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Kleeblatt
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2014
Agent auf leisen Pfoten / Winston Bd.2
Scheunemann, Frauke

Agent auf leisen Pfoten / Winston Bd.2


ausgezeichnet

Kira und Winston verstehen sich noch immer blendend, auch wenn es nun, nachdem sie wieder in ihren eigenen Körpern stecken, Probleme mit der Verständigung gibt. Die Gedankenübertragung funktioniert nicht mehr, aber sie wissen noch immer, was dem anderen gefällt. So nimmt Kira Winston des Öfteren mit auf den Hof, damit er sich mit seinen Freunden, besonders natürlich mit Odette treffen kann.
Eines Tages sieht Winston sich genötigt, Karamell zu helfen, der in eine Mülltonne gesprungen ist und nicht mehr herauskam. Der eigentlich Grund der Hilfe war aber, Odette zu imponieren.
Währenddessen hat sich Kira in der Schule zu einem Theaterstück angemeldet. Da die verhasste Leonie die Rollen verteilen durfte, ist für Kira leider keine der Hauptrollen abgefallen. Ihre Chance bietet sich erst, als Emilia nicht zur Probe kommt, ihre Mutter hat sie als krank gemeldet.
Als Kira und ihre Freunde Tom und Pauli für Emilia die Schulaufgaben bringen wollen, macht Emilias Mutter einen aufgelösten Eindruck. Irgend etwas stimmt dort nicht. Auch Winston, der die drei begleitet hat, denkt sich seinen Teil.
Auf dem Hof beschließen die Katzen nach der Rettungsaktion von Karamell aus der Mülltonne, als DIE vier tapferen Katzen zu gelten. Angelehnt an den Roman von Alexandre Dumas "Die drei Musketiere", nennen sie sich kühn die Muskeltiere, aber das nur, weil Winston es nicht besser wusste.
Als ersten "Ermittlungsfall" nehmen sie sich dem Fall Emilia an, denn wer, wenn nicht sie, sollen herausfinden, was es mit dem eigenartigen Verhalten von Emilias Mutter auf sich hat?
Was sie da jedoch herausbekommen, können sie nicht für sich behalten, also muss menschliche Hilfe her und wer wäre da besser geeignet, als Kira und ihre Freunde? ...
Endlich ist Winston wieder da, der smarte Kater mit seinen menschlichen Freunden und seiner Katzengang auf dem Hinterhof.
Er hat das Herz am rechten Fleck, auch wenn es manchmal eines Anstoßes braucht, um das richtige zu tun.
Aus Imponiergehabe Odette gegenüber rettet Winston Karamell Leben. Wäre sie jedoch nicht ebenfalls vor Ort gewesen, hätte Winston wahrscheinlich Fersengeld gegeben und Karamell in seinem Elend allein gelassen.
Aber damit ist nun Schluss, als die tapferen Muskeltiere sind sie unterwegs, um ein wenig herumzuschnüffeln. Dabei ist das schnüffeln wörtlich zu nehmen, denn es werden hündische Eigenschaften gebraucht.
Erstaunlich ist, dass die beiden Kater Karamell und Spike, die gern eine dicke Lippe riskieren, in ihren Taten eher zögerlich und ängstlich wirken, ganz im Gegensatz zu Odette, die die Abenteuerlust gepackt hat.
Ausgesprochen unterhaltsam erzählt Frauke Scheunemann die Geschichte von Winston, dem Kater, seinen Freunden Odette, Karamell und Spike und der einzigartigen Freundschaft zwischen ihm und seiner menschlichen Freundin Kira.
Alle gemeinsam versuchen hinter das Geheimnis des Verschwindens von Emilia zu kommen. Da die Kommunikation mittels Gedankenaustausch zwischen Winston und Kira nicht mehr funktioniert, muss auf andere vielfältige Weise improvisiert werden. Gar keine einfache Aufgabe, wenn man doch so oft missverstanden werden kann, aber wie soll man sich verständigen, wenn man nicht sprechen kann? Es gibt für alles eine Lösung und bei diesen musste ich mehr als einmal schmunzeln. Wenn die Menschen nur nicht immer so begriffsstutzig wären, wäre das Leben viel einfacher :-)
Neben den schon bekannten Charakteren aus dem 1. Teil kommt hier Kiras russische Babuschka dazu, die das Buch mit ihrer Person genial bereichert. Eine Frau, die trotz aller Strenge das Herz am rechten Fleck hat und dieses glücklicherweise auch zeigen darf.
Wieder einmal durfte ich mit Winston und seinen menschlichen wie tierischen Freunden Abenteuer erleben. Gerne habe ich mich mit dem kleinen mutigen Kater auf den Weg gemacht, um anderen zu helfen. Ich kann nicht anders, ich liebe diesen kleinen Kerl und hoffe natürlich, noch viele Abenteuer mit ihm gemeinsam beschreiten zu können.
Sehr zu empfehlen

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2014
Lieblingsgefühle
Popescu, Adriana

Lieblingsgefühle


ausgezeichnet

Das ist der zweite und abschließende Teil um Layla und Tristan.
Nachdem "Lieblingsmomente" mit dem Beginn der Weltreise endete, beginnt dieser hier 9 Monate später, als Layla dieselbe beendet hat.
Man hat großes mit ihr vor, speziell der Galerist David Stiller.
Tristan, der seinen Lebensunterhalt durch diverse Jobs finanziert, wird von David nicht als echte Konkurrenz und nicht ganz ernst genommen.
Das bringt Layla in eine schwierige Position, will sie doch an Tristan festhalten, aber auch ihre Chance auf die ganz große Karriere nicht verlieren. Sie sitzt zwischen zwei Stühlen.
Durch ihre gegenseitigen Eifersüchteleien machen sie sich selbst das Leben schwer, Missverständnisse sind vorprogrammiert und der ganz große Knall ist nur noch eine Frage der Zeit.

Die Autorin Adriana Popescu versteht es auch in diesem Teil, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und nicht mehr loszulassen.
Layla auf den Weg nach oben zu begleiten ist auch für den Leser ein Spiel mit den Gefühlen, ein auf und ab. Manches Mal hätte ich gern Layla genommen und geschüttelt, damit sie sich wieder darauf besinnt, was wichtig ist und worauf es ankommt. Nicht immer hat sie gewusst, was sie genau will, aber auch das macht sie menschlich und sympathisch, denn man merkt, auch sie ist nur ein Mensch mit Wünschen und Hoffnungen. Sie merkt bald, dass nicht alle Wünsche unter einen Hut zu bringen sind, dass sie Abstriche machen muss.
Obwohl sie nicht mehr die Layla ist, die ich im ersten Teil kennengelernt habe, ist sie doch noch immer in einigen Situationen uneins mit sich. Aber sie hat gelernt, sich zu behaupten, auch wenn das gegen einen Giganten wie David nicht immer leicht ist.

Es ist ein Buch voller Liebe, Hoffnung, Träume und Wünsche. Was kann man selbst bestimmen und was wird von anderen bestimmt? Wen müssen wir auf dem Weg zum Erfolg zurücklassen? Kann man glücklich werden, wenn es zu Lasten anderer geht?
Die Protagonisten sind von der Autorin völlig glaubwürdig gezeichnet worden, so dass man sich mit ihnen identifizieren kann. Layla und Tristan habe ich wieder in mein Herz geschlossen und mit ihnen gebangt und gehofft.

Sehr gut gefallen hat mir wieder die Einbindung des Sängers Thomas Pegram, der wie schon im ersten Teil Protagonist in der Geschichte ist. Auch für diesen Teil gibt es von ihm einen gesungenen Titelsong mit dem identischen Titel wie das Buch.

Ebenfalls findet man zum Ende des Buches die benannten Lokalitäten aufgelistet mit zugehörigen Informationen und der E-Mailadresse.

Die beiden Bände sind eine Hommage an die Stadt Stuttgart. Man bekommt direkt Lust, sich auf den Weg zu machen und selbst zu erleben, wie die Stadt auf einen selbst wirken wird.
Nachdem es möglich ist, sich die genanten Titel von Thomas Pegram im Internet anzuhören, fehlt jetzt nur noch eine Seite, auf der man sich die Fotos ansehen kann, die Layla fotografiert hat.

Auch dieser Roman ist wieder hervorragend recherchiert, was die Fotografie angeht und macht definitiv Lust, sich Stuttgart anzusehen.
Ein Buch, das ich gern uneingeschränkt weiterempfehle.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2014
Tristans Moment (eBook, ePUB)
Popescu, Adriana

Tristans Moment (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Tristan hat sich von Björn überreden lassen, nach langer Zeit mal wieder zu einer Party zu gehen.
Da steht er nun, Björn ist verschwunden und er sieht auf die Tanzenden. Langsam bewegt auch er sich zur Musik, bis er von einem Ellenbogen übelst getroffen wird.
Er zieht sich blutend an die Bar zurück und wird kurz darauf von einer Frau mit einer Spiegelreflexkamera um den Hals angesprochen ...

Wer das Buch "Lieblingsmomente" gelesen hat, weiß genau, wie sich Tristan und Layla in der Bar kennengelernt haben.
Genau diese Szene aus der Sicht, wie Tristan sie erlebt, hat man hier als Bonuskapitel vor sich.
Tristan, der sich gerade noch nach seiner Helen gesehnt hat und sich freut, mit ihr wieder vereint zu sein, spürt plötzlich wieder, dass er ein Herz hat und dass es scheinbar noch Empfindungen hat.

Schade, dass es sich hierbei nur um das eine Kapitel handelte, denn es hat definitiv Lust auf mehr gemacht.

Eine schöne Idee, das Kennenlernen auch einmal aus der anderen Perspektive erleben zu können.
Wer "Lieblingsmomente" kennt, wird auch dieses kurze Kapitel nicht versäumen wollen.

Bewertung vom 13.04.2014
Lieblingsmomente
Popescu, Adriana

Lieblingsmomente


ausgezeichnet

Layla ist Fotografin und das aus Leidenschaft. Sie hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und sich damit selbständig. Die meisten Aufträge bekommt sie für Fotoaufträge zu Events, wie Musikveranstaltungen oder Partys. Es ist nicht das, was sie sich wünscht, aber es bringt Geld ins Haus.
Bei einem dieser Aufträge lernt sie Tristan kennen und bei beiden stimmt sofort die Chemie zwischen ihnen. Nur ... beide sind in festen Händen, Tristan hat Helen und Layla lebt mit Oliver zusammen.
Layla, die sich vom ersten Moment an zu Tristan hingezogen fühlt, versucht, sich selbst zur Ordnung zu rufen. Aber das Schicksal will es anders. Als Layla für einen Auftrag einen Kurierfahrer anfordert, steht plötzlich Tristan vor ihr und von da an kreuzen sich ihre Wege immer öfter, bewusst und unbewusst. Sie fühlen sich zueinander hingezogen, aber können sie ihre Partner verraten und sich aufeinander einlassen? ...

Dies ist ein Roman, der mich sehr berührt hat. Layla hat seit 5 Jahren mit Oliver eine Beziehung und seit 2 Jahren wohnen sie zusammen. Er ist erfolgreich im Finanzbereich tätig und belächelt herablassend die Arbeit von Layla. Sie hat im Laufe der Jahre gelernt, sich klein zu halten, ihre Wünsche auf Eis zu legen und sich mehr oder weniger Oliver anzupassen.
Als Tristan in ihr Leben kommt und ihr zu Lieblingsmomenten verhilft, wie zum Beispiel das Erleben einer Sternschnuppe, beginnt sie ihr Leben zu hinterfragen.

Layla und Tristan sind zwei Protagonisten, die man einfach gern haben muss. Layla durch ihre unkomplizierte und leichte Art ist ehrlich zu sich und zu anderen. Aus genau diesem Grund hat sie Angst, sich auf Tristan einzulassen, denn sie hat ja eigentlich Oliver.
Tristan erscheint ein wenig geheimnisvoll. Er liebt seine Helen, aber trotzdem würde er sich auf Layla einlassen. Seine Zerrissenheit ist förmlich greifbar.
Oliver hingegen ist in ein richtiger Kotzbrocken, ichbezogen und unsympathisch. Wer andere klein macht, ist selbst ein Wicht und genau das ist er. Ein richtiger Großkotz, dem ich nicht eine Spur Sympathie entgegenbringen konnte.

Im Leben jedes Menschen gibt es Ereignisse, die man nie vergisst. Das sind Lieblingsmomente, eine sehr schöne Bezeichnung wie ich finde.
Layla ist gerade dabei, gemeinsam mit Tristan ihre Lieblingsmomente zu finden.

Den Schreibstil der Autorin kann man nicht anders als fesselnd bezeichnen. Von der ersten Seite an hat sie mich gepackt und in ihr Buch hineingezogen. Gemeinsam mit Layla, aus deren Sicht das Buch geschrieben wurde, habe ich ihr Leben und ihre Gefühlswelt, die gehörig durcheinander gebracht wurde, miterlebt. Ich habe mit ihr gelebt, gearbeitet, gelitten und geliebt.

Aber ich habe auch ein wenig Stuttgart kennengelernt. Dass die Autorin die Stadt liebt, ist offensichtlich. Wenn es bei dem Buch nicht um Layla und Tristan gehen würde, könnte man fast behaupten, es ist eine Liebeserklärung an die Stadt Stuttgart.
Am Ende des Buches gibt es noch eine Aufstellung der Locations, in denen sich die Protagonisten aufgehalten haben mit Öffnungszeiten und Infos. Wer also auf den Spuren von Layla und Tristan wandeln will, bekommt hiermit die nötigen Informationen.

Sehr gut eingearbeitet hat die Autorin auch die Texte des Sängers Thomas Pegram, der keine fiktive Figur ist.

Es war für mich das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, aber ich weiß schon jetzt, dass es definitiv nicht das letzte gewesen ist.
Ein Buch, das ich wirklich sehr gern weiterempfehle.

Bewertung vom 11.04.2014
Tod im Olivenhain
Carl, Peter

Tod im Olivenhain


sehr gut

Dem Textinhalt des Verlages ist inhaltlich nichts hinzuzufügen.

Ein Mord im Olivenhain in Italien, in Umbrien. Eine landschaftlich wunderschöne Gegend, in die jedoch eine Golfanlage gebaut werden soll.
David und Thomas haben Heimweh nach England und sind bereit, ihr Grundstück zu verkaufen und geraten damit automatisch ins Visier der / des Mörders.
Lange Zeit ist nicht klar, geschehen die Verbrechen, damit sie und andere zum Verkauf gezwungen werden oder sind Naturschützer am Werk, die die Landschaft erhalten wollen.
Die Polizei ermittelt nicht ernsthaft, nehmen sie die Dinge dort nicht wirklich ernst. Für sie liegt die Vermutung nah, dass David und Thomas Steuersünder sind und ermitteln auch in die Richtung.
Da die Ermittlungen ein wenig schleifen, versuchen David und Thomas selbst ein wenig über noch vorhandene Beziehungen in Erfahrung zu bringen.

Grundstücksmakler, Immobilienhaie, maffiose Verbindungen, Geldwäsche, versuchte Erpressungen, Entführungen, ja sogar Morde, es ist von allem etwas dabei. Die Spannung ist immer auf einem gleichbleibenden Level und als Leser ist man gespannt, wohin die Geschichte sich bewegen wird. Lange Zeit bleibt man im Unklaren und rätselt mit. Das Misstrauen geht um, man weiß nicht mehr, wer ist Freund, wer ist Feind.

Während ich das Buch gelesen habe, war mein Gedanke des öfteren, dass ich mit der italienischen Polizei besser nichts zu tun haben möchte, denn als besonders motivierend empfand ich ihre Arbeitsweise nicht wirklich.

Mit den Protagonisten konnte ich mich leider nicht wirklich anfreunden. Da fehlte es mir ein wenig an Tiefe, so dass sie doch recht farblos blieben, was ich sehr bedauert habe.

Geld regiert die Welt, was man auch in diesem Krimi wieder einmal erfahren kann.
Ein Krimi mit italienischem Flair in einer Gegend, die dem Autor bestens bekannt ist und diesen auch deshalb so authentisch macht.

Bewertung vom 09.04.2014
SOS aus der Vergangenheit
Eikemeier, Bettina

SOS aus der Vergangenheit


sehr gut

Die 13-jährige Hannah ist gern bei ihren Großeltern, die in der Nähe der Burg Hohenzollern leben. Immer unternehmen sie etwas mit ihr oder fordern sie schulisch.
Als sie wieder einmal bei ihnen ist, wollen sie die Burg Hohenzollern besuchen und Hannah soll an einer Führung für Kinder teilnehmen.
Gerade amüsiert sie sich noch über die Namen, die damals Eltern ihren Kindern gegeben haben, da steht ein Mädchen vor ihr, das merkwürdig gekleidet ist und um Hilfe bittet. Hannah geht mit ihr und plötzlich sieht die Burg völlig anders aus. Das Mädchen stellt sich als Helene von Hohenzollern vor und spricht eigenartig, so dass Hannah das Gefühl hat, dass sie etwas wirr im Kopf ist. Aber bald schon müssen beide Mädchen erkennen, dass Hannah aus dem Jahr 2014 in die Vergangenheit ins Jahr 1476 gereist ist.
Warum wurde sie "ausgewählt" und was soll ihre Mission sein, die sie zu erfüllen hat?

Das Buch zeigt, wie man auf einfache und angenehme Art Kindern ein wenig Geschichte vermitteln kann - indem man sie in eine Erzählung packt.
Sehr gut wird das Leben auf der mittelalterlichen Burg Hohenzollern, der 2. von insgesamt 3 Burgen im Laufe der Geschichte der Hohenzollern, übermittelt. Tägliche Verrichtungen, wie man sie heute kennt und schätzt, wie beispielsweise Wasser aus Wasserhahn oder die Toilette gab es nicht, man musste sich anders behelfen.
Hannah, die aus dem Jahr 2014 ins Jahr 1476 katapultiert wird, kann gar nicht glauben, was sie alles hört. Zu dieser Zeit ist vieles "normal", wo Kinder und Jugendliche heute, zumindest in unserer Kultur, nur müde mit dem Kopf schütteln würden. Verheiratung durch die Eltern und ohne Mitspracherecht, Ausgang aus der Burg nur in Begleitung und vieles mehr.
Für uns heute unvorstellbar, aber interessant zu lesen, dass es nicht immer so war.

Die Protagonisten aus der Vergangenheit sind zum Großteil Persönlichkeiten aus der Geschichte, sei es Helene von Hohenzollern, ihr Bruder Eitelfriedrich der Zweite oder der spätere Kaiser Maximilian von Habsburg.
Eitelfriedrich und Maximilian sind Freunde und genau die beiden sind der Grund von Hannah Reise in die Vergangenheit.
Aber kann sie, ebenfalls nur ein Kind von 13 Jahren, überhaupt helfen?

Das Buch hat mir gut gefallen, vermisst habe ich jedoch die Reaktionen der Großeltern, als Hannah so plötzlich verschwand. Dass darauf so gar nicht eingegangen wurde, hat mich schon gestört.

Die geschichtlichen Ereignisse um die Burg Hohenzollern und der dort lebenden Personen sind sehr gut recherchiert und in die Erzählung eingebracht worden.
Mit dem Buch hält man eine schöne Erzählung in Händen, die vergangene Zeiten aufleben lässt, bei der Spürsinn gefragt ist und die gute Unterhaltung verspricht.

Bewertung vom 08.04.2014
Der vierte Schüler / Warrior Cats Staffel 4 Bd.1
Hunter, Erin

Der vierte Schüler / Warrior Cats Staffel 4 Bd.1


ausgezeichnet

Häherfeder und Löwenglut sind zwei aus der Prophezeiung, aber wer ist der oder die Dritte?
Taubenjunges und Efeujunges, die beiden Schwestern, sind endlich soweit, dass sie bei den Schülern aufgenommen werden und sie erhalten ihre neuen Namen Taubenpfote und Efeupfote.
Sehr bald wird offensichtlich, dass Taubenpfote über besondere Fähigkeiten verfügt, von denen sie selbst nie wusste, dass sie nicht normal sind. Sie kann außergewöhnlich gut hören und sehen, Dinge, die niemand hören oder sehen kann, die aber dennoch stattfinden.
Es herrscht eine große Dürre, die alle 4 Clans gleichermaßen betrifft und lahm legt. Der See ist nahezu ausgetrocknet, es gibt keine Fische und auch mit der normalen Nahrungsbeschaffung ist es nicht leicht.
Taubenpfote "sieht", dass der Fluss, der inzwischen ebenfalls trocken ist, durch große braune Tiere verschlossen wurde.
Jeweils 2 Katzen aus den Clans machen sich gemeinsam auf den Weg, um die geheimnisvollen Tiere zu finden und das Wasser wieder laufen zu lassen ...

Es herrscht große Not bei den Clans, kein Wasser durch eine schon länger anhaltende Dürre und auch die Nahrungssuche ist dadurch massiv gestört.
Die Clans sind sich einig, als es darum geht, zu erkunden, warum kein Wasser mehr im Flussbett fließt. Aus dem DonnerClan sind Löwenglut und seine Schülerin Taubenpfote mit dabei.
Taubenpfote, die "gesehen" hat, warum kein Wasser mehr ankommt, ist gerade seit einem Mond Schülerin und ihre Schwester Efeupfote kann überhaupt nicht verstehen, warum sie nicht auch mit auf die Reise gehen darf. Dass Taubenpfote über diese spezielle Gabe des "Sehens" verfügt, bleibt aber geheim, das soll noch niemand wissen.
Gemeinsam machen sich die 8 Katzen auf den Weg und haben allerlei Abenteuer zu bestehen.
Anfangs fällt es ihnen noch schwer, leicht und unbefangen miteinander umzugehen, sind sie ja trotz allem immer noch revalisierende Clans. Aber nicht lange und sie sind nur noch Katzen auf einer sehr wichtigen Mission, die alles dafür tun, dass es ihren Clans wieder gut gehen soll.

Obwohl ich längst noch nicht alle Teile der vorhergegangenen Staffeln gelesen habe, ist es mir nicht schwer gefallen, gut in die Geschichte hineinzukommen, da rückwirkend viele Geschehnisse erwähnt werden.
Gemeinsam ist man stark, was uns diese 8 Katzen, die sich zusammen auf den Weg gemacht haben, auch zeigen.

Viele bekannte Katzen aus den Vorgängern sind auch in dieser Staffel mit dabei, einige neue kommen hinzu und ergänzen die Gemeinschaft. Nicht alle sind sympathisch. Dunkle und böse Gestalten finden sich in dem Buch ebenso wie hilfreiche Hauskätzchen, die vom wilden Leben überhaupt keine Ahnung haben.

Eine wirklich schöne Geschichte hält man hier in den Händen. Dunkle Schatten ziehen auf und versprechen für die kommenden Bände weiterhin anhaltende Spannung. Zumindest ich bin gespannt darauf, wie die Geschichte weitergeht, denn diese hier hat mit einem fiesen Cliffhanger geendet.
Wer bis jetzt die Warrior Cats verfolgt hat, für den ist diese Geschichte natürlich wieder ein Must-Have-Buch, um das man nicht herum kommt.

Bewertung vom 06.04.2014
Hilmer (eBook, ePUB)
Olbrich, Jörg

Hilmer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lemminge... Eine Art der Wühlmäuse.
Vielen bekannt aus den Computerspielen, bei denen sie sich zuhauf in den Tod stürzen. Massensterben in Größenordnung.

Es ist seit vielen Jahren Tradition, sich mit Vollendung des 15. Lebensmonats vom Todesfelsen zu stürzen. Ihr ganzes Leben bereiten sich die Lemminge darauf vor und sind stolz, dem Propheten ins gelobte Land folgen zu dürfen.
Es war immer so und wird immer so sein. Niemand hinterfragt es und alle machen mit.
Auch Hilmer lebte bislang nur für diesen Tag, an dem er gemeinsam mit seinen drei Cousins Turgi, Torgi und Targi auf dem Felsen stehen würde und sich mit ihnen hinabstürzen würde.
Aber als es dann soweit ist, hat er so gar keine Lust mehr dazu, sich in den Tod zu stürzen und kehrt um.
Leider muss er bei sich zu Hause feststellen, dass seine Gefährtin sich nicht einmal annähernd die Zeit zum Trauern um ihn genommen hat, denn sein Nachfolger ist schon da und öffnet die Tür.
Seine drei Cousins sind entsetzt, dass Hilmer sich weigerte und damit die Familienehre beschmutzt, so dass sie sich genötigt sehen, ihn vor König Helmut zu zerren, um zu hören, was dieser zu der Ungeheuerlichkeit zu sagen hat. Prompt landet Hilmer im Gefängnis, wo er sich mit Hörg und Henni, zwei Wissenschaftlern, anfreundet.
Die beiden Erfinder haben ihre eigenen Probleme mit König Helmut, sind aber bereit, Hilmer aus dem Gefängnis zu helfen und ihn bei der Suche nach den heiligen Schriften zu helfen, die besagen, dass die Lemminge sich nach 15 Lebensmonaten vom Felsen stürzen sollen.
Eine aufregende Suche beginnt ...

Klein, pelzig, niedlich - Hilmer. Ein Lemming.
So präsentiert sich das Cover des Buches und verspricht dem Leser Unterhaltung und die bekommt er auch.
Hilmer ist einer, der sich gegen die Tradition stellt, der nachfragt und einfach nicht bereit ist, zu sterben.
All die Monate hat er für diesen einen Tag gelebt, um es sich genau an diesem Tag anders zu überlegen.
Der weise Wonibalt war der erste, der den Weg über den Felsen gegangen ist und seitdem folgen ihm die Lemminge, sobald sie die 15 Lebensmonate erreicht haben, um das Problem der Bevölkerungsexplosion in den Griff zu bekommen.
Obwohl die beiden Wissenschaftler Hörg und Henni eine Wunderpille erfunden haben, wonach das Massensterben unnötig wäre, geht König Helmut keinen Schritt von der Tradition ab. Er hat damit ja auch keine Probleme, denn er ist die Ausnahme, da er bereits länger als 15 Monate lebt.
Es steht so in den heiligen Schriften geschrieben und so muss es geschehen.
Hilmer macht sich auf die Suche nach den heiligen Schriften und bekommt von unvorhergesehener Seite Unterstützung.

Diesen kleinen pelzigen Hilmer muss man einfach ins Herz schließen.
Obwohl er Angst hat, denn inzwischen sind nicht nur seine drei Cousins hinter ihm her und trachten ihm nach dem Leben, gibt er nicht auf. Auch wenn er Hilfe bekommt, ist er doch mehr oder weniger allein mit dieser fast unlösbaren Aufgabe.
Man begegnet in diesem Buch den unterschiedlichsten Charakteren. Man trifft auf mutige, ausgebuffte und helfende, aber auch auf feige und verschlagene Charaktere. Einige entpuppen sich überraschend anders als ihnen nachgesagt wird und bringen so Abwechslung in die Geschichte.
Die Geschichte ist spannend geschrieben, jedoch mit einer gehörigen Portion Humor. Ich habe mich mit Hilmer sehr gut unterhalten gefühlt.
Ich habe ihn gern auf seiner Suche begleitet, hat mit ihm gebangt und gehofft und ihm natürlich die Pfötchen gedrückt.

Es ist eine schöne Geschichte, die in sich stimmig ist.
Ich empfehle diese Geschichte gern weiter und hoffe, dass es bald wieder etwas von Hilmer zu lesen gibt.

Bewertung vom 01.04.2014
Ein Geist auf vier Pfötchen / Ein Fall für Kitti Krimi Bd.1
Pankhurst, Kate

Ein Geist auf vier Pfötchen / Ein Fall für Kitti Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Was liegt näher, als einen Krimi-Club mit Namen "Die Spürnasen" zu gründen, wenn man Kitti Krimi, Holli Holmes und Mona Maple heißt und 9 Jahre alt ist?
Als die drei Freundinnen von ihrer Lehrerin hören, dass sie am Abend ein grün leuchtendes Meerschwein gesehen hat, das wie ihr verstorbenes ausgesehen hat, nehmen sie sich der Sache.
Plötzlich wird ihnen auch noch von anderen Personen zugetragen, dass diese leuchtende Meerschweine gesehen hätten und die sahen anders aus, als das ihrer Lehrerin. Was ist da los, wie kann das sein?
Eigentlich müssten sie ja für eine Tanzvorführung üben, aber die Meerschweine gehen vor, ist ja wohl klar ...

Die Autorin Kate Pankhurst legt mit diesem Buch einen Comic-Krimi für Mädchen ab 8 Jahre vor. Schon allein das Cover sieht wirr durcheinander und chaotisch aus, macht aber definitiv Spaß, das Buch in die Hand zu nehmen und durchzublättern.
Innen ist es gehalten wie ein Tagebuch, Wörter sind fett geschrieben zum Teil in unterschiedlichen Schriften. Zeichnungen, Fragezeichen, Pfeile, Kästchen findet man mitten im Text und vervollständigen das Chaos.

Der Leser begleitet Kitti und ihre beiden Freundinnen und geht mit ihnen auf die Suche nach dem bzw. den leuchtenden Meerschweinchen. Sind es nun Geistermeerschweinchen oder gibt es für das Leuchten eine ganz einfache Erklärung?

Kitti, die Hauptprotagonistin kurbelt die ganze Sache an und lässt auch nicht locker. Sie ist ein ganz normales Mädchen mit einem Faible für das Geheimnisvolle, dem sie auf die Spur kommen will. Nervig ist nur ihr kleiner Bruder.

Das Buch ist geeignet zum lesen ab 8 Jahre. Durch das unruhige Schriftbild, ist das Lesen nicht ganz einfach, die Größe der Schrift macht es aber wieder wett. Zum Vorlesen ist es nur bedingt geeignet, denn durch die vielen Bilder, die ebenfalls mit Informationen versehen sind, verliert sich der Vorlesefluss.
Aber ich denke, gerade durch die vielen Bilder und Hinweise macht das selbst lesen erst Spaß.

Die Geschichte an sich ist logisch aufgebaut und lässt sich gut nachvollziehen. Ich kann nur hoffen, dass es noch viele Bände mit Kitti Krimi und ihren Spürnasen geben wird.