoch.
Auch wenn mir der Einstieg ein wenig schwer fiel – die Handlung wurde etwas unrhythmisch begonnen – habe ich mich schnell eingelesen und war irgendwann an dem Punkt, an dem ich dachte, ich möchte jetzt nicht mehr aufhören. Svernström legt falsche Fährten, dreht die Handlung, wo man es nicht erwartet hätte und macht den Leser dadurch atemlos. Skandinavische Thriller sind oft recht düster gehalten, Svernström bildet hier eine Ausnahme und lässt das Wetter außen vor, konzentriert sich auf den Fall und die rasante Handlung.
Ein wenig negativ fand ich die Tatsache, dass man von Protagonist Edson recht wenig liest. Komplexe Ermittlungen und die Interviews der Schriftstellerin machen einen großen Teil des Buches aus. Gerne würde ich auch ein wenig Privatleben von Edson oder seinen Ermittlern lesen, aber das ist jammern auf hohem Niveau und bei über 600 Seiten, die das Buch hat, auch eigentlich dann nur Füllmaterial.
„Spiele“ ist der zweite Band einer Reihe um Carl Edson, den man aber sehr gut auch ohne Vorkenntnisse aus Band 1 „Opfer“ lesen kann.
Fazit: wieder ein gelungener skandinavischer Thriller, der einfach fesselt.

Bewertung vom 12.08.2020
Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete
Cameron, Sharon

Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete


ausgezeichnet

Wahnsinn, was für ein tolles Buch!
Ich mochte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Es gibt ja viele Bücher, die in der Zeit der Judenverfolgung spielen, aber dieses hat meine Erwartungen echt übertroffen.
Stefania ist frisch verliebt, doch ihr Verlobter stirbt im Krieg. Auch ihre Eltern werden verschleppt und in Zwangslager gebracht. Stefania muss sich fortan alleine um ihre kleine Schwester kümmern. Und dann sind da ja auch noch die Brüder ihres Verlobten: allesamt Juden. Stefania geht ein hohes Risiko ein, um ihnen zu helfen.
Was habe ich mit Stefania, Helena, Max und all den anderen mitgefiebert. Dazu trug noch bei, dass das Buch auf einer wahren Geschichte beruht, was für noch mehr Brisanz sorgte. Vor allem die Momente, in denen Stefania bedroht war, jagten mir eine Gänsehaut über den Rücken. Zu lesen, mit welcher Raffinesse, und manchmal auch Glück, sie sich aus den gefährlichsten Situationen redet hat manches Mal auch für ein Schmunzeln gesorgt.
Stefania als Charakter muss man einfach mögen.
Im Nachwort sind Fotos von Stefania und ihrer Familie abgedruckt, die alles noch anschaulicher machen.
Fazit: Ein Buch, das in mir noch lange nachwirken wird. Ich habe es auf einen Sitz verschlungen und konnte nicht eher ins Bett bis die letzte Seite umgeschlagen war.

Bewertung vom 08.08.2020
Zwei fremde Leben
Goldammer, Frank

Zwei fremde Leben


sehr gut

Ein Albtraum! Ricardas Baby stirbt bei der Geburt. Doch Ricarda glaubt nicht daran und versucht viele Jahre, ihre Tochter zu finden. Anzeichen, dass ihr Kind noch lebt, gibt es viele. Doch was tun, wenn alle mauern und ihr keine Auskunft geben?
Auch Polizist Thomas Rust, der zufällig vor Ort war, möchte wissen, was es mit dem schicksalhaften Tod des Kindes auf sich hat. Bei seinen Recherchen begibt er sich schließlich selbst in Gefahr.
Ich mag Goldammers Reihe mit Max Heller und wollte deshalb auch unbedingt dieses Stand-Alone lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Was sich zuerst wie ein Schicksalsroman liest, wird bald zu einem richtig heftigen Kriminalfall. Vor dem wahren Hintergrund, dass in der DDR Kinder ihren Eltern entzogen und weitervermittelt wurden, entwickelt Goldammer eine Story, bei der es einem kalt den Rücken hinunterläuft. Man merkt, dass ihn diese Geschichte selbst sehr beschäftigt hat.
Seine Protagonisten sind authentisch, wenn mir auch Ricardas Manie teilweise etwas nervig erschien. Auch Rusts Handlungsweise in der Gegenwart war etwas fragwürdig. Der Schluss wartet noch mit einer gut platzierten Wendung auf, die ich sehr gelungen fand.
Die Geschichte wird in mehreren Zeitebenen erzählt, in der Vergangenheit begleiten wir hauptsächlich Thomas Rust auf seiner Suche nach der Wahrheit, in der Gegenwart kämpft Ricarda immer noch mit den Dämonen aus ihrer Vergangenheit.
Fazit: Goldammer kann nicht nur Heller. In seinen Romanen merkt man ihm seine Heimatverbundenheit und seine Liebe zu Dresden an.

Bewertung vom 01.08.2020
Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11
Carter, Chris

Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11


ausgezeichnet

Der neue Chris Carter- Sehnlich erwartet und doch leider schon wieder durch.
Taschendiebin Angela gerät an ein brisantes Tagebuch und der Bestohlene tut alles, um dieses wiederzubekommen. Dabei gerät auch Detective Hunter in große Gefahr.
Dieses Mal ist Carter fast ein wenig zahm in seinem Buch. Normalerweise fließt ja Blut ohne Ende. Hier hat mir dann ein wenig die Grausamkeit gefehlt. Ansonsten hat mir das Buch wieder super gefallen. Es liest sich schnell und flüssig durch die kurzen Kapitel und durch die hochgehaltene Spannung. Der Täter ist dermaßen raffiniert, dass er wenig Angriffsfläche bildet und es den Detectives sehr schwer macht. Und genau das hält den Leser bei der Stange.
Eine wilde Jagd auf den Mörder beginnt, der doch nur mit den Detectives spielt. Allerdings haben diese auch noch ein Ass im Ärmel, das letztendlich für weitere Spannung sorgt.
Mit Angela ist Carter eine sympathische Person gelungen, die Hunter und Garcia gut ergänzt.
Fazit: dieses Mal nicht ganz so blutrünstig wie sonst, aber dennoch super lesenswert.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.07.2020
Paradise City
Beck, Zoë

Paradise City


sehr gut

Liina wird von ihrem Chef zu einem scheinbar harmlosen Fall geschickt. Während sie weg ist, verunglückt er schwer und auch weitere Menschen in Liinas Umfeld sterben. Das weckt ihren Ehrgeiz, herauszufinden, was es damit auf sich hat. Doch sie sticht in ein Wespennest und bringt sich auch selbst in Gefahr.

Zoe Becks neues Buch beginnt super. Ich wurde gleich warm mit Liina, die mir sehr sympathisch war. Außerdem weckte die Handlung die Neugier, was da wohl passiert ist und wie alles zusammenhängt. Durch Liinas Krankheit bekommt alles noch eine größere ….. und der Leser klebt förmlich an den Zeilen. Besonders schön fand ich die Darstellung der Gruppe der Parallelen, die -aus guten Gründen – in ihrer eigenen Welt lebt. Denn in Liinas Welt gibt es nur gesunde Menschen, da ist für andere kein Platz.

Der Fall an sich lässt dann leider etwas nach. Für mich hätten Liinas Ermittlungen ruhig spannender werden können. Sie fährt überall hin, nur um festzustellen, dass sie dort doch nichts erreicht. Auch die letztendliche Auflösung kam dann relativ schnell. Das Buch ist sehr kurz, da hätte man gewisse Dinge ruhig dramatischer, spannender und verständlicher darlegen können. Ein paar Längen hatte das Buch allerdings im wissenschaftlichen Bereich.

Fazit: eine spektakuläre Handlung, die totale Überwachung und eine besondere Erkrankung der Protagonistin machen das Buch spannend und lesenswert. Zwischendurch muss man aber mit kleinen Längen rechnen.

Bewertung vom 28.07.2020
Quälender Hass / Kate Burkholder Bd.11
Castillo, Linda

Quälender Hass / Kate Burkholder Bd.11


sehr gut

Nach der Ermordung und Entführung einer Großmutter und eines kleinen Mädchens steht Painters Mill Kopf. Was meinte der Entführung mit den Worten „des is meiner“? Kate Burkholder steht vor einem schweren Fall. Denn die amische Gemeinde hält dicht. Bis der nächste Mord geschieht.
Das Buch hat mich gleich zu Anfang in seinen Bann geschlagen. Mit der Grund ist Castillos tolle Schreibweise. Allerdings flaute für mich die Spannungskurve dann leider etwas ab. Durch die Suche nach dem Mörder kam das entführte Mädchen irgendwie zu kurz. Man konnte so gar nicht richtig mitfühlen. Stattdessen gab es viel Ermittlungsarbeit und viel über die amische Bevölkerung. Das finde ich jedoch immer recht interessant zu lesen. Kann man sich gar nicht vorstellen, wie die Leute so leben können.
Auch die private Seite von Kate und Tomasetti kam mir ein wenig zu kurz. Aber hey, das ist jammern auf hohem Niveau. Die Story fesselt und man will als Leser dann auch endlich wissen, wie die Geschichte ausgeht und wer das Mädchen entführt hat.
Fazit: eine interessante Story, aber teils etwas langatmig erzählt und die Spannung habe ich auch etwas vermisst.

Bewertung vom 26.07.2020
Zeiten des Sturms / Sheridan Grant Bd.3
Neuhaus, Nele

Zeiten des Sturms / Sheridan Grant Bd.3


gut

Sheridan Grant steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Paul und fragt sich „ ist es das, was ich möchte?“. Die Entscheidung wird ihr abgenommen, als ihr früheres Leben sie wieder einholt. Ein Bekannter weiß Rat und so stellt sich Sheridan ihren Problemen und greift nach den Sternen.
Der Abschlussband von Neuhaus klärt einige offene Fragen aus den Vorgängerbänden und rundet die Serie ab. Allerdings flacht die Handlung nach dem furiosen Beginn, auch im Gegensatz zu den ersten beiden Büchern, leicht ab. Sheridan findet ihr Glück in der Musik, doch leidet ihr Privatleben sehr darunter. Mir war das manchmal schon zu viel und zu langatmig mit der Musikbranche und dem Bruder, der als so unsympathisch dargestellt wird.
Ansonsten hat mir das Buch wieder gut gefallen, wenn manche Dinge auch etwas lapidar behandelt wurden. Vor allem das Ende hat es dann wieder in sich und es wird endlich aufgeklärt, was das ganze Buch schon wie ein Damoklesschwert über Sheridan stand. Sprachlich überzeugt das Buch wieder voll und ganz.
Dass die Reihe jetzt zu Ende ist finde ich nicht schlimm, denn alles ist geklärt, auch wenn das Ende so etwas offen bleibt.
Fazit: ein runder Abschluss der Reihe, allerdings für mich etwas langatmig und wenig spannend im Gegensatz zu den ersten Bänden.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.07.2020
Verschollen in Palma
Kallentoft, Mons

Verschollen in Palma


sehr gut

Ich mag Kallentoft’s Reihe mit Zack Herry sehr gerne und wollte nun natürlich wissen, ob sich die neue Reihe auch gut anlässt.

Schauplatz Mallorca.

Tims Tochter ist seit 3 Jahren spurlos verschwunden und Tim hat nie aufgegeben, sie zu suchen. Doch alle Fährten führen ins Leere, bis er durch einen beruflichen Fall auf einmal einen neuen Hinweis findet. Tim lässt nicht locker und bringt sich selbst in Gefahr, doch kann er Emme wirklich noch finden, nach all der Zeit?
Der Einstieg in das Buch war etwas holprig. Kurze, teils abgehackte Sätze hemmten den Lesefluss und auch das Hin und Her in den Zeiten war sehr mühsam. Denn man muss schon genau aufpassen, wer jetzt erzählt und wann. Kallentoft springt unversehens in die Vergangenheit, nur um dann kurz danach in der Gegenwart wieder aufzutauchen. Für den Leser ist dies verwirrend, bildet aber den Gemütszustand von Tim recht gut ab.

Ab Teil 2 war ich dann gut in der Handlung angekommen. Die Schreibweise hat sich beruhigt und die Sprünge waren nicht mehr ganz so abrupt. Zudem stieg die Spannung durch den Tod von Tims Auftraggeber sprunghaft an. Die Suche nach dessen Mördern bringt Tim in große Gefahr und auch auf eine neue Spur zu seiner Tochter.

Was das Buch auf jeden Fall nicht ist: leichte Kost. Es vermittelt dem Leser die dunklen Seiten von Mallorca und davon gibt es viele. Was mir auch etwas missfallen hat, war Tims Art. Mit Emme war er so liebevoll und verständig und plötzlich wird er gewalttätig. Gut, dies beschreibt wohl eher die Realität, dennoch liest man sympathische und zugängliche Charaktere einfach lieber.

Was das Buch aber auf jeden Fall ist: spannend und authentisch. Man spürt die Trauer der Eltern von Emme, kann nachvollziehen, dass der Vater nicht aufgeben mag auf seiner Suche und fiebert und hofft bis zum Schluss mit ihm mit.
Fazit: ein Thriller der etwas anderen Art, schonungslos und echt.

Bewertung vom 11.07.2020
INSEL / HULDA Trilogie Bd.2
Jonasson, Ragnar

INSEL / HULDA Trilogie Bd.2


sehr gut

Es ist ungewöhnlich, eine Buchreihe von hinten nach vorne zu verlegen und ich sehe auch wenig Sinn darin, aber es ist deswegen nicht schwieriger zu lesen.
Im zweiten Band der Hulda-Trilogie erleben wir Hulda vor 10 und 20 Jahren. Ehrgeizig, aber beim Aufstieg übergangen. Ihre Familie ist noch vollständig. Als sie zu einem Todesfall auf einer einsam gelegenen Insel gerufen wird, ist das ihre Chance, sich zu beweisen. Denn 10 Jahre vorher scheint einiges schief gelaufen zu sein.
Jonasson erzählt seine Geschichte ohne viele Schnörkel. Das könnte dem einen oder anderen Leser etwas zu wenig sein, aber mir gefällt es. Der Kriminalfall (denn als Thriller würde ich das Buch jetzt nicht wirklich bezeichnen) steht im Vordergrund. Die Geschichte mit den jungen Leuten auf der Insel fand ich ein wenig langgezogen. Hulda aber hat mir wieder sehr gut gefallen. Sie geht ihren Weg, unbeirrbar und das macht die Bücher so interessant. War sie in Band 1 noch recht kantig, lernen wir nun eine weichere, weiblichere Seite von ihr kennen. Denn sie war nicht immer so wie sie in Band 1 dargestellt wurde. Von daher ist dieser Rückwärtssprung wieder interessant.
Der Fall ist logisch aufgebaut und bekommt durch Lydurs Handeln eine besondere Brisanz. Im Epilog erfährt man dann noch mehr Hintergründe, was mich sehr gefreut hat.
Fazit: super geschrieben, auch das Lokalkolorit von Island kommt nicht zu kurz und die Kommissarin fand ich sehr gut gelungen.